National Geographic Society untersucht Frage: Hat es die Sintflut und die Arche Noah wirklich gegeben?

Washington D.C./USA | 16.09.2006 | idea/APD | International

Hat es die Sintflut und die Arche Noah tatsächlich gegeben? Oder handelt es sich nur um einen Mythos, über den die Bibel, aber auch andere Kulturen in verschiedenen Erdteilen berichten?

Wie die Evangelische Nachrichtenagentur idea berichtet, will die US-amerikanische National Geographic Society (Nationale Geographische Gesellschaft) in Washington in einer Fernsehdokumentation unter dem Titel „Die Suche nach der Arche Noah“ die verschiedenen Erklärungsversuche unter die Lupe nehmen.

Nach dem biblischen Bericht in 1. Mose 7 und 8 wurde die Erde von einer grossen Flut heimgessucht, die Gott als Strafe für die Bosheit der Menschen schickte. Er erwählte Noah, der auf Gottes Geheiss ein Rettungsschiff (Arche) baute, in der er, seine Familie und jeweils ein Paar jeder Tierart überlebte. Die Arche sei nach dem Rückgang der Flut auf dem Berg Ararat gelandet. Vor zwei Jahren hatte eine BBC-Dokumentation behauptet, die Sintflut habe es so, wie sie die Bibel beschreibt, nie gegeben. Jüdische Priester hätten den 5.000 Jahre alten Gilgamesch-Epos aus Mesopotamien als moralisches Lehrstück weitererzählt. Wie jetzt die Nationale Geographische Gesellschaft erläutert, seien Schilderungen von einer grossen Flut auch in nord- und südamerikanischen Kulturen verbreitet. Trotzdem deutet viel auf die Bibel hin.

„Archologen“ auf dem Berg Ararat
1949 stiess der US-Geheimdienst CIA bei der Auswertung von Luftaufnahmen des über 5.000 Meter hohen Bergs Ararat im türkisch-armenisch-iranischen Grenzgebiet auf mögliche Überreste der Arche. Die Region war bis 1982 militärisches Sperrgebiet. Auf den CIA-Bildern waren in einem Gletscher schiffsähnliche Strukturen zu erkennen. Die Entdeckung löste eine Welle von Forschungen sogenannter „Archologen“ aus, die mit Expeditionen und Satellitenaufnahmen herausfinden wollten, ob es sich um die Arche handele. Einer der bekanntesten Forscher war der US-Astronaut und Mondfahrer James Irwin (1930-1993). Aber weder seine noch alle anderen Expeditionen konnten die Identität der Schiffsstrukturen eindeutig klären. Mit rund 130 Meter Länge haben sie in etwa die in Bibel überlieferten Masse. Der evangelikale Informatiker Prof. Werner Gitt (Braunschweig) errechnete anhand der alttestamentlichen Angaben, dass die Arche ein hochseetaugliches Schiff gewesen sein muss. Dass Noah es überhaupt konstruieren konnte, sei auf den Bauplan Gottes zurückzuführen, so Gitt.

War die Sintflut ein gigantischer Tsunami?
Auch um die Sintflut ranken sich zahlreiche ungelöste Fragen. War sie eine regionale oder eine weltweite Erscheinung? Wann fand die Naturkatastrophe statt? Einige Wissenschaftler gehen der Nationalen Geographischen Gesellschaft zufolge davon aus, dass sie sich am Ende der Eiszeit ereignete, als die Eiskappen abschmolzen und der Wasserstand des Meeres stark anstieg. Andere Wissenschaftler wie der US-amerikanische Archäologe Bruce Masse (Los Alamos) meinen, dass ein gigantischer Meteoriteneinschlag eine gewaltige Springflut (Tsunami) ausgelöst habe. Eine weitere Theorie behauptet, dass das Schwarze Meer bis vor etwa 7.500 Jahren ein Süsswassersee gewesen sei; dann sei die Bosporus-Landbrücke gebrochen und das Schwarze Meer mit Mittelmeerwasser voll gelaufen. Das Wasser hätte alles Leben an den Küsten ertränkt, so der Geologe Faruk El-Baz von der Universität Boston. Schon 1996 hatten die Geologen William Ryan und Walter Pittman aufgrund von Satellitenaufnahmen eine unter Wasser verlaufende Küstenlinie im Schwarzen Meer entdeckt. Die Fernsehdokumentation der Nationalen Geographischen Gesellschaft soll dem Informationsdienst EP News (Charlotte/Nord Carolina) zufolge am 24. September erstmals in den USA ausgestrahlt werden.

Dieser Bericht erschien zuerst beim Evangelischen Nachrichtendienst idea.

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