Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 3/2019 - MÄRZ 2019 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 3/2019 - MÄRZ 2019

Plakat des Referendumskomitees «Nein zu diesem Zensurgesetz!» © Foto: www.zensurgesetz-nein.ch

Gutachten zur Verschärfung der Rassismus-Strafnorm zeigt Risiken für Meinungsfreiheit auf

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Schweiz

Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA-RES schreibt in «SEA aktuell», Nr. 6/2019, sie distanziere sich von jedem Verhalten, das die Würde homosexuell empfindender Menschen nicht respektiere. Sie verurteile zudem jegliche Form von Diskriminierung, Gewalt oder Hassaufrufen. Gleichzeitig äusserst sie jedoch Bedenken, dass die vom Bundesparlament am 14. Dezember 2018 beschlossene Verschärfung der Rassismus-Strafnorm die Meinungsäusserungsfreiheit unnötig einschränken könnte. «Dies wäre ein Rückschritt für die Toleranz- und Diskussionskultur der Schweiz», schreibt SEA-RES. Obwohl sich die Schweizerische Evangelische Allianz bislang nicht in Referendumskomitees engagiert habe, empfehle sie in diesem Fall die Unterzeichnung des Referendums – was noch bis Ende März möglich ist. Die SEA-RES wünscht, dass das Volk über diese Änderung entscheiden können soll.

Kritische Verkündigung bezüglich Homosexualität
Diese Empfehlung zur Unterzeichnung des Referendums gründe insbesondere auf einem Gutachten zur neuen, erweiterten Strafnorm, das die SEA-RES von Juristen habe erstellen lassen.

Sind Einschätzungen der Homosexualität aufgrund von Bibeltexten betroffen?
«Werden Pfarrpersonen in Zukunft in der Verkündigung und Predigt kritische Einschätzungen zu Homosexualität oder Bisexualität aufgrund ihrer Interpretation der Bibel machen dürfen?», fragte die SEA-RES. Laut Meinung der Gutachter würden solche Reden nur dann unter den Geltungsbereich der erweiterten Strafnorm fallen, wenn «sie eine genügende Intensität erreichen; das wird der Fall sein, wenn die Rede beleidigend, beschimpfend oder verleumdend ist».

Was ist ein Aufruf zu Hass und Diskriminierung?
Damit verbunden sei die Frage, wann eine Rede als «Aufruf zu Hass oder Diskriminierung» eingeschätzt werde. Grundsätzlich sei zu erwarten, dass die Justiz bei der Definition verbotener Reden eine erhöhte Schwelle geltend machen und dass eine einfache negative Meinungsäusserung über Homosexualität nicht zu einer Verurteilung führen würde. Laut SEA-RES weise die Beurteilung der Gutachter gleichwohl auf eine problematische Entwicklung in Europa hin: «… Zum jetzigen Zeitpunkt wird der Hass-Charakter einer Rede nach einem objektiven Sinn begutachtet, das heisst, dass ein durchschnittlicher Zuhörer imstande ist, ihn zu erfassen. Allerdings ist gemäss der englischen Regierung eine Rede eine Hassrede, wenn sie durch das Opfer als solche aufgenommen wird. Auch wenn das Schweizer Recht auf eine objektive Wahrnehmung einer Hassrede gegründet ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Verfahren auf der Grundlage eines subjektiven Kriteriums gegen Personen oder Institutionen eröffnet werden könnten.»

Reden, die zu Hass oder Gewalt aufrufen, seien für die SEA-RES und ihre Mitglieder in keiner Weise akzeptabel oder zu rechtfertigen. Sie teilten einerseits dieses Anliegen der parlamentarischen Initiative. Andererseits stellten sie die Folgen für die Meinungsfreiheit in Frage, weil nun jede öffentliche Äusserung angeprangert werden könne, die im Zusammenhang mit der sexuellen Orientierung von Menschen für «beleidigend» gehalten werde. Selbst wenn es zu keiner Verurteilung komme, könne dies dem Ansehen einer Person unnötig schaden, so die SEA-RES.

Ausschluss von kirchlichen Ämtern
Klar scheint für die Gutachter die Frage betreffend Anstellungen und Ämter in Kirchen. Einen Homosexuellen allein aufgrund seiner sexuellen Orientierung für die Ausübung eines Dienstes unwürdig zu erachten, falle unter den Anwendungsbereich des Gesetzes. Die SEA-RES sei der Ansicht, dass ihre Mitgliedskirchen diese Art von Diskriminierung nicht praktizierten. Von deren Angestellten werde allgemein erwartet, dass sie sich mit ihrem Lebensstil an das Glaubensbekenntnis der Gemeinschaft und die damit verbundene biblische Sexualethik halten würden. Die Tatsache, dass eine Person homosexuell empfinde, sei kein Grund sie auszuschliessen. Die Anstellung basiere nicht auf der sexuellen Orientierung der Person, sondern auf ihren persönlichen Überzeugungen in diesem Bereich.

Dienstleistungen für die Allgemeinheit
Am wenigsten problematisch dürfte der Umgang mit Leistungen für die Allgemeinheit sein, so die SEA-RES. Auf die Frage: «Könnten gleichgeschlechtlichen Paaren Segenshandlungen, allfällige Trauungen und andere Angebote straffrei verweigert werden?», würden die Gutachter darauf hinweisen, dass eine Leistung für einen offenen Personenkreis bestimmt und von kurzer Dauer sein muss, um als Dienstleistung für die Allgemeinheit zu gelten (wie zum Beispiel eine Busreise oder der Kauf eines Brotes). Eine Trauung falle daher nicht unter diese Definition, wenn sie individuell begleitet werde und unter der Zustimmung des Paares zum Eheverständnis der jeweiligen Kirche geschehe, so die Gutachter.

Das sechs Seiten umfassende Gutachten kann heruntergeladen werden:
http://www.each.ch/wp-content/uploads/2019/03/190322_Rassismus-Strafnorm-Gutachten.pdf

Link zur Unterzeichnung des Referendums: https://www.zensurgesetz-nein.ch/

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Judith Fockner hielt die Predigt an der 117. Jahreskonferenz der Adventisten in Winterthur © Foto: Gunther Klenk

«Deine Verletzlichkeit ist der Schlüssel zum Glück»

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Schweiz

Unter dem Titel «Heimat – Finden. Leben. Erwarten» trafen sich am 23. März rund 1.100 Mitglieder und Gäste der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz zur 117. Jahreskonferenz in der Parkarena Winterthur.

Der Gottesdienst an der Jahreskonferenz am Samstagmorgen stellt den geistlichen Höhepunkt im Kirchenleben der Adventisten in der Deutschschweiz dar. Nach einem Anbetungsteil mit Liedern, die von Jugendlichen instrumental begleitet wurden, gab Benjamin Hoffmann, Kirchenmitglied aus Burgdorf/BE, kernige Inputs zum Thema «Die Gemeinde meine Familie». Nach kurzen Videoclips zum Thema konnten sich die Anwesenden in den Sitzreihen jeweils mittels vorbereiteter Fragekarten zu den Unterthemen austauschen. Der Moderator schloss den Gesprächsteil mit einem Zitat von Martin Luther: «Gott bewahre mich vor einer Kirche von lauter Heiligen».

«HopeMedia Switzerland» gegründet
Pastor Stephan Sigg, Präsident der Adventisten in der Schweiz, informierte die Konferenzgemeinde vor der Predigt über die Gründung von «HopeMedia Switzerland». Die Kirche in der Schweiz plane ein Audio- und Videostudio am Sitz der Kirche in der Romandie sowie eines in der Deutschschweiz. Es seien Videos und Podcasts übers Internet geplant, um die gute Nachricht von Jesus Christus auf zeitgemässe Art weiterzugeben. Dabei arbeite man eng mit dem Europäischen Medienzentrum der Freikirche bei Darmstadt/Deutschland zusammen.

Hauptfaktor für glückliche Beziehungen ist die Fähigkeit, sich verletzlich zu machen
Die freie Theologin Judith Fockner (45), Alsbach-Hähnlein/Deutschland, sprach in der Predigt zur Aussage: «Hier bin ich zu Hause!» In der Gemeinde und in Beziehungen zeigten alle nur ihre guten Seiten, quasi das beste «Portraitfoto» von sich. Am Beispiel von Ashley, einer jungen Frau mit dem Ollier- und Maffucci-Syndrom, einer seltenen Knochenkrankheit, erläuterte Judith Fockner, wie wenig Ashley sich selbst war und damit unecht bzw. unglücklich, weil sie ihre Krankheit versteckte. Ashley habe über eine Webseite Personen kennengelernt, die auch von dieser seltenen Knochenkrankheit betroffen gewesen seien, diese aber nicht versteckt hätten. Das habe ihr die Augen geöffnet, dass sie zur eigenen Verletzlichkeit stehen könne, was ihr eine unbekannte Freiheit, Hoffnung und einen neuen Zugang zu anderen Menschen geschenkt habe. Die Wissenschaftlerin Brené Brown, so Fockner, forsche seit über 17 Jahren zum Thema Verletzlichkeit und habe festgestellt: «Deine Verletzlichkeit ist der Schlüssel zum Glück».

Jesus habe den Menschen den Eindruck vermittelt, dass sie sein dürften, wer sie seien und dass sie nicht spielen bzw. ein ideales «Portraitfoto» von sich zu präsentieren hätten. Bei Jesus dürfe man zu seiner Verletzlichkeit stehen, sagte die Theologin, und so könne ein Gemeindegefühl entstehen, dass man nicht mehr spielen müsse, sondern sein dürfe, wer man ist. «Im Umfeld der Liebe findet jeder seine Heimat», sagte Stephan Sigg zum Abschluss des Predigtteils.

«Dies ist meine Welt»
Pastor Christian Badorrek (38), Seeheim/Deutschland, Generalsekretär der adventistischen Kirchenleitung in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland, schilderte in der ersten Nachmittagsstunde unter dem Titel «Dies ist meine Welt» an drei Beispielen aus seinem Pastorendienst in eindrücklicher Weise, wie schwierig es ist, «kaputten» Menschen Hoffnung zu vermitteln und sie auf dem Prozess des Heilwerdens zu begleiten. Eine Kernaussage aus seinen Ausführungen: «Menschen brauchen nicht, dass man ihnen frommes Zeugs erzählt, sondern dass man sie liebt».

Interessant sei für ihn auch die Begleitung eines jungen und beruflich äusserst erfolgreichen Mannes gewesen, dem es an nichts gefehlt habe. Nach einigen Wochen, als er mit ihm die Bibel gelesen und sich mit dem biblischen Gottesbild auseinandergesetzt habe, habe dieser ihm gesagt, dass sich in ihm nun eine Leere fülle, von der er vorher nichts gespürt habe. Badorrek schloss seine Ausführungen mit den Worten: «Das Loch in unserem Herzen kann nur Gott füllen».

Einsegnungsfeier
In der Ansprache zur Einsegnungsfeier der Pastoren Stephan Dilliy (44) und Gerald Ströck (46) sagte Stephan Sigg, dass das Heimgehen für Kriegsgefangene oder Flüchtlinge eine existenzielle Erfahrung sein könne. Heimat habe mit Beziehung zu tun, so Sigg und zitierte Christian Morgenstern: «Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird». Die Bibel bezeichne den «Himmel» als Heimat. Das sei keine entrückte Realität, sondern «die Gemeinschaft aus der wir kommen und wohin wir gehören». Dies sei auch die eigentliche Sehnsucht, die unser Leben bestimme. Der biblische Begriff «Eden» bedeute im Hebräischen: «Vergnügen», «Wonne», «Freude». So seien Pastoren Menschen, die auf diese Sehnsucht der Menschen reagieren könnten, indem sie die «Lebenskultur der Heimat» wecken und fördern könnten, sagte Pastor Sigg.

Zum Einsegnungs- bzw. Ordinationsverständnis der Adventisten hielt er fest, dass dies kein magischer Moment sei, sondern ein tief geistliches Geschehen. Die Gemeinde anerkenne die Gaben zum Pastorendienst, die Gott den beiden Pastoren geschenkt habe. Sie weihe und sende sie mit einem Segensgebet sowie Händeauflegen zum Dienst.

Bei der Vorstellung der Pastoren sagte René Pieper, Generalsekretär der Adventisten in der Deutschschweiz, dass es sich bei beiden um «Späterberufene» handle. Stephan Dilly hat Wirtschaftsinformatik studiert und war selbständig. Gerald Ströck hat Elektro- und Informationstechnik studiert und hat als Ingenieur gearbeitet.

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Logo und Wortmarke der Adventisten in der Deutschschweiz © Logo: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

4.757 Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz

Zürich/Schweiz | 07.03.2019 | APD | Schweiz

Ende Dezember 2018 lebten 4.757 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Das sind fünf Mitglieder weniger als im Jahr zuvor. In den letzten fünf Jahren, von Ende 2013 bis 2018, hat die Mitgliederzahl um 301 Personen zugenommen. In 54 Gemeinden und sechs Gruppen feiern die Adventisten in der Schweiz den Gottesdienst jeweils am Samstag (Sabbat), dem biblischen Ruhetag.

Mitglied werde man nicht durch die Säuglings- oder Kleinkindertaufe, welche die Adventisten nicht praktizierten, sondern nach Unterweisung und auf eigenen Wunsch durch ein Bekenntnis beziehungsweise durch die Glaubenstaufe, teilte die Kommunikationsabteilung der Schweizer Kirchenleitung mit.

Die Mitgliederentwicklung verlaufe in allen Landesteilen tendenziell gleichmässig, sagte Herbert Bodenmann, Mediensprecher der Adventisten. In der Deutschschweiz hat demnach die Mitgliederzahl per Ende 2018 um sieben Personen abgenommen, in der Romandie und im Tessin sei hingegen ein Wachstum um zwei Personen zu verzeichnen. Die Mitgliederzahlen könnten gehalten werden, weil neben jenen Personen, die sich durch die Glaubenstaufe der Kirche angeschlossen hätten (Bekehrungswachstum) mehr Adventisten aus dem Ausland in die Schweiz zugewandert seien (Transferwachstum) als jene, die ins Ausland migriert (85), gestorben (51) oder aus der Kirche ausgetreten (52) seien.

