Dr. Carlos Fayard, Professor für Psychiatrie © Foto: Jim Ponder / ANN

Erster adventistischer Weltkongress zu mentaler und psychischer Gesundheit

Loma Linda, Kalifornien/USA | 26.10.2011 | APD | Gesundheit & Ethik

„Wir müssen das Stigma beseitigen, das von einigen Leute den psychischen und geistigen Krankheiten angeheftet wurde als auch unsere persönliche Verletzbarkeit in diesen Bereichen akzeptieren“, sagte Dr. Allan Handysides, Direktor der Gesundheitsabteilung der Weltkirchenleitung am ersten adventistischen Weltkongress zur mentalen und psychischen Gesundheit an der Loma Linda Universität, Kalifornien/USA.

„Viele Christen sind der Auffassung, dass es psychische Krankheiten bei Menschen mit einer intakten Gottesbeziehung nicht geben dürfte“, merkte der Konferenzteilnehmer Dr. James Tan, Arzt in Longview, Washington, an. “Ich bin deshalb froh, dass wir diese Problematik an dieser Konferenz auf gute Weise besprechen können.“

„Innerhalb der Kirche besteht ein breiter Konsens, dass es an der Zeit ist, sich diesem Problemkreis zu stellen“, unterstrich auch Dr. Carlos Fayard, Professor für Psychiatrie an der Loma Linda Universität. Obwohl viele Faktoren zu geistiger und seelischer Gesundheit beitrügen, darunter auch eine persönliche Gottesbeziehung, schliesse dies nicht automatisch Depressionen, Ängste oder andere Beeinträchtigungen des psychischen Wohlbefindens aus.

„Die biblische Weltsicht lehrt uns, dass wir ausnahmslos gebrochen und verletzlich sind. Diese Problematik muss deshalb in unserer Kirche von allen mit der nötigen Bescheidenheit angegangen werden“, so Handysides.

Sergej Lutskij, einer der zwölf Teilnehmenden aus der Ukraine, drückte seine Hoffnung aus, dass die in der Konferenz gewonnenen Erkenntnisse in gesundheitlichen Nutzen für die Menschen in seinem Heimatland umgemünzt werden könnten, sofern die Referate ins Russische übersetzt würden.

Am viertägigen Kongress, der Mitte Oktober stattfand, sprachen laut Adventist News Network 50 Referenten zu rund 500 Teilnehmenden aus der ganzen Welt, darunter auch Vertreter von Universitäten wie Harvard, Duke, Brigham Young, Los Angeles und von der Weltgesundheitsorganisation. Die Veranstaltung habe Workshops und Schulungen für Kirchenleiter, Pastoren und Angehörigen von Gesundheitsberufen angeboten, damit sie jene in ihrer Kirche besser erkennen und begleiten könnten, die mit einer depressiven Verstimmung bis hin zu einer schweren psychischen Krankheit lebten, so ANN.

Die Konferenz wurde von folgenden adventistischen Institutionen und Organisationen durchgeführt und finanziert: Medizinische Fakultät der Loma Linda Universität, USA; Montemorelos Universität, Mexico; Gesundheits-, Frauen- und Seelsorgeabteilung der Weltkirchenleitung.

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