Chinas Regierung weist auf verfassungsmässige Garantie der Religionsfreiheit hin

Beijing/China | 17.07.2008 | APD | Religionsfreiheit

Das chinesische Aussenministerium in Beijing forderte am 16. Juli die USA auf, ihre Vorurteile beiseite zu legen und die Religionsfreiheit in China objektiv und gerecht zu betrachten.

Der Sprecher des Aussenministeriums, Liu Jianchao, betonte, dass die Verfassung der Volksrepublik China allen Bürgern des Landes die religiöse Glaubensfreiheit garantiere. Dies sei eine allgemein bekannte Tatsache. Vor dem Gesetz sei jeder gleichberechtigt. Die Worte und Taten eines Menschen dürften aber weder gegen die Gesetze des Staates verstossen noch die staatliche Sicherheit und die öffentliche Stabilität gefährden. China fordere die USA deshalb auf, die Religionsfreiheit Chinas objektiv zu betrachten und die Einmischung in die Innenpolitik Chinas unter dem Vorwand der Religionsfrage einzustellen, sagte Liu weiter.

Auch "China Radio International" (CRI) weist in seinen Sendungen immer wieder darauf hin, dass gemäss Verfassung alle Bürger der Volksrepublik China die religiöse Glaubensfreiheit besitzen. Der Staat schütze die normalen Religionsaktivitäten. Im März 2005 habe die chinesische Regierung die "Bestimmungen zu den religiösen Angelegenheiten" in Kraft gesetzt. Darin würden in Gesetzesform die Rechte von Religionsgemeinschaften und Bürgern formuliert, sich zu einer Religion zu bekennen; zu garantieren, an religiösen Aktivitäten teilzunehmen, Religionsschulen zu betreiben, Religionsbüchern und -zeitschriften herauszugeben, religionsbezogene Vermögen zu verwalten und den Austausch mit ausländischen Religionsgemeinschaften zu führen.

Gemäss diesen Bestimmungen sollen alle Religionen in China an den Grundsätzen von Unabhängigkeit und Selbständigkeit festhalten. Die Regierungen aller Verwaltungsebenen sollen in ihren Pflichtbereichen die Religionsangelegenheiten gesetzmässig verwalten. Darüber hinaus unterstütze die chinesische Regierung die freundschaftlichen Beziehungen sowie den kulturellen und wissenschaftlichen Austausch zwischen chinesischen und ausländischen Religionskreisen.

Das Nationale Büro für religiöse Angelegenheiten in Beijing hält bis heute an der offiziellen Zahl von mehr als 100 Millionen Gläubigen aller Religionen fest, obwohl es aktuellere Erhebungen gibt. Eine von der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua und vom chinesischen Staatsfernsehen im Jahre 2007 veröffentlichte Untersuchung der Shanghaier Lehrer-Universität, mit halboffiziellem Charakter, geht von zwischen 300 bis 400 Millionen gläubigen Menschen aus. Danach sollen sich mehr als 67 Prozent zu den fünf Hauptreligionen Daoismus, Buddhismus, Katholizismus, Protestantismus und Islam bekennen. Die restlichen 33 Prozent seien Anhänger der traditionellen chinesischen Volksreligiosität.

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