Präsident der weltweiten Adventisten entsetzt über beabsichtigte Koranverbrennung

Silver Spring, Maryland/USA | 10.09.2010 | APD | Religionsfreiheit

Der Präsident der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Pastor Ted N. C. Wilson (Silver Spring, Maryland/USA), äusserte sich bestürzt über die Ankündigung einer unabhängigen religiösen Gruppe in Florida, Koranexemplare am 11. September zu verbrennen. Solch ein Vorhaben verursache bei Adventisten grosses Entsetzen. "Der sogenannte 'Koran-Verbrennungstag' steht im direkten Gegensatz zum christlichen Prinzip, dass wir mit anderen so umgehen sollten, wie wir wünschten, dass sie es mit uns tun", betonte Wilson.

Bestrebungen, ganz bewusst Spannungen zwischen Glaubensgemeinschaften zu schüren, seien unverantwortlich und höchst gefährlich. "In einer Zeit, die von Gewalt, zunehmender Intoleranz und Voreingenommenheit gekennzeichnet ist, setzt sich die adventistische Kirche entschieden dafür ein, religiös motivierte Unterdrückung und Gewalt zu beenden", so Wilson. Ein Kennzeichen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten sei die Verteidigung der Gewissensfreiheit, die als ein von Gott gegebenes universales Menschenrecht für alle friedlich gesinnten Gläubigen, ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit, gelte.

Bereits 1997 hatte sich der administrative Ausschuss der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Adventisten in einer Stellungnahme zum 50. Jahrestag der UN-Menschenrechtserklärung gegen die Diskriminierung von religiösen Anschauungen gewandt. In der Stellungnahme wurde aufgefordert, sich dafür einzusetzen, um "gewalttätigen religiösen Extremismus, Intoleranz, hasserfüllte Untaten und Diskriminierung zu vermindern".

Terry Jones (58), radikaler Pastor einer kleinen unabhängigen Gruppe in Gainesville im US-Bundesstaat Florida, hat mit seiner Ankündigung, am 11. September, dem Jahrestag des Anschlages auf das World Trade Center in New York, Exemplare des Korans zu verbrennen, weltweit Aufmerksamkeit erregt.

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