Kinder und ungetaufte Jugendliche werden nicht als Mitglieder gezählt
Einige hundert Kinder bis 16 Jahre, die in adventistischen Familien in der Schweiz aufwachsen und am kirchlichen Leben teilnehmen würden, seien laut Mediensprecher nicht in der Mitgliederzahl enthalten. Die protestantische Freikirche taufe keine Kinder und zähle sie deshalb ebenso wenig wie ungetaufte Jugendliche als Mitglieder.

Die Mitgliederzahlen von Bekenntniskirchen, deren Mitglied man nur durch freiwilligen Beitritt in entscheidungsfähigem Alter wird, mit Mitgliedszahlen von Volkskirchen, die Säuglinge taufen und sie als Mitglieder zählen, seien schlecht vergleichbar, so Bodenmann.

Schweizer Adventisten sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die «Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten» (DSV), mit Sitz in Zürich und die «Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin» (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung, die «Schweizer Union» mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die «Privatschule A bis Z» in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den «Advent-Verlag» in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das «Hope Bibelstudien-Institut» (HBI) und das «Religionspädagogische Institut» (RPI) in Zürich sowie das «Institut d'Etude de la Bible par Correspondance» (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik «La Lignière», die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die «Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe» ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich, ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und im Ausland mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten. Der «Adventistische Pressedienst» APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien. Die «Schweizerische Liga Leben und Gesundheit» (LLG), Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der «Schweizerischen Bibelgesellschaft» (SB) und haben den Gaststatus in der «Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz» (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder (BS/BL; GE; VD) und in drei weiteren haben sie den Gaststatus (SH; TI; ZH).

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: www.adventisten.ch
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: www.adventiste.ch

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Logo und Wortmarke der Adventisten in der Deutschschweiz © Logo: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Adventisten in der Schweiz spendeten 2018 über 14,4 Mio. Franken

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Schweiz

Ende Dezember 2018 lebten 4.757 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Sie spendeten für die Aufgaben ihrer Kirche weltweit, national und lokal über 14,4 Millionen Franken.

Freiwilligkeitsprinzip – keine Kirchensteuer
Die Adventisten erheben keine Kirchensteuer, sagte Jean-Luc Waber, Finanzvorstand der Adventisten in der Schweiz. Die Tätigkeit der Freikirche werde ausschliesslich durch freiwillige Spenden von Mitgliedern und Gönnern finanziert. Diese gäben in der Regel den Zehnten, wie er in der Bibel beschrieben sei. Der Zehnte, 11,5 Millionen Franken im 2018, mache einen Grossteil der eingegangenen Gelder aus. Davon werden je zehn Prozent an die übergeordnete nationale Kirchenstruktur sowie an die Weltkirchenleitung weitergeleitet, dreizehn Prozent fliessen in die Personalfürsorgestiftung und fünf Prozent an Theologische Seminare. Vom Zehnten werden Pastoren und Pastorinnen sowie weitere Mitarbeitende entlöhnt und die Kosten der Kirche bestritten.

Zusätzliche Spenden
Viele Mitglieder würden neben zehn Prozent ihres Einkommens weitere Spenden für besondere Projekte geben, so Waber, und unterstützten ihre Kirche auch mit freiwilligem, persönlichem Einsatz. So sind neben den Zehntengeldern 2018 zusätzliche Spenden von knapp 900.000 Franken zur Unterstützung der weltweiten Mission der Kirche ins Ausland geflossen. Die Adventisten unterhalten mit 8.515 Bildungsinstituten, von Primarschulen bis Universitäten, das grösste protestantische Bildungswesen weltweit sowie ein ausgedehntes medizinisches Werk mit 681 Krankenhäusern, Sanitätsstationen, Waisen- und Kinder- sowie Alters- und Pflegeheime.


Die Adventisten in der Deutschschweiz haben dem Hilfswerk, Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz – Partnerhilfswerk der Glückskette und Zewo zertifiziert – über die Ortskirchen rund 42.000 Franken zukommen lassen sowie 478.000 Franken für Renovationen, Neubau und Unterhalt von Gebäuden gespendet, sagte Jean-Luc Waber.

Zusätzlich würden Gelder für die Arbeit und Aufgaben der Ortsgemeinden gegeben. In der Deutschschweiz mit 2.567 Mitgliedern in 32 Kirchgemeinden schätze er diese Spenden auf rund 1,5 Mio. Franken, so Waber. Entsprechende detaillierte Zahlen für die Romandie und das Tessin lagen nicht vor.
Mehr Infos zur Statistik: https://www.adventisten.ch/adventisten/statistik/

Globale Solidarität durch Finanzausgleich
Die Tätigkeit der nationalen Kirchenleitung (Vereinigung), der überregionalen (Union/Verband) und der teilkontinentalen Kirchenleitungen (Division) sowie der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) wird überwiegend von weitergeleiteten Zehntengeldern und projektbezogenen Kollekten der Ortsgemeinden finanziert. Zur Unterstützung finanzschwacher Weltregionen sowie zur Förderung der globalen Aktivitäten der mehr als 21 Millionen Mitglieder zählenden Weltkirche, gibt es einen umfangreichen und ständigen Finanztransfer. Auf diese Weise trägt jedes Mitglied einer Ortsgemeinde durch seine freiwilligen Zehnten und Gaben unmittelbar zum weltweiten Wachstum und zur Erfüllung der Aufgaben und des Auftrags der Kirche bei.

Schweizer Adventisten sind als Verein organisiert
Die Schweizer Adventisten sind nach dem Vereinsrecht organisiert und teilen sich in zwei Kirchenregionen: die Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (DSV), mit Sitz in Zürich und die Fédération des Eglises Adventistes du 7e jour de la Suisse romande et du Tessin (FSRT), mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die Schweizer Kirchenleitung (Schweizer Union) mit Sitz in Zürich.

Adventistische Institutionen und Werke in den Sprachregionen
Die Adventisten in der Schweiz führen die „Privatschule A bis Z“ in Zürich, zwei Jugendhäuser, in St. Stephan/BE und Les Diablerets/VD, drei Alters- und Pflegeheime in Krattigen/BE, Oron-la-Ville und Epalinges bei Lausanne, den Advent-Verlag in Krattigen/BE sowie eine Versandstelle für französische Bücher in Renens/VD. Im Weiteren unterhalten sie das "Hope Bibelstudien-Institut" (HBI) und das „Religionspädagogische Institut“ (RPI) in Zürich sowie das „Institut d'Etude de la Bible par Correspondance“ (IEBC) in Renens. In Gland/VD befindet sich die Klinik „La Lignière“, die auf Rehabilitation bei Herz-Kreislauferkrankungen, neurologischen, orthopädischen und rheumatischen Erkrankungen sowie auf Nachbehandlung bei Krebs spezialisiert ist.

Gesamtschweizerische Institutionen der Adventisten
Zu den gesamtschweizerischen Werken zählt die „Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe“ ADRA Schweiz mit Sitz in Zürich, ein ZEWO-zertifiziertes Partnerhilfswerk der Glückskette. Das Hilfswerk ist in der Schweiz mit rund 30 Ortsgruppen im sozialen Bereich tätig und im Ausland mit Katastrophen- und Entwicklungshilfeprojekten. Der „Adventistische Pressedienst“ APD Schweiz, Basel, richtet seine Dienste vor allem an säkulare und kirchliche Medien. Die Schweizerische Liga Leben und Gesundheit LLG, Zürich, bietet mit ihren Seminaren in rund 40 Ortsgruppen ganzheitliche Gesundheitsförderung an: körperlich, seelisch, spirituell und sozial.

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In drei kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen sind sie Mitglieder (BS/BL; GE; VD) und in drei weiteren haben sie den Gaststatus (SH; TI; ZH).

Webseite der Adventisten in der Deutschschweiz: https://www.adventisten.ch/
Webseite der Adventisten in der Romandie und im Tessin: http://adventiste.ch/

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Symbolbild © Foto: Matthias Müller/churchphoto.de

Christen engagieren sich für ökologische und soziale Gerechtigkeit

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Schweiz

Weil Worte im Zusammenhang mit dem Klimawandel nicht genügten, bedürfe es eines beherzten Handelns auf ökologischem und sozialem Gebiet, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA in einer Medienmitteilung. Die Arbeitsgemeinschaft für Klima, Energie und Umwelt AKU sowie die Kampagne StopArmut, - beide gehören zum SEA-Netzwerk -, regen an, die anstehende Fasten- und Passionszeit vor Ostern zur Einübung eines nachhaltigen Lebensstils zu nutzen und machen drei Angebote.

Unser Lebensstil sei mitverantwortlich für den Klimawandel sowie die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und damit für grosse menschliche Not insbesondere in den von Armut betroffenen Weltregionen. Die Bewusstseinsförderung für diese Zusammenhänge und die Motivation zu einem materiell bescheideneren Lebensstil seien wichtige Anliegen der Schweizerischen Evangelischen Allianz.

«Die SEA vertritt den Ansatz, dass Gott dem Menschen die Schöpfung geschenkt hat, damit wir dieses Geschenk verantwortungsvoll verwalten. Christlicher Glaube hat somit auch eine ökologische und eine soziale Dimension.» Jeder Beitrag zum Umweltschutz ehre Gott als Schöpfer und sei ein Akt der Nächstenliebe, so die SEA.

Drei Angebote unterstützen die praktische Umsetzung
Die SEA-Arbeitsgemeinschaft für Klima, Energie und Umwelt AKU hilft mit konkreten Tipps, den Umweltaspekt bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zu berücksichtigen:
«Veranstaltungen organisieren - und auf die Umwelt Rücksicht nehmen»
http://www.sea-aku.ch/main.php?site=angebote&subsite=veranstaltungen

Die Kampagne StopArmut hat eine Checkliste herausgegeben mit der sich ermitteln lässt wann ein Dienstflug gerechtfertigt ist, wie er optimiert oder wann er vermieden werden kann:
«STAY OR FLY»
https://www.stoparmut.ch/erleben/stay-or-fly/?L=0Sabrina&noMobile=1

Laut SEA biete die anstehende Fasten- und Passionszeit vor Ostern eine ideale Gelegenheit, in den Bereichen Mobilität, Ernährung, Ressource und Energie einen nachhaltigen Lebensstil einzuüben. Unter dem Motto «Dein Verzicht – ein Gewinn für andere» bietet StopArmut zum zweiten Mal ein Klimafasten an. Mit einem selbst gesteckten Fastenziel wird der eigene CO2-Ausstoss reduziert und ein konkreter Beitrag gegen die globale Ungerechtigkeit geleistet. Am 6. März geht’s los!
«KLIMAFASTEN»
http://klimafasten.stoparmut.ch/

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Symobild – Person im Altersheim © Foto: geralt/Pixabay

282 Organisationen gegen die Revision des Zivildienstgesetzes

Bern/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Schweiz

In einem offenen Brief der «Interessengemeinschaft Zivildienst Einsatzbetriebe» wendet sich diese im Namen von 282 Einsatzbetrieben, Verbänden und Organisationen an die Bundesversammlung. Die unterzeichnenden Organisationen seien besorgt über die angedachte Revision des Zivildienstgesetzes (ZDG) schreiben sie im Brief an die National- und Ständeräte sowie an den zuständigen Bundesrat Guy Parmelin (WBF). Sie lehnten sämtliche Massnahmen der geplanten Revision ab, die zum Ziel hätten, die Attraktivität des Zivildienstes zu senken. Die Annahme, der Zivildienst gefährde die Bestände der Armee, sei durch keine Studie belegt.

Die im Brief aufgeführten Einsatzbetriebe, Organisationen und Verbände lehnen sämtliche Massnahmen der Revision mit den folgenden Argumenten ab:

Zivildienstzulassungen sind bereits rückläufig
Laut dem Bundesamt für Zivildienst ZIVI war die Anzahl Zulassungen zum Zivildienst im Jahre 2018 bereits rückläufig. Im Januar 2019 kommunizierte das Bundesamt 6205 Zulassungen, was eine Reduktion von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausmache. Bei den Wechseln nach bestandener Rekrutenschule zum Zivildienst sei die Zahl der Zulassungen sogar um über 17 Prozent auf 2.264 Zulassungen gesunken.

Gravierende Auswirkungen auf die Einsatzbetriebe
In der Schweiz gebe es momentan 5.072 Einsatzbetriebe für Zivildienstleistende bei welchen insgesamt rund 1,7 Millionen Diensttage geleistet wurden (Zahlen 2018), heisst es im offenen Brief. Dies in Institutionen wie Altersheimen, Behinderteninstitutionen, Spitälern, Museen, Bergbauerfamilien, Umweltschutzorganisationen, Schulen und vielen weiteren. Für all diese Institutionen stellten die Zivildienstleistenden einen wichtigen Bestandteil zur Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber dem Staat sowie dem Allgemeinwohl dar. Sie seien deshalb auf genügend qualifizierte und motivierte Zivis angewiesen. Die Auswirkungen von ausbleibenden Zivis wären daher in vielen Bereichen schmerzlich spürbar.

Zivildienst stiftet grossen Nutzen für die Gesellschaft und ist sinnstiftend für Zivis
Der Zivildienst stifte grossen Nutzen für Gesellschaft und Umwelt. Er sei effizient organisiert, wirke effektiv und sei sowohl als Ganzes sinnvoll wie auch für die einzelnen Zivis sinnstiftend, schreibt die «Interessengemeinschaft Zivildienst Einsatzbetriebe».

Die Interessengemeinschaft gehe nicht davon aus, dass ein erschwerter Zugang zum Zivildienst direkte positive Auswirkungen auf den Personalbestand der Armee habe. Der Zivildienst solle den Bedürfnissen der Gesellschaft angepasst werden und nicht jenen der Armee.

