Olav Fyske Tveit (48)

Der norwegische Lutheraner Olav Fyske Tveit ist neuer Generalsekretär des ÖRK

Genf/Schweiz | 27.08.2009 | APD | Ökumene

Zum neuen Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) wurde in Genf der lutherische Pfarrer Dr. Olav Fyske Tveit (48) gewählt. Tveit ist damit der jüngste Generalsekretär seit Willem A. Visser 't Hooft, der während der Aufbaujahre und bei der Gründungsvollversammlung vor 61 Jahren an der Spitze des ÖRK stand.

In nichtöffentlicher Sitzung des ÖRK-Zentralausschusses erhielt Tveit 81 von 141 und damit knapp 60 Prozent der abgegebenen Stimmen, was als ein deutliches Vertrauensvotum bezeichnet wurde. Tveit war einer von zwei Kandidaten für die Wahl zum höchsten Amt des ÖRK. Weiterer Kandidat war Pfarrer Dr. Park Seong-won, presbyterianischer Theologe aus Südkorea. Tveit tritt im Januar 2010 die Nachfolge des aus Kenia stammenden methodistischen Pfarrers Dr. Samuel Kobia an, der Ende 2009 nach sechsjähriger Amtszeit auf eigenen Wunsch aus dem Amt scheidet.

Der neue ÖRK-Generalsekretär Pfarrer Dr. Olav Fyske Tveit ist seit 2002 Generalsekretär des Rates der (lutherischen) Norwegischen Kirche für ökumenische und internationale Beziehungen, Mitglied der ÖRK-Plenarkommission für Glauben und Kirchenverfassung und Mitglied des Vorstandes und Exekutivausschusses des Christlichen Rates Norwegens.Er verfügt über langjährige Erfahrungen in der Ökumene. Tveit erwarb 1986 den Master in Theologie und promovierte 2002 an der Norwegischen Schule für Theologie.

"Ich bin überzeugt davon, dass Gott mich zu dieser Aufgabe berufen hat. Ich glaube, wir haben eine Menge gemeinsam zu tun" sagte Tveit in einer kurzen Dankesrede vor dem Zentralausschuss. Der ganze Prozess habe in einem Geist der Einheit stattgefunden, so Tveit. Er hoffe, dass dieser Geist auch den weiteren gemeinsamen Weg begleiten möge. Die Mitglieder des Zentralausschusses rief Tveit dazu auf, am Gebet für ihn festzuhalten: "Bitte hört nicht auf für mich zu beten!"

Für Martin Schindehütte, Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ist der Ausgang der Wahl ein "ganz wichtiger Neubeginn der Arbeit des ÖRK". Er sei sehr froh darüber, dass die Wahl in einer "guten, konstruktiven Atmosphäre" abgelaufen sei. Er werte dies als Ausdruck eines "neu gewachsenen Vertrauens" im Zentralausschuss. Er rechne damit, dass Tveit auch die "inneren Entwicklungen, die der ÖRK vollziehen muss" voranbringen werde.

"Die Stimmung nach der Wahl ist geprägt von Hoffnung," erklärte Dr. Emilio Castro, der von 1985 bis 1992 ÖRK-Generalsekretär war. "Ich bin sicher, dass es bei diesem Prozess weder Sieger noch Besiegte gibt, sondern dass die ökumenische Bewegung gestärkt hervorgegangen ist. Ich bin überzeugt, dass die besten Jahre des ÖRK vor uns liegen."


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