Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 6/2018 - JUNI 2018 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 6/2018 - JUNI 2018

Bundesrat Alain Berset, Herbert Winter, SIG-Präsident, Jean-Marc Brunschwig, PLJS-Co-Präsident (v.l.) © Foto: Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Bundesrat Berset über die "wahre Schweizer Zauberformel" - Dialogpreis Schweizer Juden

Bern und Zürich/Schweiz | 27.06.2018 | APD | Schweiz

Mit einem Festakt im «Bierhübeli» in Bern wurde am 29. Mai vor rund 300 Gästen der erste «Dialogpreis Schweizer Juden» vergeben. Gewinner des Preises, der vom Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) und der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) erstmals vergeben wurde, sind der Imam Muris Begovic und der Rabbiner Noam Hertig aus der Deutschschweiz, sowie der protestantische Diakon Maurice Gardiol und der jüdische Vorbeter Eric Ackermann aus der Westschweiz.

«Wir leben in paradoxen Zeiten», sagte Bundespräsident Alain Berset in seiner Festrede vor rund 300 Gästen. Einerseits hätten die Menschen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und über Grenzen hinweg auszutauschen. Andererseits würden insbesondere über Soziale Medien Gerüchte und Unwahrheiten gestreut, sodass sich Intoleranz, Fremdenhass und Antisemitismus weiter ausbreiten würden. «Wir dürfen nicht aufhören, die Aufklärung weiterzuführen» sagte Berset. Die Schweiz sei «zum Glück eines der kompliziertesten Länder der Welt» und ein Land der Minoritäten. Es fehlten alle gängigen Attribute einer Nation, wie eine gemeinsame Sprache, Religion etc. Jede Aggression gegenüber einer Minderheit sei auch ein Angriff auf die Nation, so der Bundesrat. Es gehe darum, einander mit Respekt zu begegnen und nicht nur mit Toleranz, die etwas Paternalistisches an sich habe. «Wenn es den Anderen gut geht, geht es uns auch gut. Das ist die wahre Schweizer Zauberformel», so Alain Berset.

Dialogpreis für Zürcher Rabbiner Noam Hertig und Imam Muris Begovic aus Schlieren
Wie wichtig der Austausch ist, betonte auch Herbert Winter, Präsident des SIG: «Wir wollen den Zusammenhalt stärken und sind überzeugt, dass der Dialog ein Weg ist, um dies zu erreichen. Der Dialog ist nötig und unverzichtbar, damit Menschen mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen zusammenfinden.» Dabei müsse auch Trennendes zur Sprache kommen um Andersdenkende verstehen zu können, ohne dass man deren Auffassung teilen müsse, so Winter.

FDP-Nationalrat Beat Walti, Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, hielt die Laudatio für die Preisträger, den Rabbiner der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ), Noam Hertig und den Imam Muris Begovic aus Schlieren. Die beiden Preisträger fördern seit Jahren den Dialog und Austausch zwischen Juden und Muslimen. Die beiden leiteten auch die erste jüdisch-muslimische Dialogveranstaltung von SIG/PLJS und den muslimischen Dachverbänden «Koordination Islamischer Organisationen Schweiz» (KIOS) und der «Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz» (FIDS).

Für die Westschweiz erhielten der protestantische Diakon Maurice Gardiol und der jüdische Vorbeter Eric Ackermann den Dialogpreis, dies für ihre Arbeit in der interreligiösen Plattform Genf. Im Namen der Schweizer Jüdinnen und Juden gratulierte Jean-Marc Brunschwig, Co-Präsident der Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS), den Preisträgern.

Der Dialogpreis ist mit zweimal 10.000 Franken dotiert und wird für ein gemeinsames Dialogprojekt eingesetzt werden. Beat Walti: «Dieser Dialogpreis ist nicht ein Preis unter vielen. Für mich ist es der richtige und wichtige Preis in einer Zeit, in der Fremdenfeindlichkeit schwelt und Antisemitismus wieder auflodert».

Likrat – Vorzeigeprojekt in Sachen Dialog unter Jugendlichen
Die Grüne Nationalrätin Lisa Mazzone präsentierte ausserdem das Projekt Likrat (aus dem Hebräischen «auf einander zu»). Zudem wurde ein Dokumentarfilm über das Projekt uraufgeführt. Jüdische Jugendliche werden in eine Schulklasse eingeladen und stellen ihr Judentum vor. Dank der Auseinandersetzung mit einer anderen Religion entsteht Sensibilisierung und Toleranz gegenüber dem Judentum und anderen Minderheiten. Das seit Jahren erfolgreiche Schweizer Dialog-Projekt wurde bereits ausgeweitet nach Deutschland, Österreich und Moldawien.

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Mitwirkende am Flashmob der Kundgebung „Verfolgung.jetzt“ © Foto: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)

1.200 setzten sich auf dem Bundesplatz für verfolgte Christen ein

Zürich/Schweiz | 27.06.2018 | APD | Schweiz

Am 24. Juni verliehen 1.200 Personen verfolgten Christen auf dem Bundesplatz in Bern, an der Kundgebung «Verfolgung.jetzt», eine Stimme. Die Nationalräte Gerhard Pfister (CVP), Marianne Streiff (EVP), Erich von Siebenthal (SVP) und Laurent Wehrli (FDP) sowie Betroffene aus drei Ländern sprachen an der von sieben christlichen Werken organisierten Veranstaltung.

Laut der Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) werden weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens unterdrückt und verfolgt. Um ihnen Gehör zu verschaffen, solidarisierten sich in Bern Schweizer Parlamentarier, Betroffene aus verschiedenen Ländern und Besucher aus der ganzen Schweiz.

Die in der Schweiz lebende, junge iranische Christin Dabrina, die wegen ihres Glaubens in ihrer Heimat für einige Zeit im Gefängnis war, erklärte: «Im März 2009 wurde unsere Gemeinde geschlossen. Ich wurde verhaftet und verhört. 2014 zu Weihnachten wurde mein Vater verhaftet, der bis heute in Gefangenschaft ist und 2016 mein Bruder. Allen wurde versprochen: Schwört dem christlichen Glauben ab und ihr werdet frei.»

445 Tage in Haft
Via Video zugeschaltet war der christliche Entwicklungshelfer Petr Jasek. Der Tscheche war wegen seines Glaubens während 445 Tagen im Sudan inhaftiert und wurde hinter Gittern von Mithäftlingen mit IS-Hintergrund angegangen. Aus Angst selbst Opfer zu werden, habe das Wachpersonal Jasek nur ungenügend geschützt.

Bedrohung hat zugenommen
Der Berner EVP-Grossrat und SEA-Generalsekretär Marc Jost moderierte ein Gespräch zum Thema «Christenverfolgung» mit den vier Nationalräten Gerhard Pfister (CVP), Marianne Streiff (EVP), Erich von Siebenthal (SVP) und Laurent Wehrli (FDP). Gerhard Pfister betonte: «Die Bedrohung gegenüber Christen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Für mich und weite Kreise in der Schweizer Politik ist es wichtig, dass wir tun, was wir tun können. Wenn man nur darauf aufmerksam machen kann, hat man schon eine Menge erreicht.»

Flashmob als einprägsames Zeichen
Umrahmt wurde der Abend durch die Auftritte von vier Künstlern und Interpreten: Die Band «Ligu Lehm», Philippe Decourroux, Stefan «Sent» Fischer und Carine Fuenzalida mit Tanzgruppe waren beim fünften Anlass der Solidaritätsaktion «Verfolgung.jetzt» dabei.

«Ein einprägsames Zeichen» habe ein sogenannter «Flashmob» hinterlassen, schreibt die SEA. Bei diesem hätten alle Besucher der Kundgebung weisse Masken getragen. Sie seien zunächst regungslos dagestanden, seien beim anschliessenden Pfiff zu Boden gefallen und hätten anschliessend eine betende Haltung eingenommen. OK-Chef Patrick Schäfer war mit der Aktion zufrieden: «Unser Anliegen, die Aufmerksamkeit auf die verfolgten Christen zu lenken und ihnen Gehör zu verschaffen, haben wir erreicht. Wichtig ist, dass eine Sensibilisierung stattgefunden hat. Das Ende dieses Anlasses bedeutet gleichzeitig den Ausgangspunkt einer wachsenden Solidarität.»

Organisatoren der Kundgebung
«verfolgung.jetzt» ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA (www.verfolgung.ch) & fingerprint.
Organisationen im OK Team: AVC Schweiz (www.avc-ch.org); CSI Schweiz, Christian Solidarity International (www.csi-schweiz.ch); Fingerprint (www.fingerprint.li); HMK Hilfe für Mensch und Kirche (www.hmk-aem.ch); Open Doors (www.opendoors.ch).

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Tagung des Vereins für Freikirchenforschung 2018 in Burbach © Foto: Holger Teubert/APD Deutschland

Freikirchen und Judentum - Tagung des Vereins für Freikirchenforschung

Burbach-Holzhausen/Deutschland | 27.06.2018 | APD | International

„Das Verhältnis der Freikirchen zum Judentum“ war das Thema der Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) am 26. und 27. Mai im Internationalen Tagungszentrum „Karimu“ in Burbach-Holzhausen im südlichen Siegerland an der westfälisch-hessischen Landesgrenze.

Der 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel sei bei den Freikirchen in Deutschland bisher kein Anlass gewesen, sich damit eingehender zu befassen, stellte Dr. Christoph Raedel, 1. Vorsitzender des VFF und Professor für Systematische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Giessen, bei der Tagungseröffnung fest. Anders wäre es dagegen beim Thema Freikirchen und Judentum. Hierzu gingen die Meinungen auseinander, ob die Erwählung des Volkes Israel durch Gott von Dauer sei oder durch Jesu Tod am Kreuz sein Ende fand, sodass die christliche Kirche an die Stelle Israels trat. Dabei gehe es auch um die Frage, ob sich die Juden als Einzelne oder sogar als Nation zu Jesus bekehren müssten, um in die Kirche integriert zu werden.

Baptisten und Juden
Dr. Dirk Sager, Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Elstal bei Potsdam, befasste sich mit dem christlich-jüdischen Dialog in evangelisch-freikirchlicher Perspektive. Dazu stellte er eine „Handreichung“ vor, die am 7. Mai 1997 vom BEFG-Bundesrat in Hamburg beschlossen wurde und den baptistischen Gemeinden als theologische Arbeitshilfe dienen soll. Darin wird festgestellt: „Eine ‚Verwerfung‘ oder ‚Verstossung‘ Israels hat nicht stattgefunden.“ Es wird präzisiert: „Gott hat seinen Bund mit Israel nicht gekündigt, sondern durch Verheissung erneuert und in Christus bestätigt.“ Die Handreichung befasst sich weiter mit den Abschnitten „Juden und Christen – was uns verbindet“, „Grenzen des Dialogs“, „Die Lehren aus der Geschichte“ sowie „Konkretionen zum Dialog zwischen Juden und Christen“. Laut Sager wird die Handreichung zurzeit von einem „Fachkreis“ überarbeitet.

