Binnenflüchtlinge, bedürftigste Bevölkerungsgruppe © Foto: ADRA International

Südsudan: 55,7 Millionen US-Dollar-Hilfsprojekt für 500.000 Menschen

Silver Spring, Maryland/USA | 24.02.2011 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Nach der Bekanntgabe der Resultate des Unabhängigkeitsreferendums im Südsudan, am 31. Januar, bei dem sich die überwiegende Mehrheit der Wählenden für eine Abspaltung vom übrigen Sudan entschied, kündete die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) an, dass sie ungeachtet der politischen Entwicklungen das Dreijahresprojekt im Umfang von 55,7 Millionen US-Dollar im Südsudan zur Verbesserung der Gesundheit, der Ernährungssituation und zur Erweiterung der Einflussmöglichkeiten von mehr als 500.000 Menschen weiterführen werde. Vom Entwicklungsprogramm profitierten auch 40.000 Kinder und zusätzlich 504.000 indirekt Begünstigte.

Gemäss ADRA International geht das Projekt im Südsudan die extrem hohen Unterernährungsraten bei Kleinkindern an, die hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern und Gebärenden, den schlechten Zugang zu Trinkwasser und die damit zusammenhängenden Krankheiten, den Mangel an Gesundheitsdiensten und medizinischem Personal, den verbreiteten Analphabetismus bei Frauen und die vorherrschende Ungleichheit der Geschlechter.

Die beiden Bürgerkriege im Sudan, zwischen 1955 bis 1972 und 1983 bis 2005, gelten als die längsten Kriege in Afrika, die insgesamt zwei Millionen Tote forderten und über vier Millionen Menschen im eigenen Land vertrieben haben.

Das ADRA Programm fokussiere auf die drei von Binnnenflüchtlingen (IDP) meistbetroffenen Bundesstaaten im Gebiet des Südsudan: Bahr al-Ghazal, Warab, und A’ali an-Nil, am Weissen Nil. Weniger als die Hälfte der 4,2 Millionen Vertriebenen des 22-jährigen Bürgerkriegs zwischen dem Norden und dem Süden seien seit dem Friedensabkommen 2005 zurückgekehrt, teilte USAID, die staatliche amerikanische Entwicklungshilfeorganisation mit. 400.000 der Rückkehrenden hätten sich in den Bundesstaaten Bahr al-Ghazal und dem östlich angrenzenden Warab niedergelassen. Dies habe die Unterernährung massiv verschlimmert, da viele Rückkehrende kein Wissen zum Pflanzenanbau oder kaum Mittel dazu hätten.

Folgende internationale Hilfsorganisationen beteiligen sich nebst ADRA mit Fachwissen und -leuten am Konsortium für das Entwicklungsprogramm, das von USAID finanziert wird: Food for the Hungry International, Concern Worldwide, Malaria Consortium, Johns Hopkins University Bloomberg School of Public Health. Lokale Partnerorganisationen sind: Assistance Mission to Africa, Nile Hope Development Forum (NHDF), Aweil Community Development Organization (ACDO).

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