Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 5/2015 - MAI 2016 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 5/2015 - MAI 2016

Spitalseelsorge muss auf Wandel bei Religion und Spiritualität reagieren

Freiburg/Schweiz | 19.05.2016 | APD | Schweiz

Unter dem Titel „Spitalseelsorge in einer vielfältigen Schweiz - Interreligiöse, rechtliche und praktische Herausforderungen“ organisierten am 18. Mai an der Universität Freiburg das „Schweizerisches Zentrum für Islam und Gesellschaft“ (SZIG), das „Institut für Religionsrecht“ der Universität Freiburg sowie des „Institut de sciences sociales des religions contemporaines“ der Universität Lausanne eine Tagung zur Spitalseelsorge. Die von den rechtlich anerkannten Religionsgemeinschaften getragene Spitalseelsorge komme angesichts der religiösen Pluralisierung der Gesellschaft an ihre Grenzen. Sie müsse sich fragen, inwieweit sie eine Begleitung und Unterstützung für Personen anderer Konfessionen biete. „Eine religionsübergreifende ‚Spiritual care’ eröffne neue Gesprächsmöglichkeiten zwischen Religion und Medizin“, so die Organisatoren. Daneben stehe aber weiterhin der Wunsch nach einer Betreuung durch Seelsorgende der je eigenen Religion.

Soziologische Herausforderungen für Spitalseelsorge im multireligiösen Kontext
Bezüglich Religion und Spiritualität gebe es grosse Transformationsprozesse sowohl in der Gesellschaft als auch im Spitalbereich. Religion als identitätsstiftender Faktor werde weniger wichtig, was sich auch daran zeige, dass die Gruppe der Religionslosen zunehme, sagte Prof. Dr. Irene Becci, Universität Lausanne. Andere als die traditionell in der Schweiz bekannten Religionszugehörigkeiten nähmen hingegen zu. Von den 5.600 Angestellten der Spitäler im Kanton Basel-Stadt seien 43 Prozent ausländischer Herkunft sowie 39 Prozent der Patienten, was zudem auch eine religiöse und sprachliche Vielfalt bedeute.

„Spiritual Care“
Bei Krankheit spiele Religion und Spiritualität bei den meisten Menschen eine wichtigere Rolle als in anderen Lebenssituationen, was aber auf Religionslose nicht in gleicher Weise zutreffe. Es stelle sich die Frage, ob „Spiritual Care“ eine Antwort auf alle Transformationsprozesse gleichzeitig sein könne, so Becci.

Laut Bundesamt für Gesundheit sollen Menschen mittels „Spiritual Care“ in Krankheit und Todesnähe „in ihren existenziellen, spirituellen und religiösen Bedürfnissen auf der Suche nach Lebenssinn, Lebensdeutung und Lebensvergewisserung sowie bei der Krisenbewältigung“ begleitet werden.

Spitalseelsorge im Horizont von Spiritual Care
Im deutschsprachigen Gebiet gebe es eine intensive Diskussion im Bereich der praktischen Theologie um das Verhältnis zwischen Seelsorge und „Spiritual Care“, hielt Prof. Dr. Simon Peng-Keller, Universität Zürich, fest.

Es gäbe unterschiedliche Spiritual Care Modelle, die abhängig seien von „politisch-rechtlichen, institutionellen und kulturellen Rahmenbedingungen“, aber auch von unterschiedlichen Konzeptionen des Menschseins, zum Beispiel des „Verständnisses von Gesundheit, Leben, Leiden und Heil(ung)“, so Peng-Keller.

Er könne sich zwei Optionen ausmalen, welche die Integration von Spiritual Care für die Spitalseelsorge habe, sagte der Professor. Es könne zu einer Pluralisierung der konfessionellen Seelsorge kommen, bei der die Zusammensetzung der Seelsorgenden in etwa jener der Patienten entspreche oder es komme zu einer transreligiösen Seelsorge, bei welcher der einzelne Seelsorger unterschiedlichen Konfessionen beziehungsweise Religionen diene.

Menschliches Gegenüber ist wichtiger als ein Seelsorger der eigenen Religion
Juden, Muslime und Hindus würden keine klassische Spitalseelsorge kennen, wie diese von den beiden grossen christlichen Konfessionen angeboten werde, sagten die betreffenden Religionsvertreter im Podiumsgespräch. Ihre Mitglieder und religiösen Leitungspersonen würden sich aber nach und nach der Situation in Schweizer Spitälern anpassen. Dies bedeute, dass sie auch beginnen würden Formen der Spitalseelsorge anzubieten.

Dr. Fatoumata Diawara, Muslima, und Marcel Yair Ebel, Rabbiner, hielten übereinstimmend fest, dass bei der überwiegenden Mehrheit der Kranken die Religion des Seelsorgers oder der Seelsorgerin kaum eine Rolle spiele. Viel wichtiger für Kranke sei die Möglichkeit, dass jemand Zeit zum Gespräch habe.

Sasikumar Tharmalingam, hinduistischer Priester, erläuterte, dass es im Hinduismus keine Seelsorge gebe. Angehörige seiner Religion kämen üblicherweise in den Tempel zum Priester. Hinduistische Patienten im Spital hätten auf seine Frage, ob sie etwas dagegen hätten, wenn ein christlicher Pfarrer sie besuchen würde, geantwortet: „Besser als nichts.“

Reinigungspersonal im Spital funktioniert beiläufig auch als „Spitalseelsorge“
Pascal Mösli, Koordinator Palliative Care der Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn wies auf die multikulturelle Zusammensetzung des Reinigungspersonal im Spital hin. Er habe schon miterlebt, wie das Reinigungspersonal, das keinen medizinischen Auftrag habe, ins Patientenzimmer komme und wegen ihres möglicherweise gleichen kulturellen oder sprachlichen Hintergrunds wie jener der Patienten, zu deren „Seelsorger“ würden. Das Pflegepersonal käme täglich vorbei und könne sich beiläufig etwas Zeit zum Gespräch nehmen.

Ökonomisierung der Spitäler kann kontraproduktiv für Spitalseelsorge sein
Marcel Yair Ebel, Rabbiner und Pascal Mösli hielten fest, dass das Servieren der Mahlzeiten durch das Servicepersonal der Hotellerie und nicht durch das Pflegepersonal, eine aufgaben- oder absichtslose Begegnung zwischen Pflegenden und Patienten verunmögliche. Früher sei es dabei zwischen Pflegepersonal und Patienten zu Gesprächen gekommen, die für Patienten wichtig gewesen seien. Die zunehmende wirtschaftliche Optimierung der Pflege in den Spitälern gehe an wichtigen Bedürfnissen der Patienten vorbei, so Mösli.

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Schweiz: Erhebung zu Vielfalt der religiösen Praktiken und Glaubensformen

Neuchâtel/Schweiz | 19.05.2016 | APD | Schweiz

Im Teil „Religion“ der am 22. April vom Bundesamt für Statistik BFS veröffentlichten Erhebung bei 16.487 Personen zu Sprache, Religion und Kultur 2014, wird festgehalten, dass fast jede zweite Person gemäss eigenen Angaben an einen einzigen Gott glaubt und jede vierte Person an eine höhere Macht. Über 20 Prozent der Bevölkerung geben an, keine Religion zu haben, aber nur 12 Prozent bezeichnen sich als atheistisch. Obschon religiöse Einrichtungen immer seltener aufgesucht werden, bleiben die religiösen und spirituellen Praktiken und Glaubensformen nicht nur erhalten, sie werden auch vielseitiger. Frauen sind in der Regel religiöser und spiritueller als Männer und befassen sich auch eher mit anderen Glaubensformen.

90 Prozent der Evangelikalen und Muslime glauben an einen einzigen Gott
Von den katholischen bzw. protestantischen Befragten gaben 59 bzw. 46 Prozent an, an einen einzigen Gott zu glauben. Der Anteil der Personen, die eher an eine höhere Macht glauben, entsprach einem Fünftel (20 Prozent) bzw. einem Drittel (30 Prozent). Bei evangelikalen Gemeinden, meist Freikirchen (92 Prozent) und den muslimischen Gemeinschaften (90 Prozent) ist der Anteil der Personen, die an einen einzigen Gott glauben, deutlich höher.

Kontakt mit religiösen Einrichtungen meist bei Hochzeiten, Taufen etc.
Die grosse Mehrheit der Personen ab 15 Jahren (71 Prozent) suchte maximal fünfmal pro Jahr eine religiöse Einrichtung auf, um einem Gottesdienst beizuwohnen. Genauer ausgedrückt haben 30 Prozent nie und 41 Prozent zwischen ein- und fünfmal an einem Gottesdienst teilgenommen. 87 Prozent dieser gelegentlichen Besucherinnen und Besucher wohnten einem Gottesdienst aus gesellschaftlichem Anlass bei, beispielsweise für eine Hochzeit oder eine Beerdigung.

Wöchentlicher Gottesdienstbesuch: Evangelikale häufiger als Katholiken
Bei den muslimischen Gemeinschaften fiel der Anteil der Personen, die mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst besuchten, ähnlich hoch aus (12 Prozent) wie bei den Katholikinnen und Katholiken (14 Prozent). Bei den Protestantinnen und Protestanten war dieser Anteil rund halb so gross (7 Prozent). Hingegen hat fast jedes zweite Mitglied der muslimischen Gemeinschaften (46 Prozent) in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung keinen Gottesdienst besucht. Dieser Wert ist der zweithöchste hinter jenem der Konfessionslosen (62 Prozent). Die Mitglieder anderer evangelikaler Gemeinden praktizieren ihren Glauben viel intensiver. So besuchten 72 Prozent mindestens einmal pro Woche einen Gottesdienst. 3 Prozent der Konfessionslosen haben in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung mindestens einmal pro Monat einen Gottesdienst in einer religiösen Einrichtung haben.

Tägliches Gebet
Knapp ein Drittel der Katholikinnen und Katholiken (30 Prozent) und ein Sechstel der Mitglieder der muslimischen Gemeinschaften (17 Prozent) gaben an, täglich oder fast täglich zu beten. Der Anteil der Personen, die in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung nie gebetet haben, ist bei den muslimischen Gemeinden höher (40 Prozent) als bei den Mitgliedern der protestantischen (34 Prozent) und der katholischen Kirche (26 Prozent). 34 Prozent der Mitglieder anderer evangelikaler Gemeinden beteten mehrmals täglich und 51 Prozent täglich oder fast täglich.

22 Prozent ohne Religion - Konfessionslos heisst nicht ohne Spiritualität
Mehr als jede fünfte Person (22 Prozent) gab an, keine Religion zu haben; davon bezeichneten sich ein Drittel als atheistisch und ein Viertel als agnostisch, d.h. für sie ist die Existenz einer Gottheit, einer anderen höheren Macht oder mehrerer Götter für nicht beweisbar. Bei den Konfessionslosen hingegen glaubte jede zehnte Person an einen einzigen Gott und 31 Prozent an eine höhere Macht. 12 Prozent der Konfessionslosen haben in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung eine religiöse oder spirituelle Veranstaltung über ein Medium, d.h. am Fernsehen, am Radio oder im Internet, verfolgt.

29 Prozent der Konfessionslosen glauben an ein Leben nach dem Tod
Der Anteil der Konfessionslosen, die glauben, dass ihr Schicksal von einer höheren Macht beeinflusst wird, bzw. die an die Gabe des Heilens oder Hellsehens glauben, belief sich auf 31 bzw. 41 Prozent. 29 Prozent von ihnen glauben an ein Leben nach dem Tod und 12 Prozent gaben an, regelmässig ein Buch oder eine Zeitschrift über Esoterik oder Spiritualität zu lesen.

Frauen sind häufiger gläubig und spirituell
Frauen beten im Allgemeinen häufiger als Männer; 35 Prozent der Frauen gaben an, täglich oder fast täglich zu beten. Dieser Anteil betrug bei den Männern 20 Prozent. Frauen neigen auch eher dazu, sich mit verschiedenen Glaubensformen zu befassen. So glauben beispielsweise 58 Prozent der Frauen und lediglich 37 Prozent der Männer eher oder sicher an Engel oder übernatürliche Wesen, die über uns wachen.

Über die Hälfte der befragten Frauen (56 Prozent) glaubt, dass es Personen gibt, die über die Gabe des Heilens oder Hellsehens verfügen. Bei den Männern belief sich dieser Anteil auf 42 Prozent. Auch das Ausüben diverser spiritueller Praktiken ist bei den Frauen verbreiteter. So betrug der Anteil der Personen, die eine Bewegungs- oder Atmungstechnik auf spirituelle Weise ausüben, bei den Frauen 27 Prozent, gegenüber 11 Prozent bei den Männern.

Religion und Spiritualität sind in schwierigen Lebenssituationen wichtig
Religion oder Spiritualität spielte bei mehr als jeder zweiten Person (56 Prozent) eine eher oder sehr wichtige Rolle in schwierigen Momenten des Lebens und bei 47 Prozent im Falle einer Krankheit. In Bezug auf die Einstellung gegenüber Natur und Umwelt sowie auf die Kindererziehung war Religion oder Spiritualität bei 43 bzw. 47 Prozent der befragten Bevölkerung von Bedeutung. Im Berufsleben (23 Prozent), bei Entscheidungen in Zusammenhang mit Abstimmungen oder bei der politischen Ausrichtung (16 Prozent), im Sexualleben (16 Prozent) oder bei den Ernährungsgewohnheiten (13 Prozent) sind religiöse oder spirituelle Aspekte weniger wichtig.