Evangelikale Bewegung und Judentum
Dr. Gerhard Gronauer, evangelisch-lutherischer Pfarrer in Dinkelsbühl und Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der CVJM-Hochschule Kassel, hielt ein Referat über das Verhältnis der deutschen evangelikalen Bewegung nach 1945 zum Judentum. Schon vor der NS-Zeit habe es in freien Werken der Gemeinschaftsbewegung sowie in Freikirchen antisemitische Tendenzen gegeben. Davon sei auch nach dem 2. Weltkrieg noch bei Erich Sauer etwas zu spüren gewesen. Er habe sich darüber gewundert, dass Gott im Alten Testament gerade Israel, eine angeblich minderwertigere Rasse, erwählte. Per Faye-Hansen sah dagegen in der Gründung des Staates Israel ein Wirken Gottes. Erich Schnepel erwartete die Bekehrung aller Juden in Israel zu Jesus. Das glaubte Heinrich Wiesemann nicht. Er war davon überzeugt, dass die Juden von Gott verworfen seien. Der Sechstagekrieg 1967 mit der Eroberung Ostjerusalems und des Westjordanlandes durch das israelische Militär habe unter den Evangelikalen eine „Israel-Euphorie“ hervorgerufen. Sie sahen in dem Ereignis die Erfüllung biblischer Prophezeiungen und spekulierten über das Ende der Welt sowie die Wiederkunft Jesu. In den 1980er Jahren hätte in der westdeutschen Bevölkerung eine Offenheit geherrscht, sich mit dem Holocaust zu befassen, sodass es inzwischen auch unter Evangelikalen eine Bereitschaft zum christlich-jüdischen Dialog gebe.

Messianische Juden
Dr. Hanna Rucks, evangelisch-lutherische Pastorin in Harpstedt/Landkreis Oldenburg, sprach über das Selbstverständnis und die kirchliche Selbstverortung der messianischen Juden. Bei ihnen handele es sich um Juden, die an Jesus als den Messias Israels glauben. In den USA würden 90 Prozent der Juden, die an Jesus glauben, sich selbst nicht als messianische Juden bezeichnen. In Deutschland wäre dies wohl ähnlich. Die messianisch-jüdischen Gemeinden könnten von ihrer Organisationsform, ihren Überzeugungen und theologischen Inhalten, ebenso wie von ihrer Geschichte, als „Freikirche“ gewertet werden. Doch sprächen drei Aspekte dagegen: Die Bedeutung des Staates Israel, die Distanz zum Kirchenbegriff und die Absage davon, eine „Denomination“ unter vielen anderen zu sein, so Rucks.

Privatdozentin Dr. Stephanie Pfister, Lehrbeauftragte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, befasste sich ergänzend mit Konversion und Glaubensleben messianischer Juden in Deutschland. In der Bundesrepublik gebe es von ihnen 40 Gemeinden und Gruppen mit etwa 1.000 regelmässigen Gottesdienstbesuchern. Davon wären knapp 600 tatsächlich messianische Juden, die zu 95 Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion stammten. Die Gemeinden zeichneten sich durch jüdische Elemente im Gottesdienst aus.

Altlutherisches Zeugnis unter den Juden
Dr. Volker Stolle, Mannheim, emeritierter Professor für Neues Testament der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel, hielt den Vortrag „Das Zeugnis der altlutherischen Kirche unter den Juden“. In der altlutherischen Kirche schlossen sich jene lutherischen Gemeinden in Preussen zu einer vom Landesherrn unabhängigen Kirche zusammen, welche die 1817 erfolgte Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden nicht akzeptierten. Erst 1841 wurden die Altlutheraner staatlich geduldet. 1972 schloss sich die altlutherische Kirche in der Bundesrepublik und 1991 auch in Ostdeutschland der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) an.

Für die Altlutheraner sei laut Stolle die Einstellung Martin Luthers zu den Juden entscheidend gewesen. Der Reformator habe die Ansicht vertreten, dass nach Jesu Tod und Auferstehung zu Pfingsten die Zeit der apostolischen Kirche ohne Bindung an ein bestimmtes Volk als das geistliche Reich Christi begann. Damit sah Luther einerseits alle jüdischen Erwartungen aufgehoben oder erfüllt und andererseits auch diejenigen Heilszusagen eingelöst, die Gott den Völkern ausserhalb Israels gemacht hatte. Keineswegs seien für Luther die Juden damit aus der Kirche hinausgedrängt. Vielmehr könne nach seiner Überzeugung ihr eigentlicher, ihnen von Gott bestimmter Platz nur innerhalb der christlichen Kirche sein. Deshalb hatten die Altlutheraner bei ihrer Mission nicht nur die heidnischen Völker im Blick, sondern auch die Juden. Dies war umso selbstverständlicher, als in Preussen eine Reihe der Pastoren der Evangelisch-Lutherischen Kirche vorher in der „Judenmission“ tätig gewesen sei.

Marienschwesternschaft und Israel
Einen Einblick in die Wandlung der Israel-Theologie der Evangelischen Marienschwesternschaft in Darmstadt gab der Pfarrer und Wissenschaftliche Referent am Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes Bensheim, Dr. Dirk Spornhauer. Die Mitbegründerin der Schwesternschaft, Klara (Basilea) Schlink, habe eine besondere Heiligungstheologie entwickelt. Zu ihr gehörte die Vorstellung, dass Gott ganz bewusst negative Erfahrungen („Prüfungen“) den Christen schicke, damit diese lernten, in ihr böses Herz hineinzuschauen und zu erkennen, dass sie Erlösung nötig haben. Sünde verunehre Gott, deshalb müsse dafür Busse getan werden. Schlink habe das Volk und den Staat Israel gleichgesetzt. Da die Deutschen eine kollektive Schuld an den Juden begangen hätten, müssten sie jetzt dem Volk Israel mit tätiger Liebe begegnen. Später rief sie dazu auf, dass kleine Gruppen innerhalb der Christen und Juden hierbei den Anfang machen müssten, um dem drohenden Gericht Gottes zu entgehen. Ab 1967 ging es ihr um den einzelnen Menschen in seiner Beziehung zu dem Messias. Da Gott über die Sünde Schmerzen empfinde, gelte es ihn zu trösten und eine „Klagetrösterschar“ zu bilden.

Heute bemühten sich die Marienschwestern, so Spornhauer, einige Besonderheiten im Leben und der Lehre der Gemeinschaft zu relativieren oder abzulegen, die auf theologische Prägungen der Gründerinnen zurückzuführen seien. Diese hätten teilweise zu einer jahrzehntelangen Isolation der Schwesternschaft in weiten Teilen der evangelischen Welt geführt.

Siebenten-Tags-Adventisten und Juden
Auf den ersten Blick gebe es einige Gemeinsamkeiten zwischen Adventisten und Juden, die auf eine besondere Beziehung schliessen liessen, stellte Dr. Johannes Hartlapp, Dozent für Kirchengeschichte an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg, in seinem Vortrag „Verwandt – ähnlich – ungleich? Die Adventisten und ihre jüdischen Geschwister“ fest. Adventisten feiern den Sabbat von Freitagabend bis Samstagabend und sie lehnen unter anderem den Genuss von Schweinefleisch ab. Doch der Eindruck täusche. Die Feier des Sabbats hätten die Adventisten von den im 17. Jahrhundert in England entstandenen Siebenten-Tags-Baptisten übernommen. Zwar würden Adventisten die Ernährungsvorschriften in 3. Mose 11 beachten, doch dies sei mehr unter dem Einfluss der „Temperance Bewegung“ in den USA im 19. Jahrhundert geschehen, bei der es um eine gesunde Lebensweise ging. Heute gebe es viele Adventisten, die vegetarisch lebten und kein Fleisch ässen. Die altkirchliche Ansicht, dass Israel durch Jesu Tod nicht mehr Gottes Volk, sondern durch die christliche Gemeinde, bestehend aus Juden und Heiden, abgelöst worden sei, werde auch von Adventisten vertreten.

Als es auch in Deutschland Adventisten gab, hätten sie sich um eine sabbatfreie Arbeitsstelle bemüht und gern bei Juden gearbeitet. Wenn möglich hätten Adventisten ihre Kinder auch auf jüdische Schulen geschickt, weil dort der Samstag unterrichtsfrei war. Die Zahl der Adventisten jüdischer Herkunft sei aber auch in der NS-Zeit gering gewesen. Da im „Dritten Reich“ Adventisten unterstellt worden sei, „Neujuden“ zu sein, wären sie auf Distanz zum Judentum gegangen. Sie behaupteten, der Sabbat wäre kein jüdischer, sondern ein christlicher Feiertag und bezeichneten den Sabbat nur noch als „Ruhetag“. Einerseits hätten einzelne Adventisten damals Juden versteckt und ihnen das Leben gerettet, andererseits sei es in adventistischen Gemeinden zum Ausschluss von jüdischen Mitgliedern gekommen. 2005 äusserten die adventistischen Freikirchenleitungen in Deutschland und Österreich in einem gemeinsamen Schuldbekenntnis: „Wir beklagen zutiefst …, dass auch viele Siebenten-Tags-Adventisten an der Not und dem Leid ihrer jüdischen Mitbürger keinen Anteil nahmen… [und] dass Mitbürger jüdischer Herkunft von uns ausgegrenzt und ausgeschlossen, sich selbst überlassen und so der Gefangenschaft, Vertreibung oder dem Tod ausgeliefert wurden.“

Seit einigen Jahren bemühten sich in den USA adventistische Theologen jüdischer Herkunft die Distanz zwischen Adventisten und Juden zu überwinden. 2006 gründete die Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten ein „Jüdisch-Adventistisches Freundschaftszentrum“ in Jerusalem (heute in Paris), um das weltweite Judentum näher kennenzulernen. Auch in der Theologischen Hochschule Friedensau sei es laut Hartlapp zu Begegnungen mit jüdischen Landesrabbinern und auch mit messianischen Juden gekommen.

Verein für Freikirchenforschung
Die VFF-Jahrestagung schloss mit dem Beitrag von Dr. Andreas Liese, Bielefeld, „‘Zum Fluch für die Nationen gesetzt‘? Die Geschlossenen Brüder und ihr Verhältnis zum jüdischen Volk“. Die in Burbach-Holzhausen gehaltenen Referate werden im Jahrbuch des Vereins für Freikirchenforschung dokumentiert, das 2019 erscheinen soll. Der VFF wurde 1990 gegründet und hat gegenwärtig 175 Mitglieder.

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Vorstellung des Friedensgutachtens 2018 in Berlin © Foto: Holger Teubert/APD Deutschland

„Mehr Diplomatie, weniger Rüstungsexporte“ - Friedensgutachten 2018 in Berlin vorgestellt

Berlin/Deutschland | 27.06.2018 | APD | International

Das Friedensgutachten 2018 der führenden deutschen Friedensforschungsinstitute wurde am 12. Juni von der Evangelischen Akademie Berlin im Rahmen eines Abendforums in der Französischen Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt vorgestellt. Es trägt die Überschrift „Kriege ohne Ende. Mehr Diplomatie – weniger Rüstungsexporte“.

