Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 7/2019 - JULI 2019 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 7/2019 - JULI 2019

Bundesrat Ueli Maurer und saudischer König Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud, Riad, Februar 2018 © Foto: Eidgenössisches Finanzdepartement EFD

CSI fordert Bundesrat auf, das Ausmass der religiösen Verfolgung in Saudi-Arabien zu untersuchen

Binz/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

Die Schweizer Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International CSI ist zutiefst beunruhigt über die missliche Lage der Religionsfreiheit in Saudi-Arabien. Das schreibt CSI in einer Medienmitteilung und fordert den Bundesrat zu grösster Zurückhaltung im Umgang mit dem «menschenverachtenden Königreich» auf.

Anlässlich des Berichts von Agnès Callamard, UNO-Sonderberichterstatterin zu extralegalen, summarischen und willkürlichen Hinrichtungen, den sie am 26. Juni in Genf vor dem UNO-Menschenrechtsrat zur Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul präsentierte, appelliert die Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International an den Bundesrat. CSI fordert die Schweizer Regierung auf, einen Bericht zu erarbeiten und zu publizieren «in dem das Ausmass der religiösen Verfolgung im Königreich und die destabilisierenden globalen Auswirkungen seiner extremistischen Ideologie detailliert dargelegt werden.» Gleichzeitig wird der Bundesrat aufgefordert bis dahin in der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien grösste Zurückhaltung zu üben.»

Staatsbürger müssen Muslime sein, Kampf gegen Andersgläubige ist Pflicht
Im Brief an den Bundespräsidenten macht CSI auf die «menschenrechtswidrige und christenfeindliche Ideologie des radikal-muslimischen Wahhabismus», die in Saudi-Arabien Staatsdoktrin sei, aufmerksam: «Bis heute werden Menschen, die sich nicht gemäss der extremistischen Ideologie verhalten oder äussern, zu Körperstrafen, langen Gefängnisstrafen und sogar zum Tod verurteilt.»

Mit konkreten Beispielen zeigt CSI auf, wie schlimm die Lage in Saudi-Arabien sei: «Saudische Staatsbürger sind gesetzlich verpflichtet, praktizierende Muslime zu sein. Konvertiten droht Exil oder gar der Tod. Kirchen gibt es im ganzen Land keine. Ausländische Haushaltshilfen, etwa Christinnen aus den Philippinen, werden regelmässig inhaftiert. In saudischen Schulbüchern werden Christen, Juden und schiitische Muslime als "die Boshaftesten aller Kreaturen" verunglimpft. Es wird gelehrt, dass der Kampf gegen sie eine religiöse Pflicht sei.»

EDA: Saudi-Arabien «einer der wichtigsten Partner der Schweiz»
Nach Auskunft des Aussendepartements (EDA) ist Saudi-Arabien «einer der wichtigsten Partner der Schweiz». Hohe Beamte und sogar Bundesräte reisten laut CSI jedes Jahr nach Saudi-Arabien, zuletzt Ueli Maurer. Als Gründe für die wichtige Partnerschaft werden die Rolle Saudi-Arabiens in der Weltwirtschaft als einer der grössten Erdölproduzenten genannt sowie wegen seiner Rolle in der muslimischen Welt als Hüterin der heiligen Stätten des Islam. Seit Saudi-Arabien und der Iran ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben, nimmt die Schweiz die Interessen von Saudi-Arabien im Iran und Irans Interessen in Saudi-Arabien wahr.

Waffen-Exporte trotz humanitärer Katastrophe im Jemen
Laut CSI betrug das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Saudi-Arabien 2018 rund 2,8 Milliarden Franken. Die Schweiz führte vor allem Pharmaprodukte, Uhren und Maschinen aus und importierte hauptsächlich Gold. 2018 exportierte die Schweiz Rüstungsgüter im Wert von 2,2 Millionen Franken, vorwiegend Waffen-Ersatzteile und Munition für Flugabwehrsysteme, trotz der vor allem von Saudi-Arabien herbeigeführten humanitären Katastrophe im Jemen. Im Dezember 2018 hat die Schweiz Waffen-Exporte nach Saudi-Arabien ausgesetzt.

Brief von CSI an Bundespräsident Ueli Maurer: https://bit.ly/2Yd6gHx

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Symbolbild © Foto: 1820796 from Pixabay

10 Prozent mehr Armut: Schweiz braucht verbindliche Armutspolitik

Luzern/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

Rund 670 000 Personen sind in der Schweiz von Armut betroffen. Das zeigen die am 4. Juli publizierten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS). Verglichen mit dem letzten Jahr hat die Armut von 7,5 auf 8,2 Prozent der Bevölkerung zugenommen. Dies ist ein Anstieg um beinahe zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Caritas fordert in einer Medienmitteilung angesichts «dieser alarmierenden Entwicklung von Bund, Kantonen und Gemeinden entschlossenes Handeln und eine wirksame Armutspolitik».

Trotz guter wirtschaftlicher Konjunktur steigt die Zahl der Armutsbetroffenen in der Schweiz seit 2014 konstant an. Die Zahl der von Armut Betroffenen ist in einem Jahr von 615 000 auf rund 670 000 hochgeschnellt. Diese Entwicklung steht in scharfem Kontrast zur Zielsetzung einer Halbierung der Armut in den kommenden zehn Jahren, zu welcher sich die Schweiz mit der Unterzeichnung der globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat.

Armutsrisiken
Überdurchschnittlich oft arm sind laut Caritas Alleinerziehende, Personen ohne nachobligatorische Bildung und allein Lebende. Mangelnde Bildung, Verlust der Arbeitsstelle, kleine oder mehrere Kinder in einer Familie sowie Trennung und Scheidung sind die grössten Armutsrisiken in der Schweiz.

Zum zweiten Mal hat das BFS dieses Jahr zudem Daten zur Armutsdauer ausgewertet. Die Analyse zeigt: Viel mehr Menschen als angenommen machen hierzulande Erfahrungen mit Armut. 12,8 Prozent waren in der Schweiz in den vergangenen vier Jahren mindestens ein Jahr lang arm.

Eine landesweite Strategie gegen Armut notwendig
Die neuen Zahlen machen laut Caritas deutlich: Armut sei kein marginales Problem, sondern die neue sozialpolitische Herausforderung. Armutsrisiken wie Aussteuerung, Langzeitarbeitslosigkeit oder Scheidung seien nicht abgesichert. Dass der Bundesrat sich im letzten Jahr aus der Armutspolitik zurückgezogen habe, erweise sich nun als Bumerang. Das Problem dürfe nicht einfach den Kantonen und Gemeinden aufgebürdet werden. Es brauche dringend eine landesweite Armutsstrategie, die Bund, Kantone und Gemeinden gemeinsam erarbeiten müssten.

Zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Armutsbetroffenen gelte es, verbindliche Ziele und Massnahmen zu definieren, um Armut nachhaltig zu bekämpfen. Prioritär seien die Existenzsicherung und die soziale Teilhabe, kontinuierliche Bildungsmöglichkeiten sowie die bessere Vereinbarung von Beruf und Familie. Die aktuell zur Diskussion stehenden Abbaumassnahmen – beispielsweise in der Sozialhilfe oder der individuellen Prämienverbilligung – verschärften das Armutsproblem, schreibt Caritas.

