Neal Wilson, Präsident der Adventisten 1979-1990 © Foto: GC Archives

Ehemaliger Präsident der adventistischen Weltkirchenleitung gestorben

Silver Spring, Maryland/USA | 15.12.2010 | ANN/APD | International

Neal C. Wilson (90), der von 1979 bis 1990 Präsident der Weltkirchenleitung der Adventisten war, ist am 14. Dezember in einem Pflegeheim in Silver Spring, Maryland, USA, gestorben. Er war der Vater von Ted N. C. Wilson, dem gegenwärtigen Weltkirchenleiter.

Neal C. Wilson förderte die Adventisten in der früheren Sowjetunion bereits vor dem Fall des Kommunismus, indem er 1987 mithalf, die Bewilligung zur Gründung eines Theologischen Seminars in Zaokski, bei Tula und zur Errichtung einer Kirchenverwaltung in Moskau zu erhalten.

Unter seiner Leitung wurden die Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten von 1931 neu formuliert und während der Weltsynode der Freikirche 1980 in Dallas/Texas beschlossen. In dieser Neufassung hätten laut Professor Dr. Rolf J. Pöhler, Dozent für Systematische Theologie an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, „bestimmte Lehrveränderungen zurückliegender Jahrzehnte bleibenden Niederschlag gefunden“. Dazu zählten unter anderem „die prinzipielle Bejahung der Heilsgewissheit (Artikel 10), eine differenzierte Lehre von der Kirche/Gemeinde (Artikel 12 und13) sowie ein positives Sabbatverständnis (Artikel 20)“. Zudem sei der Text der Neufassung „bewusst an biblische Formulierungen angelehnt und theologisch sorgfältig formuliert“ worden.

Neal C. Wilson begleitete die Gründung von Adventist World Radio (AWR) und den Umzug der Weltkirchenverwaltung von Takoma Park, Maryland an den jetzigen Standort in Silver Spring.

“Ich betrachte Wilson als einen der herausragenden Leiter im Rahmen der Geschichte seiner Kirche”, sagte William G. Johnsson, ehemaliger Chefredaktor der amerikanischen Gemeindezeitschrift „Adventist Review“.

Nach seiner Pensionierung 1990, war Wilson Pastor von Gemeinden in Kalifornien und Berater der adventistischen Kirchenleitung in der Gemeinschaft der Unabhängiger Staaten (GUS), mit Sitz in Moskau.

Wilson sei gelegentlich vom amerikanischen Aussenministerium bezüglich seiner Einschätzung der Situation im Nahen Osten konsultiert worden, so Johnsson, denn er habe sich während seinem 15-jährigen Einsatz in Ägypten eine gute Kenntnis der Region angeeignet. „Er hätte auch Staatsmann oder Diplomat werden können, aber er hat seine Fähigkeiten in den Dienst der Kirche gestellt“, hob Johnsson hervor.

Neal Clayton Wilson wurde 1920 in Lodi, Kalifornien, geboren. Er war der Sohn eines Missionars. Wilson besuchte Schulen in Sambia, Malawi, Südafrika und Indien, bevor er 1942 einen Bachelorabschluss am adventistischen Pacific Union College in Angwin, Kalifornien, erlangte und 1944 das Adventist Theological Seminary in Maryland abschloss.

Wilson diente der Freikirche von 1944 bis 1958 in Ägypten, zuerst als Pastor sowie Evangelist und später als Regionalpräsident. Anschliessend arbeitete er in der Kirchenverwaltung in Kalifornien und Maryland bevor er 1966 Präsident der nordamerikanischen Adventisten wurde. Er hatte diese Funktion bis zu seiner Wahl als Präsident der Weltkirchenleitung im Jahr 1979 inne. (Mit News-Input von Adventist News Network/ANN)

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