Bericht "Zur Situation der Kinder in der Welt"

UNO-Kinderhilfswerk: 60 Jahre im Dienste von Frauen und Kindern

New York/USA | 11.12.2006 | APD | International

Seit seiner Gründung vor 60 Jahren stützt sich das UNO-Kinderhilfswerk "UNICEF" bei seinem Einsatz für Mädchen und Frauen auf die UNO-Konvention über die Rechte des Kindes von 1989, die Konvention über die Abschaffung aller Formen der Diskriminierung von Frauen von 1979 sowie die im Jahr 2000 von der internationalen Gemeinschaft verabschiedeten Millennium-Entwicklungsziele. Von UNICEF unterstützt werden unter anderem Bildungsprogramme, Massnahmen zur Verhinderung der Ausbeutung von Kindern, Aufklärungsarbeit gegen die Mädchenbeschneidung sowie Hilfsprogramme für Gewaltopfer.

Das Kinderhilfswerk UNICEF wurde heute vor genau 60 Jahren auf der ersten Vollversammlung der Vereinten Nationen am 11. Dezember 1946 gegründet und ist die bekannteste Kinderrechtsorganisation der Welt. Sie setzt sich in 154 Ländern für Kinder, Frauen und Familien ein.

Der diesjährige Bericht "Zur Situation der Kinder in der Welt" von UNICEF widmet sich der Gleichbeteiligung der Geschlechter. Darin fordert das UNO-Kinderhilfswerk die Regierungen dazu auf, die Gleichstellung der Frauen bei der Arbeit und ihren Einschluss in Entscheidungsfindungen zu fördern.

In der Publikation weist UNICEF darauf hin, dass, trotz weltweit beträchtlicher Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter, die in den vergangenen Jahrzehnten erreicht wurden, Frauen noch immer unter Diskriminierungen leiden. Sie arbeiteten weltweit gesehen mehr als Männer, erhielten niedrigere Löhne und seien oft aus Entscheidungsfindungen im privaten und öffentlichen Leben ausgeschlossen. Da vorrangig Frauen für die Betreuung von Kindern zuständig seien, habe der Status der Frauen direkte Auswirkungen auf Kinder.

Die Daten von UNICEF zeigen für manche Regionen Diskriminierungen von Mädchen und Chancenungleichheiten gegenüber Knaben auf. Mädchen würden häufig von klein auf schlechter ernährt und erhielten geringere medizinische Betreuung als Knaben. In Ländern wie Indien und China habe die Abtreibung von weiblichen Föten das Verhältnis der Geschlechter aus der Balance gebracht. Täglich würden etwa 8000 Mädchen an ihren Genitalien beschnitten, was für die Betroffenen lebenslange psychische und physische Folgen habe. Kinderheiraten seien noch immer weit verbreitet, und jedes Jahr gebären 14 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind. Auf 100 Knaben, die nicht zur Schule gehen, kommen im weltweiten Durchschnitt 115 Mädchen.

Die im UNICEF-Bericht veröffentlichten Daten weisen darauf hin, dass das dritte Millennium-Entwicklungsziel der Geschlechtergleichbeteiligung eine fundamentale Voraussetzung im Kampf gegen die Armut insgesamt darstellt. Die UNICEF ruft deshalb Regierungen zum Handeln auf – zur Ergreifung von gesetzlichen Massnahmen und zur verstärkten Durchsetzung bestehender Regelungen der Gleichstellung.

Der Jahresbericht enthält Indikatoren über Ernährung, Gesundheit, Bildung und Schutz von Kindern weltweit. Die Daten bilden die Grundlage für entwicklungspolitische Analysen und bieten Leitlinien für eine wirkungsvolle Projekttätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit von UNICEF.

Der Bericht erscheint in deutscher Sprache im Dezember 2006 im Buchhandel (Fischer Verlag, ISBN 978-3-596-17357-2). Die französische und englische Version sind elektronisch zugänglich unter www.unicef.org/sowc2007

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