Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 10/2018 - OKTOBER 2018 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 10/2018 - OKTOBER 2018

© Logo der Erklärung von SIG, FSCI, FJS, FIDS

Schweizer Juden und Muslime gemeinsam gegen Rassismus

Zürich/Schweiz | 24.10.2018 | APD | Schweiz

Am 5. Oktober haben Juden und Muslime der Schweiz die Gesellschaft als auch ihre eigenen Gemeinschaften in einer gemeinsamen Erklärung gegen Juden- und Muslimfeindlichkeit aufgerufen sowie jede Form von Rassismus zu verurteilen und zu bekämpfen. Ziel der Erklärung sei es, «ein Klima des wechselseitigen Respekts und der gegenseitigen Achtung zu schaffen». Dies sei die Grundlage eines echten Dialoges und diene zur Stärkung des religiösen Friedens zwischen allen Menschen.

Im August 2014 publizierten die muslimischen und jüdischen Dachverbände in der Schweiz eine erste gemeinsame Erklärung gegen Gewalt und für Frieden. In der Folge wurden Dialogplattformen für Juden und Muslime initiiert. Im Mai 2018 wurde der erste Dialogpreis der Schweizer Jüdinnen und Juden vergeben, bei dem unter anderem auch ein Rabbiner und ein Imam für ihre gemeinsame Dialogarbeit geehrt wurden. «In einer Zeit, in welcher die Beziehungen zwischen Muslimen und Juden belastet sind, ist dieses Bekenntnis zum Dialog umso bedeutender», heisst es in der Einleitung zur Erklärung.

Es sei einfach, das Gemeinsame zu betonen. Echter Dialog müsse aber auch das Trennende ansprechen. Gegenseitige Vorurteile könnten zu Unsicherheit, Hass und zu Gewalt führen, auch zwischen Muslimen und Juden, so die Erklärung. «Dem gilt es entschieden entgegenzutreten»; unter Juden, Muslimen und in der ganzen Gesellschaft. «Deshalb verurteilen wir Muslim- und Judenfeindlichkeit wie auch jede Form von Rassismus», insbesondere auch innerhalb unserer eigenen Gemeinschaften, schreiben die Organisationen Eine wichtige Antwort auf Juden- und Muslimfeindlichkeit, Rassismus und Hass sie die Pflege und die Stärkung des gegenseitigen Dialoges.

«Deshalb rufen wir Muslime und Juden und alle Menschen in diesem Land dazu auf:
• Wir wollen entschieden Juden- und Muslimfeindlichkeit sowie Rassismus bekämpfen!
• Wir wollen den Anderen mit seiner eigenen Meinung akzeptieren und respektieren, auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind!
• Wir wollen unsere Bemühungen intensivieren, um die Zusammenarbeit und das gegenseitige Kennenlernen zu verstärken!
• Wir wollen für einen echten Dialog ein Klima des wechselseitigen Respekts und der gegenseitigen Achtung schaffen!
• Denn das ist unsere Pflicht als Juden, Muslime und als Bürger und Bürgerinnen dieses Landes.»

Die Erklärung im Wortlaut:
http://www.swissjews.ch/de/downloads/pressemitteilung/2018/erklaerung-juden-und-muslime-2018.pdf

(2011 Zeichen)
© Logo und Wortmarke der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz

Deutschschweizer Kirchenleitung der Adventisten warnt vor hierarchischer Kirchenstruktur

| 24.10.2018 | APD | Schweiz

Der Exekutivausschuss (Vereinigungsausschuss) der Deutschschweizerischen Vereinigung (DSV) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat am 2. Oktober per Mehrheitsbeschluss entschieden, sich der Stellungnahme der beiden Kirchenleiter in Deutschland, Werner Dullinger (Süddeutscher Verband, Ostfildern) und Johannes Naether (Norddeutscher Verband, Hannover) anzuschliessen. In der Stellungnahme vom 6. September 2018 wird vor einer Entwicklung der weltweiten adventistischen Kirche „hin zu einer hierarchischen Kirchenstruktur“ gewarnt.

Zweistufiges kirchenrechtliches Verfahren bei Differenzen
Anlass der Kritik ist die Veröffentlichung der Dokumente „Beachtung und Umsetzung von Beschlüssen der Vollversammlung und des Exekutivausschusses der Generalkonferenz“ (Weltkirchenleitung) sowie „Aufgabenstellung des Konformitätsausschusses“ durch den Verwaltungsausschuss (ADCOM) der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten vom 17. Juli 2018. Beide Dokumente sollen dem Mitte Oktober tagenden Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung zur Annahme vorgelegt werden. In ihnen wird ein kirchenrechtliches Verfahren beschrieben, wie die untergeordneten Kirchenleitungen (überregionale Verbände/Unionen und regionale Vereinigungen) sowie deren Leiter zu behandeln sind, wenn sie sich nicht konform zu Beschlüssen der Weltkirchenleitung verhalten.

Auf der Jahressitzung 2016 des Exekutivausschusses wurde ein zweistufiges Vorgehen zum Umgang mit Kirchenleitungen beschlossen, die Beschlüsse der Weltkirche nicht umsetzen, um sie wieder in Übereinstimmung zu bringen. Demnach sollen in einem ersten Schritt verschiedene Konsultationen und Dialoge auf unterschiedlichen Ebenen der Kirche geführt und die entsprechenden Kirchenleitungen auch mittels eines Pastoralbriefs dringend gebeten werden, die Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltkirche wiederherzustellen. Sofern die Angelegenheit damit nicht geklärt werden kann und die Differenzen Glaubensüberzeugungen (Fundamental Beliefs) oder Beschlüsse bzw. Richtlinien der Weltkirche (Working Policy) betreffen, soll die zweite Stufe mit verfahrensrechtlichen Schritten eingeleitet werden.

Doch das dem Exekutivausschuss 2017 vorgelegte Dokument zum Schlichtungsverfahren kirchlicher Angelegenheiten mit dem Titel „Verfahren zur Schlichtung und Einhaltung der Kirchenrichtlinien, Phase II“ („Procedures for Reconciliation and Adherence in Church Governance: Phase II”) wurde nach ausführlicher Diskussion mit 184 zu 114 Stimmen zurück an den „Ausschuss zur Aufsicht der Einheit“ („Unity Oversight Committee“) verwiesen, der es erarbeitet hatte.

Überarbeitetes Dokument
Seit 17. Juli 2018 liegt nun eine überarbeitete Fassung vor, über die der Exekutivausschuss an seiner Herbstsitzung vom 11. bis 17. Oktober entscheiden soll. Darin wird unter anderem vorgeschlagen, dass der Verwaltungsausschuss eines Verbandes/einer Union oder einer Vereinigung Regelverstösse von Amts wegen ausfindig machen und der jeweils nächsthöheren Dienststelle melden soll. Sollten abweichende Beschlüsse nicht rückgängig gemacht werden, könne der Leiter dieser Verwaltungseinheit Disziplinarmassnahmen unterworfen werden, wie Verwarnung/Abmahnung, öffentliche Rüge, bis hin zum Ausschluss aus dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), dem ein Verbandspräsident von Amts wegen angehört. Sogenannte Konformitätsausschüsse („Compliance Committees“) mit weitreichenden Vollmachten sollen bei Regelverstössen tätig werden.

Diskussionen als Ausdruck eines demokratischen Prozesses
Die Veröffentlichung dieser Dokumente und der Entscheidungen des GC-AdCom (Administrativkomitee der Generalkonferenz bzw. Weltkirchenleitung) in dieser Sache habe in den vergangenen Wochen «innerhalb der Weltgemeinde und insbesondere bei uns in Europa hohe Wellen geschlagen», schreibt Pastor Stephan Sigg, Präsident der Deutschschweizer Adventisten, im Begleitschreiben an die Gemeindeleitungen und Pastoren zum Beschluss, sich der Stellungnahme der deutschen Kirchenleiter anzuschliessen.

Dass Vorgänge und Entscheidungen auf der Ebene der adventistischen Weltkirchenleitung «von Gemeindegliedern, Mitarbeitern und Gremien diskutiert werden, ist kein schlechtes Zeichen. Solange dies in einer fairen und sachlichen Art und im brüderlichen Geist geschieht, ist es sogar Ausdruck einer vitalen Gemeinde und eines gesunden demokratischen Prozesses», schreibt Pastor Sigg. Das Apostelkonzil der ersten Christen (Apostelgeschichte 15,1-29) zeige beispielhaft, «dass es im geschwisterlichen Ringen letztlich immer darum geht, im Sinne des biblischen Evangeliums und der Mission, vom Heiligen Geist geleitete Entscheidungen zu treffen».

Frage der Ordination von Frauen zum Pastorendienst als Auslöser
Das Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten sei durch die Diskussion um die Ordination von Frauen zum Pastorendienst ausgelöst worden, stellte schon 2017 Pastor G. T. Ng, Generalsekretär der Weltkirchenleitung, fest. Es gibt überregionale Kirchenleitungen (Verbände), die Pastorinnen ordiniert haben und die damit nicht in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) sind. Dennoch gehe es beim Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten um weit mehr als um die Regelung der Frage der Frauenordination, so Ng.

Einheit in Vielfalt
In ihrer Stellungnahme zu den beiden am 18. Juli veröffentlichten Dokumenten betonen Werner Dullinger und Johannes Naether, die zudem Präsident bzw. Vizepräsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland sind, dass die Ortsgemeinden das Fundament der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags- Adventisten seien. Um eine Weltkirche zu führen, hätten sich die Adventisten daher ein repräsentatives System gegeben, um die Kirche als Organisation und als eine Gemeinschaft von Gläubigen zu leiten. „In der jüngsten Initiative der Weltkirchenleitung erkennen wir eine bedrohliche Entwicklung hin zu einer hierarchischen Kirchenstruktur, der wir uns entschieden entgegenstellen werden.“

Wo Menschen sich gemeinsam zu Gott bekennen und ihm nachfolgen, bildeten sie eine Gemeinde, eine Kirche, basierend auf biblischen Prinzipien und Werten. In der Kirche als Organisation lebe jeder Einzelne immer zuerst „aus Glauben“, das bedeute aus seiner persönlichen Erkenntnis, die ihm Gott schenke und aus seiner freien und unabhängigen Gewissensentscheidung, die er vor Gott treffe. Stünden Strukturen dem Gewissen entgegen, müsse die ganze Gemeinschaft daran arbeiten, Wege zu finden, diese weiter zu entwickeln, wie dies das Neue Testament bestätige, betonen die beiden deutschen Verbandspräsidenten.

Die Einheit der Kirche werde allein durch Jesus gewirkt und garantiert, nicht aber durch menschliche Anstrengungen. Aus vielerlei Gründen gebe es keine vollständige Entsprechung zwischen dieser in Gott bestehenden Einheit und einer konkreten kirchlichen Gestalt. Bei Jesus würden Einheit und Liebe, Vertrauen und Freiheit zusammengedacht, und nur so komme es zur Erkenntnis Gottes, des Erlösers. „Als Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten dürfen wir diesen Weg der Einheit in Vielfalt vertrauensvoll gehen“, sind Dullinger und Naether überzeugt.

Richtungswechsel befürchtet
Die Dokumente und die Arbeit der „Compliance Committees“ markierten einen Richtungswechsel im Grundverständnis von Kirchenleitung. An die Stelle von Vertrauen, Toleranz, Respekt, Konfliktfähigkeit und Dialog in der Kontroverse, würden Druck, Kontrolle, Überwachung und die Stigmatisierung von einzelnen Personen stehen. Dadurch erhöhe sich die Spaltungsdynamik einer Kirche signifikant und verkehre das Bemühen und Beten um Einheit ins Gegenteil. Die Dokumente und die Arbeit der „Compliance Committees“ förderten einen Geist des Misstrauens, des Kritisierens, des Bewertens und des Richtens. Das widerspreche dem Geist des Evangeliums. Auch die öffentliche Stigmatisierung von Personen sei nicht hinnehmbar, weil sie Menschen in ihrer Würde beschädige.

„Die in unserer Kirche vorhandenen Regeln reichen völlig aus, um bei Problemen oder Konflikten zu intervenieren. Die bestehenden Instrumente und Verfahren geben uns dafür einen breiten Spielraum“, lautet das Fazit der beiden deutschen Freikirchenleiter. Deshalb lehnten sie die von der Weltkirchenleitung vorgelegten Dokumente und die Einrichtung der „Compliance Committees“ entschieden ab, weil sich darin ihr Verständnis von Kirche und wie eine Kirche zu leiten sei, nicht wiederfinde.

Deutschschweizer Kirchenleitung teilt Bedenken
Im Blick auf die jüngsten Vorstösse und Beschlüsse der Administration der Weltkirchenleitung teile der Vereinigungsausschuss der Deutschschweizerischen Vereinigung (DSV) der Siebenten-Tags-Adventisten im Wesentlichen die verbreitete Sorge über eine wachsende Zentralisierung und Bündelung von Leitungsaufgaben und –kompetenzen von den Weltfeldern und Dienstebenen hin zur Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), schreibt Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Deutschschweiz, im Begleitschreiben zum Beschluss, sich der Stellungnahme der deutschen Kirchenleiter anzuschliessen. «Unsere Glaubensgemeinschaft hat genügend Regularien und Instrumente, um bei offensichtlichem und konstantem Wiederspruch gegenüber unseren Glaubens- oder unseren Gemeindeordnungen auf lokaler wie auf den jeweils zuständigen Dienstebenen zu reagieren – und sie tut es auch».

«Als Deutschschweizerische Vereinigung fühlen wir uns vollumfänglich mit der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten verbunden und unterstützen die gewählten Leitungen» der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) wie aller Dienstebenen in der gemeinsamen Verantwortung, das Evangelium von Jesus Christus und die Botschaft der Hoffnung auf sein baldiges Kommen in unsere Welt zu tragen, so Sigg.

Die Stellungnahme der beiden deutschen Verbandspräsidenten und die Dokumente der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) sind auf der Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz zu finden unter:
https://www.adventisten.ch/adventisten/dokumente-stellungnahmen/#c1611

Siebenten-Tags-Adventisten weltweit und in der Schweiz
Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören weltweit über 20 Millionen erwachsen getaufte Mitglieder in 215 Ländern. In Deutschland gibt es knapp 35.000 Mitglieder, in Österreich über 4.200. Ende 2017 lebten in der Schweiz 4.762 Adventisten. 2.188 gehörten zur «Fédération des Eglises Adventistes de la Suisse Romande et du Tessin» (FSRT) und 2.574 zur «Deutschschweizerischen Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten» (DSV).

Infos zu den Adventisten in der Deutschschweiz: www.adventisten.ch
Infos zu den Adventisten in der Romandie und im Tessin: http://adventiste.ch/

(10318 Zeichen)
(V.r) Johannes Naether (NDV), Stephan Sigg (Schweizer Union), Werner Dullinger (SDV) warten für ihr Votum vor dem Mikrophon © Foto: Brent Hardinge/Adventist News Network (ANN)

Adventistische Weltkirchenleitung beschliesst neues Verfahren bei Regelverstössen

Battle Creek, Michigan/USA | 24.10.2018 | APD | International

Am Abend des 14. Oktober stimmten die Delegierten des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (GC-ExCom) während der Jahressitzung (Annual Council) in Battle Creek, Michigan/USA nach mehr als fünf Stunden Präsentationen und Diskussionen der Empfehlung des „Ausschusses zur Aufsicht der Einheit“ („Unity Oversight Committee“, UOC) zu. Damit wurde ein neues Verfahren beschlossen, wie vorgegangen werden soll, wenn eine regionale oder überregionale Kirchenleitung (Vereinigung bzw. Union/Verband) nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) bzw. mit den Beschlüssen und Arbeitsrichtlinien (Working Policy) der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz, GC ) steht.

In der Abstimmung wurde mit 185 zu 124 Stimmen sowie zwei Enthaltungen das Dokument mit dem Titel «Beachtung und Durchführung der Beschlüsse der Generalkonferenz-Vollversammlung [Weltsynode] und des Exekutivkomitees der Generalkonferenz [Weltkirchenleitung]» («Regard for and Practice of General Conference Session and General Conference Executive Committee Actions») angenommen. Diese Entscheidung war eine Ergänzung der Abstimmung durch den Exekutivausschuss der Generalkonferenz (GC-ExCom) während der Jahressitzung im Oktober 2017. Dieser hatte den damals vom «Ausschusses zur Aufsicht der Einheit» («Unity Oversight Committee», UOC) vorgelegten Vorschlag an den Ausschuss zur weiteren Bearbeitung zurückgewiesen.

Neues Verfahren
Aufgrund des angenommenen Dokuments muss der Verwaltungsausschuss eines Verbandes bzw. einer Union oder einer Vereinigung (überregionale und regionale Kirchenleitung) Regelverstösse von Amts wegen ausfindig machen und der jeweils nächsthöheren Dienststelle melden.

