Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 1/2019 - JANUAR 2019 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 1/2019 - JANUAR 2019

Kampagnen-Grafik: «Nein zu diesem Zensurgesetz!» © Foto: Referendumskomitee / https://www.zensurgesetz-nein.ch

Referendum «Nein zu Zensurgesetz!» startet Unterschriftensammlung

Thun/Schweiz | 27.01.2019 | APD | Schweiz

In der Wintersession 2018 hat eine Mehrheit von National- und Ständerat beschlossen, die Rassismus-Strafnorm um den Begriff der «sexuellen Orientierung» zu erweitern (Art. 261bis StGB). Am 5. Januar hat die Eidgenössisch-Demokratische Union EDU an ihrer Delegiertenversammlung in Olten beschlossen, das Referendum gegen die Ausdehnung der Rassismus-Strafnorm auf «sexuelle Orientierung» zu ergreifen, da dieses «Zensurgesetz» ein «fundamentaler Angriff auf die Meinungsäusserungsfreiheit» darstelle. Inzwischen hat sich ein überparteiliches Komitee gebildet, welches das Referendum gegen dieses «Zensurgesetz» ergriffen hat. Die Frist zur Sammlung der nötigen 50.000 beglaubigten Unterschriften dauert bis Ende März 2019.

Das überparteiliche Komitee schreibt in einer Medienmitteilung: «Das absurde ‘Zensurgesetz’ hätte verheerende Auswirkungen auf das demokratische Zusammenleben in unserem Land und würde der Willkür Tür und Tor öffnen.» Deshalb liege der Schwerpunkt der Kampagne bei der Verteidigung des freien Wortes.

Nein zur Einschränkung der Meinungsäusserungs- und Gewissensfreiheit
Der Kern der Meinungsäusserungs- und Informationsfreiheit, sei in der Bundesverfassung Artikel 16 verankert, so das Referendumskomitee. Diese Freiheiten würden das Recht miteinschliessen, Meinungen äussern zu dürfen, die anderen nicht gefallen würden. «In einer intakten Demokratie gibt es keine Ansprüche darauf, nicht kritisiert zu werden», so das Komitee.

«Schwammige Begriffe» im Strafgesetzbuch und Klagewelle befürchtet
Im Weiteren geht es dem Referendumskomitee darum «schwammige Begriffe im Strafgesetzbuch» zu verhindern. Das Strafgesetzbuch bestrafe Beleidigung, Ehrverletzung und Verleumdung schon heute. «Neue Strafnormen, die kaum fassbare Begriffe wie ‘sexuelle Orientierung’ verwenden, schaden der Rechtssicherheit und bereiten den Boden für eine willkürliche Praxis vor», heisst es in der Medienmitteilung. Die Rassismus-Strafnorm habe unter Strafe gesetzt, wer Angehörige einer Rasse, Ethnie oder Religion öffentlich «herabsetzt». Mit der Gesetzesanpassung sollen auch «Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung» bestraft werden. Dabei könnten schon allgemein gehaltene kritische Äusserungen über bestimmte sexuelle Orientierungen den Straftatbestand erfüllen, befürchtet das Komitee. Damit sei eine Klagewelle gegen Menschen absehbar, die Homosexualität aufgrund religiöser Überzeugung infrage stellen würden. Dabei könnten schon allgemein gehaltene kritische Äusserungen über bestimmte sexuelle Orientierungen den Straftatbestand erfüllen.

Mehr Infos: https://www.zensurgesetz-nein.ch/

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Daniel Zwiker, Psychotherapeut und Theologe © Foto: privat

Religiöser Missbrauch - «Glaube mit Risiken und Nebenwirkungen»

Basel/Schweiz | 27.01.2019 | APD | Schweiz

Am 17. Januar referierte Daniel Zwiker, eidg. anerk. Psychotherapeut und Theologe, im Adventhaus Basel zum Thema «Glaube mit Risiken und Nebenwirkungen» - Vom religiösen Missbrauch im frommen Gewand. Die Veranstaltung wurde von der Ortsgruppe Basel des Vereins Liga Leben und Gesundheit LLG im Rahmen ihrer Vortrags- und Seminartätigkeit organisiert. Der Verein wurde 1954 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und hat die ganzheitliche Gesundheitsförderung zum Ziel.

Die Definition von Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation WHO sei ganzheitlich und umfasse den Menschen als bio-, psycho-, sozio- und spirituelles Wesen, sagte Zwiker. In allen diesen Bereichen könne es zu Grenzüberschreitungen kommen, was übergriffig sei. Dies betreffe auch den spirituellen bzw. religiösen Bereich.

Der Psychotherapeut verwies auf eine Auflistung von Beispielen, wie sich religiöser Missbrauch in kirchlichem Bereich äussern kann, die auf der Webseite www.geistlicher-missbrauch.ch aufgeführt sind: Wer ein Problem anspricht, wird selbst zum Problem gemacht. Wer Leitungspersonen kritisiert, hat ein Autoritätsproblem. Seelsorgerliche Sitzungen werden zur Kontrolle missbraucht, auch um das Privatleben zu bestimmen. Dabei könne einem der Glaube abgesprochen werden, man werde als psychisch angeschlagen oder als Werkzeug Satans bezeichnet.

Begriffsklärung
Er bevorzuge bei dieser Thematik den Begriff „religiöser“ Missbrauch und nicht die allgemein übliche Bezeichnung „geistlicher“ Missbrauch, so Zwiker. „Geistlich“ stehe für ihn als Christ in Bezug zum Heiligen Geist, den er mit Aufbauendem, Positivem verbinde und nicht mit Missbrauch. Missbrauch komme in frommem, religiösem Mantel daher, deshalb verwende er den Begriff „religiöser“ Missbrauch. Die Problematik sei aber auch in der Esoterik oder bei Ideologien bekannt, immer dann, wenn der Mensch etwas Übermenschlichem unterordnet werde zur Legitimation eigener Ziele oder Bedürfnisse.

Voraussetzungen
Voraussetzungen für religiösen Missbrauch sei ein Machtgefälle das vom Täter gefordert oder vom Opfer dem Täter zugeschrieben werde, das auch von intellektuellen Unterschieden bzw. der Position der Beiden im kirchlichen Setting beeinflusst werden könne. Macht werde dabei zur Eingrenzung der Freiheit des Anderen verwendet. Hinzu komme, dass die Opfer religiösen Missbrauchs den Tätern oft unentrinnbar ausgeliefert seien. Missbrauchten würde Folgen wie Schuld, Gottesstrafe, Beschämung, Ausgrenzung, Verlust des Heils angedroht und sie erlebten sich ohnmächtig, sich zu wehren. Laut Zwiker liegt auch dann religiöser Missbrauch vor, wenn die Missbrauchten den Missbrauch gar nicht als solchen wahrnehmen und dem Täter diese Autorität zugestehen.

Kriterien und Definition von religiösem Missbrauch
Bei religiösem Missbrauch geht es laut Zwiker um Kontrolle über Denken und Psyche eines anderen: Seine Werte, Meinungen, Gefühle und Bedürfnisse gelten nicht und werden „wegtheologisiert“ oder „wegrationalisiert“. Es werde oft auch eine ungesunde Spiritualität gelebt, bei der das eigene Denken, Wahrnehmen und Empfinden nicht gefördert werde. Als Folge sei zu beobachten, dass es zu tiefen Verunsicherungen komme, sich abhängige Persönlichkeitszüge entwickelten, das Gottesbild von Angst geprägt und kein gesundes Selbstwertgefühl im Leben und Glauben vorhanden sei.

Es werde von religiösem Missbrauch gesprochen, wenn Grenzen, die Gott jedem Menschen zugedacht habe, aus religiösen Gründen überschritten werden und damit der Lebensraum eingeengt werde. Das könne Betroffenen ohne deren Einverständnis übergestülpt werden oder sie würde es mittels religiös getarnter Manipulation bereitwillig zulassen.

Subtile Formen religiösen Missbrauchs
Daniel Zwiker wies auf subtile Formen religiösen Missbrauchs hin, wenn Unerklärbares oder Unverstehbares religiös verurteilt werde: Wer richtig bete und glaube, habe keine Depressionen bzw. Krankheiten würden geheilt, oder: Zwangsgedanken seien Ausdruck von Besessenheit. Oft werde auch die eigene Intuition mit der Aussage verklärt: „Gott hat mir gezeigt!“ Zu den subtilen Formen religiösen Missbrauchs gehöre auch die Vorstellung: Wer glaubt, ist glücklich.

Als Theologe wisse er um die Verantwortung, die ein Pastor mit der Predigt habe. Es sei viel einfacher, Schuldgefühle bei den Zuhörern zu generieren, als sie – ohne Rosabrille – aufzurichten und zu ermutigen. Jesus habe nie jemanden beschämt, so Zwicker. Es gehe deshalb darum, ethisch zu predigen. Zudem sollte sich jeder Verkündiger der eigenen narzisstischen Anteile bewusst sein.

Laut Zwiker kann auch Positives zur Sucht werden, das treffe ebenfalls auf die Religion zu. Man weiche dann den eigentlichen Problemen aus, verkläre sie oder kontrolliere die Lebensrealität durch Religion. „Religiös süchtige Menschen leben ihr Leben nicht aus der Beziehung zu Gott und im Kontakt zu sich selbst, sondern vor allem nach festgelegten Ritualen, Prinzipien und Glaubenssätzen“, so Zwiker. Ihr Glaube sei nicht intrinsisch – aus eigenem Antrieb motiviert, sondern extrinsisch – von aussen gesteuert.

Heilungsprozess
Beim Heilungsprozess von religiösem Missbrauch, der Zeit in Anspruch nehme, gehe es zuerst um eine Stabilisierung, bei der eine neue Beziehung zu sich selbst und Gott aufgebaut werde. Die Aufarbeitung des Vergangenen gelinge am besten an einem geschützten Ort mit gesunden Grenzen. Das Erlebte müsse benannt werden, inklusive der Anteile von Täter und Opfer. Die dabei auftretenden Gefühle von Wut, Angst, Trauer und Schmerz gelte es zuzulassen, so der Psychotherapeut.

Bei der Aussprache wurde die religiöse Kindererziehung angesprochen und wie dabei Manipulation und religiöser Missbrauch vermieden werden könne. Daniel Zwiker verwies dabei darauf, dass er diese Thematik auch im Rahmen der Ausbildung der Kinderbetreuenden und Religionslehrenden beim adventistischen Religionspädagogischen Institut RPI vorgetragen habe.

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Pamina Gysin, Pastoralassistentin in den Adventgemeinden Biel und Murten © Foto: Privat

Neue Pastoralassistentin für die Adventgemeinden Biel und Murten

Zürich/Schweiz | 27.01.2019 | APD | Schweiz

Nach vierjährigem Theologiestudium wird Pamina Gysin (23) am 1. Januar 2019 ihre Tätigkeit in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten beginnen. Sie arbeitet während zwei Jahren als Pastoralassistentin in den Adventgemeinden Biel und Murten mit und absolviert damit den praktischen Teil ihrer Ausbildung.

Pamina Gysin arbeitet mit dem Bezirkspastor und Mentor Ralph Wäspi zusammen. Gemeinsam betreuen sie die Adventgemeinde Biel mit 110 Mitgliedern, zu der auch die Gruppe in Solothurn gehört sowie die Adventgemeinde Murten, mit 30 Mitgliedern. Mitglied bei den Adventisten wird man durch die Glaubenstaufe. Kinder adventistischer Eltern werden nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich freue mich sehr darauf, mit Menschen arbeiten zu dürfen und mit ihnen das zu teilen, was mir in meinem Leben so wichtig ist, nämlich mein Glaube und meine Beziehung zu Gott. Ich betrachte es als Vorrecht, dass ich dies im Rahmen meiner Arbeit tun darf», sagte Pamina Gysin gegenüber APD. Es sei ihr Wunsch, dazu beizutragen, dass «Menschen Gott so kennenlernen können, wie er wirklich ist – ein Gott, der sich um uns Menschen persönlich sorgt, uns durch sein Wort praktische Hilfestellungen gibt und für uns bis zum äussersten geht».

Sie werde in den drei Adventgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Pamina Gysin. Im Weiteren engagiere sie sich auch in der Bezirksjugendarbeit sowie in jener der Deutschschweiz, bei Lagern und Events.

Werdegang
Die Schweizerin ist im Kanton Basel-Landschaft aufgewachsen und hat dort die Schulen besucht. Nach der Matura studierte sie von 2014 bis 2018 adventistische Theologie am Theologischen Seminar Bogenhofen, Oberösterreich, einer Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistentin ist der praktische Teil der Ausbildung. Pamina Gysin liest, fotografiert, kocht und klettert gerne.

