Bischöfin der EmK in Deutschland, Rosemarie Wenner © Foto: UMNS/Claus Kellner

Methodisten in Deutschland fordern Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik

Frankfurt am Main/Deutschland | 28.04.2014 | APD | International

Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) hat während ihrer Tagung der Norddeutschen Jährlichen Konferenz in Oldenburg eine Resolution zur Flüchtlingspolitik verfasst. Darin wird die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, „dass die deutsche und europäische Flüchtlingspolitik eine andere Ausrichtung braucht“.

„Die Humanität einer Gesellschaft zeigt sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten“, schreibt die Bischöfin der EmK in Deutschland, Rosemarie Wenner, in ihrem Begleitschreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel, an die Fraktionsvorsitzenden des Deutschen Bundestages, den Innen- und Aussenminister sowie den Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Sie bittet die Angeschriebenen, „sich mit dem Inhalt der Resolution auseinanderzusetzen und durch politisches Handeln mit dazu beizutragen, dass die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik verbessert wird“.

Die Resolution fordert die Gestaltung einer „humanen Einwanderungspolitik, die sich an den Menschenrechten der Frauen, Männer und Kinder orientiert, die ihre Herkunftsländer verlassen, um in einem anderen Staat eine Existenz aufzubauen“. Weil erst die Abschottung der europäischen Grenzen das Geschäft professioneller Fluchthelfer ermögliche, müsse die „Wertegemeinschaft der Europäischen Union sicherstellen, dass alle EU-Länder die Menschenrechte der ankommenden Flüchtlinge wahren und Humanität walten lassen“. In drei Punkten beschreibt die Resolution die Bekämpfung der Fluchtursachen und die Überwindung der Armut, den Schutz der Flüchtlinge sowie die Verbesserung der legalen Zuwanderungsmöglichkeiten nach Deutschland.

Um neben den Forderungen an die Politik deutlich zu machen, dass auch die Kirche ihren Beitrag einbringt, nennt die Resolution anhand einiger Beispiele aus EmK-Gemeinden das praktische Engagement für Flüchtlinge und Asylsuchende. Darüber hinaus sei aber die Politik gefordert, dass es „keine Menschenrechte erster und zweiter Klasse geben darf“. Der Reichtum des Nordens sei ohne die Armut des Südens nicht denkbar. Deshalb „haben wir als Europäer eine Verpflichtung“.

Die „Resolution zur europäischen Flüchtlingspolitik. Für eine Neuausrichtung der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik“ kann im Internet heruntergeladen werden unter:
http://www.emk-schweiz.ch/fileadmin/user_upload/News/Barbara_Streit/Dokumente/NJK_Dokument__Resolution_Fluechtlingspolitik.pdf

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