Wird keine Lösung auf der nächstgelegenen Verwaltungsebene gefunden, kann der Verwaltungsausschuss der Generalkonferenz (GC-AdCom) die Angelegenheit an einen von fünf Beratungsausschüssen verweisen. Diese Ausschüsse, die als «Ausschüsses zur Aufsicht der Einheit» («Compliance Committees») bezeichnet werden, waren vom Verwaltungsausschuss der Generalkonferenz (GC-AdCom) eingesetzt worden.

Nach Prüfung der Angelegenheit kann der entsprechende «Ausschusses zur Aufsicht der Einheit» («Compliance Committee») Empfehlungen für Disziplinarmassnahmen an den Verwaltungsausschuss der Generalkonferenz (GC-AdCom) abgeben. Der Verwaltungsausschuss (GC-AdCom) kann seine Empfehlungen dann an das rund 60-köpfige Komitee, das aus leitenden Mitarbeitenden der Generalkonferenz und den Officers der weltweit dreizehn Divisionen (teilkontinentale Kirchenleitungen) zusammengesetzt ist (GCDO) sowie an den Exekutivausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung (GC-ExCom) weiterleiten.

Sollten abweichende Beschlüsse nicht rückgängig gemacht bzw. keine Lösungsvorschläge unterbreitet werden, kann der Präsident dieser Verwaltungseinheit Disziplinarmassnahmen unterworfen werden, wie offizielle Verwarnung/Abmahnung und öffentliche Rüge. Mit einer Zweidrittelmehrheit kann er auch aus dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (GC-ExCom) ausgeschlossen werden, dem er als Verbandspräsident von Amts wegen angehört. Diese Disziplinarmassnahmen können nur vom Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (GC-ExCom) beschlossen werden.

Diskussion
Die Sitzung wurde von Pastor Ted N.C. Wilson, Präsident der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz, GC) der Siebenten-Tags-Adventisten, geleitet. Er bat alle, ihre Meinung frei zu äussern. Per Livestream verfolgten rund 2.500 Personen weltweit die Sitzung, die trotz ihrer Bedeutung, sachlich geführt wurde.

Vorwiegend ablehnende Voten
Nach einführenden Hinweisen und Präsentationen zum neuen Verfahren stellten sich 72 Delegierte und Gäste, letztere hatten nur ein Rederecht, an fünf Mikrofonen im Saal auf, um ihre Voten in einer Sprechzeit von zwei Minuten zum vorliegenden Dokument abzugeben. Es sprachen sich mehr als 50 Redner und wenige Rednerinnen, zur überwiegenden Zahl aus den USA sowie europäische Delegierte, gegen das vorgeschlagene Verfahren aus. Rund 20 zustimmende Voten kamen vorwiegend von Delegierten aus Afrika und Asien.

In den ablehnenden Voten wurde inhaltlich kritisiert, dass das neue Verfahren Misstrauen und nicht Vertrauen in der Kirche fördere. Es versetze die Kirche in einen Überwachungsmodus. Das Dokument werde die adventistische Kirche nachhaltig negativ verändern, mahnten andere. Es bestünden bereits Richtlinien, wie bei Regelverstössen verfahren werden soll, es brauche keine neuen. Andere thematisierten die Gewissensfreiheit, die auch innerhalb der Kirche gewährt bleiben müsse. Pastor Tamas Ocsai, Kirchenpräsident in Ungarn, erwähnte die 40-jährige Kirchenspaltung in Ungarn, die nur durch Liebe und Gebet vor wenigen Jahren habe überwunden werden können. Lowell Cooper, ehemaliger Vizepräsident der Weltkirchenleitung, fragte, was mit Ortsgemeinden geschehe, die sich weigerten Diakoninnen einzusegnen, obwohl dies in der «Working Policy» vorgesehen sei. «Die Mitglieder der Nordamerikanischen Division werden das Gefühl haben, dass sie an den Rand der Kirche gedrängt wurden», sagte Pastor Daniel Jackson, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika.

Voten deutschsprachiger Kirchenleiter
Werner Dullinger, Präsident des Süddeutschen Verbandes (SDV), erwähnte in seinem Votum, dass in der Regelung keine Gewaltenteilung vorgesehen sei, weil Rekurse an die gleiche Instanz gerichtet werden müssten, die das Urteil gefällt habe. Johannes Naether Präsident des Norddeutschen Verbandes (NDV), wies darauf hin, dass das neue Verfahren nicht die Einheit, sondern Spaltung fördere. Das Evangelium werde mit der Annahme des Dokuments beschädigt, so Naether. Stephan Sigg, Kirchenleiter in der Schweiz, sagte, dass von oben nach unten organisierte Kirchen nicht dem adventistischen Kirchenverständnis entsprechen würden und zentralisierte Kirchenleitungen das Gemeindewachstum behinderten. «Warum sollten wir das verändern, was unsere Pioniere dezentral geschaffen haben?», fragte Sigg.

Formale Kritik
Formal wurde kritisiert, dass die Entscheidung im vorberatenden Gremium (GCDO), das Dokument zur Beratung und Beschlussfassung den GC-ExCom-Delegierten vorzulegen, mit einer äusserst knappen Mehrheit von 32:30 Stimmen entschieden worden sei. Das sei keine Basis, um eine solche weitreichende Entscheidung zu treffen, betonte Randall Roberts, ein Delegierter aus den USA.

Zustimmende Voten
Die zustimmenden Voten, vor allem von Delegierten aus Afrika und Asien, betonten, dass klare Regeln auch klare Verhältnisse und damit Ordnung und Frieden in der Kirche schaffen werden. Einige führten an, dass ihre Kirchenmitglieder diese Fragestellung nicht interessiere und dass die Weltkirchenleitung das Thema abhacken solle, um sich vermehrt der eigentlichen Aufgabe der Kirche, der Förderung der Mission, zuzuwenden. Andere führten an, dass sich die Kirche unmöglich mache, wenn sie zwar Beschlüsse fasse, auf deren Umsetzung sie dann aber nicht bestehe.

Frage der Ordination von Frauen zum Pastorendienst als Auslöser
Das Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten sei durch die Diskussion um die Ordination von Frauen zum Pastorendienst ausgelöst worden, stellte schon 2017 Pastor G. T. Ng, Generalsekretär der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), fest. Es gibt überregionale Kirchenleitungen (Verbände/Unionen), die Pastorinnen ordiniert haben und die damit nicht in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) sind. Dennoch gehe es beim Verfahren zur Schlichtung kirchlicher Angelegenheiten um weit mehr als um die Regelung der Frage der Frauenordination, so Ng.

(6983 Zeichen)
Daniel R. Jackson, NAD Präsident (li.), G. Alexander Bryant, NAD-Exekutivsekretär © Foto: Dan Weber/NAD Communication

Nordamerikanische Kirchenleiter der Adventisten nehmen Stellung zu Entscheid der Weltkirchenleitung und ermutigen Pastorinnen

Columbia, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | International

Am 15. Oktober haben die Leiter der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (North American Division, NAD) eine Erklärung zur Abstimmung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (GC-ExCOM) vom Vortag abgegeben. Gemäss ihrer Auffassung folge die Entscheidung vom 14. Oktober, wie mit Regelverstössen von Kirchenleitungen verfahren werden soll, die nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der Weltkirchenleitung stehen, «nicht den biblischen Werten, die von den protestantischen Reformern und den Gründern der adventistischen Kirche vertreten wurden». Gleichzeitig versicherten die NAD-Kirchenleiter den in ihrem Kirchengebiet tätigen ordinierten und nicht ordinierten Pastorinnen, dass ihr Dienst von unschätzbarem Wert sei.

Nordamerikanische Adventisten nehmen zum Entscheid der Weltkirchenleitung Stellung
Betroffen vom Beschluss der Weltkirchenleitung vom 14. Oktober sind unter anderem alle Kirchenleitungen, die Pastorinnen ordiniert haben. Die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) hatte 2015 in San Antonio, Texas/USA, beschlossen, dass keine Kirchenleitung das Recht hat, über die Ordination von Pastorinnen in ihrem Kirchengebiet zu entscheiden. Vor allem im Verwaltungsgebiet der nordamerikanischen, aber auch in jenem europäischer Kirchenleitungen, gibt es ordinierte Pastorinnen. Damit stehen diese Kirchenleitungen nicht in Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Weltkirchenleitung.

«Dies ist eine sehr herausfordernde Zeit für die Siebenten-Tage-Adventisten in Nordamerika», schreiben die drei Officers (Präsident, Exekutivsekretär und Finanzvorstand) der nordamerikanischen Kirchenleitung in ihrer Stellungnahme. Die «Massnahmen, die auf der Jahresratssitzung der Generalkonferenz 2018 [Weltkirchenleitung, GC-ExCom] in Battle Creek, Michigan, beschlossen wurden, brachten nicht das Ergebnis für die Kirche, das wir angestrebt hatten. Viele von uns haben Angst, sind enttäuscht oder sogar wütend.»

Das verabschiedete Dokument, das ein System der Kirchenführung beschreibe, wie mit kirchlichen Instanzen umzugehen sei, die nicht in Übereinstimmung mit kirchlichen Beschlüssen seien, folge «nicht den biblischen Werten [...], die von den protestantischen Reformern und den Gründern der adventistischen Kirche vertreten wurden». Das angenommene Dokument ermögliche eine «zentralisierte Macht» und habe «ein hierarchisches Kirchensystem» geschaffen.

Als Kirchenleiter der nordamerikanischen Adventisten (Kanada und USA), diskutierten sie, wie es weitergehen könne. «Obwohl dies schwierig ist, müssen wir inmitten des Ärgers unseren Glauben an Jesus bewahren. Er ist unser Leiter und es ist unser Vertrauen in Ihn, das unseren Weg erhellen wird. Die Mission, das Werk der Kirche, muss und wird weitergehen. Richtlinien halten uns nicht zusammen. Der Geist Gottes hält uns zusammen.»

Die NAD-Kirchenleiter bitten die Gemeindeglieder in der Erklärung, für die Kirche zu beten. «Betet, dass wir dem Heiligen Geist erlauben, sein Werk zu tun, damit der Heilige Geist uns zusammenhält.»

Schreiben an die NAD-Pastorinnen
Im Schreiben vom 15. Oktober an die Pastorinnen, die im Verwaltungsgebiet der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) tätig sind, wird den Pastorinnen versichert, «dass unser NAD-Leitungsteam an deinen Dienst glaubt». Pastorinnen könnten darauf vertrauen und hätten die Zusicherung, «dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Sie zu stärken und zu unterstützen».

Die Entscheidung des Exekutivausschusses (GC-ExCom) der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), vom 14. Oktober, ändere nichts an ihrem Status. Pastorinnen würden für den ganzen Pastorendienst als auch für die Evangelisation in der Nordamerikanischen Kirchenleitung geschätzt und gebraucht. «Dein Dienst ist von unschätzbarem Wert», so die Kirchenleiter.

Sie würden weiterhin auf die Erfüllung ihres Traums hinarbeiten, «tausend Pastorinnen» im Nordamerikanischen Kirchengebiet zu haben. «Es wird einige vorübergehende Rückschläge auf dem Weg geben, aber wir lassen uns nicht abbringen».

Ende 2017 lebten im Gebiet der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD), das Kanada, die USA sowie Guam und Mikronesien umfasst, 1,24 Millionen Siebenten-Tags-Adventisten, die in 5.561 Kirchen den Gottesdienst feiern.

NAD-Statement in englischer Originalversion und Schreiben an die Pastorinnen:
https://www.nadadventist.org/sites/default/files/2018-10/NP%2010-15-18.pdf

(3695 Zeichen)
Pastoren Johannes Naether und Werner Dullinger (v.l.) © Foto: Jens Mohr/APD

Deutsche Kirchenleiter der Adventisten nehmen Stellung zum neuen Verfahren bei Regelverstössen

Hannover und Ostfildern/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Kirchenleiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland haben sich mit Betroffenheit zum neuen innerkirchlichen Verfahren bei Regelverstössen geäussert. Der Exekutivausschuss (GC-ExCom) der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) hatte das Dokument „Beachtung und Umsetzung von Beschlüssen der Vollversammlung und des Exekutivausschusses der Generalkonferenz“ am 14. Oktober verabschiedet.

Das Ergebnis der Abstimmung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung, wie mit Regelverstössen von adventistischen Kirchenleitungen verfahren werden soll, die nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der Weltkirchenleitung stehen, wird von den Kirchenvorständen der überregionalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, dem Norddeutschen Verband (NDV, Hannover) und dem Süddeutschen Verband (SDV, Ostfildern), mit Enttäuschung und Bedauern zur Kenntnis genommen. Die deutschen Kirchenpräsidenten, Pastor Johannes Naether (NDV) und Pastor Werner Dullinger (SDV), hatten sich als Delegierte an der vorangehenden Diskussion vor der Abstimmung in Battle Creek beteiligt und vor den Konsequenzen, die solch ein Beschluss mit sich ziehen würde, gewarnt.

Die Freikirchenvorstände des NDV und des SDV bekräftigen in ihrer Stellungnahme vom 17. Oktober, „dass eine Kirche Ordnungen braucht“, aber „wir unsere bestehenden Ordnungen für diese Aufgabe als völlig ausreichend ansehen“. Gewissensfreiheit und Vielfalt hätten einen festen Platz in den Kirchengemeinden in Deutschland. Des Weiteren wollen sie Beratungen über die Bedeutung des Dokuments für ihren Verantwortungsbereich führen und „weiterhin einen kritischen, konstruktiven Beitrag innerhalb der Weltkirche leisten.“ Die Kirchenleitung ermutigte die Freikirchenmitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland darüber hinaus zu offener und direkter Kommunikation und zur konstruktiven Mitarbeit in den örtlichen Kirchengemeinden.

Die Stellungnahme im Wortlaut unter: https://www.adventisten.ch/fileadmin/adventisten.ch/files/dateien_pdf/dokumente_und_stellungnahmen/01_stellungnahmen_erklaerungen/2018_181017_fid_2018-10-17_Reaktion_zum_Annual_Council_2018.pdf

Regionale Kirchenleitung BMV
Der Präsident der regionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Berlin-Mitteldeutsche Vereinigung, BMV), Pastor Gunnar Scholz, hat am 17. Oktober ebenfalls eine Erklärung zur Entscheidung des GC-ExCom abgegeben. Scholz schreibt darin von Betroffenheit, Wut und Enttäuschung als möglichen Reaktionen auf das Wahlergebnis. „Wir bangen um einen gemeinsamen zukünftigen Weg in einer weltweiten Kirche der STA“, so Scholz. „Gerade aus diesem Grund wollen wir unsere“ Werte wie Vertrauen, Freiwilligkeit und Solidarität „nicht aufgegeben.“

Die Stellungnahme im Wortlaut: https://bit.ly/2PIryZi

Kommentar des Advent-Verlags
In einem Kommentar vom 17. Oktober äussert sich die Verlagsleitung des Advent-Verlages in Lüneburg kritisch zu den Geschehnissen. Unter der Überschrift „Das vorweggenommene Untersuchungsgericht“, das eine Anspielung auf adventistische Glaubenslehren enthält, befürchten Verlagsleiterin Jessica Schultka und Chefredakteur Thomas Lobitz „weitreiche Folgen für das Arbeitsklima, die Diskussionskultur und letztlich für das kirchliche und theologische Selbstverständnis“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Durch die Umsetzung des Verfahrens werde „Misstrauen gefördert“ und zu „Verdächtigungen, Bespitzelungen und Anklagen“ aufgerufen.

Der Kommentar im Wortlaut: https://bit.ly/2EzzbjX

(3263 Zeichen)
Stephan Sigg beim Statement im Exekutivausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung © Foto: Brent Hardinge/Adventist News Network ANN

Deutschschweizer Kirchenleiter der Adventisten nimmt Stellung zu neuem Verfahren bei Regelverstössen

Zürich/Schweiz | 24.10.2018 | APD | International

Am 19. Oktober hat sich Pastor Stephan Sigg, Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz, in einem E-Mail an die Mitglieder des Exekutivausschusses (Vereinigungsausschuss), die Pastoren sowie die Mitarbeitenden der Deutschschweizer Kirchenleitung gewandt. Er äusserte darin seine «Enttäuschung» über die Annahme des Dokumentes [vom 14. Oktober], «Beachtung und Umsetzung von Beschlüssen der Vollversammlung und des Exekutivausschusses der Generalkonferenz». «Ich bedaure es, dass wir als Weltgemeinde damit den eingeschlagenen Weg einer Zentralisierung weiter fortgeführt und verfestigt haben», so Sigg.

