Mehrheit der Deutschen glaubt an ein Leben nach dem Tod

Gütersloh /Deutschland | 09.04.2009 | APD | International

Zwei Drittel der Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod. Ein Drittel lehnt dagegen Konzeptionen wie Auferstehung der Toten oder Unsterblichkeit der Seele ab. Das ergab der am 3. April in Gütersloh veröffentlichte repräsentative "Religionsmonitor" der "Bertelsmann-Stiftung".

Demnach glauben 33 Prozent der Deutschen "sehr" oder "ziemlich" an ein Leben nach dem Tod, weitere 33 Prozent "mittel" oder "wenig" und 32 Prozent "gar nicht". Starke Unterschiede zeigen sich zwischen Ost- und Westdeutschland. Während 60 Prozent der Ostdeutschen mit der Vorstellung von einem Weiterleben nach dem Tod gar nichts oder nur wenig anfangen können, sagen dies nur 25 Prozent der Westdeutschen. Umgekehrt sind nur 13 Prozent der Ostdeutschen überzeugt von einem Leben nach dem Tod, aber 38 Prozent der Westdeutschen. Frauen teilen diese Vorstellung öfter als Männer.

Unterschiede zeigen sich der Erhebung zufolge auch zwischen den Generationen. So glauben von den unter 30-jährigen 41 Prozent "sehr oder ziemlich fest" an ein Weiterleben, bei den über 60-jährigen nur 32 Prozent. Umgekehrt ist der Anteil derjenigen, die die Vorstellung an ein Leben nach dem Tod klar von sich weisen, bei den über 60-Jährigen mit 37 Prozent doppelt so gross wie bei den Jüngeren.

Auch unter getauften Christen ist laut Erhebung der Auferstehungsglauben keinesfalls selbstverständlich. Diesen lehnen 30 Prozent der evangelischen und 15 Prozent der römisch-katholischen Christen ab.

Unter den Muslimen in Deutschland sagen nur 10 Prozent, dass sie in keiner Weise an ein Leben nach dem Tode glauben. Von den sich als nichtreligiös einstufenden Deutschen erklärten 13 Prozent, sehr bis mittelstark von einem Weiterleben nach dem Tod auszugehen, und weitere 19 Prozent "ein wenig".

Im internationalen Vergleich ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod in den USA, Italien und Polen erheblich und in der Schweiz und Österreich etwas lebendiger ausgeprägt als in Deutschland. Ähnlich wie in Deutschland sieht es in Frankreich, Australien oder Grossbritannien aus.

Wie Martin Rieger, Leiter des Programms "Geistige Orientierung" der "Bertelsmann-Stiftung" erklärte, sei Deutschland nach wie vor ein religiös geprägtes Land. Zwar zeige sich auch unter den konfessionell gebundenen Menschen eine Minderheit religiös gleichgültig. Demgegenüber seien aber auch Menschen, die keiner religiösen Gemeinschaft angehören, "von religiösen Vorstellungen geprägt und auf diesem Gebiet auch weiterhin ansprechbar".

Weitere Informationen unter: www.religionsmonitor.de

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