Die Projektleiterin im Gespräch mit Bauern © Foto: ADRA Ghana

Mehr Ernährungssicherheit für 10.000 Bauernfamilien Dank ADRA Ghana

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) hilft 10’000 Bauernfamilien, in sieben Distrikten im Nordwesten von Ghana, die Ernährungssicherheit durch gesteigerte Erträge zu erhöhen und sich gegen Produktionsausfälle abzusichern. Das Projekt wurde als Reaktion auf die stark erhöhten Nahrungsmittelpreise konzipiert, die eine Folge der Energiekrise 2008 und der Überschwemmungen im Norden Ghanas waren. 40 Prozent der Projektpartner sind nach Angaben von ADRA Bäuerinnen und Witwen, sodass rund 70’000 Personen profitieren.

Die Projektumsetzung biete den Bauern Ausbildung und ermögliche ihnen Samen sowie Dünger zu kaufen und das Pflügen zu bezahlen. Die Position der Bauern werde durch die Ausbildung auch gegenüber den Lieferanten gestärkt, weil sie verhandeln lernten, einfache Businesspläne zu entwickeln und Landwirtschaftsgenossenschaften zu bilden. „Die Trainer werden nach dem Lehrgang die Bäuerinnen und Bauern in den Projektgebieten mit einem kundenorientierten Ansatz ausbilden“, betonte Isaac Kankam-Boadu, Projektleiter von ADRA Ghana, anlässlich eines dreitägigen Lehrgangs für Ausbilder/Ausbilderin in der Landwirtschaft in Tamale, 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Accra.

Das 20 Monate dauernde Agrarprojekt wird mit 1.3 Millionen Euros mit EU-Geldern finanziert. Laut ADRA-Ghana-Direktor Dr. William Yaw K. Brown ist ADRA Grossbritannien die Partnerorganisation für dieses Projekt auf der Geberseite und trägt 10 Prozent der Gesamtkosten.

Gemäss dem ghanaischen ADRA-Projektleiter Kankam-Boadu zahlen die Landwirte ihre Ausbildung und die Darlehen in Naturalien zurück, die in Gemeinschaftshallen gelagert und später zu guten Preisen verkauft werden. Mit dem Erlös wird ein Fonds geäufnet, der den Genossenschaftern für Investitionen in der nächsten Saatperiode zur Verfügung steht. Die Landwirte sollen durch dieses Projekt befähigt werden Überschüsse zu produzieren und durch deren Verkauf Einkommen für ihre Familien zu erwirtschaften.

Seit Projektbeginn im Januar 2010, sind laut ADRA 73 Tonnen Mais-, Soyabohnen- und Erdnusssamen und knapp 22'000 Säcke Dünger verteilt und 3’200 Hektaren Ackerboden in 179 Gemeinden vorwiegend mit Traktoren gepflügt worden. Es zeichne sich, trotz Dürreperioden und nachfolgenden Überschwemmungen in der Wachstumszeit, eine drei- bis fünffach grössere Ernte auf den Feldern der am Projekt beteiligten Bauern gegenüber nicht beteiligten Bauern ab.

Für ihren grossen Einsatz zugunsten der Armen erhielt ADRA Ghana 2010 den „Millennium Excellence Award“, ein Preis, der alle fünf Jahre vergeben wird. In den USA erhielt ADRA Ghana von InterAction, einem Zusammenschluss US-amerikanischer Nichtregierungsorganisationen (NGO’s), den Preis für „Best Praxis und Innovation“ im Bereich Landwirtschaft und Existenzgrundlage in ländlichen Gebieten.

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