Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 5/2019 - MAI 2019 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 5/2019 - MAI 2019

Bundesrat Ignazio Cassis im Gespräch vor der SIG-Abendveranstaltung © Foto: Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Ignazio Cassis zu Nahostkonflikt: Gewalt ist Nonsens

Zürich/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Schweiz

In seiner Rede anlässlich der Abendveranstaltung in der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) nach der 114. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG) wies Bundesrat Ignazio Cassis die rund 500 Zuhörer auf das 70-Jahrjubiläum der Anerkennung des Staates Israel durch die Schweiz im Jahr 1949 hin. Israel und der ganze Nahe Osten liege ihm als auch dem gesamten Bundesrat am Herzen. Eine nüchterne Analyse zeige, dass die Situation sehr schwierig sei. Gewalt sei aber keine Lösung.

Im Podiumsgespräch mit SRF-Journalist David Karasek sagte Bundesrat Cassis, dass im Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern «nichts einfach» sei. Es sei schwierig, sich mit dieser Region zu befassen und es gelte, ein balanciertes Verhältnis zu beiden Seiten zu unterhalten. «Gewaltauseinandersetzung ist Nonsens»! Die Parteien müssten vielmehr den Mut aufbringen, einen Schritt zu tun.

Kritik am UNO-Hilfswerk UNWRA ist nicht Ausdruck einer Pro-Israel-Haltung
Dass er das UNO-Hilfswerk UNWRA kritisch hinterfragt habe und die Schweiz sich mit anderen Staaten nun in einer Reformgruppe engagiere, hänge nicht mit einer Pro-Israel-Haltung zusammen, sondern mit dem UNWRA-Mandat, Bildung und Gesundheitsversorgung, Sozialdienste in palästinensischen Gebieten zu organisieren. Er sei dafür zuständig, dass die 20 bis 30 Mio. Franken aus Steuergeldern der Schweiz im Nahostkonflikt zweckbestimmt und nicht auch für Hass- und Gewaltaufrufe verwendet würden. Deshalb schauten seine Leute bei der UNWRA konkreter hin und kontrollierten entsprechend.

«Nie wieder!»
Das «Nie wieder!» präge ihn, seit er das Museum in Warschau am Ort des ehemaligen Ghettos sowie drei Konzentrationslager besucht habe, sagte der Bundesrat. Als Moderator Karasek ihn aufforderte, den jüdischen Zuhörern im Saal etwas Persönliches mit auf den Weg zu geben, forderte Cassis sie auf, sich für Bildung und Dialog einzusetzen und zeugnishaft von dem zu reden, was sie seien sowie sich gemeinsam gegen Hassrede einzusetzen.

Wunsch nach einem Land, wie zu Gotthelfs Zeiten
«Die Sicherheitslage in der Schweiz ist kritisch», sagte Herbert Winter, SIG-Präsident. Das Verständnis in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft für Religion und Minderheiten nehme ab. Es verfestige sich ein Menschenbild, das festschreibe, wie jemand zu sein und sich zu verhalten habe, so Winter, und wer diesem nicht entspreche, werde an den Rand gedrängt. Die Knabenbeschneidung werde zunehmend als Eingriff in Kinderrechte und die körperliche Unversehrtheit verstanden, Minderheiten, wie Flüchtlinge, Ausländer und Muslime würden stärker abgelehnt und Hassrede nehme zu. Antisemitismus gehöre für Juden zum Alltag.

Herbert Winter fragte, ob die Schweiz immer noch ein Land der Vielfalt sei, wo man trotz Unterschieden friedlich zusammenlebe. Er spüre in der Gesellschaft einen Wunsch nach einem Land, wie zu Gotthelfs Zeiten. Es gelte aber, sich für ein Land einzusetzen, in dem man in Vielfalt zusammenlebe, denn Unterschiede seien schön.

Stärkung nach Innen – Öffnung nach Aussen
Wer wisse, wer er sei, werde nicht durch einen Dialog mit Anderen infrage gestellt, sagte Rabbiner Noam Hertig, ICZ-Rabbiner. Er nahm mit seiner Aufforderung zum Dialog auf ein Motto des ehemaligen SIG-Präsidenten Michael Kohn Bezug: «Stärkung nach Innen – Öffnung nach Aussen».

Stadt Zürich wird sich auch an den Sicherheitskosten beteiligen
Für den Stadtrat sei es eine klare Sache, dass die Stadt Zürich sich auch an den Sicherheitskosten zum Schutz von Minderheiten beteiligen werde, sofern der Bundesrat die neue Verordnung zur Gewährleistung der Sicherheit von Minderheiten so in Kraft setzen werde, wie sie in die Vernehmlassung gegangen sei, sagte Corinne Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich.

Drei Zürcher SIG-Gemeinden in der Gastgeberrolle
Laut Bernhard Korolnik, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG), war dies die erste Delegiertenversammlung bei welcher alle drei Zürcher SIG-Gemeinden gemeinsam Gastgeber waren: die Israelitische Cultusgemeinde Zürich ICZ, die Israelitische Religionsgesellschaft IRG und die Jüdische Gemeinde Agudas Achim. Sie würden die rund 6.000 Juden in Zürich und Umgebung vertreten. Auslösendes Moment für die vermehrte Zusammenarbeit sei das gemeinsame Anliegen der Sicherheit gewesen, so Korolnik.

Alle Reden der Abendveranstaltung stehen auf der SIG-Webseite als Download zur Verfügung:
https://www.swissjews.ch/de/news/sig-news/sig-abendveranstaltung-ueber-500-gaeste-hoerten-bundesrat-ignazio-cassis-zu/

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Symbolbild - Flüchtlinge © Foto: skeeze/pixabay

Flüchtlingssabbat und -sonntag: Flüchtlingen ein Gesicht geben

Zürich/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Schweiz

Am 15. Juni begeht die protestantische Freikirche die Siebenten-Tags-Adventisten global den Weltflüchtlingssabbat unter dem Thema «Hospitality», Gastfreundschaft. Die Kirchenleitung und das Hilfswerk ADRA, Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe, stellen den Kirchgemeinden Ideen und Materialien zur Gestaltung des Tages zur Verfügung. Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA ruft zum Flüchtlingssonntag vom 16. Juni gemeinsam mit mehreren Partnerorganisationen zu Aktivitäten auf, die den Flüchtlingen in der Schweiz ein Gesicht geben und Begegnungen auf Augenhöhe ermöglichen. Im Zentrum steht die Social-Media-Kampagne #GivingAFace: Ab sofort können unter diesem Hashtag Selfies und Geschichten mit Migrantinnen und Migranten gepostet werden – die besten werden prämiert.

Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Westeuropa kommen, mag abgeebbt sein, heisst es in der SEA-Medienmitteilung, für die medialen Schlagzeilen sorgten längst wieder andere Themen. Dadurch könne leicht in Vergessenheit geraten, wie schwierig es für Menschen aus anderen Kulturen ist, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden. «Sie fühlen sich häufig ausgeschlossen und bleiben unsichtbar. Ihre einmaligen Kenntnisse und Erfahrungen können so nicht zur Geltung kommen», so die SEA.

Die Kampagne zum Flüchtlingssonntag 2019 wolle Flüchtlingen ein Gesicht geben, um ihnen Wertschätzung auszudrücken und sie aus der Unsichtbarkeit herauszuholen. Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung hätten bereits Kontakt zu Flüchtlingen und die Bereitschaft, sich verstärkt für Geflüchtete zu engagieren, sei gross, schreibt das Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) laut einer aktuellen Erhebung.

Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA mit ihren Arbeitsgemeinschaften und weiteren Partnern haben online eine Vielzahl von Ideen zusammengestellt, wie dieses Engagement konkret aussehen kann: http://www.each.ch/veranstaltung/fluechtlingssonntag/

Jetzt Selfies posten und mit der gemeinsamen Geschichte gewinnen
Das Aushängeschild der diesjährigen SEA-Kampagne rund um den Flüchtlingssonntag ist ein Wettbewerb in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #GivingAFace. Die Schweizer Bevölkerung ist aufgerufen, persönliche Begegnungen mit Migranten mit einem originellen Selfie und einem kurzen Text über den gemeinsamen Weg festzuhalten und zu veröffentlichen. Dabei sollte zum Ausdruck kommen, wie es zum Kontakt gekommen ist und was die beiden abgebildeten Personen aneinander schätzen. Beiträge können ab sofort und bis am 10. Juni auf Instagram, Facebook und/oder Twitter gepostet werden und müssen zwingend mit dem Hashtag #GivingAFace gekennzeichnet sein, um an der Prämierung teilzunehmen.

Einem Flüchtling im Gottesdienst die Kanzel überlassen, als Gast oder Gastgeberin an einem interkulturellen Essen teilnehmen und Aktivitäten in der Nähe entdecken: All dies seien weitere Möglichkeiten, um persönliche Kontakte mit Flüchtlingen und Begegnungen auf Augenhöhe rund um den Flüchtlingssonntag zu fördern.

Weltflüchtlingssabbat
Der jährliche Weltflüchtlingssabbat bei den Adventisten wurde von der Weltkirchenleitung 2016 in den Kirchenkalender aufgenommen und findet meist am dritten Samstag im Juni statt. Die Kirchenleitung stellt Vorschläge zur Gottesdienstgestaltung sowie einen Predigtentwurf zur Verfügung, um dem Anliegen von Geflüchteten einen Raum im Gottesdienst zu geben und ermutigt zu Begegnungen mit Flüchtlingen.

Zudem stehen zwei Videoclips konkreter Projekte mit Flüchtlingen unter folgenden Links zum Download bereit:
• Projekt in Vilshofen/Deutschland: «Café Welcome_Vilshofen»:
http://ow.ly/y4aU30oNGcM
• Projekt in Bensheim/Deutschland: Abdulla Edris_Bensheim-Auerbach
http://ow.ly/BRLc30oNGir

Das Hilfswerk ADRA strahlt am 15. Juni über Hope Channel TV um 15:00 Uhr eine zweistündige Video-Dokumentation zur Flüchtlingshilfe in Europa aus.

Ein englischsprachiger Videoclip zum Weltflüchtlingssabbat der Adventisten wurde von der Kommunikationsabteilung online gestellt:
https://www.youtube.com/watch?v=sxUqs7TJXIg&feature=youtu.be
Poster und weiteres Material ist zugänglich unter:
https://cloud.eud.adventist.org/index.php/s/a7RTcERwz3FX7dJ

Flüchtlingssonntag
Der Flüchtlingssonntag ist ein von der Weltweiten Evangelischen Allianz WEA angeregter Gebetstag und findet traditionell jeweils am dritten Sonntag im Juni statt. Die SEA und ihr verbundene Kirchen und Werke laden am Flüchtlingssonntag ein, sich mit geflüchteten Menschen zu solidarisieren und aktiv Brücken zu bauen. Mit dem Schweizer Flüchtlingstag (15. Juni) und dem weltweiten Flüchtlingstag (20. Juni) ergibt sich so eine ganze Fokuswoche für die Solidarität und Begegnung auf Augenhöhe zwischen Einheimischen, Migrantinnen und Flüchtlingen.

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Logo des Symposiums © Foto: Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Symposium zu Kinderrechten, Religionsmündigkeit, Religionsfreiheit

Genf/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Schweiz

Vom 2. bis 3. Mai veranstaltete das Interfakultäre Zentrum für Kinderrechte der Universität Genf im AUDITOIRE LOUIS-JEANTET das «X. Internationale Symposium - Kinderrechte und religiöse Überzeugungen: Autonomie, Erziehung, Tradition». Mit dem Symposium wollten die Veranstalter Fachpersonen verschiedener Hochschul- und Berufskreise über das Recht der Kinder auf Religionsfreiheit informieren und unter anderem für Situationen sensibilisieren, wenn es zu Spannungen zwischen dem Recht der Eltern auf religiöse Erziehung und dem Recht des Kindes auf Religionsfreiheit kommt.

«Die Religionslandschaft in der Schweiz verändert sich», schreiben die Veranstalter. Glaubensgemeinschaften wie die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte würden kleiner, während die islamischen oder freikirchlich christlichen Glaubensgemeinschaften sowie die Zahl der konfessionslosen Personen wachsen würden. Das in Artikel 14 der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit sei in einer Reihe von Gesetzen festgeschrieben, die zugunsten der Kinder gesamthaft angewandt werden müssten, heisst es in der Ausschreibung zum Symposium.