Regionale Unterschiede bei den spirituellen Praktiken
Der Anteil der Personen, die in den letzten zwölf Monaten vor der Erhebung eine Heilerin oder einen Heiler aufgesucht haben, war in der Westschweiz höher (13 Prozent) als in der Deutschschweiz (4 Prozent) und der italienischen Schweiz (5 Prozent). Gegenstände mit glück-, schutz- oder heilbringender Wirkung werden hingegen in der Deutschschweiz etwas häufiger verwendet (23 Prozent) als in der italienischen Schweiz (20 Prozent) und der Westschweiz (19 Prozent). Persönlichkeitsentwicklung schliesslich ist in der italienischen Schweiz (12 Prozent) weniger verbreitet als in der Deutsch- (22 Prozent) und der Westschweiz (21 Prozent).

Datenerhebung des BFS
Die Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur (ESRK) gehört zum Erhebungsprogramm der eidgenössischen Volkszählung. Sie wurde erstmals 2014 durchgeführt und wird alle fünf Jahre wiederholt. Es handelt sich dabei um eine Stichprobenerhebung. Die Daten werden mittels computergestützten telefonischen Interviews (CATI) und einem ergänzenden Online- oder Papierfragebogen erhoben.

Die ESRK berücksichtigt dabei laut eigenen Angaben die ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. 16.487 Personen haben an der Erhebung teilgenommen.

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4.584 Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz

Zürich/Schweiz | 19.05.2016 | APD | Schweiz

Ende Dezember 2015 lebten 4.584 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Das sind 47 Mitglieder mehr als im Jahr zuvor. In 52 Gemeinden und sechs Gruppen feiern die Adventisten in der Schweiz den Gottesdienst jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag. Mitglied werde man nicht durch die Säuglings- oder Kleinkindertaufe, welche die Adventisten nicht praktizierten, sondern nach Unterweisung und auf eigenen Wunsch durch ein Bekenntnis beziehungsweise durch die Glaubenstaufe, teilte die Kommunikationsabteilung der Schweizer Kirchenleitung mit.

Das Mitgliederwachstum verteile sich gleichmässig auf die Landesteile und sei vor allem auf Adventisten zurückzuführen, die aus dem Ausland in die Schweiz gezogen seien (Transferwachstum) als auch auf Menschen, die sich durch die Glaubenstaufe der Kirche angeschlossen hätten (Bekehrungswachstum), so Herbert Bodenmann, Mediensprecher der Adventisten.

Kinder und Jugendliche sind keine Mitglieder
Einige Hundert Kinder und Jugendliche, die in adventistischen Familien aufgewachsen und am kirchlichen Leben teilnehmen würden, seien laut Mediensprecher nicht in der Mitgliederzahl enthalten. Die protestantische Freikirche taufe keine Kinder und zähle sie deshalb auch nicht als Mitglieder. Adventistischen Jugendlichen bleibe es freigestellt durch die Glaubenstaufe der Kirche beizutreten, sofern sie dies wollten

Die Mitgliederzahlen von Bekenntniskirchen, deren Mitglied man nur durch freiwilligen Beitritt in entscheidungsfähigem Alter wird, mit Mitgliedszahlen von Volkskirchen, die Kleinkinder taufen und sie als Mitglieder zählen, seien schlecht vergleichbar, so Bodenmann.

Schweizer Adventisten als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung (Schweizer Union) mit Sitz in Zürich.

Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, , Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag in Krattigen sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens. Im Weiteren unterhalten sie das "HopeBibelstudienInstitut" (HBI) und das „Religionspädagogische Institut“ (RPI) in Zürich sowie das „Institut d'Etude de la Bible par Correspondance“ (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik „La Lignière“, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich, ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und im Ausland mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten. Der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien. Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit LLG, Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH) sowie in sieben kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen.

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Dänische Adventisten setzen Pastoren geschlechtsunabhängig zum Dienst ein

Roseville, Kalifornien/USA und Himmerlandsgården/Dänemark | 19.05.2016 | APD | International

Am 7. Mai sind bei einem Gottesdienst der jährlichen Zeltversammlung der Siebenten-Tags-Adventisten, die 2016 mit einer Delegiertenversammlung der Kirche zusammengefallen ist, in Himmerlandsgården, Norddänemark, zwei Frauen und zwei Männer zum Pastorendienst eingesetzt worden. Dies berichtete Andreas Müller, Leiter der Kinderabteilung der Adventisten in Dänemark in SPECTRUM, Zeitschrift der Vereinigung adventistischer Foren (AF) in den USA.

2013 hatten die Adventisten in Dänemark beschlossen keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Einsetzung von Pastoren mehr zu machen und deshalb die Ordination von Pastoren sowie die Segnung (commissioning) von Pastorinnen auszusetzen, bis die Delegierten der 60. Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) zur Kompetenzfrage bezüglich der Frauenordination im Sommer 2015 in San Antonio, Texas/USA, entschieden hätten. Laut Beschluss der Weltsynode ist es den weltweit dreizehn teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) auch weiterhin nicht gestattet, in ihrem Gebiet Frauen, die im Pastorendienst tätig sind, zu ordinieren.

„Die geistlichen Gaben einer Person zu erkennen, mit ihr zu beten und dabei die Hände aufzulegen, ist unseres Erachtens ein Weg zu einem biblischeren Verständnis des Status und der Rolle von Pastoren in unserer Kirche“, sagte Pastor Thomas Müller, Präsident der Adventisten in Dänemark bei der Einsetzungsfeier. Die adventistische Kirche in Dänemark suche die Einheit mit der Weltkirche und wolle sich keineswegs aus der Gemeinschaft der adventistischen Gläubigen entfernen.

„Wir werden mit zwei Legitimationen (credentials) arbeiten“, sagte Thomas Müller: Pastoralsassistenten (Internship) und Pastoren. Das Internship dauere zwei bis drei Jahre. Nach einem erfolgreichen Abschluss dieser Zeit werde die Person, ob Mann oder Frau, zum Pastorendienst eingesetzt.

Die zwei Pastorinnen und zwei Pastoren, die nach ihrer Zeit als Pastoralassistenten (Internship) zum Pastorendienst eingesetzt worden sind, heissen Anne-May Müller, Rebecca Pedersen, Thomas Rasmussen und Michael Bidstrup. Einige von ihnen hätten wegen der Beschlüsse von 2013 länger als üblich auf die Einsetzung zum Pastorendienst warten müssen, so SPECTRUM.

Adventisten in Dänemark
In Dänemark, mit 5,7 Millionen Einwohnern, lebten Ende 2014 rund 2.500 Adventisten, die in 45 Kirchgemeinden jeweils am Samstag, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst feiern.

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Reformationsjubiläum als Signal der Versöhnung und des Aufbruchs

Berlin/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Das 500. Reformationsjubiläum soll „ein mutiges Aufbruchszeichen für Kirche und Gesellschaft“ werden. Geplant ist ab dem 31. Oktober 2016 mit Menschen aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt ein Jahr lang in Festgottesdiensten, Kirchentagen und Veranstaltungen an den 500. Jahrestag des Thesenanschlags durch Martin Luther zu gedenken. Zur Planung und Umsetzung zentraler kirchlicher Projekte haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) den Verein „Reformationsjubiläum 2017“ gegründet.

Reformationsjahr 2017 international und ökumenisch
Die Feierlichkeiten würden sich deutlich von denen früherer Jahrhundertfeiern abheben. „Das Reformationsjahr 2017 wird international und ökumenisch“, betonte der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. „Mit dieser deutlichen Unterscheidung von allen anderen Jubiläen der vergangenen Jahrhunderte setzen wir ein Signal der Versöhnung und des Aufbruchs.“ Das 500. Reformationsjubiläum werde neu auf Christus hinweisen. „Auch die Reformatoren wollten keine neue Kirche gründen, sondern auf Christus verweisen.“ Der Ratsvorsitzende vertraue darauf, dass sich im Jubiläumsjahr mit seinen zahlreichen Höhepunkten viele Menschen wie einst Martin Luther von Christus begeistern liessen. „Dann beginnen sie Versöhnung zu stiften.“ 500 Jahre Reformation zu feiern bedeute daher auch, „sich öffentlich einzumischen.“

Mit Umdenken durch krisenhafte Zeiten
Die Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Christina Aus der Au, erinnerte daran, dass Reformation immer auch eine Abkehr von Gewohnheiten und damit einen mutigen Aufbruch bedeute. „Nur Umdenken und konsequente Entscheidungen können uns durch krisenhafte Zeiten führen“, sagte die Schweizer Theologin vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Mit Blick auf die Kirchentagslosung 2017, „Du siehst mich“, erklärte Christina Aus der Au: „Es ist christliche Überzeugung, genau hinsehen zu können und hinsehen zu müssen, weil Gott uns zuerst angesehen hat.“ Dabei setze der Kirchentag auf Dialog mit anderen Religionen und Konfessionen, aber auch mit säkularen Menschen. „Auch das Ringen um eine Sprache, die man hier und jetzt versteht, ist Erbe der Reformation“, so die Kirchentagspräsidentin.

Junge Menschen mit Glaubensthemen ansprechen
Der Vorsitzende des Leitungskreises Reformationsjubiläum 2017, Gerhard Robbers, hob die Chance des Reformationsjubiläums hervor, junge Menschen mit Glaubensthemen anzusprechen: Zahlreiche Veranstaltungen im Sommer 2017, wie etwa das Konfi- und JugendCamp für 20.000 Jugendliche, könnten dazu beitragen, eine „Generation 2017“ zu prägen. „Vertrauen und der Mut, Neues auszuprobieren sind theologische Herzstücke der Reformation“, sagte Robbers. Das KonfiCamp unter das Motto „trust and try“ zu stellen, sei eine Einladung an Jugendliche, „Vertrauen zu wagen – sowohl zu Gott als auch zu sich selbst und seinen Mitmenschen“, so der Minister der Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz.

Die Vergangenheit heilen
Spitzenvertreter der evangelischen und römisch-katholischen Kirche würden im Herbst 2016 zunächst eine Pilgerreise nach Israel und Palästina unternehmen, um sich an die Quellen und Wurzeln des gemeinsamen Glaubens erinnern zu lassen. Dieser ökumenische Start werde ergänzt durch einen ökumenischen Bibelkongress, der am 9. Februar 2017 in Stuttgart unter dem Leitgedanken „Die Heilige Schrift als Basis des Christusfestes“ stattfände. Unter dem Stichwort „healing of memories“ würden die katholische und evangelische Kirche am 11. März 2017 daraufhin in Hildesheim einen gemeinsamen Buss- und Versöhnungsgottesdienst feiern.

Stationenweg durch europäische Reformationsstädte
Die internationale Dimension der Reformation spiegele sich auch in den geplanten Grossveranstaltungen wider: Am 3. November 2016 starte der Europäische Stationenweg in Genf und knüpfe ein Band zwischen europäischen Städten, die von der Reformation geprägt wurden. Über Mitteldeutschland münde der Europäische Stationenweg in die Weltausstellung Reformation „Tore der Freiheit“ in Lutherstadt Wittenberg (20. Mai bis 10. September 2017). Die Ausstellung, in der Kirchen, Organisationen, Initiativen und Künstler ihre Sicht der Reformation präsentierten, eröffne am 20. Mai 2017 die „heisse Phase“ der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Der Kirchentag
Einer der Höhepunkte werde das Himmelfahrtswochenende 2017 sein. Zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin ab dem 24. Mai würden mehr als 100.000 Teilnehmende erwartet. Bei den sechs „Kirchentagen auf dem Weg“ in acht mitteldeutschen Städten (ab 25. Mai) machten noch einmal so viele Menschen Station auf dem Weg nach Lutherstadt Wittenberg. Gemeinsam träfen sich die Teilnehmenden der Kirchentage zum Festwochenende: Hunderttausende würden am Sonntag, den 28. Mai 2017, auf den Elbwiesen südlich von Lutherstadt Wittenberg den grossen Festgottesdienst mit Abendmahl feiern. Schon ab Oktober 2016 biete das 360°-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi „Luther 1517“ einen Einblick in das Leben in der damaligen Universitätsstadt.

Zahlreiche Prominente würden 2017 zu „Reformationsbotschaftern“, ein Pop-Oratorium über Luther toure durch viele deutsche Grossstädte. All das werde die Aufmerksamkeit für den Start des Jubiläumsjahres erhöhen. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche Wittenberg geschlagen haben. Das gilt als ein zentraler Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung des Reformators.

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Luthers Haltung ein Vorbild für Adventisten - „Lizenz zum Selberdenken“

Lüneburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Hinsichtlich des bevorstehenden Reformationsjubiläums 2017 erinnern die beiden Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland an Martin Luther, der auch für Mitglieder der Freikirche ein Vorbild sei.