Das Friedensgutachten 2018 analysiert das aktuelle Konfliktgeschehen, zeigt Trends der internationalen Friedens- und Sicherheitspolitik auf und gibt konkrete Empfehlungen für das friedenspolitische Handeln der deutschen Bundesregierung. Es erscheint seit 1987 jährlich. Das Friedensgutachten 2018 bilanziert und bewertet in neuer Konzeption und Gestaltung in fünf Kapiteln die aktuellen Entwicklungen: Bewaffnete Konflikte, Nachhaltiger Frieden, Rüstungsdynamiken, Institutionelle Friedenssicherung und Transnationale Sicherheitsrisiken. Das Kapitel „Fokus“ nimmt den Nahen und Mittleren Osten als Konfliktregion in den Blick. Das neue Gutachten wird von folgenden Instituten herausgegeben: Bonn International Center for Conversion (BICC), Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) sowie Institut für Entwicklung und Frieden (INEF).

US-Präsident Trump gefährdet internationale Ordnung
Professor Dr. Tobias Debiel, Direktor von INEF in Duisburg, führte in das neue Friedensgutachten ein. Es konstatiere mehr Kriege, mehr Krisen und eine abnehmende Fähigkeit der internationalen Gemeinschaft, Frieden und Sicherheit in der Welt zu gewährleisten. US-Präsident Trump habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass er internationale Institutionen verachte. Aber seine einseitige Aufkündigung des Iran-Abkommens sei ein Frontalangriff auf die multilaterale Friedens- und Sicherheitsordnung. Sie verletze das grundlegende Prinzip, dass internationale Verträge eingehalten werden müssten, und dränge den Iran in eine Eskalationsstrategie und in die Arme Russlands und Chinas. Zudem zielten die angekündigten Sanktionen gegen europäische Wirtschaftsunternehmen, die im Iran aktiv sind, auf die Schwächung europäischer Diplomatie. Von einem Garanten für internationale Ordnung seien die USA unter Trump zu einem Gefährder dieser Ordnung geworden.

Konfliktmanagement für Europa
Nicht nur die globale, auch die Europäische Friedensordnung sei in einer Krise: Russland mache keine Anstalten, die völkerrechtswidrige Annexion der Krim oder die Unterstützung der Separatisten im Osten der Ukraine zu revidieren. In der Türkei würden die Gewaltenteilung ausgehöhlt und die Freiheitsrechte der Bürger eingeschränkt. Auch in Ungarn und Polen gerate die liberale Demokratie zunehmend unter Druck. Dabei werde immer unverhohlener gegen geltendes Recht, wie die Europäische Menschrechtscharta oder EU-Verträge, verstoßen. Europa brauche deshalb ein aktives Konfliktmanagement.

Einsätze der Bundeswehr auf den Prüfstand
Auch die Vereinten Nationen wären angesichts der Blockadepolitik der Vetomächte, vor allem der USA und Russlands, in zentralen Krisensituationen handlungsunfähig. Das gelte beispielsweise für den Syrienkonflikt, bei der Zuspitzung der Situation in Israel/Palästina oder bei der Vertreibung der muslimischen Rohingya in Myanmar. Zwischen 2012 und 2015 stieg die Anzahl der Bürgerkriege von 32 auf 51, das höchste Niveau seit 1945. Seither seien die Zahlen nur geringfügig zurückgegangen. Zudem hätten die multilateralen Militäreinsätze in Afghanistan und Mali nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. Deshalb gehörten auch die Einsätze der Bundeswehr auf den Prüfstand. Die sogenannte Ertüchtigungsinitiative, die Ausstattungs- und Ausbildungshilfen im Bereich von Polizei und Militär im Irak und Mali vorsah, habe sich ebenfalls nicht bewährt. Es sei versäumt worden, politische Prozesse einzuleiten, die auf Rechtstaatlichkeit und eine integrative politische Ordnung zielten.

In der gegenwärtigen Lage, in der die USA als Ordnungsmacht in der multilateralen Weltordnung zunehmend wegbreche, Grossmachtkonkurrenzen stärker würden und zugleich regionale Mächte, wie gegenwärtig etwa im Mittleren Osten, versuchten, Grenzen zu verschieben, stehe Deutschland vor der Aufgabe, als Ordnungsmacht aufzutreten beziehungsweise Europa als eine solche aufzubauen und zu stärken, wo immer dies möglich sei.

Keine Rüstungsexporte an Kriegsparteien
Die Analysen des Friedensgutachtens mündeten in Forderungen für eine präventiv und nachhaltig angelegte Friedenssicherung, die auch Zwangsinstrumente einsetzen könne, wenn sie völkerrechtlich eindeutig legitimiert seien. Eine der zentrale Forderungen sei: „Die Bundesregierung sollte ein restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz vorlegen. Genehmigungen für Exporte an Kriegsparteien im Jemen müssen widerrufen werden. Lieferungen an die Türkei sind zu unterbrechen, solange die Türkei völkerrechtswidrig agiert.“ Das Friedensgutachten thematisiere zudem die Menschenrechte und fordere: „Die deutsche Kritik an Menschenrechtsverletzungen in der Türkei darf nicht mit der Freilassung einiger Staatsbürger verstummen.“ Auch die EU-Kooperation im Bereich der Migrationspolitik mit Ägypten, Äthiopien, Libyen oder dem Tschad dürfe nicht zu Menschenrechtsverletzungen führen.

Cem Özdemir: werteorientierte Außenpolitik gegen Cyber-Krieg
Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, würdigte das neue Friedensgutachten. Die Welt sei eine andere geworden als noch vor wenigen Jahren. US-Präsident Trump sympathisiere mehr mit den derzeitigen Regierungen in Ungarn, Polen, Österreich und Italien als mit Paris oder Berlin. Man dürfe Konflikte nicht nur von der Gegenwart aus betrachten, sondern müsse sich fragen, wie es dazu kam und was falsch gelaufen ist. Auch müssten die Auswirkungen von Handlungen auf die Zukunft bedacht und ausdiskutiert werden. Was würde beispielsweise der Rückzug der westlichen Streitkräfte für die Menschen in Afghanistan bedeuten, wenn sie wieder unter die Herrschaft der Taliban kämen? Es gebe inzwischen auch neue Arten von Konflikten. Russland sei es gelungen, Wahlen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa erfolgreich zu beeinflussen. Gegen diesen Cyber-Krieg helfe nur eine werteorientierte Aussenpolitik Deutschlands zusammen mit anderen europäischen Staaten.

Friedensgutachten 2018
Weitere Informationen zum Friedensgutachten 2018 sind unter www.friedensgutachten.de zu finden. In der Printversion erscheint es im LIT-Verlag und ist unter der ISBN-Nummer 978-3-643-14023-4 für 12,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

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Dr. Cornelia Strunz, Waris Dirie, Dr. Roland Scherer, Dr. Uwe von Fritschen (v.l.) © Foto: Dr. C. Strunz/Krankenhaus Waldfriede

Fünf Jahre im Einsatz für genitalverstümmelte Frauen: Krankenhaus Waldfriede Berlin

Berlin/Deutschland | 27.06.2018 | APD | International

Mehr als 350 Frauen wurden inzwischen in dem von Waris Dirie 2013 initiierten Desert Flower Center im adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf zur ganzheitlichen Behandlung von genitalverstümmelten Frauen (Female Genital Mutilation − FGM) medizinisch betreut. Am 21. Juni sprach Waris Dirie im Rahmen des vom Krankenhaus Waldfriede durchgeführten sechsten internationalen Koloproktologen-Kongresses vor 300 Ärzten. In ihrer Rede forderte sie, dass mehr Desert Flower Center in der ganzen Welt etabliert werden müssten. Laut UN-Statistiken seien weltweit über 250 Millionen Frauen von dieser grausamen Prozedur betroffen.

Der Name „Desert-Flower Center“ geht auf das Wirken des ehemaligen Topmodels und der früheren UN-Sonderbotschafterin Waris Dirie (53) zurück, die durch ihre Biografie „Wüstenblume“ (englisch: Desert Flower) und den gleichnamigen Film weit bekannt wurde. Darin schildert die gebürtige Somalierin, die selbst mit fünf Jahren Opfer von FGM wurde, ihren Leidens- und Lebensweg. Waris Dirie eröffnete am 11. September 2013 das Berliner Zentrum und übernahm auch die Schirmherrschaft. Damit ist „Waldfriede“ Kooperationskrankenhaus der von ihr 2002 gegründeten „Desert Flower Foundation“, Wien, und weltweit die erste Einrichtung, die Opfer von Genitalverstümmelung ganzheitlich betreut.

Auch in Deutschland und der Schweiz Opfer mit Genitalverstümmelung
Laut der Menschenrechtsorganisation für Frauen TERRE DES FEMMES, mit Sitz in Berlin, leben in der Europäischen Union rund 500.000 von weiblicher Genitalverstümmelung betroffene sowie 180.000 gefährdete Mädchen und Frauen. Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird FGM vorwiegend in 29 Ländern Afrikas und in wenigen arabischen und asiatischen Staaten, aber auch innerhalb von Migrantengemeinden in Europa oder Nordamerika praktiziert. Selbst in Deutschland gebe es 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung.

Gemäss Schätzungen des Bundesamtes für Gesundheit im 2013 leben 15.000 Frauen und Mädchen in der Schweiz, die entweder von FGM betroffen sind oder gefährdet sind, verstümmelt zu werden.

Lebensqualität zurückgeben
Das Desert Flower Center Waldfriede (DFC) gehört zum Zentrum für Darm- und Beckenbodenchirurgie am Krankenhaus Waldfriede. Es wird von Chefarzt Dr. Roland Scherer, Professor für Koloproktologie, geleitet. Frauen mit FGM erhalten am DFC medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung. Professor Scherer und sein Team behandeln im DFC Waldfriede die Folgen weiblicher Genitalverstümmelung wie chronische Beschwerden und Schmerzen. Das sind insbesondere Vernarbungen, Scheiden-Darm-Fisteln, Scheiden-Blasen-Fisteln, Schliessmuskelverletzungen sowie Harn- und Stuhlinkontinenz. Auch die Plastische Wiederherstellungschirurgie zur Rekonstruktion der Klitoris und des äusseren Genitales sei im Desert Flower Center möglich, ebenso eine psychosoziale Betreuung und Beratung. Scherer gab allerdings zu bedenken: „Wir können die Verstümmelungen der Frauen nicht vollständig rückgängig machen, aber wir können ihnen Lebensqualität zurückgeben.“ Auch wirkten die Operationen Gefahren entgegen, die den Frauen bei einer Schwangerschaft und Geburt nach einer FGM drohten.

Kostenfreie Behandlung
„Alle Operationen, die bei uns durchgeführt werden, sind medizinisch begründete Operationen, werden also bei in Deutschland versicherten Patientinnen von der Krankenkasse oder gegebenenfalls vom Sozialamt übernommen. Es handelt sich schliesslich nicht um kosmetische Korrekturen oder gar um eine Schönheitsoperationen“, betonte Kooperationspartner Dr. Uwe von Fritschen, Chefarzt der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie im HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin. Für Frauen, die direkt aus dem Ausland ins DFC nach Berlin-Zehlendorf kämen, keine Krankenversicherung hätten oder deren Krankenversicherung aus verschiedenen Gründen nicht für die Behandlung aufkomme, übernehme der Förderverein Krankenhaus Waldfriede e.V. die Kosten.