Recht der Eltern auf religiöse Erziehung - Recht des Kindes auf Religionsfreiheit
Die Kinderrechtskonvention erteile den Eltern oder den rechtlichen Vertretern das Recht und die Pflicht, «die auf den Entwicklungsstand des Kindes abgestimmte religiöse Erziehung zu übernehmen. Der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte achtet die Freiheit der Eltern, die ‘religiöse und sittliche Erziehung ihrer Kinder in Übereinstimmung mit ihren eigenen Überzeugungen sicherzustellen’». M. Jean-Pierre Rosenczveig, UNICEF-Experte aus Frankreich, führte in seinem Referat «Die Gewissensfreihheit beginnt nicht mit 18 Jahren» aus, dass diese nicht erst mit der Volljährigkeit gegeben sei.

Die UN-Kinderrechtskonvention anerkenne all diese Rechte und «insbesondere das äusserst wichtige Schutzrecht des Kindes ab seiner Geburt», heisst es in der Ausschreibung. «Sein Mitwirkungsrecht, d. h. sein Recht, die Religion selbst zu wählen, wird bis zum Zeitpunkt seiner vollständigen Selbständigkeit progressiv erworben. Dadurch kann eine gewisse Spannung zwischen der von den Eltern vermittelten religiösen Erziehung und dem Selbstbestimmungsprinzip des Kindes entstehen.»

Religionsmündigkeit
Fixe Altersangaben bezüglich der religiösen Selbstbestimmung könnten problematisch sein, sagte Dr. Michael Wiener, Mitarbeiter des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte im Mittleren Osten. Ein flexibler, der Reife eines Kindes entsprechender Zugang, sei besser, so der Experte. «In Deutschland und in Österreich kann ein Kind ab 12 Jahren nicht gegen seinen Willen in einem anderen Bekenntnis als bisher erzogen werden und ab 14 Jahren steht ihm die Entscheidung darüber zu, zu welchem religiösen Bekenntnis es sich halten will. In der Schweiz sind die Eltern für die religiöse Erziehung ihrer Kinder bis zum 16. Altersjahr verantwortlich», schreiben die Veranstalter des Symposiums.

Spannungsfelder
Zu Spannungen kommt es oft an öffentlichen Schulen, wo Glaubenspraktiken von Familien auf andere Ansichten der Gesellschaft treffen. Es würden laut den Veranstaltern Gesuche um Freistellung vom Schwimm- oder Sexualkundeunterricht sowie von religiösen Veranstaltungen gestellt, Anpassungen des Essens in Schulkantinen an religiöse Vorschriften gefordert oder religiöse Symbole beanstandet. Schüler und Studenten der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten beantragen alternative Prüfungsdaten, wenn diese auf einen Samstag (Sabbat), ihren Ruhetag, festgesetzt sind.

Gewalt im Namen der Religion – Gefährdung von Kindern und Jugendlichen
Dr. Michael Wiener verwies in seinem Referat auf die Erklärung von Beirut und ihren 18 Verpflichtungen zu «Glaube für Rechte» («Faith for Rights»). Die Erklärung wurde von Akteuren aus dem religiösen und zivilgesellschaftlichen Sektor an einer vom UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte im März 2017 in Beirut veranstalteten Expertentreffen publiziert. Wiener wies vor allem auf Artikel 13 der Erklärung hin, welche die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen durch Gewalt im Namen der Religion thematisiert. Religionsgemeinschaften sowie Erziehungsberechtigte werden für die Problematik der Gewalt im Namen der Religion sensibilisiert und aufgefordert mit dem «Phänomen effektiv umzugehen». Michelle Bachelet, Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, schrieb zur Erklärung von Beirut und dem Verhältnis von Glauben und Recht: «Der ‘Glaube’ kann sich in der Tat für die ‘Rechte’ einsetzen, so dass sich beide gegenseitig verstärken.»
Erklärung von Beirut - 18 Verpflichtungen zu «Glaube für Rechte»
https://www.iirf.eu/site/assets/files/116504/f4r.pdf

Organisatoren des Symposiums
Centre interfacultaire en droits de l'enfant (CIDE), Universität Genf (Standort Wallis); Sitten Pädagogische Hochschule Wallis (PH VS), St. Maurice & Brig; Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Valais-Wallis; Internationales Institut der Kinderrechte (IDE), Sitten; Kantonale Dienststelle für die Jugend, Wallis; Arigatou International, Genf.

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Eva Thomi, SB-Geschäftsleiterin, verabschiedet Reto Mayer, abtretender Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft © Foto: Herbert Bodenmann/APD Schweiz

Schaffhauser Bibelgesellschaft wird Teil der Schweizerischen Bibelgesellschaft

Schaffhausen/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Schweiz

«Die Reformation legte einen Meilenstein zur Aufklärung», sagte Dr. Raphaël Rohner, Bildungsreferent und Stadtrat von Schaffhausen, bei der Begrüssung der rund 50 Teilnehmenden der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) in der Zwinglikirche in Schaffhausen. Wichtig sei dabei die Bibelübersetzung von Luther gewesen. Die Delegierten nahmen den SB-Jahresbericht 2018 ab, integrierten die Schaffhauser Bibelgesellschaft, verabschiedeten Reto Mayer, den abtretenden SB-Präsidenten, und wählten die Vorstandsmitglieder.

Jahresbericht 2018
Das Jahresergebnis der der Schweizerischen Bibelgesellschaft schliesst mit einem Verlust von fast 31.000.- Franken bei einem Betriebsaufwand von knapp 1,3 Millionen Franken. Die Kosten zur Erstellung der neuen Webseite sowie die Möglichkeit online spenden zu können, haben mit zum negativen Ergebnis beigetragen. Die Mitgliederbeiträge für 2019 werden auf der gleichen Höhe der vergangenen Jahre belassen. Es wurde auch ein Markusevangelium vorgestellt, das in Schaffhauser Dialekt von Stein am Rhein übersetzt worden ist.

Vorstandswahl
Als Vorstandsmitglieder wurden gewählt: Regula Tanner, Vizepräsidentin (Präsidium ad interim für ein Jahr), Liza Zellmeyer, Jakob Bösch, Pierre Alain Mischler, Martin Vogler, Elena Sala (neu), Thomas Feuz (neu). Das Präsidium bleibt nach dem Rücktritt von Reto Mayer vakant.

«Der Adventist und die Reformierte»
Reto Mayer, der abtretende Präsident der Schweizerischen Bibelgesellschaft, arbeitete 16 Jahre im Vorstand der Bibelgesellschaft mit, seit 2013 als deren Präsident. Als Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat er im Vorstand den Bereich der Freikirchen vertreten. Martin Vogler, Vizepräsident, und Eva Thomi, Geschäftsleiterin, dankten Reto Mayer für seinen Einsatz. «Der Adventist und die Reformierte, das war in unserem Fall eine gelungene Version», sagte Eva Thomi bei der Verabschiedung und dankte Mayer für seinen langjährigen, engagierten Einsatz.

Schaffhauser Bibelgesellschaft wird in die Schweizerische Bibelgesellschaft überführt
Nach 210 Jahren seit ihrem Bestehen wird die Schaffhauser Bibelgesellschaft in die Schweizerische Bibelgesellschaft überführt. Die Schaffhauser Bibelgesellschaft, 1809 gegründet, war damals neben der Bibelgesellschaft in Basel und jener in Bern in Europa die dritte Bibelgesellschaft.

Als Gründe für die Integration führte Wolfram Kötter, Delegierter der Bibelgesellschaft Schaffhausen unter anderem die Überalterung der Mitglieder, deutlich kleinere Kirchgemeinden sowie die Zunahme und Wichtigkeit anderer Medien an. Hinzu komme ein Desinteresse an der Bibelgesellschaft von Menschen, die noch zur Kirche gehörten. Das Vermögen der Schaffhauser Bibelgesellschaft geht an die SB über.

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Symbolbild – Alkohol und Medikamente © Foto: moritz320 auf Pixabay

Alkohol: Die Risiken im Alter werden durch Medikamente verstärkt

Lausanne/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Schweiz

Sieben Prozent der 65- bis 74-Jährigen in der Schweiz trinken chronisch risikoreich – das ist mehr als in jüngeren Altersgruppen. Aber auch moderater Alkoholkonsum kann bei älteren Menschen heikel sein, da ihr Körper Alkohol weniger gut verträgt und weil Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten können. Dies schreibt Sucht Schweiz, nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich, in einer Medienmitteilung zur diesjährigen Dialogwoche Alkohol vom 16. bis 26. Mai.

Laut Sucht Schweiz wird die Dialogwoche unter dem Motto «Wie viel ist zu viel?» von elf Kantonen und zahlreichen Fachorganisationen getragen. Sie biete die Gelegenheit, mehr über die Risiken des Alkohols im fortschreitenden Lebensalter zu erfahren sowie Tipps zu einem für einen risikoarmen Konsum zu erhalten. Gemäss den Zahlen des Suchtmonitorings steigt der chronische Risikokonsum mit dem Alter stark an: 7 Prozent der 65- bis 74-Jährigen Menschen in der Schweiz trinken täglich zu viel Alkohol, bei Frauen mindestens zwei Gläser Alkohol pro Tag, bei Männern mindestens drei Gläser.

Alkohol als Zuflucht und Falle
Die Gründe für den erhöhten regelmässigen Alkoholkonsum bereits ab 45 Jahren, und noch stärker nach der Pensionierung, seien vielfältig: Oft gehe er mit familiären Veränderungen oder Verlusten, aber auch mit Sinnkrisen einher. Die Pensionierung bringe für viele eine Destabilisierung oder gar eine grosse Leere mit sich. Beziehungen gingen verloren und manche erlebten, auch durch Todesfälle, eine soziale Isolierung. Zudem würden auch Schlafstörungen verschiedentlich mit Alkohol angegangen. So könne der Alkohol zur Zuflucht werden, die sich später in eine Falle verwandle.

Risiken durch Medikamente, auch bei moderatem Konsum
Laut einer Untersuchung von Sucht Schweiz konsumieren mehr als 20 Prozent der über 65-Jährigen, die Medikamente einnehmen, häufig oder immer gleichentags auch Alkohol. «Zudem geht oft vergessen, dass Medikamente länger im Blut bleiben: Auch der Alkoholkonsum zwei Tage nach der Medikamenteneinnahme kann noch Wechselwirkungen zeitigen», schreibt Matthias Wicki, Autor der Untersuchung.

Die Wechselwirkung von Alkohol und Medikamenten sorge für Verstärkung, Veränderung oder auch Verminderung der Medikamentenwirkung. Zudem könnten Wahrnehmungsstörungen, Verwirrung und andere Nebenwirkungen wie schwere Belastungen für die Leber auftreten. Fahruntüchtigkeit oder auch Stürze, könnten in diesem Alter fatal sein, so Wicki. Der Körper vertrage im Alter weniger Alkohol, schreibt das Kompetenzzentrum, weil nach 50 der Wasseranteil im Körper abnehme und der Alkohol stärker wirke.

Ressourcen
Nützliche Informationen von Sucht Schweiz zum Umgang mit Alkohol und Medikamenten beim Älterwerden: https://www.alterundsucht.ch/55-plus.html

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Donnie Edward Johnson © Foto: Tennessee Department of Correction

Siebenten-Tags-Adventist im US-Bundesstaat Tennessee hingerichtet

Nashville, Tennessee/USA | 24.05.2019 | APD | International

Am Abend des 16. Mai wurde der 68-jährige Häftling Donnie Edward Johnson im US-Bundesstaat Tennessee hingerichtet. Er war bereits 1984 wegen Mordes an seiner Frau zum Tode verurteilt worden. Das Gnadengesuch von Johnson, der im Gefängnis Mitglied der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geworden war, wurde von Gouverneur Bill Lee abgelehnt, berichtet die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record (AR).

Johnson sass seit mehr als 30 Jahren im Todestrakt. Im Jahr 2018 stellte Johnson ein Gnadengesuch an den Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, der sich während seiner Wahlkampagne als bekennender Christ gezeigt hatte, so AR. Auch andere christliche Leitungspersonen, darunter der Weltkirchenleiter der Siebten-Tags-Adventisten, Ted Wilson, sprachen sich für eine Aussetzung der Todesstrafe bei Donnie Johnson aus. Selbst Johnsons Stieftochter Cynthia Vaughn unterstütze sein Gnadengesuch. Das Gesuch wurde jedoch abgelehnt. Nach einer gründlichen Überprüfung des Falles bestätige der Gouverneur das Urteil des Staates Tennessee und sagte, dass er nicht eingreifen werde, so der Republikaner Lee.