Lizenz zum Selberdenken
„Ein Mensch beweist Standhaftigkeit“, schreiben die Präsidenten des Nord- und Süddeutschen Verbandes, die Pastoren Johannes Naether (Hannover) und Werner Dullinger (Ostfildern bei Stuttgart), in der Juni-Ausgabe der Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“ über den Reformator Martin Luther. Solche Persönlichkeiten seien auch heute gefragt: „Menschen, die eine Überzeugung haben und Widerstände aushalten können.“ Der Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg und Luthers Auftritt 1521 in Worms vor Kaiser und Fürsten wären eine „Lizenz zum Selberdenken“ gewesen. Auch wenn der Reformator nicht die Absicht einer Kirchenspaltung verfolgt habe, hätte seine Standhaftigkeit etwas in Bewegung gesetzt: „Eine Zentralmacht verliert ihr Monopol über die Christen, Menschen werden aufgefordert, ihrem eigenen Gewissen zu folgen.“ Künftig sollte jeder selbst sich über seine Beziehung zu Gott klar werden.

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders“
Als Luther im April 1521 in Worms vor Kaiser Karl V. erschien und zum Widerruf seiner Schriften aufgefordert wurde, habe sein „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir“, die folgenschwersten Veränderungen in der europäischen Geschichte bewirkt, so Naether und Dullinger. Nicht kirchliche Tradition, sondern die Heilige Schrift und „klare Vernunftgründe“ sollten in Glaubensdingen massgebend sein. Das bedeute, „Gott befreit zum Denken – ein ‚Hier stehe ich‘ entsteht als Folge eines emanzipierten und selbstverantwortlichen Glaubens“. Damit könne auch ein Adventist in der heutigen Zeit bei den Menschen anknüpfen und er brauche keine Scheu vor Fragen haben. Auch die Gründer der Freikirche hätten sich von diesem „Hier stehe ich!“ leiten lassen und eine grosse Enttäuschung sowie Widerstand ausgehalten.

Beginn am 29. Oktober 2016
Dieses „Hier stehe ich!“ stelle die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland als Überschrift über ein Jubiläumsjahr, das sie bereits am 29. Oktober 2016 beginnen werde, informierten die Pastoren Johannes Naether und Werner Dullinger. An diesem Samstag, dem biblischen Ruhetag (Sabbat), sei in der Adventgemeinde Wittenberg ein Live-Gottesdienst geplant, der beim adventistischen Fernsehsender „Hope Channel“ und per Übertragung auch in deutschsprachigen Adventgemeinden verfolgt werden könne. Der Advent-Verlag Lüneburg werde zum Thema „Adventisten und die Reformation“ ein Buch herausgeben und weitere Publikationen darüber veröffentlichen. Auch „Hope Channel“ Fernsehen und Radio würden unterschiedliche Sendeformate produzieren, die auch Ortsgemeinden für ihre Aktivitäten einsetzen könnten. Ausserdem sei Anfang Juli 2017 die adventistische Weltkirchenleitung in Deutschland zu Gast und werde einige historische Orte der Reformation aufsuchen. Abgeschlossen werde dieser Besuch mit einem Gottesdienst, dessen Ausstrahlung ebenfalls live auf dem „Hope Channel“ erfolge.

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Symposium: „Die Wahrnehmung der Reformation bei den Adventisten“

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Mit einem öffentlichen Vortrag über das protestantische Erbe zentraler adventistischer Glaubensvorstellungen wurde das zweite internationale Symposium des Institute of Adventist Studies (Institut für adventistische Studien) der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland eröffnet. Das Symposium ist vom 9. bis 12. Mai der „Wahrnehmung der protestantischen Reformation in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“ nachgegangen.

Nicholas Miller, Professor für Kirchengeschichte an der Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA, befasste sich in seinem Eröffnungsvortrag am 9. Mai mit den protestantischen Wurzeln der Glaubensvorstellungen der Siebenten-Tags-Adventisten über den Sabbat, die Erlösungslehre und das Motiv des grossen Kampfes zwischen Gott und Satan. Grundlagen für diese Konzepte liessen sich bei den niederländischen protestantischen Theologen Jakobus Arminius (1560-1609) und Hugo Grotius (1583-1645) finden.

Martin Luther und die Adventisten
Der 10. Mai, erster voller Tag des Symposiums, stand ganz im Zeichen des grossen deutschen Reformators aus Wittenberg. Dr. Stefan Höschele, Dozent für systematische Theologie an der Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF), zeigte in seinem Vortrag auf, dass es bei den frühen Adventisten eine Entwicklung im Sprachgebrauch von „Reformation“ und „protestantisch“ gegeben hat: Von einer hauptsächlich negativ belegten Sichtweise von „Protestantismus“ und einem gänzlich positiven Gebrauch von „Reform“ hin zu einer differenzierten und eher positiven Verwendung dieser Begriffe.

Lutherbild bei Ellen G. White
Über das Lutherbild bei Ellen G. White, der Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, ging es im Referat von Denis Kaiser, Doktorand an der Andrews Universität. Martin Luther werde in ihren Schriften als der Reformer schlechthin dargestellt. Besonderen Wert lege sie auf Luthers Betonung der Autorität der Heiligen Schrift und der Rechtfertigung allein aus dem Glauben.

Luther und Endzeit
Martin Luthers Vorstellungen über die Endzeit thematisierte Dr. Daniel Heinz, Leiter des historischen Archivs der Freikirche in Europa. Luthers Denken sei stark von der nahen Erwartung der Wiederkunft Christi geprägt gewesen. Heinz monierte, dass Luthers Lehre von den letzten Dingen zu wenig Raum in der Forschung einnehme. Gerade bei dieser Thematik gebe es viele Schnittmengen mit adventistischen Glaubensauffassungen.

Luther und „Antichrist“
Der isländische Theologe Jón Hjörleifur Stefánsson untersuchte die Aussagen Luthers zum Thema „Antichrist“ und zog Parallelen zur adventistischen Auslegung. Luther habe das Thema aus der mittelalterlichen Theologie übernommen und in Geschichte und Zukunft konkret verortet. Das Evangelium sei für Luther die einzige „Waffe“, dem „Antichristen“ entgegen zu treten.

Luther und das „Sola Sriptura“-Prinzip
Gleich zwei Referate hatten das „Sola Sriptura“-Prinzip (allein die Schrift) im Blick. Der adventistische Pastor Christian Lutsch vertrat die Ansicht, dass sich Martin Luthers Verwendung von Sola Scriptura nicht in erster Linie gegen die damalige Kirche richtete, sondern gegen eine ungebührliche Verwendung der Bibel. Luther wollte klarstellen, dass derjenige, der die Bibel aufschlägt, in einen Dialog mit Gott tritt. Sully Sanon, Theologiestudent an der ThHF, legte seine Deutung des Sola Scriptura-Prinzips als „Devotion“ (Hingabe) vor. In dieser Deutung sei Theologie ein Dialog über und ein Dienst am Text der Heiligen Schrift.

Weitere Informationen zum Symposium sind im Internet unter www.thh-friedensau.de/2-ias-symposium-2/ zu finden.

Das erste internationale Symposium des Instituts für adventistische Studien hatte im Mai 2014 als Thematik „Die Auswirkungen des 1. Weltkriegs auf die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“.

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Hochschulsymposium zu Reformation und Adventisten beendet

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Mit einer Exkursion zur Lutherstadt Wittenberg ist das zweite internationale Symposium des Institute of Adventist Studies (Institut für adventistische Studien) der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland zu Ende gegangen. Es befasste sich vom 9. bis 12. Mai mit der „Wahrnehmung der protestantischen Reformation in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“.

Während die erste Hälfte des Symposiums die grossen Reformatoren im Fokus hatte, widmete sich die zweite zunächst der Tradition der Wiedertäufer, dem sogenannten „linken Flügel“ der Reformation. Am letzten Studientag wurde der Einfluss der Reformation auf die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten anhand von zwei kontroversen Perioden in der adventistischen Geschichte beleuchtet.

Das Erbe der Reformation und der Wiedertäufer
Die Ausarbeitung von Timothy Arena, Doktorand an der Andrews Universität in Berrien Springs, Michigan/USA, beschäftigte sich mit der Erlösungslehre von Philip Melanchthon (1497-1560). Arena sieht eine ideengeschichtliche Linie von Melanchthon über Jacobus Arminius (1560-1609) und John Wesley (1703-1791) zur Mitbegründerin der Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten, Ellen G. White (1827-1915).

Adventisten seien direkt oder indirekt von christlichen und speziell von protestantischen Traditionen ihrer Zeit beeinflusst worden. Das treffe auch auf die adventistische Vorstellung von „Kirche“ zu, vertrat der langjährige niederländische adventistische Kirchenleiter Dr. Reinder Bruinsma. Allerdings sei dieser Einfluss eher unterbewusst und weniger ein Resultat von sorgfältigem Studium gewesen.

Abendmahlsverständnis der Adventisten vorwiegend von Zwingli geprägt
Dr. Michael Campbell, Dozent am Adventist International Institute of Advanced Studies in Silang, Cavite/Philippinen, verglich die Theologie des Abendmahls bei Martin Luther und bei den frühen Adventisten. Adventisten schienen sich mehr an die Vorstellungen des Züricher Reformators Zwingli anzulehnen als an Luther. Sie hätten sich in dieser Hinsicht aber nicht eindeutig im grossen Strom des Protestantismus positioniert.

Ähnlichkeiten bei Lehrpunkten von Wiedertäufern mit denen der Adventisten
Die Wiedertäufer, beziehungsweise die „radikalen Reformatoren“ waren Gegenstand von gleich drei Referaten. Dr. Martin Rothkegel, Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Hochschule Elstal bei Berlin, beleuchtete verschiedene Gruppen von Wiedertäufern in Europa. Dr. Trevor O´Reggio, Professor für Kirchengeschichte an der Andrews Universität, USA, verglich wichtige theologische Lehrpunkte von Wiedertäufern mit denen der Adventisten und stellte fest, dass es deutliche Ähnlichkeiten gebe. Dr. Charles Scriven, Vorsitzender von „Adventist Forum“ (Roseville, Kalifornien/USA), stellte das Werk des täuferischen Theologen James William McClendon (1924-2000) und seine mögliche Bedeutung für adventistisches Denken vor.

Kontroversen in der Adventgeschichte
Dr. Johannes Hartlapp, Dozent für Kirchengeschichte an der Friedensauer Hochschule, legte in seinem Referat die Deutung der Reformation aus der Sicht von Ludwig Richard Conradi (1856-1939) dar. Conradi war einer der bedeutendsten Leiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa im frühen 20. Jahrhundert. Er suchte begeistert nach Parallelen in Luthers Verständnis der Endzeit und des Antichristen. Allerdings habe Conradi das theologische Grundverständnis Luthers, die Rechtfertigungslehre, nicht rezipiert, was zu einem verfehlten Bild der Reformation geführt habe.

Die „bahnbrechende Generalkonferenz von 1888“ war das Thema des emeritierten Professors der Andrews Universität, Dr. Woodrow Whidden. Diese Vollversammlung adventistischer Kirchenleiter im Jahr 1888 in Minneapolis/USA, stellte einen Wendepunkt in der Geschichte der Freikirche dar. Durch den Einfluss von Ellen White konnte die adventistische Kirche zu einem klareren Verständnis der reformatorischen Grundsätze Sola Gratia (allein aus Gnade) und Sola Fide (allein aus Glauben) geführt werden, so Whidden.

Dr. Gilbert Valentine, Professor an der adventistischen La Sierra Universität in Riverside, Kalifornien/USA, stellte in seinem Referat den kircheninternen Konflikt über die Bedeutung von „Rechtfertigung aus Glauben“ dar, wie er sich in den 1960er und 70er Jahren besonders in Australien und den USA zeigte. Aufgrund unterschiedlicher Rezeption der Reformationstheologen sei eine Polarisation entstanden, die zu heftigen Auseinandersetzungen über Hauptlehren und Auftrag der Freikirche führte und bis heute nachwirkt.

Dr. Rolf Pöhler, Professor für systematische Theologie in Friedensau, beendete die Referate mit dem Thema: Sind Siebenten-Tags-Adventisten „Erben der Reformation“?. Zum Abschluss des Symposiums gab es für die Teilnehmer eine Exkursion nach Wittenberg. Das erste internationale Symposium des Instituts für adventistische Studien hatte im Mai 2014 als Thematik „Die Auswirkungen des 1. Weltkriegs auf die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten“.

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Mennoniten und Methodisten warnen AfD vor Spaltung der Gesellschaft

Frankfurt am Main/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Aus Anlass des in Stuttgart verabschiedeten Grundsatzprogramms der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) wenden sich Mennoniten und Methodisten in Deutschland in einem Offenen Brief an die AfD und betonen das uneingeschränkte Recht auf Religionsfreiheit für alle Religionen.

Die Arbeitsgemeinschaft mennonitischer Gemeinden in Deutschland (AMG) und die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland (EmK) nehmen das kürzlich verabschiedete Grundsatzprogramm der Partei „Alternative für Deutschland“ zum Anlass, „die Religionsfreiheit als fundamentales, unveräusserliches Menschenrecht“ hervorzuheben. Doris Hege, Vorsitzende der AMG, und Rosemarie Wenner, Bischöfin der EmK, artikulieren ihre „Sorge“ angesichts der im AfD-Grundsatzprogramm stehenden Äusserungen zur Religionsfreiheit und sehen sich in „Verantwortung, darauf zu reagieren“.

