Syrische Flüchtlingskinder in der Schule © Foto: ADRA Jordanien

Integration syrischer Flüchtlingskinder in jordanische Schulen

Zürich/Schweiz | 20.12.2013 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Mitte Dezember lebten laut Angaben des
UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) 567.000 Flüchtlinge aus Syrien in Jordanien. Davon sind 302.000 Kinder unter 18 Jahren, die oft wegen dem Bürgerkrieg zwei Schuljahre verpasst haben. Von den syrischen Flüchtlingskindern im Libanon und in Jordanien würden 70.000 Kinder in Familien ohne Vater aufwachsen, 3.700 seien ganz auf sich allein gestellt und viele hätten keinen Zugang zu Bildung. Schlecht ausgebildete Kinder würden schon früh zu Hauptverdienern ihrer Familien, was Langzeitfolgen für ihr weiteres Leben als Unausgebildete habe.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz hat in Jordanien mit Partnerorganisationen ein Projekt im Rahmen von 105‘000 Franken (86.000 Euro) gestartet, bei dem 3.615 syrische sowie jordanische Kinder die notwendige Ausrüstung wie Schultaschen und Schreibmaterial erhalten, teilte das Hilfswerk mit. Damit solle den Kindern die Möglichkeit geboten werden, sich ins jordanische Bildungssystem zu integrieren. Um jordanische Kinder nicht zu benachteiligen, würden sie zu 40 Prozent auch ins Projekt einbezogen. Die jordanische Infrastruktur sei durch die Flüchtlinge bis an die Grenzen belastet, was der einheimischen Bevölkerung zu schaffen mache, so das Hilfswerk.

Syrische Flüchtlingskinder in der Schule © Foto: ADRA Jordanien

Die Projektpartner von ADRA Schweiz sind das jordanische Ministerium für Bildung, die Jordanisch Haschemitische Wohlfahrtsorganisation (Jordanian Hashemite Charity Organization - JHCO) sowie ADRA Jordanien und ADRA Österreich.

2,3 Millionen syrische Flüchtlinge in der Region
Der Wintereinbruch im Nahen Osten verschärfe die humanitäre Krise, schreiben 36 Mitglieder von SIRF (Syria INGO Regional Forum), einer Koalition internationaler Nichtregierungsorganisationen anlässlich eines erneuten UN-Finanzierungsaufrufes an Geberländer für Syrien.

Die syrischen Flüchtlinge bilden laut einer Mitteilung des Hilfswerks mittlerweile die zweitgrösste Flüchtlingspopulation der Welt. Mehr als 2,3 Millionen Syrer seien in den Libanon, nach Jordanien, die Türkei, den Irak, Ägypten und weitere Länder geflohen und kämpften dort ums Überleben. „Ohne die Gastfreundschaft der Nachbarländer wäre das Ausmass der humanitären Krise noch verheerender“, sagte Steffen Horstmeier, Leiter der Syrien-Nothilfe von World Vision in Jordanien.

Spendenzusagen von Geldgebern sind noch keine Zahlungen
Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Unterstützung für die Nothilfe in Syrien und in den umliegenden Ländern deutlich aufstocken, schreibt das Hilfswerk Oxfam in einer Medienmitteilung. Die im Juni geforderte Hilfe von 4,3 Milliarden Dollar sei lediglich zu 62 Prozent finanziert worden. „Das Geld wird dringend benötigt - ganz besonders angesichts des gerade hereinbrechenden strengen Winters. Die Vereinten Nationen fragen nicht leichtfertig danach. Es ist an der Zeit, dass aus Zusagen von Geldgebern endlich Zahlungen werden“, forderte Robert Lindner von Oxfam Deutschland.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz (www.adra.ch) ist ein im Handelsregister eingetragener Verein und geniesst Steuerfreiheit. Das Hilfswerk wurde von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) zertifiziert. Das ZEWO-Gütesiegel steht für den zweckbestimmten und transparenten Umgang mit Spenden. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: http://www.glueckskette.ch

Spenden für syrische Flüchtlinge nimmt ADRA Schweiz entgegen:
PC-Konto 80-26526-5 / Vermerk: „Syrien"

(3538 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.