Berufliche Perspektive adventistischer Pastoralassistenten
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten der Adventgemeinden im Bezirk
Adventgemeinde Biel: http://biel.adventgemeinde.ch/
Adventgemeinde Murten: http://murten.adventgemeinde.ch/
Gruppe Solothurn: http://solothurn.adventgemeinde.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus.

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei „Vereinigungen" aufgeteilt: in die "Deutschschweizerische Vereinigung" mit Sitz in Zürich und in die „Fédération de la Suisse Romande et du Tessin" mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung „Schweizer Union“.

Ende Dezember 2017 lebten 4.762 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 54 Kirchgemeinden und sechs Gruppen. Weltweit sind knapp 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

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Drei Freiwillige der Adventgemeinde Lausanne auf der Bessières-Brücke © Foto: Adventiste Magazine

Lausanne: Drei Adventisten beteiligen sich bei Suizidprävention auf Brücke

Lausanne/Schweiz | 27.01.2019 | APD | Schweiz

Über die Festtage, jeweils vom 23. Dezember bis 3 Januar, stehen seit 1980 Freiwillige der Aktion Solidaritätsfeuer-Bessières (Action Solidarités-Feu-Bessières), auf der 23 Meter hohen Bessières-Brücke in Lausanne Passanten für Gespräche zur Verfügung. An diesem Jahreswechsel beteiligten sich auch drei Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten an der «Schutzengel»-Aktion.

Auf dem Trottoir der Brücke werden zwei kleine Holzhütten aufgestellt, eine für Esswaren, die andere zum Schutz vor dem Wetter, dazwischen einige Stühle und eine Feuertonne, die den Freiwilligen Wärme spenden soll. Passanten wird Tee und Gebäck sowie ein offenes Ohr angeboten. Nach anfänglicher Opposition der Obrigkeiten werde die «Schutzengel»-Aktion auf der Bessières-Brücke von Behörden, Geschäftsinhabern und Bewohnern in der Stadt geschätzt und unterstützt.

Gestartet wurde die Aktion von Joël Albert, der 1980 mitansehen musste, wie sich jemand von der Brücke in die Tiefe stürzte. Seitdem war er über die Festtage mit anderen Freiwilligen auf der Bessières-Brücke, einer der drei grossen Brücken im Stadtzentrum von Lausanne, präsent, um einsamen und Menschen in depressiven Phasen ein Gegenüber zu sein. 1995, nach Alberts Tod, führten die Freiwilligen ihre Präsenz auf der Brücke als „Schutzengel der Bessières-Brücke“ weiter, seit vier Jahren täglich 24 Stunden, darunter auch eine Person, die durch die Aktion vom Suizid abgehalten werden konnte.

Über die Festtage 2018/2019 hätten sich das erste Mal auch drei Mitglieder der Adventisten an der Aktion als Freiwilligen beteiligt, darunter Patrick Maeder, Pastor der Adventgemeinde in Lausanne und Donato Stasi, Kontaktperson zum Aktionskomitee, schreibt Adventiste Magazine, Kirchenzeitschrift der Adventisten in der Romandie und im Tessin.

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Symbolbild © Foto: Matthias Müller/churchphoto.de

Russland: Adventisten trauern um Opfer der Gasexplosion in Magnitogorsk

Moskau/Russland | 27.01.2019 | APD | International

Pastor Mikhail Kaminsky, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Russland und weiterer GUS-Staaten (Euro-Asia Division), hat am 10. Januar im Namen der Kirche die Trauer der Adventisten über die tragischen Ereignisse vom 31. Dezember in Magnitogorsk zum Ausdruck gebracht. Bei einer Explosion stürzte ein Mehrfamilienhaus in Magnitogorsk, Oblast Tscheljabinsk, 1.700 Kilometer östlich von Moskau, ein. Laut Kaminsky wurde inzwischen der Tod von 31 Personen bestätigt, zehn seien noch als vermisst gemeldet.

Im Namen der Siebenten-Tags-Adventisten, die zur teilkontinentalen Kirchenleitung im Gebiet von Russland und weiterer GUS-Staaten gehören, «drücken wir den Angehörigen und Verwandten derjenigen, die bei der Gasexplosion und dem anschliessenden Einsturz der Fassade des Wohnhauses in Magnitogorsk getötet und verletzt worden sind, unser tiefes Beileid aus», schrieb Pastor Kaminsky.

«In tief empfundenem Gebet bitten wir Gott für die Gesundheit all derer, die unter dieser Tragödie gelitten haben. Wir beten auch, dass der Herr Trost und Kraft schenkt, um die Last des unersetzlichen Verlustes derjenigen tragen zu helfen, die ihre Lieben und Verwandten verloren haben», so Mikhail Kaminsky.

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Pawel Adamowicz, Oberbürgermeister von Danzig © Foto: Rudolf H. Boettcher/Creative Commons

Danzig: Adventisten solidarisch in Trauer über Ermordung des Bürgermeisters

Warschau/Polen | 27.01.2019 | APD | International

Am Abend des 13. Januar wurde Danzigs Oberbürgermeister, Pawel Adamowicz, bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung auf offener Bühne von einem 27-jährigen Mann mit einem Messer attackiert. Die Verletzungen waren so schwer, dass Pawel Adamowicz ihnen am nächsten Tag erlag. Das Verbrechen habe nicht nur Danzig erschüttert, sondern auch die ganze Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Polen, schrieb Pastor Marek Rakowski, Exekutivsekretär der polnischen Kirchenleitung, in einer Erklärung.

Im Namen der gesamten adventistischen Kirchenfamilie in Polen wolle die Kirchenleitung ihre Solidarität in Schmerz und Trauer mit allen Einwohnern von Danzig, dem Team des Oberbürgermeisters und vor allem mit den Freunden und der Familie von Pawel Adamowicz zum Ausdruck bringen, heisst es im Schreiben.

Die adventistische Kirchenleitung ruft ihre Mitglieder in Polen auf, die Familie des Oberbürgermeisters in ihre Gebeten einzuschliessen und zu bitten, dass Jesus Christus ihnen in «dieser schwierigen Zeit helfe, ihren grossen Scherz zu tragen».

«Wir rufen auch die kirchliche Familie auf, für die Wiederherstellung des Ausgleichs im sozialen und politischen Dialog in unserer Heimat sowie für den gegenseitigen Respekt zwischen allen Teilnehmern dieses Dialogs zu beten, ungeachtet etwaiger Unterschiede zwischen ihnen», so die adventistische Kirchenleiter. Sie forderten die gesamte Gesellschaft in Polen auf, auf jegliche Gewalt, einschliesslich verbaler Gewalt, zu verzichten, um den Frieden zu wahren und die nächsten Tage intensivem Nachdenken zu widmen.

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Venezuela: Hoffnungslosigkeit am Strassenrand © Foto: «Kirche in Not»

Venezuelas Bischöfe stellen sich gegen Präsident Maduro

Luzern/Schweiz | 27.01.2019 | APD | International

Die Venezolanische Bischofskonferenz hat zu Beginn der zweiten Amtszeit von Nicolás Maduro schwere Kritik am umstrittenen Präsidenten geübt. Seine erneute Präsidentschaft sei illegitim. „Sie öffnet der Nichtanerkennung der Regierung Tür und Tor, weil sie einer demokratischen Grundlage (…) entbehrt“, schreiben die Bischöfe in einer gemeinsamen Erklärung, die dem Hilfswerk Kirche in Not (KIN) vorliegt.

Auch die vorgezogenen Präsidentschaftswahlen Ende Mai 2018 und die von Maduro installierte Verfassungsgebende Versammlung seien unrechtmässig gewesen, erklärten die Bischöfe weiter: Sie wiederholten ihre fundamentale Kritik am gesamten Regierungssystem: „Wir leben faktisch in einem Regime, das die in der Verfassung grundgelegten Rechte oder die Prinzipien der Menschenwürde nicht achtet.“

„Himmelschreiende Sünde“
Die Bischöfe sähen es als ihre „Pflicht, nach den ethischen Hintergründen der überaus schwierigen Lage“ in ihrer Heimat zu fragen. Als Beispiele nennen sie „eine Politik des Hungers, politische Verfolgung, Unterdrückung durch Polizei und Militär, politische Gefangene, Folter, Korruption und Ineffizienz der öffentlichen Verwaltung“.

Präsident Maduro wird in dem Text namentlich nicht genannt. Die Verantwortlichkeit stellen die Bischöfe dennoch klar heraus: „Die Macht um jeden Preis halten und die Ineffizienz der letzten Jahrzehnte verlängern zu wollen, ist eine himmelschreiende Sünde. Es ist moralisch inakzeptabel!“

Ihre Hoffnung setzen Venezuelas Bischöfe auf die Nationalversammlung. Allein diese sei demokratisch legitimiert und „die einzige öffentliche Institution, die ihre Amtsbefugnisse rechtmässig ausüben darf“. Das Parlament ist mehrheitlich von der Opposition dominiert, aber seit Einführung der Verfassungsgebenden Versammlung im August 2017 weitgehend ohne Machtbefugnisse, schreibt Kirche in Not. Die Bischöfe fordern deshalb eine Rückgabe der Gesetzgebenden Gewalt an das Parlament und berufen sich dabei auf Äusserungen des Heiligen Stuhls und von Papst Franziskus, dem sie für „seine beständige Nähe und Besorgnis für unsere Heimat“ danken.

Venezuela auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen
Besonderes Augenmerk richten die Bischöfe auch auf die grosse Zahl der Auswanderer. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen beziffert ihre Zahl auf über drei Millionen. „Wir danken den Kirchen verschiedener Länder für ihre Solidarität und die Betreuung der Landsleute, die wegen der Krise auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen das Land verlassen mussten“, schreiben die Bischöfe. Venezuela brauche weiterhin Unterstützung aus dem Ausland.

Römisch-katholischen Kirche: Verteidigung und Förderung der Menschenrechte
Den Beitrag der römisch-katholischen Kirche zur Überwindung der Krise sehen die Bischöfe vor allem in drei Bereichen: dem karitativen Einsatz für die verarmte Bevölkerung in den Pfarreien, die „Verteidigung und Förderung der Menschenrechte“ sowie durch geplante „Ausbildungs- und Organisationsprogramme (…), die auf friedliche Art die Wiederherstellung der demokratischen Institutionen und den Wiederaufbau des Landes ermöglichen“. Dazu laden die Bischöfe explizit alle Bevölkerungsschichten und Angehörige aller Religionen ein.

Wirtschaftliche und politische Situation in Venezuela
Zur wirtschaftlichen und politischen Situation in Venezuela schreibt Kirche in Not: Das erdölreiche Venezuela galt einst als eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas. Derzeit durchleidet es einen wirtschaftlichen Niedergang und eine Inflation von bis zu einer Million Prozent. Auf die zunehmende Kritik an seiner Regierung reagierte Präsident Maduro mit kurzfristig angesetzten Neuwahlen. Die Opposition sah sich in ihrer politischen Mitwirkung beschnitten und wirft dem Präsidenten systematische Verfolgung Andersdenkender vor. Zahlreiche ausländische Staaten, darunter auch Deutschland, erkannten den Wahlausgang nicht an. Dennoch trat Maduro am 10. Januar seine zweite Amtszeit an. Die römisch-katholischen Bischöfe Venezuelas blieben der Vereidigungszeremonie fern.

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Imam der Al Azhar-Universität nimmt an Einweihung der neuen Kathedrale in Kairo teil

Kairo/Ägypten | 27.01.2019 | APD | International

Laut dem vatikanischen Pressedienstes Fides nahm am 6. Januar eine von Grossimam Ahmed al Tayyb angeführte Delegation der sunnitischen Al-Azhar Universität zusammen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al Sisi, dem palästinensische Präsident Mahmud Abbas und dem Anführer der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheitan an der Einweihung der neuen koptischen Kathedrale und der kürzlich fertiggestellten Grossen Moschee im neuen Verwaltungsviertel in Kairo teil.

Die offizielle Einweihungszeremonie, die am 6. Januar, am Vorabend der koptischen Weihnachtsfeierlichkeiten stattfand, wurde von der ägyptischen politischen Führung «als ein Moment von grossem symbolischen Wert gewollt», so Fides, um das Image eines Landes zu erneuern, «das auf dem Zusammenleben verschiedener Glaubensgemeinschaften und religiöser Identitäten beruht, die gemeinsam Terrorismus und Sektierertum ablehnen, da diese die politische und soziale Stabilität des Landes» gefährdeten.