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Symbolbild © Foto: geralt/pixabay

Mehr Scheidungen im Jahr 2018 in der Schweiz

Bern/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

2018 stieg die Zahl der Scheidungen gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent. Bei unverändertem Scheidungsverhalten ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen eines Tages mit einer Scheidung enden. Darüber hinaus wurden in der Schweiz 2018 mehr Eheschliessungen, Geburten und Todesfälle registriert. Einzig die Zahl der eingetragenen Partnerschaften ging zurück. Soweit die definitiven Ergebnisse der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung des Bundesamtes für Statistik (BFS), die am 27. Juni publiziert wurde.

Demnach stieg ab Ende der 1960er-Jahre die Zahl der Scheidungen rasant und erreichte 1999 den Wert von 20.800. Im Jahr 2010 wurde mit 22.100 Scheidungen eine Rekordzahl registriert. Diese beiden Spitzenwerte seien eine Folge der Änderungen des Scheidungsrechts, so das BFS. Die Scheidungsgründe werden nicht erhoben; die Statistik wird aus Daten der amtlichen Register erstellt.

Viele Scheidungen nach 20 oder mehr Ehejahren
2018 wurden 16.500 Scheidungsurteile ausgesprochen; dies entspricht einer Zunahme um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zunahme betrifft sowohl Schweizer Paare (+0,6 Prozent) als auch gemischt-nationale Paare (+3,0 Prozent) und ausländische Paare (+12,4 Prozent).

Durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung liegt bei 15,2 Jahren
40 Prozent der Scheidungen erfolgen in den ersten zehn Ehejahren und 30 Prozent nach 20 oder mehr Ehejahren. Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung liegt bei 15,2 Jahren. Sollte sich das 2018 beobachtete Scheidungsverhalten zukünftig nicht verändern, ist davon auszugehen, dass zwei von fünf Ehen (40,2 Prozent) eines Tages geschieden werden.

Rate der Scheidungen, bei denen minderjährige Kinder mitbetroffen sind, sinkt
Seit Mitte der 1990er-Jahre ist der Anteil der Scheidungen, bei denen minderjährige Kinder mit betroffen sind, unter die 50 Prozent-Marke gesunken. 2018 waren bei 46 Prozent der Scheidungen minderjährige Kinder mit betroffen, 1970 lag dieser Wert bei 60 Prozent. Im Kanton Genf wurden am meisten Scheidungsurteile ausgesprochen, im Kanton Uri am wenigsten.

Eheschliessungen in der heutigen Zeit
2018 wurden in der Schweiz 40.700 Ehen geschlossen, das sind 0,3 Prozent mehr als 2017. Diese Zunahme betraf sowohl die Eheschliessungen zwischen zwei Schweizer Staatsangehörigen (+0,5 Prozent) als auch diejenigen zwischen ausländischen Staatsangehörigen (+2,1 Prozent). Die gemischt-nationalen Eheschliessungen gingen hingegen zurück (–0,8 Prozent). Die Heiratshäufigkeit, das heisst die Bereitschaft zu heiraten, nimmt dennoch weiter ab. Der geschätzte Anteil der Männer und Frauen, die eines Tages heiraten werden, wird von Jahr zu Jahr kleiner.

Zunahme von späteren Mutterschaften, Frauenpartnerschaften und der Lebenserwartung bei Männern
Link zur Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik mit Angaben zu zunehmend späterer Mutterschaft, zunehmender Lebenserwartung bei den Männern sowie Zunahme des Anteils von Frauenpartnerschaften:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/neue-veroeffentlichungen.assetdetail.8866219.html

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Dagmar Latuski © Foto: privat

Deutschschweizer Adventisten mit neuer Leiterin der Frauenabteilung

Zürich/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

Am 11. Juli teilte die Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz (DSV) mit, dass der Vorstand Dagmar Latuski (46) einstimmig zur Nachfolgerin von Heidi Albisser als Leiterin der Abteilung Frauen gewählt hat. Dagmar Latuski tritt die Teilzeitstelle (30 Prozent) per 1. August an. Heidi Albisser will sich nach mehr als acht Jahren beruflich neu orientieren.

Zur Person
Dagmar Latuski ist in Deutschland aufgewachsen und hat dort eine vierjährige Ausbildung als technische Zeichnerin abgeschlossen, arbeitete neun Jahre auf dem Beruf in Essen und Mainz und anschliessend im Bereich Marketing & Communication. Daneben liess sie sich als Gesundheitsberaterin (DVG) und als Therapeutisch beratende Seelsorgerin (BTS) ausbilden. Dagmar Latuski ist verheiratet und hat eine Tochter.

Sie hat bereits im Leitungsteam der Abteilung Frauen mit ihrer Vorgängerin zusammengearbeitet. Dagmar Latuski sieht ihre Aufgabe vor allem darin, Frauen beim Entdecken ihrer Gaben und Fähigkeiten zu begleiten und sie „zu befähigen, an Ihrem Platz für Gott tätig zu sein“. Sie wolle deshalb die Ausbildung der Frauen weiterführen und stärken sowie dazu beitragen, dass Frauen ihre Balance in den Bereichen Ehe, Familie, Kinder, Beruf und Gemeinde finden.

Wirkungszeit von Heid Albisser
Heidi Albisser übernahm 2011 die Leitung der Abteilung Frauen in der DSV und war die erste Leiterin, die nicht ehrenamtlich arbeitete, sondern dafür bezahlt wurde. In dieser Zeit bot sie an Wochenenden Weiterbildungsprogramme für Frauen an, erstellte Material für die Kleingruppenarbeit, organisierte regelmässig Bibelwochen und koordinierte die Zusammenarbeit mit den Frauenabteilungen in Deutschland und Österreich. Albisser hat auch weiterhin Einsitz im Fachbeirat «Sexueller Gewalt begegnen», der kirchenintern für das Thema sensibilisiert, Opfern von sexueller Gewalt hilft, Kinder und Jugendliche durch Prävention besser schützen sowie Tätern den Handlungsspielraum entziehen will.

Es habe sie traurig und nachdenklich gestimmt, dass es an der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) der Adventisten 2015 in San Antonio, Texas/USA, keine Mehrheit dafür gab, dass die teilkontinentalen Kirchenleitungen (Divisionen) die Erlaubnis erhalten hätten, die Pastorinnen in ihrem Gebiet zu ordinieren. «So gibt es leider heute immer noch Diskriminierung gegenüber Frauen in unserer Kirche», sagte Albisser gegenüber APD Schweiz.

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Andi Bachmann-Roth © Foto: Twitter Account Andi Bachmann-Roth, @ANDIskutiert

Andi Bachmann-Roth wird neuer SEA Co-Generalsekretär

Zürich/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

Der Vorstand der Schweizerischen Evangelischen Aliianz SEA hat am 28. Juni nach mehreren Assessments einstimmig beschlossen, den aktuellen Jugendbeauftragten der SEA, Andi Bachmann-Roth, als SEA-Generalsekretär mit einem Pensum von 60 Prozent per 1. Juni 2020 anzustellen. Die Stelle des Generalssekretärs soll weiterhin von zwei Personen besetzt werden. Bachmann wird die Co-Leitung gemeinsam mit Marc Jost wahrnehmen.