Das Ergebnis der Abstimmung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (GC-ExCOM), vom 14. Oktober, wie mit Regelverstössen von adventistischen Kirchenleitungen verfahren werden soll, die nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der Weltkirchenleitung stehen, wird von Sigg mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Kirchenpräsident der Adventisten in der Schweiz hatte sich als Delegierter an der vorangehenden Diskussion zur Abstimmung in Battle Creek, Michigan/USA, beteiligt und vor der Zentralisierung in der Kirche gewarnt, weil sie die Mission der Kirche behindere und nicht fördere.

Ablehnender Beschluss der Deutschschweizer Kirchenleitung
Der Exekutivausschuss der Adventisten in der Deutschschweiz (Vereinigungsausschuss) hatte am 2. Oktober per Mehrheitsbeschluss entschieden, sich der ablehnenden Haltung gegenüber dem Dokument der Weltkirchenleitung, wie sie von den beiden adventistischen Kirchenleitern in Deutschland geäussert wurde, anzuschliessen. Die beiden Pastoren, Werner Dullinger (Süddeutscher Verband, Ostfildern) und Johannes Naether (Norddeutscher Verband, Hannover), warnten am 6. September vor einer «hierarchischen Kirchenstruktur», wenn das Dokument angenommen werde. Sie wiesen darauf hin, dass die Einheit der Kirche allein durch Jesus gewirkt und garantiert werde.

Viel Entscheidungskompetenz an Gemeinde vor Ort delegieren
Er habe in seinem Votum vor den GC-ExCOM-Delegierten vor der Abstimmung darauf hingewiesen, dass «bei der ersten und bisher einzigen grundlegenden Reform unserer Verfassung und Leitungsform im Jahre 1901 die Einsicht herrschte, möglichst viel an operativer und administrativer Verantwortung an die Felder zu delegieren», schreibt Sigg in seinem E-Mail. Es mache aus biblisch-neutestamentlicher und missionarischer Sicht Sinn, dass die wachsende Adventbewegung dem Wirken des Heiligen Geistes vor Ort vertraue und möglichst viel an Entscheidungskompetenz dorthin delegiere, so Sigg.

Einheit wird nicht über Zentralisierung erreicht
Aufgrund der 21 Millionen Mitglieder der adventistischen Weltkirche, mehrheitlich aus dem Globalen Süden, werde sie als Drittwelt-Kirche bezeichnet. Es stelle sich mehr als bei der letzten Strukturreform 1901 die Frage, wie «wir als multinationale und multikulturelle Weltgemeinde in Zukunft funktionieren und zusammenleben können und wollen. Wir haben uns nie im Grundsatz dazu entschieden, Einheit über den Weg der Zentralisierung zu erreichen und zu festigen.» Ein zentralistischer Ansatz werde kaum dazu dienen, «die Kohäsion innerhalb unserer Reihen zu stärken», so Pastor Sigg.

Keine Infragestellung der adventistischen Weltkirchenleitung
Der Ausgangspunkt für die Entscheidung des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (GC-ExCOM), vom 14. Oktober, sei nicht die Infragestellung der Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) als höchste kirchliche Entscheidungsinstanz gewesen, - auch wenn dies immer wieder zu Unrecht unterstellt werde. Es gehe vielmehr um die Infragestellung einer kirchenpolitischen Entscheidung, - zur Ordination von Frauen zum Pastorendienst -, die «auf dem Boden von ideologischen Präferenzen oder kulturellen Vorstellungen» stehe, schreibt Stephan Sigg. Es sei immer wieder in der Kirche attestiert worden, dass die Frage der Frauenordination biblisch sowohl befürwortet als auch abgelehnt werden könne. Beide Seiten, so sei bestätigt worden, argumentierten biblisch. Jene Kirchenleitungen, die Pastorinnen ordiniert hätten, würden ihre Position nicht als Rebellion gegen die Weltgemeinde oder die Generalkonferenz-Vollversammlung (Weltsynode) verstehen. Diese Position stehe «vielmehr im Kontext biblischer Verantwortung, der Förderung der Mission und der Gleichbehandlung von Mann und Frau».

Beschluss leiste Polarisierung Vorschub
Er befürchte, dass mit dem Entscheid vom 14. Oktober eher die Polarisierung als die Einheit im gemeinsamen Glauben an Jesus und dem gemeinsamen Vertrauen in Gottes Wort gestärkt wurde, schreibt Sigg. Es gehe nun darum, mit Besonnenheit zu reagieren und zu schauen, wie sich die getroffenen Entscheide in der Praxis auswirkten. «Wir sind Nachfolger Jesu Christi, gerufen als Stellvertreter an seiner Statt, die gute Nachricht der Versöhnung mit Gott in die Welt zu tragen. Dies geschehe nicht durch «Kirchenregeln, sondern durch unser aktives Zeugnis und Leben im Alltag der Welt vor Ort», schreibt der Kirchenleiter.

Die Erläuterungen von Pastor Stephan Sigg im Wortlaut:
https://www.adventisten.ch/fileadmin/adventisten.ch/files/dateien_pdf/dokumente_und_stellungnahmen/01_stellungnahmen_erklaerungen/2018_181019_GC-ExCOM-Entscheid_14.10.18_Stellungnahme_S._Sigg.pdf

(4698 Zeichen)
Juan Prestol-Puesán, Finanzvorstand der adventistischen Weltkirchenleitung © Foto: Brent Hardinge/Adventist News Network ANN

Historische Jahressitzung der adventistischen Weltkirchenleitung

Silver Spring, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | International

Vom 11. bis 17. Oktober fand in Battle Creek, Michigan/USA, die Jahressitzung (Annual Council) des Exekutivauschusses (GC-ExCom) der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) statt. Die mehr als 300 Delegierten aus der ganzen Welt versammelten sich unter dem Thema «Vertraue seinen Propheten» (Faithfulness to his Prophets). Historisch war die Jahressitzung aus zwei Gründen: Einerseits ist Battle Creek der ehemalige Sitz der Generalkonferenz. Andererseits wurde eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen bezüglich Regelverstösse getroffen.

LEAD-Führungskonferenz
Die ersten drei Tage einer Jahressitzung sind jeweils Leitungsthemen gewidmet. Die LEAD-Konferenz stand unter dem Titel «Vergangenheit mit einer Zukunft» (The past with a future). Sie ermöglichte den Teilnehmenden aus der ganzen Welt einen Einblick in die Vergangenheit ihrer Kirche durch Präsentationen oder den Besuch des «Historic Adventist Village» in Battle Creek. Dort sind historische Gebäude aus der adventistischen Pionierzeit sowie Fitnessgeräte, die Dr. John Harvey Kellogg für seine Patienten im «Western Health Reform Institute» entwickelte, zu besichtigen. Kellogg erfand mit seinem Bruder die knusprigen Getreideflocken, die Kellogg-Cornflakes.

Beschluss zum Verfahren bei Regelverstössen
Am 14. Oktober, dem ersten Sitzungstag, beschlossen die Delegierten mit 185 zu 124 Stimmen, bei zwei Enthaltungen, ein Vorgehen, wie mit Kirchenleitungen verfahren werden soll, die nicht in Übereinstimmung mit Beschlüssen der Weltkirchenleitung sind. Auslöser für diesen Beschluss ist die Ordination von Pastorinnen, wie sie in den USA und einigen europäischen Ländern durchgeführt wurde, entgegen den Beschlüssen der Weltkirchenleitung. Für die Befürworter der Ordination von Pastorinnen ist es eine Gewissensfrage, ob Frauen durch Nichtordination gegenüber Männern diskriminiert werden dürfen. Dieses Problem könne nicht mit einem Mehrheitsbeschluss geregelt werden, um die Einheit in der adventistischen Kirche wiederherzustellen, argumentierten Gegner der Vorlage. Die Verfechter der Vorlage, mehrheitlich aus dem Globalen Süden, brachten vor allem «law and order» Argumente vor, dass klare Regeln auch klare Verhältnisse und damit Ordnung und Frieden in der Kirche schaffen würden.

Missionsbericht
Laut G. T. Ng, Generalsekretär der adventistischen Weltkirchenleitung, ist die Kirche in 213 von 235 von der UNO anerkannten Ländern und Territorien tätig. Unter dem Titel «Missionar» sind gemäss Gary Krause, Leiter von «Adventist Mission», kaum mehr Pastoren in anderen Ländern tätig, sondern vor allem Lehrpersonen, Administratoren, Medizinisches- und Pflegepersonal sowie Hilfswerkmitarbeitende bei ADRA. Für den «Freiwilligendienst der Adventisten» (Adventist Volunteer Service, AVS) sind dieses Jahr bis August 1.155 Personen, meist Jugendliche oder junge Erwachsene, weltweit im Einsatz. Sie werden mit Einführungskursen für kulturübergreifende Einsätze geschult.

Enzyklopädie der Adventisten
Die Serbin Dragoslava Santrac leitet die Arbeit an der neuen Enzyklopädie der Adventisten, die primär online zugänglich sein wird, mit Artikeln, Fotos, Videos, und Tonträgern. Sie soll an der Weltsynode 2020 mit 2.500 Artikeln vorgestellt werden und in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut werden.

Statistischer Bericht
Laut dem Historiker David Trim, Leiter des Büros für Archive, Statistik und Forschung der Weltkirchenleitung, hatte die Kirche weltweit am 30. Juni 2018 mehr als 21 Millionen Mitglieder. Die Verlustrate liege immer noch hoch, so Trim. Von zehn Adventisten würden vier die Kirche wieder verlassen, schreibt Adventist Review, nordamerikanische Kirchenzeitschrift.

Finanzbericht
«Der Finanzbericht zeigt ein besseres Bild als im Vorjahr», sagte Juan Prestol-Puesán, Finanzvorstand der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz). «Auch wenn unsere Erträge aufgrund niedrigerer Anlagerenditen leicht rückläufig sind, so sind unsere Aufwendungen geringer und das Nettoergebnis weist nach wie vor eine positive Zahl auf», so Prestol-Puesán. Die Stärke des US-Dollar habe Auswirkungen auf die Gelder aus anderen Staaten, die an die Weltkirchenleitung überwiesen würden, aber die negativen Auswirkungen hätten eingedämmt werden können durch die Absicherung bestimmter Währungen.

Zu den Zielen der Finanzabteilung der Weltkirche gehöre ein ausgeglichener Finanzhaushalt, genügend liquide Mittel und Betriebskapital sowie die Bereitstellung von Mitteln zur Unterstützung von bedürftigen Weltregionen. Ein weiteres Ziel bestehe darin, die Finanzvorstände mit qualitativ hochwertiger Ausbildung auf einem hohen Niveau zu halten.

Ethische Investitionspraxis
Victor Marley, Kirchenpräsident in Norwegen, fragte, ob die versprochenen Umschichtungen von Investitionen der Kirche in Aktien von Firmen, die Waffen, Kampffahrzeuge, Munition oder anderen Techniken zur Kriegsführung herstellten, zwischenzeitlich vollzogen worden seien. «Ja, wir haben uns vollständig von allen verdächtigen Investitionen getrennt», sagte Prestol-Puesán; «aber es gibt keine Möglichkeit, jedes Detail jedes Unternehmens, in das wir investieren, zu kennen. Es erfordert eine ständige Beaufsichtigung.»

(Siehe dazu die APD-Meldung vom 06.04.2018:
https://www.apd.media/news/archiv/12367.html)

Alle Präsentationen und Beiträge der Jahreskonferenz der Weltkirchenleitung sind schriftlich oder als Video einsehbar:
https://executivecommittee.adventist.org/2018/10/14/2018-annual-council-presentations/

(4997 Zeichen)
Adventistische Pfadfinderleiter beteiligen sich an der Bergung Ertrunkener © Foto: Northern Tanzania Union Mission

Victoriasee: 224 Tote bei Fährunglück, darunter 11 Adventisten

Nairobi/Kenia und Silver Spring, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | International

Wie Adventist Review (AR), nordamerikanische Kirchenzeitschrift, am 1. Oktober berichtete, kenterte am 20. September auf dem Victoriasee, in Tansania, die Fähre «MV Nyerere». Nach Angaben lokaler Quellen hat die Tragödie bisher 224 Menschenleben gefordert. Pastor Godwin Lekundayo, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in der Region Nordtansania, sagte, dass unter den Verstorbenen elf Adventisten aus dem Bezirk Ukwere waren.

Die Fähre beförderte Passagiere und Gepäck von Bugolora nach Ukara Island. Sie kenterte bei Bwisia, Ukara, nur wenige hundert Meter vor dem Ziel. Laut AR sagen einige Quellen, dass die Ladekapazität überschritten worden sei.

Kirche unterstützt Rettungsaktionen
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Tansania beteiligte sich zusammen mit Regierungsvertretern und anderen bei den Bergungsarbeiten. Adventistische Pfadfinderleiter hätte ein eigenes Fischerboot benutzt, um Tote zur Identifizierung durch Verwandte an Land zu bringen und seien den Hinterbliebenen beigestanden, darunter auch Kindern, die ihre Eltern oder nahe Verwandte durch den Vorfall verloren hatten.

Die adventistische Kirche in Nord-Tansania bittet um Gebete für die Hinterbliebenenfamilien und für die tansanische Regierung, die sich mit der Bewältigung der Tragödie schwertue, so AR.

Adventisten in Tansania
In Tansania, mit 57 Millionen Einwohnern, leben 726.000 Adventisten, die in knapp 3.000 Kirchen und Versammlungsräumen Gottesdienst feiern. Sie unterhalten eine Berufsschule, sieben Primarschulen, 18 Sekundarschulen, 20 Ambulatorien und ein Spital.

(1142 Zeichen)
Dr. Karlheinz Lipp, Uwe Trittmann und Professor Dr. Claudia Lepp (v.l.) © Foto: EAK

„Kriege beenden – Frieden beginnen“ - Studientag der Evangelischen Akademie Berlin und der EAK zu 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs

Berlin/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Was haben die Kirchen aus der Vergangenheit gelernt? 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs stand in Berlin diese Frage im Mittelpunkt des Studientages „Kriege beenden – Frieden beginnen“ der Evangelischen Akademie zu Berlin und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Dabei ging es um die Entwicklung der Friedensethik und der Kirchen in diesen 100 Jahren und wie aktuell die Thematik heute ist.

Wenige Tauben unter vielen Falken
„Es ist eine enorme Lerngeschichte unserer Kirchen, auch durch die Ökumene, die es in dieser Zeit gegeben hat. Damals waren es nur wenige, die auch in der Kirche für Frieden und Völkerverständigkeit ihre Stimme erhoben. Heute dagegen ist das Leitbild eines gerechten Friedens und der Vorrang der Gewaltfreiheit die Grundlage kirchlichen Friedenshandelns“, betonte Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, in Berlin.

Doch gerade deshalb sei es wichtig, zu zeigen, dass es auch während der Zeit des Ersten Weltkrieges pazifistische Stimmen in der Kirche gab. „Sie sind die Verwurzelung gegenwärtiger christlicher Friedensarbeit“, so Dr. Christoph Münchow, der Bundesvorsitzende der EAK. „Und sich dessen bewusst zu sein, das ist auch heute von bleibender Bedeutung“, ergänzte Uwe Trittmann von der Evangelischen Akademie zu Berlin.

„Wenige Tauben unter vielen Falken“, so umschrieb der Historiker Dr. Karlheinz Lipp das pazifistische Engagement von einigen Pfarrern vor und während des Ersten Weltkriegs in Deutschland. Es habe pazifistische Stimmen gegeben, aber sie seien in der deutlichen Minderheit im deutschen Protestantismus gewesen, betonte Lipp. Doch wäre es wichtig, diese Stimmen sichtbar zu machen, damit sie nicht vergessen oder bewusst ausgeblendet würden, unterstrich der Historiker beim Studientag in Berlin.

So hätten sich beispielsweise Pfarrer wie Otto Umfrid in der 1892 gegründeten Deutschen Friedensgesellschaft engagiert. 1913 sei ein von dem Berliner Pfarrer Walter Nithack-Stahn massgeblich initiierter Friedensaufruf veröffentlich worden, den 400 andere Pfarrer unterzeichnet hätten. Immer wieder habe es Versuche gegeben, den in Grossbritannien verbreiteten Friedenssonntag auch in Deutschland zu etablieren. Im Frühjahr 1914 hätten Walter Nithack-Stahn und Pfarrer Hans Francke nachdrücklich die militaristische Propaganda des Deutschen Wehrvereins kritisiert. „Es gab diese pazifistischen Stimmen, aber es waren nur wenige“, so Karlheinz Lipp.