Religionsfreiheit darf auch für Muslime nicht unterhöhlt werden
Gemeinsam verweisen sie auf das im Artikel 4 des Grundgesetzes verankerte Recht auf Religionsfreiheit. Dies gelte auch für Angehörige des Islam, deren Recht auf freie Religionsausübung nicht beschränkt werden dürfe. Es gehöre zu den „Herausforderungen einer pluralistischen Gesellschaft“, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens und ohne Glauben gewaltfrei und friedlich zusammenleben könnten. Der „Dialog der Religionen“ sei dabei ein „wichtiges friedensstiftendes Element“. Mit deutlicher Kritik am Grundsatzprogramm der AfD heisst es dann: „Polarisierungen, Pauschalierungen und Ausgrenzungen durch politische Parteien tragen dazu bei, die Gesellschaft zu spalten“. Es sei nicht zulässig, einzelnen Religionen gegenüber „das in der demokratischen Grundordnung verankerte Recht auf Religionsfreiheit zu unterhöhlen“, indem wegen Aktionen extremistischer Gruppen eine ganze Religionsgemeinschaft in Misskredit gebracht werde.

Deshalb fordern die Arbeitsgemeinschaft mennonitischer Gemeinden in Deutschland und die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland in dem Offenen Brief an die AfD, dass es „keine Ungleichbehandlung der unterschiedlichen Religionen“ geben dürfe. „Stattdessen“, so endet das Schreiben der Leiterinnen der beiden Freikirchen, „betrachten wir die Gestaltung eines friedvollen Verhältnisses zu Menschen anderer Religionen als ein wichtiges Bewährungsfeld – für Kirche und Gesamtgesellschaft“.

Der offene Brief der EmK und AMG an die AfD kann im Wortlaut unter http://www.emk.de/fileadmin/meldungen-2016/160506-offener-brief-afd.pdf heruntergeladen werden.

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Fortbildung für Ehrenamtliche in der Arbeit für Flüchtlinge

Friedensau bei Magdeburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg bietet am 5. Juni das Forum „Gemeinsam für Flüchtlinge“ an. Dabei erhalten Ehrenamtliche Handlungsanleitungen und können sich über ihre Arbeit für Flüchtlinge austauschen.

Der Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen der Hochschule, Professor Dr. Horst Friedrich Rolly, führt in die partizipative Projektgestaltung ein. Dr. Andreas Bochmann, Ehe- und Lebensberater, befasst sich mit Hintergrund und Folgen von Kriegstrauma. Dozentin Simone Emmert gibt einen kurzgefassten Einblick in das Asylverfahren in Deutschland. Peter Bulengela und Marco Knorr beleuchten interkulturelle Kompetenz in Theorie und Praxis. In Workshops tauschen sich die Teilnehmenden über Methoden der partizipativen Projektarbeit, den Umgang mit kriegstraumatisch Betroffenen, Überwindung von Vorurteilen und Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit aus.

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Adventisten begehen Weltflüchtlingstag als Flüchtlingssabbat am 18. Juni

Silver Spring, Maryland/USA | 19.05.2016 | APD | International

Die adventistische Weltkirchenleitung in Silver Spring/USA hat den Samstag, 18. Juni, zum globalen Flüchtlingstag der Adventisten bestimmt. Da die protestantische Freikirche den biblischen Ruhetag am Samstag (Sabbat) hält und damit auch die Gottesdienste an diesem Tag feiert, wird an diesem Datum weltweit ein Flüchtlingssabbat begangen, an dem auch für die Flüchtlinge gebetet werden soll. An den Gottesdiensten sollen den weltweit 19 Millionen Adventisten Informationen über Fluchtgründe wie Krieg, Terror, Armut und Klimawandel vermittelt werden, aber auch über Hilfsmöglichkeiten und wie mit Flüchtlingen aufgrund biblisch-christlich Ethik umgegangen werden soll.

Die UNO hat im Jahr 2000 den 20. Juni als jährlichen Weltflüchtlingstag festgelegt. Am 18. Juni, dem Samstag (Sabbat) davor, begehen 2016 die Siebenten-Tags-Adventisten zum ersten Mal weltweit den Flüchtlingssabbat. Laut Aussage von Pastor Ben Schoun, Assistent des Weltkirchenleiters, besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass der Weltflüchtlingssabbat definitiv in den jährlichen Kirchenkalender aufgenommen wird.

Zielsetzungen des globalen Flüchtlingssabbats
Laut dem Schreiben der Weltkirchenleitung geht es mit dem globalen Flüchtlingssabbat darum, die Mitglieder im Gottesdienst über Fluchtgründe wie Krieg, Terror, Armut und Klimawandel - Dürre und Überschwemmungen - sowie Hilfsmassnahmen der Kirche und des Hilfswerks ADRA zu informieren. Im Weiteren gehe es auch darum aus biblisch-christlicher Sicht für die Flüchtlingsproblematik zu sensibilisieren und für die Flüchtlinge zu beten. Die Gottesdienstbesucher und Gottesdienstbesucherinnen sollen aufgefordert werden über den Satz aus dem Schreiben des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon zum Weltflüchtlingstag 2016 nachzudenken: „An diesem Weltflüchtlingstag wollen wir uns bewusst werden, dass wir alle Menschen sind. Wir wollen Toleranz und Unterschiedlichkeit feiern und überall unsere Herzen für Flüchtlinge öffnen.“

Die Kirchenleitung will auch einen Flyer, Predigtgedanken sowie ein kurzes und etwas längeres Video zur Flüchtlingsthematik zur Verfügung stellen.

Schweizer Adventisten begehen Flüchtlingssabbat seit 2012
Für Adventisten in der Schweiz ändert sich mit diesem Beschluss der Weltkirchenleitung nichts, da die Schweizer Union der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten bereits seit 2012 jeweils am Samstag (Sabbat) vor dem Weltflüchtlingstag, wie die Schweizer Juden, den Flüchtlingssabbat begeht und diesen Tag fix in den Kirchenkalender aufgenommen hat. Die anderen Christen in der Schweiz haben den Flüchtlingssonntag auf den 19. Juni festgelegt.

Die Generalkonferenz der Adventisten (Weltkirchenleitung) wird Material zum Flüchtlingssabbat auf Englisch auf folgender Website zur Verfügung stellen:
https://www.adventist.org/en/information/special-days

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Australien: Adventisten stellen Kinderschutz-Ausbildungstool online

Wahroonga, NSW/Australien | 19.05.2016 | APD | International

Adventistischen Leitungspersonen, Vollzeitern sowie Ehrenamtlichen, die mit Kindern oder anderen verletzlichen Personengruppen arbeiten, steht im Bereich Kinderschutz und sexuelle Ausbeutung ein webbasierter Ausbildungskurs von Safe Place Services SPS (Dienste für geschützte Orte) zur Verfügung. Er will beschützen, befähigen und informieren. Der 24 Stunden über Tablets, Laptops und Smartphones zugängliche, standardisierte Ausbildungskurs im Internet sei für alle Tätigkeitsfelder von Adventisten für Adventisten in Australien und Neuseeland geschaffen worden, teilte Adventist Record, Kirchenzeitschrift im südpazifischen Raum, mit.

Damit habe die adventistische Kirche in der online Ausbildung im Bereich Kinderschutz eine führende Stellung, so Adventist Record. Wir haben den Ausbildungskurs auf dem Hintergrund unserer 16-jährigen Erfahrung und dem Wissen von Safe Place Services SPS in der adventistischen Kirche erstellt“, sagte Suzanne Bocking, Leiterin und Entwicklerin der SPS-Kurse.

Früher hätten Ausbildungskurse nur bei persönlicher Anwesenheit der Kursteilnehmenden durchgeführt werden können, was die Abdeckung bei rund 850 Kirchgemeinden in Australien und Neuseeland, teils in entlegenen Gebieten, sehr eingeschränkt habe. „Jetzt erreichen wir viel mehr Personen, als früher“, sagte Pastor David Robertson, SPS-Direktor. Dieses Ausbildungstool ersetze nicht die klassischen Kurse, sondern ergänze diese, speziell für Personen in entlegenen Gebieten.

Es habe auch seitens der staatlichen, australischen Kommission gegen Kindsmissbrauch eine gewisse Dringlichkeit bestanden, mehr für Ausbildung zu tun, angesichts der alarmierenden Rate im Bereich Kindsmissbrauch, so Pastor Robertson.

Es stünden verschiedene Ausbildungsmodule zur Verfügung, darunter auch spezifische Themen, welche die Verantwortlichkeit der Leiter und Leiterinnen von Kirchgemeinden sowie der zuständigen Koordinatoren für Kinderschutz in der Kirche betreffen würden. Für Personen, welche Mühe mit dem Lesen hätten oder deren Muttersprache nicht Englisch sei und die lieber zuhören würden, sei eine Lese-Sprechfunktion auf jeder Webseite aktivierbar.

Die adventistische Kirchenleitung in Australien (AUC) und die Kirchenleitung der Adventisten im Südpazifischen Raum (South Pacific Division SPD) arbeiten laut Adventist Record daran, ein unabhängiges Büro zum Schutz von Kindern und anderer verletzlicher Personen zu schaffen.
Zur Webseite von Safe Place Services SPS: http://elearning.safeplaceservices.org.au

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Adventistisches Theologisches Institut in Rumänien beruft Rektorin

Bern/Schweiz | 19.05.2016 | APD | International

Nachdem Roxana Paraschiv, ausserordentliche Professorin am adventistischen Theologischen Institut (RATI) in Cernica/Rumänien, am 17. Februar zur Rektorin der Institution gewählt worden war, bestätigte nun das rumänische Bildungsministerium diese Ernennung für die Amtszeit 2016 bis 2020. Dies teilte die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für West und Südeuropa (Intereuropäische Division EUD) in Bern mit.

Werdegang
Roxana Paraschiv graduierte 2000 in Volks- und Betriebswirtschaftslehre sowie der Verwaltungswissenschaften an den Alexandru Ioan Cuza University in Iasi, der ältesten Universität Rumäniens, wo sie anschliessend als Assistentin arbeitete und Vorlesungen hielt. Ab 2012 wirkte sie am adventistischen Theologischen Institut (RATI) und wurde dort 2013 ausserordentliche Professorin. Professor Roxana Paraschiv ist Adventistin, verheiratet und hat eine sechsjährige Tochter.

Herausforderungen
Es gehe Paraschiv darum, möglichst vielen Jugendlichen den Zugang zur adventistischen Bildungsinstitution zu ermöglichen, so der Bericht. Die anstehenden vier Jahre seien herausfordernd, denn die Reformation des rumänischen Bildungssystems sei noch nicht abgeschlossen und es stünden Gesetzesänderungen sowie Umgestaltungen im Bildungsbereich an. Hinzu komme, dass das rumänische, adventistische Theologische Institut (RATI) akkreditiert worden sei, was Chancen aber auch die Anhebung der akademischen Anforderungen bedeute, so die Rektorin. Die Entwicklung der Institution könne nicht die Aufgabe einer Person sein, sondern gelinge nur in Teamarbeit. „Ich bin mir ständig der Abhängigkeit von Gottes Begleitung und Unterstützung bewusst“, sagte Roxana Paraschiv.

Es gehe nun darum den neuen institutionellen Status von RATI zu konsolidieren, das akademische Angebot zu erweitern, Partnerschaften mit rumänischen und Universitäten im Ausland auf- und auszubauen als auch den Bedürfnissen der Kirche zu dienen, sagte Pastor Marius Munteanu, Leiter der Bildungs- und Hochschul-Seelsorgeabteilung der transkontinentalen adventistischen Kirchenleitung (Intereuropäische Division) in Bern.

Adventisten in Rumänien
In Rumänien, mit 20 Millionen Einwohnern, feiern 66.300 erwachsen getaufte Adventisten in rund 1.100 Kirchen am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Sie unterrichten in sechs Primar- und Sekundarschulen rund 900 Kinder, unterhalten eine Theologische Hochschule (RATI), ein Ausbildungsinstitut für Krankenpflege sowie einen Verlag, ein Medienzentrum, eine Radio- und eine Fernsehstation sowie das Hilfswerk „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Rumänien.

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34.767 Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland

Ostfildern bei Stuttgart/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

34.767 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten gab es am 31. März 2016 in Deutschland. Das sind 44 weniger als im Jahr zuvor (Stand 31.12.2014). Die Zahl der örtlichen Adventgemeinden verringerte sich um eine auf 558.

Krankenhäuser, Schulen und Medien
Die Freikirche in Deutschland betreute im Jahr 2015 durch ihren Jugendverband fast 4.000 Pfadfinder, Teenager und Jugendliche. Sie ist in jedem Bundesland eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat sieben regionale Kirchenleitungen (Vereinigungen), die zum Nord- und Süddeutschen Verband als überregionale Zusammenschlüsse gehören. Sie unterhält die Berliner Krankenhäuser „Waldfriede“ und „Nikolassee“, die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, sowie weitere Grundschulen und Kindergärten. Auch das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung", Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, mit dem „Hope Channel“ TV- und Radiosender, der Blindenhörbücherei und dem Hope Bibelstudien-Institut sowie der Advent- und Saatkorn-Verlag, Lüneburg, stehen unter adventistischer Leitung.