Gegenüber ägyptischen Medien betonte al Tayyib unter anderem, dass die meisten koptischen Kirchen gebaut worden seien, nachdem der Islam sich bereits in Ägypten ausgebreitet hatte. Allein diese Tatsache reiche aus, um die Fatwa zu dementieren, die von islamischen Exponenten ausgesprochen worden sei, die den Bau von Kirchen in von Muslimen bewohnten Regionen als falsch und irreführend zu verurteilen.

Am Abend sprach der ägyptische Präsident Abdel Fattah al Sisi bei der koptischen Mahnwache, die in der neuen, der Geburt Jesu gewidmeten Kathedrale gefeiert wurde. Er sagte, dass die Regierung den Bau von insgesamt 14 urbanen Zentren plane, in denen sowohl Kirchen als auch Moscheen gebaut werden sollen.

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Zürich: Von einer Fischerplattform wurden an dieser Stelle in der Limmat während der Reformationszeit mehrere Täufer ertränkt © Foto: Matthias Mueller/churchphoto.de

500 Jahre Täuferbewegung (1525-2025)

| 27.01.2019 | APD | International

2025 jährt sich die erste täuferische Glaubenstaufe von 1525 in Zürich zum 500. Mal. Aus diesem Anlass bereitet unter dem Motto „… die Reformation geht weiter“ eine Arbeitsgruppe, zu der Vertreter der Mennoniten, der Baptisten und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) gehören, fünf Themenjahre vor. Der Beginn ist 2020 mit dem Thema „gewagt! mündig leben“.

Die Themenjahre sollen anregen, darüber nachzudenken, was Christsein unter täuferischen Vorzeichen im 21. Jahrhundert bedeutet. Die Täufer waren im 16. Jahrhundert Teil des reformatorischen Aufbruchs. Sie zeichneten sich durch eine grosse Vielfalt aus, die bis heute die täuferischen Gemeinden und Kirchen prägt. Die Erinnerung an 500 Jahre Täuferbewegung soll dazu herausfordern, sich mit den eigenen Traditionen auseinanderzusetzen, den Glauben Anderer wahrzunehmen und sich selbstbewusst und dialogfähig in die ökumenische Diskussion einzubringen.

Geplant ist zu jedem Themenjahr die Herausgabe eines Magazins, das in Gesprächs- und Hauskreisen, Gemeinden, ökumenischen Gremien sowie in Bildungseinrichtungen zu Diskussionen über das jeweilige Jahresthema anregen soll. Ausstellungen, Materialien für Schule und Bildungsinstitutionen sowie Tagungen sollen die Auseinandersetzung mit den zurückliegenden 500 Jahren täuferischer Geschichte illustrieren und vertiefen. Der Auftakt für „500 Jahre Täuferbewegung“ ist Himmelfahrt 2020.

Trägerverein und Themenjahre
Für die geplanten Aktionen wurde der Trägerverein „500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.“ mit Sitz in Frankfurt/Main in der Ökumenischen Centrale der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) gegründet. Vorsitzende ist Privatdozentin Dr. Astrid von Schlachta, Dr. Andreas Liese ist ihr Stellvertreter.

Vorgesehen sind folgende Themenjahre:
• 2020: „gewagt! mündig leben“ Taufe – Freiwilligkeit – Religionsfreiheit.
• 2021: „gewagt! gemeinsam leben“ Gleichheit – Verantwortung – Autonomie.
• 2022: „gewagt! konsequent leben“ orientiert an Jesus“ – nonkonform – bekennen – Martyrium.
• 2023: „gewagt! gewaltlos leben“ Friedenskirche – Widerstand – Versöhnung.
• 2024: „gewagt! Hoffnung leben“ Reich Gottes – Utopie – Erneuerung.

Die Täufer
Die Täufer waren eine reformatorische Bewegung, die im frühen 16. Jahrhundert entstand. Zu ihr gehörten Gruppen wie die Mennoniten und die Hutterer, die Schweizer Brüder und Melchioriten sowie viele einzelne, kleinere Gemeinden. Sie verfolgten das Ziel, als mündige Menschen gemeinsam und konsequent ein an biblischen Massstäben orientiertes Leben zu führen. Ihre Ideale waren die Freiheit des Glaubens und die Gewaltlosigkeit. Für ihren Glauben nahmen sie Verfolgung, erzwungene Migration und Diskriminierung in Kauf.

Heute zählen Gruppen wie Mennoniten, Mennoniten Brüdergemeinden, Hutterer und Amische sowie Baptisten und Quäker, letztere entstanden im frühen 17. Jahrhundert im Zusammenhang mit der englischen Reformation, zum weiten Spektrum der täuferischen Kirchen. Täuferische Kirchen sind unter anderem auch die im 19. Jahrhundert gegründeten Freien evangelischen Gemeinden und die Siebenten-Tags-Adventisten sowie die im 20. Jahrhundert hinzugekommene internationale Pfingstbewegung.

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© Logo: Evangelische Brüder-Unität

Herrnhuter Brüdergemeine gegen Rechtspopulismus

Herrnhut/Deutschland | 27.01.2019 | APD | International

Die Direktion der Evangelischen Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine hat eine Erklärung zum Rechtspopulismus veröffentlicht. Darin heisst es, dass sich die Brüdergemeine in der Vergangenheit politischer Äusserungen enthalten habe. Da jedoch heute grundlegende Werte in Europa auf dem Spiel stünden, „können wir als Leitung der Evangelischen Brüder-Unität nicht schweigen“.

In der Stellungnahme spricht sich die Brüdergemeine als europäische Kirchenprovinz einer internationalen Kirche „deutlich gegen jede Form von Nationalegoismus und Eurozentrismus aus“. Christliche Werte seien wichtig, doch sie dürften nicht benutzt werden, um „Menschen mit anderer religiöser Überzeugung zu diffamieren und auszuschliessen“. Die Erklärung wendet sich auch gegen alle Formen von Antisemitismus, „auch in unserer eigenen Tradition“. In der eigenen Kirche bemühe man sich, mit Unterschieden in Kultur, Überzeugung und Frömmigkeit respektvoll umzugehen. Das werde auch von Politikern, Medien und Meinungsmachern in der Gesellschaft erwartet. Jeder Versuch, Geflüchtete und Migranten zu Sündenböcken zu machen werde abgelehnt.

Auch dürfe das Sterben von Tausenden Menschen im Mittelmeer nicht bagatellisiert werden. Kindern, die in europäischen Ländern aufwachsen, müsse unabhängig vom Herkunftsland ihrer Eltern das Bürgerrecht gewährt werden. Das Miteinander in der Gesellschaft sollte mehr von Akzeptanz und gegenseitig Respekt geprägt werden. „Hasserfüllte Sprache lehnen wir ab und rufen zu einem friedlichen Dialog über die europäischen Grundwerte auf“, heisst es am Schluss der Stellungnahme. Sie ist im Internet zu finden unter:
https://www.ebu.de/fileadmin/media/Dokumente/Erklaerung_gegen_Rechtspopulismus.pdf

Evangelische Brüder-Unität
Die Evangelische Brüder-Unität − Herrnhuter Brüdergemeine versteht sich als evangelische Kirche. Sie ist der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angegliedert und zugleich Gastmitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Damit hat sie eine Zwischenstellung zwischen Landeskirchen und Freikirchen. Sie erhält keine Kirchensteuer, sondern lebt von den Beiträgen ihrer Mitglieder sowie von den Spenden ihrer Freunde.

Bekannt ist die Brüder-Unität unter anderem für die Herausgabe der Losungen, einem seit 1731 in ununterbrochener Folge erscheinenden Andachtsbuch, das für jeden Tag des Jahres zwei Bibeltexte und einen Liedvers oder ein Gebet enthält. Die Herrnhuter Brüdergemeine hat in Deutschland 5.290 Mitglieder in 16 Kirchengemeinden, in Europa gibt es 21.000 Mitglieder und weltweit sind es 1,21 Millionen. Weitere Informationen unter: www.ebu.de

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US-Kongress © Foto: Lawrence Jackson (gemeinfrei)

Wieder zwei Adventisten im neuen US-Kongress

Milton Freewater, Oregon/USA | 27.01.2019 | APD | International

Zum 116. Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika, der sich am 3. Januar konstituiert hat, gehören auch wieder zwei Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Wie der unabhängige journalistische Dienst Adventist Today (AT) berichtet, sind beide Abgeordneten im November 2018 wiedergewählt worden und Mitglieder der Demokratischen Partei.

Fast ein Drittel (163) der Kongressmitglieder seien römisch-katholisch, 72 Baptisten, 42 Methodisten und jeweils 26 Episkopale, Presbyterianer und Lutheraner. Auch andere Glaubensgemeinschaften sind vertreten: Juden (34), Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 10), orthodoxe Christen (5), Muslime (3), Hindus (3), sowie je zwei Buddhisten, Unitarier und Siebenten-Tags-Adventisten, so AT unter Berufung auf das Pew Research Center.

Siebenten-Tags-Adventisten im Kongress
Unter den Protestanten im Repräsentantenhaus befinden sich auch zwei Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sheila Jackson Lee (Texas) ist Demokratin und seit 1995 als Abgeordnete im Amt. Raul Ruiz (Kalifornien) ist ebenfalls Demokrat und seit 2013 Abgeordneter. Beide adventistischen Abgeordneten entstammten ethnischen Minderheiten, wie etwa die Hälfte der Mitglieder der Freikirche in den USA ebenfalls einen ethnischen Minderheitenhintergrund habe, so AT.

US-Kongress
Der Kongress stellt die Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika dar. Sein Sitz ist das Kapitol in Washington, D.C. Er wird für eine Periode von zwei Jahren eingesetzt und besteht aus den Mitgliedern des Repräsentantenhauses (insgesamt 435 Abgeordnete), die für zwei Jahre gewählt werden, und den Senatoren (insgesamt 100), die für sechs Jahre eingesetzt werden.

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Non-violence-Bronze vor der UNO in New York, von Carl Fredrik Reuterswärd, schwedischer Maler und Bildhauer © Foto: Matthias Mueller/churchphoto.de

Deutsche Evangelische Allianz mit neuem Arbeitskreis „Frieden und Versöhnung“

Bad Blankenburg/Deutschland | 27.01.2019 | APD | International

Die Deutsche Evangelische Allianz hat einen neuen „Arbeitskreis Frieden und Versöhnung“ gegründet. Er übernimmt die deutschlandweiten Aufgaben eines bereits bestehenden internationalen Netzwerkes für Frieden und Versöhnung der weltweiten Bewegung der Evangelischen Allianz.

Das internationale Netzwerk ermutige, motivierte und trainiere Christen zur Friedenskonsolidierung und Konfliktlösung in ihren lokalen Gemeinschaften und darüber hinaus. Auch der deutsche Arbeitskreis möchte christliche Ortsgemeinden und Werke in ihrem Bemühen „Botschafter der Versöhnung“ zu sein, vielfältig unterstützen. Angeboten würden Seminare, Schulungen und Schulungsmaterial für Mitarbeiter. Frieden und Versöhnung gehörten zum missionarischen Auftrag der christlichen Gemeinde, so Professor Dr. Johannes Reimer, Gründer des internationalen Netzwerkes. Jede Kirche, Gemeinde und jedes Werk solle uneingeschränkten Zugang zu diesem Netzwerk erhalten.

Mitglieder des Arbeitskreises
In den neu gegründeten Arbeitskreis wurden vom Geschäftsführenden Vorstand der Deutschen Evangelischen berufen: Dr. Ingo Friedrich, Eberhard Jung (zugleich Leiter des deutschen Arbeitskreises), Dr. Martin Knispel, Johannes Neudeck, Professor Dr. Johannes Reimer, Dr. Horst Sebastian, Professor Dr. Wolfgang Stock, Steve Volke, Christiane Wutschke und Burkhard Zimmermann. Der Arbeitskreis Frieden und Versöhnung ist der 13. Facharbeitskreis der Deutschen Evangelischen Allianz. Im Sommer des Jahres war mit dem „Arbeitskreis Frauen“ der 12. gegründet worden.

Dr. Horst Sebastian war von 1998 bis 2015 Pastor verschiedener adventistischer Kirchengemeinden in Hamburg und Lübeck. Zudem war der Theologe Lehrbeauftragter beim Studiengang „Peace and Security Studies (M.A.)“ des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) an der Universität Hamburg sowie im Fachbereich Christliches Sozialwesen der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg. Gegenwärtig leitet er die Abteilung Religionsfreiheit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Hansa-Vereinigung). Im Januar 2019 übernimmt Sebastian ausserdem die Leitung des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. In dieser Eigenschaft wird er die Freikirche auch in der Mitgliederversammlung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) vertreten.

