Fischerboote - Ausbildungsprojekt für Fischer der Glückskette und ADRA Schweiz © Foto: ADRA Schweiz

Glückskette zieht Zwischenbilanz nach drei Jahren Einsatz in Haiti

Bern, Genf, Lugano/Schweiz | 09.01.2013 | APD | Schweiz

Drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 in Haiti zieht die Glückskette Bilanz über die bisher abgeschlossenen Nothilfe- und laufenden Wiederaufprojekte. Von den insgesamt eingegangenen 66 Millionen Franken Spendengeldern, hätten bisher mehr als 48 Millionen Franken in 61 Projekten eingesetzt werden können, teilte die Spenden sammelnde Stiftung in einer Medieninformation mit. 16 Partnerhilfswerke engagierten sich weiterhin in 20 Hilfsprojekten.

Kurz nach der Katastrophe hätten die Partnerhilfswerke der Glückskette fast 7'000 Notunterkünfte erstellt und über 2'300 Häuser repariert. Zusätzlich seien in den letzten drei Jahren 1'900 Häuser, 2’000 Latrinen und 1'500 Wasserreservoirs gebaut worden, so die Glückskette.

Die geleistete Unterstützung beinhalte: Nahrungsmittelhilfe, medizinische Versorgung, präventive und hygienische Massnahmen, Betreuung von Behinderten, Schutz von Kindern, psycho-soziale Hilfe, Reparaturen von Schulen und Unterstützung von Schülern mit ihren Familien und für Familien, welche Flüchtlinge aufnähmen sowie Ausbildung und Wiedereingliederung. Mit dem Ausbruch der Cholera 2011 engagierten sich einige spezialisierte Partnerhilfswerke ausserdem in der Bekämpfung der tödlichen Krankheit. 2013 wolle die Glückskette und ihre Partnerhilfswerke die Phase der Konsolidierung der Hilfsprojekte abschliessen.

Fragiler Kontext
Haiti bleibe laut Glückskette auch drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben ein äusserst fragiles Land. Es sei zudem erst kürzlich von den Wirbelstürmen „Isaac“ und „Sandy“ betroffen worden. In der Hauptstadt und auf dem Land seien die Spuren des Bebens nicht mehr so augenfällig. Trotzdem herrsche eine immense Armut und der Karibikstaat gehöre weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt.

Die meisten der 61 von der Glückskette mitfinanzierten Hilfsprojekte stünden in der Abschlussphase. Es gehe nun darum, das Wissen und die Kompetenzen an die lokale Bevölkerung weiterzugeben, damit der positive Einfluss des Wiederaufbaus nicht verpuffe, sobald die Hilfswerke das Land verliessen.

Ausbildung für nachhaltige Hilfe
«Neben dem Wiederaufbau ist die Ausbildung der Menschen in Haiti die wichtigste Massnahme damit die Hilfe auch nachhaltig ist», fasst Tony Burgener, Direktor der Glückskette, die Bedeutung der laufenden Hilfsarbeiten in Haiti zusammen. Bei den Bauprojekten helfe die Schulung von Maurern, Schreinern und Vorarbeitern, welche auch in Zukunft den Unterhalt der Häuser und Latrinen gewährleisten könnten. Die Ausbildungsmassnahmen bei den Fischern befähigten sie dazu, ihre Boote und deren Motoren selbst reparieren zu können. Im medizinischen Bereich setzten die darauf spezialisierten Hilfswerke auf Prävention und den Einbezug der Bevölkerung, um die Aktivitäten rund um die Grundversorgung so breit wie möglich abzustützen. Eine bessere Zukunft für Haiti liege auch in der Ausbildung von Jugendlichen aus den Armenviertel von Port-au-Prince. Eine Berufsschule bilde diplomierte Köche, Elektriker oder Plattenleger aus, die konkrete Aussichten auf eine Anstellung hätten.

Die aktiven Partnerhilfswerke der Glückskette in Haiti
ADRA – Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe, Ärzte ohne Grenzen Schweiz (MSF), Caritas Schweiz, Enfants du monde, Fastenopfer, Handicap International, Helvetas, Heilsarmee, HEKS, Iamaneh, Schweizerisches Rotes Kreuz, Medair, Médecins du Monde, Nouvelle Planète, , Terre des Hommes Suisse, Terre des hommes - Kinderhilfe.

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