Auch während des Ersten Weltkrieges habe es solche pazifistischen Äusserungen weitergegeben. Eine Stimme sei hier Friedrich Siegmund-Schultze gewesen. Noch während des Krieges wären zudem neue Friedensorganisationen wie der Bund Neues Vaterland, die Zentralstelle Völkerrecht und die Vereinigung Gleichgesinnter entstanden. Aufmerksamkeit habe auch die Friedensresolution von fünf Berliner Pfarrern im Jahr 1917 aus Anlass des 400. Reformationsjubiläums erregt. Aber die ernüchternde Bilanz des Historikers nach 1918: „Der Kaiser ging, doch die Kirchenfunktionäre und Pfarrer blieben mit ihren antipazifistischen Positionen.“

Konservative Gruppen beherrschten Kirchenstrukturen
Dies griff Professor Dr. Claudia Lepp von der Ludwig-Maximilians-Universität München auf. „Es gab im deutschen Protestantismus in der Weimarer Republik sehr viele, für die Verständigung und Aussöhnung nach aussen wie auch Demokratie nach innen keine Bedeutung hatten“, bedauert sie. Das habe die evangelische Kirche in dieser Zeit nachhaltig geprägt.

„Es gab protestantische Traumata nach dem Ersten Weltkrieg. Die Niederlage, die Revolution und der Versailler Vertrag“, erläuterte die Historikerin. Der Mehrheitsprotestantismus habe die weltanschauliche Neutralität der Weimarer Republik sehr kritisch gesehen, die Kirchenstrukturen seien von konservativen Gruppen beherrscht worden und es habe nach dem Ersten Weltkrieg keinen radikalen Wandel in der Einstellung zum Krieg stattgefunden“, so die Professorin. Sicher habe es auch pazifistische Stimmen gegeben, wie die Religiösen Sozialisten, aber sie seien innerhalb des Protestantismus zu schwach gewesen, um Gehör zu finden. „Die Macht der alten Strukturen ist bestehen geblieben. Gerade auch im protestantischen Milieu gab es Sympathien für den aufkommenden Nationalsozialismus. Und der Tag von Potsdam 1933 war für viele Protestanten ein wichtiges Ereignis, das sie begrüssten“, gab die Münchener Historikerin zu bedenken.

Bunte Blumen auf einer grossen Friedenswiese
Dass es dennoch in diesen 100 Jahren viele christlich geprägte oder christlich motivierte Initiativen und Gruppen gab und gibt, machte Max Weber, EAK-Referent in Bonn, deutlich. Er verwies auf die bunte Vielfalt solcher Organisationen, wie den Internationalen Versöhnungsbund, pax christi, das europäische ökumenische Netzwerk Church & Peace, das Deutsche Mennonitische Friedenskomitee, die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, das Antikriegsmuseum Sievershausen oder der Internationale Christliche Friedensdienst EIRENE aus Neuwied. „Sie alle haben christliche Wurzeln und haben zu bunten Blumen auf einer grossen Friedenswiese geführt“, so Max Weber. „Es sind Kraftquellen für den Frieden.“

Kritischer Blick von aussen
Einen kritischen Blick von aussen auf die heutige Friedensarbeit der Kirche gab es in Berlin von Christine Buchholz, religionspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der LINKEN. „Es ist die Stärke der Kirche, die zivilgesellschaftlichen Sichtweisen stärker ins Bewusstsein zu bringen“, mahnte sie und verwies auf aktuelle politische Fragen wie die Transformation der Bundeswehr, die Rüstungsausgaben oder die Militarisierung der Europäischen Union. „Die Kirche tut gut daran, laut ihre Stimme zu erheben und Einspruchsmacht zu sein und Raum zu schaffen auch für kritische, kontroverse Diskussionen.“ Gerade was zivile Konfliktlösungen angehe, sei es wichtig, dass die Kirche sich hier zu Wort melde. „Derzeit hat Deutschland 1.000 Soldaten in Mali im Einsatz. Was, wenn das 1.000 Friedensfachkräfte wären?“, fragte die Bundestagsabgeordnete. „Das alles sind Fragen, in denen wir uns einbringen und immer wieder betonen, dass gerade der Vorrang von Zivil stärker ins Bewusstsein gebracht werden und auch finanziell besser ausgestattet werden muss.“

(5936 Zeichen)
EAK-Vorstand (v.l.): Detlev Besier, Rainer Hub, Michael Zimmermann, Wolfgang Buff und Sabine Müller-Langsdorf © Foto: EAK

Deutschland: Evangelischer Friedensverband stellt personelle Weichen

Berlin/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Mit der Neuwahl des Vorstands hat die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Berlin die personellen Weichen für die kommenden zwei Jahre gestellt. Gleichzeitig wurde der bisherige Bundesvorsitzende Dr. Christoph Münchow (Radebeul), der nicht mehr für den Vorsitz kandidierte, verabschiedet. Der frühere Oberlandeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens war seit 2012 Bundesvorsitzender der EAK.

EAK-Vorstand künftig ohne Vorsitzenden
Ein Nachfolger wurde nicht gewählt. Der neue Vorstand wird die anfallenden Aufgaben gemeinsam übernehmen. „In den vergangenen Jahren haben wir die EAK inhaltlich neu aufgestellt. Nun wollen wir auch die Arbeit im Vorstand neu organisieren“, so Wolfgang Buff, der stellvertretende EAK-Vorsitzende.

Wenige Veränderungen gab es bei den Vorstandswahlen. So bleiben Wolfgang Buff (Frankfurt) und Lutz Krügener (Hannover) stellvertretende Vorsitzende der EAK. Wolfgang Buff arbeitet beim Zentrum Oekumene in Frankfurt und ist Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen-Nassau. Lutz Krügener gehört als Friedensbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hannovers an. Als Beisitzer wurden Sabine Müller-Langsdorf (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Detlev Besier (Evangelische Kirche der Pfalz) in ihren Ämtern bestätigt. Neu dazugekommen ist Michael Zimmermann, der Friedensbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Holger Teubert (Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten), der die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) seit 2001 im Vorstand vertrat, kandidierte aus Altersgründen nicht mehr.

Weiterhin Beratung für Kriegsdienstverweigerer
Nach einem längeren Diskussionsprozess hatte die EAK, die vor zwei Jahren ihr 60-jähriges Bestehen feierte, Ende vergangenen Jahres Schwerpunkte und Arbeitsfelder für die künftige Arbeit festgelegt. Dabei will die EAK weiterhin die Beratung für Kriegsdienstverweigerung wahrnehmen, ebenso aber auch den Erfahrungsaustausch über die Friedensarbeit und friedensethische Fragen innerhalb der Landes- und Freikirchen sowie Fragen der Gewissensfreiheit, der Gewissensbildung und der pazifistischen Friedenstheologie in den Blick nehmen. Daneben sollen landeskirchenübergreifende Projekte unterstützt und begleitet werden. Wolfgang Buff: „Wichtig ist für die EAK vor allem, dass die Erfolge praktischer Friedensarbeit mehr in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden müssen.“

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Weitere Informationen: www.eak-online.de

(2430 Zeichen)
EAK-Bundesvorsitzender Dr. Christoph Münchow überreicht Friedenspreis an EIRENE-Vorstandsvorsitzenden Dr. Reinhard J. Voss (re.) © Foto: EAK

Evangelischer Friedenspreis an EIRENE

Berlin/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Am 9. Oktober wurde in Berlin der internationale christliche Friedensdienst EIRENE für sein langjähriges unabhängiges und gewaltfreies Handeln sowie seinen Einsatz für zivile Konfliktbearbeitung mit dem „Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln“ der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Deutschland ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

„Mit EIRENE wird ein seit 1957 tätiger ökumenischer, internationaler Friedens- und Entwicklungsdienst ausgezeichnet, dessen Freiwillige und Fachkräfte sich gemeinsam mit Partnerorganisationen weltweit für eine Kultur der Gewaltfreiheit, für soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung engagieren“, würdigte Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Arbeit des Friedensdienstes aus Neuwied. Besonders freue ihn, dass der Förderpreis in diesem Jahr vor dem Hintergrund des Endes des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren als „Evangelischer Friedenspreis“ verliehen werde. „Hier macht die EKD deutlich, dass die pazifistische Tradition evangelischer Friedensethik ein bedeutender Teil ihrer kirchlichen Identität ist“, so der EKD-Friedensbeauftragte in Berlin. Die Arbeit von EIRENE zeige, dass der Vorrang der zivilen Konfliktbearbeitung, wie sie in der EKD-Denkschrift von 2007 formuliert werde, erreichbar sei. Der diesjährige Preisträger sei das beste Beispiel dafür.

EIRENE soll auch weiterhin unbequem sein
„Frieden und Gewaltfreiheit sind keine einfachen Dinge. Dies zeigt auch die langjährige erfolgreiche Arbeit von EIRENE, die seit 61 Jahren erfolgt, ohne dass schon Frieden auf der Welt herrschen würde“, betonte Peter Steudtner. Der Menschenrechtsaktivist und Trainer für gewaltfreie Konfliktbearbeitung, der im vergangenen Jahr mit Vertretern von Menschenrechtsorganisationen drei Monate in der Türkei im Gefängnis verbrachte, und in Berlin die Laudatio auf den Preisträger hielt.

„Dieser Förderpreis soll Mut machen, er ist eine Anstachelung und gibt Kraft für die weitere Arbeit von EIRENE“, unterstrich Steudtner. Es sei wichtig, dass der Friedensdienst auch künftig Räume schaffe für Entwicklung, Frieden und zivilgesellschaftliches Engagement. „Und dabei soll EIRENE auch weiterhin unbequem sein, Risiken in Kauf nehmen und positiven Frieden gemeinsam global und lokal fördern und selbst leben“, so der Menschenrechtsaktivist. „Ich bin froh, dass EIRENE diesen Preis zu Recht bekommen hat. Eigentlich müsste ich EIRENE wünschen, dass die Arbeit überflüssig wird, weil dann die Welt in Frieden und auch die Menschen in Frieden leben würden.“ Doch bis es dazu komme, soll dieser Friedenspreis alle anstacheln, diese wichtige Arbeit weiter zu tun.

Ein ganzes Orchester von Friedensstimmen
„Dieser Preis ist für uns eine Bestätigung für die geleistete Arbeit, aber auch ein Ansporn, unserem Anspruch zu entsprechen, ein internationaler Friedensdienst mit christlichen Wurzeln zu sein, auf dem mühsamen, aber auch lohnenden Weg des Friedensdienstes“, sagte Dr. Charlotte Eisenberg, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von EIRENE. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Reinhard J. Voss, ergänzte: „Wir nehmen diesen Friedenspreis auch als Herausforderung für unsere weitere Arbeit.“

Wie bunt und vielfältig die Arbeit von EIRENE ist, wurde bei der Preisverleihung in Berlin deutlich. Jacques Raphael Asunge von der Partnerorganisation SVH in der Demokratischen Republik Kongo betonte die wichtige Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg, die einen guten Erfahrungsaustausch ermögliche und helfe, die Friedensarbeit anderer zu entdecken. Rosemary Nina Calcina aus Bolivien, die derzeit als Freiwillige für EIRENE in Deutschland arbeitet, schilderte das gegenseitige Lernen und Erfahren von Friedensarbeit durch Menschen aus vielen Ländern. „Friedensarbeit bei EIRENE, das ist ein ganzes Orchester von Friedensstimmen“, so Dr. Charlotte Eisenberg.

Über EIRENE
EIRENE ist ein seit 1957 tätiger ökumenischer, internationaler Friedens- und Entwicklungsdienst, dessen Freiwillige und Fachkräfte sich gemeinsam mit Partnerorganisationen in Lateinamerika, Afrika, den USA und Europa weltweit für eine Kultur der Gewaltfreiheit, für soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung engagieren. EIRENE entsendet dabei jedes Jahr Freiwillige und Fachkräfte in viele Länder. Seit der Gründung haben mehr als 3.000 Personen einen Friedensdienst mit EIRENE geleistet. Gleichzeitig kommen auf Einladung von EIRENE Freiwillige aus anderen Ländern für einen Freiwilligen- und Friedensdienst auch nach Deutschland.

EAK-Förderpreis
Der Förderpreis der EAK, der in diesem Jahr als Evangelischer Friedenspreis verliehen wurde, erinnert an das friedensethische Wirken des evangelischen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze, der 1914 zu den Gründern des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen gehörte, aus dem sich später der Internationale Versöhnungsbund entwickelte. 1957 wurde Siegmund-Schultze der erste Vorsitzende der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Als Pfarrer, Leiter sozialer Einrichtungen und Hochschullehrer setzte er sich zeitlebens für Versöhnungs-, Friedens- und Sozialarbeit ein. Der Förderpreis wird seit 1994 in unregelmässigen Abständen verliehen. Die Finanzierung erfolgt aus Spenden. „Es ist schön, dass wir hier in Berlin, wo Friedrich Siegmund-Schultze so lange gewirkt hat, erstmals diesen Preis verleihen“, so der EAK-Bundesvorsitzende Dr. Christoph Münchow.

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für diejenigen, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Weitere Informationen: www.eak-online.de

(5593 Zeichen)
Titelblatt Begleitmaterialheft „Schwerter zu Spaten“ © Cover: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland

Bausoldaten in der DDR als Ermutigung zu couragiertem Handeln

Bonn | 24.10.2018 | APD | International

Beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart wurde im Zentrum Frieden der Dokumentarfilm „Schwerter zu Spaten“ von Johannes Meier vorgestellt, der den Bausoldaten in der ehemaligen DDR ein filmisches Denkmal setzte. Nun hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland das Begleitmaterialheft „Schwerter zu Spaten“ zu diesem Film herausgegeben, um Schulen, Kirchengemeinden, aber auch die Bundeswehr einzuladen, das Thema Gewissensentscheidung damals und heute zu diskutieren sowie friedensethische Fragen in den Mittelpunkt zu stellen.

Der Spaten signalisierte „keine Gewalt“
Die DDR-Führung hatte 1964 als einziges Warschauer-Pakt-Land die Möglichkeit eines Militärdienstes ohne Waffen eingeräumt. Etwa 15.000 Männer leisteten diesen Dienst als Bausoldaten in der Nationalen Volksarmee. „Der Titel des Materialheftes erinnert an die Vision des biblischen Propheten Micha, wonach kein Volk wider das andere das Schwert erheben wird“, betonten Anne Freudenberg vom Referat Theologie und Nachhaltigkeit im Zentrum für Mission und Ökumene sowie Julika Koch vom Referat Friedensbildung der Nordkirche. Die Geschichte der Bausoldaten in der ehemaligen DDR stünde ganz in dieser Tradition. Der Spaten auf ihren Schulterstücken habe „keine Gewalt“ signalisiert und viele Bausoldaten hätten zur oppositionellen Bürgerbewegung gehört, ohne die die friedliche Revolution von 1989 nicht denkbar gewesen wäre.

Materialheft für Schulen, Kirchengemeinden und Bundeswehr
In dem Materialheft finden sich didaktische Entwürfe für die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I und II sowie für Veranstaltungen in Kirchengemeinden. In einem weiteren Kapitel gibt es Arbeitsblätter mit historischen Fakten zur Geschichte der Bausoldaten sowie Kurzbiografien der sechs Hauptpersonen aus dem Dokumentarfilm von Johannes Meier. Darüber hinaus finden sich Interviews, die weitere Perspektiven von Bausoldaten und Fragen der Kriegsdienstverweigerung in der ehemaligen DDR näher beleuchten. „Die Materialien ermöglichen in Schulen, Kirchengemeinden, aber auch im Rahmen des Unterrichts bei der Bundeswehr eine breite Auseinandersetzung zu Gewissensentscheidung und Friedensethik und tragen damit auch zu einem intensiveren Dialog zwischen Ost- und Westdeutschland bei“, betonte Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche.

„Nach mehr als 25 Jahren wird die Geschichte der Bausoldaten in der DDR wieder aufgegriffen. Sie ist ein markanter Teil der Geschichte des persönlichen Engagements für Frieden während der Teilung“, sagte Dr. Christoph Münchow, Bundesvorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), der selbst Bausoldat in der früheren Nationalen Volksarmee war. Die Lebensgeschichten der Bausoldaten würden deutlich machen, wie die damalige Entscheidung für den Dienst als Bausoldat lebenslang geprägt und sich in einem bewussten Engagement für mehr Frieden fortgesetzt habe. „Der Kalte Krieg wurde in den weltpolitischen Veränderungen nach 1990 von verdeckten und offenen Kriegen abgelöst. Die Alternative ist die vorrangige Option für Gewaltfreiheit und das Engagement für einen gerechten Frieden“, gab Münchow zu bedenken.

Kostenfrei erhältlich
Das Begleitmaterialheft sowie der Dokumentarfilm „Schwerter zu Spaten – Bausoldaten in der DDR“ können beim Zentrum für Mission und Ökumene, Agathe-Lasch-Weg 16, 22605 Hamburg, Telefon 040 881 81 243, eMail: a.freudenberg@nordkirche-weltweit.de, kostenfrei angefordert werden.