Gnadengesuch aufgrund von Gesinnungswandel
Das Gnadengesuch von Johnson unterscheide sich von den drei anderen seit 2018 eingereichten Petitionen dadurch, dass sich die Argumentation auf religiöse Themen konzentriere, nicht auf rechtliche Argumente oder Einzelheiten der Straftat, so AR. 1990 hatte Johnson durch Mithäftlinge den adventistischen Glauben kennen gelernt und selbst angenommen. Seitdem war er Mitglied einer Kirchengemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und wurde 2008 sogar zum Ältesten eingesegnet. Er unterstützte seine Mitgefangenen in der Riverbend Maximum Security Institution, indem er Bibelstudien anbot und eine Radiosendung namens „What the Bible Says“ gestaltete.

Donnie Johnsons letzter Wille
„Wenn ich am 16. Mai sterben soll, vertraue ich darauf, dass etwas Gutes daraus wird“, sagte Johnson vor der Urteilsvollstreckung. „Ich akzeptiere alles, was der Herr zulässt, sogar meinen Tod. Wenn meine Arbeit getan ist, dann bin ich zufrieden.“ Er habe bis kurz vor seinem Tod christliche Lieder gesungen und gebetet, berichtet das Göttinger Tageblatt. Johnson habe auf seine Henkersmahlzeit verzichtet und sich stattdessen eine Essensausgabe an einen Obdachlosen gewünscht.

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Zweiter Weltgipfel „Religion, Frieden und Sicherheit“ in Genf © Foto: Corrado Cozzi/CD-EUDNews

Zweiter Weltgipfel „Religion, Frieden und Sicherheit“

Bern/Schweiz | 24.05.2019 | APD | International

Der zweite Weltgipfel zum Thema „Religion, Frieden und Sicherheit“ fand vom 29. April bis 1. Mai im Palais des Nations, dem europäischen Hauptsitz der Vereinten Nationen, in Genf/Schweiz statt. Wie die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Freikirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südeuropa (CD-EUDNews) mitteilte, ging es um das Thema „Brücken bauen, Inklusivität fördern und Hassreden entgegenwirken, um den Schutz religiöser Minderheiten, von Flüchtlingen und Migranten zu verbessern“. Organisiert wurde das Gipfeltreffen von der Internationalen Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit (AIDLR) und den Vereinten Nationen.

Das Gipfeltreffen sollte einflussreiche Akteure wie Diplomaten, Politiker, religiöse Führer, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammenbringen. Nach Angaben von CD-EUDNews nahmen rund 600 Personen teil. Der Schutz von religiösen Minderheiten, Flüchtlingen und Migranten wurde anhand von regionalen und globalen Trends, politischen, menschenrechtlichen und humanitären Herausforderungen, den nachhaltigen Entwicklungszielen sowie Partnerschaft und Zusammenarbeit aufgenommen und diskutiert. Ausserdem wurde an einem Aktionsplan für eine internationale Plattform für Religion, Frieden und Sicherheit gearbeitet.

Konferenzteilnehmende
Nachstehend sind einige Konferenzteilnehmende aufgelistet: Michael MOELLER, Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Genf; Dr. Fernand DE VARENNES, UN-Sonderberichterstatter betreffend Minderheiten; Dr. Abdulaziz ALMUZAINI, Direktor des Genfer Verbindungsbüros der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO); Dr. Azza KARAM, Kulturberater des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA); H.E. Dr. Ibrahim SALAMA, Chief Human Rights Treaties Branch im Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR); Dr. Thomas SCHIRMACHER, Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF); Mr. Rudelmar Bueno DE FARIA, Secretary General of ACT Alliance - internationales kirchliches Netzwerk und eines der Bündnisse für humanitäre Arbeit und Entwicklungshilfe; Mr. Arie de PATER, Vertreter der Europäischen Evangelischen Allienz bei der Europäischen Union (EU); Mr. Adama DIENG, UN-Unterstaatssekretär und Sonderberater zur Verhütung von Völkermord; Frau Katarzyna GARDAPKHADZE, Erste stellvertretende Direktorin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR); H.E. Faisal Bin Abdulrahman Bin MUAAMMAR, Generalsekretär des König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID).

Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit
Im Jahr 1946 gründete Jean Nussbaum, ein französischer Arzt Schweizer Herkunft, die «Association internationale pour la défense de la liberté religieuse» (AIDLR), die im deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung «Internationale Vereinigung zur Verteidigung und Förderung der Religionsfreiheit» bekannt wurde. Im Jahr 1978 wurde sie von den Vereinten Nationen als Nichtregierungsorganisation (NGO) mit beratendem Status anerkannt; 1985 wurde ihr derselbe Status auch vom Europarat zuerkannt. Hinzu kam im Jahr 1986 die gleiche Anerkennung durch die UNESCO. Weitere Informationen: www.aidlr.org

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Valeria Vargas-Olmedo (11) mit ihren Eltern © Foto: Loma Linda University Health

USA: erste Stammzell-Transplantation in adventistischer Kinderklinik

Loma Linda, Kalifornien/USA | 24.05.2019 | APD | International

Ärzte der adventistischen Loma Linda Kinderklinik haben kürzlich ihre erste Stammzell-Transplantation bei einer Patientin mit Sichelzellenanämie erfolgreich durchgeführt. Wie die Kommunikationsabteilung von Loma Linda University Health (LLUH) berichtete, hatten die Ärzte des Kinderkrankenhauses fast ein Jahr lang daran gearbeitet, ein Programm aufzubauen, das sich auf die Unterstützung von Patienten mit Blutkrankheiten konzentriert.

Die Sichelzellkrankheit verursacht eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Körpers und der Organe. Dies kann zu chronischen Schmerzen und anderen schweren Komplikationen bis hin zum Schlaganfall führen, so LLUH. Die elfjährige Valeria Vargas-Olmedo war seit ihrer Geburt an Sichelzellenanämie erkrankt. Nachdem sie keine alltäglichen Aktivitäten wie Schulbesuch und Spaziergänge mehr ausführen konnte, kam die Familie zur Behandlung in die Loma Linda Kinderklinik.

Die von Valerias Vater gespendeten Stammzellen wurden dort vom Transplantations-team modifiziert, um die krankhaften blutbildenden Zellen zu ersetzen. Dr. Akshat Jain, Direktor der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie am Kinderkrankenhaus, ist mit dem Ergebnis der Transplantation bei Valeria Vargas-Olmedo zufrieden: „Sie ist geheilt und kann zurück in die Gesellschaft, um das zu tun, was eine Elfjährige tun sollte“, so Jain.

Loma Linda University Health (LLUH)
Die 1905 gegründete Loma Linda University Health, eine Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, umfasst die acht Fakultäten der Loma Linda Universität (mit mehr als 4.400 Studierenden aus über 80 Ländern), die sechs Krankenhäuser des LLU Medical Center sowie mehr als 1.000 Fakultätsärzte in Südkalifornien. Loma Linda University Health bietet nach eigenen Angaben über 100 akademische Programme an und versorgt jährlich über 40.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant.

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BFP-Generalsekretär Peter Bregy © Foto: Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden

Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland auf Wachstumskurs

Erzhausen/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) in Deutschland hat seine zweijährliche Statistik vorgelegt. „Der BFP hat seit der letzten Statistik um 11,7 Prozent in seiner Mitgliederzahl zugelegt“, informierte BFP-Generalsekretär Peter Bregy (Erzhausen). Der neueste Bericht weist zum 1.1.2019 in der Statistik 62.872 Mitglieder gegenüber 56.275 am 1.1.2017 aus.

Konsequent neue Gemeinden gegründet
Zu den Gründen für das Wachstum des BFP meinte Bregy: „Wir haben in den letzten sieben Jahren unser Profil als Geistesbewegung geschärft, einen Fokus auf die Unterstützung von Leitern und der Stärkung von Gemeinden gelegt und konsequent neue Gemeinden gegründet.“ Ein Blick hinter die Zahlen der offiziellen Statistik zeige, dass 42 Prozent der derzeit 836 BFP-Gemeinden wachsen und höhere Zahlen als vor zwei Jahren gemeldet hätten. „Bei den Gemeinden mit Migrationshintergrund hat sich eine gewisse Konstanz in der zahlenmässigen Entwicklung eingestellt“, erläuterte Bregy, während sich die durchschnittliche Gemeindegrösse im BFP von 68,6 auf 75,2 Mitglieder erhöht habe. „Wir sind weniger durch Neuaufnahmen von Gemeinden gewachsen“, fügte er hinzu.

Bei der Zahl der Gemeinden ist in der Statistik ein Wachstum von 16 Gemeinden aufgeführt. Das habe mit Schliessungen und Zusammenlegungen von Gemeinden zu tun. „Hier findet immer wieder eine Bereinigung statt, zu der wir auch ehrlich stehen“, so der Generalsekretär. Er wies auf eine gewisse Fluktuation bei den internationalen Gemeinden hin.

Über 95.000 Menschen durch Veranstaltungen erreicht
Mit 3.202 Taufen im Kalenderjahr 2018, aufgrund persönlichen Glaubens und durch Untertauchen, verzeichne der BFP gegenüber dem Jahr 2016 einen leichten Rückgang (3.890) – das sei aber immer noch mehr als 2014 (2.559). „Die Taufen im BFP werden in zweijährigem Rhythmus für das vergangene Kalenderjahr abgefragt und bei Nichtmeldung nicht hochgerechnet“, fügte Peter Bregy hinzu. Zum zweiten Mal sei im Berichtszeitraum die Anzahl der Personen abgefragt worden, die wöchentlich durch die Aktivitäten der Gemeinde erreicht würden. Hier weise die Tabelle ein Wachstum von 92.721 auf 95.477 aus. Hierzu zählten nicht nur Gottesdienste, sondern auch sonstige Veranstaltungen der Gemeinde, wobei Doppelzählungen nicht gerechnet würden.

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden ist die zweitgrösste Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Weitere Infos unter:
www.bfp.de

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Youth in Mission Congress 2019 auf dem Messegelände in Offenburg © Foto: Jens Mohr/APD

Adventistischer Jugendkongress: Begeistern – Ausbilden – Aussenden

Offenburg/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

Rund 1.700 Jugendliche und Interessierte kamen über das verlängerte Osterwochenende vom 18. bis 22. April auf dem Messegelände Offenburg zusammen. Der zum 13. Mal von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ausgerichtete Youth in Mission Congress stand unter dem Motto: „The hour has come“ („Die Stunde ist gekommen“). Einer der Hauptredner war der Missionswissenschaftler Dr. S. Joseph Kidder von der Andrews Universität/USA. In seinen Ansprachen betonte er, dass wir Menschen in Begrenztheit lebten, aber bei Gott Überfluss herrsche. Er ermutigte, an dieser Fülle teilzuhaben.

Etwa 100 der teilnehmenden Jugendlichen kamen aus dem nahen und fernen Ausland. Über 1.200 waren 30 Jahre alt und jünger. Sie konnten Plenumsvorträge mitverfolgen und in knapp 50 Workshops ihr Wissen in Bereichen wie Glaube, Sport und Gewichtsreduktion oder Unternehmensgründung vertiefen. 450 von ihnen beteiligten sich am Samstagnachmittag bei Einsätzen in der Stadt wie beispielsweise Live-Malaktionen auf Grossleinwänden, Besuchen im Seniorenheim, Bücherwagen, Singgruppen oder einer Oster-Rallye mit Quizfragen in der Fussgängerzone.

Vielfältiges Angebot
Der Youth in Mission Congress (YIMC) wird von der regionalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Baden-Württemberg getragen. Aus diesem Gebiet kamen allein 580 Teilnehmer. Der Kongress bot christlichen Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, sondern auch Impulse für ein Leben als Christ und missionarischen Dienst. Daher gab es auch in der begleitenden Ausstellung vieler christlicher Initiativen und Einrichtungen Angebote für ein mögliches Betätigungsfeld.

Logistik
Die Logistik dieses Kongresses konnte sich auf 450 ehrenamtliche Helfer stützen. Übernachtung und Verpflegung der Teilnehmenden fand vor Ort in den Messehallen statt. Allein die Küche hatte nach Angaben der Kongressleitung insgesamt 1.584 Brote und 9.000 Portionen Konfitüre ausgegeben.

Weitere Informationen: www.youthinmission.info

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Vorstand der adventistischen Kirchenleitung in Nordrhein-Westfalen: Martin Knoll, Stefan Adam, Martin Peters (v.l.) © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Adventisten in Nordrhein-Westfalen bestätigen Freikirchenleitung

Bochum/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

Die alle vier Jahre tagende Synode (Landesversammlung) der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen hat am 5. Mai das bisherige Leitungsgremium wiedergewählt. 143 Delegierte vertraten in Bochum 6.172 Mitglieder von 87 Kirchengemeinden und Gruppen der Siebenten-Tags-Adventisten im Bundesland, die von 51 hauptamtlichen Pastoren und Mitarbeitern betreut werden.