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Bischof Harald Rückert, Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland © Foto: Volker Kiemle, EmK-Öffentlichkeitsarbeit

Weltsynode der Methodisten: keine Öffnung in Fragen der Homosexualität

Frankfurt am Main/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Die vom 23. bis 26. Februar in St. Louis, Missouri/USA tagende Generalkonferenz (Weltsynode) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) hat ihre restriktive Ordnung in Fragen zur Homosexualität bestätigt. Wie das Referat für Öffentlichkeitsarbeit der EmK Deutschland mitteilte, haben die Delegierten in einer Entscheidung am Schlusstag der Konferenz den sogenannten „Traditional Plan“ mit einer Mehrheit von gut 53 Prozent (438 Ja-Stimmen, 384 Nein-Stimmen) angenommen.

Der für die EmK in Deutschland zuständige Bischof Harald Rückert sieht das Ergebnis als „eine weiter bleibende grosse Herausforderung an der Einheit der Kirche zu arbeiten und für die Vielfalt zu werben“. Mit diesem Ziel hatte das weltweit höchste Leitungs- und gesetzgebende Gremium der EmK, die Generalkonferenz, bei ihrer letzten Tagung im Mai 2016 einen Prozess angestossen, der mit der jetzigen ausserordentlichen Tagung seinen Abschluss fand. Die Generalkonferenz setzt sich je zur Hälfte aus Laien-Delegierten und Pastoren bzw. Pastorinnen zusammen.

Drei Entwürfe zur Entscheidung
Im Vorfeld waren in einem zweijährigen Prozess drei Entwürfe erarbeitet worden, die jetzt zur Entscheidung vorlagen. Ein Entwurf, die bisherige Ordnung der Kirche zu bewahren („Traditional Plan“), ein weiterer, der die Bewahrung der Einheit der Kirche zum Ziel hatte („One Church Plan“) sowie ein Entwurf, bei dem sich unter einem gemeinsamen Dach verschiedene Verbünde bilden sollten, die sich an theologischen Grundsatzentscheidungen orientieren („Connectional Conference Plan“).

Aus diesen Entwürfen haben die Delegierten den sogenannten „Traditional Plan“ beschlossen. Damit wurde für die weltweite Evangelisch-methodistische Kirche die bestehende Ordnung bestätigt, in der praktizierte Homosexualität als nicht vereinbar mit der christlichen Lehre bezeichnet wird. Die Ordination von homosexuellen Menschen und die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bleiben verboten. Ausserdem werden zusätzliche Abschnitte eingefügt, die die konsequente Anwendung der bisherigen Regelungen sicherstellen sollen.

Die Entscheidung der Generalkonferenz steht nach Angaben des Referats für Öffentlichkeitsarbeit der EmK Deutschland unter Vorbehalt und wurde zur Prüfung der Vereinbarkeit mit der Verfassung der Kirche an den Rechtshof verwiesen. Deshalb seien viele Einzelheiten einer konsequenteren Anwendung zurzeit noch unklar. Für die EmK in Deutschland würden diese Entscheidungen erst nach der nächsten im November 2020 tagenden ordentlichen Zentralkonferenztagung wirksam.

Evangelisch-methodistische Kirche
Die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) ist eine evangelische Freikirche, die aus einer Erweckungsbewegung in England im 18. Jahrhundert hervorging. Nach eigenen Angaben zählen sich in Deutschland rund 51.000 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in rund 500 Gemeinden zur EmK, weltweit rund 12 Millionen Menschen. Die EmK gehört zum Weltrat Methodistischer Kirchen, in dem über 70 Kirchen methodistischer Tradition verbunden sind, zu denen sich über 51 Millionen Menschen zählen.

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Die vollständige Bildlegende der Dialogteilnehmer befindet sich am Ende des Artikels. © Foto: Adventist Review

Siebenten-Tags-Adventisten und Reformadventisten im Dialog

Silver Spring, Maryland/USA und Ostfildern/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Freundschaftlicher Umgang und beiderseitiger Respekt kennzeichnete ein zweitägiges Treffen zwischen Vertretern der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) und der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung (STAR). Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift „Adventist Review“ der Kirche der STA erst jetzt mitteilte, trafen sich Leiter und Theologen beider Gemeinschaften, die ein gemeinsames Erbe und eine Reihe wesentlicher Glaubensüberzeugungen teilen, am 5. und 6. Dezember 2018 im Verwaltungsgebäude der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der STA in Silver Spring, Maryland/USA.

Ziel des Dialogs, so die Teilnehmer, sei es, eine herzliche Beziehung aufzubauen und ein besseres Verständnis der Überzeugungen, Mission und Identität des anderen zu fördern. „Unser Gespräch war freundlich und informativ. Es würdigte sowohl unser gemeinsames Erbe als auch eine Reihe offensichtlicher Unterschiede zwischen unseren beiden Gemeinschaften“, sagte Nikolaus Satelmajer, einer der Hauptorganisatoren des Dialogs seitens der Kirche der STA.

Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung (STAR) mit dem Sitz ihrer Generalkonferenz in Roanoke, Virginia/USA, hat nach eigenen Angaben rund 42.000 Mitglieder in über 130 Ländern. Vertreter der STAR beleuchteten beim Treffen die gemeinsame Geschichte ihrer Gemeinschaft mit der Kirche der STA ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gründung der Generalkonferenz 1863 in Battle Creek, Michigan/USA. Reformadventisten bekennen sich ebenfalls zum prophetischen Dienst von Ellen G. White, der Mitbegründerin der Kirche der STA, die heute über 21 Millionen mündig getaufte Adventisten in mehr als 200 Ländern umfasst. Die Geschichte beider Gemeinschaften begann sich jedoch im Ersten Weltkrieg, zuerst in Deutschland wegen der Frage der Beteiligung von Kirchenmitgliedern am Kriegsdienst, zu verändern. Seitdem haben sich die beiden Konfessionen unabhängig voneinander entwickelt.

Während des Dialogs im Dezember 2018 hielten Vertreter beider Gemeinschaften Referate zu vier Themenbereiche, die von den Reformadventisten ausgewählt wurden: Abstinenz von Alkohol, Tabak und Drogen sowie gesunde Ernährung/Vegetarismus; das Verhältnis zwischen Kirche und Staat, insbesondere die Teilnahme am Militärdienst; die Rechtfertigung des Menschen vor Gott durch den Glauben an Jesus Christus; Fragen im Zusammenhang mit Scheidung und Wiederverheiratung.

Trotz Unterschiede gemeinsame Werte und Überzeugungen
Ganoune Diop, Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Generalkonferenz der Kirche der STA, betonte, dass solche zwischenkirchlichen Gespräche einen wichtigen Zweck erfüllten. „Wenn wir uns von Angesicht zu Angesicht zusammensetzen, können wir unsere Überzeugungen und unsere Identität mit unseren eigenen Worten teilen und daran arbeiten, Missverständnisse oder Vorurteile auszuräumen. Auch wenn es klar definierte Bereiche mit Meinungsverschiedenheiten gibt, können wir dennoch unsere gemeinsamen Werte und Überzeugungen erkennen und eine reiche christliche Gemeinschaft mit der Möglichkeit zum gegenseitigen Lernen nutzen.“

Davi P. Silva, Präsident der Generalkonferenz der STAR, ergänzte: „Es war eine wertvolle Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und offen und frei über Fragen von gemeinsamem Interesse zu sprechen sowie wichtige Unterschiede in Bezug auf unsere ewige Erlösung weiter zu erforschen.“

Zum Abschluss des Dialogs im Dezember 2018 beschlossen die Teilnehmer laut „Adventist Review“, sich im Frühjahr 2019 erneut zu treffen, obwohl die Gesprächsthemen noch nicht festgelegt seien. Die Gruppe hatte sich bereits zweimal informell getroffen, einmal im August 2017 am Sitz der Generalkonferenz der STAR in Roanoke, Virginia, und im April 2018 im Verwaltungsgebäude der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Kirche der STA in Maryland.

Gemeinsame Erklärung
Zur Begegnung im Dezember 2018 veröffentlichten die Teilnehmer eine gemeinsame kurze Erklärung. Darin bringen sie ihre Freude zum Ausdruck, „dass wir die Gelegenheit haben, uns im Geiste der christlichen Gemeinschaft und des gegenseitigen Respekts zu treffen und miteinander in Dialog zu treten. Unser gemeinsames Erbe und unsere vielen sich überschneidenden Bereiche von Lehre, Werten und Praxis haben es uns ermöglicht, schnell eine solide Grundlage für Verständnis und Verbundenheit zu schaffen.“ Als Sabbat feiernde Adventisten wären beide geistliche Verwandte, wobei jeder von ihnen die Heilighaltung des Sabbats schätze und mit Freude auf die baldige Rückkehr des Erlösers Jesus Christus warte. Es gebe jedoch auch Bereiche mit deutlichen Unterschieden im theologischen Verständnis und in der Gemeindepraxis, „die wir ehrlich und in aller Bescheidenheit zum Ausdruck bringen“. Sinn der Treffen wäre, „uns gegenseitig besser zu verstehen, einen offenen und herzlichen Freiraum für Gedankenaustausch und Gemeinschaft zu eröffnen und uns gegenseitig zu ermutigen, während wir alle versuchen, Jesus Christus und seine Erlösung mit anderen in einer von Gott entfernten Welt zu teilen“. Deshalb freuten sich die Teilnehmer ihre Gespräche im Frühjahr 2019 fortsetzen zu können.

Kriegsdienst mit der Waffe auch am Sabbat
Pastor Holger Teubert, bis Ende 2018 Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, erläuterte, dass zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 von den 15.000 deutschen Adventisten etwa 3.000 Wehrpflichtige einberufen worden wären. Unmittelbar nach der allgemeinen Mobilmachung habe der Sekretär der mitteleuropäischen Leitung der Adventisten in Hamburg, Pastor Guy Dail, am 2. August 1914 ein Rundschreiben als Orientierungshilfe an alle örtlichen Adventgemeinden in Deutschland versandt. Darin hiess es unter anderem: „Soweit wir im Heer stehen oder ins Heer eintreten müssen, [sollten wir] unsere militärische Pflicht freudig und von Herzen erfüllen ... Aus Josua 6 ersehen wir, dass die Kinder Gottes von den Kriegswaffen Gebrauch gemacht und auch am Sabbat den Kriegsdienst versehen haben.“ Ähnliche Erklärungen seien später auch von anderen adventistischen Leitern in Deutschland abgegeben worden.

Besonders die Bereitschaft, auch am Sabbat (Samstag) Militärdienst zu leisten, habe zu vielfältigen Protesten in den Gemeinden geführt. Hinzu seien Spekulationen über das Weltende und die Wiederkunft Jesu gekommen, so Teubert. Aus diesen Kritikern, die ihre Opposition teilweise damit begründeten, dass sie für den Frühsommer 1915 die Wiederkunft Jesu erwarteten, bildete sich im Laufe des Jahres eine feste Gruppe. Während einige Kritiker später wieder ihren Platz in den Adventgemeinden fanden, sammelte sich die Mehrheit der Widerständler in einer Gruppe, die sich selbst „Reformationsbewegung der Siebenten-Tags-Adventisten“ nannte und den Militärdienst schliesslich grundsätzlich ablehnte.

Gescheiterte Versöhnungsversuche
Das Rundschreiben vom 2. August 1914 sei von der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) mit Sitz in den USA kritisiert und mit ähnlichen Verlautbarungen von der deutschen Leitung bereits 1920 und nochmals 1923 mit „Bedauern“ zurückgezogen worden. Doch das schlug laut Teubert genauso fehl, wie Versöhnungsversuche von beiden Seiten nach dem Ersten Weltkrieg. Schliesslich standen sich während der Weimarer Republik zwei adventistische Lager gegenüber: die traditionelle Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und die Reformationsbewegung, die allerdings durch interne Auseinandersetzungen in verschiedene Gruppen zerfiel. Die meisten lösten sich noch vor Beginn der NS-Herrschaft auf. Die verbliebenen Gruppen kamen schon bald in das Visier der neuen Machthaber, da sie auch die Beteiligung an Wahlen ablehnten. 1936 löste die Gestapo die Reformationsbewegung auf. Für kleinere Gruppen kam das Verbot noch im gleichen Jahr, beziehungsweise 1937 und 1942.

Zwei Reformationsbewegungen
Die Reformationsbewegung erlebte 1951 eine weltweite Spaltung. Seitdem gibt es die „Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ (STAR) mit ihrer Generalkonferenz in Roanoke, Virginia/USA. Zu ihr gehören rund 42.000 Mitglieder in über 130 Ländern. Die „Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung“ (IMG) hat ihre Weltkirchenleitung in Cedartown, Georgia/USA. Sie umfasst nach eigenen Angaben rund 34.000 Mitglieder in 135 Ländern. In Deutschland hat die STAR etwa 200 Mitglieder in sechs örtlichen Kirchengemeinden und die IMG circa 350 Mitglieder in 23 Gemeinden. Zum Vergleich: Zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gehören in Deutschland rund 35.000 Mitglieder mit 559 Kirchengemeinden.

Sowohl die STAR wie auch die IMG betrachte sich als die einzige wahre und legitime Reformationsbewegung unter den Adventisten, so Teubert.

Eine andere Haltung zum Kriegsdienst
Die Reformationsbewegung habe nach dem Ersten Weltkrieg in wenigen Jahren in etlichen Ländern unter Adventisten Fuss fassen können, obwohl dort die adventistischen Leitungen eine ganz andere Haltung zum Kriegsdienst eingenommen hätten als im kaiserlichen Deutschland, informierte Pastor Teubert indem er Beispiele nannte. Da die USA erst 1917 in den Krieg eintraten, habe die adventistische Kirchenleitung in Nordamerika mit der Regierung Nichtkämpferdienste in der Armee für ihre wehrpflichtigen Mitglieder vereinbaren können. Die britische Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten empfahl im Ersten Weltkrieg ihren rund 130 wehrpflichtigen Mitgliedern, ebenfalls Nichtkämpferdienste zu leisten. Etwa 500 Adventisten seien zur russischen Armee einberufen worden. Die meisten wären Nichtkämpfer gewesen. Etwa 70 von ihnen seien wegen ihrer Weigerung, eine Waffe in die Hand zu nehmen, ins Gefängnis oder in Arbeitslager geschickt worden.

