Orthodoxe Kirchen in Österreich planen Bischofskonferenz

Wien/Österreich | 07.04.2010 | APD | Orthodoxie

Die in Österreich vertretenen orthodoxen Kirchen haben sich für die Schaffung einer "Bischofskonferenz" der orthodoxen Metropoliten und Bischöfe entschieden. Dies hat der orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, jetzt in einem Gespräch mit "Kathpress" bestätigt. Mitglieder sollen nicht nur die in Österreich staatlich anerkannten orthodoxen Kirchen sein (griechisch-, rumänisch-, serbisch-, bulgarisch- und russisch-orthodox), sondern auch weitere Kirchen, von denen es in Österreich Gemeinden gibt, etwa die georgisch-orthodoxe Kirche.

Die ursprünglich für den Pfingstmontag vorgesehene erste Sitzung der Bischofskonferenz der orthodoxen Bischöfe in Österreich wird auf Anfang Oktober verschoben. Das hat der griechisch-orthodoxe Metropolit Staikos im Gespräch mit "Kathpress" bestätigt. Rein terminliche Gründe seien für die Verschiebung ausschlaggebend gewesen, so Staikos.

Mitglieder der orthodoxen Bischofskonferenz werden in einem ersten Schritt die Bischöfe der in Österreich staatlich anerkannten orthodoxen Kirchen sein (griechisch-, rumänisch-, serbisch-,
bulgarisch- und russisch-orthodox). Man werde dann bei der ersten Sitzung darüber beraten, inwieweit auch die Bischöfe der in Österreich zwar vertretenen aber staatlich noch nicht anerkannten orthodoxen Kirchen eingebunden werden. Das betreffe die georgisch-orthodoxe Kirche sowie das Patriarchat von Antiochia.

Ziel der orthodoxen Bischofskonferenz sei es, die Zusammenarbeit der Kirchen in Österreich zu verbessern und "mit einer orthodoxen Stimme in der Öffentlichkeit zu sprechen". Als gemeinsame Handlungsfelder führte Staikos u.a. den Religionsunterricht sowie die Seelsorge in Krankenhäusern, Gefängnissen und beim Bundesheer an. Er sei auch zuversichtlich, dass die staatliche Anerkennung von orthodoxen Bischofssitzen in Österreich vorangetrieben werden könne. Bislang ist nur der zum Patriarchat von Konstantinopel gehörige Bischofssitz der griechisch-orthodoxen Kirche anerkannt. Die Rechte der einzelnen orthodoxen Diözesanbischöfe würden durch die Bischofskonferenz aber nicht beschnitten, betonte der Metropolit. Es gebe keine Einmischung in innere Angelegenheiten einer Kirche.

Weltweit werden derzeit in mehreren Regionen neue gemeinsame Bischofsversammlungen der Orthodoxie eingerichtet. Basis dafür sind die Ergebnisse der vierten vorkonziliaren panorthodoxen Konferenz, die im Juni 2009 im schweizerischen Chambesy tagte. Mit dem Ziel, ihre Einheit zu stärken, beschlossen die orthodoxen Kirchen dabei die Neuordnung ihrer Zusammenarbeit in der Diaspora.

Ende Februar in Nürnberg schlossen sich die orthodoxen Bischöfe in Deutschland zur "Orthodoxen Bischofskonferenz Deutschlands" zusammen. Vorsitzender des neuen Gremiums ist der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos von Deutschland.

Zuletzt gründeten die orthodoxen Bischöfe in der Schweiz am 4. März in Chambésy bei Genf die "Schweizer orthodoxen Bischofskonferenz". Als Generalsekretär der neuen orthodoxen Bischofskonferenz amtiert der serbisch-orthodoxe Bischof von Mitteleuropa, Konstantin Djokic.

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