Evangelische Allianz
In der Weltweiten Evangelischen Allianz arbeiten Allianzen aus 129 Ländern zusammen. Die Evangelische Allianz ist ein Netzwerk von evangelisch-reformatorisch gesinnten Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Sie sind in vielen freien Werken aktiv. Die Deutsche Evangelische Allianz hält zu etwa 350 überregionalen Werken und Verbänden Kontakt. In rund 1.000 Städten in der Bundesrepublik gibt es örtliche Evangelische Allianzen. Weitere Informationen unter www.ead.de.

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Symbolbild © Foto: Photo by Grant Whitty on Unsplash

Im 2018 wurden 40 römisch-katholische Kirchenmitarbeitende getötet

Vatikanstadt | 27.01.2019 | APD | International

Laut Angaben des vatikanischen Pressedienstes Fides sind im 2018 weltweit insgesamt 40 Kirchenmitarbeitende getötet worden, darunter 35 Priester, ein Seminarist und drei kirchliche Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin im Laienstand. Im 2017 seien 23 Kirchenmitarbeitende getötet worden.

Nachdem in den letzten acht Jahren die meisten getöteten römisch-katholischen Kirchenmitarbeitenden in Amerika zu verzeichnen gewesen seien, habe man im 2018 die meisten Tötungen in Afrika registrieren müssen.

Die von Fides am Ende des Jahres veröffentlichten Statistiken betreffen seit jeher alle kirchlichen Mitarbeitenden, die auf gewaltsame Weise ums Leben kamen, wenn auch nicht immer wegen ihres Glaubens.

Viele kirchliche Mitarbeitende seien auch diese Jahr wieder bei versuchten Raubüberfällen ums Leben gekommen, die «oft in einem Kontext der wirtschaftlichen und kulturellen Armut verübt wurden oder vor dem Hintergrund des moralischen und gesellschaftlichen Verfalls, wo Gewalt zur Verhaltensregel wird und es keinen Respekt gegenüber dem Menschenleben und den Menschenrechten mehr gibt», schreibt Fides.

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2017 erstelltes Kirchengebäude der Siebenten-Tags-Adventisten in Cárdenas, Kuba © Foto: «Maranatha Volunteers International»

Kuba: Adventgemeinde stellt Nachbarn gereinigtes Wasser zur Verfügung

Roseville, Kalifornien/USA | 27.01.2019 | APD | International

Nach der Einweihung des neuen Kirchengebäudes der Siebenten-Tags-Adventisten in Cárdenas, Provinz Matanzas auf Kuba, im Jahr 2017, habe die örtliche Kirchgemeinde verschiedene Angebote für die Nachbarschaft gemacht und stelle dieser seit Neuem gereinigtes Wasser kostenlos zur Verfügung. Dies berichtet die private adventistische Organisation in den USA «Maranatha Volunteers International», die das Kirchengebäude mit 500 Plätzen finanziert und verwirklicht hat. Cárdenas liegt an der Nordküste von Kuba, rund 150 Kilometer östlich von Havanna.

Ende 2018 habe die Kirchgemeinde ein Angebot gestartet, um den Nachbarn gereinigtes Wasser zur Verfügung zu stellen, berichtete «Maranatha Volunteers International». Es sei ein Wasserfiltersystem gekauft worden, das auf dem Kirchengelände installiert worden sei. Die Kirche öffne den Pumpenbereich mehrmals pro Woche für die Kommune, damit die Leute kostenlos gefiltertes Wasser in Behälter abfüllen könnten. Dies sei ein wirksamer Weg, um der Kommune zu dienen und biete gute Möglichkeiten für positive Interaktionen.

Die Kirchgemeinde biete in den Mehrzweckräumlichkeiten des neuen Gebäudes verschiedene Programme und Aktivitäten für die Stadtbewohner an und gebe auch die frohmachende Nachricht von Jesus Christus weiter, heisst es in der Meldung. Seit der Eröffnung im Jahr 2017 hätten sich 25 Personen entschieden, sich der adventistischen Ortsgemeinde mit 200 Mitgliedern anzuschliessen.

«Maranatha Volunteers International»
«Maranatha Volunteers International» habe seit 1994 rund 200 Bau- und Renovationsprojekte für kirchliche Versammlungsräume auf Kuba realisiert, darunter auch das Adventistische Theologische Seminar in Kuba, in der Nähe der Hauptstadt Havanna. Derzeit helfe die Organisation bei der Renovierung eines adventistischen Kirchgebäudes in San Antonio de Los Baños, 35 Kilometer südwestlich von Havanna, so die Organisation.

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Mitarbeitende mit Patientin im Integrierten Krebszentrum des Sydney Adventist Hospital © Foto: Adventist Record

Australien: Sehr gute ambulante Krebstherapie in adventistischer Klinik

Wahroonga, NSW/Australien | 27.01.2019 | APD | International

Die ambulante Krebsbehandlung des Sydney Adventist Hospital gehört zu den leistungsstärksten im australischen Staat New South Wales. Dies gehe aus einer Anfang Dezember veröffentlichten Umfrage des Gesundheitsamtes unter mehr als 11.000 Patienten in 50 öffentlichen und privaten Kliniken hervor, berichtete die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record.

„Das ist eine wirklich bemerkenswerte Leistung ... etwas, worauf wir alle sehr stolz sein können“, sagten der klinische Direktor der Krebsbehandlung, Professor Gavin Marx, und Brett Goods, Geschäftsführer der adventistischen Klinik. Die Umfrage umfasste 80 Fragen zu Themen wie Zugang zu Dienstleistungen, Pflegeplanung und -koordination, Patientenerfahrung und Komplikationen. Die Ergebnisse basierten auf den Antworten von 11.301 Menschen, die im November 2017 eine Krebsambulanz in New South Wales besucht hatten. Das Integrierte Krebszentrum des Sydney Adventist Hospital schnitt in 25 Ergebnissen innerhalb der Umfrage-Auswertungen „deutlich positiver“ als der NSW-Durchschnitt ab.

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Logo der 10’000-Zehen-Kampagne, gegen Spätschäden von Diabetes © Logo: Adventist Record & Adventist Health

Fidschi: Adventisten bekämpfen mit Regierung Diabetes

Wahroonga, NSW/Australien | 27.01.2019 | APD | International

Vertreter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben sich Ende 2018 mit Beratern für nicht übertragbare Krankheiten der Regierung der Republik Fidschi (Südpazifik) getroffen. Wie die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record (AR) berichtete, wurde die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Lebensstilerkrankungen im Pazifik-Raum diskutiert.

Dr. Paul Wood, Gesundheitsdirektor der überregionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Trans Pacific Union Mission), deren Zuständigkeitsbereich auch die Republik Fidschi umfasst, sowie Dr. Alipate Vakamocea, Gesundheitsdirektor der regionalen adventistischen Kirchenleitung auf Fidschi, trafen sich mit Dr. Isimeli Tukana, der als Berater der Regierung von Fidschi für nicht übertragbare Krankheiten fungiert. Es wurde überlegt, wie Kirche und Regierung weiterhin das riesige Problem von Lebensstilerkrankungen angehen könnten, die laut AR im Pazifik-Raum ein epidemisches Niveau erreicht haben. Dr. Tukana bot seine vorbehaltlose Unterstützung für ein Gesundheitsprogramm sowie die Entwicklung einer Absichtserklärung zwischen der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA und dem Gesundheitsministerium von Fidschi an.

Wood und Vakamocea tauschten sich ferner mit Elisiva Na'ati, Beraterin für nicht übertragbare Krankheiten für die Pacific Community, der grössten Dachorganisation im Nicht-Regierungs-Sektor der Südpazifik-Region, aus. Inhaltlich standen die „10.000-Zehen-Kampagne“ sowie die Rolle der South Pacific Society of Lifestyle Medicine (SPSLM) auf dem Programm. Die SPSLM (https://spslm.org/) erhält Mittel aus der „10.000-Zehen-Kampagne“. Bei dem Treffen wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen und der gemeinsame Wunsch bestärkt, weiterhin auf die Ausrottung von Diabetes im Südpazifik hinzuarbeiten, so AR.

10.000-Zehen-Kampagne
Die „10.000-Zehen-Kampagne“ ist ein Projekt von Adventist Health, der gemeinnützigen Gesundheitsorganisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, und ADRA Australien. Die Initiative will Möglichkeiten ausloten, die steigende Anzahl von Diabeteserkrankungen im Südpazifik zu bekämpfen und deren Spätfolgen, wie Amputation von Zehen und anderen Gliedmassen. Laut Webseite der Initiative gehören die Bereitstellung wiederverwendbarer Diagnosesets, die eine Blutzuckermessung ermöglichen, sowie die Aufklärung und Ausbildung von Menschen auf den Pazifischen Inseln zu den Strategien. Ausserdem soll medizinisches Personal geschult werden, um Diabetes Typ 2 frühzeitig erkennen und einen ganzheitlicheren Behandlungsansatz anbieten zu können (www.10000toes.com).

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Everett Brown und Dr. Christopher Tufton (v.l.) bei der Pressekonferenz in Kingston, Jamaika © Foto: Nigel Coke/Inter-American Division

Jamaika: Adventisten unterstützen Förderprogramme der Regierung

Miami, Florida/USA | 27.01.2019 | APD | International

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Jamaika hat sich Anfang Januar verpflichtet, zwei Initiativen der Regierung im Bereich der Gesundheitsförderung zu unterstützen. Im Rahmen der Initiative „Adopt-a-Clinic“ sollen 100 staatliche Ambulatorien auf Jamaika unterstützt werden. Beim Projekt „Jamaica Moves“, welches Bewegung, gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil in den Vordergrund stellt, soll es ebenfalls eine Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium geben. Dies berichtete die teilkontinentale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika.

Unterstützung von Ambulatorien
„Wir werden die Kirchen in der Region, in der etwa 100 Ambulatorien vom Gesundheitsministerium benannt wurden, ermutigen, ihre lokalen Gesundheitseinrichtungen zu besuchen und Möglichkeiten zur Unterstützung der Gesundheitsfachkräfte zu ermitteln“, erklärte Pastor Everett Brown, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Jamaika, während einer Pressekonferenz in Kingston. „Dies kann in Form von Hilfestellung bei der Verbesserung oder Durchführung von Reparaturen an der baulichen Ausstattung geschehen, wie z.B. Malerarbeiten, Reparaturen, Bereitstellung der benötigten Ausrüstung“.

„Jamaica Moves"
„Wir begrüssen die Bemühungen des Gesundheitsministeriums (MOH), insbesondere ‚Jamaica Moves‘, das Bewegung, gesunde Ernährung und einen gesunden Lebensstil in den Vordergrund stellt. Wir sind nicht nur hier, um die Initiative zu unterstützen, sondern wir werden auch mit dem MOH zusammenarbeiten, um das Leben unserer Mitbürger zu verbessern", so Brown weiter.

„Dies ist heute für uns, für mich sicherlich, ein bedeutender Anlass“, sagte der Gesundheitsminister von Jamaika, Dr. Christopher Tufton, im Rahmen der Pressekonferenz. Tufton drückte seine Freude darüber aus, dass sich die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit ihrem Netzwerk von Einzelpersonen und Gemeinden im ganzen Land, ihrem langjährigen Bestehen in Jamaika sowie ihrem Glauben und ihrer Philosophie, den Menschen ganzheitlich zu dienen, einbringe.

Adventisten in Jamaika
In Jamaika gibt es bei rund 3 Millionen Einwohnern über 300.000 Siebenten-Tags-Adventisten, die sich am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in 750 Kirchengemeinden zum Gottesdienst treffen. Die Freikirche unterhält 29 Grund- und weiterführende Schulen, sowie eine Universität und ein Krankenhaus.

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Mitglieder der Siebenten-Tags-Adventisten mit Kindern auf Nikunau, Kiribati © Foto: Adventist Record

Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wieder auf Pazifikinsel Nikunau präsent

Wahroonga, NSW/Australien | 27.01.2019 | APD | International

Wie die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record (AR) berichtete, existiert auf der Pazifikinsel Nikunau wieder ein Kirchengebäude der Siebenten-Tags-Adventisten. Nikunau ist eines von 16 Atollen der Gilbertinseln im Pazifischen Ozean, die zum Inselstaat Kiribati gehören.

