Die Eltern können jetzt ihr Schulgeld bezahlen © Foto: Bert Smit/ADRA Grossbritannien

Ghana: Ernteüberschüsse Dank ADRA Landwirtschaftsprojekt

Watford, Hertshire/England | 22.08.2011 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Vor zwei Jahren waren die Bauern im Nordwesten Ghanas von den Mehl- und Öl- Lieferungen des Welternährungsprogramms (WFP) abhängig, berichtet die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Grossbritannien. Am Ende des zweijährigen Landwirtschaftsprojekts hätten die gleichen Bauern 1.000 Tonnen Mais an die Hilfsorganisation Care International verkaufen können. Care verwende den Mais als „Entlöhnung“ bei ihren Projekten, in denen Nahrungsmittel gegen Arbeitsleistung ausgehändigt werden. Die Bauern hätten mit diesen Verkäufen an Care knapp 260.000 Franken (230.000 Euro) erwirtschaftet.

Das Projekt sei als Reaktion auf die stark erhöhten Nahrungsmittelpreise konzipiert worden, die eine Folge der Energiekrise 2008 und der Überschwemmungen im Norden Ghanas waren. 40 Prozent der Projektpartner seien Bäuerinnen und Witwen, schreibt ADRA, insgesamt hätten 70’000 Personen vom Projekt profitiert. Der Ertrag der Felder habe um das Drei- bis Vierfache gesteigert werden können und die Familien hätten genug zu essen. Der Erlös aus der verkauften Überproduktion werde in Saatgut investiert und viele Eltern könnten nun das Schulgeld ihrer Kinder bezahlen.

Laut ADRA bot das Projekt den Bauern Ausbildung und ermöglichte ihnen Samen sowie Dünger zu kaufen. Die Verhandlungsposition der Bauern gegenüber den Lieferanten und Abnehmern wurde durch die Ausbildung gestärkt, weil sie lernten wie Landwirtschaftsgenossenschaften bildet werden, wie man verhandelt und einfache Businesspläne entwickelt.

Dieses Projekt habe die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft grundsätzlich verändert, schreibt das Hilfswerk, weil sie jetzt als Einkommensquelle geschätzt werde. Auch Frauen wüssten nun, wie Mais anzubauen sei. Die Fähigkeit der verarmten Haushalte besser mit steigenden Nahrungsmittelpreisen fertig zu werden und für Schulgelder aufkommen zu können, sei zentral für den Erfolg dieses Projekts.

Das Projekt dauere 20 Monate und wurde durch die Europäische Union mit 1.475.000 Franken (1.3 Millionen Euro) finanziert. „ADRA Grossbritannien ist unsere Partnerorganisation für dieses Projekt auf der Geberseite und trägt 10 Prozent der Projektkosten“, sagte Dr. William Yaw K. Brown, Direktor von ADRA Ghana.

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