Weitere Sozialeinrichtungen
Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist mit seinen gemeinnützigen Vereinen und Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Durch ehrenamtliche Helferkreise und in sozialen Projekten sowie verschiedenen Selbsthilfegruppen werden bedürftige Menschen unabhängig von ihrem Hintergrund betreut. Zum AWW gehören unter anderem vier Kindertagesstätten und eine Heilpädagogische Tagesstätte, zwei Schulen, vier Altenpflegeheime, zwei Einrichtungen für „Betreutes Wohnen", zwei stationäre Hospize und ein ambulanter Hospizdienst, ein Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen, ein Tagestreff für Obdachlose und sozial Benachteiligte, die „Schutzhütte“ Schwedt mit verschiedenen Angeboten für Langzeitarbeitslose sowie eine Kontaktstelle für Suchtabhängige, eine Fachklinik für Abhängigkeitskranke, zwei Wohnheime für Suchtkranke, eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle, sowie mehrere Suppenküchen und psychosoziale Beratungsstellen. Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege (DVG) verfügt über 36 Regionalgruppen, die Seminare zur Gesunderhaltung (Prävention) anbieten. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland führt humanitäre Maßnahmen in verschiedenen Ländern durch.

Zwischenkirchliche Beziehungen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist Gastmitglied in der Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie Mitglied in der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG).

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Spitalpartnerschaft ermöglicht Kindern in Karibik kostenlose Herzoperationen

Miami, Florida/USA | 19.05.2016 | APD | International

Sechs Krankenhäuser der Siebenten-Tags-Adventisten auf den karibischen Inseln und in Mexiko sind mit „Health City Cayman Islands“, einem führenden Krankenhaus auf den Cayman Inseln, eine fünfjährige Partnerschaft eingegangen. Sie können jährlich rund 100 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren mit Herzproblemen zur kostenlosen Behandlung beziehungsweise Herzoperation an „Health City Cayman Islands“ überweisen. Auch erwachsene Patienten könnten überwiesen werden, wo sie zu geringen Kosten operiert würden. Teil der Partnerschaft sei auch eine bessere medizinische Ausrüstung der adventistischen Partner-Spitäler in der Karibik sowie Ausbildung, Betreuung und Beratung des Personals. Dies teilte Adventist Review AR mit, nordamerikanische Kirchenzeitschrift.

Die Zusammenarbeit mit „Health City Cayman Islands“, dem Krankenhaus auf den Cayman Inseln, gibt den sechs adventistischen Spitälern, die Mitglieder des Adventistischen Gesundheitsdienstes in Mittelamerika (Adventist Healthcare Services Inter-America) sind, direkten Zugang zu neuen technischen, diagnostischen und medizinischen Mitteln, sagte Elie Honore, Präsident der adventistischen Gesundheitsdienste in Mittelamerika.

Überweisung von Kindern und Erwachsenen mit anderen Krankheiten
Im Rahmen dieser Partnerschaft würden die sechs beteiligten adventistischen Krankenhäuser auch Kinder mit anderen Krankheiten an „Health City Cayman Islands“ überweisen sowie erwachsene Patienten, die Behandlungen in den Bereichen Herz-Thorax, Gefässchirurgie, Kardiologie, Orthopädie, Sportmedizin, Onkologie, Neurowissenschaften, Pneumologie, Gynäkologie und Chirurgie benötigten.

Im Rahmen der fünfjährigen Partnerschaft werde „Health City Cayman Islands“ Herzkatheterlabors mit diagnostischen Bildgebungsgeräten aufbauen, die unter anderem Herzarterien, Herzkammern und Anomalien sichtbar machten und minimal invasive Operationen zu geringen Kosten für Erwachsene ermöglichten.

Laut AR werde auch erwartet, dass diese Spital-Partnerschaft den adventistischen Krankenhäusern die Anschaffung von neuen medizinischen Geräten und Medikamenten zu tiefen Kosten ermögliche und die Ausbildung des Personals fördere.

Spitäler aus Jamaica, Trinidad, Curacao, Dominik. Republik, Haiti und Mexiko
Die sechs an der Spital-Partnerschaft beteiligten adventistischen Krankenhäuser sind: Andrews Hospital, Jamaica; Community Hospital, Trinidad; Antillean Adventist Hospital, Curacao; Vista del Jardin Medical Center, Dominikanische Republik; Adventist Hospital, Haiti sowie ein adventistisches Spital aus Mexiko.

Die adventistischen Kirchenleiter in Mittelamerika hoffen, dass die Spital-Partnerschaft auch auf die vierzehn weiteren Krankenhäuser ausgeweitet werden könne, die Mitglieder des Adventistischen Gesundheitsdienstes in Mittelamerika sind.
Liste der adventistischen Krankenhäuser und Kliniken in Mittelamerika:
http://www.interamerica.org/?page_id=3382#axzz47hPGqfB4

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Gratiskonsultationen in temporärer Mega-Klinik in Los Angeles/USA

Silver Spring, Maryland/USA | 19.05.2016 | APD | International

om 27. bis 29. April hat die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, gemeinsam mit der Organisation „Your Best Pathway to Health“ (Ihr bester Weg zur Gesundheit), mit 4.300 Freiwilligen, darunter 2.500 Fachpersonen aus medizinischen Berufen, gratis Konsultationen und Behandlungen in den Bereichen innere Medizin, Zahnmedizin und Augenheilkunde angeboten. Im Kongresszentrum von Los Angeles, Kalifornien/USA seien an den drei Tagen auf 37.000 Quadratmetern 8.538 Personen behandelt worden. Dabei seien 18.957 Behandlungen oder Eingriffe geleistet worden in einem Gesamtwert von 38,4 Millionen US-Dollar. Allein für die Zahnbehandlung hätten am ersten Tag bereits um fünf Uhr morgens 700 Personen auf die Behandlung gewartet, teilte Adventist Review AR, nordamerikanische Kirchenzeitschrift, mit.

Am Vorabend der Aktion habe Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles, mittels einer Videobotschaft die Bewohner ermutigt, sich gratis behandeln zu lassen. „Es ist nicht Ungewöhnliches für Bewohner von Los Angeles in der medizinischen Versorgung eine Lücke zu haben“, so der Bürgermeister. Dies könne der Fall sein, wenn man einen Job beendet und noch keinen neuen gefunden habe oder sich sonst in finanziellen Schwierigkeiten befinde. In den USA wird der Krankenversicherungsschutz meist durch den Arbeitgeber vermittelt.

In der Region von Los Angeles wachse die Zahl von Personen ohne festen Wohnsitz. Deshalb sei das Angebot gegenüber früheren ähnlichen Aktionen in anderen US-Städten (San Antonio, San Francisco und Oakland) um eine gratis Kleider- und Schuhabgabe erweitert worden, so AR. Neu seien auch kostenlose Rechts- sowie Finanzberatungen, ein Arzt, der Tattoos entferne sowie ein Coiffeur. Es würden auch 500 Personen in 20 Sprachen übersetzen, darunter auf Spanisch, Chinesisch und Vietnamesisch. Die adventistische Loma Linda Universitätsklinik habe den Organisatoren bei der Rekrutierung von qualifizierten Freiwilligen Personal geholfen.

Temporäre Lösung für ein viel grösseres Problem
Der Einsatz der 4.300 Freiwilligen, welche in den drei Tagen die Patienten betreuten, sei „eine temporäre Lösung für ein viel grösseres Problem“, kommentierte CBS Evening News.

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Deutschland: Bundesbeauftragter der Adventisten für Flüchtlingshilfe

Berlin/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Pastor Michael Götz ist seit April Bundesbeauftragter für Flüchtlingshilfe des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW) und Leiter des Aktionsbündnisses „Gemeinsam für Flüchtlinge“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland.

Das Aktionsbündnis wurde 2015 von der Freikirche, der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, dem AWW und der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg ins Leben gerufen. Ziel des Aktionsbündnisses ist es, die Kräfte und Möglichkeiten der einzelnen Partner zu bündeln und zu koordinieren, um der gesellschaftlichen Herausforderung in der Flüchtlingshilfe besser begegnen zu können.

Michael Götz ist als Leiter der AWW-Landesstelle in Berlin-Brandenburg und Mitteldeutschland seit geraumer Zeit für die Koordination der Flüchtlingshilfe in diesen Bundesländern verantwortlich. Darüber hinaus ist der Pastor auch als Seelsorger im Hospiz „Friedensberg“ in Lauchhammer im Süden Brandenburgs im Landkreis Oberspreewald-Lausitz tätig.

In Deutschland gebe es derzeit in adventistischen Kirchengemeinden und AWW-Helferkreisen etwa 80 verschiedene Initiativen zur Hilfe für Geflüchtete und deren Integration in die Gesellschaft, teilte der Bundesgeschäftsführer des Advent-Wohlfahrtswerkes, Pastor Lothar Scheel (Hannover), mit.

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Berlin: Krankenhaus Waldfriede erhält Louise-Schroeder-Medaille 2016

Berlin/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Im Rahmen einer Feierstunde hat der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), dem Krankenhaus Waldfriede die Louise-Schroeder-Medaille 2016 für die Arbeit im „Desert Flower Center“ Waldfriede (DFC) verliehen, das genitalverstümmelte Frauen ganzheitlich versorgt. Die Auszeichnung wurde stellvertretend für das interdisziplinäre Team des „DFC“ Waldfriede von Frau Dr. Cornelia Strunz, ärztliche Koordinatorin des „DFC“ und Evelyn Brenda, ebenfalls von Anfang an am Aufbau des „DFC“ beteiligt, entgegengenommen.

In der Ehrungsurkunde wurde vor allem die ganzheitliche Betrachtung der Frauengesundheit im „DFC“ Waldfriede hervorgehoben, die gerade in einer Stadt wie Berlin – mit hohem Migrationsanteil in der Bevölkerung – grosse Anerkennung und Unterstützung verdiene. So könne nicht nur den betroffenen und zutiefst traumatisierten Frauen geholfen, sondern auch zur Aufklärung über das grausame Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung beigetragen werden.

Desert Flower Center
Das „DFC“ Waldfriede wurde am 11. September 2013 am Krankenhaus Waldfriede unter Schirmherrschaft von Waris Dirie gegründet. Es bietet als weltweit erstes Krankenhaus eine ganzheitliche Betreuung für Frauen an, die von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Durch die medizinische Spezialisierung und die besondere Hinwendung zum Menschen, auch unterstützt durch die seit Januar 2015 bestehende Selbsthilfegruppe des „DFC“ Waldfriede, konnte ein geschützter Rahmen geschaffen werden, in dem die betroffenen Frauen ernst genommen werden und umfassende Hilfe erfahren.

Louise-Schroeder-Medaille
Die Louise-Schroeder-Medaille gilt als höchste Auszeichnung der Stadt Berlin und wird seit 1998 jährlich auf Vorschlag des Kuratoriums „Louise-Schroeder-Medaille“ durch den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Berlin an eine Persönlichkeit oder Institution verliehen, die in besonderer Weise dem politischen und persönlichen Vermächtnis von Louise Schröder (1887 – 1957) Rechnung trägt. Sie engagierte sich zeitlebens stark im sozialen Bereich und setzte sich für die Gleichstellung von Frauen ein. So erwarb sich Louise Schröder bleibende Verdienste um die Stadt Berlin und trug mit ihrer mutigen Amtsführung als Berliner Oberbürgermeisterin von Mai 1947 bis Dezember 1948 zur Linderung der grossen Not im Nachkriegsberlin bei.

Krankenhaus Waldfriede
Das Krankenhaus Waldfriede, gegründet 1920, ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In dem akademischen Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin gibt es neben elf Fachabteilungen einen ambulanten häuslichen Pflegedienst (Sozialstation), eine Kurzzeitpflege, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, das Projekt „Babywiege“ für Mütter in Not sowie eine Kindertagesstätte. Schon 1993 entstand das Gesundheitszentrum „PrimaVita“ mit präventiv-medizinischem und gesundheitsförderndem Auftrag als erste krankenhauseigene Einrichtung ihrer Art in Deutschland.

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Drei Kliniken in Berlin und Brandenburg kooperieren bei Facharztausbildung

Berlin und Potsdam/Deutschland | 19.05.2016 | APD | International

Das Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf, eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die Klinik Ernst von Bergmann in Bad Belzig und das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, um kontinuierlich Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Dabei geht es um die Ausbildung des medizinischen und pflegerischen Nachwuchses und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Experten.

Attraktivere Facharztausbildung im ländlichen Raum
An allen drei Standorten soll es mit unterschiedlichen Projekten und Schwerpunkten losgehen. So liege der Fokus in der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig etwa in der Ausbildung von Fachärzten im Bereich des Zentrums für Chirurgie. Hierzu soll ein gemeinsames Curriculum zwischen den Chefärzten der Klinik Bad Belzig und dem Krankenhaus „Waldfriede“ entwickelt und in Rotation die Facharztausbildung im Bereich der Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie sowie der Handchirurgie absolviert werden. Den Assistenzärzten in Ausbildung könne somit auch an dem ländlichen Klinikstandort Bad Belzig eine attraktivere Facharztausbildung geboten werden, wo gleich zwei Handchirurgen für die Facharztausbildung zur Verfügung stünden.