Nach Angaben von Pastor Luther Taniveke, Präsident der regionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Kiribati, besass die Freikirche Land auf der Insel Nikunau, auf dem sich einst ein Kirchengebäude und ein Pfarrhaus befanden. Aus finanziellen Gründen wurde jedoch seit einigen Jahren kein Pastor mehr auf die Insel entsendet, „sodass die Kirche verlassen war“, sagte Taniveke. Als Taniveke Anfang des Jahres 2018 Kirchenleiter wurde, sei er sehr daran interessiert gewesen, die evangelistische Arbeit auf Nikunau wieder aufzunehmen.

Daher wurde ein Laienmitglied, Tekarimwi Bitaa, auf die Insel entsendet, um eine provisorische Kirche zu bauen. „Wir kauften ihm eine Motorsäge, mit der er Kokospalmen für die Holzgewinnung fällte“, so Pastor Taniveke. „Mit dem Holz baute er eine kleine Kirche für seine Gemeinde.“ Tekarimwi Bitaa machte die ehemaligen Kirchenmitglieder ausfindig und begann, Bibelstudien und Gottesdienste mit ihnen durchzuführen. Laut AR soll Bitaa dieses Jahr mit der finanziellen Unterstützung einer regionalen Kirchenleitung in Australien Theologie am Fulton College auf den Fidschi-Inseln studieren und anschliessend nach Nikunau zurückkehren.

Quer über Kiribati
Die Rückkehr nach Nikunau sei ein weiterer Schritt in der jüngsten Entwicklung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kiribati, teilte die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review mit. Im November 2018 hatte die Kirchenzeitschrift von einem neuen Radiosender für diese Region berichtet. Ausserdem gebe es in Kiribati eine Schule, die mit der Kirche verbunden sei und trotz mancher Herausforderungen einen guten Einfluss ausübe. In Kiribati leben 2.625 mündig getaufte Siebenten-Tags-Adventisten, die sich am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag, in 14 Kirchengemeinden zum Gottesdienst versammeln (Stand 30.06.2017).

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© Logo: AdventHealth

USA: Umfirmierung bei adventistischem Gesundheitsnetzwerk abgeschlossen

Silver Spring, Maryland/USA | 27.01.2019 | APD | International

Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review Anfang Januar mitteilte, hat Adventist Health System, eines der grössten religiösen Gesundheitsnetzwerke in den USA, seinen Umfirmierungsprozess abgeschlossen. Das Netzwerk, welches bisher 30 verschiedene Marken umfasste, tritt ab diesem Jahr einheitlich als AdventHealth auf.

„Dies ist ein historischer Tag für unsere Organisation“, so Terry Shaw, Präsident von AdventHealth. Nach eigenen Aussagen sei die Namensänderung Teil einer systemweiten Markentransformation, um zu einem noch verbraucherzentrierteren, vernetzteren und leichter identifizierbaren nationalen Dienstleister im Gesundheitswesen zu werden.

Neuer Internetauftritt
Im Zuge der Markentransformation hat AdventHealth auch einen neuen Internetauftritt gestartet: www.AdventHealth.com. Die Website bietet erweiterte Suchfunktionen, Terminplanung, Zahlungsoptionen sowie andere hilfreiche Inhalte für Patienten in den USA.

Neues Logo
Das AdventHealth-Logo sei ein Symbol der Ganzheitlichkeit, das die Breite und Vielfalt eines vernetzten Gesundheitssystems veranschauliche. In Zentrum stehe das Kreuz, welches den christlichen Mittelpunkt der Arbeit der Organisation bezeichne. Der neue Name verbinde zukünftige Erwartungen mit den adventistischen Wurzeln des Netzwerks.

AdventHealth
Das Gesundheitsnetzwerk AdventHealth ist mit der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten verbunden. Mehr als 80.000 Mitarbeitende in Arztpraxen, Krankenhäusern, Ambulanzen, Fachpflegeeinrichtungen, Heimgesundheitsdiensten und Hospizzentren bieten individuelle und ganzheitliche Betreuung in fast einem Dutzend Staaten in den USA. Der Hauptsitz des Netzwerks befindet sich in Altamonte Springs, Florida.

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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), Strassburg/Frankreich © Foto: hpgruesen / pixabay.com

Türkei: Adventisten bekommen Recht beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

Strassburg/Frankreich | 21.01.2019 | APD | Religion + Staat

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) stellt in einem Urteil (Altınkaynak und andere vs. Türkei - Nr. 12541/06) eine Verletzung der Menschenrechte seitens der Türkei gegenüber sechs türkischen Siebenten-Tags-Adventisten fest. Das am 15. Januar publizierte Urteil hält fest, dass Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention, die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, im beurteilten Fall verletzt worden sei.

Die Stiftung türkischer Siebenten-Tags-Adventisten (Türkiye Yedincigün Adventistleri Vakfı) - die nicht identisch ist mit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Türkei - wurde 2004 von sechs Adventisten mit dem Zweck gegründet, den religiösen Bedürfnissen türkischer und ausländischer Adventisten zu dienen, die dauerhaft oder vorübergehend in der Türkei leben. Die türkischen Gerichte verweigerten der Stiftung die Eintragung ins offizielle Register mit der Begründung, dass das nationale Recht es Stiftungen nicht erlaube, den alleinigen Interessen der Mitglieder einer Gemeinschaft zu dienen.

Die klagenden Adventisten beschwerten sich über die Verletzung ihrer Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit wegen der Weigerung der türkischen Gerichte, ihre Stiftung zu registrieren. «Die Klagenden sind der Ansicht, dass ihre Vereinigungsfreiheit nicht restriktiv ausgelegt werden darf, soweit sie mit ihrer Religionsfreiheit verbunden ist», schreibt der EGMR. Die Klagenden seien auch der Ansicht, «dass die nationalen Behörden, indem sie sich weigerten, die Stiftung zu registrieren, den Mitgliedern der Siebenten-Tags-Adventisten die Mittel entzogen haben, ihre Religion gemeinsam auszuüben, was bei muslimischen Gläubigen und im Lausanner Vertrag anerkannten Gläubigen nichtmuslimischer Minderheiten nicht der Fall wäre», schreiben die Richtenden des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR).

Die Klagenden hatten auf Verletzung folgender Artikel der Europäischen Menschenrechtskonvention geklagt: Artikel 9 - Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, Artikel 11 - Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Artikel 14 – Diskriminierungsverbot, Artikel 17 - Verbot des Missbrauchs der Rechte, Artikel 18 - Begrenzung der Rechtseinschränkungen.

Das Gericht wies darauf hin, dass alle Beschwerden der Antragstellenden als von der Hauptbeanstandung nach Artikel 11 der Konvention, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, aufgenommen, angesehen werden können und entschied, dass Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention von der Türkei verletzt worden sei.

Den klagenden Adventisten wurden folgende Entschädigungen zugesprochen: EUR 2.724 / 3.085 Franken für Vermögensschaden, EUR 3.000 / 3.400 Franken Nichtvermögensschaden und EUR 3.000 / 3.400 Franken für Kosten und Ausgaben.

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Symbolbild © Foto: todabasura/pixabay.com

Brasilien: Adventistische und jüdische Schüler müssen am Sabbat nicht zum Unterricht

Silver Spring, Maryland/USA | 27.01.2019 | APD | Religionsfreiheit

Am 3. Januar unterzeichnete Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro ein Gesetz, das Schülern und Studenten erlaubt, aus Gewissengründen an religiösen Feiertagen weder am Unterricht noch an Prüfungen teilzunehmen. Prüfungen können an einem anderen Datum absolviert werden. Dies berichtete die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review (AR) und die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA). Der Abteilungsleiter für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der adventistischen Kirchenleitung in Südamerika, Helio Carnassale, nannte dieses Ereignis einen grossen Sieg für die Religionsfreiheit.

Jair Bolsonaro wurde am 1. Januar 2019 als 38. Präsident Brasiliens vereidigt. In einer der ersten Aktionen seiner Amtszeit unterzeichnete der Präsident das Gesetz 2.171/2003. Die bereits am 27. November 2018 verabschiedete Vorlage benötigte noch die Unterschrift des Präsidenten. Der Entwurf befasst sich mit der Ausrichtung von Prüfungen und der Anwesenheitspflicht im Unterricht. Das Gesetz erklärt das Recht von Schülern und Studenten auf allen Ebenen, aus Gewissengründen an Prüfungen oder Kursen an ihrem Kultustag nicht teilzunehmen. Prüfungen können an einem anderen Datum absolviert werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency müssen Abwesenheiten allerdings vorher beantragt werden.

Stärkung der Religionsfreiheit
„In Zukunft werden wir mehr Freiheit haben, unseren Überzeugungen treu zu bleiben“, so Erton Köhler, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Südamerika. In der Praxis hätten sabbathaltende Schüler, die öffentliche oder private Schulen besuchen, jetzt ein Rechtsinstrument, das ihre Gewissensfreiheit garantiert. Der Verfassungs-, Justiz- und Staatsbürgerschaftsausschuss, der den Gesetzentwurf diskutierte, legte auch praktikable Alternativen für Schulen vor, bei denen das neue Gesetz zur Anwendung kommt. Zu den genannten Optionen gehören Ersatzprüfungsleistungen sowie das Angebot von Ausweichterminen, um Leistungsanforderungen zu erfüllen, so AR.

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Weltverfolgungsindex 2019 © Open Doors / Karte: maptorian.com

„Weltverfolgungsindex 2019“ - Alarmierende Zunahme der Christenverfolgung in China und Indien

Romanel/Schweiz und Kelkheim/Deutschland | 27.01.2019 | APD | Religionsfreiheit

Das christliche Hilfswerk Open Doors hat den „Weltverfolgungsindex 2019“ veröffentlicht. Von China bis zum südlich der Sahara gelegenen Teil des afrikanischen Kontinents hätten gewaltsame Übergriffe auf Christen und Kirchen erheblich zugenommen. Doch die dokumentierten Morde an 4.136 Christen gegenüber 2.782 im Vorjahr beschrieben nur zum Teil das Ausmass der Verfolgung. Christen würden in immer mehr Ländern Ausgrenzung erfahren, so Open Doors.

Für den neuen Weltverfolgungsindex 2019 untersuchte das überkonfessionelle Hilfswerk im Berichtszeitraum vom 1. November 2017 bis 31.Oktober 2018 die Situation von Christen in 150 Ländern. Die jährlich veröffentlichte Rangfolge listet die 50 Staaten auf, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.

Wachsende Unterdrückung von Christen in China
China (von Platz 43 auf 27) gelte laut Open Doors als Paradebeispiel für die wachsende Unterdrückung der Glaubensfreiheit durch ein immer repressiveres Regime. Im Berichtszeitraum seien dort mehr Christen als in jedem anderen Land inhaftiert worden: 1.131 gegenüber 134 im Vorjahr. Am 1. Februar 2018 traten neue Vorschriften für religiöse Angelegenheiten in Kraft. Zahlreiche Kirchen und christliche Einrichtungen mussten schliessen oder wurden zerstört. Gottesdienste werden videoüberwacht, Pastoren in Umerziehungslagern inhaftiert. An einer Reihe von Kirchen verbieten Schilder Besuchern unter 18 Jahren den Zutritt, so das Hilfswerk.

Im Hinblick auf Personenkult und Kontrolle seiner Bürger sei Nordkorea (1) jedoch weiterhin beispiellos. Das Land belegt seit 2002 den ersten Platz auf dem Weltverfolgungsindex wegen der dortigen extremen Verfolgung von Christen. Etwa 50.000 bis 70.000 von ihnen müssten aufgrund ihres Glaubens in Straflagern härteste Zwangsarbeit und Folter erleiden.

Religiöser Nationalismus erhöht Druck auf Christen
Regierungen in der Türkei (26), in Myanmar (18) und Laos (19), aber auch in Indien (10) trieben ihre religiös-nationalistische Agenda voran, um die Anhänger der jeweiligen Mehrheitsreligion hinter sich zu scharen und gleichzeitig den Druck auf Christen sowie andere religiöse Minderheiten zu erhöhen. In Indien lasse die hindunationalistische Regierungspartei BJP mit den Behörden extremistische Gruppen und Mobs in ihrer Gewalt gegen Kirchen und Christen gewähren. So seien im Berichtsjahr Angriffe auf etwa 100 Kirchen und mindestens 12.500 Christen dokumentiert. Mehr als 200 von ihnen seien wegen ihres Glaubens verhaftet und mindestens 10 getötet worden.