Dänemark, Norwegen und Schweden sowie die Niederlande waren während des Ersten Weltkriegs neutral. Die wenigen wehrpflichtigen Adventisten hätten Dienste ohne Waffe leisten können. Der einzige wehrpflichtige Adventist in Italien sei wegen Kriegsdienstverweigerung immer wieder misshandelt und schliesslich zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Durch eine Amnestie wäre er 1919 aus dem Gefängnis freigekommen. In Südafrika habe die adventistische Kirchenleitung ihren wehrpflichtigen Mitgliedern empfohlen, den Waffendienst in der Armee zu verweigern. In Australien hätten junge Adventisten Zivildienst beim Roten Kreuz geleistet oder in der Armee als waffenlose Sanitäter gedient. Dabei sei ihnen der dienstfreie Sabbat garantiert worden.

„Schuld und Versagen“
Obwohl die damals verantwortlichen Leiter der deutschen Adventisten ihre Erklärungen zum Kriegsdienst 1920 und 1923 als „fehlerhaft“ zurückgenommen hatten, befassten sich laut Teubert die Ausschüsse des Nord- und Süddeutschen Verbandes der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im April 2014 erneut mit der Thematik. Sie beschlossen eine Stellungnahme zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren mit dem Titel „Schuld und Versagen“, welche in der Ausgabe Mai 2014 ihrer Kirchenzeitschrift „Adventisten heute“ veröffentlicht wurde. Darin heisst es unter anderem: „Heute erkennen und bekennen wir, dass unsere Väter in diesen Auseinandersetzungen oftmals nicht im Geist der Liebe und Versöhnung gemäss dem Vorbild Jesu gehandelt haben. Aus Sorge um den Bestand der Gemeinschaft wurden Ratschläge erteilt, die dem Wort Gottes widersprechen und zur Spaltung sowie zu tiefgreifenden Verletzungen führten.“ Die damalige adventistische Leitung sei ihrer Verantwortung gegenüber den Gemeinden nicht gerecht geworden. Sie habe Glaubensgeschwister, die ihrer Meinung widersprachen, zu Unrecht des „Abfalls“ vom wahren Glauben bezichtigt und in einzelnen Fällen sogar von staatlichen Behörden verfolgen lassen. „Auch wenn heute niemand der damals Beteiligten mehr am Leben ist, so bitten wir doch ihre Kinder und Nachkommen sowie die beiden existierenden Gruppen der Reformationsbewegung um Entschuldigung für unser Versagen. Wir haben aus unserer leid- und schmerzvollen Geschichte gelernt, dass Kinder Gottes berufen sind, Menschen des Friedens zu sein und jede Form von Gewaltanwendung gegenüber Unschuldigen abzulehnen.“

Die IMG bezeichnete die Erklärung der beiden deutschen Verbände der Freikirche der STA als „einen mutigen und edlen Schritt in Richtung eines Nichtkämpferstandpunktes“. Die formelle und öffentliche Bitte an die Reformationsbewegung um Entschuldigung, „wird mit aufrichtigem Dank und Danksagung an Gott angenommen“. Die Antwort der STAR zur Erklärung sei im Ton zurückhaltender gewesen als die der IMG, so Teubert. Aber auch die STAR schätze es, dass Gott die Vorsteher der deutschen Adventisten „beeinflusste, um diese Erklärung herauszugeben“.

„Mut zum Frieden“
Pastor Holger Teubert wies darauf hin, dass die Freikirchenleitung der STA in Deutschland zum Ende des Ersten Weltkriegs eine weitere Stellungnahme herausgegeben habe. Sie wurde mit dem Titel „Mut zum Frieden“ in „Adventisten heute“, Februar 2018 veröffentlicht. Darin empfiehlt die Freikirchenleitung ihren Mitgliedern, sich weder direkt noch indirekt an einem Krieg zu beteiligen.

Bildlegende, von links (mit Funktionsbezeichnungen auf Englisch): Daniel Lee, Publishing Director (STAR); Liviu Tudoroiu, Director, Missionary Department (STAR); Tim Poirier, Associate Director, White Estate (STA); Ganoune Diop, Director, Public Affairs & Religious Liberty (STA); Nikolaus Satelmajer, former editor of Ministry magazine and former Associate Secretary, Ministerial Association (STA); Davi P. Silva, President (STAR); Karnik Doukmetzian, General Counsel, Office of General Counsel (STA); Peter D. Lausevic, First Vice-President (STAR); Guillermo E. Biaggi, General Vice President (STA); David Zic, President, Northern California Conference (STAR); Alberto Timm, Associate Director, White Estate (STA)

Weitere Teilnehmende seitens der Siebenten-Tags-Adventisten (STA), die nicht abgebildet sind:
Ekkehardt Mueller, Associate Director, Biblical Research Institute; Clinton Wahlen, Associate Director, Biblical Research Institute; David Trim, Director, Office of Archives, Research and Statistics; Artur Stele, General Vice President; Abner De los Santos, General Vice President; Bettina Krause, Assistant Director, Public Affairs and Religious Liberty; Elias Brasil de Souza, Associate Director, Biblical Research Institute

Videos der acht vorgetragenen Präsentationen sind auf Englisch zugänglich:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLc4Gp7OsAHvB3gfok579Vo0WGpSud1_LA

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GAiN 2019 - Weltkongress der Medienschaffenden der adventistischen Kirche und des Hilfswerks ADRA © Grafik: COM Adventist Worldchurch

GAiN 2019 – Weltkongress adventistischer Medienschaffender

Sweimeh/Jordanien | 31.03.2019 | APD | International

Vom 22. bis 28. Februar trafen sich unter dem Titel «finding our voice» (eine gemeinsame Sprache finden) rund 570 adventistische Medienschaffende der Kirche sowie der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA aus der ganzen Welt zur jährlichen GAiN-Konferenz am Ufer des Toten Meers, in Sweimeh/Jordanien. Die GAiN-Konferenz steht für «Global Adventist Internet Network»-Konferenz und dient dem Austausch, Netzwerken und der Weiterbildung adventistischer Fachleute aus den Bereichen Kommunikation, Medien, Film, TV, Radio, Internet, Social Media und Technik.

Aufgrund der Beteiligung von rund 100 Medienschaffenden des Hilfswerks ADRA wurde in den Plenumsveranstaltungen ADRA Projekte bzw. neue Film-, IT- und Social Mediaprojekte sowie Berichte aus einigen der 13 teilkontinentalen Kirchenleitungen vorgestellt. Es wurde u.a. ein digitales Video-Lernsystem präsentiert und Hinweise zu erfolgreicher Medienarbeit im Kontakt mit Journalisten vermittelt.

In den Themenveranstaltungen in den Workshops ging es um Marketing sowie medienübergreifende bzw. medienspezifische Inhalte: Fernsehen (Hope Channel), Radio (Adventist World Radio), Print, News, Social Media, Apps, Technik und Infrastruktur (IT, Web, Sicherheit), Geschichten erzählen (story telling) durch Film, Foto und Projekte sowie um Markenpflege. Die Teilnehmenden konnten sich auch bezüglich Krisenkommunikation und rechtlicher Belange informieren.

Enterprise-Content-Mediathek
In einem Workshop wurde auch der Plan der Kommunikationsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung vorgestellt, der den Aufbau einer Enterprise-Content-Mediathek (Enterprise-Content-Library ECL) vorsieht, in der alle adventistischen Medienschaffenden weltweit Inhalte (Text, Fotos, Videos, Podcasts etc.) einstellen oder beziehen können. Mittels eingebautem Übersetzungsprogramm, das personen- und maschinengestützt sein wird, sollen Texte für Printmedien sowie Untertitel für Videos in den wichtigsten Sprachen generiert werden können, um diese auf vielen Medien zu publizieren und damit die gute Nachricht von Jesus Christus möglichst vielen Menschen auf der Welt auf mannigfaltige Weise zugänglich zu machen.

Advocacy-Kampagne von ADRA: «EVERY CHILD. EVERYWHERE. IN SCHOOL.»
Das Hilfswerk ADRA lancierte am 25. Februar eine Unterschriftenkampagne mit dem Slogan «EVERY CHILD. EVERYWHERE. IN SCHOOL.» Mit dieser Advocacy-Kampagne sollen weltweit bis Juni 2020 eine Million Unterschriften gesammelt werden, um die Politiker der Welt aufzurufen, allen Kindern, unabhängig von Rasse, Alter, Nationalität, Geschlecht, Religion oder Herkunft, das Recht auf Bildung und einen Schulabschluss zu ermöglichen um damit den Wert sowie das Potenzial jedes Kindes anzuerkennen.
Mehr: https://www.apd.media/news/archiv/12996.html

Crossmediales Projekt «Fathers» (Väter) vorgestellt
Adventistische Medienschaffende haben an der GAiN-Konferenz das medienübergreifende Projekt «Fathers» vorgestellt. Es besteht aus einem 45-minütigen interkulturellen Dokumentarfilm, der sechs Vätern und ihren Kindern auf fünf Kontinenten mit ihren unterschiedlichen Freuden und Herausforderungen folgt. Zum Projekt gehören auch zwei Videoclips, Kurzinterviews auf Podcast mit den beteiligten Vätern sowie ein Buch mit 15 Artikeln verschiedener Autoren und Experten der Bereiche Familie und Bildung aus diversen Ländern, das die Bedeutung des Vaterseins in der heutigen Gesellschaft thematisiert.
Mehr: https://www.apd.media/news/archiv/12997.html

Organisiert wurde GAiN 2019 von der Kommunikationsabteilung der adventistischen Weltkirche (Generalkonferenz).

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Steuerungsgruppe Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ © Foto: Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“

Deutschland: Adventistisches Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ zieht positive Bilanz

Weiterstadt/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat anlässlich seiner Frühjahrssitzung am 14. Februar in Weiterstadt bei Darmstadt eine positive Bilanz der finanziellen Förderung von Projekten der Flüchtlings- und Integrationshilfe aus Spendenmitteln der Aktion Deutschland Hilft (ADH) gezogen. Bis zum Ende der über dreijährigen Förderlaufzeit am 30. September 2018 seien bundesweit 61 Projekte des Aktionsbündnisses in einem Gesamtumfang von 222.595 Euro (222.595 Franken) aus verschiedenen Budgets unterstützt worden, erklärten Frank Brenda und Liane Gruber von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland. In den Helferkreisen hätten sich etwa 500 Ehrenamtliche für rund 2.700 Geflüchtete engagiert. Dabei sei es überwiegend um Begegnungstreffen, gemeinsame Freizeitgestaltung, Kinderbetreuung, Hausaufgabenunterstützung, Sprachunterricht sowie Lotsendienste gegangen.

Das Aktionsbündnis „Gemeinsam für Flüchtlinge“ wurde 2015 gegründet und vereint vier Partner, die institutionsübergreifend zusammenarbeiten: die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophen-hilfe ADRA Deutschland, das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) und die adventistische Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg. Sie bündeln ihre jeweiligen Kompetenzen und Ressourcen mit dem Ziel, örtliche Adventgemeinden und AWW-Helferkreise in ihrem ehrenamtlichen Engagement für geflüchtete Menschen und deren Integration in die Gesellschaft zu begleiten und unterstützen.

Lernerfahrungen bei Ehrenamtlichen und Institutionen
„Mit dem Ende der Förderlauzeit ist eine bedeutende Etappe der Arbeit des Aktionsbündnisses ‚Gemeinsam für Flüchtlinge‘ zum Abschluss gelangt“, erklärte Michael Götz, Bundesbeauftragter für Flüchtlingshilfe im Advent-Wohlfahrtswerk e.V. und Leiter der Steuerungsgruppe des Aktionsbündnisses. „Über die unmittelbare Hilfe für Geflüchtete und deren Integration in die Gesellschaft hinaus hat die Anleitung zur Projektarbeit bei den ehrenamtlichen Gruppen zu Lernerfahrungen geführt, die für künftige Aufgaben und Herausforderungen genutzt werden können“, betonte er. Gleiches gelte für die institutionsübergreifende Zusammenarbeit der im Bündnis vereinten Partner.

Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Projektarbeit zu unterstützen, habe die teilkontinentale intereuropäische Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten dem Aktionsbündnis eine Anschlussförderung mit einem Gesamtvolumen von 100.000 Euro (113.500 Franken) zur Verfügung gestellt. Die bereitgestellten Mittel seien laut Götz inzwischen grösstenteils verwendet worden.

Evaluierung ausgewählter Projekte
Der Vertreter der Theologische Hochschule Friedensau im Aktionsbündnis, Professor Dr. Horst Rolly, stellte für Anfang 2020 die Herausgabe eines Buches mit dem Titel „Gemeinsam für Flüchtlinge“ in Aussicht, in dem wegweisende Projekte beispielhaft vorgestellt werden sollen. Derzeit finde die Evaluierung ausgewählter Projekte statt.

Flüchtlingstag am 15. Juni
Für den von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten ausgerufenen Flüchtlingstag, der in diesem Jahr am 15. Juni stattfindet, werde das Aktionsbündnis wie bereits in den vergangenen Jahren eine Gottesdienstgestaltungshilfe zur Verfügung stellen, so Michael Götz. Darüber hinaus könnten zwei kürzlich produzierte Videoclips von Projekten in Vilshofen und Bensheim-Auerbach gezeigt werden. Geplant sei zum Flüchtlingstag auch eine Live-Sendung des adventistischen Fernsehsenders „Hope Channel“ in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt mit Filmreportagen über europäische Flüchtlingshilfeprojekte und mit Podiumsgesprächen, bei denen ehrenamtliche Flüchtlingshelfer ebenso zu Wort kommen sollen wie Menschen mit Fluchterfahrungen.

