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Europäische Protestanten tagen im September in Florenz

Wien/Österreich | 11.07.2012 | APD | Ökumene

Vom 20. bis 26. September findet auf Einladung der evangelischen Kirchen Italiens in Florenz die Siebente Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) statt, wie CBS KULTUR INFO meldete. Nach Angaben der Veranstalter werden rund 250 Delegierte aus den protestantischen Kirchen Europas, ökumenische Beobachter und Gäste sowie Medienvertreter erwartet. Bei dieser Versammlung des europäischen Protestantismus, die unter dem Motto "Frei für die Zukunft" steht, sollen die Weichen für die Arbeit dieser Kirchengemeinschaft in den nächsten Jahren gestellt werden.

Schwerpunkte bilden dabei die Zukunft der Kirchengemeinschaft und die Pluralität der Religionen in Europa. Zu weiteren Themenbereichen zählen das Reformationsjubiläum 2017 und die Ökumene.

Breiter Raum wird während der Vollversammlung in Florenz der Begegnung mit den örtlichen protestantischen Kirchen gewidmet. Die Wurzeln des italienischen Protestantismus gehen zurück bis auf die vorreformatorische Bewegung der Waldenser. So feiert die Vollversammlung ihren zentralen Sonntagsgottesdienst in der Waldenserkirche in Florenz. Neben der Waldensischen Gemeinde sind die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien und die Methodistische Kirche mit ihren Ortskirchen in Florenz Gastgeberinnen der Vollversammlung.

Die etwa alle sechs Jahre stattfindende Vollversammlung der GEKE wählt nicht nur einen neuen Rat, sondern nimmt auch die Ergebnisse von Lehrgesprächen, Empfehlungen aus Arbeitsgruppen und Vorschläge aus Studien entgegen. Beschlüsse werden gefasst und in die Mitgliedskirchen getragen. Beraten werden die Delegierten darüber hinaus Fragen der Gerechtigkeit, das Amtsverständnis, eine Gottesdienststudie und Ausbildungsfragen.

"Das Wort von der Freiheit hat für evangelische Kirchen eine zentrale Bedeutung", betont Michael Bünker, Generalsekretär der GEKE. "Auf der Vollversammlung werden sich die europäischen Protestanten fragen: Was bedeutet es, evangelische Kirche in der heutigen Zeit zu sein und vor welchen gemeinsamen und geographisch, kulturell oder gesellschaftlich spezifischen Herausforderungen stehen die protestantischen Kirchen? Was gilt es zu reformieren? Ich erwarte mir dazu von der Vollversammlung intensive Diskussionen und zukunftsweisende Beschlüsse."

Zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft haben sich 106 protestantische Kirchen in Europa (und in Südamerika) zusammengeschlossen. Sie vertreten heute insgesamt rund 50 Millionen Evangelische. Mit ihrer Gründung 1973 endete die mehr als 450-jährige Epoche der Kirchenspaltung zwischen lutherischen und reformierten Kirchen. Der Name der Kirchengemeinschaft lautete daher zunächst Leuenberger Kirchengemeinschaft. Auf ihrer Tagung Ende Oktober/Anfang November 2003 änderte die Gemeinschaft ihren Namen entsprechend ab.

Lutherische, reformierte, unierte, methodistische und vorreformatorische Kirchen gewähren einander durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie von 1973 Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.

Die Kirchen der GEKE verpflichten sich zu gemeinsamem Zeugnis und Dienst. Die Kirchen feiern gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl, Ordination und Ämter werden wechselseitig anerkannt. Seit ihrer Gründung arbeitet die Gemeinschaft daran, trotz der bestehenden Unterschiede Annäherung zu schaffen, wo immer dies möglich ist.

Die Geschäftsstelle der GEKE befindet sich seit 1. Januar 2007 in Wien (Österreich). Als Geschäftsführender Präsident amtiert der Schweizer Theologe und Pfarrer Thomas Wipf (Bern). Generalsekretär der GEKE ist der lutherische Bischof Michael Bünker (Wien).

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