Pastor Martin Knoll wurde mit der Zustimmung von 93 Prozent der abgegeben Wahlkarten beauftragt, auch in den nächsten vier Jahren die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordrhein-Westfalen zu leiten. Ebenso Vizepräsident Stefan Adam (90 Prozent) und Finanzvorstand Martin Peters (knapp 99 Prozent der abgegeben Stimmen). Auch die Abteilungsleiter Alexander Kampmann (missionarischer Gemeindeaufbau) und Paul Horch (Bereich Kinder, Jugend und Pfadfinder) wurden erneut beauftragt.

Finanzierung durch Spenden
Der zur Synode vorgelegte Geschäftsbericht gewährte mit einem umfassenden Zahlenwerk Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der nordrhein-westfälischen Kirchenleitung. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhält keine Kirchensteuer, sondern finanziert sich durch freiwillige Spenden der Mitglieder. Alle Spenden zusammen betrugen im Berichtszeitraum der Jahre 2015 – 2018 insgesamt 33.704.389 Euro (38,1 Mio. Franken). Das entspricht einem pro Kopf Spendenbetrag von 5.474 Euro (6.190 Franken) pro Mitglied.

Die eingegangenen Mittel dienten der Finanzierung von vielfältigen Aufgaben und teilen sich wie folgt auf: Personalaufwand (45,9 Prozent), Verwaltung und Allgemeines (7,6 Prozent), Unterstützung von weltweiter Mission und Institutionen (32 Prozent), Abteilungen und Fonds (10,5 Prozent) sowie Rücklagenstärkung und ausserordentlicher Aufwand (4 Prozent).

Pläne für die nächsten Jahre
Neben der Wahl der Verantwortungsträger und Entgegennahme des Geschäftsberichts ging es auch um die nächsten vier Jahre. Mit dem vorgelegten Plänepapier sollte Kontinuität gewahrt und die bisherige Arbeit fortgeführt werden. Menschen in die Nachfolge Jesu zu rufen sei nicht einfach ein weiteres Programm, sondern die praktische Umsetzung der Aufforderung, Menschen zu Jüngern zu machen. Das Plänepapier, so Abteilungsleiter Pastor Alexander Kampmann, sei deshalb ein werteorientiertes Plänepapier.

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Vorstand Niedersachsen-Vereinigung: Jan Kozak, Ralf Schönfeld, Steffen Entrich (v.l.) © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Freikirchenleitung der Adventisten in Niedersachsen und Bremen wiedergewählt

Hannover/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

Pastor Ralf Schönfeld (62) leitet weiterhin die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bremen und Niedersachsen. Die am 19. Mai in Hannover tagenden 97 Delegierten der Synode (Landesversammlung) beider Bundesländer wählten ihn einstimmig für die nächsten vier Jahre als Präsidenten. Ferner wurde ein Antrag angenommen, die im Jahr 2018 verabschiedeten Regularien der adventistischen Weltkirchenleitung, die untergeordnete Dienststellen zur Regelkonformität disziplinieren wollen, in Niedersachsen und Bremen nicht anzuwenden.

Die anderen Verantwortungsträger der Kirchenleitung wurden ebenfalls wiedergewählt. Mit zum Vorstand gehören Pastor Jan Kozak als Vizepräsident sowie Steffen Entrich als Finanzvorstand. Jan Kozak hatte dieses Amt im August 2018 von seinem Vorgänger, Pastor Detlef Bendig, übernommen, der in den Ruhestand getreten ist. Kozak und Entrich arbeiten in Personalunion auch in gleicher Funktion für die regionale Kirchenleitung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern (Hansa-Vereinigung).

Pastor Dragutin Lipohar leitet die Abteilung für missionarischen Gemeindeaufbau. Pastor Alexander Vilem ist Abteilungsleiter für Kinder, Pfadfinder, Jugend und Studenten. Vilems Bericht nahmen die Delegierten zum Anlass, um ausführlich über die Frage zu sprechen, wie Kirchengemeinden gerade Jugendlichen und Studenten eine geistliche Heimat bieten können, die einen Ortswechsel hinter sich haben. Ferner wurde ein Antrag angenommen, die im Jahr 2018 verabschiedeten Regularien der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz), die untergeordnete Dienststellen zur Regelkonformität disziplinieren wollen, in Niedersachsen und Bremen nicht anzuwenden.

Finanzierung durch Spenden
Der zur Synode vorgelegte Konferenzbericht gewährte unter anderem Einblick in das umfassende Zahlenwerk der adventistischen Kirchenleitung in Niedersachsen und Bremen. Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten erhält keine Kirchensteuer, sondern finanziert sich durch freiwillige Spenden der Mitglieder. Diese hätten sich in dieser Konferenzperiode (2015-2018) erhöht: „Dafür sind wir enorm dankbar, weil es nicht selbstverständlich ist. Auffällig ist, dass auch die Spenden für die Vereinigung gestiegen sind“, so Finanzvorstand Entrich.

Pläne für die nächsten Jahre
Die Delegierten verabschiedeten ein Plänepapier für die nächsten vier Jahre. Diese Zielvorgaben beinhalteten unter anderem die Schärfung der eigenen Identität, die Förderung von generations- und werteorientierter Gemeindearbeit sowie den weiteren Ausbau der personellen und organisatorischen Zusammenarbeit mit der Hansa-Vereinigung.

Adventisten in Niedersachsen und Bremen
In Niedersachsen und Bremen gab es zum Ende der Berichtsperiode (31.12.2018) 3.507 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 57 Kirchengemeinden, die von 41 hauptamtlichen Mitarbeitenden betreut werden. Nach dem Prinzip der repräsentativen Demokratie werden aus diesen Reihen die Delegierten für die Landesversammlung entsendet. Die Freikirchenleitung hat ihren Sitz in Hannover.

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Schülerinnen im Gespräch mit Ramona Swaby, Onkologin und Forscherin bei Merck © Foto: Alina Weber/NAD

Adventistische Schule hilft Schülerinnen durch MINT-Konferenz bei beruflicher Orientierung

Columbia, Maryland/USA | 24.05.2019 | APD | International

Die Spencerville Adventist Academy organisierte am 19. April auf ihrem Campus in Silver Spring, Maryland/USA, eine MINT-Konferenz. Damit wollte sie vor allem jungen Frauen bei der beruflichen Orientierung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) eine Hilfestellung zu bieten.

«Ziel dieser Veranstaltung ist es, junge Frauen mit potenziellen Karrieremöglichkeiten in MINT-Bereichen vertraut zu machen und unseren Studentinnen in ganz Nordamerika mehr Gelegenheiten wie diese zu bieten», sagte Dr. Leisa Morton-Standish, Direktorin für Grundschulbildung der adventistischen Erziehungsabteilung in Nordamerika.

Die teilnehmenden Referentinnen aus Regierungsstellen und dem Privatsektor gehörten zu den Führenden in den MINT-Bereichen, schreibt die Kommunikationsabteilung der nordamerikanischen Adventisten NAD. Es habe eine Chemikerin sowie eine Raumfahrt Ingenieurin der NASA, eine Mathematikerin für angewandte Physik der John-Hopkins-Universität, eine Wissenschaftlerin der Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten sowie eine Krebsforscherin bei Merck teilgenommen.

Sie hätten Einblicke in ihre berufliche Tätigkeit gegeben und den Schülerinnen an einer Podiumsdiskussion ihre Fragen beantwortet. Es gehe darum, so die Fachfrauen, hart zu arbeiten, ausdauernd zu sein, keine Angst vor dem Scheitern zu haben und sich mit «guten Menschen» zu umgeben, nach Mentoren zu suchen und sich von Gott führen zu lassen. Sie erläuterten den Schülerinnen auch die Bedingungen und Vorgehensweisen, um ein Praktikum bei ihren Institutionen zu absolvieren.

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FAN-Gesamtleiterin Annelies Plep beim Anschnitt der Jubiläumstorte © Foto: Stephan G. Brass/Kommunikationsabteilung NDV/SDV

Deutschland: 30 Jahre Familienzentrum „Arche Noah“ in Penzberg

Penzberg/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

Am 19. Mai fand der Festakt zum 30-jährigen Bestehen des adventistischen Familienzentrums Arche Noah (FAN) in Penzberg/Deutschland statt. Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie Eltern, Kooperationspartner und Ehemalige waren gekommen. Das FAN versteht sich als professioneller Wegbegleiter für Familien - von der Geburt bis zum Flüggewerden der Kinder. Es verbindet verschiedene Unterstützungsangebote für Familien unter einem Dach.

Zur Begrüßung beim Festakt wies Annelies Plep, Gründerin und Gesamtleiterin der Einrichtung, darauf hin, dass die Grundidee eine ganzheitliche und an christlichen Werten orientierte Erziehung sei, damit die eigenen und andere Kinder gesund an Körper, Seele und Geist aufwüchsen. Diese Vision wurde 1989 zuerst mit zehn Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren im privaten Wohnzimmer realisiert. Gemeinsam mit den Eltern wurde über gute Pädagogik, sinnvolles Spielzeug und naturbezogene Aktivitäten nachgedacht. Immer mehr Eltern wollten mitmachen.

Von der Idee zur Umsetzung
Die Idee zur Gründung eines Kindergartens folgte, wurde aber durch die Skepsis der Behörden und das Fehlen öffentlicher Geldgeber zuerst wieder verworfen. Es blieb bei der Kindergruppe mit regelmässigen Elternabenden, Vorträgen und Kreativkursen. Eine Tochtergruppe in Benediktbeuern wurde gegründet. Neue Projekte entstanden. 1998 erfolgte die Anerkennung als Familienzentrum vom Sozialministerium. Seither nennt es sich FAN. Vier Jahre später konnte dann doch ein eingruppiger Kindergarten eröffnet werden. Begleitend wurde auch das Konzept zur Eltern-Kind-Begleitung (FenKid) eingeführt. Beratungs- und Therapieangebote durch ausgebildete Therapeuten ergänzten das Angebot. Im Laufe der Jahre entstanden auch Kontakte zur Hochschule in Benediktbeuren, die das Familienzentrum immer wieder begleitet und Studenten zum Semesterpraktikum schickt. Acht Bachelorarbeiten wurden so schon über das FAN verfasst.

Weitere Projekte
Eine weitere Initiative ist das Schülerprojekt „Pack’s an!“ Es will Schülern in Schulschwierigkeiten helfen und wird von der Diplom-Pädagogin und Mediatorin Petra Zott-Endres geleitet. Von ihr und Melinda Veres wurde auch das Berufsorientierungsprojekt PASSGENAU ins Leben gerufen. Es will helfen, den Weg durch den Dschungel der Berufsorientierung zu gehen. Mit dazu gehören Berufscafé, Biografiewerkstatt, Online-Sprechstunde, Beratungs- und Coachtermine und eine Reihe von Workshops, in denen Jugendliche ihre Stärken herausfinden können.

Festakt 30 Jahre FAN
In zwei Gesprächsrunden - locker und kompetent durch Prof. Egon Endres moderiert - betonten einmal Pädagogen, Eltern und Ehemalige und später Landes- und Lokalpolitiker den Wert und die Bedeutung des Familienzentrums. Ebenso das unermüdliche und ehrenamtliche Engagement der Gründerin und Leiterin Annelies Plep mit ihrem Team. Es wurde aber auch deutlich, dass „für ein solch breit aufgestelltes und vielfältigen Bedürfnissen angepasstes Programm eine Regelfinanzierung geboten wäre“, so Lothar Scheel, geschäftsführender Vorsitzender des Trägervereins AWW. Immer noch sei das Familienzentrum teilweise auf Spenden angewiesen. Der Festakt wurde von der christlichen Popsängerin und Heilerziehungspflegerin Gloria Gabriel musikalisch umrahmt.

Das Familienzentrum heute
Mit 23 festen Mitarbeiterinnen, zwei Kindergartengruppen, dreizehn verschiedenen Angeboten in den Bereichen Bildung, Erziehung, Betreuung, Beratung, Therapie, kreativen Angeboten und als „Sozialer Treffpunkt“ ist das Familienzentrum Arche Noah eine feste Grösse in der Stadt Penzberg. Es wird vom Advent-Wohlfahrtswerk (AWW), dem Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, getragen. Auch das tägliche vegetarische Mittagessen, das gemeinsam mit den Kindern zubereitet wird, gehört mit zum Konzept. Weitere Informationen: www.familienzentrum-arche-noah.de

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Stand der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten beim Deutschen Präventionstag in Berlin © Foto: Holger Teubert/APD

Adventisten beim Präventionskongress in Berlin

Berlin/Deutschland | 24.05.2019 | APD | International

„Prävention & Demokratieförderung“, lautete das Schwerpunktthema des 24. Deutschen Präventionstages, am 20. und 21. Mai in Berlin, der ressortübergreifend und interdisziplinär Kriminalprävention darstellen und stärken will. In der kongressbegleitenden Ausstellung von 171 Fachorganisationen war auch wieder die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten mit einem Informationsstand vertreten.