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Prof. Dr. Hongyu Qiu, Loma Linda University © Foto: Loma Linda University Health

US-Gesundheitsministerium gibt 3,7 Mio. Dollar für Forschung an adventistische Universität

Loma Linda, Kalifornien/USA | 31.03.2019 | APD | International

Insgesamt 3,7 Millionen US-Dollar Forschungsgelder erhält Dr. Hongyu Qiu, Professorin für Grundlagenwissenschaften an der medizinischen Fakultät der Loma Linda Universität. Das US-amerikanische National Heart, Lung, and Blood Institute – eine Einrichtung zur Forschungsförderung, die zum National Institutes of Health, einer Behörde des US-amerikanischen Gesundheitsministeriums, gehört – vergab die Fördermittel für die Erforschung eines kürzlich entdeckten Moleküls, das eine schützende Rolle bei Herzerkrankungen spielt. Dies berichtete Loma Linda University Health (LLUH).

Qiu erhält zwei Zuschüsse (2,6 Millionen US-Dollar und 1,1 Millionen US-Dollar) die über einen Zeitraum von vier beziehungsweise drei Jahren gewährt werden. Der erste Zuschuss betrifft die Untersuchung der Rolle des neu identifizierten Moleküls, des so genannten valosinhaltigen Proteins, bei der Vorbeugung von Erkrankungen der Herzkranzgefässe. Mit dem zweiten Zuschuss soll die durch Drucküberlastung verursachte Herzinsuffizienz als Folge von Bluthochdruck erforscht werden.

Todesursache Nr. 1 in den USA
Laut LLUH blieben koronare Herzerkrankungen trotz jahrzehntelangen Rückgangs die häufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten. Obwohl die Forschung noch weit von der klinischen Anwendung entfernt sei, seien die Ergebnisse vielversprechend, sagte Prof. Dr. Hongyu Qiu. „Sie weisen uns einen Weg zum zukünftigen Arzneimittel“, so Qiu.

Loma Linda University Health (LLUH)
Die 1905 gegründete Loma Linda University Health, eine Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, umfasst die acht Fakultäten der Loma Linda Universität (mit mehr als 4.400 Studierenden aus über 80 Ländern), die sechs Krankenhäuser des LLU Medical Center sowie mehr als 1.000 Fakultätsärzte in Südkalifornien. Loma Linda University Health bietet nach eigenen Angaben über 100 akademische Programme an und versorgt jährlich über 40.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant.

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© Screenshot: Religionspädagogisches Institut

20 Jahre Religionspädagogisches Institut der Siebenten-Tags-Adventisten

Lüneburg/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Am 24. März 1999 wurde auf Initiative der Deutschschweizer Pastorenschaft das Religionspädagogische Institut (RPI) als gemeinsame Einrichtung des Nord- und Süddeutschen Verbandes sowie der Deutschschweizerischen Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet. Das RPI dient vor allem den Belangen des Kindergottesdienstes und des kirchlichen Religionsunterrichts sowie der Familiendiakonie in den örtlichen Adventgemeinden. In den letzten 20 Jahren erstellte das Institut zeitgemässes und attraktives Material für den Kindergottesdienst und den kirchlichen Religionsunterricht. Zudem absolvierten über 1.200 Personen die Ausbildungsprogramme des RPI.

Wie der Leiter des Religionspädagogischen Instituts, Pastor Jochen Härdter, in der März-Ausgabe 2019 der Zeitschrift „Adventisten heute“ informierte, entstanden in den letzten Jahren Arbeitsunterlagen für die entsprechenden Altersgruppen. Hierzu gehören: „Guck mal! – Kleine Kinder entdecken Gottes Welt“ (zwei bis vier Jahre), „ERzählt – meine Bibelgeschichten“ (fünf bis sieben Jahre), „Schatzkiste – Biblische Schätze entdecken“ (acht bis elf Jahre), „4you“ als Bibelheft für die tägliche Andacht und den Teenstreff im Gottesdienst (12 bis 15 Jahre), „echtzeit – Impulse für authentisches Christsein“ mit Anregungen für das Bibelgespräch im Gottesdienst (16 bis 19 Jahre) sowie das umfangreiche Religionsunterrichtsmaterial „relimaXx. Impulse für dein Leben“ (12 bis15 Jahre). Stundenentwürfe und Gesprächsanregungen für „Schatzkiste“ und „4you“ stehen zum Download auf der RPI-Homepage zur Verfügung, ebenso „echtzeit“ als reines Internetprodukt und das Begleitmaterial für Lehrpersonen zu „relimaXx“.

Ausbildung von Mitarbeitenden
Qualifiziert werden laut Härdter auch Mitarbeitende, die sich im Kindergottesdienst oder Religionsunterricht engagieren. Bis heute hätten mehr als 1.200 Personen an den RPI-Ausbildungsprogrammen teilgenommen. Seit 2015 gebe es in Deutschland zudem eine Ausbildung für Familiendiakonie in den Ortsgemeinden. Diese erfreue sich zunehmender Beliebtheit. Inzwischen befänden sich bis zur Hälfte der Teilnehmenden an den Ausbildungswochenenden in diesem Ausbildungszweig.

Geschult werde an den Wochenenden unter anderem in Theologie, Pädagogik, Entwicklungspsychologie sowie Methodik und Didaktik. Die Praxiseinheiten dienten dazu, bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Bild davon entstehen zu lassen, wie die Arbeit in der Kirchengemeinde vor Ort aussehen könne. Die praxisbezogenen Module vermittelten Impulse und Ideen, beantworteten Fragen und liessen Visionen entstehen, so Jochen Härdter. Wichtig sei dabei vor allem die Entwicklung persönlicher Einstellungen und Überzeugungen. Nach den sechs Ausbildungswochenenden, die normalerweise auf drei Jahre verteilt seien, erhielten die Absolventen, die alle Leistungsnachweise erbracht haben, ein Zertifikat der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg/Deutschland.

Auch personell habe sich das RPI über die Jahre weiterentwickelt. Der Schweizer Max Brodbeck war der erste RPI-Leiter. Um die Fülle an Aufgaben bewältigen zu können, wurden zwischen 2001 und 2003 auch Teilzeitkräfte angestellt. Durch die Schaffung einer Vollzeitstelle für einen RPI-Leiter ab 2008 erhielt das Religionspädagogische Institut eine eigenständige und effektivere Struktur. Seit dieser Zeit leitet Pastor Härdter das RPI. Weiter Informationen unter: www.sta-rpi.net

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Kongress christlicher Führungskräfte 2019, Karlsruhe/Deutschland © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Kongress christlicher Führungskräfte in Karlsruhe

Rheinstetten/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Der elfte Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) fand vom 28. Februar bis 2. März 2019 auf dem Messegelände Karlsruhe/Deutschland statt. Er soll Menschen ermutigen und inspirieren, ihre Führungsverantwortung in Wirtschaft, Politik und Kirche wahrzunehmen. Der nach Veranstalterangaben grösste Wertekongress im deutschsprachigen Europa hat mit über 3.000 Teilnehmenden dieses Jahr unter anderem die Schwerpunktthemen „Digitalisierung“ und „Künstliche Intelligenz“. Unter den über 200 Ausstellern sind auch die adventistischen Institutionen Advent-Verlag, Deutscher Verein für Gesundheitspflege, Hope Channel TV sowie die Privatinitiative Ottmar Wander Coaching.

Digitalisierung aktiv gestalten
Im Eröffnungsvortrag des KcF forderte der Berater und stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer, Friedhelm Wachs (Leipzig), dazu auf die Digitalisierung aktiv zu gestalten und dabei das christliche Menschenbild zu verankern. Die Entwicklung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz werde heute massgeblich von China vorangetrieben. Dort spielten aber das christliche Menschenbild und der einzelne Mensch keine Rolle. „List und Täuschung“ seien dagegen eine Tugend. „Wir als christliche Führungskräfte müssen deshalb bei der digitalen Revolution aus einer Minderheitenposition heraus Gestaltungswillen zeigen und gemeinsam dafür kämpfen, dass das christliche Menschenbild in den Algorithmen verankert wird“, sagte Wachs.

Adventistische Aussteller
Unter den über 200 Ausstellern des KcF waren auch Institutionen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten vertreten: Der Advent-Verlag Lüneburg bot einen Einblick in eine Auswahl allgemein christlicher Literatur aus seinem Programm an. Besonders im Fokus stand das Magazin „present“, das durch seine Themenvielfalt die vielen Facetten des Lebens aufzeigen möchte. Es richtet sich an Menschen, die auf der Suche nach Gott, nach Sinn und echter Lebensqualität sind. Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege setzt sich bundesweit für Gesundheitsförderung ein und bot im Rahmen der Ausstellung unter anderem an, sich bei einer kostenlosen Massage zu entspannen.

Das Medienzentrum Stimme der Hoffnung informierte mit einem Stand über das aktuelle mediale Angebot des Hope Channel. Seit 2009 sendet Hope Channel Deutsch ein 24-stündiges Fernsehprogramm und bietet mit Sendungen über persönlichen Glauben, ganzheitliche Gesundheit, Bibelwissen und Lebenshilfe ein breites Spektrum. Ottmar Wander Coaching ist eine adventistische Privatinitiative, die Beratungs-Dienstleistungen anbietet.

Weitere Informationen: www.kcf.de

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© Logo: Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland

34.792 Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland

Ostfildern/Deutschland | 31.03.2019 | APD | International

Der Mitgliederstand der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Zum 31. Dezember 2018 gab es in der Bundesrepublik 34.792 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten. Das sind 156 Personen weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der örtlichen Adventgemeinden verringerte sich um vier auf 555.

Krankenhäuser, Schulen und Medien
Die Freikirche in Deutschland betreute im Jahr 2018 durch ihren Jugendverband tausende Pfadfinder, Teenager und Jugendliche. Sie ist in jedem Bundesland eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat sieben regionale Kirchenleitungen (Vereinigungen), die zum Nord- und Süddeutschen Verband als überregionale Zusammenschlüsse gehören. Sie unterhält die Berliner Krankenhäuser und Tageskliniken „Waldfriede“ und „Nikolassee“, die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt, sowie weitere Grundschulen und Kindergärten. Auch das Medienzentrum Stimme der Hoffnung, Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, mit dem „Hope Channel“ TV- und Radiosender, der „Hope-Hörbücherei“ und dem „Hope Bibelstudien-Institut“ sowie der Advent-Verlag, Lüneburg, stehen unter adventistischer Leitung.

Weitere Sozialeinrichtungen
Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Zu den Einrichtungen des AWW zählen vor allem fünf Kindertagesstätten (Berlin, Fürth, München, Penzberg, Bad Aibling), eine Heilpädagogische Tagesstätte (Neuburg/Donau), ein Familienzentrum (Penzberg/Bayern), eine Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (Chemnitz), ein Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen (Leipzig), die Kontakt- und Beratungsstelle „Schutzhütte“ Schwedt/Oder, eine Oberschule mit Grundschulteil (Oranienburg), vier Seniorenheime (Friedensau bei Magdeburg, Berlin-Steglitz, Uelzen, Neandertal bei Mettmann), zwei Einrichtungen Betreutes Wohnen, zwei Hospize (Lauchhammer/Brandenburg, Uelzen) sowie ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gross-Umstadt. Deutschlandweit sind etwa 100 AWW-Helferkreise ehrenamtlich aktiv.

Der Deutsche Verein für Gesundheitspflege (DVG) setzt sich mit seinen Regionalgruppen, Vereinen und Clubs bundesweit für Gesundheitsförderung ein. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland führt humanitäre Massnahmen in verschiedenen Ländern durch.

Zwischenkirchliche Beziehungen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist Gastmitglied in der Arbeits-gemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie Mitglied in der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG).

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Symbolbild © Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Chile: ganzheitliche Initiative für Abhängigkeitskranke

Silver Spring, Maryland/USA | 31.03.2019 | APD | International

Die von Ehrenamtlichen in Chile geführte Initiative La Fundación Pasos de Esperanza („Schritte der Hoffnung“) hilft Menschen ganzheitlich, die unter Alkohol- und anderen Drogenabhängigkeiten leiden. Wie die nordamerikanische Kirchenzeitschrift Adventist Review am 12. März berichtete, arbeitet die Initiative mit natürlichen Behandlungsmethoden, bietet spirituelle Begleitung an und wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Region unterstützt.

Die Initiative La Fundación Pasos de Esperanza wurde im Jahr 2017 von Angélica Mateluna, einem Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, in Chile gegründet. Sie war selbst durch die frühere Drogenabhängigkeit ihrer Tochter betroffen und arbeitet mit dem Crecer Chile-Rehabilitationszentrum in der Nähe der Hauptstadt Santiago de Chile zusammen. La Fundación Pasos de Esperanza hat 56 Mitarbeitende.

Nach Angaben von Adventist Review unterstützen die Mitarbeitenden von La Fundación Pasos de Esperanza auch die Genesungsbemühungen von Patienten mit Krebs, Diabetes und Fibromyalgie. „Wir bieten ihnen an, ihre Behandlungen mit einigen Naturheilmitteln zu kombinieren, einschliesslich Hydrotherapie und Ernährungsumstellung“, so die Leiter der Initiative. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Region unterstütze diese Arbeit und biete geistliche Hilfe für Interessierte an. Geplant sei die Eröffnung eines eigenen Behandlungszentrums im Bezirk Buín.

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Glenn C. Townend © Foto: Seth Shaffer/ADAMS

Neuseeland: Adventisten trauern über Terroranschläge in Christchurch

Wahroonga, NSW/Australien | 31.03.2019 | APD | International

Am 15. März wurde von einem 28jährigen Australier, bei dem die Behörden einen rechtsextremen Hintergrund vermuten, mit einer Schusswaffe Terroranschläge auf zwei Moscheen in Christchurch/Neuseeland, verübt. Er tötete dabei 50 Personen, 34 wurden verletzt. Der Täter wurde verhaftet und des Mordes angeklagt.

Pastor Glenn Townend, Präsident der Siebenten-Tags-Adventisten im Südpazifischen Raum, gab am 15. März auf seiner Facebookseite der Trauer über den unnötigen Verlust von Menschenleben durch die Anschläge auf zwei Moscheen Ausdruck. Er bat alle Adventisten, für die Verletzten sowie die Opferfamilien zu beten. Gleichzeitig bestätigte er die Wichtigkeit der Religionsfreiheit für Adventisten und forderte sie auf, sich in Solidarität für die Versammlungsfreiheit zum Gottesdienst einzusetzen, «wann, wie und wo man sich dafür entscheidet».