„Durch die Kooperation mit dem Krankenhaus Waldfriede wirken wir aktiv dem drohenden Mangel an Fachärzten im ländlichen Raum entgegen. Nun können wir auf einem sehr guten Level unseren dringend benötigten Fachärztenachwuchs selbst ausbilden“, freut sich Dr. Reinhard Engel, Ärztlicher Direktor der Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig und Chefarzt des Zentrums für Chirurgie.

Weiterbildung zum Notfallmediziner
Im Krankenhaus Waldfriede liege ein erster Schwerpunkt der Kooperation in der Weiterbildung von Ärzten des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie zum Notfallmediziner. Im Simulations- und Trainingszentrum des Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam würden seit 2016 unter anderem Ausbildungskurse in diesem Bereich angeboten. So könnten im Rahmen von Weiterbildungsrotationen von Ärzten alle Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie auch durch praktische Einsätzen erlangt werden. „Als zentral gelegenes Akutkrankenhaus in Berlin mit einer 24-Stunden-Rettungsstelle, hat die interdisziplinäre medizinische Versorgung höchste Priorität“, erläuterte Bernd Quoß, Vorstand des Krankenhauses „Waldfriede“ Berlin-Zehlendorf. „Dieses hohe stationäre Niveau möchten wir auch auf die Straße bringen und uns weiterhin aktiv an der Notfallversorgung beteiligen.“ Medizinisch sei die Kooperation auf dem Gebiert der Handchirurgie und Rheumachirurgie/ Rheumaorthopädie schon jetzt etabliert.

Auch Kooperationen im Bereich von Technik und Verwaltung interessant
Für das Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam seien, neben der gemeinsamen ärztlichen und pflegerischen Ausbildung, auch Kooperationen im Bereich der Technik sowie Verwaltung interessant zu entwickeln. Steffen Grebner, Vorsitzender der Geschäftsführung, erläuterte, dass „die gemeinsame Koordinierung von Ressourcen im medizinischen und verwaltungstechnischen Bereich für einen kosteneffizienten Einsatz sorgen kann, aber auch vor allem für die Versorgung unserer Patienten in Berlin/Brandenburg eine bestmögliche Behandlung erreichen lässt.“ Hier wäre diese neue, bundeslandübergreifende Kooperation für die Zukunft wegweisend.

Nach der Initiierung der ersten Kooperationsprojekte hoffen die Beteiligten auf weitere Kooperationsansätze zwischen den drei Klinikstandorten Berlin-Zehlendorf, Bad Belzig und Potsdam und auf eine feste Etablierung der Zusammenarbeit. Denn mit den verschiedenen Expertisen, die sich in den Kliniken zusammenfinden, biete sich die Chance auf eine langfristig erfolgreiche Kooperationsbeziehung.

Krankenhaus „Waldfriede“
Das freigemeinnützige Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf ist ein Akutkrankenhaus mit 160 Betten und akademisches Lehrkrankenhaus der Charité Universitätsmedizin. Träger des Krankenhauses ist die evangelische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die weltweit über 610 medizinische Einrichtungen unterhält. Zum Krankenhaus gehören folgende Fachabteilungen: Innere Medizin | Minimal-invasive Chirurgie, Endokrine- und Viszeralchirurgie | Darm- und Beckenboden-chirurgie | Handchirurgie, obere Extremitäten und Fußchirurgie, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Rheumachirurgie | Gynäkologie und Geburtshilfe | Brustzentrum | Anästhesie | Radiologie. In „Waldfriede“ werden jährlich rund 47.000 Patienten ambulant und 14.000 stationär behandelt. Dort kommen pro Jahr fast 1.000 Kinder zur Welt.

Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig
Die Klinik Ernst von Bergmann Bad Belzig gemeinnützige GmbH ist ein Krankenhaus der Grundversorgung. Es stehen 145 Betten, eine Notaufnahme und ein Hubschrauberlandeplatz für die wohnortnahe Versorgung zur Verfügung. Bad Belzig liegt im Hohen Fläming vor den Toren von Berlin und der Landeshauptstadt Potsdam. In drei Zentren und neun Fachabteilungen bieten Spezialisten den Patienten vor Ort Diagnostik, Therapie und Fürsorge. Im Jahr 2014 wurden hier über 10.000 Menschen in der Notaufnahme erstversorgt und 7.000 Patienten stationär behandelt. Zur Klinik Bad Belzig gehört ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) mit fünf Fachbereichen.

Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam
Das Klinikum Ernst von Bergmann Potsdam zählt als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung zu den größten Gesundheitsversorgern in der Metropolenregion Berlin/Brandenburg. Es betreibt in Potsdam mehr als 1.100 Betten und bietet ein umfassendes medizinisches Leistungsspektrum in 29 Kliniken und Fachbereichen an. Jährlich werden hier circa 1.900 Kinder geboren, 48.000 Menschen in der Notaufnahme erstversorgt und 39.500 Menschen finden stationäre Hilfe durch innovative Medizin. Das Klinikum gehört zu den größten Arbeitgebern der Region. Über 1.800 Mitarbeiter, davon 405 Ärzte und über 850 Pflegekräfte, arbeiten hier.
Weitere Informationen zu den Kliniken unter www.waldfriede.de und www.klinikumevb.de

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Deutsche Evangelische Allianz mit neuem Beauftragten am Sitz der Bundesregierung

Bad Blankenburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Religion + Staat

Der 51-jährige Theologe und Gemeindereferent im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Uwe Heimowski, Gera, wird neuer Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz der Bundesregierung in Berlin. Heimowski folgt dem in den Ruhestand tretenden Wolfgang Baake (65) aus Wetzlar, der dieses Amt seit Januar 2014 hauptamtlich ausübte.

Erzieher, Theologe und Stadtrat
Uwe Heimowski arbeitete im Anschluss an seine Ausbildung als staatlich anerkannter Erzieher für die Heilsarmee in Hamburg, übernahm danach als Erziehungsleiter die pädagogische Verantwortung eines Jugendheimes mit zwei Förderschulen und baute in Rückersdorf in Thüringen die erste christliche Suchthilfeeinrichtung für minderjährige Jugendliche auf. Er war darüber hinaus als Dozent für Sozial- und Wirtschaftsethik an der Berufsakademie Gera tätig.

Der Diplomtheologe hat in Hamburg, Basel, Leipzig und Halle Theologie studiert und ist seit 14 Jahren zu 50 Prozent als Gemeindereferent in der Funktion eines Pastors der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gera tätig. Seit 2009 arbeitet er darüber hinaus als Referent für Menschenrechte und Öffentlichkeitsarbeit des Bundestags-abgeordneten Frank Heinrich (CDU) aus Chemnitz.

Als langjähriges Mitglied im Jugendarbeitskreis und des Konferenzausschusses der Bad Blankenburger Allianzkonferenz ist Uwe Heimowski die Arbeit der Deutschen Evangelischen Allianz vertraut. Zu seinen Ehrenämtern gehört auch die Mitgliedschaft im Vorstand des Christlichen Medienverbundes kep und das Stadtratsmandat in Gera.

Heimowski ist verheiratet und hat mit seiner Ehefrau Christine fünf Kinder im Alter von 6 bis 19 Jahren. Er wird seinen Dienst bei der Deutschen Evangelischen Allianz am 1. Oktober 2016 beginnen.

Gesellschaftspolitische Dimension der Allianz aktualisiert
Seit der Akkreditierung der Deutschen Evangelischen Allianz beim Deutschen Bundestag im Jahr 1999 hatte Wolfgang Baake das Amt des Beauftragten am Sitz der Bundesregierung bis 2013 ehrenamtlich neben seinem Hauptamt als Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes kep ausgeübt. Laut dem Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, habe Baake aber schon seit 1982 als Vertreter der Deutschen Evangelischen Allianz und der evangelikalen Bewegung gewirkt. Mit sehr grossem Engagement und leidenschaftlich hätte er dafür gearbeitet, dass „die schon 1846 bei der Gründung der Evangelischen Allianz sehr bewusste gesellschaftspolitische Dimension dieser Bewegung in unsere Zeit hinein aktualisiert und mit Leben erfüllt wurde“, so Steeb.

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Flüchtlinge: Deutsche Freikirchen fordern Einhaltung humanitärer Standards

Witten/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Menschenrechte

Der Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei kritisiert und sich für eine humanitäre europäische Flüchtlingspolitik ausgesprochen.

In dem Brief heisst es, das Abkommen mit der Türkei sei ein Versuch, Europas Grenzen so zu sichern, dass Schutzsuchenden nur in sehr geringer Zahl ein Zugang ermöglicht werde: „Dies bedroht das individuelle Recht auf Asyl. Humanitäre und rechtliche Standards werden, wo sie sich zu bewähren hätten, geschliffen. Damit werden sie ihres Sinnes entleert.“ Der VEF-Vorstand hebt hervor, Europas Identität sei bisher existenziell mit einer klaren humanitären Haltung und einem Bekenntnis zu den Menschenrechten verbunden gewesen: „Das ist durch die Vereinbarung mit der Türkei in Frage gestellt. Europa droht seine humanitäre Identität zu verlieren!“ Abschottung und nationaler Egoismus seien keine Optionen europäischer Identität.

Verantwortung für Menschen in Not
Die Politik sei nun gefordert, Verfahren sicherzustellen, die den Zugang zu Europa regeln und die Integration von Ankommenden befördern: „Wir plädieren dafür, dass die einzelnen europäischen Nationalstaaten und die Staatengemeinschaft in Europa sich beherzt den Menschen in Not öffnen und mehr Verantwortung übernehmen, um der bedrohten Menschen und der eigenen Humanität willen.“ Es sei den Freikirchen ein Anliegen, hier weiterhin einen Beitrag zu leisten und der biblischen Aufforderung folgend Menschen in Not zu helfen.

Humanitäre Ideale an oberste Stelle setzen
Der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung und Mitunterzeichner Peter Jörgensen erläuterte das Anliegen des Schreibens: Gerade bei den aktuellen Herausforderungen sei es von ausserordentlicher Bedeutung, die humanitären Ideale an oberste Stelle zu setzen. „Als Bürger und Bürgerinnen Europas werden wir unglaubwürdig, wenn wir im Ernstfall mehr an uns als an die Menschen in Not denken. Wir dürfen unser Tafelsilber, das, wofür wir stehen, nicht verscherbeln“, so Jörgensen. Mit dem Schreiben wolle man ein klares Zeichen gegen die „lauten Stimmen“ der Befürworter einer restriktiven Flüchtlingspolitik setzen. VEF-Präsident Ansgar Hörsting hob seine Sorge hervor, die Not der Flüchtlinge könne in Vergessenheit geraten: „Wenn die Flüchtlinge schon an den Aussengrenzen Europas abgewiesen werden, sind sie für viele ‚aus den Augen und aus dem Sinn‘. Das darf nicht sein, und deshalb wollen wir ihnen mit unserem Brief eine Stimme geben.“

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen, darunter auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, an. Weitere Informationen und der offene Brief unter: www.vef.de und http://www.baptisten.de/aktuelles-schwerpunkte/nachrichten/artikel/freikirchen-fordern-einhaltung-humanitaerer-standards-in-der-europaeischen-fluechtlingspolitik/

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Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung in jedem Land achten

Bonn/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Menschenrechte

Zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Deutschland das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung betont.

„Niemand darf gegen sein Gewissen zum Dienst mit der Waffe gezwungen werden. Das ist in jedem Land der Erde zu achten und zu respektieren“, stellte der Bundesvorsitzende der EAK, Dr. Christoph Münchow, fest. Sorgen bereite dem deutschen evangelischen Friedensverband dabei die Situation in vielen Ländern, auch innerhalb der Europäischen Union, in denen Kriegsdienstverweigerer nach wie vor Repressionen und sozialer Ausgrenzung ausgesetzt seien oder ihnen sogar Gefängnisstrafen drohe. „Wir dürfen nicht die Augen verschliessen, wenn Länder dieses Menschenrecht mit Füssen treten“, mahnte Münchow und verwies dabei auf die schwierige Situation von Kriegsdienstverweigerern beispielsweise in der Türkei, in Israel, Griechenland oder Südkorea.

Kriegsdienstverweigerer gehören nicht ins Gefängnis
Die EAK forderte die Bundesregierung auf, in Gesprächen mit diesen Ländern auch die Frage der Kriegsdienstverweigerung zum Thema zu machen. „Das muss von deutschen Regierungsvertretern immer wieder angesprochen werden. Kriegsdienstverweigerer müssen anerkannt werden und gehören nicht ins Gefängnis gesperrt, wenn sie ihrem Gewissen folgen“, so der EAK-Bundesvorsitzende.

