Karl-Barth-Preis 2010 geht an US-Theologen

Hannover/Basel | 23.06.2010 | APD | International

Der von der Union Evangelischer Kirchen (UEK) gestiftete Karl-Barth-Preis geht in diesem Jahr an den US-Theologen George Hunsinger aus Princeton/USA. . Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und erinnert an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968), der in Basel geboren wurde.

Der 65jährige George Hunsinger, Professor für Systematische Theologie an der Princeton University, gehört zu den führenden Interpreten des theologischen Werks von Karl Barth in den USA. Bekannt wurde er darüber hinaus als Gründer der amerikanischen Kampagne gegen die Folter (NRCAT), zu der sich christliche, jüdische und islamische Gruppen zusammengeschlossen haben. Hunsinger gehört der Presbyterian Church an und ist Hauptverfasser des 1998 dort eingeführten neuen "Study Catechism".

Das Präsidium der UEK schreibt in ihrer Begründung: "Die UEK dankt und ehrt George Hunsinger für sein beispielhaftes theologisches Denken, sein politisches Zeugnis und sein kirchliches Lehren im Sinne einer wahrhaft 'generous orthodoxy', einer weltzugewandten Auslegung und Praxis kirchlicher Dogmatik."

Den 1986 gestifteten Karl-Barth-Preis verleiht die UEK alle zwei Jahre für ein herausragendes wissenschaftlich-theologisches Werk bzw. ein herausragendes Lebenszeugnis in Kirche und Gesellschaft. Bisherige Preisträger dieser Auszeichnung waren unter anderen der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, aber auch die Theologieprofessoren Eberhard Jüngel und Wolf Krötke, sowie zuletzt 2008 der Politiker und langjährige Präses der EKD-Synode JürgenSchmude.

Der dreiköpfigen Jury gehören der Pommersche Bischof Hans-Jürgen Abromeit, der Direktor des Karl-Barth-Archivs in Basel, Hans-Anton Drewes sowie die Mainzer Professorin für Systematische Theologie und Sozialethik, Christiane Tietz, an. Der Festakt zur Verleihung des Karl-Barth-Preises an George Hunsinger soll im Frühjahr/Sommer 2011 stattfinden.

Der Schweizer Theologe Karl Barth (1886-1968) war nach zehnjährigem Pfarramt von 1921 bis 1935 als Theologieprofessor an der Universität Göttingen, Münster und Bonn tätig. Im Konflikt mit den Nationalsozialisten wurde er aus Deutschland vertrieben. Von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1962 war er Professor für Systematische Theologie an der Universität seiner Geburtsstadt. Karl Barth gilt weltweit als einer der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts.

Die Union evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) arbeitet als Zusammenschluss evangelischer Kirchen mit Sitz Hannover im Kirchenamt der EKD. Die Union der 13 Mitgliedskirchen hat den Rechtsstatus einer Körperschaft öffentlichen Rechts.

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