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Übergabe des Spendenschecks an KIDROLINO © Foto: Manuel Dietze/STA

Global Youth Day: Adventistische Jugendliche engagieren sich

Silver Spring, Maryland/USA | 31.03.2019 | APD | International

Am 16. März 2019 fand zum 7. Mal der weltweite Jugendaktionstag „Global Youth Day“ der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten statt. Vorwiegend adventistische Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene beteiligen sich an der eintägigen Initiative. Unter dem Generalthema „Sei selbst die Predigt“ wurden die Teilnehmenden ermutigt, ihren Mitmenschen mit Taten der Nächstenliebe zu begegnen.

Die Aktion „Global Youth Day“ (GYD) wurde von der Jugendabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung organisiert und wuchs beständig, berichtete die Kommunikationsabteilung der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten (Adventist News Network, ANN). Im Jahr 2013 habe der Jugendaktionstag mit nur 12 Projekten weltweit begonnen. Bereits sechs Jahre später wurden Hunderte von Projekten weltweit durchgeführt. Die Idee dahinter sei, dass die weltweit 8 Millionen adventistischen Jugendlichen dem Beispiel des barmherzigen Samariters (in der biblischen Geschichte im Lukasevangelium, Kapitel 10, Verse 25-37) folgen und sich für ihre Mitmenschen engagieren. Eine kleine Auswahl aus jenen Projekten, die den Veranstaltern gemeldet wurden:

Projekte weltweit
In Kota Kinabalu, Sabah/Malaysia, wurden Reparaturen an einem Haus durchgeführt. In Kalaymyo/Myanmar, verteilten Jugendliche Reissäcke an ein Waisenhaus. Jugendliche haben Bewohner eines Altersheims in Kraaifontein/Südafrika besucht und ihnen Geschenkpakete mit Kleidern und Hygieneartikeln gegeben. In Grahamstown/Südafrika haben junge Erwachsene Jugendlichen, die am Rand einer Müllhalde leben, Lebensmittel, Trinkwasser und Kleider gegeben. In Minneapolis, Minnesota/USA versorgten Jugendliche Obdachlosensiedlungen und –einrichtungen der Stadt und gaben Lebensmittel und Trinkwasser ab. In Ibagué, Tolima/Kolumbien, halfen Jugendliche bei der Pflege und Betreuung alter Menschen. Junge Erwachsene führten in einem Einkaufszentrum in Donji Kneginec/Kroatien eine Gesundheits-Expo durch und sensibilisierten die Passanten für einen gesunden Lebensstil.

Projekte in Deutschland
Auch in der Bundesrepublik Deutschland beteiligten sich junge Menschen am GYD 2019. So befreiten beispielsweise adventistische Jugendliche und Teenager in Bad Aibling in Absprache mit den Behörden Fusswege und Hecken von Müll. Weitere besuchten ein Senioren- und Pflegeheim sowie eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Kolbermoor beziehungsweise Rosenheim. In Passau besuchte die adventistische Jugendgruppe auch ein Seniorenheim und überreichte Blumen mit ermutigenden Bibelversen. In Memmingen wurde ein Waldstück ebenfalls von Müll befreit, und die adventistische Pfadfindergruppe bedankte sich bei der örtlichen Feuerwehr und Polizei für deren Einsatz zum Wohl der Gesellschaft. In München verteilte die adventistische Pfadfindergruppe der Nymphenburger Schlossschwäne Freude in Form von Blumen am Rotkreuzplatz. In Darmstadt verbrachten adventistische Jugendliche Zeit mit Geflüchteten mit Waffelbacken und Spielen. Ferner gab es die Tausch-Aktion „Apfel gegen Zigaretten“. In Reichenbach fand ein Spendenlauf nach Görlitz statt. Durch das Zurücklegen verschiedener Teilstrecken erliefen die Teilnehmenden insgesamt 500 Euro, die mit einem symbolischen Spendenscheck an das Familien- und Kinderhaus KIDROLINO in Görlitz überreicht werden konnten.

Videoclip vom Global Youth Day 2019 auf Englisch (2:14):
http://www.globalyouthday.org/
#GYD19

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M. Streiff, EVP; A. Kyriacou, FVS-Präsident; M. Jost, Moderator; H. Bielefeldt; E. Nussbaumer, SP; G. Pfister, CVP (v.l.) © Foto: Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Religion – raus aus der Öffentlichkeit: Ist Glaube reine Privatsache?

Fribourg/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Religionsfreiheit

Am 15. März referierten und debattierten an einer religionspolitischen Tagung an der Universität Fribourg Vertreter aus Politik, Wissenschaft und verschiedener (a)religiöser Organisationen über die Rolle, die Religion und Glauben heute in der Öffentlichkeit zusteht. Dabei war das Verhältnis von Kirche und Staat als auch die Unverzichtbarkeit der Religionsfreiheit in einer pluralistischen Diskurskultur ein Thema.

Religionsgemeinschaften leisteten wichtige Beiträge für das Gemeinwohl und die gesellschaftliche Entwicklung, schreibt die Schweizerische Evangelische Allianz SEA in einer Medienmitteilung zur Tagung. Zu nennen seien unter anderem die zahlreichen Angebote, die verschiedene Kirchen in der Schweiz zur Unterstützung der rekordhohen Zahl von Flüchtlingen in den letzten Jahren initiiert hätten. Nach wie vor sei Religion für Menschen in der Schweiz eine wichtige Grundlage ihres gesellschaftlichen Engagements. Auf der anderen Seite gäbe es aber auch Menschen, die Religion zwar als private Option tolerierten, ihr aber keine öffentliche Anerkennung mehr zugestehen wollten und noch andere fühlten sich durch Religion provoziert.

Die Unverzichtbarkeit der Religionsfreiheit in einer pluralistischen Diskurskultur
Heiner Bielefeldt, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg/Deutschland und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter Religionsfreiheit, stellte in seinem Referat einleitend fest, dass es beim Menschenrecht der Religionsfreiheit umfassend um Gedanken-, Gewissens-, Religions- und Weltanschauungsfreiheit gehe. Das werde reduziert auf «Religionsfreiheit». Die grossen Dramen der Missachtung der Religionsfreiheit mit systematischen Verfolgungen, Vertreibungen, Unterdrückung, Folter, Mord, Entfremdung der Kinder von den Eltern, spielten sich nicht in Europa ab, so Bielefeldt.

Ungleichzeitigkeiten: Strukturen haben Wandel nicht nachvollzogen
Die Herausforderungen der Religionsfreiheit in europäischen Demokratien verortete er in den Veränderungen der Gesellschaft, die nicht durch Anpassung der Strukturen nachvollzogen worden sei (Staatskirchenrecht in Deutschland) und zu faktischer Diskriminierung führen könne, die aber nicht gewollt sei.

Diskriminierung: «Kreuz und Kottelet»
Es werde von gewissen Politikern eine aggressive Religions- und Identitätspolitik betrieben, mit der Ressentiments mobilisiert würden. Man spreche dann von «Leitkultur». Das Aufhängen von Kreuzen in staatlichen Räumen werde gefordert und das Schweinefleischessen in Schulkantinen werde zur Ausgrenzung missbraucht: «Kreuz und Kottelet» laute ein Abgrenzungsslogan.

Skepsis gegenüber Religionsfreiheit: Angriffe auch aus linksliberaler Ecke
Er beobachte seit einiger Zeit auch Angriffe auf die Religionsfreiheit aus linksliberaler Ecke, so der ehemalige UN-Sonderberichterstatter. Religionsfreiheit werde von diesen Kreisen als antiliberales Recht verstanden und passe deshalb nicht in eine liberale Menschenrechtsagenda. «Man hat Angst, Religionsfreiheit mache Errungenschaften des säkularen Rechtsstaates zunichte», sagte Heiner Bielefeldt. Diese Position sei untergründig stark im Rechtspopulismus vertreten, aber auch im Feminismus.

Religionsfreiheit: «Privatsache»
Die Forderung, Religionsfreiheit als Privatsache zu verstehen, sei die Herausforderung der Religionsfreiheit in unserer Zeit. Er gab zu bedenken: «Ein Staat, der religiöse Fragen in die Privatsphäre abdrängt, verletzt damit die Religionsfreiheit.»

Religionsfreiheit ist kein Recht der Religionen, sondern der Menschen
Es gäbe keine Freiheit ohne Grenzen. Die Religionsfreiheit werde aber von Regierungen gerne «zurechtgeknetet», indem «vernünftige» Grenzen gefordert würden. Grenzen, so Bielefeldt, müssten aber plausible Kriterien zugrunde liegen und sie müssten legitime Ziele verfolgen. So müsse der Staat beim Ausschluss gewisser christlicher Jugendorganisationen von Fördergeldern diesen plausibel begründen.

Trennung von Religionsgemeinschaft und Staat
Die Forderung der Trennung von Religionsgemeinschaft und Staat sei für ihn negativ besetzt, so Professor Bielefeldt. Es gehe vielmehr um eine bewusste «Abstandnahme», die der Staat zu Religionsgemeinschaften und Religionslosen pflegen sollte. Säkularismus sollte als raumgebendes Prinzip verstanden werden und nicht als leerer Raum. «Religionsfreiheit ist Begründung für den säkularen Staat», sagte er. Der Staat habe im offenen Raum eine Gestaltungsaufgabe. Bielefeldt bezog in seinem Referat Stellung für die öffentliche Präsenz von Religion.

Engagierte, mitunter kontroverse Podiumsdiskussion
«Es wird heute schon fast als übergriffig dargestellt, wenn man seine Religiosität noch öffentlich zeigt», stellte EVP-Nationalrätin Marianne Streiff auf dem Podium fest.

Andreas Kyriacou, Präsident der Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS), gesteht Religionsgemeinschaften ihren Platz in der Öffentlichkeit zu. Ihn stört aber die Sonderstellung der Landeskirchen. Der Staat solle religiöse Organisationen gleich behandeln wie andere zivilgesellschaftliche Akteure, beispielsweise Umweltschutzorganisationen.

Für Nationalrat Gerhard Pfister (CVP), wäre es durchaus reizvoll zu sehen, wie die Landeskirchen sich ohne staatliche Gelder schlagen würden. «Es würde sie möglicherweise aus einer gewissen Bequemlichkeit herausholen.»

Neben Referaten und Podiumsdiskussion vertieften die Teilnehmer die Rolle von Religion in der Öffentlichkeit in verschiedenen Workshops. Diskutiert und Lösungsansätze skizziert wurde etwa zu den Fragen, ob und wie sich religiöse Vertreter zu assistiertem Suizid äussern sollen und wie sich die häufig in die Sektenecke geschobenen Freikirchen von dieser Diskriminierung befreien können.

Fallbeispiele: Sonntagsschutz; Streichung von Fördergeldern; Spitalseelsorge
Die vorgestellten Beispiele unter dem Titel «Herausforderungen in der Schweiz» bezüglich der Religionsfreiheit, thematisierten den Sonntagsschutz, die Streichung der Fördergelder für christliche Jugendarbeit durch das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) und das BASPO sowie die Betreuung muslimischer Patienten in öffentlichen Spitälern.

Referenten und Referentin
Andi Bachmann-Roth, Evangelische Allianz; und Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; Prof. Dr. Daniel Bogner, Universität Fribourg; Wolfgang Bürgstein, Justitia et Pax; Dilek Ucak Ekinci, Schweizer Zentrum Islam und Gesellschaft, Universität Fribourg; Prof. Dr. Frank Mathwig, Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK und Universität Bern; Micheal Mutzner, Evangelische Allianz.

Organisatoren der Tagung waren: Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft, Universität Fribourg; Lehrstuhl für Moraltheologie und Ethik, Universität Fribourg; Schweizerische Evangelische Allianz SEA

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Symbolbild © Foto: Free-Photos/Pixabay

Dänemark: Adventistischer Lehrer unrechtmässig gekündigt

St Albans/England | 31.03.2019 | APD | Religionsfreiheit

Ein adventistischer Gymnasial-Lehrer in Dänemark war wegen seiner Weigerung, an seinem religiösen Ruhetag, dem Sabbat (Samstag), beim Tag der offenen Tür seines Arbeitgebers teilzunehmen, gekündigt worden. Die dänische Gleichstellungsbehörde (Ligebehandlingsnævnet) gab Ende Februar seiner Beschwerde statt und befand, dass die Schule damit gegen das Diskriminierungsverbot verstossen hat. Wie die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nord- und Südosteuropa (tedNEWS) berichtete, sorgte der Vorfall in mehreren dänischen Medien für Schlagzeilen.

„Ich bin erleichtert, dass der Fall zu unseren Gunsten entschieden wurde“, sagte Thomas Müller, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Dänemark, die den Lehrer während des gesamten Prozesses unterstützt hatte. „Dieses Urteil wird eine Ermutigung für andere Mitglieder sein, ihren Überzeugungen treu zu bleiben.“ Die Schule muss dem Lehrer nun eine Kompensation zahlen.

Lange Tradition der Religionsfreiheit in Dänemark
In Dänemark hat Religionsfreiheit eine lange Tradition. Es habe aber noch einige Unsicherheiten darüber gegeben, wie gut religiöse Minderheiten am Arbeitsplatz geschützt seien, so tedNEWS. „Dieser Fall hat deutlich gemacht, dass Arbeitgeber angemessene Vorkehrungen für die religiösen Überzeugungen und Gewohnheiten ihrer Mitarbeiter treffen müssen“, erklärte Lasse Bech, Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Adventisten in Dänemark. Laut Bech werde in Dänemark in den meisten Fällen nach einer pragmatischen Lösung gesucht, wenn die Anforderungen des Arbeitsplatzes mit der Gewissensüberzeugung eines Mitarbeiters in Konflikt geraten.