Brich das Schweigen über Gewalt
Die Abteilung „Frauen“ der Freikirche informierte in Berlin über das gemeinsam mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA seit 2009 durchgeführte weltweite Projekt „enditnow – Brich das Schweigen über Gewalt“. Auch die Theologische Hochschule der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg weiss sich in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie den Themen Prävention und Intervention bei den unterschiedlichen gesellschaftlichen Erscheinungsformen von Gewalt verpflichtet, so Angelika Pfaller, Leiterin der Abteilung „Frauen“ der Freikirche in Deutschland. Jeder Einzelne sei dazu aufgerufen, hinzusehen, alle Arten von Gewalt zu verurteilen, das Schweigen zu brechen, nach Lösungswegen zu suchen und sich für die Beendigung von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt einzusetzen.

Sexueller Gewalt begegnen
Am Stand wurde auch auf die Handreichung der Freikirche für Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit „Sexueller Gewalt begegnen“ hingewiesen. Sie ist in deutscher, englischer und russischer Sprache erhältlich. Das 18-seitige Heft beginnt nach einer Einführung in das Thema samt Begriffserklärung sowie Elementen, Formen und Folgen sexueller Gewalt. Kurz beschrieben wird die Vorgehensweise von Tätern, gefolgt von einem Bericht einer Betroffenen. Sieben mögliche Szenen sexueller Gewalt verdeutlichen die Thematik. Ein weiteres Kapitel befasst sich mit juristischen Aspekten des sexuellen Missbrauchs an Kindern. Anschliessend gibt es Hinweise für das Verhalten in adventistischen Gemeinden und Gruppen gegenüber Betroffenen sowie möglichen Tätern und Täterinnen. Die Broschüre schliesst mit weiterführenden Hinweisen und Adressen sowie dem „Verhaltenskodex zur Prävention sexueller Gewalt“ für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Infos unter www.sexueller-gewalt-begegnen.de und www.enditnow.org.

Fachbeirat
2010 hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten den Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ gegründet. Dieser bearbeitet und begleitet laut Angelika Pfaller im Auftrag der Freikirchenleitung alle auftretenden Fälle sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt im Zusammenhang mit Minderjährigen und Schutzbefohlenen innerhalb der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und in der Deutschschweiz. Vom Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ und dem Religionspädagogischen Institut der Freikirche sei zudem das Faltblatt „Wenn ich mal nicht weiterweiss“ zur Thematik erstellt worden mit Infos und Tipps für Kinder.

Hilfe für genitalverstümmelte Frauen
Ein Faltblatt, das am Stand auslag, gab einen Einblick in das „Desert Flower Center“ am adventistischen Krankenhaus „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf. Dort erhalten Frauen mit Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation – FGM) seit 2013 medizinische sowie psychosoziale Hilfe und Betreuung (Infos unter www.dfc-waldfriede.de). Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) würden täglich 8.000 Mädchen durch die sogenannte rituelle Beschneidung der weiblichen Genitalien verstümmelt. Weltweit gebe es 150 Millionen beschnittene Frauen und Mädchen. FGM werde nicht nur in bestimmten Ländern Afrikas oder Asiens praktiziert. Selbst in Deutschland lebten 50.000 Opfer mit Genitalverstümmelung. In Kenia unterstützt ADRA Deutschland das „Kajiado Rescue Centre“ zum Schutz minderjähriger Mädchen vor Zwangsheirat und Genitalverstümmelung.

Demokratie braucht Prävention
Der Deutsche Präventionstag (DTP) sei der weltweit grösste Jahreskongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche, erläuterte DTP-Geschäftsführer Erich Marks. Der Kongress biete eine internationale Plattform zum interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustausch in der Prävention. So seien auch Teilnehmende aus 46 anderen Ländern nach Berlin gekommen, berichtete Marks in seiner Rede zur Eröffnung des DTP 2019. Zum Schwerpunktthema „Prävention & Demokratieförderung“ des Kongresses hätten neun Expertinnen und Experten von sieben verschiedenen Institutionen fünf wissenschaftliche Stellungnahmen angefertigt. Aufgrund dieser Stellungnahmen sei die „Berliner Erklärung 2019“ verfasst worden:
http://www.praeventionstag.de/dokumentation/download.cms?id=2796&datei=2019_05_14_Berliner_Erklaerung-2796.pdf

In der Erklärung werde deutlich, dass alle politisch Verantwortlichen sich stärker und nachhaltiger als bisher mit dem Verhältnis zwischen demokratischer Gesellschaftsordnung und der Prävention von Extremismus, Gewalt- und anderer Kriminalität beschäftigen müssten. Das sei notwendig, gerade im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wie dem zunehmenden Rechtsextremismus und -populismus, die wiederkehrenden Angriffe und Anschläge gewaltorientierter Islamisten und die Ausschreitungen gewaltbereiter Linksextremisten. Auch teilweise gewaltbereite und bislang nur schwer in existierende politische Lager einzuordnende neue Bewegungen, wie die sogenannten „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“, müssten berücksichtigt werden.

„Wenn Massnahmen präzise ausgewählt und Programme gut implementiert werden, ist Prävention wirksam und spart enorme Kosten im Reparaturmodus“, betonte der DTP-Geschäftsführer in seiner Eröffnungsrede. Deshalb sollten die Ausgaben für Prävention in den kommenden Jahren deutlich erhöht und zum festen Bestandteil aller öffentlichen Haushalte werden, forderte Erich Marks. „Für Prävention investierte Steuermittel sind soziale und gesamtgesellschaftliche Strukturförderungen von hoher Priorität.“

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Parade in Tonga © Foto: Adventist Record

Inselstaat Tonga: Parade von Adventisten stoppt den Verkehr

Wahroonga, NSW/Australien | 24.05.2019 | APD | International

Am Morgen des 18. April kam der Verkehr in der Hauptstrasse von Nukuʻalofa, der Hauptstadt des südpazifischen Inselstaats Tonga, durch eine Parade zum Stillstand. Rund 600 Teilnehmer des Frauenkongresses der überregionalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Ozeanien (Trans-Pacific Union Mission, TPUM) marschierten unter der Leitung der tonganischen Polizeikapelle zum Königspalast. Die Parade warb für die adventistische Kampagne zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen (enditnow), berichtete die australische Kirchenzeitschrift Adventist Record (AR).

Die Frau des regierenden Königs von Tonga, Königin Nanasipauʻu Tukuʻaho, hatte den Teilnehmenden der Parade gestattet, das Gelände des Königspalastes durch das vordere Tor zu betreten, was normalerweise nur Mitgliedern von Königshäusern vorbehalten ist, so AR. Im Rahmen einer besonderen Übergabezeremonie überreichten Vertreterinnen einzelner Länder aus dem TPUM-Gebiet der Königin Geschenke aus ihrer Heimat. Nanasipauʻu Tukuʻaho hatte bereits am Vortag als Ehrengast bei der Eröffnungsfeier des Frauenkongresses mitgewirkt, indem sie eine Rede zum Kongressthema „Women Transformed in Jesus“ hielt.

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© Logo: Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen

Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen tagt im Kloster Kappel

Bern/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Ökumene

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WGRK tagt vom 8. bis 17. Mai im Kloster Kappel/ZH. «Die Zürcher Landeskirche und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK haben die WGRK zum Reformationsjubiläum eingeladen, ihre jährliche Sitzung des Exekutivausschusses an diesem geschichtsträchtigen Ort abzuhalten», schreibt der Schweizerischer Evangelische Kirchenbund SEK in einer Medienmitteilung. Im Rahmen der Konferenz kommen die Kirchenvertreter am 11. Mai im Kirchgemeindehaus Horgen über das spannungsvolle Verhältnis von Kirche und Staat ins Gespräch.

Laut SEK ist das Reformationsjubiläum für viele reformierte, aber auch täuferische Kirchen weltweit Anlass, «sich vertiefter mit ihren Wurzeln auseinanderzusetzen». Durch Huldrych Zwinglis Wirken spiele dabei die Schweiz als Ursprungsland der Reformation und insbesondere Zürich eine wichtige Rolle. Deswegen habe der Kirchenbund und die Zürcher Landeskirche den Exekutivausschuss der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen WGRK ins Kloster Kappel eingeladen. Dies biete ausserdem einen einmaligen Anlass für Gespräche zwischen der WGRK, die über 80 Millionen Christinnen und Christen aus 232 Kirchen vertritt, und den Schweizer Kirchen.

Als Plattform für diese Gespräche dient am 11. Mai die Tagung «Kirche, Staat und Politik» im Kirchgemeindehaus Horgen. Vor dem Hintergrund von Zwinglis Theologie diskutieren die Teilnehmenden über die unterschiedlichen Verhältnisse zwischen Staat und Kirchen in den Herkunftsländern der WGRK-Mitgliedkirchen. Südkorea, Syrien, Ungarn, Brasilien und Kamerun werden dabei im Fokus stehen.

In seinen internen Verhandlungen wird sich der Exekutivausschuss schwerpunktmässig mit seinem Verhältnis zum Weltbund der Mennoniten befassen. Die Anfänge der Mennoniten gehen auf die Zürcher Täuferbewegung zurück. «Ihre auch leidvolle Geschichte ist eng mit jener der Reformierten verknüpft», schreibt der SEK. Heute strebe man nach Versöhnung und einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis. Weiter werde sich der Ausschuss aufgrund des «Bekenntnisses von Accra» mit der weltweiten wirtschaftlichen Ungerechtigkeit und ökologischen Zerstörung beschäftigen.

Internationaler Gottesdienst im Grossmünster Zürich
Am Sonntag, 12. Mai, findet im Grossmünster Zürich ein internationaler Gottesdienst in Deutsch und Englisch mit den WGRK-Vertretern statt. Leitgedanke: Sing to the Lord, all the earth! – Singt dem Herrn, alle Länder! (Psalm 96,1). Die Predigt wird Najla Kassab halten, Präsidentin der WGRK und Pfarrerin der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon.

Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen
Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen mit Hauptsitz in Hannover entstand im Juni 2010 durch den Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes und des Reformierten Ökumenischen Rates. Die Mitglieder des jährlich tagenden Exekutivausschusses sind von der alle sieben Jahre stattfindenden Generalversammlung gewählt worden.

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Arbeitskreis „Frieden und Versöhnung“ der Deutschen Evangelischen Allianz © Foto: Horst Sebastian/APD Deutschland

Arbeitskreis „Frieden und Versöhnung“ der Deutschen Evangelischen Allianz konstituiert

Kassel/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Ökumene

Die Mitglieder des neu gegründeten Arbeitskreises „Frieden und Versöhnung“ der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) trafen sich am 6. Mai zur konstituierenden Sitzung in Kassel. Unter Leitung von DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb und seines designierten Nachfolgers Dr. Reinhardt Schink wurde Eberhard Jung, Unternehmens- und Organisationsentwicklungsberater in Augsburg, als Vorsitzender des Arbeitskreises gewählt.

Zum Ziel des neu gegründeten Arbeitskreises sagte Eberhard Jung: „Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat als Initiative unter der Leitung von Professor Dr. Johannes Reimer ein globales Netzwerk zur Friedens- und Versöhnungsarbeit ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk findet nun auch in der Evangelischen Allianz in Deutschland seinen Ansprechpartner, um die gemeindliche und institutionelle Friedens- und Versöhnungsarbeit mit der Initiative der WEA zu verbinden.“

Botschafter der Versöhnung
Das internationale Netzwerk ermutige, motivierte und trainiere Christen zur Friedenskonsolidierung und Konfliktlösung in ihren lokalen Gemeinschaften und darüber hinaus. Auch der deutsche Arbeitskreis möchte christliche Ortsgemeinden und Werke in ihrem Bemühen um Frieden vielfältig unterstützen. Angeboten würden Seminare und Schulungen sowie Schulungsmaterial für Mitarbeitende. Frieden und Versöhnung gehörten zum missionarischen Auftrag der christlichen Gemeinde, so Professor Dr. Johannes Reimer, Gründer des internationalen Netzwerkes. Jede Kirche, Gemeinde und jedes Werk solle uneingeschränkten Zugang zu diesem Netzwerk erhalten. Informationen unter: https://frieden.ead.de

Dr. Horst Sebastian, Leiter des Referats für Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten in Deutschland, betonte, dass die zunehmenden globalen Spannungen Christen in einer neuen Art und Weise herausfordern werden „Botschafter der Versöhnung“ zu sein, wie der Apostel Paulus in seinem 2. Korintherbrief, Kapitel 5, Vers 20 schreibt.

