Pastor Dr. Jan Paulsen, Präsident der Weltkirchenleitung der Adventisten (l.) und Staatspräsidenten Nambaryn Enkhbayar (r.) Foto: ANN

Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung besucht Mongolei

Ulaanbaatar/Mongolei | 01.12.2006 | APD | International

Während eines zweitägigen Aufenthalts traf sich Pastor Dr. Jan Paulsen, Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten, mit dem Staatspräsidenten der Mongolei, Nambaryn Enkhbayar. "Wir sind als Kirche relativ neu in der mongolischen Gesellschaft. Wir möchten gegenüber den Verantwortungsträgern eines Landes und der Öffentlichkeit deutlich machen, dass Adventisten eine Gemeinschaft bilden, die den Menschen und besonders der Jugend einen nützlichen Dienst erweist. Adventisten achten die Gesetze und sind keine politischen Aktivisten. Wir unterstützen die Regierung in ihren Bemühungen, das Leben ihrer Staatsbürger zu verbessern", bekräftigte Paulsen. Präsident Enkhbayar betonte, dass sein Land für die Religionsfreiheit eintrete. Das Bestreben seiner Regierung sei, dass alle Religionen ihre Riten frei ausüben könnten und niemand in seiner Anbetung oder in der öffentlichen Bekundung seiner religiösen Überzeugung behindert werde.

Das Kirchenoberhaupt hielt die Ansprache zur Einweihung der neuen adventistischen Sprachschule in der Hauptstadt Ulaanbaatar, an der 500 Männer und Frauen Englisch lernen können. Paulsen hatte auch eine Unterredung mit dem mongolischen Minister für Erziehung, Kultur und Wissenschaft, Ulziisaikhan Enkhtuvshin. Dabei teilte der Geistliche mit, dass seine Kirche eine Grundschule eröffnen wolle, die später zum Gymnasium ausgebaut werden könnte. Der Minister begrüsste dieses Projekt und bot seine Unterstützung an. Er hob hervor: "Ich persönlich gehöre keiner Religion an. Aber ich vertrete die Auffassung, dass jeder in der Wahl seines Glaubens frei sein muss."

Paulsen nahm auch am Taufgottesdienst der adventistischen Gemeinde Ulaanbaatar teil, wo die eintausendste Taufe in der Mongolei stattfand. Mehr als 70 Jahre wurde die Mongolei vom Kommunismus beherrscht, der religiöse Praktiken verbot und das Christentum ächtete. Bald nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden die diesbezüglichen Gesetze gelockert. Der erste adventistische Missionar kam 1992 in die Mongolei. Ein Jahr später fand die erste Tauffeier statt. Die missionarische Arbeit der Adventisten ist wegen der grösstenteils säkularen Gesellschaft schwierig. Heute zählt die dortige Freikirche mit Sitz in Ulaanbaatar vier Kirchengemeinden mit rund 1.000 erwachsen getauften Mitgliedern.

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