«Ich freue mich riesig und bin sehr dankbar über die Wahl von Andi. Er war über die Jahre ein tragender Teil des bestehenden Teams und hat seine Kompetenz und sein Allianzherz immer wieder unter Beweis gestellt», sagte Wilf Gasser, SEA-Präsident. «Dass er als bisheriger Jugendsekretär auch mithelfen kann, die nächste Generation mit ins Allianzboot zu holen, ist meines Erachtens ein wichtiges strategisches Plus.»

Der offizielle Wechsel mit Abschied vom aktuellen Co-Generalsekretär Matthias Spiess und der Einsegnung von Andi Bachmann-Roth wird laut SEA aktuell an der Delegiertenversammlung vom 16. Mai 2020 in Bern stattfinden.

Gesucht wird eine neue Jugendbeauftragte oder ein neuer Jugendbeauftragter
Mit dem Wechsel von Andi Bachmann-Roth in die Leitung der SEA wird die Stelle des Jugendbeauftragten frei. Die SEA sucht für die 50 – 60 Prozentstelle ab dem 1. Juni 2020 eine «erfahrene Leitungsperson mit einem Herz für Jesus und für Menschen».

Details zur Stellenausschreibung:
http://www.each.ch/wp-content/uploads/2019/07/190710_Stellenausschreibung-Jugendbeauftragter-1.pdf

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Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs «Kommunikative Theologie» feiern ihre Aussendung © Foto: Michael Gross

Theologisches Seminar St. Chrischona (tsc) sendet 37 Absolventen aus

St. Chrischona/Schweiz | 23.07.2019 | APD | Schweiz

Am 23. Juni veranstaltete das Theologische Seminar St. Chrischona (tsc) bei Basel ein von viel Musik geprägtes Jahresfest an dem 37 Absolventinnen und Absolventen ausgesandt wurden. Rund 500 Freunde, Unterstützer und Ehemalige des tsc feierten auf dem Chrischona-Campus mit, wie die Kommunikationsabteilung des tsc für digitale Medien mitteilte.

Die Aussendung ist für die Absolventen der Schluss- und Höhepunkt ihrer theologischen Ausbildung. 2019 schlossen zwölf den Studiengang «Kommunikative Theologie», vier den Studiengang «Theologie & Pädagogik» und 18 den tsc-Jahreskurs ab. Ausserdem schlossen die ersten drei Absolventinnen und Absolventen den Studiengang «Theologie & Musik» ab.

«Perfekte Mischung»
«Seit 2016 gibt es diesen im deutschsprachigen Raum einmaligen Bachelorstudiengang, der drei Studienjahre umfasst», heisst es in der Mitteilung. Die Kombination von Theologie- und Musikstudium habe sie als «perfekte Mischung» erlebt, sagte Mira Stubbig, eine der ersten Absolventinnen. «Durch das Studium konnte ein theologisches Fundament entstehen, auf das ich meine Musik und die Arbeit mit musikalischem Lobpreis gründen kann», so Stubbig Bilanz.

Jahresfest setzt lange Tradition fort
Das tsc-Jahresfest knüpfe erfolgreich an die lange Tradition der Einsegnungs-, Ordinations- und Aussendungsfeiern am Theologischen Seminar St. Chrischona an, heisst es in der Mitteilung.

René Winkler, ehemaliger Chrischona-Direktor, forderte in der Predigt die Absolventen und Absolventinnen auf, mutig zu den Menschen aufzubrechen und dabei auf Gott zu vertrauen, denn seine göttliche Logik werde sich letztlich durchsetzen. Am Nachmittag des Jahresfestes zeigten vier Bands von Theologie- und Musikstudierenden ihr Können.

Das neue Studienjahr 2019/20 des Theologischen Seminars St. Chrischona (tsc) beginnt am 2. September. Anmeldefrist für das neue Studienjahr ist der 31. Juli.

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Pastorin Therezinha Barbalho mit Ehemann Zeli Leite, und Bill Miller, Präsident der Potomac-Vereinigung © Foto: Potomac-Vereinigung der Siebenten-Tags-Adventisten

USA: Therezinha Barbalho, adventistische Pastorin, wurde ordiniert

Silver Spring, Maryland/USA | 23.07.2019 | APD | International

Am 29. Juni hat die Potomac-Conference, regionale adventistische Kirchenleitung (Vereinigung), die Pastorin Therezinha Barbalho, in Silver Spring, Maryland/USA, zum Pastorendienst ordiniert.

Werdegang
Barbalho ist in Brasilien aufgewachsen und besuchte 1990 das theologische Seminar an der Adventistischen Universität von São Paulo (UNASP), im Bundesstaat São Paulo/Brasilien, wo sie das Theologiestudium mit Schwerpunkt Bibelsprachen abschloss. Nach zwei Jahren als Bibelarbeiterin in einer Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in Belém, São Paulo, entschied sie sich 1993 ihre Ausbildung durch ein Studium der Rechtswissenschaften fortzusetzen. Nach ihrem Abschluss im Jahr 1998 und ihrer Tätigkeit als zugelassene Rechtsanwältin in Brasilien diente Barbalho 13 Jahre lang als ehrenamtliche Pastorin in ihrer Kirche in Belém.

Ab 2004 arbeitete Therezinha Barbalho während mehr als fünf Jahren als stellvertretende Pastorin in der Luso-Brasilianischen Kirche in Newark, New Jersey/USA und wechselte 2009 als Senior Pastorin zur brasilianischen Kirche von Richmond, Virginia/USA. Nach einem dreijährigen Studium schloss Barbalho an der Andrews University, Berrien Springs, Michigan/USA mit einem Master of Divinity, mit Schwerpunkt Mission ab. Seit 2017 ist sie leitende Pastorin der Adventgemeinde in Silver Spring, Maryland/USA. Am gleichen Ort befindet sich auch das Hauptquartier der adventistischen Weltkirchenleitung.

Jesus bekannt und beliebt machen
Ihr Ziel bestehe darin, Jesus in der Innenstadt von Silver Spring und seiner Umgebung bekannt und beliebt zu machen, so Barbalho. Ihre Lieblingsverheissung der Bibel laute: «Ich gehe vor dir her und räume dir alle Hindernisse aus dem Weg.» (Jesaja 45,2, Hoffnung für alle).

Sie liebe Vielfalt und wolle allen das Evangelium der Erlösung weitergeben unabhängig von Kultur, Rasse oder Glauben, heisst es im Bericht der Potomac-Kirchenleitung

Barbalho ist seit 26 Jahren mit Zeli Leite, Meisterpianist und Komponist, verheiratet. Ihre Tochter Rafaella inspiriere sie für ihren Dienst, so Therezinha Barbalho.

Keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastoren und Pastorinnen bei Adventisten
Innerhalb der weltweiten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastorinnen und Pastoren. Im Juni 2015 stimmte die Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) in San Antonio/USA als oberstes Organ der Freikirche erneut mehrheitlich gegen einen Antrag, die Entscheidung zur Ordination von Frauen den einzelnen Divisionen zu überlassen. In dieser Frage wurde bereits bei den Weltsynoden 1990 und 1995 negativ entschieden.