(3042 Zeichen)
Hospiz „Friedensberg“ in Lauchhammer © Foto: Lothar Scheel/AWW

Hospiz „Friedensberg“: Dem Leben mehr lebenswerte Tage geben

Hannover/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Das Hospiz „Friedensberg“ in Lauchhammer im Süden des deutschen Bundeslandes Brandenburg war auch im letzten Jahr fast zu 100 Prozent belegt, informierte Lothar Scheel (Hannover), geschäftsführender Vorsitzender des Advent-Wohlfahrtswerkes (AWW) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Situation der Mitarbeitenden im Haus sei stabil und die Warteliste für die Aufnahme ins Hospiz werde immer länger.

Wer meint, es ginge in einem Hospiz nur ums Sterben der merke bei einem Besuch in „Friedensberg“ schnell, dass es vielmehr ums Leben gehe. Nicht nur weil Sterben ein unveränderbarer Teil des Lebens sei und darum integriert und nicht verdrängt oder abgeschoben gehöre, sondern weil gerade hier Menschen mit den wesentlichen Fragen des Lebens konfrontiert würden. Etwa: Welches Fazit zieht ein Mensch angesichts des nahen Endes? Was bleibt am Ende und hat Bestand? Wofür lohnt es sich zu leben?, so Scheel.

Statt Rückzug Zuwendung, Verständnis und Menschlichkeit
Michael Götz, Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Berlin, käme jede Woche einen ganzen Tag ins Haus, um die Gäste und ihre Angehörigen, aber auch das Pflegepersonal zu unterstützen und zu begleiten. Viele von ihnen hätten den Kontakt zur Kirche schon vor Jahrzehnten abgebrochen und ihren Glauben an einen gütigen Gott verloren, berichtet Scheel. Dennoch wollten sie jetzt nicht allein und auf sich selbst gestellt sein. Sie erwarteten nicht Betroffenheit und Rückzug, auch keine lebensverlängernden Massnahmen durch High-Tech-Medizin, sondern Zuwendung, Verständnis und Menschlichkeit. Das helfe, das Unvermeidliche anzunehmen und wecke die Hoffnung, dass mit dem letzten Atemzug vielleicht doch nicht alles vorbei und vergessen sein werde.

Im Hospiz in Lauchhammer werde laut Scheel „den Tagen nicht nur mehr Leben durch eine hervorragende Pflege gegeben.“ Es sei auch „ein Haus, in dem man gern weilt, so merkwürdig das auch klingen mag“. Darum würden Angehörige ihre Lieben mit einem guten Gewissen nach „Friedensberg“ bringen, weil sie spürten, dass sie hier alles bekämen, was in den letzten Tagen dieses Lebens noch möglich sei.

In „Friedensberg“ mehr Tage als anderswo
Aber das Leben im Hospiz „Friedensberg“ habe auch mehr Tage als anderswo. Auf diesen Aspekt wiesen die beiden Geschäftsführer der Einrichtung, Georg Remmert und Sylvia Finsterbusch, hin. Liege die durchschnittliche Verweildauer in einem Hospiz im Bundesdurchschnitt bei 18 Tagen, so seien es in Lauchhammer im Durchschnitt 43 Tage, die Menschen hier verbringen würden. „Mehr noch: Totkranke und Aufgegebene leben wieder auf und gewinnen Leben und Lebensqualität zurück.“ Seien es in anderen Häusern ein oder zwei Personen die das Hospiz lebend verliessen, wären es „Friedensberg“ fünf bis sechs Personen im Jahr, die zurück zu ihren Angehörigen oder in eine Pflegeeinrichtung gehen und etliche Monate, teilweise sogar Jahre an Lebenszeit gewonnen hätten. Woran das liege, „wissen wir nicht“, meinten die beiden Geschäftsführer der Einrichtung. Es sei wohl die Gesamtheit vieler Faktoren, eine Art „Puls des Lebens“, angefangen von der warmen Atmosphäre des Hauses, dem wunderschönen Garten, der hervorragenden Pflege bis hin zur seelsorgerlichen Begleitung, die zum Leben ermutige oder auch in Frieden sterben lasse.

Hospizarbeit des AWW in Deutschland
Für die Patienten stehen in Lauchhammer zehn Einzelzimmer zur Verfügung, die direkten Zugang zum Duschbad bieten. Alle Zimmer haben die Möglichkeit des Rooming-In für Angehörige. Ein separates Angehörigenzimmer steht ebenfalls zur Verfügung. Am 29. Juni 2019 feiert das Hospiz Friedensberg sein 10-jähriges Bestehen. Weitere Informationen unter www.hospiz-friedensberg.de.

Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) unterhält außerdem seit 2014 das Hospiz „Am Stadtwald“ in Uelzen mit elf Plätzen und seit 2006 einen ambulanten Hospizdienst in Berlin.

(3538 Zeichen)
Impulspapier „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ © Cover: Evangelische Kirche in Deutschland

EKD-Impulspapier „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“

Berlin/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat am 26. September in Berlin ein Impulspapier zur weltweiten Nachhaltigkeitsstrategie Agenda 2030 vorgestellt. Mit der Stellungnahme „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ ruft sie Bundesregierung, Kirchen und Zivilgesellschaft zu stärkerem Engagement für die Umsetzung der Agenda 2030 auf.

Mutiges, nachhaltiges Handeln gefordert
Mit dem Dokument bringt die EKD ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die globalen Transformationsprozesse nicht zu einer Resignation führen müssen, sondern mutig gestaltet werden können. Die EKD positioniert sich dabei als Mahnerin zu mutigem nachhaltigem Handeln, als Mittlerin zwischen gesellschaftlichen Gruppen im Ringen um Nachhaltigkeit und nicht zuletzt als Motor, die weltweiten Veränderungsprozesse des 21. Jahrhunderts verantwortungsbewusst zu gestalten.

Modelle nachhaltigen Handelns
Dazu werden Modelle nachhaltigen Handelns aus Kirchengemeinden und kirchlichen Institutionen vorgestellt. Kritik übt die EKD daran, dass in der Agenda 2030 nicht die Frage beantwortet sei, wann Wohlstand erreicht ist. Dies sei eine Leerstelle, der die EKD mit einer „Ethik des Genug“ begegnen möchte.

Erde als Geschenk Gottes
Erarbeitet wurde das Impulspapier von der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung. Nach Professor Dr. Uwe Schneidewind, Vorsitzender der Kammer, resultiere die Haltung zur Nachhaltigkeit aus der Demut, dass die Erde ein Geschenk Gottes sei. Es sei die Aufgabe, dass im 21. Jahrhundert 10 Milliarden gut auf dieser Erde leben könnten.

Die Ziele der Agenda 2030 deckten sich mit den Anliegen des Konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung und nähmen die Schwächsten in den Blick. Um der Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe zu stärken, schlug Marlene Thieme, Ratsmitglied der EKD, vor, sie als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern.

Das Impulspapier der EKD ist online abrufbar unter:
https://www.ekd.de/Aktuelle-Publikationen-24065.htm

(1649 Zeichen)
Homepage des Advent-Wohlfahrtswerks (AWW) © Foto: Advent-Wohlfahrtswerk e.V.

Deutschland: Advent-Wohlfahrtswerk stellt sich neu auf

Hannover/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

In der 120-jährigen Vereinsgeschichte gab es für das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland immer wieder Satzungsänderungen, um sich inhaltlich und organisatorisch den veränderten gesellschaftlichen und rechtlichen Bedingungen anzupassen. Deshalb wurde nun der Vorstand des AWW mit einer Satzungsänderung von sechs auf zwei Personen reduziert und ein Aufsichtsrat gebildet, dem sechs Personen mit Fachkompetenzen aus sozialwirtschaftlichen, theologischen, betriebswirtschaftlichen sowie juristischen Fachgebieten angehören.

Lothar Scheel (Hannover), bisher Bundesgeschäftsführer des Advent-Wohlfahrtswerkes e.V. in Deutschland, wurde zum geschäftsführenden Vorsitzenden und Johannes Naether (Präsident des Norddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten) zum stellvertretenden Vorsitzenden des AWW gewählt. Der neu gebildete Aufsichtsrat besteht aus Werner Dullinger (Vorsitzender des Aufsichtsrates und Präsident des Süddeutschen Verbandes der Adventisten), Dieter Neef (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates sowie Finanzvorstand des Nord- und Süddeutschen Verbandes), Rolf Müller-Blom (Rechtsanwalt, Hannover) Dennis Meier (Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern), Bernd Quoss (Geschäftsführer im Krankenhaus Waldfriede) und Jens Schulz (Leiter der Gnadauer Anstalten).

Vereinssitz des AWW von Darmstadt nach Hannover verlegt
Wie Lothar Scheel in der Oktoberausgabe der deutschen Freikirchenzeitschrift „Adventisten heute“ informierte, sei es unter anderem Aufgabe des Aufsichtsrats über wesentliche strategische Angelegenheiten zu befinden, den Vorstand zu wählen und dessen Arbeit zu überwachen. Zudem habe die Mitgliederversammlung des Vereins die Verlegung des Vereinssitzes von Darmstadt nach Hannover beschlossen, wo sich die Bundesgeschäftsstelle bereits seit den 1990er Jahren als Verwaltungssitz befindet.

Das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende Vereinsrecht sei laut Scheel als Zusammenschluss von Personen mit bestimmten gemeinsamen Interessen und Zielen gedacht gewesen. Die bisherige Vereinsstruktur des AWW sei jedoch immer weniger geeignet, den Anforderungen von heute und vor allem den wirtschaftlichen Herausforderungen angemessen gerecht zu werden. So könnten ehrenamtlich arbeitende Vorstände in Vereinen mit mehreren Millionen Euro Umsatz im Jahr der auf ihnen liegenden Verantwortung kaum noch gerecht werden, selbst wenn sie Geschäftsführer mit der Wahrnehmung des „operativen Geschäfts“ beauftragten.

Einrichtungen des AWW
Das AWW e.V. in Deutschland unterhält derzeit fünf Kindertagesstätten in Berlin, Fürth, München, Penzberg und Bad Aibling, eine Heilpädagogische Tagesstätte in Neuburg/Donau, eine Grund- und Oberschule in Oranienburg nördlich von Berlin, eine Einrichtung für wohnungslose Frauen in Leipzig sowie eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle in Chemnitz. Das AWW ist ausserdem Gesellschafter folgender Institutionen: Seniorenheime in Friedensau bei Magdeburg, Berlin-Steglitz, Uelzen und Neandertal bei Düsseldorf, Hospiz „Am Stadtwald“ in Uelzen und Hospiz „Friedensberg“ in Lauchhammer (südliches Land Brandenburg) sowie die Suchtklinik „Haus Niedersachsen“ in Oerrel (Niedersachsen).

Nach Angaben von Lothar Scheel seien etwa 700 Personen bundesweit in den verschiedenen sozialen Einrichtungen des AWW beschäftigt. Allein das AWW e.V. als Verein benötige mit seinen etwa 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich etwa 3,5 Millionen Euro. Davon kämen rund 94 Prozent aus öffentlichen Mitteln und etwa sechs Prozent aus Zuwendungen der Freikirche. Die Sammlungen für das AWW in den adventistischen Kirchengemeinden (Adventgemeinden) dienten überwiegend der Finanzierung der sozialen Arbeit in den etwa 100 AWW-Helferkreisen in Deutschland mit ihren Ehrenamtlichen in Suppenküchen, Kleiderkammern, Nachbarschaftsprojekten, Suchtselbsthilfegruppen, Seniorenkreisen, Lernhilfen für Schülerinnen und Schüler, Beratungsstellen, Integrationsprojekten für Geflüchtete und manchem mehr.

Das Advent-Wohlfahrtswerk wurde im August 1897 in Hamburg zunächst als „Christlicher Hilfeverein“ gegründet. Weitere Informationen über die einzelnen Einrichtungen und Gesellschaften des AWW finden sich auf der AWW-Webseite www.aww.info. Das AWW gehört zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Weitere adventistische Sozialeinrichtungen
Neben dem AWW unterhält die Freikirche als weitere Sozialwerke den 1899 entstandenen Deutschen Verein für Gesundheitspflege (DVG) und die 1987 gegründete Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland.

Zum AWW gehört nur ein Teil der sozialen Einrichtungen, welche die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland unterhält. Die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg mit den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt mit Grund-, Realschule und Gymnasium sowie acht weitere Grundschulen in Deutschland mit teilweisen Realschulzweigen haben andere Träger. Ebenso beispielsweise das Krankenhaus Waldfriede mit der „Privatklinik Nikolassee“, dem „Seniorenhaus Waldfriede“ und einer Tagesklinik in Berlin, das Seniorenheim „Haus Wittelsbach“ in Bad Aibling, das Behindertenheim „Haus Odenwald“ in Gross-Umstadt bei Darmstadt oder der „Kindergarten Grindelberg“ in Hamburg.

(4942 Zeichen)
Friedensauer Absolventen 2018 mit Dozenten © Foto: Jens Mohr/APD

Deutschland: Hochschule Friedensau verleiht 29 Absolventen akademische Grade

Friedensau/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

In einer Feierstunde am 14. Oktober erhielten 29 Absolventinnen und Absolventen der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland Urkunden über die ihnen verliehenen akademischen Grade. In seiner Festansprache hob Pastor Stephan G. Brass, Beauftragter für Kommunikation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, anhand seiner Lebenserfahrung vier Leitsätze für die Graduierten hervor.

„Wir sind nicht allein auf dieser Welt“, stellte Brass als ersten Leitsatz heraus. „Wir sind eingebunden in ein Gemeinwesen“. Es sei deshalb gut, sich dessen bewusst zu werden, sich einzubringen und auch andere zu prägen. Gleichzeitig gelte als zweiter Leitsatz: „Ich weiss, wer ich bin“. Bei all der menschlichen Vielfalt in dieser Welt sei doch jeder einzigartig. Mit dem dritten Leitsatz „Schwierigkeiten sind schöne Aufgaben“ wollte Brass die Absolventen ermutigen: „Es läuft nicht immer alles so, wie man es möchte“. Das Geheimnis sei das Dranbleiben. Der vierte Leitsatz „He’s got the whole world in his hands“ („Er hält die ganze Welt in seiner Hand“) weise darauf hin, dass es gut sei, die Welt und das Leben vom Ende her zu betrachten sowie Gott, der die ganze Welt in seiner Hand hält, an die erste Stelle zu setzen.

Bachelor- und Mastergrade verliehen
Insgesamt wurden 29 Studierende aus sieben Ländern in den Bereichen Theologie und Sozialwesen mit einem Bachelor (B.A.) oder Master (M.A.) graduiert. Dr. Stefan Höschele, Dekan des Fachbereichs Theologie, übergab Urkunden an drei B.A.- (davon einer in Abwesenheit) und zwei M.A.-Absolventen in Theologie sowie an einen Master of Theological Studies (M.T.S.)-Absolventen. Letzterer stammt aus Haiti. Professor Dr. Thomas Spiegler, Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen, übergab drei B.A.-Urkunden in Soziale Arbeit und fünf B.A.-Urkunden in Gesundheits- und Pflegewissenschaften. M.A.-Urkunden erhielten vier Graduierte in Counseling (Beratung), drei in Musiktherapie, vier in Sozial- und Gesundheitsmanagement sowie vier in International Social Sciences. Die letztgenannten Absolventen kamen aus Ghana, Sambia, Äthiopien und Burundi; acht Studierende des Fachbereichs wurden in Abwesenheit graduiert.

Besondere Auszeichnungen für Studierende
Dekan Spiegler verlieh den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an Stephen Frimpong Amponsah. Er erhält die mit 1.000 Euro dotiere Auszeichnung als ausländischer Studierender für hervorragende Leistungen. Der mit 500 Euro dotierte Preis für besonderes Engagement im Fachbereich Christliches Sozialwesen der Sparkasse Jerichower Land ging an Deborah Esposito. Den mit 500 Euro dotierten Herbert Blomstedt-Preis für Theologie erhielt Filip Kapusta.

Konzert zum Studienjahresbeginn
Bereits am Vortag wurden in Friedensau in einem Gottesdienst auch die rund 55 neuen Studierenden willkommen geheissen. Die Predigt hielt der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Roland Fischer. Außerdem gab es am Nachmittag das traditionelle Konzert zum Studienjahresbeginn der Theologischen Hochschule. Unter dem Motto „MANDO-VIO-LINE“ interpretierten das Kammerorchester der Theologischen Hochschule Friedensau unter der Leitung von Jürgen Hartmann sowie die Solisten Erik Warkenthin und Cami Hatea-Schulz Werke italienischer Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts.