FGM-Opfer meist traumatisiert
Die ärztliche Koordinatorin im Desert Flower Center, die Oberärztin für Chirurgie Dr. Cornelia Strunz, berichtete, dass die meisten Frauen, welche zu ihrer Sprechstunde kämen, traumatisiert seien. Deshalb erhielten die Frauen auf Wunsch psychosoziale Beratung und Beistand vor, während oder nach der Behandlung. Nina Zahn, Pädagogin im Sozialdienst des Krankenhauses Waldfriede kümmere sich um soziale Belange der Frauen. Wichtige Gesprächspartnerinnen für die Frauen seien Evelyn Brenda (Kenia) und Farhia Mohamed (Somalia). Beide stammten aus Ländern, in denen FGM praktiziert werde. Sie hätten sehr viel Erfahrung und verstünden aufgrund ihrer Wurzeln die Perspektive der Frauen. Sie arbeiteten ebenso als Dolmetscherinnen in dem Team und ermöglichten die erfolgreiche Kommunikation untereinander und miteinander. „Es ist wichtig, dass wir den Kontakt zu den Frauen auch nach der Behandlung im DFC halten. Ich möchte wissen, wie es den Frauen geht, auch Jahre später noch“, so die Oberärztin.

Seit Januar 2015 gebe es im Desert Flower Center Waldfriede auch eine Selbsthilfegruppe, die sich einmal pro Monat treffe, informierte Cornelia Strunz. In Gruppengesprächen mit Übersetzerin und Therapeutin tauschten die Frauen ihre Erfahrungen aus und unterstützten sich gegenseitig bei der Bewältigung von Problemen. Unter der Anleitung der Physiotherapeutin Nicole Dittwald fänden unterschiedliche Formen von physiotherapeutischer Körperarbeit statt.

Louise-Schroeder-Medaille für Krankenhaus Waldfriede
Für die Arbeit im Desert Flower Center erhielt das Krankenhaus Waldfriede die Louise-Schroeder-Medaille 2016 verliehen. In der Ehrungsurkunde wurde vor allem die ganzheitliche Betrachtung der Frauengesundheit im DFC Waldfriede hervorgehoben, die gerade in einer Stadt wie Berlin – mit hohem Migrationsanteil in der Bevölkerung – grosse Anerkennung und Unterstützung verdiene. So könne nicht nur den betroffenen und zutiefst traumatisierten Frauen geholfen, sondern auch zur Aufklärung über das grausame Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung beigetragen werden. Die Louise-Schroeder-Medaille gilt als höchste Auszeichnung der Stadt Berlin und wird seit 1998 jährlich auf Vorschlag des Kuratoriums „Louise-Schroeder-Medaille“ durch den Präsidenten des Abgeordnetenhauses Berlin an eine Persönlichkeit oder Institution verliehen, die in besonderer Weise dem politischen und persönlichen Vermächtnis von Louise Schröder (1887 – 1957) Rechnung trägt. Sie engagierte sich zeitlebens stark im sozialen Bereich und setzte sich für die Gleichstellung von Frauen ein.

„Waldfriede“ mit umfangreichem Angebot
Das 1920 gegründete 160-Betten Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf ist eine Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In dem akademischen Lehrkrankenhaus der Charité-Universitätsmedizin Berlin werden jährlich etwa 13.500 Patienten stationär und 58.000 ambulant behandelt. Neben elf Fachabteilungen gehört zu „Waldfriede“ ein ambulanter häuslicher Pflegedienst (Sozialstation), eine Kurzzeitpflege, die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege, das Projekt „Babywiege“ (Babyklappe) für Mütter in Not sowie eine Kindertagesstätte. Schon 1993 entstand das Gesundheitszentrum „PrimaVita“ mit präventiv-medizinischem und gesundheits-förderndem Auftrag als erste krankenhauseigene Einrichtung ihrer Art in Deutschland. Es verfügt seit dem Jahr 2008 zusätzlich zu den Sporträumen über ein Schwimmbad am Teltower Damm in Berlin-Zehlendorf. Insgesamt würden pro Jahr 5.000 Interessenten an den Kursen und Dauergruppen des „PrimaVita“ teilnehmen. Das Zentrum bietet seit 2010 auch einen „Medical Check Up“ an.

Im Januar 2012 folgte die Übernahme der „Privatklinik Nikolassee“ in der Von-Luck-Strasse. Die Villa hat Platz für 16 Patienten mit internistischen, psychosomatischen und psychischen Erkrankungen. Im Mai 2017 übernahm das Gesundheitsnetzwerk Waldfriede das Seniorenhaus „Arche“ (jetzt „Seniorenhaus Waldfriede“) in der Adolfstrasse in Berlin-Zehlendorf. Die im Jahr 2007 gegründete Einrichtung verfügt über ein 5.300 Quadratmeter grosses Grundstück und beschäftigt 60 Mitarbeitende, die sich um 84 Bewohner in 70 Einzel- und sieben Doppelzimmern kümmern. Im Juni 2017 wurde die „Tagesklinik Waldfriede“ am Botanischen Garten eröffnet. Die Einrichtung wendet sich mit ihrem teilstationären Angebot an Menschen mit psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen, wie Depressionen, Ängsten, Zwängen und Suchtfolgestörungen. Laut Geschäftsführer Bernd Quoss sei das Netzwerk Waldfriede mittlerweile der vielfältigste Medizin- und Pflegeanbieter im Berliner Südwesten und mit rund 950 Beschäftigten einer der grössten Arbeitgeber im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Das Krankenhaus Waldfriede ist unter anderem Mitglied im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz sowie Teil des weltweiten „Adventist Health System“ der Siebenten-Tags-Adventisten. Weitere Informationen unter: www.krankenhaus-waldfriede.de

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Modell der Stiftshütte in Reinwarzhofen mit Besuchern © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Adventisten in Bayern: Biblisches Zeltheiligtum in Originalgrösse

Thalmässing/Deutschland | 27.06.2018 | APD | International

Vom 30. Mai bis 2. Juni stellte die regionale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern ein Modell des israelitischen Zeltheiligtums aus dem Alten Testament in Originalgrösse für Besucher aus. Die sogenannte „Stiftshütte“ bildete zu biblischer Zeit den zentralen Bezugspunkt des Gottesdienstes im Volk Israel und wurde später durch den Tempel in Jerusalem ersetzt. Der Nachbau der Stiftshütte war auf dem Willy-Brandt-Zeltlagerplatz in Reinwarzhofen, einem Ortsteil der Gemeinde Thalmässing im mittelfränkischen Bayern, zu besichtigen.

Über 600 Kinder und Jugendliche hätten im Rahmen eines gemeinsamen Zeltlagers dort bereits Führungen durch das alttestamentliche „Heiligtum erlebt und somit ein neues Verständnis von der Gegenwart Gottes entwickelt“, berichtete der Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern, Pastor Wolfgang Dorn.

Sinnbild für den Dienst Jesu Christi
„Das Zelt im Originalmassstab bietet lebendigen Anschauungsunterricht über Gnade, Sündenvergebung, Erlösung und den einen Gott, der mitten unter seinem Volk wohnt“, so Pastor Andreas Pfeiffer, einer der Mitinitiatoren der Ausstellung. „Hier kam der Gott Israels ganz nah und erschien doch so ganz anders.“ Pastor Matthias Griesshammer vom Vorbereitungsteam sagte dazu: „Die reichhaltige Symbolik deutet auf Jesus Christus, seinen Opfertod, seinen Vermittlerdienst und seinen Sieg über Schuld und Tod.“

An den Besuchertagen von Mittwoch bis Freitag werden Führungen angeboten sowie ein Rahmenprogramm, das einen Teil der Lebenswelt des Volkes Israel veranschaulichen soll.

Vorgeschichte des Stiftshütten-Modells
Die Stiftshütte, das transportable Heiligtum des Volkes Israel, wurde in Deutschland vermutlich zum ersten Mal im Jahr 1986 vom überkonfessionellen Ausbildungszentrum Bibel-Center Breckerfeld (bei Hagen) nach den Angaben der Bibel im Massstab 1:1 aufgestellt. Die Bauzeit dafür betrug nach Angaben von Johannes Vogel, dem Leiter des Bibel-Centers, ein Jahr. Das Modell hat ein Gesamtgewicht von 23 Tonnen. Nachdem diese Stiftshütte sieben Mal in Europa als Wanderausstellung zu sehen war, steht sie seit 1999 im Timna-Park in der Negev-Wüste in Israel.

Das Modell in Reinwarzhofen wurde anlässlich eines Jugendkongresses der Neuapostolischen Kirche im Jahr 2009 angefertigt. Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern hat es gemietet.

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Ausgezeichnetes Studententeam der Northern Caribbean University, Jamaika © Foto: Northern Caribbean University

Adventistische Studenten gewinnen internationalen Start-up Wettbewerb

Miami, Florida/USA | 27.06.2018 | APD | International

Das Team der adventistischen Northern Caribbean University (NCU, Mandeville/Jamaika) hat den Internationalen Geschäftsmodell-Wettbewerb (International Business Model Competition, IBMC) 2018 gewonnen. Die Preisverleihung von 30.000 US-Dollar/Franken mit Trophäe fand am 11. Mai in Provo, Utah/USA statt. Nach Angaben der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika (IAD-News) nahmen am Wettbewerb 5.000 Mitbewerber von 500 Universitäten aus 30 Ländern weltweit teil.

„Wir freuen uns, dass unsere Studenten nach Utah gegangen sind und den renommierten Internationalen Geschäftsmodell-Wettbewerb gewonnen haben“, sagte Dr. Lincoln Edwards, Präsident der NCU. „Es ist beeindruckend, dass die ersten beiden Plätze von jamaikanischen Teams gewonnen wurden, wobei der zweite Platz an das Team der University of the West Indies ging.“ Der von der Brigham Young University im Jahr 2010 ins Leben gerufene Internationale Geschäftsmodell-Wettbewerb (IBMC) ist nach eigenen Angaben der erste und grösste Start-up Wettbewerb weltweit. Er soll das kreative und innovative Denken von Studenten unterstützen und das Wachstum der lokalen Industrie fördern.

Erster Preis: BEASC Technologies
Das Team der adventistischen Northern Caribbean University (NCU) trat mit dem Start-Up-Unternehmen „BEASC Technologies“ an. Im Bereich der Agrartechnologie wurde ein Gerät entwickelt, das im Kampf gegen Nahrungsmittel-Schädlinge eingesetzt werden kann. In Jamaika, aber auch in anderen Ländern wie Nigeria, Ghana, Südafrika, Australien, Brasilien und den Südstaaten der USA entstünden grosse Schäden durch Raupen des Nachtfalters der Gattung „Spodoptera exigua“ sowie durch den sogenannten „Herbst-Heerwurm“ (Spodoptera frugiperda), teilte IAD-News mit. Der Schädling stelle eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit von Jamaika dar.