Für Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, war es in seiner langjährigen Amtszeit der letzte Arbeitskreis, den er mit ins Leben rief. Die DEA hat derzeit zwölf Facharbeitskreise mit der sie die bundesweiten, regionalen und örtlichen missionarischen und diakonischen Dienste unterstützt.

Mitglieder des Arbeitskreises
Zum neu konstituierten Arbeitskreis gehören neben dem bisherigen und dem künftigen DEA-Generalsekretär Hartmut Steeb und Dr. Reinhardt Schink, der Rechtsanwalt Dr. Ingo Friedrich, der Unternehmens- und Organisationsentwicklungsberater Eberhard Jung, der Vorstandsvorsitzende von „World Relief“ Deutschland, Dr. Martin Knispel, der Referent für Friedenspädagogik der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und Vorstandsvorsitzende von „Hilfe konkret“, Johannes Neudeck, der Direktor der Weltweiten Evangelischen Allianz für den Bereich Frieden und Versöhnung, Professor Dr. Johannes Reimer, der Referatsleiter für Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Dr. Horst Sebastian, der Generalsekretär des Verbands Evangelischer Bekenntnisschulen, Professor Dr. Wolfgang Stock, der Direktor von „compassion“ Deutschland, Stephan Volke, die Kommunikationsberaterin Christiane Wutschke sowie der Service- und Projektmanager Burkhard Zimmermann.

Evangelische Allianz
In der Weltweiten Evangelischen Allianz arbeiten Allianzen aus 129 Ländern zusammen. Die Evangelische Allianz ist ein Netzwerk von evangelisch-reformatorisch gesinnten Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Sie sind in vielen freien Werken aktiv. Die Deutsche Evangelische Allianz hält zu etwa 350 überregionalen Werken und Verbänden Kontakt. In rund 1.000 Städten in der Bundesrepublik gibt es örtliche Evangelische Allianzen. Weitere Informationen unter: www.ead.de

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Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) © Foto: Holger Teubert/APD Deutschland

EKD-Friedensbeauftragter: Ökumenische Versammlung von 1989 immer noch aktuell

Bonn/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Ökumene

Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat an die vor 30 Jahren zu Ende gegangene Ökumenische Versammlung in der damaligen DDR erinnert und deren Arbeit gewürdigt: „Die Ökumenische Versammlung mit ihren drei Treffen in Dresden und Magdeburg gehörte in der ehemaligen DDR zu den Wegbereitern der friedlichen Revolution. Die Treffen haben aber mit ihren Ergebnissen weit über das Gebiet der früheren DDR hinaus gewirkt und grosse Beachtung gefunden.“

Die Ökumenische Versammlung hätte damals in beeindruckender Weise die Herausforderungen benannt, vor denen die globale Gesellschaft stehe, betonte der EKD-Friedensbeauftragte. „Es ist das Verdienst der Kirchen der DDR bereits 1983 bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Vancouver mit dem Vorschlag, ein gesamtchristliches Friedenskonzil einzuberufen, die Weichen gestellt zu haben für den Konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung, der später die Arbeit von Kirchen rund um den Globus beeinflusste.“

Fast alle christlichen Kirchen in der DDR waren beteiligt
„Auch für die Kirchen in der DDR war dieser Prozess eine wichtige Erfahrung“, fügte Renke Brahms hinzu und verweist darauf, dass hier Vertreterinnen und Vertreter fast aller christlichen Kirchen der damaligen DDR gemeinsam gebetet, gefeiert, beraten und Beschlüsse gefasst hätten, wie es im Schlussdokument heisst. „Und es bewirkte eine intensive Diskussion über den Glauben, die Bedrohungen von Gottes Schöpfung durch Ungerechtigkeit, Krieg und den räuberischen Umgang mit der Natur, die es in dieser Form in der DDR bis dahin so nicht gab“, würdigte der EKD-Friedensbeauftragte die damalige Arbeit.

„Kurz nach Ende der Ökumenischen Versammlung fiel die Mauer, der Kalte Krieg ging zu Ende. Und viele hofften auf eine Welt, in der Verständigung, Gerechtigkeit und Frieden das Leben zwischen den Staaten bestimmen würde. Doch es ist leider nicht so gekommen“, bedauerte Renke Brahms. Darum seien die Themen des Konziliaren Prozesses auch heute noch hochaktuell und hätten nichts von ihrer Bedeutung verloren. „Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung sind keine Selbstverständlichkeit, aber sie sind möglich und kostbar.“

Brief an die Kinder als bleibende Aufgabe
Brahms erinnerte an den „Brief an die Kinder“, den die Delegierten damals am 30. April 1989 geschrieben und veröffentlicht haben. „Wir alle müssen aufpassen, dass es noch lange Zeit Bäume gibt, die in einen blauen Himmel wachsen können. Wir alle müssen uns dafür einsetzen, dass niemand mehr einen anderen Menschen in einem Krieg erschiesst. Wir alle müssen teilen lernen, dass niemand mehr verhungert. Wir alle müssen uns darum bemühen, dass jeder kleine und jeder grosse Mensch sicher und geschützt in einer heilen Natur leben kann“, heisst es darin. „Was sagen die Kinder, die heute ja längst Erwachsene sind, dazu, wenn sie die Welt heute sehen? Was wurde wirklich nach 1989 getan und was hat sich nicht geändert?“, fragt sich der EKD-Friedensbeauftragte. Seine Antwort: „Wir sind 2019 offensichtlich nicht viel weitergekommen. Das Vermächtnis von 1989 ist eine bleibende Aufgabe, für die Kirchen, aber auch für Politik und Gesellschaft.“

Laut Holger Teubert, dem früheren Leiter des Referats Kriegsdienstverweigerung und Frieden der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, nahmen 1989 an den Treffen der Ökumenischen Versammlung in Dresden und Magdeburg auch Vertreter der Adventisten teil.

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Symbolbild © Foto: Sharon McCutcheon on Unsplash

Adventisten und Katholiken kritisieren US-Antidiskriminierungsgesetz

Columbia, Maryland/USA | 24.05.2019 | APD | Religion + Staat

Die am 17. Mai vom US-Repräsentantenhaus verabschiedete Gesetzesvorlage zum Gleichstellungsgesetz (Equality Act, H.R. 5) werfe beunruhigende Fragen zur Religionsfreiheit auf, schrieb die Nordamerikanische Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten zusammen mit der Weltkirchenleitung in einer gemeinsamen Stellungnahme. Der Gesetzentwurf, sofern er Gesetz werden sollte, würde den Schutz schwuler, lesbischer sowie von transgender Personen über ein breites Spektrum von US-Bürgerrechtsgesetzen ausdehnen. Dazu gehörten Bereich wie Beschäftigung, Wohnen, öffentliche Unterkünfte und Sozialdienste. Laut Vatikan News hat die US-Bischofskonferenz die auch als Antidiskriminierungsgesetz bezeichnete Vorlage ebenfalls kritisiert. Das Gesetz stelle die „Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität unter Strafe“.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten «befürchtet, dass diese Gesetzgebung die Religionsfreiheit der Glaubensgemeinschaften und ihrer Mitglieder weiter untergraben würde». Dieser Gesetzentwurf berücksichtige keine Glaubensgemeinschaften oder Gläubigen, die traditionelle Ansichten über Ehe und Geschlecht vertreten würden, heisst es in der Stellungnahme. Laut Vatikan News hat die neue Gesetzgebung Vorrang vor dem «Religious Freedom Restoration Act», dem 1993 verabschiedeten Gesetz über Religionsfreiheit.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten glaube, dass «jeder Mensch, unabhängig von seinem Glauben oder seiner Lebensweise, nach dem Bild Gottes geschaffen ist und es daher verdient, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Wir sind uns bewusst, dass LGBT-Personen oft ungerecht diskriminiert werden und rechtlichen Schutz benötigen». (LGBT-Definition bei Wikipedia: «LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum kommende Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender, also Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender».)

Das Gleichstellungsgesetz verletze bei dem Versuch, den einen Schutz zu bieten, unnötig die Rechte anderer, so die adventistischen Kirchenleitungen.

Ein zukunftsfähiger Weg müsste laut der Stellungnahme die Anliegen sowohl der LGBT Personen als auch jener der Religionsgemeinschaften berücksichtigen. «Wir glauben, dass es einen besseren Ansatz gibt, der auf den Schutz der Bürgerrechte im Gleichstellungsgesetz aufbaut und ebenso die Rechte der Glaubenden auf Religionsfreiheit im ersten Verfassungszusatz bekräftigt», so die Kirchenleitungen.

Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventistengemeinde «bekräftigt ihre biblische Interpretation von Ehe, Geschlecht und unser langjähriges Engagement für die Trennung von Kirche und Staat». Die Kirche rufe den Kongress auf, eine Gesetzgebung zu verabschieden, welche die Bürgerrechte aller Amerikaner schütze, während sie gleichzeitig das Recht der Glaubensgemeinschaften auf Leben, Anbetung und Zeugnis gemäss ihren Überzeugungen unmissverständlich schütze, so die Stellungname.

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Gedenkstein für Kriegsdienstverweigerer (Tavistock Square, London) © Foto: Tim Tregenza/Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Menschenrechtsorganisation kritisiert unterlassene Hilfe für Kriegsdienstverweigerer in Europa

Bonn/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Menschenrechte

Anlässlich des Internationalen Tags der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai erinnerte das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO), dem auch die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für KDV und Frieden (EAK) angehört, an die vielfältigen Diskriminierungen, denen Kriegsdienstgegner in Europa nach wie vor ausgesetzt seien. Zudem wies das EBCO auf das fortbestehende Versäumnis der europäischen Institutionen hin, gegen die Verletzung des Menschenrechts auf Kriegsdienstverweigerung einzuschreiten.

Rückblickend auf das vergangene Jahr beklagt der EBCO-Vorsitzende Friedhelm Schneider, der für die EAK bei EBCO tätig ist: „Das fortgesetzte Versagen der grossen europäischen Institutionen, die erneut die Unterstützung diskriminierter und verfolgter Militärdienstverweigerer vermissen liessen, erfüllt menschenrechtspolitisch den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung.“

Aserbaidschan
Auf der politischen Tagesordnung des Europarats und der Europäischen Union sei das Thema Kriegsdienstverweigerung auch im Jahr 2018 nicht gestanden. Dieses Versäumnis wäre besonders schwerwiegend im Blick auf Staaten, die Kriegsdienstverweigerer seit Jahrzehnten verfolgen und misshandeln würden. Schneider erinnerte an Aserbaidschan. So habe sich das Land 2001 bei seinem Beitritt zum Europarat verpflichtet, bis Januar 2003 ein europäischen Standards entsprechendes Zivildienstgesetz zu verabschieden. Ein solches Gesetz gebe es immer noch nicht. Bis heute würden Kriegsdienstverweigerer in Aserbaidschan inhaftiert.

Türkei
Für die Türkei stelle sich die Lage ähnlich dar. Das Grundsatzurteil, das der Europäische Menschenrechtsgerichtshof im Januar 2006 zugunsten des Kriegsdienstverweigerers Osman Murat Ülke fällte, sei bis heute nicht umgesetzt worden. Trotz einer gemeinsamen Eingabe von EBCO, War Resisters‘ International und Internationalem Versöhnungsbund habe das zuständige Europarats-Ministerkomitee auch im vergangenen Jahr keine weiterführende Entscheidung getroffen.

Griechenland
Mit der jahrzehntelangen Diskriminierung griechischer Kriegsdienstverweigerer konfrontiert, behaupte auf EU-Ebene die EU-Grundrechteagentur ihre Unzuständigkeit für den Schutz des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung, obwohl dieses Recht in Artikel 10 Absatz 2 der Europäischen Grundrechtecharta niedergelegt ist. Hier bestehe dringender Klärungsbedarf, so Friedhelm Schneider.

Eine Ausnahme von diesem allgemeinen Trend machte laut dem EBCO-Vorsitzenden das Europäische Jugendforum, das im November 2018 eine umfassende Entschliessung zum Recht auf Militärdienstverweigerung in Europa verabschiedete. Darin werden unter anderem die Mitgliedsorganisationen aufgefordert, das Recht auf Kriegsdienstverweigerung als Jugendrecht voranzubringen.