Gefahr durch Extremisten
Nach Gebietsverlusten im Nahen Osten infiltrierten Kämpfer des IS und andere militante Islamisten weitere Länder der Region, so etwa Libyen (4) und Ägypten (16). Hinzu kämen Länder in Asien und südlich der Sahara. Im islamisch dominierten Norden Nigerias (12) werde Christen bereits seit vielen Jahren verfassungsgemässe Rechte sowie Versorgung und Schutz verweigert. Hier seien mit 3.731 mehr Christen um ihres Glaubens willen ermordet worden als in allen anderen Ländern zusammen. Auch bei Angriffen auf Kirchen (569) stünde Nigeria an erster Stelle. Schwer bewaffnete muslimische Fulani-Viehhirten überfielen oft Dörfer mit zumeist christlichen Siedlern.

Wo Christen am härtesten verfolgt werden
In den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex leben etwa fünf Milliarden Menschen, von denen sich rund 700 Millionen zum christlichen Glauben bekennen. Nachfolgend die Rangfolge der zehn Länder, in denen laut Open Doors Christen am härtesten verfolgt werden (in Klammern Position im Vorjahr): 1. (1) Nordkorea, 2. (2) Afghanistan, 3. (3) Somalia 8, 4. (7) Libyen, 5. (5) Pakistan, 6. (4) Sudan, 7. (6) Eritrea, 8. (9) Jemen, 9. (10) Iran und 10. (11) Indien.

Jährlich neuer Weltverfolgungsindex zeigt Dynamik von Christenverfolgung
Seit 1955 setzt sich das christliche Hilfswerk Open Doors mit umfangreichen Hilfsprojekten für verfolgte Christen aller Konfessionen ein, heute in über 60 Ländern. Nach eigenen Angaben sei der Weltverfolgungsindex die weltweit einzige Erhebung, für die verfolgte Christen anhand einer differenzierten und von Experten kontinuierlich weiterentwickelten Methodik jährlich direkt befragt würden. Damit solle ihre Situation möglichst genau erklärt und die Dynamik der Verfolgung verdeutlicht werden.

Weitere Informationen unter: https://www.opendoors.ch/index

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Symbolbild © Foto: janeb13/pixabay.com

Jemen: Fast 16 Millionen Menschen leiden Hunger

Weiterstadt/Deutschland | 27.01.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Seit vier Jahren herrscht im Jemen Bürgerkrieg. Es fehlt an sauberem Trinkwasser, Nahrung, Medikamenten und medizinischer Versorgung. Fast 16 Millionen Jemeniten leiden Hunger.

Nur knapp die Hälfte der medizinischen Einrichtungen sei arbeitsfähig, berichtet Nikolaus Kirchler, Nothilfekoordinator der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. Dringend benötigte Materialien und Lebensmittel müssten aus dem Ausland angeliefert werden, da die eigene Produktion und Versorgung nicht ausreiche. Wiederkehrende Hafenblockaden erschwerten die Hilfslieferungen lebensnotwendiger Mittel zusätzlich.

Gesundheitsschulungen
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des internationalen Hilfswerks ADRA im Jemen seien laut Kirchler immer noch einem hohen Sicherheitsrisiko während ihrer Arbeit ausgesetzt. Dabei stiegen die Patientenzahlen in den medizinischen Einrichtungen weiter an. Zur Eindämmung von Cholera und Diphterie sei im Kamaran-Krankenhaus im Norden des Landes ein separater Eingang geplant, damit andere Patienten nicht angesteckt würden. In den Wartebereichen der medizinischen Einrichtungen führe ADRA Gesundheitsschulungen durch, um das Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein zu fördern. Damit seien in den letzten zwei Jahren 57.786 Personen erreicht worden. Auch Schulungen von medizinischem Personal in psychologischer Erster Hilfe habe es bereits gegeben.

ADRA zweitgrösste Hilfsorganisation vor Ort
Durch Spendengelder habe ADRA im Jemen seine Hilfsleistungen deutlich ausweiten können. ADRA sei inzwischen die zweitgrösste Hilfsorganisation vor Ort und stelle in einer der ärmsten Regionen im Norden des Landes lebensrettende Gesundheits- und Ernährungshilfe für etwa 445.150 Menschen bereit. „Der Jemen ist weiterhin von Importen abhängig“, so Nikolaus Kirchler. „Mehr als drei Viertel der Bevölkerung sind auf Hilfe von aussen angewiesen. Eine Hungerkatastrophe steht bevor, aber wir haben jetzt noch die Chance, das Schlimmste abzuwenden.“ ADRA habe bisher 1.428 schwer und 3.676 moderat unterernährte Kinder sowie 2.372 Schwangere und stillende Mütter mit Aufbaunahrung behandeln können.

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Betroffene des Tsunamis erhalten Nothilfeutensilien von ADRA © Foto: Southern Asia-Pacific Division, SSD

ADRA leistet den Betroffenen des Tsunamis in Indonesien Nothilfe

Silang, Cavite/Philippinen | 27.01.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 22. Dezember traf ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von drei Metern die Küstenstädte an der Sunda-Strasse in Indonesien und fegte Menschen, Häuser und Infrastruktureinrichtungen weg. Am 3. Januar berichtete die Kommunikationsabteilung der Adventisten im Südasiatischen Raum (Southern Asia-Pacific Division, SSD), dass dabei 426 Menschen getötet und 7.202 verletzt wurden sowie 40.386 evakuiert werden mussten. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Indonesien entsandte unverzüglich Notfallteams und koordinierte ihre Nothilfe mit Regierungsstellen.

Nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde verursachte der Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau einen Unterwasser-Erdrutsch, der den Tsunami auslöste.

ADRA hat mit der Verteilung von Nahrungsmitteln und Gütern zur Stillung anderer Grundbedürfnisse im Dorf Sumberjaya, im Sumur Distrikt und in Pandelangan, Provinz Banten, begonnen, dem am stärksten betroffenen Gebiet auf Java.

«Betroffene Familien befinden sich derzeit in einer sehr schwierigen Situation und benötigen viel körperliche und moralische Hilfe, um diese Krise zu überwinden», sagte Kyriakos Ersantukides Erlan, Projektmanager von ADRA und Church Partnership (CRACP). «Familien brauchen Nahrung, sauberes Wasser, Sanitäranlagen, Decken, Gesundheitsdienste, Zelte, Nahrungsergänzungsmittel, Notunterkünfte, Latrinen und Medikamente.»

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Wieder eröffneter Kiosk - die Bargeldhilfe von ADRA hat es ermöglicht © Foto: ADRA Indonesien

Tsunami in Indonesien: Glückskette unterstützt ADRA mit 350.000 Franken

Zürich/Schweiz | 27.01.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Am 22. Dezember traf ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von drei Metern die Küstenstädte an der Sunda-Strasse in Indonesien und fegte Menschen, Häuser und Infrastruktureinrichtungen weg. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Indonesien koordinierte ihre Nothilfe mit Regierungsstellen und verteilte mehrere Tausend Shelter-Kits, die auch Planen und Werkzeuge enthielten. Der Projektbeitrag von rund 350.000 Franken der Glückskette ermöglicht ADRA Schweiz gemeinsam mit ADRA Indonesien ausgewählte Dorfbewohner mit Bargeld zu unterstützen. Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden, ist ADRA Indonesien in den ausgesuchten Dörfern in den am schwersten betroffenen Regionen die einzige Hilfsorganisation.

Die Dorfbewohner müssen sich registrieren und einen detaillierten Plan vorlegen, wie sie das Geld, das sie bekommen, ausgeben wollen. Nach erfolgter Prüfung und Genehmigung wird das Geld ausbezahlt und es folgt eine Kontrolle, dass das Geld auch wirklich für die bezeichneten Dinge ausgegeben worden ist.

Auf diese Art und Weise können neue Geräte für die Landwirtschaft angeschafft, Häuser repariert und bewohnbar gemacht sowie kleine Restaurants und Kioske wiedereröffnet werden, schreibt ADRA Schweiz. Die Menschen seien dankbar für diese finanzielle Unterstützung, die zugleich den lokalen Markt stärke.

Laut dem Schweizer Hilfswerk arbeitet ADRA Indonesien zum Teil mit Regionalbanken zusammen, welche die Geldabgabe vor Ort vornehmen und überwachen. Ebenso gebe es eine Koordination mit anderen Hilfsorganisationen, um doppelte Hilfsmassnahmen zu vermeiden. ADRA Indonesien sei in den ausgesuchten Dörfern die einzige Hilfsorganisation, die Bargeld abgebe und damit für viele der 340 begünstigten Familien eine konkrete, selbstbestimmte Zukunftsperspektive schaffe, so das Hilfswerk. ADRA Schweiz beteiligt sich aus eigenen Mitteln und projektbezogenen Spenden mit rund 40.000 Franken am Projekt, das bis Ende Februar dauert.

ADRA Schweiz
ADRA Schweiz wurde 1987 als Hilfswerk der protestantischen Freikirche der Siebtenten-Tags-Adventisten in der Schweiz gegründet. Es ist ein im Handelsregister eingetragener Verein, mit Sitz in Zürich. Das Hilfswerk geniesst Steuerfreiheit und wurde 2013 von der schweizerischen Fachstelle für Spenden sammelnde, gemeinnützige Institutionen (ZEWO) für weitere fünf Jahre rezertifiziert. ADRA Schweiz zählt zu den Partner-Hilfswerken der Schweizer Glückskette: https://www.glueckskette.ch/. Das ADRA Netzwerk besteht aus rund 130 regionalen und nationalen Landesbüros. ADRA gewährt Hilfe unabhängig von Rasse, ethnischer Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.

Infos zu ADRA Schweiz www.adra.ch und ADRA Indonesien http://adraindonesia.org/

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Symbolbild © Foto: skeeze/picabay.com

ADRA gibt 50.000 US-Dollar für Evakuierte der Waldbrände in Kalifornien

Silver Spring, Maryland/USA | 27.01.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA International (USA) übergibt dem Adventistischen Sozialdienst (Adventist Community Services ACS) 50.000 US-Dollar (49.000 Franken) um den Überlebenden der verheerenden Waldbrände im November 2018 im kalifornischen Butte County zu helfen. Laut ACS sollen damit vorwiegend Küchenutensilien für 1.000 Familien gekauft werden, die in Notunterkünften der Regierung leben.

Die Waldbrände zerstörten 250.000 Hektar Land und kosteten mehr als 80 Menschen das Leben. Viele Häuser, Schulen, Kirchen und Krankenhäuser, darunter das Untergeschoss des «Adventist Health Feather River» Krankenhauses in Paradise erlitten schwere Schäden, so das Hilfswerk. Die Brände wurden laut den örtlichen Behörden als die zerstörerischsten des Landes in den letzten hundert Jahren erklärt. Das gesamte Ausmass der Unfälle und Sachschäden sei noch in Abklärung.

Bedarfsanalysen des ACS unter den Überlebenden der Brände hätten ergeben, dass Teller, Geschirr, Töpfe und Pfannen die am meisten benötigten Gegenstände seien, sagte Charlene Sargent, Direktorin des Adventistischen Sozialdienstes der überregionalen adventistischen Kirchenleitung (Pacific Union Conference PUC).

«Wenn eine Naturkatastrophe eintritt, aktiviert ADRA als internationale humanitäre Organisation sofort seine Teams, um auf Katastrophen zu reagieren, dies auch in Nordamerika», sagte Imad Madanat, Vizepräsident für Programme bei ADRA International. ADRA International sei in den USA selbst aber nicht tätig, sondern unterstütze in solchen Fällen die Schwesterorganisation ACS, um allfällige Lücken in den Nothilfebemühungen schliessen zu können.

Die Federal Emergency Management Agency FEMA, nationale Koordinationsstelle der Vereinigten Staaten für Katastrophenhilfe, stelle vielen Familien eine vorübergehende Unterkunft zur Verfügung. In diesen seien aber keine Küchenutensilien zur Zubereitung von Mahlzeiten vorhanden, was für evakuierte Familien von entscheidender Bedeutung sei, sagte Madanat, und: ADRA «ist froh, dass wir ACS helfen können, die Not zu lindern».

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App „Die-Bibel.de“ © Foto: Deutsche Bibelgesellschaft

Über 250.000 Downloads der Lutherbibel 2017

Stuttgart/Deutschland | 27.01.2019 | APD | Bibel

Die Lutherbibel 2017 ist bis jetzt mehr als 250.000-mal für Smartphones und Tablets heruntergeladen worden. Das kostenfreie Angebot startete vor drei Jahren. Inzwischen sind auch die „Gute Nachricht Bibel“, die „BasisBibel“ und die Lutherbibel 1984 in der App „Die-Bibel.de“ integriert. Zum Jahreswechsel seien der Ökumenische Bibelleseplan 2019 in der klassischen Form und als „Bibelleseplan kompakt“ verfügbar, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft mit. Für die „BasisBibel“ gebe es zusätzlich Bibellesepläne für die einzelnen Evangelien.

