Protestanten in der Türkei rufen zum Gebetstag für Christen auf

Istanbul-Ankara/Türkei | 10.04.2009 | APD | Religion + Staat

Die in der neugegründeten "Vereinigung der Protestantischen Gemeinden der Türkei (TPKD), auf Türkisch: Türk Protestan Kiliseler Derneği, vertretenen Kirchengemeinden rufen zu einem alljährlichen Gebetstag am 18. April für die Christen im Lande auf.

Dieses Datum sei für die türkischen evangelischen Gemeinden symbolträchtig, schreibt die TPKD in ihrem Ende März verbreiteten Aufruf für einen "weltweiten" Gebetstag. Im April 2007 wurden im osttürkischen Malatya die türkischen Christen Necati Aydin und Uğur Yüksel sowie der deutsche Mitarbeiter eines dort ansässigen christlichen Verlages, Tilmann Geske, von Muslimen ermordet.

Seine Frau Susanne, die mit ihren Kindern noch heute in Malatya lebt, unterstützt diesen Gebetsaufruf: "Beten Sie dafür, dass dieser Gebetstag Hoffnung und Segen für das Land und die Menschen der Türkei bringen wird." Susanne Geske hat in ihrem Buch "Ich will keine Rache. Das Drama von Malatya", erschienen im Brunnen Verlag, dargelegt, warum sie mit dem Land verbunden bleiben will, in dem sie so viel Leid erfahren hat.

Die "Vereinigung der Protestantischen Gemeinden der Türkei" ist seit Februar 2009 ein registrierter Verein in der Türkei. Bis zur Registrierung firmierten diese unter dem Namen "Allianz protestantischer Gemeinden der Türkei" (TEK).

Die Türkei versteht sich zwar als ein laizistischer Staat, doch ist die privilegierte Religion der Türkei der sunnitische Staatsislam. Die sunnitischen Einrichtungen werden vom staatlichen "Diyanet İşleri Başkanlığı", dem Präsidium für Religionsangelegenheiten, verwaltet. Zu den Minderheitsreligionen zählen die Aleviten, Christen, Juden und Yezidi.

Von den rund 72 Millionen Einwohnern der Türkei sind über 95 Prozent Muslime. Die protestantischen Gemeinden des Landes zählen rund 4.000 Christen.

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