Das Gerät von Beasc Tech beinhaltet die Verwendung eines Pheromonrezeptors, der den Schädling im Mottenstadium fängt und mit Hochspannungsstrom tötet. Das System nutzt Sensoren, um die Bedrohungslage auf einzelnen Grundstücken zu erkennen und erlaubt es Landwirten zusätzlich, Geodaten zu sammeln, um Niederschlagsmengen, Feuchtigkeit, Bodenart und vieles mehr zu überprüfen.

„Das Besondere an diesem Gerät ist, dass es Solarenergie nutzt und ein komplettes smartes Farm-System darstellt“, erklärte Hazel Wright O'Connor, der Coach des Teams der NCU. Das Geschäftsmodell soll zukünftig kommerzialisiert werden, um Landwirtschaft zu automatisieren und damit Schwellenländern zu helfen, auf dem globalen Markt wettbewerbsfähiger zu werden.

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Japanische Delegation im Hospiz Berlin e.V. mit Koordinator Aristide Proksch (Mitte) © Foto: Aristide Proksch/AWW

Japanische Delegation besucht Hospiz des Advent-Wohlfahrtswerks

Berlin/Deutschland | 27.06.2018 | APD | International

Am 30. Mai besuchte eine Delegation aus Japan das Hospiz Berlin e.V. des Advent-Wohlfahrtswerks (AWW). Die Delegation bestand aus 15 Experten aus dem Gesundheitswesen, darunter Ärzte, Wissenschaftler und Geschäftsführer aus den Bereichen Pflege und Medizin. Ihr Interesse galt dem ambulanten und stationären Hospizdienst in Deutschland.

„Beim Umgang mit Sterbenden ist uns Deutschland haushoch überlegen“, so der Journalist Asakawa Sumikazu, der die Reise der Japaner organisiert hatte. Die Japaner seien gefangen in der Vorstellung, im Krankenhaus sterben zu müssen. Die Familie des 21. Jahrhunderts scheue die Konfrontation mit dem Tod in den eigenen vier Wänden. Das Thema Tod sei ein Tabu. Für Sterbebegleitung wolle man sich keine Zeit nehmen. „Die Japaner von heute wollen alles möglichst einfach haben“, sagte der Delegationsleiter. Ziel der Delegation sei es, dazu beizutragen, dass Menschen wieder in einer angenehmen Umgebung sterben können. So wie es früher auch in Japan praktiziert worden sei.

Anfänge der Hospizarbeit
Die Anfänge der hospizdienstlichen Arbeit im AWW gehen auf die Zeit zurück, als vor 20 Jahren in Berlin mit dem Aufbau eines ambulanten Hospizdienstes begonnen wurde. 2009 eröffnete das AWW in Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst der Region das „Hospiz Friedensberg“ in Lauchhammer (südliches Land Brandenburg) als erstes vollstationäres Hospiz. Ihm folgte 2014 das stationäre „Hospiz am Stadtwald“ in Uelzen. Der ambulante Hospizdienst des AWW in Berlin arbeitet heute mit über 50 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter Leitung von Aristide Proksch als Koordinator.

Advent-Wohlfahrtswerk
Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Zu den Einrichtungen des AWW zählen neben der Hospizarbeit vor allem fünf Kindertagesstätten (Berlin, Fürth, München, Penzberg, Bad Aibling), eine Heilpädagogische Tagesstätte (Neuburg/Donau), ein Familienzentrum (Penzberg/Bayern), eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (Chemnitz), ein Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen (Leipzig), ein Tagestreff für Menschen in sozialer Not (Freiberg/Sachsen), die Kontakt- und Beratungsstelle „Schutzhütte“ Schwedt/Oder, eine Oberschule mit Grundschulteil (Oranienburg), vier Seniorenheime (Friedensau bei Magdeburg, Berlin-Steglitz, Uelzen, Neandertal bei Mettmann), vier Einrichtungen Betreutes Wohnen sowie die Suchtklinik „Haus Niedersachsen“ in Dedelstorf bei Gifhorn. Deutschlandweit sind etwa 100 AWW-Helferkreise ehrenamtlich aktiv.

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Mirriam Katongo, Wayne Krause, Sonia Castro, Steve Currow, Adrian Raethel (v.l.) © Foto: Adventist Record

Adventisten nehmen am «Sydney Gebetsfrühstück 2018» teil

Wahroonga, NSW/Australien | 27.06.2018 | APD | Ökumene

Am 30. Mai fand mit mehr als 1.400 Personen aus vielen Kirchen im grossen Festsaal des Internationalen Kongresszentrums das «Sydney Gebetsfrühstück 2018» statt. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch der Gouverneur sowie die Premierministerin von New South Wales, David Hurley und Gladys Berejiklian.

Die Siebenten-Tags-Adventisten waren vertreten mit Steve Currow, Abteilungsleiter für Kommunikation und Aussenbeziehungen der teilkontinentalen Kirchenleitung in Australien (South Pacific Division, SPD), mit Adrian J. Raethel, Exekutivsekretär der regionalen Kirchenleitung in Sydney sowie Vertretern von Adventist Media und des Sydney Adventist Hospital.

Laut Adventist Record (AR), australische Kirchenzeitschrift, war der Autor und Sozialkritiker Os Guinness aus den Vereinigten Staaten der Hauptredner am Gebetsfrühstück. Er habe über die Bedeutung von Freiheit und die Auswirkungen der Geschichte auf unsere Gegenwart gesprochen. Nach seinem Vortrag sei gemeinsam gebetet worden für die Armen und Ausgegrenzten, für junge Menschen und diejenigen, die im Bildungsbereich tätig sind, für Medien, Geschäftsleute, Bürger- und Kirchenführer, so AR.

«In einer Zeit, in der die christliche Stimme in der Öffentlichkeit immer weniger gilt, ist es wirklich ermutigend, zu erleben, wie 1.400 Menschen - darunter auch Politiker – gemeinsam beten», sagte Steve Currow, SPD-Abteilungsleiter für Kommunikation und Aussenbeziehungen.

Adventisten in Australien
In Australien, mit 24,4 Millionen Einwohnern, feiern 60.500 Siebenten-Tags-Adventisten in 426 Kirchen jeweils samstags, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Sie unterhalten 43 Primarschulen, 29 Sekundarschulen, eine Fachhochschule, 33 Alters- und Pflegeheime, zwei Gesundkostfirmen, das Hilfswerk ADRA Australien, einen Verlag, ein Medienzentrum, Hope Channel TV und Radio.

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Symbolbild © Foto: Julian Mueller/churchphoto.de

Religionsfreiheit besser schützen - Jahrestagung der katholischen «Konferenz Weltkirche»

Bonn/Deutschland | 27.06.2018 | APD | Religionsfreiheit

Rund 140 Vertreter der weltkirchlichen Arbeit der römisch-katholischen Kirche in Deutschland sowie Gäste aus Indien, Pakistan, Kirgistan und der Arabischen Halbinsel haben sich auf der diesjährigen Jahrestagung „Weltkirche und Mission“, die vom 4. bis 6. Juni in Würzburg stattfand, für einen engagierteren Schutz der Religionsfreiheit in allen Teilen der Welt ausgesprochen. Dahinter stehe die Sorge um bedrängte religiöse Minderheiten, zu denen in einigen Staaten auch viele Christen zählten. Kirchenvertreter aus Indien, Pakistan, Kirgistan, Saudi-Arabien und Bahrein berichteten über die Situation in ihren Ländern und machten deutlich, welchen Herausforderungen die Glaubensgemeinschaften gegenüberstünden.

Kirche als Anwalt derer, die aufgrund ihrer Religion diskriminiert werden
In einer gemeinsam verabschiedeten Erklärung zur Religionsfreiheit heisst es: „Wir müssen feststellen, dass die rechtlichen Instrumente zum Schutz der Religionsfreiheit nicht ausreichen, um dieses Menschenrecht umfassend abzusichern. Deshalb drängen wir auch in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche darauf, für das Recht auf Religionsfreiheit im nationalen und internationalen Dialog mit mehr Nachdruck einzutreten, nicht zuletzt bei den Vereinten Nationen.“ Die weltweite römisch-katholische Kirche verstehe sich „als Anwalt derer, die aufgrund ihrer Religion unter religiöser Diskriminierung und Bedrängung leiden. Dazu gehören in grosser Zahl Christen und viele Gläubige anderer Religionen.“ Das Recht des Menschen, seine Religion frei zu wählen und allein oder in Gemeinschaft mit anderen auch öffentlich zu leben, sei immer anzuerkennen und zu schützen. Dort, wo die Religionsfreiheit eingeschränkt wird, würden auch andere Menschenrechte wie zum Beispiel Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit beschnitten. „Unser Engagement für die Religionsfreiheit ist deshalb nicht von unserem Einsatz für die Menschenrechte zu trennen.“

Religionsfreiheit ein Menschenrecht
Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, machte in seiner Eröffnungsrede deutlich, dass das Recht auf Religionsfreiheit als ein Menschenrecht von zentraler Bedeutung sei. Aber der universale Geltungsanspruch dieses Menschenrechts werde in vielen Teilen der Welt in Frage gestellt, uminterpretiert und ausgehöhlt, sodass die Schutzinstrumente, die im Rahmen der Vereinten Nationen entwickelt wurden, sich oft als unzureichend erweisen würden. „Es liegt an uns Christen, allen Menschen zu helfen, die ihren Glauben, ihre Weltanschauung nicht frei leben können. Ihr Leid lässt uns nicht unberührt! Wir beten für diese Menschen und wir bringen uns ein, ohne dabei die eine Religion über die andere zu stellen“, so Schick.

Sebastian Francis Shaw, Erzbischof von Lahore, lenkte den Blick der Konferenzteilnehmer auf die Situation religiöser Minderheiten in Pakistan. Statt 25 Prozent zum Zeitpunkt der Staatsgründung im Jahre 1947 gehörten heute weniger als fünf Prozent der pakistanischen Bevölkerung anderen Religionen als dem Islam an. Das Engagement zur Durchsetzung der Religionsfreiheit sei dort deshalb von existentieller Bedeutung.

Konferenz Weltkirche
Veranstalter der Jahrestagung ist die „Konferenz Weltkirche“, in der die römisch-katholische Deutsche Bischofskonferenz, die deutschen (Erz-)Bistümer, die Hilfswerke, die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK), die Verbände, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und andere weltkirchlich tätige Einrichtungen zusammenarbeiten.

Die Abschlusserklärung der Jahrestagung Weltkirche ist als pdf-Datei unter https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2018/2018-099a-Abschlusserklaerung-Jahrestagung-Weltkirche-und-Mission.pdf verfügbar.

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Symbolbild © Foto: simple_tunchi0/pixabay.com

„Lasst die kleinen Kinder …“ - Appell der nordamerikanischen Adventisten an US-Regierung

Columbia, Maryland/USA | 27.06.2018 | APD | Menschenrechte

Die Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division, NAD) hat die US-Regierung am 16. Juni mit dem Appell „Lasst die kleinen Kinder …“ („Suffer the Little Children …“) aufgefordert, beim illegalen Grenzübertritt Kinder und Jugendliche nicht von ihren Familien zu trennen.