Kritisch sehe die EAK auch die Entscheidung von Ländern wie Litauen oder der Ukraine, angesichts der zunehmenden aussenpolitischen Spannungen wieder die Wehrpflicht einzuführen. „Statt nun auf das Militär zu setzen, wäre es wichtiger, Alternativen wie einen zivilen Friedensdienst verstärkt in den Blick zu nehmen“, erklärte EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf, der in diesem Zusammenhang auch Äusserungen deutscher Politiker nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland scharf kritisierte. „Hier werden wir wachsam sein.“

Anstieg bei Beratungen von Kriegsdienstverweigerern
Die EAK, welche in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert, kündigte an, sich auch weiterhin für Menschen, die aus Gewissensgründen den Militärdienst verweigern, einzusetzen. „Auch in Deutschland verweigern nach wie vor Menschen den Dienst in der Bundeswehr. Wir werden ihnen dabei helfen und sie in ihrer Gewissensnot und ihrer Gewissensbildung unterstützen, wenn sie von ihrem Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung Gebrauch machen“, informierte EAK-Referentin Jasmin Schwarz. Im vergangenen Jahr habe die EAK-Geschäftsstelle in Bonn einen deutlichen Anstieg bei den Beratungen von Kriegsdienstverweigerern verzeichnet.

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung (KDV) und Friedensarbeit zuständig sind.

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Christen sind in deutschen Flüchtlingsunterkünften nicht sicher

Berlin/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Religionsfreiheit

Christen und Angehörige religiöser Minderheiten werden in deutschen Flüchtlingsunterkünften immer wieder drangsaliert, bestohlen und misshandelt. Darauf machten die in Deutschland tätigen Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen „Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“ (AVC), Nidda/Hessen, „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ (IGFM), Frankfurt am Main, „Kirche in Not“, München, „Open Doors“, Kelkheim/Taunus, sowie der „Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland“ (ZOCD), München, während einer Pressekonferenz in Berlin aufmerksam. Sie wiesen auf zahlreiche Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in deutschen Flüchtlingsunterkünften hin und forderten von Politik und Behörden wirksamen Schutz. Diesen besonderen Schutz forderten sie auch für andere religiöse Minderheiten wie Jesiden, Aleviten und Bahai, die derselben Problematik ausgesetzt seien.

Dieselbe Diskriminierung wie in islamischen Herkunftsländern
Markus Rode, Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von „Open Doors“ Deutschland, legte die Erhebung seines Hilfswerkes „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ vor. Die besondere Problematik liege dabei nicht in der Tatsache, dass es im Rahmen einer unerwartet grossen Zuwanderung von vielfach traumatisierten Flüchtlingen aus Krisenregionen zu zwischenmenschlichen Konflikten in den oft überfüllten Erstaufnahmeeinrichtungen komme. Alarmierend wäre vielmehr die Tatsache, dass christliche Flüchtlinge und andere religiöse Minderheiten in zunehmendem Masse dieselbe Verfolgung und Diskriminierung wie in ihren islamischen Herkunftsländern erlitten und nicht einmal in Deutschland den erhofften Schutz erhielten, betonte Rode.

Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland dokumentiert
Zwar habe es vermehrt Hinweise von Medien, Menschenrechts- und Hilfsorganisationen, Kirchenleitern und Dachorganisationen orientalischer Christen zu religiös motivierten Übergriffen auf christliche Flüchtlinge gegeben, doch sei von politischer und behördlicher Seite dem kaum nachgegangen worden. So wäre der Eindruck entstanden, dass die Vorfälle bewusst verharmlost oder sogar vertuscht würden. Um den schutzlosen christlichen Flüchtlingen in deutschen Flüchtlingsunterkünften in ihrer Not zu helfen, habe „Open Doors“ beschlossen, derartige Übergriffe systematisch zu untersuchen.

Binnen zwei Monaten habe das Hilfswerk 231 Vorfälle aus ganz Deutschland dokumentieren können, die von Diskriminierung über Körperverletzungen bis hin zu sexuellen Übergriffen und Todesdrohungen die weitgehende Schutzlosigkeit christlicher Flüchtlinge in den Unterkünften aufzeigten, so Rode. Weitere Vorfälle, auch zu Übergriffen auf andere Minderheiten wie Jesiden, seien bei der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM und Aktion für verfolgte Christen und Notleidende AVC eingegangen. Jesidische Frauen und Mädchen wandten sich an die IGFM, weil muslimische Übersetzer sie bedroht oder ihre Aussagen in Anhörungsverfahren falsch oder verkürzt übersetzt hätten, berichtete IGFM-Geschäftsführer Karl Hafen.

Nur die Spitze des Eisberges
Der Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland ZOCD unterhalte aufgrund der zunehmenden Hilferufe christlicher Flüchtlinge seit Juni 2015 ein bundesweites Netzwerk von ehrenamtlichen Helfern für betroffene Flüchtlinge sowie eine Notfall-Hotline, bei der an Spitzentagen bis zu 100 Anrufe betroffener Christen eingingen, häufig mit Meldungen zu gewaltsamen Übergriffen, informierte der Leiter des Arbeitskreises Flüchtlinge des ZOCD, Paulus Kurt. Die bislang gemeldeten Vorfälle stellten laut Volker Baumann, Flüchtlingsbeauftragter der AVC, nur die Spitze des Eisbergs dar. Er schätzt die Dunkelziffer auf „mehrere zehntausend Fälle“.

Religiös motivierte Verfolgung durch Mitflüchtlinge und Wachpersonal
Die Erhebung von „Open Doors“ habe ergeben, dass 88 Prozent der christlichen Flüchtlinge religiös motivierte Verfolgung durch muslimische Mitflüchtlinge und 49 Prozent teils zusätzlich durch Mitarbeiter des muslimischen Wachpersonals erfahren hätten. Besonders gefährdet seien Konvertiten, die vom Islam zum christlichen Glauben übergetreten sind. Sie würden häufig nicht nur als Verräter ihres Glaubens, sondern auch als Verräter ihres Volkes, ja sogar der Gesamtheit der Muslime angesehen. Deshalb wäre es für Muslime, die dieser Logik folgten, nicht nur legitim, sondern sogar geboten, gegen diese „Abtrünnigen“ vorzugehen.

Auch in Deutschland von Islamisten bedroht
Fadi S. berichtete, wie er als Christ aus Syrien floh, weil er von Islamisten wegen seines Glaubens bedroht worden sei. In einem deutschen Flüchtlingslager wäre er erneut Islamisten begegnet, die ihn bedroht hätten. Fadi habe sich in Deutschland insbesondere Schutz vor Verfolgung und die im Grundgesetz garantierte freie Religionsausübung erhofft. Doch er erlebe stattdessen die Fortsetzung von dem, was er bereits aus seiner Heimat kenne.

Nachdem viele christliche Flüchtlinge wegen religiöser Verfolgung aus ihrem Heimatland geflohen und zum Teil schwer traumatisiert in Deutschland angekommen seien, erlitten sie nun als Christen erneut Verfolgung in deutschen Flüchtlings-unterkünften und würden nicht geschützt, beklagte Volker Baumann von der ACV.

„Wir trauen uns nicht mehr ein Kreuz zu tragen“
Ramin F., ein Christ aus dem Iran, schilderte: „Beim Abholen unseres Geldes werden wir immer nach hinten gedrängt. Auch in der Küche kommen wir als Letzte dran. Nach Mitternacht, wenn wir schlafen, klopfen sie ans Fenster oder an unsere Tür und wir können aus Angst nicht mehr weiterschlafen. Und am nächsten Tag beim Sprachunterricht können wir nicht gut lernen. Muslime nennen uns ‚mortad‘ (ungläubig) und stehlen unsere Lebensmittel aus dem Kühlschrank in der Küche. Sie malen Kreuze an die Wände im Flur, streichen sie mit einem X durch und beleidigen uns dadurch. Sie reissen uns unsere Kreuzanhänger vom Hals, sodass wir uns nicht mehr trauen, ein Kreuz zu tragen. Sie werfen ihren Müll vor unsere Tür. Sie belästigen uns bewusst durch laute religiöse Musik und Gebete.“ Körperliche Angriffe wie Schlagen, Bespucken oder Schubsen seien alltäglich.

„Er wollte sich mit einer Rasierklinge das Leben nehmen“
Pfarrer Dr. Gottfried Martens von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) teilte mit, dass zu seiner Dreieinigkeits-Gemeinde in Berlin-Steglitz etwa 1.200 Konvertiten gehören, die teilweise schon in ihrer Heimat Christen waren und deshalb hätten fliehen müssen. Ihm seien daher zahlreiche Fälle von Diskriminierungen bekannt. „Ein Christ war von muslimischen Heimbewohnern wegen seiner Konversion so massiv bedroht und mit Korangesängen rund um die Uhr beschallt worden, dass er versuchte, sich mit einer Rasierklinge das Leben zu nehmen. Glücklicherweise wurde er noch rechtzeitig gefunden.“ Pfarrer Martens berichtete auch von „acht Flüchtlingen, die wir aus einer anderen Einrichtung zwischendurch bei uns unterbringen mussten. Sie waren massiv mit dem Tode bedroht worden, weil sie sich weigerten, am rituellen muslimischen Gebet in der Sporthalle teilzunehmen.“

Eine Anzeige führt nur zu einer noch stärkeren Bedrohung
Nur selten würden die Betroffenen Übergriffe bei der Polizei zur Anzeige bringen, so Pfarrer Martens. Das habe auch mit der Angst zu tun, dass Todesdrohungen gegen das eigene Leben sowie gegen im Heimatland verbliebene Angehörige umgesetzt würden. Und selbst wenn Christen Übergriffe zur Anzeige brächten, reagierten die Täter häufig mit einer Gegenanzeige. In diesen Fällen werde das Verfahren in der Regel aus Mangel an Beweisen eingestellt, beziehungsweise aufgrund der fehlenden Beweisbarkeit der Vorwürfe. Dadurch gelten Christen schnell als Störenfriede und müssten negative Auswirkungen auf ihr laufendes Asylverfahren befürchten. Die Erfahrung mache deutlich, dass eine Anzeige nichts bewirke, sondern nur zu einer noch stärkeren Bedrohung und weiteren Übergriffen führe. Resignierend sei zudem, dass der muslimische Wachschutz mehrmals selbst zum Täter geworden sei und muslimische Übersetzer die Schilderungen der Vorfälle nicht wahrheitsgemäss übersetzten würden.

Das Vertrauen vieler christlicher Flüchtlinge in den deutschen Rechtsstaat werde durch die erlebten Übergriffe und die ausbleibende Hilfe der Behörden schwer erschüttert. Manche wagten nicht einmal, sich als Christen zu erkennen zu geben. Genau darin zeige sich die Einschränkung der Religionsfreiheit für christliche Flüchtlinge in Deutschland, beklagte Karl Hafen von der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM.

Integration nicht auf dem Rücken religiöser Minderheiten austragen
Integration sei ein langwieriger und schwieriger Prozess. Er dürfe nicht auf dem Rücken christlicher Flüchtlinge und anderer religiöser Minderheiten ausgetragen werden. Deshalb forderten die Menschenrechtsorganisationen in Berlin: Die Erfassung der Religionszugehörigkeit bei der Erstaufnahme und Weiterleitung der Daten bei der Verlegung in andere Unterkünfte. Die Zusammenlegung von Minderheiten, sodass der Anteil der Christen sowie anderer religiöser Minderheiten im Verhältnis zu den Muslimen in etwa gleich ist. Getrennte Unterbringung von Christen sowie von anderen religiösen Minderheiten, die bereits Opfer von Verfolgung und Diskriminierung geworden sind. Adäquate Erhöhung des nicht-muslimischen Anteils innerhalb des Wachpersonals. Regelmässige Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter und des Sicherheitspersonals in Flüchtlingsunterkünften hinsichtlich Ursachen religiöser Konflikte und des Schutzes religiöser Minderheiten. Bereitstellung von Vertrauenspersonen christlichen Glaubens, an die sich von Verfolgung betroffene Christen wenden können.

Die Erhebung „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ ist im Internet unter www.opendoors.de/fluechtlingsbericht zu finden.

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Deutsche Evangelische Allianz: „Es ist Zeit zum Handeln“

Bad Blankenburg/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Religionsfreiheit

Die Deutsche Evangelische Allianz stellt sich hinter die Grundaussagen der ersten umfassenden Studie zum Thema der Christenverfolgung in deutschen Flüchtlingsheimen, die am 9. Mai in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

„Nach dieser Studie, die von dem mit uns verbundenen Verein ‚Open Doors‘ erarbeitet und auch gemeinsam von weiteren mit uns verbundenen Werken und Verbänden vorgestellt wurde und nach glaubwürdigen Zeugnissen von Betroffenen und Helfern ist Handeln angesagt“, betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, in Bad Blankenburg. Es helfe nicht, wenn Kirchenleiter und Politiker auch weiterhin nur wiederholen, dass man die getrennte Unterbringung aus grundsätzlichen Gründen ablehne.

Nicht Menschen wissentlich Gefahren aussetzen
„Wir brauchen jetzt tragfähige Lösungen.“ Der deutsche Rechtsstaat kenne individuelle Freiheitsrechte jedes einzelnen Bürgers, wozu auch in besonderer Weise die Religionsfreiheit gehöre. Jede einzelne Verletzung dieses grundlegenden Freiheitsrechtes verdiene den konsequenten Einsatz gegen die Verletzer und für die Verletzten. Gleichzeitig müsse der höchst mögliche und wirksame Schutz vor Gewalttaten geleistet werden. Um hehrer Ziele willen dürfe man nicht Menschen wissentlich Gefahren an Leib und Leben aussetzen. „Opferschutz, präventiv und nach Verletzungen, muss absoluten Vorrang haben“, so Steeb.

