Am 2. Dezember haben rund 50 Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Schaffhausen gemeinsam mit Vertretern des Bau-Vereins der Deutschschweizer Kirchenleitung den Grundstein für das neue Begegnungszentrum der Adventisten in Schaffhausen-Herblingen gelegt.
Nebst einem grossen Gottesdienstraum mit angrenzender Cafeteria und Küche stehen im geplanten Gebäude an der Neutal-/Stüdliackerstrasse im Untergeschoss sowie im Nebengebäude weitere sieben multifunktionale Räume unter anderem auch für Jugendliche und Kinder zur Verfügung als auch gedeckte und nicht gedeckte Aussenräume.
„Wir wollen den Menschen in unserem Umfeld weiterhin bedürfnisorientierte Angebote machen“, sagte Pastor Michael Urbatzka und Erich Wyss, Gemeindeleiter, ergänzte: „Das Haus soll zu einem Begegnungsort für Menschen aller Generationen werden.“ Laut Kirchenleitung sollen soziale, erwachsenenbildnerische und religiöse Veranstaltungen stattfinden, zu denen auch die Quartierbewohner eingeladen seien.
Die Baukosten für das Mehrzweckgebäude mit einem Volumen von 3‘550 m3 seien mit rund 2,7 Millionen Franken veranschlagt, so der Architekt, Rolf Schweizer. Es sei alles so konzipiert, dass das Gebäude im Endausbau dem Minergiestandard entsprechen könne. Das neue Begegnungszentrum, das unmittelbar neben dem Einkaufszentrum „Herblingermarkt“ liege, ermögliche laut Schweizer „städtebaulich einen harmonischen Übergang zwischen Wohn- und Verkaufszone und setzt gleichzeitig einen markanten Abschluss.“
Bauherr sei der Bau-Verein der Deutschschweizer Adventisten, dem das Gebäude auch gehöre, so Michael Urbatzka. Die rund 30 Adventgemeinden in der Deutschschweiz seien miteinander über die Kirchenleitung in Zürich verbunden und pflegten speziell für Neubauten und Renovationen eine solidarische Finanzierung, indem alle gemeinsam einer Kirchgemeinde helfen würden.
Adventisten in Schaffhausen
Die Adventgemeinde Schaffhausen wurde am 2. März 1912 von acht Mitgliedern gegründet und ist in der Zwischenzeit auf 64 gewachsen. In diesen 100 Jahren hätten die Adventisten an fünf verschiedenen Versammlungsorten am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst gefeiert. Von 1979 bis zum Umzug ins neue Gebäude in Herblingen, versammelten sie sich im Quartier St. Niklaus.
Adventisten in der Schweiz
Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist seit 145 Jahren in der Schweiz vertreten. Weltweit haben sich ihr 17,4 Millionen Personen durch die Gläubigentaufe angeschlossen. Die erste adventistische Gemeinde wurde 1867 in Tramelan (Berner Jura) gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei "Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die "Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD.
Heute zählen zur Deutschschweizerischen Vereinigung 29 Kirchengemeinden und fünf Gruppen mit 2.448 erwachsen getauften Mitgliedern. Die Freikirche unterhält eine eigene Primar- und Sekundarschule in Zürich. Der Advent-Verlag und das Alters- und Pflegeheim "Oertlimatt", beide in Krattigen (BE), das Jugendhaus St. Stephan im Simmental sowie die Bibelfernschule "Internationales Bibelstudieninstitut" (IBSI) und das Religionspädagogische Institut (RPI) gehören zu den kirchlichen Einrichtungen in der Deutschschweiz. Die Prediger werden vor allem im Theologischen Seminar "Bogenhofen" in Oberösterreich ausgebildet, das von den Adventisten in der Deutschschweiz und Österreich gemeinsam getragen wird.
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in diversen kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen. Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA Schweiz) – Partnerhilfswerk der Glückskette, der Adventistische Pressedienst (APD) und die Liga Leben und Gesundheit (LLG).