Evangelisationsveranstaltung in Tuxtla Guitierrez Foto: Südmexikanische Union

Mexiko: Massentaufe in protestantenfeindlicher Provinz Chiapas

Tuxtla Guitierrez, Chiapas/Mexiko | 18.04.2008 | APD | International

Nach einer achttägigen, per Satellit übertragenen Evangelisationsveranstaltung von Pastor Mark Finley, einem der Vizepräsidenten der adventistischen Generalkonferenz, wurden in Tuxtla Guitierrez im mexikanischen Bundesstaat Chiapas 420 Menschen getauft und schlossen sich der Freikirche an. Der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten im Süden Mexikos, Pastor David Javier Perez, sprach das Weihegebet für die 20 Geistlichen, welche die Erwachsenentaufen durch Untertauchen vornahmen. Mark Finley hielt seine Bibelvorträge in einem Sportstadion in Kingston/Jamaika. Sie wurden per Satellit in 15 Länder Mittelamerikas übertragen. Zum Schluss der Veranstaltung liessen sich dort über 40.000 Menschen taufen und wurden Adventisten.

Wie Perez mitteilte, gebe es in Chiapas, und dort besonders im Bezirk San Juan de Chamula, immer wieder religiöse Spannungen, die von fundamentalistischen Katholiken ausgelöst würden. Diese tolerierten keine andersgläubigen Christen und verhinderten den Bau protestantischer Kirchen. Vor einigen Jahren hätten sie auch die Beziehung zu ihrem Diözesanbischof von San Cristobal de las Casas abgebrochen, der die Extremisten aufforderte, die lang andauernde und gewalttätige Verfolgung evangelischer Christen zu beenden. Er habe an seine Gemeindeglieder appelliert, weder Vertreibungen, Zerstörungen, das Niederbrennen von Häusern noch handgreifliche Auseinandersetzungen und Blutvergiessen zu üben.

"Die katholischen Fundamentalisten hatten vor etwa 35 Jahren systematisch begonnen, evangelische Christen, wie Presbyterianer, Adventisten und Pfingstgläubige, mit dem Argument zu vertreiben, dass sie die Gesellschaft mit der Einführung ausländischer Glaubenslehren in die einheimische Tradition spalten würden", beklagte Pastor Perez. Seitdem seien etwa 35.000 Protestanten gezwungen gewesen, ihre Häuser und Äcker zu verlassen. Im Bundesstaat Chiapas mit seinen 3,5 Millionen Einwohnern leben 122.600 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 397 Gemeinden. Etwa 35 Prozent der Bevölkerung sollen nach einer Statistik protestantisch sein.

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