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Teilnehmende beim Podiumsgespräch „Freiheit für/durch/von Religion“ in Esslingen/Deutschland © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Podiumsgespräch: Freiheit für/durch/von Religion

Esslingen am Neckar/Deutschland | 31.03.2019 | APD | Religionsfreiheit

Religionsfreiheit ist eine Voraussetzung für das Zusammenleben in pluralen Gesellschaften. Darüber waren sich der Beauftragte der Bundesregierung für Religionsfreiheit, Markus Grübel, der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Dr. Michael Blume und andere geladene Experten bei einem Podiumsgespräch am 27. März in Esslingen am Neckar/Deutschland einig.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Politikwissenschaftler Dr. Ralf Grünke, stellvertretender Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Europa. Die Kirche, die das Recht auf Religionsfreiheit seit ihrer Gründung im 19. Jahrhundert hochhält, führte das Podiumsgespräch als Veranstalter durch.

Religionsfreiheit als fundamentales Menschenrecht
„Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht und gewinnt weltweit an Bedeutung“, betonte der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel in seinem einführenden Referat vor rund 160 Interessierten in seinem Wahlkreis Esslingen. Das Potential von Religion müsse erkannt und ausgeschöpft werden. Das Bundeskabinett hatte Grübel im April 2018 zum Bundesbeauftragten für weltweite Religionsfreiheit berufen.

Religion: Ja zum Leben
„Religionsfreiheit zu verteidigen bedeutet nicht nur, ein Grundbedürfnis des Menschen zu verteidigen, sondern auch ein Ja zum Leben“, gab Religionswissenschaftler Michael Blume zu bedenken. Blume übt das Amt des Beauftragten gegen Antisemitismus zusätzlich zu seiner Funktion als Leiter des Referats „Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte Nordirak“ im Staatsministerium Baden-Württemberg aus.

Islamischer Religionsunterricht
Die Religionspädagogin Gökçen Sara Tamer-Uzun setzt sich für den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht in Baden-Württemberg ein. Beim Podiumsgespräch erläuterte sie, dass der Religionsunterricht zur Integration beitrage. „Wir gehören dazu. Wir sind Teil der Gesellschaft. Wir sind Deutsche, muslimische Deutsche“, so Tamer-Uzun.

Religion im öffentlichen Diskurs
Die friedensstiftende Komponente der Religionsfreiheit nahm der Sozial- und Friedensethiker Dr. Johannes Frühbauer von der Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg in den Blick. Dabei müsse es religiösen Gemeinschaften möglich sein, religiös begründete Argumente in den öffentlichen Diskurs einzubringen, erklärte Frühbauer.

Freiheit nicht selbstverständlich
Dr. Thomas Schneider leitete über Jahre ehrenamtlich zehn Gemeinden der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Raum Stuttgart. Der Ingenieur und Blogger meinte, gewohnte Freiheiten wirkten oft selbstverständlich. Man müsse sich jedoch immer wieder neu für sie stark machen.

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ADRA Unterschriftenkampagne „EVERY CHILD. EVERYWHERE. IN SCHOOL.“ © Foto: ADRA Schweiz

ADRA Schweiz unterstützt weltweite Petition für Schulbildung

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz unterstützt die internationale Unterschriftenkampagne mit dem Slogan „EVERY CHILD. EVERYWHERE. IN SCHOOL.“ (Jedes Kind, überall, hat Anrecht auf Schulbildung). Mit dieser Kampagne sollen weltweit bis Juni 2020 eine Million Unterschriften gesammelt werden, um Staats- und Regierungschefs in allen Ländern dazu aufzurufen, jedem Kind das Recht auf Schulbildung zu ermöglichen – unabhängig von Rasse, Nationalität, Geschlecht, Religion oder Herkunft.

Noch immer wird weltweit etwa 262 Millionen Kindern und Jugendlichen das Recht auf Bildung verwehrt, wie eine Studie der UNESCO, dem Kinderhilfswerk der UNO, aus dem Jahr 2018 belegt. Dies entspricht fast einem Fünftel aller Kinder bis 17 Jahren weltweit. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unzureichende staatliche Bildungssysteme, Armut, abgelegene Wohnorte, geistige oder körperliche Behinderungen, politische Unruhen und viele mehr, schreibt ADRA Schweiz in einer Medienmitteilung zum Kampagnenstart.

„Es ist an der Zeit, dass wir der Bildung oberste Priorität einräumen, damit jedes Kind sein von Gott gegebenes Potential nutzen kann“, sagte Jonathan Duffy, Präsident von ADRA International. Bildung sei auch ein Ausweg aus der Armut. weil sie nicht nur das Leben eines einzelnen Kindes verändere, sondern auch das Leben der gesamten Familie, ihres Umfeldes und künftiger Generationen. Wenn jedes Kind Zugang zu Bildung erhalte, profitiere letztlich die gesamte Gesellschaft davon, so Duffy.

Fakten
Fakten zu Bildung von Kindern laut UNESCO, die ADRA Schweiz anführt:
• Eines von fünf Kindern weltweit kann keine Schule besuchen.
• Rund 90 Prozent aller Kinder mit Behinderung in Entwicklungsländern gehen nicht zur Schule.
• Bei Flüchtlingskindern ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie keine Schule besuchen, fünfmal höher.
• Mehr als zwei Drittel der Kinder, die keine Schule besuchen, leben in Sub-Saharländern in Afrika oder in Südasien.
• 25 Millionen Kinder im Grundschulalter haben noch nie eine Schule besucht – und werden es vermutlich auch nicht, wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt.

Bildung für Mädchen
Wenn alle Mädchen die Schule abschliessen könnten, gäbe es 49 Prozent weniger Todesopfer bei Kindern, 64 Prozent weniger frühe Eheschliessungen und 59 Prozent weniger Schwangerschaften bei Teenagern. Mädchen mit Schulbildung würden bis zu 45 Prozent mehr verdienen als Frauen, die keinerlei Bildung haben, so die UNESCO.

Umfang der Kampagne
Die Kampagne „EVERY CHILD. EVERYWHERE. IN SCHOOL.“ wird von ADRA und der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten lanciert. Sie wird von 130 ADRA Landesbüros und rund 470 Medienschaffenden der Weltkirche unterstützt.

Mit weltweit 21 Millionen Mitgliedern und dem global grössten protestantischen Schul- und Bildungssystem hat die Weltkirche der Siebenten-Tags-Adventisten nicht nur eine einzigartige Möglichkeit, sondern auch eine moralische und christliche Verpflichtung, dazu beizutragen, jedem Kind Schulbildung und einen Schulabschluss zu ermöglichen – unabhängig von äusseren Umständen, schreibt ADRA.

Weitere Informationen zur Kampagne: www.inschool.ch und www.inschool.adra.org

ADRA
Die Hilfsorganisation ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine weltweite Hilfsorganisation, gegründet von der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Als Internationales Netzwerk hilft ADRA Menschen in akuten Katastrophensituationen, aber auch in langfristigen, nachhaltigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit. ADRA hilft Menschen in über 130 Ländern weltweit, unabhängig davon welcher ethnischen Gruppe, Religion oder politischen Ausrichtung sie angehören.

ADRA Schweiz hat ihren Sitz in Zürich und ist international in Ländern tätig, welche häufig von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben betroffen sind. In der Schweiz besteht zudem ein soziales Engagement: In einigen Städten unterstützt ADRA Schweiz Menschen in Not, meistens durch Sach- und Zeitspenden. Dank vieler Freiwilliger findet einmal pro Jahr während zwei oder drei Freiwilligenwochen bei einer Bergbauernfamilie statt, meist beim Bau oder der Instandstellung eines Gebäudes.

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ADRA Mitarbeiterin betreut Mutter mit Kleinkind in Auffanglager © Foto: Henrique Rodrigues/SAD

ADRA Brasilien unterstützt indigene Kommunen, die venezolanische Flüchtlinge aufnehmen

Brasilia/Brasilien | 31.03.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Brasilen (Zweig ADRA Roraima) hat gemeinsam mit anderen humanitären Organisationen sowie der brasilianischen Armee den Flüchtlingen aus Venezuela Unterkunft, Matratzen, Decken und Lebensmittel sowie weitere Nothilfegüter zur Verfügung gestellt. Gemäss Arlindo Kefler, ADRA Roraima-Direktor, sei dies das Mindeste, was sie tun könnten, damit die Geflüchteten ein Minimum an Menschenwürde hätten.

Nach der Schliessung der venezolanischen Grenze zu Brasilien, am 21. Februar, und der Blockierung der humanitären Hilfe durch die venezolanische Regierung, kam es zu Auseinandersetzungen der Taurepang, indigene Bewohner der Grenzgemeinden, mit der venezolanischen Armee. Hunderte indianische Bewohner, viele von ihnen Sieben-Tage-Adventisten, hätten die Grenze nach Brasilien überquert, wo sie von lokalen indigenen Gemeinschaften, auch Taurepang, in der Region San Marcos, im nordwestlichen brasilianischen Bundesstaat Roraima, empfangen worden seien, berichtet die Kommunikationsabteilung der Adventisten in Südamerika.

Laut Aldino Alves, Leiter eines Dorfes, habe sich die Zahl der Bewohner von 260 auf mehr als 1.000 Personen vervierfacht. «Weil wir zur gleichen Taurepang-Ethnie gehören, zu der auch viele Adventisten auf beiden Seiten der Grenze gehören, war die Kommunikation und Anpassung nicht schwierig.» Der Kommandant der brasilianischen Militärbasis Paracaima, Antonio Vamilton, sagte: «Wir helfen allen Einwanderern und bieten ihnen grundlegende Einrichtungen, Sicherheit und Betreuung an».

Alves teilte mit, dass es unter den brasilianischen Bewohnern seines Dorfes und den Flüchtlingen viele Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen gibt. Es gehe nun darum, die Situation besser einschätzen zu können und mit Hilfe der brasilianischen Armee allen Bewohnern dieser Gemeinde wirksame Hilfe zu leisten, sagte Pastor Gilmar Zahn, Präsident der Adventisten in Nordwestbrasilien.

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Ein Mitarbeiter von ADRA Simbabwe prüft die Ladung eines Nothilfetransports am 20. März nach Chimanimani © Foto: ADRA Simbabwe

ADRA hilft Betroffenen des Zyklons in Mosambik, Malawi und Simbabwe

Weiterstadt/Deutschland und Silver Spring, Maryland/USA | 31.03.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Der tropische Zyklon Idai hat mit seinen Auswirkungen in Südostafrika laut der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland bis jetzt über 550 Menschenleben gefordert, mehr als 400.000 Menschen obdachlos gemacht und 600.000 seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. 260.000 Kinder befinden sich demnach in einer akut lebensbedrohlichen Situation. ADRA hilft durch Notfallteams in den betroffenen Ländern Mosambik, Malawi und Simbabwe.

Es sind die schwersten Überschwemmungen seit 20 Jahren, schreibt ADRA: Brücken stürzten ein, Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt und die bevorstehende Ernte zerstört. Teilweise stehen Dörfer bis zu acht Meter unter Wasser. Da weite Teile des betroffenen Gebietes von der Aussenwelt abgeschnitten sind, ist das gesamte Ausmass der Katastrophe noch nicht absehbar. Im Hinterland steigen die Wasserpegel immer weiter an. Viele Menschen sitzen noch immer auf Bäumen oder Dächern fest, weil Evakuierungen nur schwer möglich sind. Tausende Familien haben alles verloren. Hundertausende sind ohne Strom und Telefonverbindung. Viele Strassen sind unpassierbar. Diese Tatsachen machen es schwer, für Hilfsorganisationen zu den betroffenen Menschen und an aktuelle Informationen zu gelangen. Anhaltende Regenfälle und Überschwemmungen erschweren die Rettungsarbeiten. ADRA hat Notfallteams in Mosambik, Malawi und Simbabwe eingesetzt.

Mosambik
„Es ist sehr selten, dass ein Wirbelsturm dieser Grössenordnung in diesem Teil der Welt aufgetreten ist und so viel Chaos verursacht hat“, sagt Mario de Oliveira, ADRA-Direktor für Notfallmanagement bei ADRA International. „In der Stadt Beira, einer der grössten Städte Mosambiks, fiel der Strom für mehr als 500.000 Menschen aus, und die Kommunikation wurde unterbrochen. Häuser und Bäume wurden ebenfalls zerstört.“ ADRA hat bereits am 18. März 1.000 Schutzsets und 2.000 Planen mit Hilfe eines UN-Flugkonvois nach Mosambik gebracht, um der Bevölkerung in Beira zu helfen.
ADRA Mosambik wurde 1987 gegründet.
Mehr Infos: http://www.adramozambique.org/en/home/

Malawi
In Malawi sind laut ADRA mehr als 500.000 Menschen von der Katastrophe betroffen, wobei die schwersten Überschwemmungen die Bezirke Phalombe und Mulanje betreffen. Darüber hinaus waren mehr als 84.000 Menschen gezwungen, anderswo Zuflucht zu suchen. ADRA arbeitet in Malawi daran, den Bedarf an Unterkünften, Hygiene, Küchenausstattung und Planen zu decken. „Wir sind auch dabei, Notfallkoffer aus unseren Depots in Nairobi nach Malawi zu bringen“, so Oliveira.
ADRA Malawi wurde 1982 gegründet. Mehr Infos: https://adra.org/country/malawi/

Simbabwe
ADRA hilft in Simbabwe bis zu 650 Haushalten mit Nahrungsmitteln und Hygienesets, wobei weitere Hilfe in den am stärksten betroffenen Gebieten geplant ist. ADRA arbeitet mit den Behörden vor Ort, anderen humanitären Organisationen und lokalen Adventgemeinden zusammen, um Doppelungen bei der Hilfe zu vermeiden und zusätzliche Ressourcen in Simbabwe zu mobilisieren. ADRA Schweiz hat eine erste Nothilfemassnahme in Simbabwe mitfinanziert und ruft zu Spenden auf: http://www.adra.ch/de/
ADRA Simbabwe wurde 1980 gegründet: https://adra.org/country/zimbabwe/

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Gedruckte und digitale Bibel © Foto: Matthias Müller/churchphoto.de

Bibellesebund lanciert App für Zeitschriften zum Bibellesen

Winterthur/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Bibel

Laut einer Medienmitteilung bietet der Bibellesebund ab sofort drei seiner Bibellese-Zeitschriften auch als App an. In der App «Bibelzeit» können die Zeitschriften «Orientierung» (für Erwachsene), «Atempause» (für Frauen) und «Klartext» (für junge Erwachsene) neu auf dem Smartphone oder Tablet abonniert und gelesen werden.

