Evangelische und Baptisten wollen in Europa enger zusammenarbeiten

Wien/Bern | 04.10.2010 | APD | Ökumene

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und die Europäische Baptistische Föderation (EBF) wollen enger zusammenarbeiten und ihre Beziehungen verbessern. Dazu haben die Generalsekretäre der GEKE und der EBF, Michael Bünker und Tony Peck, am 24. September in Rocca di Papa bei Rom eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die beiden europäischen Bünde sind nun "miteinander kooperierende Körperschaften" (mutually cooperating bodies).

Die Europäische Baptistische Föderation umfasst 51 nationale Unionen in Europa sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen hat 105 lutherische, reformierte, unierte und methodistische Mitgliedskirchen in über dreissig Ländern in Europa und Südamerika. In vielen Ländern Europas bestehen bereits seit längerer Zeit formelle und informelle Beziehungen zwischen GEKE-Kirchen und EBF-Unionen; unter anderem in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, Norwegen, Österreich, Schweden und der Tschechischen Republik.

In der während der Sitzung des EBF-Rates unterzeichneten Vereinbarung verpflichteten sich laut GEKE-Pressesprecher Thomas Flügge die beiden Körperschaften zu einer Reihe konkreter Schritte der Zusammenarbeit. So würden sich GEKE und EBF gegenseitig zu Ratssitzungen und Vollversammlungen einladen. Die Generalsekretäre und Stäbe sollen zu regelmässigen Treffen zusammenkommen, ebenso werde der Informationsaustausch vertieft weitergeführt. Tagungen und Konsultationen sollten die verbindenden Elemente und Positionen weiter ausloten. Dazu gehöre auch die Fortsetzung des theologischen Dialoges, der bereits seit 1999 existiere. Die theologischen Unterschiede etwa in der Tauffrage seien bisher nicht ausgeräumt worden. Die Baptisten praktizieren die Glaubenstaufe und erkennen die Kindertaufe nicht an. Deshalb sei eine volle Mitgliedschaft der Baptisten in der GEKE nicht infrage gekommen, so Flügge.

EBF-Generalsekretär Tony Peck begrüsste die Vereinbarung als "klares Zeichen für eine tiefere Zusammenarbeit. Beide Zweige der Reformation können einander viel geben und viel voneinander empfangen." "Durch die Vereinbarung haben wir die gemeinsame Stimme des Protestantismus in Europa gestärkt", bestätigte GEKE-Generalsekretär Michael Bünker.

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