Adventistische Frauen können nach der Entscheidung der Weltsynode in San Antonio zwar weiterhin nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Pastorinnen „gesegnet“ und damit beauftragt werden, Amtshandlungen, wie Taufe, Abendmahl, Trauung und Beerdigung, vorzunehmen; doch ist diese Vollmacht örtlich begrenzt. Während die Ordination von Pastoren innerhalb der Freikirche weltweit Gültigkeit hat, dürfen gesegnete Pastorinnen nur in den Gebieten wirken, die zu einer Kirchenleitung gehören, welche die Segnung auch praktiziert. Ordiniert zum weltweiten Dienst werden lediglich männliche Geistliche. Nur sie dürfen in das kirchenleitende Amt eines Präsidenten einer Vereinigung oder eines Verbandes berufen werden, da hierfür die Ordination notwendig ist.

Adventistische Weltkirchenleitung anerkennt die Ordination von Pastorinnen nicht
Es sind in den Jahren vor der Weltsynode 2015 in San Antonio sowohl in den USA als auch in wenigen europäischen Staaten gesamthaft knapp 40 Frauen zum Pastorendienst ordiniert worden. Die Einsegnung von Beverly Maravilla zum Pastorendienst am 24. Juni 2017 in der Kirche der La Sierra Universität, Riverside, Kalifornien/USA, war die erste Ordination nach dem Beschluss der Weltsynode von 2015. Jene von Pastorin Therezinha Barbalho ist die zweite Ordination einer Frau zum Pastorendienst.

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Sandra Roberts in Stuttgart © Foto: Stephan G. Brass/APD

Adventisten: erste regionale Kirchenleiterin besucht Deutschland

ost | 23.07.2019 | APD | International

Vom 7. bis 15. Juli besuchte die erste synodal gewählte Präsidentin einer US-amerikanischen regionalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten verschiedene adventistische Institutionen in Deutschland. Sandra Roberts ist ordinierte Pastorin der südost-kalifornischen Vereinigung (Southeastern California Conference) in Riverside/USA. Ihre Position als Präsidentin ist umstritten, da laut Beschluss der adventistischen Weltkirchenleitung lediglich männliche Geistliche zum weltweiten Dienst ordiniert werden dürfen. Roberts knüpfte während ihres Deutschlandbesuchs Kontakte, hielt geistliche Ansprachen und machte Frauen in Führungspositionen innerhalb der Freikirche Mut.

Auf Initiative einer adventistischen Kirchengemeinde in Stuttgart besuchte Dr. Sandra Roberts die Bundesrepublik. Auf ihrem Programm standen Treffen mit Leitungspersonen der Freikirche in Deutschland, Besuche von Institutionen der Freikirche, wie der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg oder Hope Media in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt, und von historischen Stätten in Berlin und Wittenberg. Roberts absolvierte ein straffes Vortragsprogramm und nahm zudem in Stuttgart an einer Podiumsdiskussion über die Rolle von Frauen in Führungspositionen innerhalb der adventistischen Freikirche teil.

Einsatz für Gleichstellung von Mann und Frau
„In unserer Division [teilkontinentale Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika] ist die Gleichstellung [von Mann und Frau] Voraussetzung, um gesellschaftsrelevant zu sein“, so Roberts in der Diskussion. Die Southeastern California Conference habe eine lange Tradition, Gleichstellung im Predigtamt zu fördern und sie selbst habe davon profitiert. So habe sie als Präsidentin stets die volle Unterstützung in ihrer Vereinigung erfahren, wenn auch nicht alle Mitglieder damit einverstanden seien. Sie sei stolz darauf, sich als Präsidentin für die Gleichstellung von Mann und Frau in der Freikirche einzusetzen und ihre weiblichen Pastoren zu schützen. „Ich will nicht, dass sich meine Kirche deswegen spaltet … Ich glaube daran, dass wir zueinander gehören“, bekräftigte Roberts.

Zur Person
Die Eltern von Sandra Roberts dienten der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika als Missionare. Roberts absolvierte ein B.S.-Studium der Diätetik an der Loma Linda University und arbeitete als Bibellehrerin, Exekutivdirektorin des Freizeit- und Tagungszentrums Pine Springs Ranch, Sommerlager-leiterin, Campusseelsorgerin, Pastorin, stellvertretende Jugendabteilungsleiterin der Vereinigung (regionale Kirchenleitung) und als Vereinigungsadministratorin. Sie erwarb zusätzlich einen Master-Abschluss in Religionspädagogik an der Andrews University und einen Doktortitel an der Claremont School of Theology. Roberts war vor ihrer Wahl zur Präsidentin neun Jahre lang Generalsekretärin der Southeastern California Conference.

Keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastoren und Pastorinnen bei Adventisten
Innerhalb der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gibt es keine uneingeschränkte Gleichstellung von Pastorinnen und Pastoren. Adventistische Frauen können nach der Entscheidung der Weltsynode in San Antonio 2015 lediglich weiterhin nach ihrem mehrjährigen Theologiestudium als Pastorinnen „gesegnet“ werden und können damit viele Amtshandlungen örtlich begrenzt ausführen. Ordiniert zum weltweiten Dienst werden lediglich männliche Geistliche. Somit bleibt das kirchenleitende Amt des Präsidenten einer Vereinigung (regionale Kirchenleitung) oder eines Verbandes (überregionale Kirchenleitung) männlichen Geistlichen vorbehalten, da hierfür die Ordination notwendig ist. In den Jahren vor der Weltsynode 2015 in San Antonio und danach sind sowohl in den USA als auch in wenigen europäischen Staaten dennoch insgesamt rund 40 Frauen zum Pastorendienst ordiniert worden, darunter auch Sandra Roberts.

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Symbolbild © Foto: skeeze/pixabay

Adventisten diskutieren weltweit über "Christsein und sozialer Dienst"

Zürich/Schweiz | 23.07.2019 | APD | International

Im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes, den Bibelgesprächskreisen („Sabbatschule“), wird weltweit jeweils während einem Vierteljahr über ein Buch der Bibel oder ein biblisches Thema in Gruppen diskutiert. Die Gesprächsteilnehmenden können sich während der Woche mithilfe des entsprechenden Wochenabschnitts im «Studienheft zur Bibel» darauf vorbereiten. Im dritten Viertel 2019 geht es um Christsein und sozialer Dienst.

Noch in den 1990er Jahren sei in der Adventgemeinde darüber diskutiert worden, ob soziale Arbeit zum Auftrag der Adventgemeinde gehöre oder ob sich dieser auf die Verkündigung des ewigen Evangeliums in der Endzeit beschränke, heisst es in der Einleitung zum Vierteljahresthema im «Studienheft zur Bibel». Die Verkündigung des Evangeliums sei zweifellos zentraler Auftrag der christlichen Gemeinde, «doch die ‘Gute Nachricht’ besteht nicht nur aus schönen Worten über die Liebe Gottes, sie ist auch in tätigem und liebevollem Handeln vernehmbar».

Die christliche Urgemeinde in Jerusalem habe keine «Parallelwelt» geschaffen, sondern habe sich als Teil der Gesellschaft verstanden, heisst es weiter in der Einleitung. Als es zu sozialen Spannungen gekommen sei, seien erste Strukturen eines kirchlichen Sozialwerks geschaffen worden. Diakonische und soziale Arbeit gehörten neben Verkündigung und Gemeinschaft zum Auftrag der Gemeinde, «denn ohne Werke der Nächstenliebe ist der Glaube tot». Die christliche Botschaft sei nur «insoweit glaubwürdig und wirkungsvoll, wie sie sich notleidenden und bedürftigen Menschen zuwendet», heisst es in der Einleitung.