Zudem sei die These, Bedrängungen und Bedrohungen von Christen in Flüchtlingsheimen wären nur bedauerliche Einzelfälle, spätestens durch diese Studie überholt. Da bisher seitens der Regierenden ganz offensichtlich im Konzept grosser und unübersichtlicher Flüchtlingsunterkünfte keine Garantie für die Freiheit von Christen und ihre Unverletzlichkeit gewährleistet werde, seien jetzt dringend Nachbesserungen geboten. „Wir brauchen überzeugende geeignete Massnahmen zum Schutz christlicher Flüchtlinge, gegebenenfalls eben auch die Alternative der getrennten Unterbringung von Christen.“

Religionsfreiheit braucht mehr als Lippenbekenntnis
Religionsfreiheit dürfe auch in Deutschland kein Lippenbekenntnis bleiben. Für ihre sofortige umfassende Gewährleistung müsse alles getan werden. „Es ist Zeit zum Handeln“, sagte Steeb, der derzeit auch den Arbeitskreis Religionsfreiheit, Menschenrechte, Einsatz für Verfolgte Christen leitet, den die Deutsche Evangelische Allianz seit dem Jahr 2000 eingerichtet hat.

Die Erhebung „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ ist im Internet unter www.opendoors.de/fluechtlingsbericht zu finden.

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Nach zehnjähriger Arbeit neue Einheitsübersetzung der Bibel

Bonn/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Bibel

Die katholische revidierte Einheitsübersetzung der Bibel erscheint im Herbst. Damit endet ein zehnjähriger Arbeitsprozess, an dem Theologen, Bibel- und Sprachwissenschaftler sowie weitere Fachleute beteiligt waren.

Basis für die Überarbeitung der 1979 erschienenen Einheitsübersetzung waren neue Erkenntnisse zu frühen Textfunden der Bibel, eine engere Orientierung an deren hebräischen und griechischen Grundtext sowie die Berücksichtigung von Änderungen im aktuellen deutschen Sprachgebrauch.

Die Einheitsübersetzung wird von der römisch-katholischen Kirche im gesamten deutschsprachigen Raum genutzt. Sie ist die katholische Bibel für Liturgie, Schule, Familie sowie die Vermittlung des christlichen Glaubens und gilt als verbindliche Fassung. Vor wenigen Tagen hat die vatikanische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung der neuen Einheitsübersetzung zugestimmt. Die Katholische Bibelanstalt Stuttgart bereitet auf dieser Textgrundlage neue Bibelausgaben und die Überarbeitung der Liturgischen Bücher vor.

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Neuer Projektleiter bei ADRA Schweiz

Zürich/Schweiz | 19.05.2016 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Anfang Mai hat Johannes Baumgartner laut Webseite der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz die Leitung der Projekte in Afrika übernommen. Das Hilfswerk will mit der Anstellung den Bereich Programme erweitern und die Projektarbeit in Afrika ausbauen.

Johannes Baumgartner bringe Erfahrung im Bereich Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit mit, so das Hilfswerk. Er arbeitete vor dem Stellenwechsel bei der Humanitären Hilfe der DEZA, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der Schweizer Regierung, in Köniz/BE und davor beim Kinderhilfswerk World Vision Schweiz sowie bei World Vision Albanien. In seinen bisherigen Funktionen habe er vertiefte Felderfahrung in verschiedenen afrikanischen Ländern sammeln können, schreibt ADRA Schweiz. Er könne seine Kenntnisse im Bereich Existenzsicherung optimal einbringen und weiter vertiefen. Johannes Baumgartner ist zudem Experte des schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH).

„Ich habe ADRA im Feld kennengelernt und der gute Ruf der Arbeit vor Ort hat mich beeindruckt. Ich freue mich auf die kommende Zusammenarbeit bei ADRA Schweiz, den Projektverantwortlichen in den Landesbüros und institutionellen Spender“, sagte Johannes Baumgartner.

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ADRA hilft nach Zyklon „Winston“ auf Fidschi

Weiterstadt bei Darmstadt/Deutschland | 19.05.2016 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Anna Krikun, Koordinatorin für die Region Südostasien und Pazifik der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland, befand sich im Februar auf dem Weg nach Fidschi, als der gewaltige Zyklon „Winston“ auf die Inselgruppe traf und eine Schneise der Verwüstung hinterliess.

Statt Energieprojekt Nothilfemassnahmen
„Ich bin nach Fidschi geflogen, weil ADRA ein Projekt mit erneuerbaren Energien auf Vanua Balavu, einer Insel der Republik Fidschi, beginnen wird“, berichtete Krikun. Mit Hilfe von Solaranlagen und Solarkochern solle die Energieversorgung von 500 Haushalten auf ökologische und effiziente Weise verbessert werden. Allerdings habe die Koordinatorin kurz vor ihrer Abreise von dem schweren Wirbelsturm erfahren und sei dann in erster Linie zur Unterstützung des ADRA-Notfallteams auf Fidschi eingetroffen.

„Als ich dort ankam, haben wir uns zunächst ein Bild von der Situation gemacht. Viele Dörfer wurden zerstört – auch das Dorf, in dem ADRA das Solar-Projekt beginnen wollte. Die Menschen hatten alles verloren, hatten nichts zu essen und zu trinken“, schilderte Anna Krikun die damalige Situation im Inselstaat. Deswegen habe ADRA als Soforthilfemassnahme Lebensmittel, Wasser und Hygieneartikel verteilt.

Lebensmittel, Baumaterialien und Setzlinge
Zur aktuellen Lage meinte sie: „Viele Menschen leben bis jetzt in Notunterkünften, weil sie ihre Häuser noch nicht aufbauen konnten.“ Die Notunterkünfte seien überfüllt und es fehle an Nahrung und Sanitäranlagen. Deswegen würden die Betroffenen weiterhin von ADRA mit Lebensmitteln oder Lebensmittelgutscheinen unterstützt. ADRA versorge sie ausserdem mit Materialien zur Ausbesserung ihrer Häuser, damit sie die Notunterkünfte verlassen könnten. Bisher habe das Hilfswerk mehr als 10.000 Menschen mit den Hilfsmassnahmen erreicht.

ADRA unterstütze die Menschen beim Aufbau ihrer Häuser, gerade auch im Hinblick auf das bereits geplante Projekt. Über 70 Prozent der Gebäude auf Vanua Balavu seien durch den Zyklon zerstört worden. Zudem würden zur langfristigen Sicherung der Ernährung Saatgut und Setzlinge verteilt, denn die Menschen hätten durch den Wirbelsturm auch ihre Ernten verloren. „Zusammen mit dem Solar-Projekt werden diese Massnahmen die Ernährungssituation und Gesundheit der Menschen nachhaltig verbessern“, betonte Anna Krikun. Das Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Gemeinschaft (ECHO) fördere das Vorhaben finanziell.

Hilfe durch Mel Gibson
Die ADRA-Koordinatorin berichtete auch von einer persönlichen Notlage auf Fidschi. „Wir hatten uns gerade ein Bild von der Situation auf Vanua Balavu gemacht, als unser Flug nach Suva, der Hauptstadt von Fidschi, gestrichen wurde. Wir hatten nur noch wenig zu Essen und kein sauberes Wasser. Und es war unklar, wann der nächste Flug nach Suva gehen würde.“ Doch durch die Vermittlung lokaler Behörden hätten die ADRA-Mitarbeiter zur nahe gelegenen Privatinsel Mago des Schauspielers Mel Gibson reisen können. „Wir durften in seinem Haus übernachten, wurden dort versorgt und am nächsten Tag mit dem Privatflugzeug nach Suva gebracht.“

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Ein Jahr nach dem Erdbeben in Nepal

Weiterstadt/Deutschland und Zürich/Schweiz | 19.05.2016 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 25. April 2015 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 Nepal. 8.790 Menschen starben, mehr als 22.000 wurden verletzt. Bis heute konnten die Betroffenen nicht zur Normalität zurückkehren. Deswegen ist die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA weiterhin in den zerstörten Gebieten tätig.

Schnelle Soforthilfe
Innerhalb weniger Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal habe das weltweite ADRA-Netzwerk alle zur Verfügung stehenden Ressourcen mobilisiert und die Hilfe koordiniert, so Fabienne Seibel (Weiterstadt bei Darmstadt), Mitarbeiterin von ADRA Deutschland. Um das nepalesische ADRA-Büro zu stärken, seien vor einem Jahr 20 zusätzliche Nothilfe-Koordinatoren in den Himalaya-Staat gereist. Das ADRA Nepal-Büro wäre in dieser Zeit auf über 60 Personen gewachsen. Kurz nach der Katastrophe habe ADRA Nahrungsmittel, Hygieneartikel sowie Zeltplanen an Betroffene verteilt und die Sanitärversorgung sichergestellt. Da viele Nepalesen nach dem Beben schwer traumatisiert waren, hätte ADRA zudem psychosoziale Betreuung geleistet. Über 3,8 Millionen Franken hätten ADRA Deutschland und das weltweite ADRA-Netzwerk für die Nothilfe zur Verfügung gestellt.

„Um provisorische Unterkünfte bauen zu können, verteilte ADRA in stark betroffenen Distrikten Planen und Wellblechplatten“, berichtete Fabienne Seibel. Die Wellblechplatten schützten vor der Witterung und konnten ausserdem für die Dächer der wiederaufgebauten Häuser verwendet werden. Damit die Bewohner künftig in der Lage sind, ihre Häuser erdbebensicher zu bauen, habe ADRA bautechnische Schulungen mit ortsansässigen Maurern durchgeführt. Diese konnten ihr gewonnenes Wissen an andere weitergeben und ihnen Hilfestellung leisten. Zudem hätten die betroffenen Haushalte Decken, Moskitonetze und Wasserkanister erhalten. Da aufgrund von Verschiebungen im Erdreich zahlreiche Brunnen versiegt waren, habe sich ADRA mit der Wiederherstellung der Wasserversorgung befasst. Der Bau von sanitären Einrichtungen verbesserte die hygienischen Bedingungen zusätzlich.

Psychosoziale Betreuung, Aufbau der Infrastruktur, Bildung
Derzeit unterstützte ADRA betroffene Familien dabei, ihren Alltag wieder selbstständig bewältigen zu können und ihnen den Weg zurück in die Normalität aufzuzeigen, informierte Fabienne Seibel. Ferner helfe ADRA beim Wiederaufbau der Infrastruktur. Hierbei liege der Schwerpunkt auf Geburtskliniken und Schulen.

Im Kavre Distrikt sorge ADRA dafür, dass vom Erdbeben betroffene Kinder weiterhin Zugang zu Bildung erhielten. In temporär eingerichteten Lernzentren würden sie durch psychosoziale Betreuung unterstützt und von speziell geschulten Lehrern unterrichtet. Die erforderlichen Unterrichtsmaterialien stelle ADRA bereit. Einen wichtigen Bestandteil der schulischen Massnahmen bilde ausserdem die Katastrophenvorsorge.

Langfristig arbeite ADRA an einer Strategie für die nächsten drei bis fünf Jahre, in der auch die Finanzierung von Instandsetzungsarbeiten berücksichtigt werde. „Bisher konnte ADRA bereits rund 170.000 Menschen in insgesamt acht Distrikten nach dem Erbeben unterstützen“, sagte Seibel. Projekte von ADRA Deutschen für Nepal werden von der „Aktion Deutschland Hilft“ und dem Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Gemeinschaft (ECHO) finanziell gefördert.

ADRA Schweiz hat 100.000 Franken für die Katastrophenhilfe in Nepal zur Verfügung gestellt und sich an einem Nothilfeprojekt des internationalen ADRA Netzwerkwerks beteiligt, das einen Umfang von 340.000 Franken hatte.
http://www.adra.ch/de/activities/asia/nepal/nothilfe/

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Hochschulgottesdienst bei „Hope Channel“ Fernsehen

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 19.05.2016 | APD | Medien

Am 21. Mai sendet der adventistische Fernsehsender „Hope Channel“ erstmals einen Gottesdienst aus der Kirchengemeinde der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland. Der Gottesdienst stellt den Auftakt regelmässiger Gottesdienst-Sendungen dar, welche die Hochschule für den „Hope Channel“ produziert. Die Sendungen werden im Rahmen der Predigt-Serie „Atem der Hoffnung“ ausgestrahlt.

Der Gottesdienst wird von Studenten und Dozenten der Hochschule gestaltet. Die Predigt mit dem Thema „Der verlässliche Gott“ hält Dr. Daniela Gelbrich, Dozentin für Altes Testament an der Hochschule. Den „Hope Channel“-Zuschauern ist sie bekannt als Talkgast bei „die Bibel. das Leben“ sowie als Referentin in der Hope Kolleg-Serie „Hebräisches Denken“.

Die Theologische Hochschule Friedensau wurde 1899 gegründet und ist seit 1990 staatlich anerkannt. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können neun Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, belegt werden. An der Hochschule sind rund 200 Studierende aus über 30 Ländern eingeschrieben.

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