„Die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer steigt beständig“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel. Das zeige, dass das Engagement für die Bibel in digitalen Formaten auf keinen Fall vernachlässigt werden dürfe. Inzwischen seien Smartphones in allen Generationen verbreitet. Mit der App „Die-Bibel.de“ werde regelmässiges Bibellesen noch einfacher.

Die App werde für Geräte mit den Betriebssystemen Android und iOS im jeweiligen Online-Store angeboten. Eine Registrierung für die Installation sei nicht nötig. Mit der Installation gebe es die Lutherbibel 2017 kostenlos. Um die weiteren Übersetzungen herunterzuladen, sei eine Registrierung erforderlich. Über das Benutzerkonto könnten dann auch Markierungen, Lesezeichen und Notizen gesichert und zwischen verschiedenen Geräten ausgetauscht werden.

Bibelleseplan
Der Ökumenische Bibelleseplan führt innerhalb von vier Jahren durch das ganze Neue Testament und in acht Jahren durch das Alte Testament. Er teilt dabei die tägliche Lektüre in überschaubare Abschnitte. Leserinnen und Leser können die einzelnen Texte dadurch fortlaufend in einem grösseren Zusammenhang wahrnehmen. An Sonn- und Feiertagen wird jeweils ein Psalm gelesen.

Der „Bibelleseplan kompakt“ bietet kürzere Lesestücke der biblischen Texte an. Psalmen sind in der Regel nur an ausgewählten Stellen eingesetzt. Durch thematisch zusammengestellte Abschnitte können sich Leserinnen und Leser mehrere Tage mit einem biblischen Thema beschäftigen. Der Plan führt ebenfalls in vier Jahren durch das Neue Testament. Im Alten Testament wird eine Auswahl gelesen.

Lutherbibel 2017
Die Lutherbibel 2017 ist zum 500. Reformationsjubiläum erschienen. Eine Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die klassische deutsche Bibelübersetzung auf Anregung der Deutschen Bibelgesellschaft überarbeitet. Ausser in den Druckausgaben erscheint die Lutherbibel auch als E-Book, Hörbuch, App und Computersoftware. Im Internet steht der Text frei zugänglich unter www.die-bibel.de zur Verfügung.

App „Die-Bibel.de“ für Android-Geräte: play.google.com/store/apps/details?id=de.dbg.bibel

App „Die-Bibel.de“ für Geräte mit iOS: itunes.apple.com/de/app/die-bibel-de/id1151790560#?platform=iphone

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Einweihung des mobilen Übertragungswagens von Nuevo Tiempo in Chile © Foto: Nicolé Fuentes/noticias.adventistas.org

Chile: Mobiler Übertragungswagen für adventistisches TV-Netzwerk

Silver Spring, Maryland/USA | 27.01.2019 | APD | Medien

Anfang Dezember hat der adventistische Fernsehsender Nuevo Tiempo in Chile eine neue mobile Einheit eingeweiht. Der mobile Fernsehwagen soll eine Liveübertragung in HD-Qualität überall im Land via Internet ermöglichen, berichtete die nordamerikanische Kirchenzeitung Adventist Review (AR).

Der neue mobile Übertragungswagen erforderte laut AR eine Investition von umgerechnet knapp 400.000 Euro (450.000 Franken). Die Ausstattung umfasst unter anderem vier hochauflösende Kameras. „Mit dieser neuen mobilen Einheit können wir mit mehreren Kameras im Full-HD-Format arbeiten, während wir sie überall hin mitnehmen“, erklärte Germán González, technischer Leiter von Nuevo Tiempo Chile. Im ersten Einsatz legte der Übertragungswagen bereits rund 4.800 Kilometer quer durch Südchile zurück.

Der adventistische Fernsehsender Nuevo Tiempo in Chile gehört zum weltweiten Hope Channel-Netzwerk der Siebenten-Tags-Adventisten, das mittlerweile aus 45 sprachregionalen Sendern besteht.

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© Screenshot: Facebookseite des Hope Channel

„Vergib uns unsere Schuld“ - TV-Gottesdienst der Adventisten in Deutschland

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 27.01.2019 | APD | Medien

Der TV-Gottesdienst der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland zum Jahresbeginn stand unter dem Motto: „Vergib uns unsere Schuld“. Der Gottesdienst wurde am Samstag, 12. Januar auf dem Hope Channel ausgestrahlt. Etwa 240 der 589 örtlichen Kirchengemeinden in Deutschland waren laut Angaben des Planungskalenders zugeschaltet. Der Präsident der Freikirche in Deutschland, Pastor Werner Dullinger, thematisierte in seiner Ansprache das Jahresmotto – eine Bitte aus dem „Vaterunser“.

Pastor Werner Dullinger (Ostfildern), der gleichzeitig auch Präsident der adventistischen Kirchenleitung in Süddeutschland ist, griff in seiner Ansprache den Bibeltext aus dem bekannten Gebet Jesu, dem „Vaterunser“, im Matthäus-Evangelium der Bibel, Kapitel 6, Vers 12 auf. Dabei standen „Schuld“ und „schlechtes Gewissen“ zunächst im Vordergrund. Doch Gott spreche den Menschen Vergebung zu. Ebenso seien gläubige Menschen aufgerufen Schuld zu vergeben, auch wenn dies mitunter ein Kraftakt sei, bei dem professionelle Hilfsangebote angenommen werden könnten.

Dullinger sah das Jahresmotto der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland als Chance für einen persönlichen sowie innerkirchlichen Neuanfang. Er rief dazu auf, Vergebung Lebenswirklichkeit werden zu lassen und sich befreit auf die Zukunft einzulassen, um die Gesellschaft zu verbessern. Dullinger schloss: „Wenn wir vergeben, ändern wir nicht die Vergangenheit, aber wir ändern die Zukunft – unsere eigene und die der Welt um uns herum.“

Am TV-Gottesdienst wirkte auch Pastor Johannes Naether (Hannover), Vizepräsident der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und Präsident der adventistischen Kirchenleitung in Nord- und Ostdeutschland, mit. Neben musikalischen Beiträgen und gemeinsamen Liedern gab es einen „Kindermoment“ und eine Onlineumfrage mit Fragen zum persönlichen Glaubensleben, die in der Ansprache ausgewertet wurde. 1.422 Menschen nahmen an der anonymen Umfrage teil.

Innovative Projekte
Pastor Johannes Naether stellte im Rahmen des Gottesdienstes zwei innovative Projekte von örtlichen Kirchengemeinden vor, die live zugeschaltet waren. Zum einen wurde der Abendgottesdienst „In via“ der Adventgemeinde Darmstadt-Eberstadt vorgestellt. Dieser nicht wöchentliche Gottesdienst befindet sich noch in der Startphase. Das Format „In via“ ist für Menschen zwischen Glauben und Zweifeln gedacht und findet am 9. Februar zum zweiten Mal in Eberstadt statt. Zum anderen wurde das Projekt „Die Lebensschule“ der Adventgemeinde Görlitz vorgestellt. Seit sieben Jahren leisten dort engagierte Gemeindemitglieder theoretische wie praktische lebensnahe Unterstützung. So wird im Rahmen des Projektes tageweise ein Familiencafé unterhalten oder Flüchtlingshilfe geleistet.

Medienzentrum Stimme der Hoffnung
Der Gottesdienst „Vergib uns unsere Schuld“ zum Jahresbeginn wurde im grossen TV-Studio des adventistischen Medienzentrums Stimme der Hoffnung in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt gefeiert und im Rahmen des Fernsehprogramms des Hope Channel am 12. Januar live ausgestrahlt. Die Ausstrahlung soll am 20. und 26. Januar wiederholt werden. Weitere Informationen: www.hopechannel.de

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Letzte Ausgabe DIALOG 2018 © Cover: ThHF

Deutschland: Theologische Hochschule Friedensau stellt Zeitschrift ein

Friedensau/Deutschland | 27.01.2019 | APD | Medien

Der „DIALOG“, das Hochschulmagazin der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg (ThHF) wird zum Jahresende 2018 eingestellt. Dies teilte die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der ThHF mit. Das erste Mal erschien der „DIALOG“ im Mai 2002, zunächst jeden zweiten Monat, ab Frühjahr 2012 viermal im Jahr.

Die Zeitschrift informierte auf 16 Seiten im A4-Format nicht nur über Veranstaltungen, Historisches und Aktuelles vom Ort Friedensau und der Hochschule, sondern veröffentlichte auch Fachbeiträge der Dozentinnen und Lehrbeauftragten aus den beiden Fachbereichen Theologie und Christliches Sozialwesen. Das Magazin wurde im Advent-Verlag Lüneburg gedruckt und vor allem innerhalb Deutschlands, aber auch nach Österreich und in die Schweiz versandt.

Nach einer detaillierten Leser-Umfrage in regional unterschiedlichen, ausgewählten Lesergruppen liesse sich die Tendenz erkennen, dass digitale Medien für viele Menschen eine wachsende Rolle spielten, so Hochschulmitarbeiterin Andrea Cramer. Ein verändertes Leseverhalten in der Gesellschaft, insbesondere jüngerer Menschen, habe die Hochschule veranlasst, künftig andere, vielfältigere Wege der Kommunikation zu beschreiten.

Webseiten und Fernsehen
Da seien zum einen die Webseiten der Hochschule www.thh-friedensau.de und die des Ortes www.friedensau.de. Hier würden Veranstaltungen vorangekündigt und anschliessend kurz darüber berichtet. Hier fänden sich auch Informationen zu den Studiengängen und zur Entstehung und Bedeutung des Ortes Friedensau. Neu sei die Blog-Seite, auf der in verschiedenen Kategorien das bunte Leben an der Hochschule nachvollzogen werden könne.

Eine weitere Möglichkeit sei laut Cramer, den Fernseher einzuschalten. Auf dem TV-Sender „HopeChannel“ (https://www.satindex.de/channel/17804/) würden im Format „Akademie Friedensau“ Vorlesungen zu allgemein interessierenden theologischen Fragen gesendet, ausserdem Friedensauer Gottesdienste und Berichte aus den Regionen der Welt, in die Dozentinnen und Dozenten für verschiedene Projekte reisten.

Mit Friedensau verbunden seien weitere Institutionen und Einrichtungen, wie www.zeltplatz-friedensau.de, www.ladencafe.de oder www.gaestehaus-friedensau.de, die als reale Orte besucht werden können und deshalb auch Informationen digital bereithielten.

Jahrbuch und Newsletter
Über Facebook und Instagram erreiche die Hochschule vor allem jüngere Menschen und versorge sie mit News und Studieninformationen. Einmal im Jahr gebe es das Friedensau-Jahrbuch, welches mit vielen Bildern über das vergangene Studienjahr und die Ereignisse in und um Friedensau berichte. Zudem werde eine Ausgabe eines Newsletters – er soll „Unser Friedensau“ heissen – künftig zweimal im Jahr kurz und knapp in Print-Form Informationen liefern.

Friedensauer Hochschule
Die auf das Jahr 1899 zurückgehende Friedensauer Hochschule bietet derzeit in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – sowie den Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ an. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.

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Kirchliche Minderheiten im Schatten der lutherischen Reformation

| 27.01.2019 | APD | Buchrezensionen

Karl Heinz Voigt, Kirchliche Minderheiten im Schatten der lutherischen Reformation vor 1517 bis nach 2017. 1648: „Kein anderes Bekenntnis soll angenommen oder geduldet werden“ (Kirche – Konfession – Religion, Band 73), Göttingen: V & R unipress 2018, 382 Seiten, 40 Euro, gebunden, ISBN 978-3-8471-0803-0

Karl Heinz Voigt, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche, weist in seinem neuen Buch nach, dass die frühen religionspolitischen Entscheidungen von 1530 und 1555 in Augsburg sowie 1648 im Westfälischen Frieden ihre Auswirkungen bis heute haben. Bereits zuvor im Jahr 1529 hatte der Reichstag zu Speyer entschieden, die Wiedertaufe mit der Todesstrafe zu ahnden. Diese drastische Massnahme gegen Andersgläubige machte deutlich, wohin der konfessionelle Weg in Deutschland gehen sollte.

