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"Über die wirklichen Werte des Lebens neu nachdenken" <br> Vorsitzender der Siebenten-Tags-Adventisten zum Amoklauf in Winnenden

Stuttgart/Deutschland | 12.03.2009 | APD | Religion + Staat

Sieben Jahre nach dem Massaker von Erfurt löst erneut der Amoklauf eines 17-jährigen in Winnenden bei Stuttgart deutschlandweit Entsetzen und Trauer aus. Tim K. erschoss am 11. März neun Schüler und drei Lehrerinnen seiner früheren Realschule sowie drei Passanten, bevor er sich bei einem Schusswechsel mit der Polizei selbst tötete.

Pastor Günther Machel (Ostfildern bei Stuttgart), Vorsitzender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, reagierte mit Fassungslosigkeit auf das Verbrechen. "Die Tat des jugendlichen Amokläufers von Winnenden macht sprachlos. Wir müssen realisieren, dass das Böse näher an uns dran ist, als es uns oft bewusst wird. Allen betroffenen Familien der Opfer sowie den Schülern und Lehrern der Albertville-Realschule in Winnenden drücken wir als Freikirche unser Mitgefühl und unsere Betroffenheit aus. Gleichzeitig erkennen wir die grosse Herausforderung, Heranwachsenden in einer Zeit der Orientierungssuche echte Hilfestellung zu geben. Wir bezweifeln, dass ein Umgang mit Waffen oder brutale Computerspiele und Filme geeignete Mittel dafür sind. Wir alle sollten über die wirklichen Werte des Lebens neu nachdenken und auch bereit sein, Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft beim Namen zu nennen, um ihnen positiv entgegen zu steuern."

Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören in Deutschland knapp 36.000 erwachsen getaufte Mitglieder in 586 Gemeinden.

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