In dem Appell verweist die Kirchenleitung auf das Lukasevangelium Kapitel 18, Verse 16 und 17, wo berichtet wird, dass Eltern ihre Kinder zu Jesus bringen wollten, damit er sie segnet. Doch die Jünger Jesu wiesen die Leute schroff zurück, um ihren Lehrer vor Belästigung zu schützen. Da rief Jesus die Kinder zu sich und sagte zu den Jüngern: „Lasst die kleinen Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran. Denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes da. Ich versichere euch: Wer nicht wie ein Kind glaubt, wird nicht ins Reich Gottes kommen.“ Diesen Worten Jesu könne man heute noch Vertrauen schenken, so die NAD.

Aktuelle Vorfälle in den Vereinigten Staaten zeigten, dass kleine Kinder und minderjährige Jugendliche beim illegalen Grenzübertritt von ihren Eltern getrennt würden. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika schliesse sich anderen Glaubensgemeinschaften an, die „ihre Besorgnis über diese Aktionen zum Ausdruck bringen“. Die Adventisten seien „zutiefst beunruhigt“, dass von den Regierenden Bibeltexte benutzt würden, um diese Handlungsweise zu rechtfertigen.

„Wir fordern alle politischen Parteien nachdrücklich dazu auf, schnell eine gemeinsame Entschliessung zu finden, die nicht nur diese getrennten Familien wieder zusammenbringt, sondern auch verhindert, dass so etwas jemals wieder geschieht. Auch wenn wir das Recht unserer Regierung bekräftigen, ihre Grenzen zu schützen und geltende Gesetze durchzusetzen, so ist es doch eine moralische Verpflichtung dieses Landes, alle zu schützen, die unsere Grenzen überschreiten.“

Die Nordamerikanische Kirchenleitung der Adventisten verweist dazu auf ein Bibelwort aus Römer 13,10: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.“ Sie fordert ihre Mitglieder auf, für die Familien, die derzeit getrennt sind und in Angst leben, zu beten, damit sie bald Frieden und Freude in den Armen ihrer Lieben finden.

US-Justizminister beruft sich auf die Bibel
US-Justizminister Jeff Sessions hat die Einwanderungspolitik der US-Regierung mit der Bibel verteidigt. Er verwies auf das 13. Kapitel des Römerbriefes. Dort schreibt der Apostel Paulus in den Versen 1 und 2: „Jeder Mensch soll sich den staatlichen Behörden unterordnen. Denn es gibt keine staatliche Behörde, die nicht von Gott gegeben ist. … Das heisst: Wer sich gegen die staatliche Ordnung auflehnt, lehnt sich damit gegen die Anordnung Gottes auf. Und wer das tut, wird hart bestraft“ (BasisBibel).

Solch eine einseitige Bibelanwendung beunruhige die Adventisten in Nordamerika zutiefst. Die NAD weist in ihrem Appell darauf hin, dass im selben Kapitel des Römerbriefes der Apostel Paulus auffordere, dem Mitmenschen mit Liebe zu begegnen und ihm nichts Böses anzutun. Nach Medienberichten sollen inzwischen in den USA 2.000 Minderjährige in provisorisch eingerichteten Lagern oder bei Pflegefamilien untergebracht sein. Den Eltern werde in der Regel nicht mitgeteilt, an welchem Ort sich ihre Kinder befinden.

Adventisten in Nordamerika
In Nordamerika (USA und Kanada) gibt es 1,2 Millionen erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 6.257 örtlichen Kirchengemeinden. Sie unterhalten dort unter anderem 13 Universitäten, 111 höhere und 728 Grundschulen sowie 65 Krankenhäuser, vier Kliniken und 28 Altenheime.

Der Appell „Suffer the Little Children …“ ist in Englisch im Internet zu finden unter: http://www.nadadventist.org/news/suffer-little-children

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Dr. Christoph Rösel, Annette Kurschus, Dr. Dr. Roland Werner und Dr. Christian Brenner © Foto: Michael Jahnke/DBG

Mit der Bibel Menschen in ihrem Alltag erreichen - Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft in Schwerte

Schwerte/Deutschland | 27.06.2018 | APD | Bibel

Vom 11. bis 12. Juni tagte die Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) in Schwerte (Kreis Unna, Nordrhein-Westfalen) zum Thema Perspektiven bibelgesellschaftlicher Arbeit. Im Rahmen der Tagung wurde ausserdem der Sprachwissenschaftler und Theologe Dr. Dr. Roland Werner (Marburg) mit der Canstein-Medaille ausgezeichnet.

„Es ist wichtig, dass wir die Bibel nicht nur als Buch verbreiten, sondern auch dazu beitragen, dass die Botschaft der Bibel die Menschen in ihrem Alltag erreicht“, sagte die Aufsichtsratsvorsitzende der DBG und Präses der Evangelischen Landeskirche von Westfalen, Annette Kurschus. „Im Jubiläumsjahr der Reformation hat die Lutherbibel 2017 eine große Öffentlichkeitswirkung erreicht“, erklärte DBG-Generalsekretär Dr. Christoph Rösel im Jahresbericht. Was man in der gemeinsamen Kampagne mit der Evangelischen Kirche in Deutschland mit den zur Verfügung stehenden Mitteln erreichen konnte, habe man auch geschafft. Rösel hob zudem die fachliche Kompetenz der Deutschen Bibelgesellschaft für die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Grundsprachen hervor. Dadurch wirke die Bibelgesellschaft sowohl überkonfessionell als auch weltweit.

Bibel-Kompetenzzentrum
Für Rösel besteht eine Herausforderung der Bibelgesellschaft darin, die Position als Bibel-Kompetenzzentrum zu stärken. Das gelte zunächst bei den evangelischen Landes- und Freikirchen. Als positives Beispiel nannte er das kostenlose Schülermagazin „Martin Luther macht Sachen“, das mit einer Auflage von rund 250.000 Exemplaren verbreitet wurde. Der Generalsekretär zitierte die Mission der Deutschen Bibelgesellschaft: „Mitten ins Leben: Wir bringen die Bibel zu allen Menschen.“ Auf diesem Weg sei die Bibelgesellschaft zumindest kleine Schritte vorangekommen. So konnten durch die Weltbibelhilfe weltweit mehr als 60 Projekte von Bibelgesellschaften gefördert werden.

Bibel-Begegnungs-Modell
In der Tagung wurde ausserdem ein „Bibel-Begegnungs-Modell“ vorgestellt und diskutiert. Dieser Ansatz hilft als Arbeitsmodell dabei, Bibelbegegnungen in unterschiedlichen Kontexten zielgruppengemäss zu gestalten. Die daraus resultierenden Projekte, Aktionen und Publikationen sollen die Bibel alltagsrelevant zum Beispiel im kirchlichen und schulischen Kontext zur Verwendung bringen.

Canstein-Medaille für Roland Werner
Die Laudatio zur Verleihung der Canstein-Medaille an Dr. Dr. Roland Werner hielt Dr. Christian Brenner, Leiter des Bereichs Kommunikation und Bibelprogramm bei der Deutschen Bibelgesellschaft. Er hob Werners grosses und stetiges Engagement für die Bibel hervor: von ersten Übersetzungen in afrikanische Sprachen, über die Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen ins Deutsche bis zu Bibelimpulsen in der Zeit als Generalsekretär des Christlichen Vereines Junger Menschen und Ausstellungen zum Reformationsjubiläum. Die Canstein-Medaille wird für besondere ehrenamtliche Verdienste bei der Übersetzung und Verbreitung der Bibel sowie andere ehrenamtliche bibelgesellschaftliche Arbeit verliehen. Namensgeber ist der Gründer der ersten Bibelgesellschaft weltweit, Freiherr Carl Hildebrandt von Canstein.

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Ukraine © Grafik: public domain/Wikimedia Commons

Deutscher Aussenminister besucht ADRA-Trinkwasserprojekt in der Ostukraine

Weiterstadt/Deutschland | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Bei seiner Reise in die Ostukraine sprach der deutsche Aussenminister Heiko Maas am 1. Juni im Rahmen einer Trinkwasser-Verteilung der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA mit Einwohnern des Dorfes Berdyanske, die nach wie vor von den Kampfhandlungen in der Region und deren Folgen betroffen sind. Wie die Hilfsorganisation mitteilte, ist ADRA in den umkämpften Regionen Donezk und Luhansk mit Reparatur- und Nothilfemassnahmen tätig.

Die Ausgabe von Trinkwasser, von der sich der Aussenminister einen Eindruck verschaffen konnte, findet in Berdyanske seit Anfang Juni statt und ist Teil des gemeinsamen Nothilfeprojekts von ADRA Deutschland und ADRA Ukraine. Die Verteilung von Trinkwasser und die Instandsetzung zerstörter Wasserinfrastruktur entlang der Frontlinie in der Region Donezk gingen laut ADRA noch bis Ende des Jahres weiter.

ADRA seit zwei Jahren in der Ostukraine tätig
ADRA engagiere sich in der Ostukraine seit zwei Jahren. Zu dem Projekt gehöre auch, dass ADRA Wohnhäuser, die durch den Krieg zerstört wurden, instand setze und Heizmaterial an bedürftige Haushalte verteile. So könnten Menschen in ihrer Heimat bleiben und würden nicht zur Flucht gezwungen.

Darüber hinaus werde Hilfestellung bei der Überwindung der Kriegserlebnisse gegeben, vor allem bei Kindern. Teams von Psychologen und Sozialarbeitern besuchten die Dörfer entlang der Front, leisteten psychosoziale Hilfe, betreuten Kinder und Jugendliche an Schulen und böten mit einem mobilen Spielmobil Kindern die Chance zum ungestörten Spielen und Lernen. Verschiedene therapeutische Angebote förderten die Überwindung der Traumata. Bilder von brennenden Häusern, Granateneinschläge und der Verlust von Familienangehörigen wirkten, so ADRA Deutschland, lange nach. Daher würden auch 50 lokale Psychologen und Sozialarbeiter in Traumatherapie geschult, um nachhaltige Hilfe zu fördern. Das Projekt werde durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziell unterstützt.

ADRA
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation. ADRA Deutschland e. V. wurde 1987 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und gehört zu einem weltweiten föderativ organisierten Netzwerk mit über 130 nationalen ADRA-Büros.

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Junge aus dem Kinderübergangszentrum «Rainbow of Hope» bei Kischinau, Moldawien © Foto: ADRA Schweiz

Moldawien: ADRA Schweiz führt Kinderprojekt «Rainbow of Hope» weiter

Zürich/Schweiz | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das 2003 gegründete Kinderübergangszentrum «Rainbow of Hope», östlich der moldawischen Hauptstadt Kischinau, wurde 2015 seitens der Behörden mit der Bestnote eingestuft. ADRA Schweiz unterstützt dieses Kinderprojekt seit 2015 und wird eine weitere Etappe bis Ende 2018 mitfinanzieren.

Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erlangte Moldawien 1991 die Unabhängigkeit. Moldawien ist das ärmste Land Europas. Viele Menschen suchen im Ausland Arbeit. Eltern, welche das Land verlassen, übergeben ihre Kinder oft Verwandten oder überlassen sich selbst.