Videoclips von ADRA zu jedem Wochenthema
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Europa hat gemeinsam mit den nationalen ADRA Landesbüros in Europa Videoclips von rund drei Minuten zu jedem Wochenthema erstellt. Die Ortsgemeinden können diese Videoclips herunterladen und als Einführung ins Wochenthema benutzen. Die Clips können jeden Monat hier heruntergeladen werden: https://cloud.adventisten.ch/s/6FrrqTDPE69pMa3

In der Talksendung "DIE BIBEL. DAS LEBEN." von Hope TV, diskutiert Dr. Winfried Vogel mit seinen Gästen über das Thema "Wie die Welt ungerecht wurde": http://www.diebibel-dasleben.de/episode/ml/-/wie-die-welt-ungerecht-wurde/.

Einige Titel der Wochenthemen der Studienanleitung zu "Christsein und sozialer Dienst": «Modell einer neuen Gesellschaftsordnung»; «Die soziale Bedeutung des Sabbats»; «Prophetische Gesellschaftskritik»; «Gottesdienst und soziale Gerechtigkeit»; «Der (ganz) andere Jesus»; «Frühchristliche Solidarität».

Studienanleitung zur Bibel
Die Studienanleitung zur Bibel wird von der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten herausgegeben und ist in zahlreichen Sprachen erhältlich. Auf Deutsch gibt es neben der Standardausgabe auch das „Studienheft zur Bibel“, welches als Begleitheft die gleichen Themen in didaktisch aufbereiteter und kontextuell bearbeiteter Form enthält. Die Studienanleitung dient der persönlichen Beschäftigung mit der Bibel während der Woche und als thematische Grundlage für das Gruppengespräch im ersten Teil des adventistischen Gottesdienstes. Die Beschäftigung mit der Bibel in Gesprächsform während des ersten Teils des Gottesdienstes wurde bereits 1853, zehn Jahre vor der offiziellen Kirchengründung, praktiziert. Weitere Informationen: https://advent-verlag.de/studienhefte

Das «Studienheft zur Bibel» kann bezogen werden:
• Schweiz:
Advent-Verlag Zürich | Tel.: +41 33 511 11 99 (morgens); https://shop.advent-verlag.ch/131-studienhefte-zur-bibel oder info@advent-verlag.ch
• Deutschland:
Advent-Verlag Lüneburg | 0800 2383680 (Nummer kostenfrei innerhalb Deutschlands); bestellen@advent-verlag.de
• Österreich:
Top Life Center – Wegweiser Verlag | +43 1 2294000; info@wegweiser-verlag.at

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Screenshot der Webseite der adventistischen Privatschule Altavilla/FR © Foto: Privatschule Altavilla

Weltweit besuchen 60 Millionen Kinder eine katholische Schule

Wien/Österreich | 23.07.2019 | APD | International

Laut Kathpress, Katholische Presseagentur Österreich KAP, besuchen weltweit 60 Millionen Kinder und Jugendliche eine katholische Schule, Tendenz steigend. Darauf hat Christine Mann, Präsidentin des Europäischen Komitees für das Katholische Schulwesen (CEEC), im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" hingewiesen. In Europa seien es rund 8,5 Millionen Schülerinnen und Schüler in katholische Schulen. Zähle man noch andere konfessionelle Schulen hinzu, seien es sogar zehn Millionen Kinder.

Freikirchlich konfessionelles Schulwesen hat in Europa die höchsten Wachstumsraten
Nach dem Zweiten Weltkrieg seien nicht nur das katholische, sondern auch das evangelische und jüdische Schulwesen wiedererstanden. Dazu kamen in fast allen europäischen Ländern ein orthodoxes, ein muslimisches und ein freikirchliches Schulwesen, "das sich nach und nach ebenfalls europa- und weltweit organisiert - übrigens nach katholischem Vorbild", sagte Christine Mann. Insbesondere im orthodoxen Schulwesen sei noch "genug Luft nach oben". Die grössten Wachstumsraten verzeichne - wenn auch auf noch geringem prozentuellen Niveau - das freikirchliche konfessionelle Schulwesen, so Mann.

Abgesehen von den insgesamt wachsenden europäischen und weltweit stark zunehmenden Schülerzahlen sind laut Mann einzelne Entwicklungen hoch interessant, weil sie zeigten, "dass das katholische Schulwesen unter verschiedensten staatskirchenrechtlichen Bedingungen leben und gedeihen kann".

Frankreich mit höchsten Schülerzahlen in katholischen Schulen
Niemand würde wohl vermuten, dass das laizistische Frankreich mit über zwei Millionen Schülern die höchsten Zahlen aufweist, dass in Belgien bis zu 75 Prozent aller Schüler katholische Schulen besuchen. Ähnliches gelte für den Primarschulbereich in Irland.

Albanien mit höchster Zuwachsrate katholischer Schulen
Und das Land mit den höchsten Zuwachsraten an katholischen Schulen sei derzeit "ausgerechnet das einstmals als religionslos programmierte Albanien", so Mann. Die Theologin und Juristin leitete früher über viele Jahre das Wiener Erzbischöfliche Schulamt und das Interdiözesane Amt für Unterricht und Erziehung (IDA).

Schulgelder als Herausforderung
Auf grosse Herausforderungen angesprochen nannte Mann vor allem die Finanzen: "Da katholische Schule für alle da sein will, sind in der Schulgeldgestaltung natürliche Grenzen gegeben." Dann gebe es die Frage nach der Aufnahme nichtkatholischer Kinder: "Ja oder nein? In welchem Verhältnis, in welcher Reihenfolge der Aufnahme? Welchen Religionsunterricht haben sie zu besuchen?" Freilich seien das auch typisch europäische Fragen, denn: "Wir haben weltweit katholische Ordensschulen, in denen nur ein minimaler Prozentsatz an katholischen Lehrkräften und zugleich an katholischen Kindern und Jugendlichen vertreten ist."

Jedes Kind ist einmalig und so schon vor aller Leistung von Gott angenommen
Zur Frage, was eine katholische Schule besonders auszeichnet, meinte Mann: Vor allem die katholische Weite, die sich in doppelter Hinsicht manifestiert: Entwicklung von Identität, auch in ihrer bleibenden Widerständigkeit und zugleich Öffnung hin auf die jeweilige gesellschaftliche Situation und ihre Herausforderungen." Wie sich das in der konkreten Pädagogik des einzelnen Schulerhalters und seiner Schule niederschlägt, sei vielfältig, kreise aber immer um das gleiche Zentrum: "Jedes Kind ist einmalig und so schon vor aller Leistung von Gott angenommen. Im Erwerb von Bildung auch in ihrer religiösen Dimension, in der Erbringung von Leistung, aber auch in der Entfaltung von Grundtugenden und im Spiel entfaltet sich Menschsein."

Katholische Schulen ein Ort der Evangelisierung?
Und wie werde eine katholische Schule zu einem Ort der Evangelisierung? - Mann: "Durch Wort und Tat. Predigt, Leitbild und Belehrung allein kommen nicht an, wenn ihnen nicht die Schulrealität, der ganz normale Schulalltag entspricht. Praxis allein, mag sie auch noch so solidarisch und wertschätzend sein, ohne das erklärende und deutende Wort greift sehr oft auch zu kurz."

