Profi-Fussballer Vonlanthen dementiert Rücktrittsabsichten <br> <br> Christlicher Glaube kein Hindernis beim Profi-Sport

Zürich/Schweiz | 10.12.2009 | APD | Schweiz

Der Schweizer Fussball-Nationalstürmer Johan Vonlanthen (23) dementierte Gerüchte, wonach er seine Fussball-Karriere aus Glaubengründen aufgeben werde, berichtet das Internet-Portal von Schweizer Christen, "livenet.ch".

Auf der Webseite des FC Zürich gab Vonlanthen in einer persönlichen Stellungnahme bekannt, dass sein Rücktritt nicht zur Diskussion stehe und er sich auf die Rückrunde mit dem FCZ freue. Sein grosses Ziel sei die Teilnahme an der Fussball-Weltmeisterschaft, die vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 in Südafrika stattfindet. Der Fussballer dementierte auch Gerüchte, er sei zum jüdischen Glauben konvertiert oder einer Freikirche als Mitglied beigetreten.

Nach Angaben von "livenet.ch" gab es Gerüchte in verschiedenen Zeitungen, Vonlanthen stehe wegen seiner persönlichen Glaubensüberzeugung vor dem Rücktritt.

Zur Familie und zum Freundeskreis des 1986 in Santa Marta (Kolumbien) geborenen Vonlanthen zählen nach Angaben der Nachrichtenagentur APD seit vielen Jahren adventistische Christen, die wie die Juden den "siebenten Tag der Woche" als biblischen Ruhetag feiern. Weltweit gibt es mehr als 16 Millionen erwachsen getaufte Adventisten und 13,3 Millionen Juden (einschliesslich der Kinder und Jugendlichen), die ihre Gottesdienste am Sabbat (Samstag) feiern. Es sei daher ganz normal, dass für Vonlanthen der Samstag (Sabbat) eine besondere Bedeutung habe und er an diesem Tag möglichst keinen Fussball spielen wolle, so die Agentur APD.

Christlicher Glaube: Grosse Hilfe auf dem Fussballplatz

Gläubige Fussballer wie Kaka, Paulo Sergio, Cacau, Grafite oder Heiko Herrlich zeigten, dass die persönliche Glaubensüberzeugung auf dem Fussballplatz eine grosse Hilfe sei, schreibt "livenet.ch" weiter. Der Glaube nehme einem den Druck weg, so dass man befreit und schwungvoll auftreten könne. Auch Johan Vonlanthen habe sich in diesem Sinne geäussert.

"Gott nimmt mir Druck weg...und Gott schenkt mir Kraft," betonte Johan Vonlanthen vor einiger Zeit gegenüber dem Internetportal "Livenet". Er erlebe, wie Gott ihm helfe, Situationen ruhiger zu nehmen, in denen er früher mit dem Kopf durch die Wand wollte. "Ich wollte vieles aus eigener Kraft erreichen. Als Mensch hat man aber seine Grenzen und es läuft nicht so, wie man es gern hätte. Da begann ich mich auf Gott und Jesus zu verlassen."

"Durch Gott erlebte ich, dass man Geduld haben muss", so Vonlanthen. "Das Leben hier ist eine Vorbereitung auf das, was nachher kommt. Natürlich bin ich auch heute mal nervös, aber ich kann den Druck Gott abgeben. Und ich kann auch für andere beten und den Mitspielern das Beste wünschen."

Vom Sabbat zum Sonntag

Wie APD weiter berichtet, gibt es noch immer viele Christen, die das Feiertagsgebot des Dekalogs, der Zehn Gebote, etwa in der Formulierung des Kleinen Katechismus Martin Luthers: "Du sollst den Feiertag heiligen" wie selbstverständlich auf den Sonntag beziehen. Aber die Bibel spreche im Feiertagsgebot vom Halten des Sabbat, also nach unserer üblichen Bezeichnung vom Samstag oder Sonnabend.

Gerade heute stehe der "Tag der Ruhe" der Juden und Christen in heftigen Auseinandersetzungen neu auf dem Prüfstand, so die freikirchliche Agentur APD. Die Christen sollten sich dankbar erweisen für diese aus der Bibel stammende soziale Errungenschaft einer allumfassende Ruhe in der gesamten Gesellschaft. Der Sabbat sei bis heute durch die jüdische Gemeinschaft und seit dem 19. Jahrhundert auch durch die Adventisten hochgehalten worden.

Nach biblischer Überlieferung sei für menschliches Leben der Wechsel von Arbeit und Ruhe unaufgebbar: "Sechs Tage sollst du arbeiten" - dieser Satz hänge im Dekalog mit dem Ruhetagsgebot untrennbar zusammen.

Vom Sonntag stehe jedoch nichts in der Bibel, sondern dieser kam erst etwa 300 nach Christus "in die Christenheit". Aus dem Sonntag sei ein sabbatähnlicher Tag entstanden. Im Jahre 321 erklärte dann Kaiser Konstantin I. den Sonntag (dies solis) zum Feiertag. Dieser von den Christen als "Tag des Herrn" gefeierte Tag war auch bei den Anhängern des Mithraskults der heilige Tag. Konstantin konnte mit diesem Edikt also gleich zwei wichtigen Religionen einen Gefallen tun.

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