Hoffnungsschimmer Nordzypern
Ein Hoffnungsschimmer sei für Schneider die kürzlich veröffentlichte Novellierung des Militärdienstgesetzes im türkisch besetzten, nördlichen Teil von Zypern. Der Text der Novelle wäre, wenngleich nicht perfekt, so doch bemerkenswert positiv. Als offizielles Dokument markiere er erstmals die Anerkennung der Militärdienstverweigerung aus Gewissensgründen in einem türkisch dominierten Kontext – vorausgesetzt, dass der noch nicht abgeschlossene parlamentarische Prozess zu einem positiven Ergebnis führt. Doch insgesamt bleibe die schwarze Liste der Europarats-Mitgliedstaaten, die Kriegsdienstverweigerer diskriminierten, unverändert. Weitere Informationen: www.ebco-beoc.org

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Aktion „Eine Million Bibeln für Kuba“ © Foto: Hans Sagrusten/United Bible Societies

Erneut weltweit über 38 Millionen Bibeln verbreitet

Stuttgart/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Bibel

Zum zweiten Mal in Folge hat der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies, UBS) in einem Jahr mehr als 38 Millionen gedruckte und digitale Bibeln verbreitet. Wie die Deutsche Bibelgesellschaft berichtet, geht die Statistik aus dem „Global Scripture Distribution Report 2018“ hervor. Insgesamt haben die Bibelgesellschaften im vergangenen Jahr 354 Millionen Bibeln, Neue Testamente, Evangelien und biblische Schriften wie zum Beispiel Leselernhefte verbreitet.

Bibeln für Kinder
Erstmals sind Kinderbibeln in der Statistik separat erfasst. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1,5 Millionen Kinderbibeln verbreitet. „Dies zeigt, dass die Weitergabe des Wortes Gottes an die nächste Generation für viele Bibelgesellschaften eine Priorität darstellt“, heisst es im Report. Brasilien ist die Nummer eins mit rund einer halben Million produzierter Kinderbibeln. An zweiter Stelle steht Deutschland mit mehr als 150.000 Exemplaren. Der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Dr. Christoph Rösel, betont, wie wichtig es sei, verschiedene Ausgaben für alle Altersgruppen zu veröffentlichen.

Fünf Länder Spitzenreiter
Fünf Länder haben 2018 nahezu die Hälfte der weltweit verkauften und verteilten Bibeln vertrieben. Dabei handelt es sich um Brasilien, die USA, China, Indien und Nigeria. Die Brasilianische Bibelgesellschaft führt mit rund 8,6 Millionen Bibeln (2017: 5,27 Millionen) die Statistik erneut an. Bei den bevorzugten Sprachen steht Spanisch mit 7,2 Millionen Bibeln an der Spitze vor Portugiesisch, Englisch, Chinesisch und Französisch. Insgesamt kann die vollständige Bibel in 692 Sprachen gelesen werden.

Global Scripture Distribution Report
Der „Global Scripture Distribution Report“ berücksichtigt ausschliesslich die Zahlen von Verlagen und Organisationen, die dem Weltverband angehören. Der Weltverband der Bibelgesellschaften ist der internationale Zusammenschluss von 148 nationalen Bibelgesellschaften, zu denen auch die Deutsche Bibelgesellschaft gehört. Die Bibelgesellschaften sind in mehr als 200 Ländern aktiv. In Deutschland sammelt die Weltbibelhilfe Spenden für diese internationale Arbeit.

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39. Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft in Hofgeismar © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Deutsche Bibelgesellschaft nimmt "Bibelmobil e.V." als Mitglied auf

Hofgeismar/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Bibel

Die bibelgesellschaftliche Arbeit stand im Zentrum der 39. Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft (DBG) vom 13. bis 14. Mai in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar in Nordhessen. Die Tagung beschäftigte sich unter anderem mit der Einführung der Übersetzung „BasisBibel“ als Ausgabe mit Altem und Neuem Testament ab 2021. Ausserdem wurde der Trägerverein des „Bibelmobils“ als neues Mitglied in die Vollversammlung aufgenommen.

„Der Aufbau und die Stärkung unseres bundesweiten Bibel-Netzwerkes liegt uns allen am Herzen“, sagte der Generalsekretär der DBG, Dr. Christoph Rösel. „Gemeinsam mit den Kirchen wollen wir einer gewissen Bibelvergessenheit entgegenwirken.“ Die internationale Arbeit im Weltverband der Bibelgesellschaften hat die Deutsche Bibelgesellschaft 2018 mit rund 3,31 Millionen Euro unterstützt.

Projekt BasisBibel
Für Anfang 2021 kündigte die Deutschen Bibelgesellschaft das Erscheinen der BasisBibel als komplette Bibel an. Die BasisBibel ist die erste Bibelübersetzung, die das durch Computer und Internet veränderte Medienverhalten berücksichtigt. Charakteristisch für die Übersetzung sind nach Angaben der DBG kurze Sätze, eine eigene Rhythmik und die Nähe zu den ursprünglichen Texten des Alten und Neuen Testaments.

Bibelmobil neues Mitglied
Als neues Mitglied der Vollversammlung wurde der Verein „Bibelmobil e.V.“ mit Sitz im sächsischen Görlitz einstimmig aufgenommen. Beim „Bibelmobil“ handelt es sich um eine Ausstellung rund um die Bibel in einem Bus. Das „Bibelmobil“ kommt seit 1992 in Gemeinden, zu Schulen, Grossveranstaltungen und Festen. Mehr als 450.000 Besucherinnen und Besucher zählte das „Bibelmobil“ bisher.

Zur Vollversammlung in Hofgeismar wurden rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Bibelgesellschaften sowie von evangelischen Freikirchen, darunter auch die Siebenten-Tags-Adventisten, und christlichen Werken erwartet. Vorsitzende der Vollversammlung und des Aufsichtsrates der Deutschen Bibelgesellschaft ist die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h.c. Annette Kurschus.

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Zugang zu Trinkwasser © Foto: ADRA Österreich

ADRA: Kleine Spenden für Katastrophenhilfe mit grosser Wirkung

Wien/Österreich | 24.05.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Dass auch kleine Spenden viel bewirken können, macht die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Österreich an drei Beispielen nach Verwüstungen durch Wirbelstürme deutlich. Bereits mit 27 Euro / 30 Franken könne laut ADRA zwei in Not geratenen Personen geholfen werden.

Nothilfe nach Zyklon „Idai“
Im März 2019 wütete der Zyklon „Idai“ in Malawi, Mosambik und Simbabwe. Im Osten von Simbabwe wurden über 340 Tote gemeldet. Besonders betroffen war die zeitweise von der Hilfe abgeschnittene Region Chimanimani. Dank der Spendengelder aus Österreich reparierten ADRA-Mitarbeiter dort wichtige Wasserleitungen, sodass 1.500 Haushalte wieder Zugang zu Trinkwasser erhielten. Wasserstellen für die Familien wurden wieder aufgebaut und grosse Wassertanks bereitgestellt. Zudem erhielten Familien Wasserkanister, Hygienepakete und Tabletten zur Desinfektion von Wasser. Auch Unterweisungen in Hygiene wurden durchgeführt.

Darüber hinaus konnten dank der Spenden Kinder auf Mangelernährung hin untersucht werden. Diese droht, da Nahrungsmittelvorräte in vielen Familien knapp sind. 3.300 Kleinkinder erhielten stärkende Aufbaunahrung, ebenso schwangere und stillende Mütter sowie von HIV oder Tuberkulose betroffene Menschen. Gemeinsam mit Freiwilligen aus Adventgemeinden erhielten Dorfgemeinschaften Hilfe beim Aufräumen des Gerölls nach den Überschwemmungen. Ausgebildete Seelsorger leisteten psychosoziale Betreuung.

Mosambik – Wiederaufbau nach Zyklon „Idai“
In Mosambik ermöglichten Spenden aus Österreich ein ADRA-Projekt, das Familien hilft, wieder Nahrungsmittel anbauen zu können. Die Überschwemmungen haben viel Farmland zerstört. Ein zweites Ziel ist die Sicherheit des Trinkwassers, da sich nach den Überschwemmungen die Cholera rasant ausbreitete. Gerade in den Dörfern ist sauberes Trinkwasser ein Problem.

2.000 Haushalte erhielten Saatgut und Werkzeuge, um ihre Felder wieder zu bebauen. Parallel dazu gab es für die Familien Ausbildung in verbesserten Anbaumethoden und in der Kleintierhaltung. Die Haushalte erhielten Zugang zu sicherem Wasser für das Trinken, Kochen und zur Hygiene. Die Menschen wurden auch über die Risiken von Krankheiten informiert und erhielten die Mittel, um sich vor diesen zu schützen.

Indien − Nothilfe nach Zyklon „Fani“
Anfang Mai 2019 hat ein schwerer Zyklon die indische Ostküste getroffen und ist nach Bangladesch weitergezogen. Obwohl dank gutem Katastrophenschutz nur wenige Menschen ums Leben kamen, haben viele ihre Häuser verloren. Felder und Plantagen sind zerstört, die ihnen ein Einkommen boten.

Dank der Spenden kann ADRA Österreich auch dort die Nothilfe unterstützen. ADRA Indien plane Materialsets mit grossen Plastikplanen zu verteilen, um besonders bedürftigen Familien zu helfen, ihre Häuser oder Hütten zu reparieren. ADRA Österreich hat dafür 15.000 US-Dollar / Franken Spendengelder zugesagt. Weitere Hilfsmassnahmen seien ebenfalls in Planung.

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Klassenraum der „Children's Hope School“ mit neuen Schulbänken © Foto: Nton Armand/WADNews

ADRA Kamerun unterstützt Waisenkinder in der Elfenbeinküste

Abidjan/Elfenbeinküste | 24.05.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventstische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Kamerun hat kürzlich eine Einrichtung für Waisenkinder in Bilolo, Kribi/Elfenbeinküste durch eine Trinkwasserbohrung unterstützt. Der Kindergarten und die Grundschule der Einrichtung bekamen ausserdem Sitzbänke, berichtete die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in West-Zentral-Afrika (WADNews).

„Zugang zu sauberem Wasser war eine Herausforderung“, berichtete Marie Christine Ndengue, Betreuerin des Waisenhauses „Children's Hope“. Die Trinkwasserbohrung von ADRA mit Wasserpumpe habe die jahrelange Schwierigkeit beseitigt, erst 7 bis 8 Kilometer laufen zu müssen, um Wasser zu besorgen. Neben den Kindern der Einrichtung stehe die Wasserpumpe dem ganzen Dorf Bilolo zur Verfügung.

Für den Kindergarten und die Grundschule von „Children's Hope School“, die 2018 eröffnet wurde, wurden Sitzbänke zur Verfügung gestellt. Diese Schule wurde ursprünglich für Waisenkinder gegründet, steht aber auch Kindern aus dem Dorf offen. Bei der Spendenübergabe waren auch Vertreter des Verwaltungsbezirks Kribi 2 anwesend. Der Leiter für Soziale Angelegenheiten von Kribi 2 lobte die Aktion: „Diese grosszügige Geste von ADRA Kamerun verdient es, gewürdigt zu werden“.

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George und Nawal aus Syrien © Foto: Open Doors

„Gesichter der Verfolgung“: neue Serie im Hope TV

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Medien

Der adventistische Fernsehsender Hope Channel Deutsch strahlt mit „Gesichter der Verfolgung“ jeweils am Mittwoch um 21 Uhr eine neue Serie aus. Betroffene Christen erzählen in den Beiträgen des Hilfswerks Open Doors ihre ganz persönliche Geschichte davon, wie sie selbst Verfolgung wegen ihres Glaubens an Jesus Christus erlebt haben.

Das christliche Hilfswerk Open Doors setzt sich nach eigenen Angaben für verfolgte Christen in über 60 Ländern ein. Dabei werde eine Vielzahl von Hilfsprojekten durchgeführt. Oft gelangten Übergriffe auf Christen oder die Schicksale bedrängter Christen nicht in die Öffentlichkeit. Deshalb möchte Open Doors denen, die keine Stimme haben, „Sprachrohr“ sein und ihnen ein Gesicht geben – gegen das Vergessen und als Impuls zum Handeln. In „Gesichter der Verfolgung“ schildern Christen aus Afrika, dem Nahen Osten, Südostasien und Nordkorea ihre Erlebnisse.