Studium in Friedensau
Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte ist seit 1990 eine staatlich anerkannte Theologische Hochschule. Hier können acht B.A.- und M.A.-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Studieninteressierte können sich zu Schnuppertagen anmelden und das Leben im Hörsaal und auf dem Campus kennenlernen. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

(3515 Zeichen)
Exponat „The Veil“ © Foto: Jens Mohr/APD

THE SHITSHOW: Tagesklinik Waldfriede stellt Emotions-Simulatoren aus

Berlin/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Anlässlich der Berliner Woche der Seelischen Gesundheit zeigte die adventistische Tagesklinik Waldfriede in Berlin-Steglitz als erste psychiatrische Einrichtung vom 11. bis zum 17. Oktober die Ausstellung „THE SHITSHOW – a show about shitty feelings” („Eine Show über miese Gefühle“). Sie hatte das Ziel, ausgewählte Symptome von Depressionen und Angststörungen mittels Design-Objekten auch Nichtbetroffenen erfahrbar zu machen.

„Aus unserer täglichen Arbeit wissen wir, wie wichtig es auch für den Behandlungserfolg ist, dass sich Betroffene ernstgenommen und verstanden fühlen. Die Simulatoren vermitteln auf eine niederschwellige Weise, wie es sich anfühlen kann, an Depressionen oder Angststörungen erkrankt zu sein – eine sinnvolle Ergänzung für die Arbeit mit Angehörigen und Patienten”, so Dr. Franziska Selig, Oberärztin in der Tagesklinik Waldfriede zur Projektidee.

Die Ausstellung
In einem mehrstufigen Designprozess hatten Johanna Dreyer, Nele Groeger und Luisa Weyrich in Zusammenarbeit mit Produktdesignern Objekte, die Symptome von Depressionen und Angststörungen auf körperlicher Ebene erfahrbar machen, entwickelt. Die sogenannten „Emotions-Simulatoren“ konnten in der Tagesklinik Waldfriede von den Besuchern der Ausstellung aufgesetzt und angezogen werden, um ein direktes Gefühl für die Symptome Betroffener zu erhalten.

Tagesklinik Waldfriede
Die Tagesklinik Waldfriede wurde im Juni 2017 eröffnet und gehört zum „Gesundheitsnetzwerk Waldfriede“, einer Einrichtung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Tagesklinik wendet sich mit ihrem teilstationären Angebot an Menschen mit psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen, wie Depressionen, Ängsten, Zwängen und Suchtfolgestörungen. Weitere Informationen: www.tagesklinik-waldfriede.de

(1369 Zeichen)
Symbolbild © Foto: geralt/pixabay.com

Washington Adventist Hospital bietet innovative Herzoperation an

Takoma Park, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | International

Das Washington Adventist Hospital (WAH) bietet als erstes Krankenhaus im Landkreis Montgomery, Maryland/USA, ein minimal-invasives Operationsverfahren bei Mitralklappen-Insuffizienz am Herzen an. Wie die Presseabteilung des Krankenhauses berichtete, haben Herz-Spezialisten des WAH im September ihre erste Transkatheter-Mitralklappenoperation durchgeführt.

Mitralklappen-Insuffizienz ist eine schwere Herzerkrankung, die auftritt, wenn die Herzklappe nicht richtig schliesst und Blut zurück in das Herz gelangt. Unbehandelt kann sie Herz und Lunge belasten und schliesslich zu Herzversagen führen. Einer von 10 Menschen über 75 Jahren leide laut WAH unter dieser Herzklappenerkrankung. Das minimal-invasive Verfahren, auch MitraClip-Verfahren genannt, biete eine alternative Möglichkeit beispielsweise für Patienten, bei denen eine Operation am offenen Herzen aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder einer chronischen Erkrankung ein hohes Risiko bergen würde.

Operation mit MitraClip-Verfahren
Bei der Operation mit MitraClip-Verfahren wird ein winziger Schlauch (Katheter) mit einem Clip in der Grösse einer kleinen Münze durch einen Schnitt in einer Arterie in der Nähe der Leiste bis zum Herzen geführt. Der Clip schliesst das Leck und ermöglicht so eine normale Herzfunktion. Für Patienten, bei denen dieses Verfahren durchgeführt werden kann, bietet MitraClip laut WAH eine schnelle Genesungszeit und sofortige Linderung ihrer Symptome. Es verbessere die Lebensqualität und führe zu einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit von Herzversagen.

(1211 Zeichen)
Werbefläche der Kampagne „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben!“ am Flughafen Stuttgart © Foto: Jens Mohr/APD

„Liebeskampagne“ mit Bibelvers am Stuttgarter Flughafen

Stuttgart/Deutschland | 24.10.2018 | APD | International

Wie die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) mitteilte, hat die Flughafenseelsorge Stuttgart anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens eine Kampagne rund um das Thema Liebe initiiert. Die Kampagne am Flughafen Stuttgart startete am 22. Oktober unter dem Motto „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben“. Dieser Satz stammt aus dem biblischen Buch Jeremia, Kapitel 31, Vers 3 in der Übersetzung der Gute Nachricht Bibel, die vor 50 Jahren erstmals erschienen ist.

„Uns ist es ein Anliegen, Menschen auf positive, überraschende Weise zur Auseinandersetzung mit Aspekten von Liebe im menschlichen Leben einzuladen“, so Marjon Sprengel, Seelsorgerin für die römisch-katholische Kirche am Flughafen. Unterstützt wird die Flughafenseelsorge von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Katholischen Bibelwerk, der Württembergischen und der Deutschen Bibelgesellschaft. „Wir möchten dazu beitragen, dass ein Impuls aus der Bibel die Menschen in ihrem Alltag erreicht“, sagte Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft.

Bibelvers als Motto: 50 Jahre Gute Nachricht Bibel
Der Bibelvers „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben“ soll laut DBG über die Monitore in den Terminals und auf verschiedenen Werbeflächen im Flughafen im ganzen November zu sehen sein. Er stammt aus Jeremia 31,3 in der Gute Nachricht Bibel (GNB). Die GNB ist vor 50 Jahren als erste moderne Bibelübersetzung auf Deutsch erschienen. Ferner liegt im Rahmen der Kampagne an mehreren Orten am Flughafen ein kostenloses Magazin zur Mitnahme aus. Im Magazin wird das Thema Liebe aus vielfältigen Blickwinkeln betrachtet, ein Blickwinkel ist der des christlichen Glaubens.

Kirchliche Dienste am Flughafen Stuttgart
Die im Dezember 1998 gegründeten Kirchlichen Dienste Flughafen Messe sind eine ökumenische Einrichtung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die Aufgaben teilen sich zwei hauptberuflich Mitarbeitende mit mehr als 30 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern. Zu den Aufgaben gehört unter anderem die Unterstützung und seelsorgerliche Begleitung von Fluggästen und Flughafenmitarbeitenden.

(1744 Zeichen)
Symbolbild © Foto: Andreas Ruediger/churchphoto.de

Diskriminierte und verfolgte Christen berichten über Situation vor Ort

Thun/Schweiz | 24.10.2018 | APD | Religionsfreiheit

Wie jedes Jahr lädt das international tätige Hilfswerk «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» (Thun) Gäste aus Ländern ein, in denen Christen teilweise unterdrückt und verfolgt werden. Projektverantwortliche und Direktbetroffene aus Laos, Indien und Arabien geben in der Schweiz an rund 40 Anlässen, teils auch im Rahmen von «Sonntag der verfolgten Kirche» (SVK), einen Einblick über die Herausforderungen in ihrer Heimat und ihr Engagement

Untergrundgemeinden in Laos
Laut der Medienmitteilung von HMK weckt es oft Unmut bei der kommunistischen Lokalregierung, wenn Menschen in Laos zum christlichen Glauben finden. «Es kommt immer wieder vor, dass Menschen, die frisch im Glauben sind, aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen werden. Sie verlieren all ihren Besitz, dürfen kein Wasser mehr aus dem Dorfbrunnen schöpfen oder ihre Kinder dürfen nicht mehr in die Schule gehen. Oftmals haben sie nicht einmal mehr genügend zu essen», sagte Pastor David*. Er schildert einen Vorfall bei dem ein Mann, der sich nicht davon abhalten liess, von Jesus zu erzählen, von den Behörden bedroht wurde. Als er eines Abends vom Reisfeld zurückkam, war sein Haus zerstört. HMK habe der Familie geholfen, an einem anderen Ort eine neue Existenz aufzubauen.

Anwältin für Verfolgte in Indien
Auf die Frage, warum sich die Rechtsanwältin Chhaya* in Indien für verfolgte Christen einsetzt, meint sie: «Als junge Anwältin begegnete ich in meiner Heimat vielen Christen, die wegen ihres Glaubens angegriffen wurden. Ich traf mutige Männer und Frauen, die es in Kauf nahmen, für ihre Überzeugung zu leiden. Diese meist einfachen Leute, die enorme Bedrängnis erfahren, inspirierten mich. So fragte ich mich, was ich für meine Glaubensgeschwister, die Feindseligkeit und Gewalt erleben, tun kann.»

Als Anwältin helfe sie den Opfern, ihre Beschwerde aktenkundig zu machen und den rechtlichen Prozess «einzufädeln», schreibt HMK. Und: Es gebe Gebiete in Indien, wo ganze Menschenmassen Kirchen und Gläubige attackierten.

Christusnachfolge in Arabien
Ein Mann aus einem arabischen Land berichtet: «Als meine Frau erfuhr, dass ich Christ geworden war, beschimpfte sie mich als ‹Ungläubigen›. Aber ich habe den Gott der Bibel konkret erfahren, als er auf meine Gebete antwortete.» Die Frau sagte dazu gegenüber HMK: «Für mich war mein Mann ein ‹Abgefallener› und ein Fluch mit seiner Bibel. Doch dann träumte ich von Jesus Christus. Seither bin ich auch eine Jesus-Nachfolgerin.» Es folgten Morddrohungen mit der Aufforderung, zum Islam zurückzukehren, anschliessend Messerattacken und Angriffe mit Schusswaffen. Von ihren Familien wurde das Ehepaar für tot erklärt. Trotz allem halten die beiden an ihrem neuen Glauben fest, schreibt HMK.

Gemäss der HMK-Medienmitteilung berichten weitere Referenten bei den Anlässen in der Schweiz vom Engagement unter den Turkvölkern, der Situation im Jemen, Syrien/Irak, Indonesien, Nordafrika, Kuba und Nordkorea.

* Alle Namen von Betroffenen sind geändert

Die Terminliste der Veranstaltungen «Sonntag der verfolgten Kirche» 2018 und von «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» kann als PDF heruntergeladen werden:
https://www.kath.ch/wp-content/uploads/sites/2/2018/10/Terminliste-SVK-2018_HMK-Hilfe-f%C3%BCr-Mensch-und-Kirche.pdf

(2841 Zeichen)
Dr. Ganoune Diop bei der Feier „Religionsfreiheit für alle“ in Ruanda. © Foto: Abraham Bakari/Adventist Review

Ruanda: Regierungsvertreter am Festival „Religionsfreiheit für alle“

Silver Spring, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | Religionsfreiheit

Am 15. September wurde im Rahmen des 3. „All Africa Congress and Festival of Religious Liberty“ die Feier „Religionsfreiheit für alle“ im Amahoro Nationalstadion in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda, begangen. Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) berichtete, kamen in dem Stadion mit 30.000 Sitzplätzen Mitglieder und Kirchenleiter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Regierungsvertreter und Befürworter der Religionsfreiheit zusammen.

„Dieses Ereignis hat uns als Kinder Afrikas zusammengeführt, um das wichtige Prinzip der Religionsfreiheit zu diskutieren“, so der Präsident der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Ost-Zentralafrika, Pastor Blasious Ruguri. Zu den besonderen Gästen gehörten laut AR die Kabinettsministerin des Präsidenten von Ruanda, Judith Uwizeye, der ruandische Justizminister Johnston Busingye, sowie der Präsident des Obersten Gerichtshofs von Kenia, David Maraga.

Feier „Religionsfreiheit für alle“
Die fünfstündige Veranstaltung am Samstag, den 15. September wurde hauptsächlich von Mitgliedern der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, aber auch von Delegierten für Religionsfreiheit aus fast 30 Ländern, Vertretern von Menschenrechtsorganisationen, Regierungsbeamten, afrikanischen Wissenschaftlern und afrikanischen Unternehmern besucht. Die Feier umfasste eine Parade für Religionsfreiheit von Pfadfinderclubs und anderen kirchlichen Diensten, ein Konzert, Reden zum Thema Religionsfreiheit und Dankgebete, so AR.

Religionsfreiheit meint nicht Angleichung von Überzeugungen auf gemeinsamen Nenner
„Wir nehmen Religionsfreiheit nicht als selbstverständlich hin“, betonte der Generalsekretär der Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit, Dr. Ganoune Diop. „Die Geschichte zeigt uns etwas anderes.“ In einem kurzen Rückblick auf die lange Geschichte religiöser Meinungsverschiedenheiten und Kriege stellte Diop heraus, dass Respekt und Frieden zwischen den Kirchen ein Grund zum Feiern sei. Gleichzeitig machte er deutlich: „Religionsfreiheit ist keine Beseitigung von Unterschieden oder die Angleichung aller Überzeugungen auf einen gemeinsamen Nenner.“

(1712 Zeichen)
Empfänger eines Shelter Kits © Foto: ADRA Philippinen

Philippinen: ADRA verteilt Shelter Kits nach Super-Taifun Mangkhut

Silver Spring, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 15. September hat der extreme Taifun Mangkhut (Ompong), ein Hurrikan der Kategorie 5, auf Luzon, der grössten Insel der Philippinen, verheerende Schäden angerichtet. Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) mitteilte, sind mehr als 4,6 Millionen Menschen betroffen. Das Büro der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA auf den Philippinen hat ein Notfallteam entsandt, um die aktuelle Situation zu evaluieren und betroffenen Kommunen zu helfen. In Flora, Provinz Apayao, wurden 325 Shelter Kits verteilt.

„Dieser Sturm ist der stärkste, den die Philippinen in diesem Jahr erlebt haben, und bei weitem der verheerendste seit dem Taifun Haiyan vor fünf Jahren“, sagte Tom Pignon, Direktor von ADRA Philippinen. „Die starken Winde rissen Dächer ab und die starken Regenfälle lösten viele Erdrutsche aus. In einigen Kommunen wurden fast alle Gebäude beschädigt.“ Medienberichten zufolge stieg die Zahl der Todesopfer auf 66.

ADRA Notfall-Team
Das Notfall-Team der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA sei nach Tuguegarao City, der Hauptstadt der Provinz Cagayan im Norden Luzons, gereist, um sich mit den zuständigen Landesbehörden abzustimmen und erste Bewertungen in den Provinzen Isabela und Cagayan vorzunehmen, die am stärksten von der Verwüstung betroffen sind. Im Rahmen der Nothilfe werden von ADRA Philippinen auch Notunterkünfte vorbereitet, teilte AR mit.

ADRA Freiwillige verteilen Shelter Kits
Laut ADRA Österreich wurden in Flora, in der Provinz Apayao, 325 Shelter Kits verteilt, die Planen, Schnüre, Werkzeuge etc. enthalten, damit sich obdachlose Familien eine Unterkunft bauen bzw. ihre zerstörten oder beschädigten Häuser wieder aufbauen oder reparieren können. Dank freiwilliger Helfer aus vielen Adventgemeinden auf den Philippinen bringt ADRA die Hilfsgüter schnell zu den Menschen und hat Hilfe bei Logistik und Verteilung, um schnell reagieren zu können.

Risikogebiet Philippinen
Mangkhut war der 15. tropische Wirbelsturm auf den Philippinen im Jahr 2018. Laut Weltrisikoindex 2017 der Vereinten Nationen seien die Philippinen eines der Länder, die am stärksten von Katastrophen bedroht sind, so AR. Jedes Jahr träfen durchschnittlich 20 tropische Wirbelstürme das Land, welche Hunderte von Menschenleben forderten und Millionen von Menschen in Not und Armut zurückliessen.

(1837 Zeichen)
Symbolbild © Foto: Free-Photos/pixabay.com

Indonesien: ADRA erhält Flugunterstützung für Mitarbeitende

Silver Spring, Maryland/USA | 24.10.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Katastrophen- und Entwicklungshilfe ADRA hat dank Airlink, einer Katastrophenschutzorganisation in Washington, DC/USA, Flugunterstützung für die laufenden Hilfsmassnahmen nach dem Tsunami in Indonesien erhalten. So konnte Airlink für ein Notfallteam von ADRA International kostenlos Flugtickets für Flüge auf dem Weg nach Jakarta sichern, berichtete die Hilfsorganisation Anfang Oktober.