Im Kinderübergangszentrum «Rainbow of Hope» können 25 Kinder für eine gewisse Zeit einen Platz zum Schlafen finden, schreibt ADRA Schweiz. 2018 sollen so insgesamt 35 Kinder betreut werden. Der Fokus liege auf Kindern, welche auf der Strasse oder in prekären Familienverhältnissen lebten. Zwei Köche sorgten für drei gesunde Mahlzeiten pro Tag und ein Arzt kümmere sich um die Gesundheit. Die Kinder erhalten laut dem Hilfswerk auch Kleidung und Schuhe. Psychologische und schulische Betreuer würden ihnen helfen, Sozialkenntnisse zu erwerben und dem Lehrplan zu folgen. Die Kinder müssten auch im Haushalt mithelfen. Mit Freizeitaktivitäten wollten die Betreuer das Gemeinschaftsgefühl der Kinder stärken.

Das Übergangszentrum sei während des Aufenthalts darum bemüht, für jedes Kind eine Familie zu finden. Erste Priorität habe immer die eigene Familie, seien es die Eltern oder nahe Verwandte. Wenn das nicht klappe, suchten die Angestellten geeignete Adoptiveltern, so ADRA.

Wenn ein Kind das Übergangszentrum verlasse, bleibe der Kontakt bestehen. Angestellte des Zentrums besuchten das Kind regelmässig, um sich zu vergewissern, dass es dem Kind gut gehe.

Das Projekt des Kinderübergangszentrums «Rainbow of Hope» hat für 2018 ein Projektvolumen von 166.000 Franken / 144.000 Euro. Es wird von der Fritz & Martha Reinhardt Stiftung, Basel, sowie ADRA International mitfinanziert und von ADRA Moldawien implementiert.

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Ein Sack mit Waren wird von einem freiwilligen Helfer in Escuintla/Guatemala geliefert. © Foto: ADRA Guatemala/Inter-American Division

ADRA Guatemala hilft nach Vulkanausbruch

Miami, Florida/USA | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Durch den Ausbruch des Feuervulkans in Guatemala Anfang Juni sind nach Angaben der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika (IAD-News) über 75 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 200 Personen wurden vermisst. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Guatemala verteilt mit Hilfe ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter Wasser und Nahrungsmittel an Betroffene.

„Vom ersten Tag an, an dem der Vulkan ausbrach, traf sich unser lokales Notfallteam mit den örtlichen Behörden, um die betroffenen Dörfer in der Nähe des Vulkans zu besuchen und die Menschen zu ermutigen, sichere Unterkünfte zu aufzusuchen“, sagte Gustavo Menéndez, Direktor von ADRA Guatemala. Bisher wurden drei Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln, Decken und Hygieneartikeln an Unterkünfte geliefert, die alle von Kirchen in verschiedenen Kirchenregionen in Guatemala gesammelt wurden, sagte Menéndez.

Über 100 adventistische Familien betroffen
Mehr als 1,7 Millionen Menschen sind nach Angaben von IAD-News von dem Ausbruch betroffen. Über 3.000 Personen seien evakuiert worden, mehr als 2.600 Personen befänden sich in Notunterkünften. Hunderte weitere sässen in ihren Häusern in ländlichen Gemeinden Guatemalas fest. „Unser Hauptanliegen ist es, die Menschen zu ermutigen, sich in Sicherheit zu bringen, obwohl Hunderte befürchten, dass sie ihr ganzes Hab und Gut verlieren, wenn sie ihre Häuser verlassen“, so Menéndez. Laut IAD-News seien auch über 100 adventistische Familien betroffen. Rund 100 dieser Familien haben ihre Ernte verloren, sechs Familien ihre Häuser und 17 Familien wurden evakuiert.

Wiederherstellung der Lebensgrundlage
ADRA International engagiere sich für die Bereitstellung von Mitteln, um Familien beim Wiederaufbau ihres Lebens zu unterstützen, so Menéndez. „Es wird mehr als ein Jahr dauern, bis diese Farmerfamilien Kochbananen, Kaffee, Ananas und mehr anbauen, also müssen wir ihnen helfen, ihre wirtschaftliche Basis wiederherzustellen.“

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Beatriz Gulamo, Bürgermeisterin von Mocuba, testet das neue Wassersystem © Foto: ADRA Mosambik

Mosambik: ADRA eröffnet ersten Wasserkiosk

Milton Freewater, Oregon & Silver Spring, Maryland/USA | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hat in der Stadt Mocuba in Mosambik erstmals einen Wasserkiosk eröffnet. Wie der unabhängige journalistische Dienst Adventist Today (AT) und ADRA International berichten, wird der Wasserautomat im Rahmen eines Pilotprojekts getestet, um eine zuverlässige Trinkwasserversorgung über ein selbsttragendes Geschäftskonzept zu gewährleisten. Seit Jahren hatte der Bezirk Mocuba keine ausreichend sichere Trinkwasserversorgung.

„Wir freuen uns sehr über diesen Kiosk. Für den gesamten Stadtbezirk ist dies von grossem Wert“, sagte die Bürgermeisterin von Mocuba, Beatriz Gulamo. Sie nahm mit einer Gruppe von über 100 Personen an der Eröffnung des neuen Wasserkiosks teil. Der neue Wasserkiosk stelle täglich 20 Liter sauberes Wasser pro Person und das für mehr als 1.000 Menschen zur Verfügung, berichtete ADRA. Der Bezirk Mocuba in der Provinz Zambezia leide seit Jahren unter unzureichender Wasserversorgung. Vor dem Errichten des Wasserkiosks bezogen viele Bewohner Wasser aus kontaminierten Brunnen oder sogar aus dem nahegelegenen Fluss, so das Hilfswerk.

Wasserkiosk statt Brunnen
„Obwohl Wasserverkauf nicht neu ist, ist ADRAs Wasserkiosk-Ansatz einzigartig, weil es ein selbsttragendes Geschäftsmodell ist, das ausserdem sauberes Trinkwasser verteilt“, sagte Jason Brooks, Mitarbeiter bei ADRA International. „Der Ansatz, einfach nur Brunnen zu bohren und die Bevölkerung darin zu schulen sie zu reparieren, musste einem nachhaltigeren Service für eine grössere Anzahl von Menschen weichen. ADRA will den kosteneffektivsten und langlebigsten Wasserdienst anbieten, der nicht wegen fehlender Mittel für Reparaturen zusammenbricht. Mit einer 15-jährigen Präsenz in Mocuba und einem grossen Bedarf an sauberem Wasser wählte ADRA das Viertel mit 6.000 Einwohnern als ersten Startpunkt für die Installation des Wasserkiosks.“

Finanzierung und Funktion
Die Finanzierung des Wasserkiosks stammt aus verschiedenen Quellen, darunter ein Beitrag der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung in Höhe von 60.000 US-Dollar/Franken. Grundfos, ein globaler Pumpenhersteller, lieferte die Wasserpumpen-Technologie des Kiosks. Der Kiosk wird mit Solarzellen betrieben und verfügt über mehrere Wasserhähne, zwei Videomonitore mit Sanitär- und Hygiene-Tipps, Eisspender, Wasch- und Recyclingmöglichkeiten sowie Ladegeräte für Mobiltelefone, mit denen man dort auch Handy-Guthaben kaufen kann.

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Bub in einem ADRA Projektgebiet © Foto: ADRA Deutschland

28 Tonnen Medikamente von action medeor und ADRA für Jemen

Tönisvorst und Weiterstadt/Deutschland | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Europas grösstes Medikamentenhilfswerk action medeor hat in diesem Jahr bisher 28,5 Tonnen Medikamente an die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA im Jemen geliefert. Enthalten waren Schmerzmittel, Antibiotika, Mittel gegen Durchfallerkrankungen, aber auch Wasserfiltersysteme zum Schutz vor Krankheiten durch verunreinigtes Wasser. Vor Ort sorge ADRA für die sichere Verteilung der Medikamente an Krankenhäuser, teilten die Hilfswerke mit.

Die Gesundheitsversorgung im Jemen sei nach mehr als drei Jahren Bürgerkrieg zusammengebrochen. Mehr als 22 Millionen Menschen hungerten und könnten medizinisch nicht versorgt werden. Bereits im vergangenen Jahr leisteten action medeor und ADRA gemeinsam medizinische Hilfe im Jemen. Als Bündnispartner bei Aktion Deutschland Hilft koordinieren die Organisationen ihre Arbeit, um gemeinsam schnell und effizient helfen zu können. ADRA ist die zweitgrösste Hilfsorganisation im Jemen, betreibt selbst ein Krankenhaus und unterstützt mit medizinischen Einsatzteams weitere medizinische Einrichtungen.

Krankenhausapotheken unterversorgt
„Lebensgefährliche Infektionskrankheiten breiten sich rasend schnell aus, wenn die Menschen nicht direkt behandelt werden können“, so Dirk Angemeer, Leiter der Medikamentenhilfe von action medeor. Er koordiniert die Hilfslieferungen von Tönisvorst aus „Die Krankenhausapotheken sind leer, die Ärzte haben fast nichts, um zu helfen“, teilte Angemeer mit. „Die Sicherheitslage erschwert die Arbeit für die Hilfsorganisationen vor Ort.“ Nikolaus Kirchler, Nothilfekoordinator von ADRA Deutschland für den Jemen, berichtete, dass Jemen von Importen abhängig sei. „Die Zusammenarbeit mit action medeor ist daher essentiell für den Erfolg unserer Arbeit vor Ort“, so Kirchler.

action medeor
Als grösstes Medikamentenhilfswerk Europas setzt sich action medeor seit über 50 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung der Menschen insbesondere in Entwicklungsländern ein. Hauptsitz des gemeinnützigen Vereins in Deutschland ist das niederrheinische Tönisvorst. Von hier aus wurden bisher rund 10.000 Gesundheitsstationen in 140 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien mit medizinischer Hilfe versorgt.

ADRA Deutschland
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 gegründet. Getreu dem Motto „Damit Menschen wieder hoffen können“ arbeitet ADRA Deutschland e.V. als Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen Büros partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Infos zu ADRA Jemen: http://adrayemen.org/

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ADRA-Mitarbeitende aus Uganda besuchen und beobachten eine der WFP-Verteilungsstellen in der Flüchtlingssiedlung Rwamwanja © Foto: ADRA International

Uganda: ADRA kooperiert mit Welternährungsprogramm der UNO

Silver Spring, Maryland/USA | 27.06.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Wie die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International mitteilte, sollen Tausende Flüchtlinge in Uganda Nahrungsmittelhilfe erhalten. Dies werde durch eine kürzlich vereinbarte Zusammenarbeit zwischen ADRA, dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und der Regierung von Uganda ermöglicht.

Die im Juni 2018 vereinbarte Partnerschaft werde es ADRA ermöglichen, mehr als 85.000 Flüchtlinge, die derzeit im Bezirk Kamwenge im Westen Ugandas leben, mit Lebensmitteln zu versorgen. Es werde mit einem ansteigenden Zustrom von Flüchtlingen gerechnet, da viele Bürger aus der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan durch langwährende Konflikte gezwungen würden, die Grenze nach Uganda zu überschreiten.

