Christliche Kirchen wollen weltweit am 21. September für den Frieden beten

Genf/Schweiz | 25.08.2006 | APD | Ökumene

"Wenn an so vielen Orten der Welt Krieg herrscht und wenn die Mächte der Gewalt, des Krieges und der Unterdrückung anscheinend überall auf dem Vormarsch sind, mag das Gebet für den Frieden aussichtslos erscheinen. Wir Christen glauben jedoch an die Macht wie auch an die Verheissung des Friedens und wir glauben an die Macht des Gebets," so Pfarrer Dr. Samuel Kobia, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen(ÖRK). Aus diesem Grund ruft der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) seine 348 Mitgliedskirchen in mehr als 110 Ländern auf, am 21. September einen Gebetstag für den Frieden zu begehen.

Internationaler Tag des Friedens UN-Logo

Der ÖRK schliesst sich im Rahmen seiner Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001-2010) bereits zum dritten Mal dem "Internationalen Friedenstag der Vereinten Nationen" an und lädt die Gemeinden und Einzelpersonen in aller Welt am 21. September (beziehungsweise an dem vorangehenden oder am darauf folgenden Sonntag) zur Fürbitte ein.

Der Weltkirchenrat lädt die Kirchen ein, in ihren Gottesdiensten für den Frieden zu beten und "besonders an die Gewalt in Lateinamerika, aber auch an das Leid der Menschen im Nahen Osten zu erinnern. Dabei soll auch für die Menschen in allen Ländern gebetet werden, die sich gemeinsam für eine friedliche Welt einsetzen. "Wir wollen ihnen Mut machen und sie in Solidarität auf ihrem Weg begleiten. Wir wollen Fürbitte für sie halten und Gott für diese Menschen danken," betonte der ÖRK.

"Für den Frieden zu beten, gehört wesentlich zum christlichen Gottesdienst, ja, zum Menschsein", erklärte ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia im Hinblick auf den Friedensgebetstag.

Das Generalthema des Gebetstages für 2006 lautet "…und noch immer sind wir auf der Suche nach Frieden" und wurde von den Kirchen in Lateinamerika ausgewählt, dem in diesem Jahr im Rahmen der Dekade zur Überwindung von Gewalt der Jahresfokus gewidmet ist.

Eine ÖRK-Broschüre zum internationalen Gebetstag für den Frieden ist im Internet abrufbar unter: http://gewaltueberwinden.org/fileadmin/dov/files/idpp/IDPP2006_german.pdf

*************
Stichworte
*************

Internationaler Tag des Friedens
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) nahm im Jahre 1981 die Resolution 36/67 an, mit der beschlossen wurde, einen Internationalen Tag des Friedens einzuführen. Mit der Resolution 55/282 entschied 2001 die UN-Generalversammlung jedes Jahr den 21. September als Internationalen Tag des Friedens (auch: internationaler Friedenstag) zu begehen. Ziel der Resolution ist ein globaler Tag des Friedens und der Gewaltfreiheit. Generalsekretär Kofi Annan hat alle Abteilungen und Organisationen der Vereinten Nationen gebeten, die Veranstaltungen anlässlich dieses Tages in diesem Jahr zu erweitern und zum Internationalen Tag des Friedens eine besondere Einladung auch an die Zivilgesellschaft zu richten.


Ökumenischer Rat der Kirchen
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), mit Sitz in Genf/Schweiz, fördert die Einheit der Christen im Glauben, Zeugnis und Dienst für eine gerechte und friedliche Welt. 1948 als ökumenische Gemeinschaft von Kirchen gegründet, gehören dem ÖRK heute mehr als 348 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere Kirchen an, die zusammen über 560 Millionen Christen in mehr als 110 Ländern repräsentieren. Der ÖRK wird deshalb in der Öffentlichkeit auch als Weltkirchenrat bezeichnet. Es bestehen Arbeitsbeziehungen und Kontakte auf verschiedenen Ebenen zwischen dem ÖRK und der römisch-katholischen Kirche, der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Heilsarmee, die dem ÖRK nicht angehören. Der Generalsekretär des ÖRK ist Pfarrer Dr. Samuel Kobia, von der Methodistischen Kirche in Kenia.

Weitere Informationen:
ÖRK allgemein: http://www.oikoumene.org/de/home.html
ÖRK-Gebetstag für den Frieden:
http://gewaltueberwinden.org/de/mehr-ueber-die-dekade/internationaler-gebetstag-fuer-den-frieden.html


Dekade zur Überwindung von Gewalt
Die Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001-210): Kirchen für Frieden und Versöhnung (DOV) ist ein Aufruf an Kirchen, ökumenische Organisationen und alle Menschen guten Willens, auf allen Ebenen (lokal, regional und weltweit) mit Gemeinden, säkularen Bewegungen und Menschen anderer Glaubensrichtungen für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zusammenzuarbeiten.

Die Dekade ruft auf, die von Gewalt Unterdrückten zu stärken und in Solidarität mit denen zu handeln, die sich um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung bemühen. Ferner die Mitschuld an Gewalt einzugestehen und zu bereuen und theologische Reflexionen und Studienarbeiten zu fördern, um Geist, Logik und Praxis von Gewalt aufzudecken und zu überwinden.

Als eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen ist die Dekade eine weltweite Bewegung. Sie versucht, bereits bestehende Friedensnetzwerke zu stärken und zur Entstehung neuer Netzwerke anzuregen.

Weitere Informationen: http://www.gewaltueberwinden.org/

(4963 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.