Neben einem täglichen Bibelabschnitt mit Erklärungen bieten die Zeitschriften Hintergrundinfos zu biblischen Themen und Gedankenanstösse, um das Gelesene in den persönlichen Alltag zu integrieren.

Bestehende Abonnenten erhalten den Zugangscode zum Download der digitalen Version der Zeitschriften kostenlos. Wer die Zeitschriften ausschliesslich digital lesen möchte, findet in der App ein 10-tägiges Probeabo und kann die Zeitschrift danach per In-App-Kauf erwerben. Die App ist im AppStore und bei GooglePlay erhältlich.

Neues Design für Kurzbibellese-App fürs Bibellesen unterwegs
In einem halben Jahr erscheint laut Bibelleseplan die tägliche Kurzbibellese-App fürs Bibellesen unterwegs, «Bible Energy», in neuem Design. Die App enthalte einen neuen Bibelleseplan und Impulse, die stärker als jetzt auf Leute zugeschnitten seien, die bisher kaum oder nur zufällig in der Bibel lesen.
Mehr dazu: https://bibellesebund.ch/index.php/bible-energy.html

Bibellesebund
Der Bibellesebund ist eine kirchlich neutrale Non-Profit Organisation. Die internationale Bibellesebund-Bewegung (Scripture Union / Ligue pour la Lecture de la Bible) ist seit mehr als 145 Jahren in über 120 Ländern der Welt tätig. Ziel des Bibellesebundes ist es, Menschen aller Altersstufen dazu ermutigen, Gott täglich durch das Lesen der Bibel und das Gebet zu begegnen.
Weitere Informationen: www.bibellesebund.ch

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Dank-Gottesdienst 100 Jahre Hänssler-Verlag in der Martinskirche Sindelfingen, Deutschland © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

100 Jahre Hänssler-Verlag

Sindelfingen /Deutschland | 31.03.2019 | APD | Medien

Der christliche Hänssler-Verlag kann 2019 auf eine 100-jährige Verlagsgeschichte zurückblicken. Am 29. März wurde das Verlags-Jubiläum im Rahmen eines Dank-Gottesdienstes mit anschliessender Feier in Sindelfingen begangen.

Im Jahr 1919 gründete der württembergische Pietist Friedrich Hänssler sen. (1893-1972) gemeinsam mit seiner Frau Friedericke einen kleinen Musikverlag in Plieningen bei Stuttgart. Weil niemand sein Lied „Auf Adlers Flügeln getragen“ veröffentlichen wollte, musste er selbst die Initiative ergreifen. Die Geschichte des Verlags weist neben Höhen auch Täler auf, wie etwa die Bedrohung durch den Nationalsozialismus oder die Insolvenz um die Jahrtausendwende. Über viele Jahre prägte Friedrich Hänssler jun. (geb. 1927) den Verlag. Seit 1950 arbeitete er im Unternehmen seines Vaters und übernahm ab 1958 die Verantwortung.

SCM Hänssler ist heute Teil der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört. Die SCM Verlagsgruppe ist mit den Marken SCM R. Brockhaus, SCM Hänssler, Gerth Medien, adeo Verlag, der SCM Verlagsauslieferung und dem Zeitschriften- und Internet-Spezialisten SCM Bundes-Verlag sowie 380 Mitarbeitenden die führende Verlagsgruppe im Bereich der evangelischen Publizistik und agiert von den Standorten Holzgerlingen in Baden-Württemberg, Asslar in Hessen und Witten in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 ist Klaus Jost neuer Geschäftsführer der SCM Verlagsgruppe und Vorsitzender der Geschäftsführung. Weitere Informationen: www.scm-haenssler.de

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Webseite der Adventjugend in der Deutschschweiz © Screenshot: Herbert Bodenmann

Adventjugend der Deutschschweiz mit neuer Webseite

Zürich/Schweiz | 31.03.2019 | APD | Medien

Am 20. März hat die "Adventjugend" der "Deutschschweizerischen Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten" die überarbeitete Webseite online geschaltet. Neben neuem Layout und anderer Struktur der Webseite wurde sie auch für Social Media tauglich gemacht:

https://www.adventjugend.ch/about-aj/

Aus dem Jahr 1906 stammen die ersten Hinweise über Aktivitäten der Adventisten in der Schweiz mit Kindern und Jugendlichen, so steht es unter «Geschichte» der neuen Webseite. Im Bereich «Träume» werden als Ziele und Visionen der Kinder- und Jugendarbeit: «Gemeinschaft fördern», «Menschen dienen», «Gott begegnen» und «Persönlichkeiten fördern» aufgeführt.

Die Adventjugend der Deutschschweiz versteht ihren Auftrag darin, «ansprechende und geistlich orientierte Kinder- und Jugendarbeit zu gestalten». Ziel sei es, Kinder und Jugendliche für Jesus zu begeistern, sie in ihrem persönlichen Glauben und Charakter zu stärken um sie für das Leben auszurüsten. Events und Lager der Adventjugend stehen allen Kindern und Jugendlichen offen.

Die "Deutschschweizerische Vereinigung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten" als auch die "Jeunesse adventiste de Suisse romande et du Tessin" haben die Charta christlicher Kinder- und Jugendarbeit unterzeichnet: https://cckj.ch/

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Dr. Desmond Ford © Foto: Facebookseite von Desmond Ford/ https://www.facebook.com/drdesford/

Australien: Einflussreicher adventistischer Theologe verstorben

Milton Freewater, Oregon/USA | 31.03.2019 | APD | Personen

Am 11. März verstarb der adventistische australische Theologe Dr. Desmond Ford im Alter von 90 Jahren. Er hatte als Pastor und Dozent in Australien und den USA gearbeitet und wurde zweifach promoviert. Durch seine kritischen Äusserungen und Publikationen zu bestimmten Glaubensüberzeugen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten löste er in den 1980er-Jahren die sogenannte „Ford-Krise“ aus, in deren Folge vor allem in Nordamerika zahlreiche Mitglieder, darunter auch Geistliche, die Freikirche verliessen. Wie der unabhängige journalistische Dienst Adventist Today berichtete, arbeitete Ford daraufhin für den eigenständigen evangelistischen Dienst Good News Unlimited.

Dr. Desmond Ford wurde am 2. Februar 1929 in Townsville, Queensland/Australien, geboren und schloss sich 1946 der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Er absolvierte 1950 sein Theologie-Studium am Avondale College und arbeitete mehrere Jahre als Pastor in Australien. 1959 erlangte Ford einen Master-Abschluss in systematischer Theologie und promovierte 1961 an der Michigan State University (USA). 1972 schloss sich eine zweite Promotion an der University of Manchester in England an.

Krisenzeit
Von 1977 bis 1979 lehrte Ford als Gastprofessor für Religion am adventistischen Pacific Union College in den Vereinigten Staaten. Dort präsentierte er 1979 seine Kritik an der traditionellen adventistischen Sichtweise der Auslegung des biblischen Buches Daniel. Daraufhin wurden seine Ansichten von der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten kritisch untersucht. 1980 wurde Desmond Ford seitens der Freikirche die pastorale Beglaubigung entzogen und damit seine Anstellung beendet. Dies führte zu einer schweren Krise innerhalb der Freikirche, bei der laut Adventist Today auch zahlreiche Geistliche ihr Amt niederlegten beziehungsweise die Freikirche verliessen. Ford selbst blieb jedoch weiterhin Mitglied der Siebenten-Tags-Adventisten in Australien und arbeitete für Good News Unlimited, einen unabhängigen evangelistischen Dienst. Desmond Ford starb am 11. März 2019 in Queensland/Australien.

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Sabine Bockel und Alexander Hirsch © Foto: Anskar-Kirche Deutschland

Neuer Gesamtleiter der Anskar-Kirche Deutschland

Marburg/Deutschland | 31.03.2019 | APD | Personen

Neuer Gesamtleiter der Anskar-Kirche Deutschland (AKD) wird Alexander Hirsch (43), Pastor der Anskar-Kirche Marburg. Zu seiner Stellvertreterin berief die Kirchenleitung der AKD Sabine Bockel (60), Pastorin der Anskar-Kirche Wetzlar. Sie bilden die Spitze der zurzeit vierköpfigen Kirchenleitung. Ihre Ernennung wurde am 21. Februar von der Vollversammlung der Anskar-Pastoren bestätigt. Wie die AKD mitteilte, gehören zur Kirchenleitung ausserdem Pastor Christoph Bergfeld (Wetzlar) und Pastor Olaf Neumann (Pottenstein).

Die Neubesetzung erfolgte, weil der bisherige Gesamtleiter der AKD, Dr. Tillmann Krüger (44), zum 1. April als Pastor in die baptistische Friedenskirche Braunschweig wechselt. Er hatte die Kirche seit 2013 geleitet. Alexander Hirsch und Sabine Bockel werden am 7. April vom scheidenden Gesamtleiter Krüger im Rahmen der Anskar-Konferenz 2019 in Wetzlar in ihr neues Amt eingeführt.

Alexander Hirsch studierte Theologie an der Freien Theologischen Akademie Giessen und übernahm Ende 2001 die Leitung des Gemeinde-Gründungsprojekts, aus dem die Anskar-Kirche Marburg hervorging. Seit 2007 ist er Mitglied der Kirchenleitung und Geschäftsführer der Anskar-Kirche Deutschland. Er ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Sabine Bockel ist seit dem Jahr 2000 Pastorin in der Anskar-Kirche Wetzlar, seit 2007 auch Mitglied der Kirchenleitung. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theologie mit Schwerpunkt Kirchengeschichte und hat mehrere Jahre im christlichen Medienbereich gearbeitet.

Anskar-Kirche
Die Anskar-Kirche wurde 1988 von dem evangelisch-lutherischen Theologen und früheren Pastor der Hamburger Hauptkirche St. Petri, Wolfram Kopfermann, als charismatisch-evangelikale Freikirche gegründet. Zu ihr gehören die sieben Kirchengemeinden Bad Arolsen, Hamburg-Mitte, Hamburg-West, Marburg, Nürnberg, Offenbach und Wetzlar sowie das Gemeindegründungsprojekt Bayreuth. Die Anskar-Kirche bedient sich in ihrer Kinder- und Jugendarbeit der „Christlichen Pfadfinderschaft Royal Rangers“ des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP). Die AKD ist Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Sie wurde nach Anskar/Ansgar (801-865 n. Chr.) benannt, dem ersten Erzbischof von Hamburg und Bremen sowie Missionsbischof für Skandinavien. Er wird auch als „Apostel des Nordens“ bezeichnet.

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Mensch 4.0: Frei bleiben in einer digitalen Welt

| 31.03.2019 | APD | Buchrezensionen

Alexandra Borchardt, Mensch 4.0: Frei bleiben in einer digitalen Welt, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2018, 255 Seiten, gebunden, 20 Euro, ISBN 978-3-579-08692-7

Freiheit in Gefahr! Die digitale Welt erschafft den neuen Menschen 4.0. Der Dataismus drängt den Menschen des 21. Jahrhunderts an die Wand. Die neuen Götter heissten Google, Amazon und Microsoft und beherrschen mit ihren Algorithmen die neue Welt. Technologien fressen den Nutzer. Demokratische Systeme implodieren. So beschreibt Dr. Alexandra Borchardt die mögliche Zukunft. Dr. Borchardt arbeitet an der University of Oxford als Director of Strategic Development im Reuters Institute for the Study of Journalism.

Die ehemalige Chefin vom Dienst bei der Süddeutschen Zeitung widmet sich in ihrem neusten Buch einem beunruhigenden Thema: der unaufhaltsamen und unkontrollierten Digitalisierung der Zukunft. Sie zeigt in acht Kapiteln das Phänomen auf und beschreibt die Konsequenzen in öffentlichen und privaten Sphären wie Demokratie und Wirtschaft, Privatsphäre und Beziehungsgestaltung. Das Buch will klären und orientieren. Aber es beunruhigt zunächst einmal.

Dystopische Obertöne
„Mensch 4.0“ liest sich stellenweise wie eine Neuauflage von George Orwells „1984“. Die zunehmende Digitalisierung raubt dem Menschen die persönliche Freiheit, die Demokratie ist gefährdet, der gesellschaftliche Kollaps droht. Die Bevölkerung wird mit Spaß und Unterhaltung ruhiggestellt. Die eigene Bequemlichkeit verhindert den Freiheitskampf: eine Zukunftsversion der vielen möglichen.

Was wirklich kommen wird, weiss niemand so genau. Die Autorin beschreibt die Zukunft mit „könnte“, „würde“, „hätte“. Sie denkt linear in die neue Zeit, Vermutungen werden mit vereinzelten Studien untermauert. Warnungen flackern wie Elmsfeuer am Mast der politischen Ignoranz. Es ist tatsächlich der ständige Konjunktiv, der auf Dauer als störend empfunden wird. Doch die prophetische Gabe ist nicht durch Studien ersetzbar, und allzu viele Unkenrufe können taub machen.

Das gute Leben
Aber Borchardt schließt positiv. Es ist noch nicht zu spät. Die politische Logik muss die technische Logik beherrschen. Freiheit ist möglich, wenn sich der Nutzer aufmerksam die digitale Selbstbestimmung erhält. Bürgerrechte sind auch im Konsumdschungel nicht veräußerlich. Digital Detox ist angesagt. Philosophie statt Algorithmus. Die Autorin ist der Meinung: Wir sollten das Gespräch zurückerobern, dass Effizienz-Diktat brechen und eine lernende Gesellschaft werden. „Freiheit kann anstrengend, unbequem, voller lästiger Pflichten und voller Widersprüche sein.“ (S. 229). Aber sie lohnt sich!
Claudia Mohr

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