Frankreich: Erste Wahlbüros für Präsidentschaftswahl öffneten in Übersee am Samstag

Paris/Frankreich | 06.05.2007 | APD | International

Sonderregelung für Adventisten

Der offizielle Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich ging am Freitag (4. Mai) um Mitternacht zu Ende. In einem Teil der französischen Überseegebiete haben unterdessen die Wahlen bereits am Samstag (5. Mai) begonnen.

Die französischen Einwohner der vor der kanadischen Küste gelegenen Inseln Saint-Pierre und Miquelon waren die ersten Wähler. Die Wahlbüros öffneten dort um 12:00 Uhr nach Pariser Zeit ihre Tore. Auch in Guadeloupe, Martinique, Französisch-Guyana und Polynesien fanden die Wahlen am Samstag statt. In den betroffenen Gebieten, in denen mehr als 653.000 Wähler gezählt werden, endete der offizielle Wahlkampf 24 Stunden früher als im französischen Mutterland.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA konnten die auf dem amerikanischem Kontinent im Ausland ansässigen Franzosen, rund 175.000 Wähler, ihre Stimmen auch bereits am Samstag in den Konsulaten abgeben. Diese Verschiebung stellt eine Neuheit dar. Bisher wählten sie ebenfalls am Sonntag, allerdings war zu dem Zeitpunkt das Wahlergebnis in Frankreich bereits bekannt.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat eine Sonderregelung durchgesetzt, die es ihnen erlaubt, in Beachtung ihrer religiösen Regeln erst nach Sonnenuntergang zu wählen. Die Adventisten beachten wie die jüdische Glaubensgemeinschaft den biblischen Ruhetag (hebräisch: Sabbat) als Ruhetag.

Den Medien im ganzen Lande ist es laut Gesetz untersagt, wahlkampf-politische Meldungen jedweder Art zu verbreiten. Ergebnisse von Meinungsumfragen und Studien über den Wahlausgang dürfen erst Sonntagabend ab 20:00 Uhr veröffentlicht werden, wenn auch die letzten Wahlbüros in den grossen Städten ihre Tore schliessen. Das Verbot betrifft Fernsehen, Radio, Zeitungen und Internet-Medien.

Rund um den Globus sind insgesamt 44,5 Millionen Franzosen aufgerufen, zwischen Ex-Innenminister Nicolas Sarkozy oder der Sozialistin Ségolène Royal zu entscheiden und einen von beiden für fünf Jahre zum Staatsoberhaupt zu küren. Das Mandat von Amtsinhaber Jacques Chirac läuft am 16. Mai ab.

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