Indien: Nach dem Tsunami erwirtschaften Frauen ihr eigenes Geld

Neu-Delhi/Berlin | 15.04.2009 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Bewohner des auf einer Insel gelegenen Dorfes Anjalapuram in Vakadu Mandal im indischen Nellore Distrikt standen Ende 2004 unter Schock, als die Riesenwelle des Tsunami ihre Boote, Geschäfte und Häuser unter sich verschlang. In wenigen Minuten war ihre Existenzgrundlage vernichtet. Die Überlebenden flohen mit den unbeschädigt gebliebenen Booten zum Festland. Dort kümmerte sich eine buddhistische Organisation um sie und errichtete direkt an der Küste in Tupilipalem ein Auffanglager. So hatten die Menschen wenigstens ein Dach über dem Kopf. Doch nun mussten sie Arbeit finden, um für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Indien begann mit finanzieller Unterstützung der "Aktion Deutschland Hilft", den Frauen eine Ausbildung anzubieten, um kunsthandwerkliche Gegenstände aus Seemuscheln herzustellen. Es fanden sich alsbald sieben Selbsthilfegruppen mit jeweils zehn Frauen, die nicht nur das Kunsthandwerk erlernten, sondern auch wie man handelt und wie Verkauf, Etikettierung und Preisbildung funktionieren.

Mastanamma, eine 18-jährige junge Frau, hatte die Schule in ihrem Inseldorf nach der Mittelstufe verlassen und nahm an der ADRA-Ausbildung teil. Heute ist sie die erfahrenste Kunsthandwerkerin unter allen bisherigen Teilnehmerinnen. Sie kann sogar die Selbsthilfegruppe in Tupilipalem im Fach "Handel" unterrichten und hat ihren Ausbildungsgang erfolgreich abgeschlossen. Sie verdient über 3.000 Rupien (45 Euro/68 CHF) im Monat, wenn die traditionellen Festivals Saison haben.

"ADRA hat mir Hoffnung und die Gelegenheit gegeben, meinen persönlichen Bedarf zu decken und meine Familie zu unterstützen. Und dies in einer Situation, wo ich nicht wusste, was ich ohne eine ordentliche Ausbildung mit meinem Leben anfangen sollte", betonte die Kunsthandwerkerin.

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