Türkei-Besuch des Papstes lenkt Aufmerksamkeit auf schwierige Situation der dortigen Christen

Wien/Österreich | 27.11.2006 | APD | Religion + Staat

Papst Benedikt XVI. ist es zu verdanken, dass das Interesse der Weltöffentlichkeit wieder stärker auf die schwierige Situation der christlichen Minderheit in der Türkei gelenkt wird. Die orthodoxe Kirche sei dem Papst dafür sehr dankbar, betonte der Wiener orthodoxe Metropolit Michael Staikos an einer Medienkonferenz in Wien. Wie die Nachrichtenagentur "Kathpress" meldet, kritisierte Staikos zugleich das bisherige Schweigen der Weltöffentlichkeit zur Politik der türkischen Regierung gegenüber den Christen, vor allem gegenüber den nationalen Minderheiten wie Griechen und Armeniern.

Der Metropolit wies auf die dreifache Dimension des Papstbesuches in der Türkei hin: Zum einen besuche Benedikt XVI. den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., zum zweiten ermögliche es ihm die Reise, mit der islamischen Welt direkt in Kontakt zu treten, und zum dritten wolle er mit seinem Aufenthalt den Christen in der Türkei Mut und Zuversicht schenken.

Der päpstliche Besuch gelte nicht in erster Linie dem türkischen Staat, betonte der Metropolit. An erster Stelle stehe vielmehr die Begegnung mit dem Ökumenischen Patriarchen. Da der Papst aber auch gleichzeitig Staatsoberhaupt des Vatikanstaates sei, habe es einer Einladung von Seiten des türkischen Staates bedurft und deshalb gebe es auch dementsprechende Begegnungen mit Behördenvertretern. Die Begegnung von Papst und Patriarch bezeichnete Staikos als "sehr grosse ökumenische Geste".

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