Adventisten unterhalten weltweit das grösste protestantische Bildungswesen
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält mit 8.540 Bildungsinstituten und 1.934.772 Schülern und Schülerinnen bzw. Studenten und Studentinnen das grösste protestantische Bildungswesen weltweit: 5.943 Primarschulen mit 1.183.337 Kindern, 2.429 Sekundarschulen mit 595.848 Kindern und Jugendlichen, 52 Berufsbildungsinstitutionen mit 7.214 Absolventen, 116 Hochschulen und Universitäten mit 148.373 Studierenden.

Adventistische Bildungsinstitutionen in Deutschland
In Deutschland gibt es folgende adventistische Bildungsstätten in kirchlicher Trägerschaft: Die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg mit den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie, das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt mit Grund- und Realschule, Gymnasium, Kolleg und Internate, die Freie Adventschule Oberhavel, Oranienburg-Friedrichsthal, mit Grund- und Oberschule, die Andrews Advent-Grundschule, Solingen, die Daniel-Schule, Murrhardt nordöstlich von Stuttgart, mit Grund- und Realschule, die Elisa-Schule, Herbolzheim-Tutschfelden nördlich von Freiburg, Grund- und Realschule, die Josia-Schule, Isny/Allgäu, Grund- und Gemeinschaftsschule, die Salomo-Schule, Rastatt, Grund- und Realschule, die Advent-Schule, Heilbronn, Grundschule, und die Advent-Schule, Mannheim, Grundschule, Mose-Schule in Nürnberg, Grundschule.

Adventistische Bildungsinstitutionen in Österreich
In Österreich gibt es folgende adventistische Bildungsstätten in kirchlicher Trägerschaft: Oberstufenrealgymnasium Bogenhofen ORG mit Instrumentalmusik und Adventistische Privatschule Bogenhofen, Bogenhofen/Oberösterreich; Adventistische Privatschule Klagenfurt, Volksschule, Klagenfurt/Kärnten; Adventistische Privatschule Linz, Volksschule und Neue Mittelschule, Linz/Oberösterreich; Adventistische Privatschule Elia, Volksschule und Neue Mittelschule, Dornbirn/Vorarlberg; Privatschule Arche Noah Wien, Volksschule und Neue Mittelschule, Wien.

Adventistische Bildungsinstitutionen in der Schweiz
In der Schweiz gibt es folgende adventistische Bildungsstätten in kirchlicher Trägerschaft: Privatschule A bis Z, 1. bis 6. Primar, 1. bis 3. Sekundar A/B; Privatschule Altavilla bei Murten/FR, 1. bis 6. Primar.

Zweiter adventistischer Bildungskongress
Vom 30. Mai bis 2. Juni fand der zweite adventistische Bildungskongress in Darmstadt/Deutschland mit über 100 adventistischen Lehrpersonen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz statt.
Mehr dazu: https://www.apd.media/news/archiv/13181.html

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Oberste Hervé und Deborah Cachelin © Foto: Die Heilsarmee

Leitungswechsel bei der Heilsarmee in Deutschland, Litauen und Polen

Köln/Deutschland | 23.07.2019 | APD | International

Neuer Territorialleiter für die Heilsarmee in Deutschland, Litauen und Polen ist ab 1. Juli Oberst Hervé Cachelin. Wie die Heilsarmee mitteilte, folgt er damit der bisherigen Territorialleiterin Marie Willermark, die in ihr Heimatland Schweden zurückkehrt und sich dort bis zu ihrem Ruhestand der Gemeindearbeit widmet.

Cachelin ist der Ururenkel und direkter Nachfahre des Gründervaters der Heilsarmee, General William Booth (1829-1912). Zudem führt Cachelin eine Familientradition fort. Bereits sein Vater, Kommandeur Francy Cachelin, leitete die Heilsarmee in Deutschland in den Jahren 1979 bis 1984. Der 62-jährige Oberst war seit 2017 als Chefsekretär (Verwaltungsdirektor) am Territorialen Hauptquartier (THQ) der Heilsarmee in Köln für die Abteilung Finanzen verantwortlich.

Zuvor hatte der gebürtige Schweizer gemeinsam mit seiner Frau für die Heilsarmee in der Schweiz, in Australien und England als Korpsoffizier (Gemeindeleiter), Jugendsekretär, in der Offiziersausbildung und an verschiedenen Divisionshaupt-quartieren gedient. Cachelins Ehefrau, Oberstin Deborah Cachelin wird zeitgleich, ab Juli, das Amt der Territorialen Präsidentin für Frauenarbeit am THQ in Köln leiten.

Als Nachfolger ins Amt des Chefsekretärs (Verwaltungsdirektors) am THQ in Köln wurde Oberstleutnant Hartmut Leisinger berufen. Der studierte Betriebswirt verantwortete seit 2014 am THQ die Bereiche Finanzen, Liegenschaften und Informationstechnologie. Darüber hinaus bekleidet er das Amt des Datenschutzbeauftragten.

Die Heilsarmee
Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in den Slums des Londoner East End von dem damaligen Methodistenprediger William Booth gegründet, der von der erschütternden seelischen und sozialen Not der Menschen tief berührt war. Nach wie vor hilft die Heilsarmee finanziell schlecht gestellten Menschen und will auch denjenigen ein geistliches Zuhause bieten, die am Rande der Gesellschaft stehen.

Als evangelische Freikirche und Hilfsorganisation arbeitet die Heilsarmee in 131 Ländern und zählt etwa drei Millionen Mitglieder und freiwillige Helfer. Weltweit leistet sie eine umfangreiche geistliche und soziale Arbeit in ihren Gemeinden und Sozialzentren. In Deutschland, Litauen und Polen gibt es 45 Gemeinden mit etwa 1.400 Mitgliedern und 18 soziale Einrichtungen sowie 11 angegliederte Angebote. Weitere Informationen unter: www.heilsarmee.de

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Campus der Theologischen Hochschule Friedensau © Foto: Jens Mohr/APD Deutschland

Adventisten: Berufsbegleitender Masterstudiengang International Social Sciences

Friedensau/Deutschland | 23.07.2019 | APD | International

Bisher war der Masterstudiengang „International Social Sciences“ nur als Vollzeitstudium an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg/Deutschland im Angebot. Ab Herbst dieses Jahres sei dies auch berufsbegleitend möglich, teilte Professor Dr. Thomas Spiegler, Dekan des Fachbereichs Christliches Sozialwesen, in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift „Adventisten heute“ (Aheu) mit.

In engem Austausch mit der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Europa sei die Möglichkeit geschaffen worden, das Studium auch berufsbegleitend zu absolvieren. Eine Zielgruppe sind Personen, die schon erste Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit hätten und sich weiterqualifizieren möchten, so Spiegler. Daneben sei der Studiengang auch für jene geeignet, die bereits einen berufsqualifizierenden Studienabschluss in einem anderen Bereich besässen und sich für eine internationale Tätigkeit im Bereich Entwicklungszusammenarbeit oder humanitäre Hilfe interessierten.

Das berufsbegleitende, englischsprachige Studium dauert drei Jahre und umfasst pro Semester zwei separate Studienwochen auf dem Campus Friedensau, informierte Professor Spiegler. Ergänzend würden Lehrinhalte online-gestützt angeboten. Der Studiengang vermittle die notwendigen theoretischen Grundlagen, um sich in den komplexen Fragen globaler Gerechtigkeit und Entwicklung zu orientieren und bereite durch praxisorientierte Module auf die Projektarbeit in diesem Tätigkeitsbereich vor. All das geschehe in einer internationalen Studiengruppe.