Die Katastrophenschutzorganisation Airlink habe laut ADRA dazu beigetragen, über 80 Hilfsorganisationen mit mehr als 40 Fluggesellschaften zu vernetzen, um schnelle und effiziente Flugdienste als Reaktion auf Naturkatastrophen weltweit zu erhalten. „Die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter zu fliegen … ist eine grosse Hilfe für uns“, sagte Mario de Oliveira, Direktor für Notfallmanagement bei ADRA International. „Die Partnerschaft macht wirklich einen Unterschied bei der Versorgung von verwüsteten Gemeinden.“ ADRA arbeite weiterhin mit Airlink zusammen, um zusätzliche Notfallteams nach Indonesien zu entsenden.

Kontinuierliche Bemühungen in Indonesien
ADRA führe zusätzlich Gespräche mit globalen Partnern und lokalen Behörden in Indonesien, um die Verteilung von sauberem Wasser, Lebensmitteln und Unterkünften zu unterstützen. „Die Beschaffung von sauberem Wasser war das Hauptproblem aufgrund der beschädigten Infrastruktur“, stellte Olivera fest. „Wassertankwagen werden von den lokalen Behörden organisiert, aber es gibt nicht genug“ - es gäbe einen grossen Mangel an Treibstoff.

(1120 Zeichen)
Vom Tsunami zerstörtes Haus in Indonesien © Foto: ADRA International

Indonesien: Erdbeben und Tsunami – ADRA hilft

Silver Spring, Maryland/USA und Ostfildern/Deutschland | 24.10.2018 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Das Erdbeben und der darauffolgende Tsunami haben auf der indonesischen Insel Sulawesi die Region Palu verwüstet. Nach Behördenangaben wurden bisher mehr als 1.400 Todesopfer entdeckt, über 60.000 Menschen seien obdachlos. Laut Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) sind rund 200.000 Insulaner auf Nothilfe angewiesen, darunter 46.000 Kinder und 14.000 ältere Menschen. Unter den Hilfsorganisationen befindet sich auch die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA.

„Die Zerstörung ist gross und die Situation vor Ort chaotisch. Häuser wurden weggeschwemmt, Gebäude und Geschäfte brachen zusammen, Strassen sind weggebrochen oder haben Risse, eine grosse Brücke wurde zerstört. Die humanitäre Situation ist sehr ernst. Tausende Menschen schlafen im Freien, da sie Nachbeben befürchten“, berichtet Clinton Rappel, Geschäftsführer von ADRA Indonesien. Das ADRA-Büro in Indonesien koordiniere die Hilfe mit nationalen und lokalen Behörden, sowie in Absprache mit anderen Hilfsorganisation und der Leitung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in Katastrophensituationen wie diesen viele freiwillige Helfer stellen könne.

ADRA International in Silver Spring, Maryland/USA, stellt für eine erste Nothilfe 200.000 US-Dollar/Franken zur Verfügung. ADRA Österreich finanziert 3.000 Zusammenstellungen mit Material für Notunterkünfte. ADRA Deutschland ist Partnerorganisation der „Aktion Deutschland Hilft“ (ADH). Diese hat 100.000 Euro/144.000 Franken als Soforthilfe für Sulawesi zur Verfügung gestellt. ADH-Bündnisorganisationen, die mit Projekten im Land tätig sind, helfen bereits im indonesischen Katastrophengebiet. So unterstützen beispielsweise ADRA, der Arbeiter-Samariter-Bund, Islamic Relief und World Vision Bergungsarbeiten und Bedarfsanalysen der lokalen Behörden.

Auch Adventisten von der Katastrophe betroffen
Laut der nordamerikanischen Kirchenzeitschrift Adventist Review seien auch Siebenten-Tags-Adventisten in der Stadt Palu von der Katastrophe betroffen. Etliche Mitglieder wären umgekommen, andere hätten sich vor dem Tsunami durch Flucht in höhere Gebiete retten können. Der adventistische Pastor Alvian Sadondang berichtet, dass er und seine Familie dankbar seien, die Naturkatastrophe überlebt zu haben. Doch sie wären traurig über die Zerstörungen und das damit verbundene Leid. „Meine Familie und ich suchen unsere Kirchenmitglieder, die noch vermisst werden. Fünf unserer Brüder wurden Opfer des Tsunami, aber es gibt noch einige, die wir bis jetzt suchen“, sagte Sadondang. „Unser Missionsbüro in Palu ist schwer beschädigt, ebenso wie unsere Kirchen in Setia Budi und Parigi. Die meisten Überlebenden brauchen Nahrung, sauberes Trinkwasser, Unterkunft und eine Grundversorgung."

In der Provinz Zentralsulawesi mit der Hauptstadt Palu gibt es rund 9.400 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 60 Kirchengemeinden.

(2438 Zeichen)
Themenwoche „lebensWERT“ © Logo: Stimme der Hoffnung

Hope Media-Themenwoche 2018 zu seelischer Gesundheit

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Medien

Vom 21. bis 27. Oktober veranstaltet das Medienzentrum der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Stimme der Hoffnung eine Themenwoche unter dem Motto „lebensWERT – Seelische Gesundheit“.

Wie das Medienzentrum berichtete, werden in der Woche vom 21. bis 27. Oktober unterschiedliche kostenlose Angebote, wie Fernsehsendungen, Radio Podcasts, Hörbücher für blinde und sehbehinderte Menschen sowie Studienkurse zum Thema „lebensWERT” bereitgestellt.

Verschiedene Formate zur Themenwoche
Auf Hope Channel Fernsehen werden Sendungen, wie „Fribos Dachboden: Mobbing”, „gesund: Verletzungen überwinden”, Sendungen über Vergebung, Lebensfreude, Lob, Beziehungskrisen und andere Themen ausgestrahlt.

Hope Channel Radio bietet ausgewählte Podcasts‚ wie „Im Gespräch” mit Arne Kopfermann, der seine Tochter verloren hat, Emanuel Olsen, der eine lebensbedrohliche Krankheit überstanden hat und Rita Kullen, die zum „Arbeitskreis trauernde Eltern und Geschwister“ gehört.

Die Hope Hörbücherei hat thematisch passende Hörbücher im Angebot, unter anderem „Angst – Verstehen, Entmachten, Verwandeln” von Cornelia Mack. Der „Herbstgruss” informiert ebenfalls über den Themenschwerpunkt.

Das Hope Bibelstudien-Institut bietet passende Fernkurse an, wie „Fit & Gesund”, „Leben mit Christus”, „Discover” und „Tränen, Trost und Hoffnung”. Weitere Informationen: www.stimme-der-hoffnung.de

(1242 Zeichen)
Hope Magazin Oktober/November 2018 © Cover: Stimme der Hoffnung

Adventistisches Medienzentrum legt neues Magazin auf

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Medien

Das Medienzentrum „Stimme der Hoffnung“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland gibt ein neues Magazin heraus. Die Zeitschrift „Hope Magazin“ soll einen Überblick über die vielfältigen Angebote der Marke „Hope“ geben und ist als Online-Ausgabe kostenlos verfügbar. Als Print-Ausgabe ist die Zeitschrift zunächst lediglich in Österreich erhältlich.

„Zeitungen und Zeitschriften sind in der immer vielfältiger werdenden Medienlandschaft eine Art informativer Ruhepol. Sie beinhalten wertvolle Beiträge, die das Leben bereichern und mit relevanten Informationen versorgen“, so Pastor Marc Naumann, Mitarbeiter des Medienzentrums „Stimme der Hoffnung“. Das Leitmotiv des neuen Magazins solle von der ersten Ausgabe die Hoffnung sein. Die Zeitschrift ermöglicht einen Überblick über die vielfältigen Angebote der Marke Hope. Es werden Einführungen in TV-Serien gegeben und Glaubenskurse oder Hörbücher vorgestellt. In Kurzartikeln wird ein ganzheitliches Lebenskonzept beschreiben und in Erfahrungsberichten Mut machende Erlebnisse berichtet.

Hope Magazin: erste Ausgabe Oktober/November 2018
„Seelische Gesundheit: Was die Seele ins Gleichgewicht bringt“ lautet der Titel der ersten Ausgabe, die für Oktober/November 2018 erscheint. Künftig soll das Hope Magazin sechs Mal im Jahr mit einem Umfang von 24 Seiten herausgegeben werden. Die Zeitschrift erscheint digital und als Printmedium. Da sich das Hope Magazin derzeit in einer Pilotphase befindet, gibt es die Print-Ausgabe zunächst nur in Österreich. Die Online-Version des Hope Magazins lässt sich als PDF kostenlos herunterladen: Deutschland: www.hope-magazin.de
Österreich: www.hope-magazin.at
Schweiz: www.hope-magazin.ch.

(1354 Zeichen)
Neue Sendereihe „Live @ Psalter Studios“ © Foto: Gilmore Tanabose/Hope Channel

Neue Musik-Sendereihe auf Hope Channel: „Live @ Psalter Studios“

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Medien

Der adventistische TV-Sender Hope Channel Deutsch strahlt erstmals die neue Musik-Sendereihe „Live @ Psalter Studios“ aus. Die erste Folge „Josh & Jackie 1/2“ wird am 21. Oktober um 19:00 Uhr gezeigt. Weitere Folgen sind immer sonntags um 19:00 Uhr auf Hope Channel Deutsch zu sehen.

Wie der Sender mitteilte, machen verschiedene Musikstile, Lieder und Lebens-geschichten das neue Format aus, bei dem die Zuschauer Lieder in Studio-Qualität hören und miterleben können, wie diese aufgenommen werden.

Christliche Musiker
„Gott begleitet dich auf jedem Weg. Aber wenn dein Leben ein Wunder sein und Träume wahr werden und deine Gebete erhört werden sollen, lass ihn führen, überlasse ihm die Kontrolle. Ich wusste, dass das Gottes Botschaft an mich war und ich mein Leben ändern musste“, sagt Sängerin Naomi Striemer über die wichtigste Entscheidung ihrer Karriere. Sie ist eine von mehreren christlichen Musikern, die aus ihrem Leben erzählen und darüber sprechen, was sie zu ihren Liedern inspiriert hat.

Psalter Studios
„Psalter Studios“ ist ein Mehrzweck-Aufnahmestudio in Sydney/Australien. Das Studio selbst wurde in den 1960ern von dem inzwischen verstorbenen bekannten Akustiker und Studiodesigner Richard Priddle entworfen und war die Heimat einiger der ersten „Hillsong“-Aufnahmen in den 1980ern und 90ern.

Hope Channel Deutsch
Hope Channel ist ein TV-Sender der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der vom Medienzentrum STIMME DER HOFFNUNG e. V. mit Sitz in Alsbach-Hähnlein betrieben wird. Der Sender gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus über 50 nationalen Sendern besteht.

Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope Channel auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.
Weitere Informationen: www.hope-channel.de

(1579 Zeichen)
Professor Dr. phil. Baldur Edmund Pfeiffer © Foto: ThHF/privat

Baldur Pfeiffer − Altrektor der Theologischen Hochschule Friedensau verstorben

Friedensau/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Personen

Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland trauert um ihren Altrektor Professor Dr. phil. Baldur Edmund Pfeiffer, der im 82. Lebensjahr am 16. Oktober plötzlich und unerwartet verstarb. Pfeiffer wurde 1990 nach der staatlichen Anerkennung der Hochschule als erster Rektor an die Bildungsstätte berufen, die er bis 1996 leitete.

Vom Libanon zurück nach Deutschland
Pfeiffer, 1937 in Würzburg geboren, studierte Geschichte und Religionswissenschaft in Beirut (Libanon) und Berrien Springs (Michigan, USA). 1967 promovierte er an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit einer Forschungsarbeit zum Verhältnis der deutschen Staaten zur USA im 19. Jahrhundert. Dem schloss sich von 1967 bis 1978 eine elfjährige Lehrtätigkeit an der adventistischen Middle East University in Beirut an. Von 1978 bis 1980 war er Pastor der adventistischen Kirchengemeinde Hamburg-Grindelberg. Danach lehrte Pfeiffer am damaligen Theologischen Seminar Marienhöhe der Adventisten in Darmstadt Kirchen- und Missionsgeschichte. Er gründete und leitete zeitgleich in Darmstadt das „Historische Archiv der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa“, welches sich heute in Friedensau befindet. Seit 1980 war Pfeiffer zudem Beauftragter der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (AIDLR) in Bern, die einen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen hat und in Zusammenarbeit mit der UN-Menschenrechtskommission den Schutz der Gewissens- und Religionsfreiheit fördert. Pfeiffer gehörte auch zum Redaktionsteam der Zeitschrift „Gewissen und Freiheit“ von AIDLR.

Zentrale Anliegen: Geschichte, Gesellschaft, Gerechtigkeit
Am 5. September 1990 beschloss der Ministerrat der damaligen DDR dem Theologischen Seminar Friedensau zum 15. September 1990 den Status einer staatlich anerkannten Hochschule zu verleihen. Am 7. September 1991 erfolgte die Einführung von Professor Dr. Baldur Pfeiffer als erstem Rektor der neuen Hochschule. In seiner Amtszeit leitete er wichtige Investitionsmassnahmen zum Ausbau der Hochschule ein und gründete den Fachbereich Christliches Sozialwesen. Die Begegnung mit afrikanischen Studierenden veranlasste ihn 1996 die Hilfsorganisation „Support Africa“ ins Leben zu rufen, welche die Entwicklung von Universitäten in Afrika, insbesondere in den Bereichen der Agrar- und Gesundheitswissenschaften, fördert. Für dieses Engagement erhielt Pfeiffer im Jahr 2003 von der University of Eastern Africa in Kenia die Ehrendoktorwürde. Dem Einsatz für Menschenrechte und Religionsfreiheit blieb er sein Leben lang verbunden.

Anlässlich seines 70. Geburtstags ehrte die Theologische Hochschule Friedensau im Jahr 2007 Pfeiffer mit der Festschrift „Geschichte, Gesellschaft, Gerechtigkeit“. „Die Festschrift ist eine Würdigung des Engagements von Professor Pfeiffer für die drei Themen Geschichte, Gesellschaft und Gerechtigkeit, die in seinem Leben und Wirken zentrale Anliegen waren“, erläuterte Dr. Stefan Höschele, Dozent für Systematische Theologie und Missionswissenschaft in Friedensau. Höschele hob besonders die interkulturelle Arbeit von Pfeiffer hervor. „Die Auseinandersetzung mit dem Islam und mit Jahrtausende alten Kulturen, die sich eigenständig und kaum berührt von der europäischen Geistesgeschichte entwickelt haben, waren Herausforderungen, die er mit erstaunlicher Anpassungsfähigkeit meisterte. Auch in sein Denken, Lehren und seine Veröffentlichungen ging die Überzeugung von der Notwendigkeit der Anerkennung kultureller Vielfalt ein.“

Baldur Pfeiffer verfasste selbst historische Werke, unter anderem „The European Seventh-Day Adventists Mission in the Middle East 1879-1939“ (1981), „Die Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland“ (1989), „Die Adventisten im Nahen Osten, 1878-1939“ (1996), sowie als Mitautor von „Die Adventisten und Hamburg − Von der Ortsgemeinde zur internationalen Bewegung“ (1992).

Friedensauer Hochschule
Die auf das Jahr 1899 zurückgehende Friedensauer Hochschule bietet derzeit in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – sowie den Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ an. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

(3990 Zeichen)
Jonas Weisse (23), Pastoralassistent in den Adventgemeinden Schaffhausen, Wetzikon und Zürich II © Foto: Privat

Neuer Pastoralassistent für Adventgemeinden im Kanton Zürich und Schaffhausen

Zürich/Schweiz | 24.10.2018 | APD | Personen

Nach vierjährigem Theologiestudium hat Jonas Weisse (23) am 1. Oktober 2018 seine Tätigkeit in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten begonnen. Er wird während zwei Jahren als Pastoralassistent in den Adventgemeinden Schaffhausen, Wetzikon und Zürich II, (Zürich-Affoltern) wirken.

Jonas Weisse wird mit dem Bezirkspastor und Mentor Michael Urbatzka zusammenarbeiten. Gemeinsam werden sie die Adventgemeinde Schaffhausen, mit 64 Mitgliedern, die Adventgemeinde Wetzikon mit 78 Mitgliedern, sowie die Adventgemeinden Zürich II (Zürich-Affoltern), mit 127 Mitgliedern betreuen.

«Ich möchte den Menschen das, was mir guttut, weitergeben», sagte Jonas Weisse. Er wolle gemeinsam mit seinem Mentor, Michael Urbatzka, Seminare und Vorträge zu Lebensfragen anbieten, wie zum Beispiel ein Vergebungsseminar. Im sozialen Bereich seien Spaghetti-Essen für jedermann vorgesehen.

Werdegang
Der Doppelbürger von Finnland und Deutschland ist im Kanton Freiburg aufgewachsen und hat die Matura im Oberstufenrealgymnasium am Seminar Bogenhofen, einer Bildungseinrichtung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Oberösterreich, abgeschlossen. Von 2014 bis 2018 studierte er adventistische Theologie am Theologischen Seminar Bogenhofen.

