Neues Medienzentrum der Adventisten Foto: Matthias Müller

Neues Medienzentrum für rumänische Adventisten in Bukarest

Bukarest/Rumänien | 28.11.2005 | APD | Medien

Am 24. November wurde das neue Medienzentrum der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bukarest eingeweiht. Es vereint künftig die Radio- als auch die Fernsehdienste der rumänischen Adventisten unter einem Dach. Zu den Festrednern gehörten neben dem Direktor des Medienzentrums, Nelu Burcea, der Senatorin Verginia Vedinaş, den Parlamentsabgeordneten Dan Liga und Ciucǎ Bogdan, auch der Vizepräsident des Nationalen Audiovisuellen Rates (CNA), Attila Gáspárik.

Eine Grussadresse des Staatssekretärs Dr. Adrian Lemeni vom Ministerium für Kultur und Religiöse Angelegenheiten wurde vom Direktor für Kulturbeziehungen, Ştefan Ioniţǎ, überbracht.

Pastor Emilian Niculescu (links) und Senatorin Verginia Vedinaş (rechts) Foto: APD Schweiz

Die Vertreter des Staates aus Senat und Abgeordnetenhaus unterstrichen in ihren Redebeiträgen die Vorbildfunktion der adventistischen Medien in Rumänien, die nicht nur den rasanten medientechnischen Entwicklungen folgten, sondern als "Botschafter" die christliche Hoffnung vermittelten und damit Licht in die Herzen vieler Menschen trügen. Gleichzeitig seien die Adventisten ein Beispiel einer gelungenen Förderung von Medienmöglichkeiten für Glaubensgemeinschaften durch den Staat. Ein neues Gesetz soll demnächst die Religionsfreiheit auch in den Medien verankern.

Der Direktor für Medienbeziehungen der Weltkirchenleitung der Adventisten, Pastor John Banks, zeigte sich beeindruckt von der technischen und räumlichen Ausstattung des neuen Medienzentrums und vom Engagement der Medienschaffenden. Dabei wies er auf die rasche multimediale Entwicklung innerhalb der protestantischen Freikirche hin. Im Jahre 1860 erschien die erste adventistische Zeitschrift. Heute würden 439 Zeitschriften in Millionenauflage erscheinen. 1929 begann der US-Radiopionier und adventistische Pastor H.M.S. Richards in Kalifornien mit regelmässigen Rundfunksendungen. Gegenwärtig strahlten weltweit über 5'500 Radiostationen adventistische Programme aus. Bereits 1962 begann die Kirche mit eigenen Fernsehsendungen. Seit 1992 werden sie auch über Satellit in 40 Sprachen ausgestrahlt. Hinzu komme seit 1994 die Nutzung des Internet als Kommunikationsmedium.

Attila Gáspárik, Vizepräsident CNA Foto: CNA

Der Vizepräsident der Aufsichtsbehörde für die elektronischen Medien CNA, Attila Gáspárik, wies in seiner Grussadresse darauf hin, dass es nach dem Machtwechsel in Rumänien sehr schwierig gewesen sei, die freie Meinungsäusserung in den Medien durchzusetzen. Dem 1992 gegründeten Rat, der unter parlamentarischer Kontrolle stehe und nach demokratischen Regeln arbeite, sei es jedoch gelungen, auch die Kirchen bei der Vergabe von Rundfunk- und Fernsehlizenzen zu berücksichtigen. Gáspárik lobte die Medienarbeit der Adventisten, die sich strikt an die Bestimmungen hielten und nie Anlass zu Beschwerden gegeben hätten. Am 8. November hatte der Nationale Audiovisuelle Rat (CNA) den Adventisten in Rumänien eine landesweite Sendelizenz für Fernsehprogramme erteilt, die von der Kirche vor allem für das Digital-TV genutzt werden soll.

Eröffnungsfeier: Blick ins Foyer Foto: Stimme der Hoffnung

Mit dem neuen Medienzentrum samt modernen Radio- und Fernsehstudios seien die Voraussetzungen für eine optimale Medienproduktion geschaffen, betonte dessen Leiter Nelu Burcea. Die ersten Sendungen aus Eigenproduktion und synchronisierten Programmen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2006 ausgestrahlt werden. Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit im TV-Bereich und weitere 30 für die Radioabteilung tätig.

Unter den Gästen waren auch Vertreter der Adventistenkirche aus verschiedenen Ländern, darunter Peter Kunze (Finanzen) und Karel Nowak (Kommunikation) von der europäischen Kirchenleitung (Euro-Afrika Division mit Sitz in Bern) sowie Matthias Müller, Leiter des adventistischen Medienzentrums "Stimme der Hoffnung" in Deutschland.

Die Rundfunkprogramme der Adventisten werden derzeit in Rumänien von 38 privaten Radiostationen gesendet, wobei die Freikirche über sieben eigene Radiolizenzen verfügt. Ausgestrahlt werden auch Beiträge für die ungarische Minderheit in Transsylvanien.

In Rumänien leben rund 71'000 erwachsen getaufte Kirchenmitglieder in über 1'000 Gemeinden. Dazu kommen etwa 100'000 im Ausland lebende rumänische Adventisten.

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