Das Augsburger Bekenntnis wurde am 25. Juni 1530 in Augsburg vor Kaiser Karl V. und dem versammelten Reichstag lateinisch und deutsch verlesen und von einer Gruppe evangelischer Fürsten und Reichsstädte unterzeichnet. Die „Confessio Augustana“ (CA) führte zur Bildung einer neuen Konfession und vereint bis heute als Grundüberzeugung das weltweite Luthertum. Die CA hatte laut Voigt dauerhaft Einfluss auf die Beziehungen von Lutheranern zu anderen, erst später anerkannten oder auch neu entstandenen Kirchen. Sie führte zu einem ausgeprägten konfessionellen lutherischen Selbstbewusstsein, das über Jahrhunderte nicht nur von Abgrenzungen und Verwerfungen, sondern gegenüber den Täufern sogar von Verdammungen geprägt war.

Der Augsburger Reichstag von 1555 hob die Aufsicht der katholisch bischöflichen Jurisdiktion über solche Länder auf, deren Herrscher sich zum evangelischen Verständnis der Kirche bekannten. Katholiken und Lutheraner waren jetzt im Reich gleichberechtigt anerkannt. Zwar gab es „Religionsfreiheit“, doch diese stand nur dem Fürsten als „Landesvater“ zu. Bekannte er sich zum Luthertum, mussten alle seine Untertanen auch Lutheraner werden. Wer das nicht wollte, dem blieb nur die beschwerliche Auswanderung in ein Land seiner konfessionellen Wahl. Die Reformierten spielten in dieser Grundsatzvereinbarung nur insofern eine Rolle, als durch eine offizielle Erklärung zugesichert wurde, dass sie in einem lutherischen Gebiet weder zur Konversion gezwungen noch zur Auswanderung gepresst werden konnten. Die lutherischen Kirchen waren territorial organisierte Kirchen. Sie hatten weder eine gemeinsame Ordnung noch eine gemeinsame „Kirchenregierung“. Diese Territorialkirchen lebten von der Abgrenzung nicht nur gegenüber anderen Konfessionen, sondern mehrheitlich sogar gegenüber der eigenen konfessionellen Tradition im benachbarten Kleinstaat. Es handelte sich um Staatskirchen, deren Oberhaupt der Landesherr war. Dieses evangelische „Landesherrliche Kirchenregiment“ hielt sich in Deutschland über alle einschneidenden politischen Veränderungen hinweg bis zur grundlegenden Neuordnung durch die Weimarer Nationalversammlung im 20. Jahrhundert.

Im Dreissigjährigen Krieg (1618-1648) sollen in den deutschen Ländern etwa 40 Prozent der Bevölkerung ums Leben gekommen sein. Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde festgelegt, dass es in Deutschland keine konfessionelle Vielfalt geben darf. Geduldet wurden nur drei Konfessionen: Katholiken, Lutheraner und Reformierte. Im Vertragswerk hiess es ausdrücklich am Ende des Artikels VII: „Ausser den zuvor erwähnten Bekenntnissen soll jedoch im Heiligen Römischen Reich kein anderes angenommen und geduldet werden.“ Die „Religionsfreiheit“ galt demnach nur für Angehörige der drei anerkannten Konfessionen.

Die im Vertragswerk nicht anerkannten Kirchen und Gemeinden mussten sich auflösen oder sie wurden, da ohne Rechtsgrundlage, in den Untergrund gedrängt. Einige konnten innerhalb kirchlicher Territorien überleben, weil dieser oder jener Landesherr durch spezielle Erlaubnis ihnen eine Art Asyl gewährte und damit bereit war, gegen die Beschlüsse von 1648 zu handeln. Andere nahmen die risikoreiche Auswanderung in aussereuropäische Gebiete in Kauf. In einem eigenen Kapitel legt der Autor dar, wie beispielsweise in der Pfalz, in Krefeld und Neuwied vertriebene Mennoniten Aufnahme fanden. In Württemberg und Hessen wurde den Waldensern die freie Religionsausübung erlaubt. In Waldeck-Pyrmont gab es für die Quäker eine spezielle „Duldungsakte“. Die Böhmischen Brüder fanden in Herrnhut und in der Wetterau Zuflucht. Doch das waren Ausnahmen.

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es in machen deutschen Staaten durch neue Grenzziehungen konfessionell gemischten Territorien. Protestantische und katholische Gemeinden kamen gemeinsam unter eine Regierung. Dadurch konnte der Grundsatz, dass der Landesherr die Konfession seiner Untertanten bestimmt, nicht mehr aufrechterhalten werden. Trotzdem gab es nur drei anerkannte Staatskirchen. Doch mit den Baptisten, Methodisten und anderen kamen neue, staatsunabhängige Kirchen ins Land. Für sie war es unvorstellbar, dass sie sich in Kirchenfragen an den Staat wenden mussten. Vergeblich forderten sie Glaubens- und Gewissensfreiheit. Karl Heinz Voigt macht an Beispielen deutlich, wie mit diesen Freikirchen umgegangen wurde: „Wenn baptistische Eltern die Taufe eines Kindes durch den Ortspfarrer ablehnten, führte das an manchen Orten unter dramatischen Umständen zur Zwangstaufe“ (195). „Die nicht staatlichen Minderheitskirchen [mussten] mit Kontrollen, polizeilichen Überwachungen, Versammlungsverboten und Ausweisungen rechnen“ (209). Im Zeitalter des Nationalismus wurden die Freikirchen als „fremde“ und „nichtdeutsche Sekten“ diskriminiert.

Selbst als es möglich wurde, aus einer Staatskirche auszutreten und sich einer Minderheitskirche anzuschliessen, bedeutete das „noch lange keine konfessionelle Gleichberechtigung“ (222). „Es gab spezielle Bauvorschriften für nicht staatliche Religionsgemeinschaften. In Berlin war es beispielsweise den nichtanerkannten Kirchen nicht erlaubt, ihre Gebäude mit Turm und Glocke zu errichten. Sie durften nicht einmal als ‚Kirchen‘ bezeichnet werden. Also bauten sie schlichte Kapellen. Auch in der Wahl ihrer Bauplätze waren sie nicht frei. Von der Strassenfront waren sie verbannt in die Reihe dahinter…“ (227). Eingehend befasst sich Voigt mit den Problemen, die sich für Mitglieder von Freikirchen bei der Bestattung auf Friedhöfen in konfessionellem Eigentum ergaben. Sie waren von einer christlichen Bestattung ausgeschlossen. Die Trauergemeinde stand „nicht am normalen Reihengrab, sondern im äussersten Friedhofswinkel an der Begrenzungsmauer“ (240). Den freikirchlichen Geistlichen war auf dem Friedhof das Halten von Grabreden oder sogar ein Gebet oft untersagt. Fast ein Jahrhundert lang gab es diese Probleme. „Nachdem 1948 die ‚Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen‘ (ACK) gebildet war, wurden nacheinander zwischenkirchliche Problemzonen aufgebarbeitet. Das erste (!) Feld, das thematisiert wurde, waren die Probleme auf kirchlichen Friedhöfen“ (235). In der Regel wurden die Freikirchen als „Sekten“ diskriminiert, „wo es aber um Geld ging, waren sie ‚Evangelische‘“, denn deren Mitglieder sollten an die Landeskirchen Kirchensteuer zahlen (233).

„Es ist heute schwer vorstellbar, dass bis 1919 in den Bundesländern die Ausübung eines politischen Mandats, die berufliche Tätigkeit als Beamter im Staatsdienst und auch die Berufung auf einen Lehrstuhl, egal welcher Fakultät, an die Mitgliedschaft in einer der drei anerkannten Konfessionen gebunden war. Lediglich der Militärdienst machte für die unteren Ränge eine Ausnahme“, so Voigt (245). Erst die Weimarer Verfassung sicherte allen Bewohnern des Deutschen Reichs die „volle Glaubens- und Gewissensfreiheit“ sowie eine „ungestörte Religionsausübung“ zu. Erstmals waren weder bürgerliche Rechte noch die Zulassung zu öffentlichen Ämtern an eine Konfession gebunden. Die Freikirchen konnten die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts beantragen und wurden durch deren Verleihung den bisher anerkannten Kirchen rechtlich gleichgestellt. „Für die Freikirchen erwies sich das Ende des Kaiserreichs in rechtlicher Hinsicht“, laut Karl Heinz Voigt, „als ein Quantensprung. Dagegen war für die bisherigen Staatskirchen das Ende einer jahrhundertelangen Tradition kurzfristig gesehen ein Schrecken auslösender Verlust“ (249f.). Doch über lange Zeiträume eingeübte Verhaltensweisen und Mentalitäten veränderten sich nicht so schnell. Auch dies belegt der Autor durch eine Reihe von Beispielen. Er beleuchtet in einem weiteren Kapitel die Schwierigkeiten, die sich in der NS-Zeit für die Freikirchen ergaben, um sich anschliessend mit der Nachkriegszeit zu befassen.

Es waren vor allem Freikirchen aus den USA, wie die Quäker, Baptisten und Methodisten, die Hilfsgüter in das zerstörte Deutschland sandten. So entstand für die Verteilung ein gemeinsames „Hilfswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland“, in dessen Leitungsorgan die Mitgliedskirchen der freikirchlichen Vereinigung (VEF) und der evangelischen Landeskirchen gleichberechtigt vertreten waren. 1948 wurde die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ (ACK) gegründet zu der die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und einige Freikirchen gehörten. Als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) trat auch die römisch-katholische Kirche 1974 der ACK bei. Im selben Jahr folgte die Griechisch-Orthodoxe Metropolie. Voigt geht kurz auf die Leuenberger Konkordie von 1973 mit der Abendmahlsgemeinschaft zwischen Lutheranern und Reformierten ein. 1987 kam es erstmals in Deutschland auch zu einer Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit einer Freikirche, nämlich zwischen den Gliedkirchen der EKD und der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Der Autor spricht beim Staatskirchentum von einem „europäischen Unikat“ und „Sonderweg“ (311), dessen in Jahrhunderten gezogene Spuren durch die Verfassungsänderung von 1919 nicht ausgelöscht wurden. Die Entfaltung reformatorischen Denkens führte in den verschiedenen Kontinenten durch die völlig anderen Lebens- und Gestaltungsbedingungen zu einem konfessionellen und denominationellen Pluralismus. „Es ist weder in den USA noch in einem afrikanischen Staat nachvollziehbar, wie durch einen Umzug einer Familie aus Itzehoe an einen neuen Arbeitsplatz nach Berlin beim Überschreiten der unsichtbaren Landesgrenzen aus Lutheranern unversehens Unierte werden“, so Voigt (310). Auch dass der Staat die Kirchensteuer berechnet und nach Abzug eines Entgelts an die für Berlin zuständige neue Kirche weiterleitet, erscheint unverständlich. Denn die Kirchen vertrauten den Behörden, dass sie nur solche Zuzüge an die Kirchen weitermeldeten, welche die Taufe empfangen haben. „Leider sind die Meldungen an die Kirchen manchmal fehlerhaft, so dass es bei Freikirchlern immer wieder einmal zu unfreiwilligen Konfessionswechseln kommt, die in manchen Regionen nur durch einen formellen Austritt nach dem unfreiwilligen Eintritt geregelt werden können“, beklagt Karl Heinz Voigt (310).

In seinen Schlussgedanken betont der Autor: „Wer im 21. Jahrhundert über die Einheit nachdenkt, darf sich nicht auf die Bilder der römisch-katholischen und der lutherischen Kirchen konzentrieren“ (335). Denn in England gebe es nur eine „Handvoll Lutheraner“ und in den USA gehöre ein beachtlicher Teil der Christenheit zu den unabhängigen Kirchen. Baptisten, Methodisten, Adventisten und viele andere, die in Deutschland kirchliche Minderheiten sind, bilden in anderen Ländern und Kontinenten Mehrheiten, die in ihren jeweiligen Ländern mit allen christlichen Kirchen auf Augenhöhe leben. Voigt skizziert in einigen Thesen, welche theologischen und gesellschaftlichen Verluste dadurch entstanden seien, dass seit 1648 ein einziger Satz in den Beschlüssen des Westfälischen Friedens kirchliche Minderheiten marginalisiert und damit ausgelöscht hat. So wird als „Sonderweg“ deutlich, warum die Freikirchen in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Ländern und Kontinenten, „im Schatten der lutherischen Reformation“ blieben. Es ist zu wünschen, dass das neue Buch von Karl Heinz Voigt, welches den Blick über den kirchlichen Horizont in Deutschland hinaus weitet, nicht nur bei Theologen und Historikern Beachtung findet.
Holger Teubert

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