Vatikan: Neue Dienststelle sorgt für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz

Rom/Italien | 23.07.2008 | APD | Gesundheit & Ethik

Der Vatikanstaat hat ein neues Büro für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz eingerichtet. Nach einem Bericht der halbamtlichen Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" sitzen in der neuen "Stabstelle" im Gebäude des Governatorates je ein Arzt, ein Ingenieur oder Architekt und ein Techniker. Die Schaffung dieser Dienstelle ist eine direkte Folge des im Dezember 2007 in Kraft getretenen Vatikangesetzes zum Schutz seiner Angestellten. Diese Vorschriften regeln unter anderem die Zusammenarbeit des vatikanischen Gesundheitsdienstes mit Feuerwehr, technischen Diensten und Zivilschutz.

Das neue Gesetz entspricht weitgehend den in Italien gültigen Normen, sagte Gianluigi Marrone, der Präsident des neuen Büros, dem "Osservatore". Das vatikanische Gesetz stelle weit mehr als die italienischen Bestimmungen "die Würde des Menschen" in den Mittelpunkt, betonte Marrone.

Wie Radio Vatikan berichtet sei auch ein Regelwerk für diesen Bereich erarbeitet worden, das demnächst in Kraft treten soll. Darin seien Vorschriften zur Sicherheit von Aufzügen, über die Notausgänge, die Einrichtungen für Behinderte aufgelistet, samt Normen zu Büroeinrichtungen und deren Inspektions-Fristen. Auch enthielten die Bestimmungen Angaben zu Arbeitsbedingungen und besonderen Arbeitszeiten für schwangere und stillende Angestellte. Um den Schutz der Vatikan-Angestellten zu gewährleisten, muss künftig jede Abteilung einen eigenen Sicherheitsbeauftragten benennen, so der Jurist Marrone weiter.

Im Vatikanstaat arbeiten schätzungsweise 3.000 Angestellte. Zum Kleinstaat, der innerhalb der Stadt Rom liegt, gehören auch mehrere exterritoriale Besitzungen in und ausserhalb Roms, darunter die drei grossen Basiliken (Lateran, Santa Maria Maggiore, St. Paul) und die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo.

Die meisten Mitarbeiter im Vatikan sind Regierungsmitglieder, Zeremonienmeister, Verkäufer, Restauratoren, Köche, Büroangestellte, Drucker, Angestellte der staatseigenen Bank (Vatikanbank) und Reinigungspersonal. Von ihnen lebt praktisch niemand im Vatikan selbst.

Die Angestellten können in fünf Gruppen zusammen gefasst werden: Hauspersonal (Köche, Reinigungskräfte, Kammerdiener); Geistlichkeit (Priester, die auch einen Großteil der Verwaltungs- und kunsthistorischen Aufgaben übernehmen); Sicherheit (Päpstliche Schweizergarde, Gendarmeriekorps und Aufsichtspersonal für Kirchen und Museen); Medien (Zeitung L’Osservatore Romano, Radio Vatikan und Centro Televisivo Vaticano) sowie Lehrpersonal (für die dem Vatikan angeschlossenen Universitäten und Lehrstühle).

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