Nationaler U.S. Kirchenrat fordert Verbot des freien Waffenverkaufs

New York, N.Y./USA | 30.04.2007 | APD | International

Nach dem Massaker in Virginia haben US-Kirchenführer ein Ende des freien Waffenverkaufs gefordert. Der 23-jährige Koreaner Cho Seung Hui erschoss 32 Studenten der "Virginia TechUniversität" in Blacksburg mit zwei Handfeuerwaffen, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Der Generalsekretär des Nationalen Rates der christlichen Kirchen in den USA (National Council of the Churches of Christ in the U.S.A./NCCCUSA), Bob Edgar, sagte, die "Epidemie" der Waffengewalt in den USA verpflichte dazu, der leichten Verbreitung von Handfeuerwaffen einen Riegel vorzuschieben. "Wie viele Pfarrer, Rabbiner und Imame müssen noch an Särgen unschuldiger Opfer von Waffengewalt stehen, nur weil die Nation sich weigert, der Weiterverbreitung solcher kleiner Massenvernichtungswaffen ein Ende zu bereiten?", so Edgar in einer Stellungnahme des NCCUSA. Der Präsident habe trotz wiederholter Aufrufe von Religionsführern nichts unternommen. "Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor wie sagen, dass es genug ist?" fragte Edgar, der früher selbst Kongress-Abgeordneter war.

Der Theologe erinnerte daran, dass der US-Kirchenrat bereits 1967 ein Bundesgesetz zum Waffenverkauf gefordert habe. Im März 2000 gab es in den USA dazu auch eine interreligiöse Kampagne. Damals wurde die Forderung erhoben, die Herstellung und eien einfache Verbreitung solcher Zerstörungsinstrumente zu verbieten.

Der Nationale Kirchenrat umfasst 35 protestantische, evangelikale, anglikanische und orthodoxe Kirchen in den USA. mit 45 Millionen Gläubigen in über 100.000 Kirchengemeinden in allen 50 Bundesstaaten.

Bereits 1990 forderte die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf ihrer Weltsynode in Indianapolis, Indiana (USA) in einer Erklärung "die Ächtung des Verkaufs von Handfeuerwaffen an Zivilisten." Siebenten-Tags-Adventisten möchten mit anderen Menschen guten Willens zusammenarbeiten und jedes legitime Mittel einsetzen, um die Ursachen für Verbrechen zu verringern und, wenn möglich, auszurotten, heisst es in dem Dokument. "Ausserdem sollte – im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit und den Wert des menschlichen Lebens – der Verkauf von automatischen oder halbautomatischen Handfeuerwaffen streng kontrolliert werden. Dadurch würde der Gebrauch von Waffen durch Geistesgestörte oder Verbrecher, besonders auch durch Menschen, die in Drogenmissbrauch und Bandenkriminalität verstrickt sind, drastisch eingeschränkt."

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