S. Platt-McDonald im Gespräch mit K. Adris, rechts © Foto: Hope Channel UK

Organspendekampagne findet Anklang bei religiösen Gemeinschaften

London/Grossbritannien | 14.12.2010 | APD | International

Die Kampagne der britischen Regierung zur Sensibilisierung der Wichtigkeit von Organspenden, speziell bei schwarzen und asiatischen ethnischen Gruppen, sei „eine Anerkennung des Einsatzes und des Engagements“ von religiösen Gemeinschaften und sozialpolitischen Gruppierungen, sagte Komal Adris, Direktorin der nationalen Kampagne für Organspende. Ende November trafen sich britische Parlamentarier mit Vertretern christlicher, muslimischer, jüdischer, hinduistischer und buddhistischer Gemeinschaften und diskutierten über die Einflüsse von Glaube und Kultur auf die Einstellung einer Person, bezüglich des Empfangs oder der Spende eines Organs.

Die Kampagne der Regierung versuche die Zahl der altruistischen Organspenden, - Spende eines Organs an eine unbekannte und nicht verwandte Person -, vor allem bei den Minderheiten zu erhöhen, betonten die Förderer der Organspende. Diese Minderheiten machten in Grossbritannien zwar nur acht Prozent der Bevölkerung aus. Bei den aktiv auf eine Nierentransplantation Wartenden, stellten sie aber einen Viertel der Patienten. Gleichzeitig spendeten sie auch kaum Organe, wie die Fachleute unterstrichen. Gemäss Statistik seien nur 1,7 Prozent der Organspender schwarz, 1,6 Prozent habe asiatischen Hintergrund und mehr als 95 Prozent seien weiss. Die Zunahme von Organspenden seitens dieser Minderheiten würde wesentliche Veränderungen in der Behandlung von Nierenpatienten im Endstadium oder von Patienten mit Herz- und Leberversagen ermöglichen.

Religiöse Gemeinschaften seien hervorragend geeignet, um die Einstellung ihrer Mitglieder bezüglich Organspende zu beeinflussen, meinte die Direktorin der nationalen Organspendekampagne. „Die Tatsache, dass Adventisten in jeder Kirche einen Gesundheitsabteilungsleiter haben, ist aussergewöhnlich“, hob Adris hervor. „Sie haben eine bereits bestehende Ressource, mit der wir viel leichter arbeiten können, um unsere Botschaft unter die Leute zu bringen“, sagte sie gegenüber Sharon Platt McDonald, der Gesundheitsabteilungsleiterin, die die Adventisten an der Konferenz vertrat.

Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Grossbritannien und Nordirland gehören 30’240 erwachsen getaufte Mitglieder in 247 Kirchen und 35 Gruppen.

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