Jonas Weisse hatte 14 Jahre Klavier- und 13 Jahre Cellounterricht. Von 2010 bis 2015 studierte er im Vorbereitungslehrgang für Violoncello an der Universität Mozarteum Salzburg/Österreich. Neben der Pflege seiner musikalischen Begabung fährt er gerne Mountainbike und Rennrad, liebt das Joggen und geniesst das Skifahren.

Adventgemeinde Schaffhausen, Wetzikon und Zürich-Affoltern
Er werde in den drei Adventgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen, auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Jonas Weisse. Im Weiteren werde er sich auch in der Bezirksjugendarbeit sowie in jener der Deutschschweiz, bei Lagern und Events, engagieren. Die Adventgemeinde Schaffhausen und Zürich-Affoltern würden ihre Räumlichkeiten auch für private Anlässe, wie Vereinssitzungen, Geburtstage oder Familienfeste vermieten, da sie mit guten Küchen und einem entsprechenden Raumangebot ausgerüstet seien.

Webseiten
• Adventgemeinde Schaffhausen: http://schaffhausen.adventgemeinde.ch
• Adventgemeinde Wetzikon: http://wetzikon.adventgemeinde.ch
• Adventgemeinde Zürich II, (Zürich-Affoltern): https://wolfswinkel.stanet.ch

Weitere Adventgemeinden im Kanton Zürich
• Adventgemeinde Wädenswil: http://waedenswil.adventgemeinde.ch/
• Adventgemeinde Zürich I, Cramerstrasse: http://zuerich.adventgemeinde.ch/
• Adventgemeinde Zürich III, Oerlikon, Latino-Gemeinde:
http://latein-zuerich.adventgemeinde.ch/
• Adventgemeinde Zürich IV, Angolanische Gemeinde: keine Webseite
• Adventgemeinde Zürich V, Spanische Gruppe:
http://hispanos.zuerich.adventgemeinde.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus.

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Gemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei „Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die „Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung „Schweizer Union“.

Ende Dezember 2017 lebten 4.762 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 54 Kirchgemeinden und sechs Gruppen. Weltweit sind knapp 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

(4198 Zeichen)
EKD-Friedensbeauftragter Renke Brahms © Foto: Holger Teubert/APD

Renke Brahms seit zehn Jahren Friedensbeauftragter der EKD

Bonn/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Personen

Renke Bahms, leitender Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, ist seit dem 1. Oktober 2008, also seit zehn Jahren, der erste Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). In dieser Zeit hat er hat nach Ansicht der evangelischen Friedensarbeit wichtige und deutliche Akzente in friedenspolitischen und friedensethischen Fragen gesetzt.

Mit der Berufung von Renke Brahms zum Friedensbeauftragten wollte der Rat der EKD 2008 die kirchliche Friedensarbeit stärken. Der neue Beauftragte sollte dabei die Impulse, die von der 2007 veröffentlichten EKD-Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ ausgingen, koordinieren und verstärken.

Klar in der Sache, verbindlich im Ton
„Dies tut Renke Brahms seit nunmehr zehn Jahren eindrucksvoll und er setzt sich leidenschaftlich ein für Abrüstung, eine Stärkung internationaler Organisationen, gewaltfreie Konfliktlösungen und einen gerechten Frieden“, hob Dr. Horst Gorski, Vizepräsident im Kirchenamt der EKD, hervor. Dabei zeichne sich der EKD-Friedensbeauftragte durch eine „Klarheit in der Sache, aber Verbindlichkeit im Ton“ aus, so der Theologe, der im Kirchenamt der EKD in Hannover die Abteilung „Öffentliche Verantwortung“ leitet. Der EKD-Vizepräsident würdigte dabei aber auch die wichtige Rolle des EKD-Friedensbeauftragten bei der derzeitigen Vorbereitung der EKD-Synode im November 2019 in Dresden, bei der die Friedensarbeit das Schwerpunktthema sein wird. „Hier hat Renke Brahms durch seine langjährige Arbeit einen grossen Anteil daran, dass sich viele Landeskirchen und die EKD Gedanken machen, wie der Weg hin zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens aussehen könnte.“

Ein Glücksfall für die evangelische Friedensarbeit
„Seit 2008 verleiht Renke Brahms der evangelischen Friedensarbeit Gesicht und eine markante Stimme “, betonte auch Dr. Christoph Münchow, Bundesvorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), der zugleich aktueller Vorsitzender des Vereins für Friedensarbeit im Raum der EKD ist. „Renke Brahms ist ein Glücksfall für die evangelische Friedensarbeit zu der auch die evangelischen Freikirchen gehören“, so Münchow.

Ein unbequemer Mahner
Christine Busch, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF), erinnerte: „Als EKD-Friedensbeauftragter setzt sich Renke Brahms seit zehn Jahren immer für den Vorrang ziviler und gewaltfreier Konfliktbearbeitung ein. Sei es in der Ablehnung von Rüstungsexporten, beim Eintreten für eine atomwaffenfreie Welt, beim kritischen Blick auf den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan, bei Militärinterventionen in Syrien oder Libyen. Immer zeigt der EKD-Friedensbeauftragte hier Flagge.“ Damit sei er ein wichtiger und oft auch unbequemer Mahner.

(2487 Zeichen)
Rektor Prof. Dr. Roland Fischer (li.) begrüsst Raul Cervantes als Bibliotheksleiter © Foto: Szilvia Szabó/ThHF

Deutschland: Neuer Leiter der Hochschulbibliothek Friedensau

Friedensau/Deutschland | 24.10.2018 | APD | Personen

Ab 1. Oktober wird die Bibliothek der Theologischen Hochschule Friedensau/Deutschland der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten von einem neuen Bibliotheksleiter geführt. Rektor Professor Dr. Roland Fischer begrüsste Raul Cervantes im Namen der Hochschulleitung, der Studierenden und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seiner neuen Funktion.

Raul Cervantes übernimmt nach kurzer Vakanz die Leitung der Bibliothek und damit die Stelle von Raimar Oestreich der Ende Juni 2018 die Hochschule verlassen hatte. Raul Cervantes, 46 Jahre alt, absolvierte das Studium „Library and Information Science“ an der Humboldt-Universität Berlin und schloss es 2011 mit dem Master of Arts ab. Er ist deutscher Staatsbürger mit mexikanischen Wurzeln. Seit 2011 arbeitet er an der Hochschulbibliothek in Friedensau und kennt aus „zweiter Reihe“ die Herausforderungen, Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterinnen, was die Übernahme der neuen Aufgaben erleichtern werde, so der Rektor. Cervantes ist verheiratet und hat zwei Kinder. Derzeit promoviert er nebenberuflich an der Universität Complutense de Madrid in Bibliothekswissenschaften.

Bibliothek mit über 150.000 Medien
Die Friedensauer Hochschulbibliothek umfasst ein vielfältiges Angebot mit über 150.000 Medien. Darunter sind wissenschaftliche Monographien und Zeitschriften, Noten und Liederbücher, Musik und Filme, Unterhaltungsliteratur sowie Kinder- und Jugendbücher. Zugriff auf Online-Datenbanken und elektronische Zeitschriften erweitern den physischen Bestand. Die Hochschulbibliothek verwaltet auch die Freikirchenbibliothek des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) mit Schrifttum aus den unterschiedlichsten Denominationen. Zudem gibt es in der Musikalienbibliothek eine umfangreiche Notensammlung für die Bereiche Kirchen- und Popularmusik.

Friedensauer Hochschule
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Hier können acht Bachelor- und M.A.-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten. Weitere Informationen unter: www.thh-friedensau.de

(1950 Zeichen)

Johannes Oeldemann, Ökumene nach 2017… auf dem Weg zur Einheit?

| 24.10.2018 | APD | Buchrezensionen

Johannes Oeldemann, Ökumene nach 2017… auf dem Weg zur Einheit? (Blickpunkt Ökumene 1), Paderborn/Leipzig: Bonifatius/Evangelische Verlagsanstalt 2018, 128 Seiten, Paperback, 14,90 Euro, ISBN: 978-3-374-05462-6

Der Autor, Direktor am Johann-Adam-Mühler Institut für Ökumenik in Paderborn, betont, dass es viele gute Gründe gebe, das Reformationsgedenkjahr 2017 als ein „Jahr der Ökumene“ zu bezeichnen. Zwar habe es anfangs auf römisch-katholischer Seite grosse Vorbehalte gegeben, doch sei es gelungen, diese Bedenken auszuräumen und das Reformationsgedenkjahr auf vielfältige Weise gemeinsam zu begehen. Bemerkenswert ist für Oeldemann die gemeinsame Erklärung des Lutherischen Weltbundes und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, die mit den Worten beginnt: „Am 31. Oktober 2017, dem letzten Tag des gemeinsamen ökumenischen Reformationsgedenkjahres, empfinden wir tiefe Dankbarkeit für die spirituellen und theologischen Gaben, die uns die Reformation geschenkt hat und deren wir gemeinsam sowie mit unseren ökumenischen Partnern weltweit gedacht haben.“

In dem vorliegenden Buch hat der Verfasser versucht, den ökumenischen Ertrag des Jahres 2017 nur insoweit zu erheben, wie dieser in Schriftform greifbar ist. Deshalb enthält der Band vor allem Textauszüge aus Dokumenten und Erklärungen, Predigten und Ansprachen zum Reformationsjahr 2017. Diese sind sieben Themenbereichen zugeordnet, von „Erinnernde Ökumene“ bis „Wertschätzende Ökumene“. Die Auswahl der Texte beschränkt sich dabei auf den deutschsprachigen Raum und die Weltebene, nämlich den Vatikan und die konfessionellen Weltbünde.

Sieben Kapitel mit Herausforderungen für die Zukunft
Die sieben Kapitel wollen zukunftsweisende Aspekte aus den ökumenischen Initiativen des Reformationsgedenkjahres aufgreifen und verdeutlichen, in welchen Bereichen eine Vertiefung der Zusammenarbeit in der „Ökumene nach 2017“ ratsam erscheint. Diese Überlegungen werden am Ende jedes Kapitels stichwortartig zusammengefasst. So gibt es etwa im Kapitel 2 „Geistliche Ökumene“ die Anregung: „die gemeinsame Orientierung an der Heiligen Schrift als Quelle des Glaubens durch ökumenische Bibelgespräche, Kinderbibelwochen etc. fördern“. In Kapitel 3 „Seelsorgerliche Ökumene“ empfiehlt der Autor: „den nichtkatholischen Ehepartnern und Kindern in konfessionsverbindenden Familien in begründeten Einzelfällen den Zugang zu den Sakramenten der Busse, der Eucharistie und der Krankensalbung in der katholischen Kirche zu ermöglichen“. In Kapitel 4 „Verantwortete Ökumene“ heisst es unter anderem: „in der Erwachsenenbildung ökumenisches und konfessionskundliches Grundlagenwissen vermitteln“. Die „Solidarische Ökumene“ in Kapitel 5 soll beispielsweise durch „die ökumenische Zusammenarbeit bei der Betreuung von Migrantinnen und Migranten“ fortgeführt „und ihre Integration in die Gesellschaft“ gefördert werden. Bei der „Missionarischen Ökumene“ (Kapitel 6) geht es auch darum, „Menschen über Angebote in der Stadt (auf dem Marktplatz, in der Fussgängerzone)“ anzusprechen, „die nie den Fuss über die Schwelle einer Kirche setzen würden“.

Reformation aus römisch-katholischer Sicht
Der Autor verschweigt nicht, dass er dieses Buch aus der Perspektive eines römisch-katholischen Theologen geschrieben hat. So stellt er fest, dass die Bilanz des Reformationsgedenkjahres auch aus katholischer Sicht gemischt ausfällt. Diejenigen, die persönlich involviert waren, etwa Kardinal Marx als Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz oder Bischof Feige als Vorsitzender der Ökumenekommission, zogen eine positive Bilanz. Andere, welche die vielen ökumenischen Aktivitäten aus einer kritischen Distanz betrachtet hätten und deren persönliche Berührungspunkte mit evangelischen Christen sich oft auf das Notwendigste beschränkten, sehen das Ganze kritischer. Zum Wortführer der Letzteren habe sich Kardinal Woelki mit einem Beitrag in der „Herder Korrespondenz“ gemacht, in dem er mehr „Ehrlichkeit in der Ökumene“ forderte. Ob das Jahr 2017 letztlich in die Geschichtsbücher als ein „Jahr der Ökumene“ eingehen wird, hänge laut Johannes Oeldemann nicht von der Quantität und Qualität ökumenischer Veranstaltungen in diesem Jahr ab, sondern werde sich vor allem daran entscheiden, welche Wirkungsgeschichte diese haben werden. Letztlich gehe es darum, ob die ökumenischen Impulse in diesem Jahr aufgegriffen und umgesetzt werden oder ob die vielen ökumenischen Impulse im Sande verlaufen.

Literaturverzeichnis
Am Schluss des Bandes findet sich ein ausführliches Literaturverzeichnis. Darin weist der Autor auf ökumenische Texte, die im deutschen Sprachraum im Blick auf das Reformationsjubiläum veröffentlicht wurden, aber auch auf ausgewählte Predigten und Ansprachen, einige Kommentare und Stellungnahmen sowie auf weiterführende Literatur hin. Im Literaturverzeichnis findet sich unter anderem die Erklärung „Gemeinsam zur Mitte. 500 Jahre Reformation“ des reformierten Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und der römisch-katholischen Schweizer Bischofskonferenz, das „Grusswort auf dem Symposium in Thessaloniki zu 500 Jahre Reformation am 4. März 2017“ des Ehrenoberhaupts der Orthodoxen Kirche, Patriarch Bartholomaios, oder der Aufsatz von Georgios Vlantis „Das Reformationsjahr und die zahlenmässig kleineren Kirchen in Deutschland“. Doch die Fülle der Dokumente macht deutlich, dass es beim Stichwort „Jahr der Ökumene 2017“ hauptsächlich um die Ökumene zwischen Lutheranern und römischen Katholiken ging. Andere Kirchen waren nur am Rande im Blickfeld.

Ökumene ist mehr als zwei
Das kritisierte auch Karl Heinz Voigt, Theologe und Historiker der Evangelisch-methodistischen Kirche, in seinem ebenfalls 2018 erschienen Werk „Kirchliche Minderheiten im Schatten der lutherischen Reformation vor 1517 bis nach 2017“. Er bemängelt, dass das Jahr 2017 gezeigt habe, wie gewisse Grundstrukturen und Denkraster, die auf die Frühzeit der Reformation zurückgehen, bis heute prägend seien. Selbst die ökumenische Bewegung und das Zweite Vatikanische Konzil hätten in Deutschland manche Ansätze früherer Zeiten nicht überwinden können. Voigt betont: „Wer im 21. Jahrhundert über die Einheit nachdenkt, darf sich nicht auf die Bilder der römisch-katholischen und der lutherischen Kirchen konzentrieren.“ Wer nicht nur auf Deutschland schaut stelle schnell fest: „Ökumene ist mehr als zwei!“ In England gebe es beispielsweise nur eine „Handvoll Lutheraner“ und in den USA gehöre ein beachtlicher Teil der Christenheit zu den unabhängigen Kirchen. Baptisten, Methodisten, Adventisten und viele andere, die in Deutschland kirchliche Minderheiten sind, bildeten in anderen Ländern und Kontinenten Mehrheiten, die in ihren jeweiligen Ländern mit allen christlichen Kirchen auf Augenhöhe lebten.

Diese Tatsache berücksichtigt auch Johannes Oeldemann in seinem Buch „Ökumene nach 2017… auf dem Weg zur Einheit?“. Eine seiner Anregungen nach 2017 im Blick auf eine „erinnernde Ökumene“ (Kapitel 1) lautet „auf kirchenleitender Ebene: gemeinsam mit den in Deutschland kleineren Kirchen überlegen, wo und wie auch mit ihnen ein Prozess der ‚Heilung der Erinnerungen‘ initiiert werden kann“. Und in Kapitel 7 „Wertschätzende Ökumene“ empfiehlt er „durch die Einbeziehung der in Deutschland kleineren Kirchen (orthodoxe und orientalische Kirchen, evangelische Freikirchen, etc.) in die Ökumene Wertschätzung auch für ihre Traditionen zeigen“.
Holger Teubert

(7466 Zeichen)
© Nachrichtenagentur APD Basel (Schweiz) und Ostfildern (Deutschland). Kostenlose Textnutzung nur unter der Bedingung der eindeutigen Quellenangabe "APD". Das © Copyright an den Agenturtexten verbleibt auch nach ihrer Veröffentlichung bei der Nachrichtenagentur APD. APD® ist die rechtlich geschützte Abkürzung des Adventistischen Pressedienstes.