Experten aus dem Globalen Süden – Armut auch in Europa
Ein wichtiger Teil des Studiums sei laut Spiegler ein Praxismodul, in dem man lerne, wie ein Projekt geplant, durchgeführt und evaluiert werde. Das beinhalte eine einwöchige Exkursion, die mit einem lokalen ADRA-Büro durchgeführt werde. Dieses Jahr fahre eine Gruppe nach Albanien, um dort mit ADRA Albanien ein Projekt zur Unterstützung der Roma-Gemeinschaft zu entwickeln. Ergänzend würden Seminare stattfinden, an denen auch Mitarbeiter von ADRA teilnehmen könnten.

Während solcher Exkursionen würden immer wieder weit verbreitete Vorurteile infrage gestellt, betonte der Dekan. „Die Gruppe aus Friedensau wurde in den letzten Jahren von Friedensauer Absolventen aus afrikanischen Ländern geleitet.“ Die ADRA-Mitarbeiter vor Ort hätten mit Erstaunen festgestellt, dass Experten und Expertinnen auch aus Afrika kämen. Und den Studierenden, überwiegend aus Ländern des Globalen Südens, wäre deutlich geworden, dass es auch in Europa Armut und Ausgrenzung gebe und dass sie etwas dazu beitragen könnten, die Situation zu verbessern.

Nähere Informationen zu den Studieninhalten bietet die Homepage der Hochschule: www.thh-friedensau.de

Hochschule Friedensau
Die 1899 gegründete Friedensauer Bildungsstätte und 1990 staatlich anerkannte Hochschule hat die Fachbereiche Christliches Sozialwesen und Theologie. Sie vergibt universitäre Studienabschlüsse in Theologie (B.A., M.A. und Master of Theological Studies) sowie Soziale Arbeit (B.A.), Sozial- und Gesundheitsmanagement (M.A.), International Social Sciences (M.A.), Counseling/Beratung (M.A.) und Musiktherapie (M.A.). Der Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ bereitet die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer sprachlich auf ihr Studium vor. Ein gemeinsames Projekt der Kliniken der Pfeifferschen Stiftungen und der Theologischen Hochschule ist die hochschulzertifizierte Weiterbildung in den Pflegeberufen für die in Friedensau Professorin Dr. Margarete Reinhart zuständig ist.

Die Hochschule verfügt über die wissenschaftlichen Institute Altes Testament und biblische Archäologie, Missionswissenschaft, Religionsfreiheit, Weiterbildung, Adventistische Geschichte und Theologie, Historisches Archiv, Kirchenmusik, Evaluation in der Entwicklungsarbeit und humanitären Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit, Sucht- und Abhängigkeitsfragen, Kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung, Familien- und Sozialforschung, Schutz von ethischen, linguistischen und religiösen Minderheiten sowie Musiktherapie. Die Bibliothek umfasst ein vielfältiges Angebot mit über 150.000 Medien. Sie beherbergt auch die Bibliothek des Vereins für Freikirchenforschung und eine Musikalienbibliothek mit umfangreicher Notensammlung. Träger der Hochschule ist die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

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Zwei der acht neuen Transporter der adventistischen Gesundheitsdienste in Chiapas/Mexiko © Foto: Chiapas Mexican Union/IAD

Adventisten in Mexiko: neue Fahrzeuge für medizinische Einsätze

Miami, Florida/USA | 23.07.2019 | APD | International

Am 3. Juni hat die überregionale Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bundesstaat Chiapas/Süd-Mexiko im Rahmen einer feierlichen Zeremonie acht neue Transporter eingeweiht. Die Fahrzeuge sollen für medizinische Einsätze im Rahmen der kirchlichen Gesundheitsförderungsprogramme zum Wohl der Bevölkerung von Chiapas verwendet werden, berichtete die Kommunikationsabteilung der Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Mittelamerika (IAD News).

„Gesundheit ist eine der wichtigen Säulen, in die die Freikirche investieren sollte, um als Licht dort eingesetzt zu werden, wo es am meisten gebraucht wird“, sagte Ignacio Navarro, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Chiapas, bei der Einweihungsfeier in der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates. Die Freikirche hat laut IAD News in der ersten Jahreshälfte Dutzende Gesundheitsförderungsprogramme durchgeführt.

Kostenlose medizinische Untersuchungen
Mehr als 200 Adventisten nähmen derzeit an den Gesundheitsförderungsprogrammen zum Wohl der Bevölkerung teil. Es sei geplant, in den kommenden Wochen und Monaten alle medizinischen Fachkräfte in ganz Chiapas einzubeziehen. Die Leistungen umfassen in der Regel kostenlose medizinische Untersuchungen, kleinere Operationen, kleinere zahnärztliche Eingriffe, Ultraschalluntersuchungen, Untersuchungen der Augen, kostenlose Abgabe von Brillen, psychologische Betreuung, Ernährungsberatung, sowie Vorträge über gesunde Lebensweise und Kochkurse.

Hilfe benötigt
„Es gibt viele benachteiligte Kommunen in ganz Chiapas, die dringend Heilung und medizinische Versorgung benötigen, und die neu ausgestatteten Fahrzeuge werden sie unterstützen“, sagte Navarro. Die Lieferwagen sollen nicht nur medizinisches Personal und Medikamente während der Gesundheitsförderungsprogramme transportieren, sondern auch für den Transport von Patienten verwendet werden, die bestimmte medizinische Dienstleistungen in Ambulanzen oder Krankenhäusern benötigen.

Adventisten im Bundesstaat Chiapas
Die Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bundesstaat Chiapas ist eine von fünf überregionalen Kirchenleitungen in Mexiko. In Chiapas feiern mehr als 246.000 mündig getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 3.159 Kirchengemeinden jeweils am Sabbat (Samstag), dem biblischen Ruhetag, ihren Gottesdienst. Die Freikirche betreibt dort 31 Grund- und weiterführende Schulen, sowie eine Universität.

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Die «Sint-Willibrorduskerk» in Zeilberg wurde in ein Fitnessstudio umfunktioniert © Foto: Facebook / B-trained / Livenet

Jede fünfte Kirche in den Niederlanden ist kein Gotteshaus mehr

Bern/Schweiz | 23.07.2019 | APD | International

Büros, Museen, Wohnungen, Fitness-Studios – die Liste der Zwecke, für die Kirchgebäude heutzutage auch genutzt werden, ist lang, schreibt Livenet, christlicher Mediendienstleister. Demnach werde In den Niederlanden jedes fünfte Kirchgebäude nicht mehr für Gottesdienste genutzt.

Es gebe in den Niederlanden insgesamt 6.900 Kirchengebäude, die der protestantischen und der römisch-katholischen Kirche gehörten. 1.400 davon dienten heute aber anderen Zwecken. Das berichtet die Zeitung Trouw.

Restaurant und Fitness-Studio
Gemäss einer Umfrage würden 30 Prozent dieser umfunktionierten Gebäude als Wohnungen genutzt, 20 Prozent für kulturelle und soziale Zwecke und 15 Prozent seien in Büros und Geschäfte umgewandelt worden. Man finde in den ehemaligen Kirchen aber auch Fitness-Studios, Bars und Restaurants. Laut der Zeitung Trouw wurde die Mehrheit der Gebäude in den Jahren zwischen 1800 und 1970 errichtet. Ältere Kirchengebäude würden weiterhin als solche genutzt.

