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Europäische Sonntagsallianz fordert europaweiten Sonntagsschutz

Brüssel/Belgien | 01.03.2013 | APD | International

Jeder dritte Europäer und jede dritte Europäerin müsse regelmässig Sonntagsarbeit verrichten, schreibt die Europäische Sonntagsallianz in einer Medienmitteilung zum Europäischen Tag des arbeitsfreien Sonntags, am 3. März 2013. Sie rufe alle Regierungen und Politiker auf, sich gegen nicht nachhaltige Arbeitszeitmuster, wie unvorhersehbare Bereitschaftsdienste, stundenweise unterbrochene Arbeitszeiten an einem Tag, Schichtarbeit, unsoziale Arbeitszeiten wie Nacht- und Wochenendarbeit in den Mitgliedstaaten und auf EU-Ebene auszusprechen.

Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) müssten 30 Prozent der Erwerbstätigen in den EU-Mitgliedsstaaten auch am Sonntag arbeiten. Mit dem Scheitern der Verhandlungen über die EU-Arbeitszeitrichtlinie im 2009 und im Dezember 2012 habe sich die Gefahr verstärkt, dass flexible Arbeitszeiten und die damit verbundenen gesundheitlichen Gefährdungen zunehmen würden, so die Europäische Sonntagsallianz. Sie erwarte von einer bürgernahen europäischen Politik, dass Gesundheit und soziale Sicherheit aller Bürger gefördert und damit auch die soziale Kohäsion gestärkt werde. Die Europäische Union sei nicht nur eine Wirtschafts- sondern auch eine Sozial- und Kulturgemeinschaft.

Gefahr der sozialen Spaltung Europas
Die Ökonomisierung der Sonn- und Feiertage verstärke nach Angaben der Sonntagsallianz die soziale Spaltung auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Familien. Der gemeinsame wöchentliche Ruhetag sei ein klares und sichtbares Zeichen für die Vereinbarkeit von persönlichem, familiärem und beruflichem Leben. Die Gesetze zum sozialen Schutz stünden insbesondere in den von der Wirtschaftskrise am meisten betroffenen Ländern unter Druck.

„Wir brauchen einen europaweiten Sonntagsschutz“ forderte die Allianz, die sich vorwiegend aus kirchlichen, gewerkschaftlichen und weiteren zivilgesellschaftlichen Bewegungen zusammensetzt und 2011 in Brüssel gegründet wurde.

Europaweite Aktionen am 3. März 2013
Die Europäische Sonntagsallianz habe ihre Mitglieder und alle Bürgerinnen und Bürger am 3. März 2013 zu öffentlichen Aktionen und Gottesdiensten aufgerufen. Sie sollten sich gegen die Gefahr des Ausverkaufs des Sonntags als gemeinsamem, wöchentlichem Ruhetag und Teil der europäischen Geschichte aussprechen.

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