„Diese kürzlich unterzeichnete Partnerschaft mit dem WFP wird es ADRA ermöglichen, die Ursachen von Nahrungsmittelunsicherheit und Unterernährung anzugehen und auch das soziale Sicherungssystem von Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden zu verbessern“, sagte Charles Ed II Aguilar, Landesdirektor von ADRA Uganda. Mit zusätzlichen Nahrungsmitteln durch die Hilfe des WFP sowie finanzieller Unterstützung könne ADRA Uganda ein Jahr lang täglich nahrhafte Mahlzeiten bereitstellen und den Flüchtlingen helfen, Einkommen zu erzielen.

Langjährige Präsenz in Uganda
Seit 1987 habe ADRA eine solide Präsenz in Uganda aufgebaut. ADRA fördert, neben der Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) in der Lebensmittelverteilung, Schulgarteninitiativen in mehreren Flüchtlingssiedlungen, um Schulernährungsinitiativen in ausgewählten Flüchtlingsschulen stärken.

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Symbolbild © Foto: William Iven/unsplash.com

„Hope Channel“ Radio ab Juli nur noch im Internet

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 27.06.2018 | APD | Medien

Die adventistischen Radiosendungen des Hope Channel sind ab dem 1. Juli nur noch on demand, das heisst auf Abruf, als Podcast im Internet über die Hope Channel-Mediathek sowie andere Anbieter zu hören. Das bisher genutzte Satellitensignal und der Livestream werden beendet.

Während der letzten zehn Jahre sei das on-demand-Angebot im Internet immer beliebter geworden. Über sogenannte Podcasts oder Playlists holt sich der Hörer die Inhalte, die ihm gefallen, genau dann, wenn er Zeit hat. Gerade bei jungen Leuten sei diese Konsumform stark verbreitet. Diesem Trend im Medienkonsum trage der Hope Channel jetzt auch mit seinem on-demand-Angebot Rechnung: „Unser Ziel ist nach wie vor, möglichst viele Menschen zu erreichen und ihnen die Hoffnung durch Jesus zu bringen. Deshalb konzentrieren wir uns ab Juli 2018 ausschliesslich auf Radio-on-Demand und bauen diesen Bereich aus“, so Klaus Popa, Geschäftsführer beim Medienzentrum Stimme der Hoffnung.

Radiosendungen seit 1948
Seit 1948 werden im Medienzentrum Stimme der Hoffnung Radiosendungen produziert. In den ersten sechzig Jahren wurden einzelne Sendungen auf verschiedenen Sendern ausgestrahlt: von Luxemburg über Portugal bis Guam. Als auch in Deutschland Privatsender zugelassen wurden, verbreitete die Stimme der Hoffnung unter dem Namen „Salzstreuer“ Kurzbeiträge in Lokalsendern. Über Satellit und Internet ergab sich 2008 die Möglichkeit, 24-Stunden-Radio anzubieten. So entstand Hope Channel Radio.

Weitere Angebote sind zu finden auf www.hope-channel.de, in der Hope Channel App oder über die Podcast-App für iOS. Android-Nutzer können die Podcast-Feeds importieren.

Senderfamilie Hope Channel
Hope Channel ist ein Radiosender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der vom Medienzentrum Stimme der Hoffnung e. V. (Sitz in Alsbach-Hähnlein) betrieben wird. Der Sender gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile 47 nationalen Sendern besteht.

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Prof. Bernhard Oestreich predigt in der Kapelle der Theologischen Hochschule Friedensau © Foto: Tobias Koch/ThHF

MDR-Fernsehen sendet Gottesdienst der Adventisten aus Friedensau

Friedensau/Deutschland | 27.06.2018 | APD | Medien

Am 3. Juni um 10.00 Uhr übertrug das Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) einen Gottesdienst der Siebenten-Tags-Adventisten aus der Kapelle der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg. Das Thema des Gottesdienstes lautete „Schwerter zu Pflugscharen“. Dr. Bernhard Oestreich, Professor für Neues Testament, predigte über den Bibeltext in Jesaja 2,2-5. Dr. Alexander Schulze, Dozent für Praktische Theologie, führte durch die Liturgie.

Friedensau
Von den 500 Einwohnern Friedensaus sind 200 Studierende. Sie kommen derzeit aus 34 Nationen, die in acht Bachelor- und Master-Studiengängen der Fachbereiche Theologie, Christliches Sozialwesen sowie Deutsch als Fremdsprache eingeschrieben sind. Weltoffen und international gehe es deshalb laut Hochschule auch im Mehrgenerationen-Gottesdienst zu, den die Hochschulgemeinde zusammen mit der Adventgemeinde vor Ort gestalte.

Siebenten-Tags-Adventisten
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten wurde Mitte des 19. Jahrhundert in den USA gegründet und zählt heute weltweit über 20 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder. Sie stehen anderen christlichen Kirchen nahe, feiern aber am Samstag und nicht am Sonntag Gottesdienst. Deshalb handelt es sich bei der Ausstrahlung um eine Aufzeichnung vom Vortag. Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

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Benjamin Zihlmann (27) © Foto: privat

Neuer Leiter der Buchberater im Aussendienst des Advent-Verlags

Zürich/Schweiz | 27.06.2018 | APD | Personen

Am 12. Juni übernahm Benjamin Zihlmann (27) die Leitung und Betreuung der Buchberater, die im Aussendienst des Advent-Verlags Zürich tätig sind. Die Buchberater, kirchenintern «Buchevangelisten» genannt, besuchen Menschen zu Hause und bieten Literatur und sonstige christliche Medien des Verlags zum Kauf in den Heimen an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Familie, Gesundheit und christlicher Glaube. Benjamin Zihlmann folgt in dieser Funktion auf Dominik Maurer, der in Doppelfunktion auch Verlagsleiter ist.

Derzeit arbeiten 19 Personen in Voll- oder Teilzeit von Haus zu Haus als Buchberater im Aussendienst des Advent-Verlags Zürich. Das Angebot umfasst Kinderbücher inklusive Kinderbibeln. Für Erwachsene bieten die Buchberater Literatur und elektronische Medien zu Themen wie Gesundheit, Prävention von Krankheiten, christliche Erziehung und Familie, Bücher zu Glaube und Spiritualität sowie die Bibel an.

Die Aufgabe des Leiters der Buchberater im Aussendienst beinhaltet die Ausbildung, Betreuung und Supervision der Mitarbeiter sowie die strategische Planung in Zusammenarbeit mit dem Advent-Verlag.

Werdegang
Nach der Matura an der Kantonsschule Zug schloss Benjamin Zihlmann 2014 das Bachelor Studium in Maschineningenieurwissenschaften an der ETH Zürich ab und 2018 das vierjährige Theologiestudium am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen in Oberösterreich.

Seit 2009 arbeitete der Schweizer während den Semesterferien als Buchberater und betreute in den vergangenen drei Jahren andere Studenten, die als Buchberater unterwegs waren.

Der Advent-Verlag Zürich biete Literatur von «hervorragender Qualität und zentraler Bedeutung für die heutige Gesellschaft an», schildert Zihlmann seine Motivation. Entscheidend sei vor allem die «eigene Begeisterung für die Bücher, eine gute Präsentation und eine enge Beziehung zu Gott».

Advent-Verlag Zürich
1929 wurde der „Advent-Verlag Zürich“ mit Sitz in Zürich als deutschsprachiger Verlag gegründet und gehört zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz. Vorgänger waren die Verlage „Imprimerie Polygotte“, 1876 in Basel gegründet sowie nach Namensänderung, 1895, die „Librairie Polygotte, die vorwiegend französischsprachige Schriften publizierten.

Seit 1930 wird die Zeitschrift „Leben und Gesundheit“ als Magazin für ganzheitliche Gesundheit herausgegeben. Ab 1947 wurden auch Kinderbücher, christliche Broschüren und Büchern publiziert. Die Zweigstelle des Verlags ist heute in Krattigen/BE, juristisch wurde der Sitz in Zürich, bei der Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, belassen.

Der Advent-Verlag Zürich steht in enger Zusammenarbeit mit dem adventistischen Verlagshaus in Deutschland, der „Advent-Verlag GmbH“ in Lüneburg sowie dem adventistischen Verlagshaus in Österreich, dem «Top-Life-Center Wegweiser Verlag GmbH» in Wien.

Mehr Infos zum Advent-Verlag: https://www.advent-verlag.ch/

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Mykhaylo Malakhov, Student an der Andrews-Universität, Berrien Springs, Michigan/USA © Foto: Jessica Condon/www.andrews.edu

USA: Adventistischer Mathematik-Student erhält nationale Auszeichnung

Berrien Springs, Michigan/USA | 27.06.2018 | APD | Personen

Mykhaylo M. Malakhov, Mathematik-Student an der adventistischen Andrews-Universität, hat das diesjährige Barry Goldwater-Stipendium erhalten. Nach Angaben von Andrews University Campus News handelt es sich dabei um die renommierteste US-amerikanische Auszeichnung für Studenten, die eine Karriere in den Naturwissenschaften, in Mathematik und Ingenieurwissenschaften anstreben.

„Barry Goldwater Scholarship“
Vom US-Kongress 1986 zu Ehren von Senator Barry Goldwater eingesetzt, wird dieses Stipendium jährlich an die besten Studierenden in den Bereichen Naturwissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik vergeben. Die Stipendiaten erhalten 7.500 US-Dollar/Franken pro Jahr. In diesem Jahr wurden 211 Stipendien an Studierende aus einem Pool von 1.280 Nominierten vergeben. Die Kandidaten werden von ihrer Universität benannt. Jede Hochschule kann bis zu vier Studierende pro Jahr vorschlagen. Seit Beginn des Stipendiums hat die Andrews-Universität insgesamt 49 Bewerbungen eingereicht und dabei sieben Preisträger und vier Auszeichnungen erhalten.

Forschungsschwerpunkt
Mykhaylo Malakhovs Forschungsschwerpunkt ist das Seevogel-Ökologie-Team, eine interdisziplinäre Forschungsgruppe auf dem Campus der Andrews-Universität, die aus Mathematikern und Biologen besteht. Sein Projekt konzentriert sich auf die Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf Möwenpopulationen im Nordwesten des Pazifiks. Malakhovs Arbeit umfasst die Analyse eines mathematischen Modells, um herauszufinden, wie Verhaltensänderungen bei den Möwen das langfristige Überleben und die Populations-Dynamik angesichts steigender Meeresoberflächentemperaturen beeinflussen.

Berufswusch: Professor
Zusätzlich zu seiner Arbeit mit dem Seevogel-Ökologie-Team ist Malakhov aktiv an weiteren Projekten beteiligt. Malakhov will in Mathematik promovieren und Professor werden. Wie er in seiner Goldwater-Stipendienbewerbung schrieb, ist es sein Traum, „Forschung zu betreiben, die die Kluft zwischen reiner und angewandter Mathematik überbrückt und unterrepräsentierte Gruppen in die mathematischen Wissenschaften auf Universitätsebene einbezieht“.

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