Weiter Informationen unter:
https://www.hopechannel.de/tv/mediathek/serie/ml/gesichter-der-verfolgung/

Hope Channel
Hope Channel Deutsch ist ein TV-Sender der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der vom Medienzentrum Stimme der Hoffnung e. V. mit Sitz in Alsbach-Hähnlein betrieben wird. Der Sender gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus rund 50 nationalen Sendern besteht.

Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope Channel auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.
Weitere Informationen: www.hope-channel.de

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Ärzte im Einsatz © Foto: Loma Linda University Medical Center

„Einsatz leben“: neue Serie auf Hope Channel TV

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Medien

Am 3. Juni wird die erste Folge der neuen TV-Serie „Einsatz leben“ auf dem adventistischen Fernsehsender Hope Channel Deutsch ausgestrahlt. In der Sendereihe geht es um bewegende Lebensgeschichten. Weitere Episoden laufen wöchentlich montags um 20:15 Uhr.

Einen guten Arzt zu finden ist nicht leicht, schreibt das Medienzentrum Stimme der Hoffnung zur Ankündigung der neuen TV-Serie. Einen Arzt, der sich Zeit nimmt, den Menschen sieht und zuhört, für den der Patient nicht nur eine Nummer in einer Akte ist. In der neuen Sendereihe „Einsatz leben“ geht es um bewegende Lebensgeschichten von Menschen, die an ihrem Schicksal und an ihrer Erkrankung teilhaben lassen. Und es geht um Ärzte, die diese Patienten begleiten, die ihren Einsatz als Ärzte leben und dafür bis an ihre Grenzen gehen. Gedreht wurde die Serie im adventistischen Krankenhaus Loma Linda University Medical Center in Kalifornien/USA.

Hope Channel Deutsch
Hope Channel ist ein TV-Sender der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Er wird vom Medienzentrum Stimme der Hoffnung e. V. mit Sitz in Alsbach-Hähnlein betrieben. Der Sender gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile 52 nationalen Sendern besteht. Die Sendungen von Hope Channel TV Deutsch sind zu empfangen über den Satelliten ASTRA, Kabel Unitymedia sowie einige regionale Kabelnetze und im Internet.

Schweiz
In der Schweiz können die Sendungen von Hope Channel auf Swisscom TV plus oder über den Satelliten ASTRA empfangen werden.
Weitere Informationen: www.hope-channel.de

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KIM-Studie 2018 © Cover: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest

KIM-Studie: Jedes dritte Kind in Deutschland nutzt täglich WhatsApp

Stuttgart/Deutschland | 24.05.2019 | APD | Medien

Fast alle Kinder (98 Prozent) haben laut der KIM-Studie 2018 (Kindheit, Internet, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest potentiell die Möglichkeit, zuhause das Internet zu nutzen. Gut zwei Drittel aller Sechs- bis 13-Jährigen zählen nach eigenen Angaben zu den Internetnutzern. Bei den Sechs- bis Siebenjährigen nutzt gut ein Drittel zumindest selten das Internet, im Alter von acht bis neun Jahren sind knapp drei von fünf Kindern online. Mit zehn bis elf Jahren zählen vier von fünf Kindern zu den Internetnutzern und bei den Zwölf- bis 13-Jährigen nehmen mit 94 Prozent fast alle Kinder Online-Dienste in Anspruch.

Bei der Betrachtung der regelmässigen, mindestens einmal pro Woche ausgeübten Tätigkeiten im Internet sind die Recherche über Suchmaschinen (65 Prozent), das Verschicken von WhatsApp-Nachrichten (62 Prozent) und YouTube-Videos (56 Prozent) die meistgenannten Beschäftigungen der Internetnutzer. Ein knappes Drittel hört über das Internet regelmässig Musik. Im Laufe einer Woche nutzt jeweils jeder Vierte Facebook oder Wikipedia beziehungsweise verschickt E-Mails. Ein Fünftel (21 Prozent) ist mindestens wöchentlicher Snapchat-Nutzer, 17 Prozent nutzen regelmässig Instagram. Fernsehsendungen werden von 16 Prozent über das Internet angesehen, zwölf Prozent nutzen Musical.ly (jetzt TikTok).

Die Nutzung von Social Media-Angeboten ist vor allem für ältere Kinder relevant. Eine zentrale Bedeutung im Alltag nimmt WhatsApp ein. Das betrifft vor allem Kinder ab zehn Jahren. Hier nutzen 73 Prozent der Zehn- bis Elfjährigen und 83 Prozent der zwölf- bis 13-jährigen Internetnutzer täglich WhatsApp (6-7 Jahre: 17 Prozent, 8-9 Jahre: 36 Prozent). Insgesamt betrachtet, bezogen auf alle befragten Kinder, gibt damit jedes dritte Kind an, diesen Messenger jeden oder fast jeden Tag zu nutzen.

Digitale Geräte in der Schule
Auch in der Schule kommen digitale Geräte zum Einsatz, allerdings noch sehr punktuell. Etwa jeder dritte Schüler verwendet im Unterricht zumindest einmal pro Woche einen klassischen Computer (31 Prozent). Mobile Geräte wie ein Handy oder Smartphone (16 Prozent) sowie Notebooks oder Laptops (15 Prozent) werden noch seltener eingesetzt. Bei jedem zehnten Schüler (11 Prozent) kommt zumindest einmal pro Woche ein Whiteboard zum Einsatz. Auch sind derzeit Tabletklassen noch die Ausnahme. Nach Angaben der befragten Schulkinder werden im Laufe einer Woche Tablets nur bei acht Prozent der Schüler im Unterricht verwendet.

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die Studienreihe KIM (Kindheit, Internet, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1999 in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2018 wurden rund 1.200 Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2018 zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt.

Die KIM-Studie 2018 kann als PDF-Datei heruntergeladen werden unter: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2018/KIM-Studie_2018_web.pdf

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Cover: „Sikh-Religion in der Schweiz“ © Foto: INFOREL Information-Religion, Basel

Religionswissenschaftler vermittelt Grundwissen zur Sikh-Religion

Basel/Schweiz | 24.05.2019 | APD | Medien

«Über die Sikh-Religion ist in der Schweiz wenig bekannt», schreibt CBS KULTUR INFO, Basel, im Zusammenhang mit der Vorstellung des Buches des Basler Religionswissenschaftlers Christoph Peter Baumann „Sikh-Religion in der Schweiz“. Demnach zählt die verhältnismässig junge religiöse Bewegung heute mit 27 Millionen Anhängern neben Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und Judentum zu den grossen Weltreligionen. Der Religionswissenschaftler wolle mit seinem neuen Buch diese Wissenslücke schliessen. Nach mehrjähriger Forschungsarbeit stellte Baumann am 15. Mai das vom Verein INFOREL herausgegebene Buch im Zwinglihaus in Basel vor.

Neben einer Beschreibung der Entstehungsgeschichte der Sikhs im 15. Jahrhundert in Indien vermittelt der Autor einen Überblick auf die Heiligen Schriften, den Glauben und die gelebte Praxis, die Riten und den "Gurudwara" genannten Sikh-Tempel.

Ausführlich geht Baumann auf die Geschichte der seit den 1960er Jahren in der Schweiz vertretenen Sikh-Religion und deren Organisationen ein. Heute leben in der Schweiz schätzungsweise rund 1.000 Sikhs. Genaue Zahlen sind nicht erhältlich, weil die Sikh-Religion oder der Sikhismus bisher bei keiner Volkszählung oder Religionserhebung erfasst wurden.

Die Entstehung der bildlosen monotheistischen Sikh-Religion geht massgeblich auf den von 1469 bis 1539 im Punjab, dem heutigen Nordindien, lebenden Guru Nanak Dev zurück. Nanak verstand sich als Reformer eines, seiner Meinung nach, sinnentleerten ritualisierten Hinduismus und eines erstarrten Islams, aber nicht als Gründer einen neuen Religion.

Vom spirituellen Meister Guru Nanak Dev sind drei Hauptpfeiler oder "goldene Prinzipien" der Sikh-Religion überliefert: Kirat Karo = Arbeite für deinen Lebensunterhalt; Nãm Japo = Bete zu Gott und Vand Chakko = Teile das, was du hast, mit Anderen und den weniger Begünstigten in der Gesellschaft.

Die Anhänger der Religionsgemeinschaft nennen sich Sikhs ("zu lernen", Schüler). Männliche Sikhs erkennt man an ihrem Turban. Traditionell schneiden sie ihr Haar nicht. Sie drücken damit ihren Respekt vor dem Schöpfer und der Schöpfung aus. Frauen tragen ein dünnes Kopftuch oder ebenfalls einen Turban. Der Turban ist Ausdruck eines würdevollen, bescheidenen und natürlichen Lebens. Er wird täglich gebunden.

In der Schweiz unterhalten die Sikhs vier Gurudwaras (Tempeln), nämlich in Bassersdorf (ZH), Däniken (SO), Genf (GE) und Langenthal (BE). Alle vier Gurudwaras vertreten einen konventionellen Sikhismus. Theologisch unterscheiden sie sich nicht.

Zentrales Heiligtum der Sikhs ist der goldene Tempel von Amritsar im indischen Bundesstaat Punjab.

Christoph Peter Baumann, Sikh-Religion in der Schweiz; INFOREL Basel, 2019, 155 Seiten, 18 Franken, ISBN 978-3-906681-54-1. Zu beziehen über den Buchhandel.

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Symbolbild © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: «Jesus war kein Europäer»

| 24.05.2019 | APD | Buchrezensionen

Kenneth E. Bailey, Jesus war kein Europäer: Die Kultur des Nahen Ostens und die Lebenswelt der Evangelien, Holzgerlingen: SCM 2018, 528 Seiten, gebunden, EUR 39,95, ISBN: 978-3-417-26648-1

Schon der Titel lässt die Zielrichtung des Autors erkennen. Es geht um einen Perspektivenwechsel - von West nach Ost, was auch der Untertitel andeutet: „Die Kultur des Nahen Ostens und die Lebenswelt der Evangelien“. Da der westliche Leser gewöhnlich nicht mit dem Denken und den Lebensumständen des Orients vertraut ist, möchte Kenneth Bailey die Person Jesu, wie sie in den Evangelien dargestellt wird, im Licht der traditionellen nahöstlichen Kultur untersuchen. Bailey selbst ist insofern besonders dafür qualifiziert, als er in Ägypten aufgewachsen ist und 40 Jahre lang an verschiedenen Seminaren im Orient unterrichtete.

„Vergessene Gläubige“
Bailey lenkt den Blick in der Einleitung des Werks auf die mehr als zehn Millionen arabischsprechenden Christen, die in den fünf Jahrhunderten von etwa 900 bis 1400 n. Chr. theologische Schriften von höchster Qualität veröffentlichten. Diese Christen, die zuweilen als „vergessene Gläubige“ bezeichnet werden, denken und atmen die Kultur des Nahen Ostens und sind mit den dortigen Traditionen vertraut. Es ist Bailey ein Anliegen, dass der Westen die östliche Bibelauslegung zur Kenntnis nimmt und durch diese bereichert wird. Sein Buch ist ein Beitrag dazu.

Zum Inhalt
In sechs Teilen wird das Jesusbild der Bibel vor dem Hintergrund des Nahem Ostens erklärt. Die Teile sind thematisch geordnet und beschreiben Geschehnisse rund um die Geburt Jesu, die Seligpreisungen, das Vaterunser, das dramatische Handeln Jesu, Jesus und die Frauen sowie Jesu Gleichnisse. Dabei nimmt der Autor Vorlesungsmaterial und persönliche Studien als Grundlage. Bailey bezieht sich auf Quellen aus der antiken Literatur, der jüdischen Literatur und der Schriften der semitischsprachigen Kirche. Bailey übersetzte diese grösstenteils selbst und erklärt viele Texte inhaltlich anhand ihrer rhetorischen Muster, den sogenannten Parallelismen.

Die Bibel als Wort Gottes
Man spürt Kenneth Bailey seine Ehrfurcht vor dem Wort Gottes ab - in der Einleitung spricht er grundsätzlich über sein Inspirationsverständnis: Die Bibel ist Gottes Wort, sie ist inspiriert. Bailey lässt in seinen Ausführungen die theologisch-historische Dramatik der Texte als kreatives Ganzes wirken. Der Autor möchte sein Buch allerdings nicht als eigenständigen Fachkommentar verstanden wissen um in den wissenschaftlichen Diskurs mit der aktuellen Literatur zu treten. Er möchte vielmehr den Leser ohne theologische Vorkenntnisse ansprechen, der die Gedankenwelt Jesu besser verstehen will. Dies ist ihm ohne Zweifel bestens gelungen.
Claudia Mohr

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