Katholiken verkaufen weniger Gebäude
Interessanterweise werden mehr evangelische Gotteshäuser umgenutzt, schreibt Trouw. Aufgrund der grösseren geistlichen Bedeutung der Bauwerke für die römisch-katholische Kirche sei diese generell weniger zum Verkauf bereit. Für Protestanten hätten Kirchengebäude nicht den gleichen Stellenwert.

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Hospiz Friedensberg in Lauchhammer, Südbrandenburg © Foto: Jens Mohr/APD

Deutschland: Hospiz Friedensberg feiert 10-jähriges Bestehen

Lauchhammer/Deutschland | 23.07.2019 | APD | International

Am 29. Juni hat in Lauchhammer das erste stationäre Hospiz im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Bundeslandes Brandenburg sein 10-jähriges Bestehen gefeiert. Getragen wird das „Hospiz Friedensberg“, in dem schwerstkranke Menschen eine letzte Herberge erhalten können, vom Advent-Wohlfahrtswerk Berlin-Brandenburg und dem Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz.

„Wer kam auf den verrückten Gedanken, hier ein Hospiz zu bauen?“, mit dieser Frage erinnerte Lothar Scheel, Vorsitzender des Trägervereins des Hospizes, in seiner Festansprache an den Beginn der Hospizarbeit vor zehn Jahren und die Vorbereitungen dazu. Menschen, die an etwas Grosses glaubten und sich dafür einsetzen, sowie viele Firmen und Spender hätten zur Verwirklichung der knapp 1,5 Millionen Euro teuren Einrichtung in Lauchhammer beigetragen. Bisher hätten dort rund 850 Menschen ihre letzte Lebenszeit verbracht.

Wert und Würde des Lebens – auch im Sterben
„Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben“ lautet das der englischen Begründerin der modernen Hospizbewegung, Cicely Saunders, zugeschriebene Motto des Hauses. Auf dieses Motto nahm auch der Seelsorger des Hospizes Friedensberg, Pastor Michael Götz, in seiner Ansprache Bezug. Die paradoxe Einsicht: „Nahe dem Tod sind wir dem Leben nahe“ mache deutlich, dass uns gerade im Angesicht der Endlichkeit der unendliche Wert des Lebens bewusst werde. „Leben ist Beziehung“, so Götz, „wir brauchen einander, um leben zu können“. Es sei ein grosser Segen, nicht alleine sterben zu müssen, sondern in Begleitung von anderen Menschen.

Hospiz Friedensberg
Das Hospiz Friedensberg in Lauchhammer bietet seit Juli 2009 sterbenskranken Menschen unabhängig von ihrer Konfession pflegerische Versorgung und soziale Begleitung an. Betrieben wird die Einrichtung gemeinsam vom Advent-Wohlfahrtswerk im Land Brandenburg e.V. und vom Hospizdienst Oberspreewald-Lausitz e.V. Das Advent-Wohlfahrtswerk (AWW) ist ein bundesweit tätiger gemeinnütziger Verein und bildet mit einer Reihe von sozialen Einrichtungen, Projekten, sozialen Initiativen und verschiedenen Tochter-Gesellschaften das Sozialwerk der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Weitere Infos: www.hospiz-friedensberg.de

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Pflanzungen von Kokospalmen auf Tortola/Karibik © Foto: Maranatha Adventist Church/IAD News

Britische Jungferninseln: Adventisten pflanzen Kokospalmen

Miami, Florida/USA | 23.07.2019 | APD | International

Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten haben auf Tortola, der grössten Insel der Britischen Jungferninseln in der Karibik, Dutzende von Kokospalmen entlang der Strände gepflanzt. Wie die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitung in Mittelamerika (IAD News) berichtete, sollten die Strände verschönert werden, die der Hurrikan Irma im Jahr 2017 schwer getroffen hatte.

Pfadfinder und Mitglieder der Maranatha Seventh-day Adventist Church auf Torotola fingen bereits vor Monaten an, Kokospalmen zu sammeln, um die Küstenlinien wieder aufzufüllen. Kurz darauf gab die Tourismuszentrale der Britischen Jungferinseln bekannt, dass Kokospalmen erhältlich seien und suchte Partner, um die Bäume entlang der Strände zu pflanzen. Daraufhin pflanzten adventistische Pfadfinder und Kirchengemeindemitglieder Ende Mai 69 Bäume auf Trellis Bay, Beff Island und Josiah Bay.

„Obwohl es harte Arbeit war, war es doch eine tolle Arbeit“, sagte ein Pfadfinder. 21 Pfadfinder und andere Freiwillige haben in Abstimmung mit mehreren Unternehmen jede Woche die neuen Pflanzungen überprüft und bewässert. „Unsere kommunalen Partner waren begeistert von der Idee, die Vegetation entlang der Küste wiederherzustellen“, sagte Sheriece Creque, Pfadfinderleiterin der Maranatha Adventist Church. „Viele bedankten sich für die Bemühungen der Gruppe, da die Bäume die Atmosphäre sofort aufbesserten und ein neues Gefühl der Hoffnung weckten.“

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Simona Halep und Novak Đoković © Fotos: si.robi / [CC BY-SA 2.0 (https-//creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)]

Die Wimbledon-Sieger 2019 sind aktive orthodoxe Christen

London/Grossbritannien | 23.07.2019 | APD | International

In der orthodoxen "Blogosphäre" wurde aufmerksam registriert, dass die beiden diesjährigen Sieger des Wimbledon-Tennisturniers – Simona Halep (27) und Novak Đoković (32) – beide treue orthodoxe Christen sind, die ihre religiöse Überzeugung nicht verstecken, berichtete CBS KULTUR INFO, Basel.

Simona Halep gehört der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an. Vor wenigen Tagen wurde sie mit dem rumänischen Patriarchalkreuz ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Nichtgeweihte in der rumänischen Kirche. Im Vorjahr hatte sie bereits das Andreaskreuz des rumänischen Patriarchats erhalten. In einem Interview sagte sie dieser Tage, der christliche Glaube sei für sie "sehr wichtig im Leben": "Ich glaube an Gott, auch wenn ich nicht jede Woche an der Liturgie teilnehmen kann" (das orthodoxe Verständnis der Gottesdienstteilnahme ist anders als das katholische, es gibt kein "Sonntagsgebot", wie es in der römisch-katholischen Kirche nach dem Tridentinischen Konzil eingeführt wurde).

Novak Đoković gehört der Serbisch-Orthodoxen Kirche an. Schon 2011 wurde er mit dem Orden des Heiligen Sava 1. Klasse ausgezeichnet, vor allem deshalb, weil er viele religiöse und soziale Initiativen der Kirche aktiv fördert. Vor jedem Spiel bekreuzigt sich Đoković in aller Öffentlichkeit auf dem Court in orthodoxer Weise. In einem Interview sagte er jetzt: "Bevor ich Sportler bin, bin ich orthodoxer Christ".

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Präsident Ivan Duque spricht zu den religiösen Führern beim Frühstück im Präsidentenpalast © Foto: Zur Verfügung gestellt @elmedio.info / ANN

Kolumbiens Präsident bestätigt die Gewährung der Religionsfreiheit

Bogota/Kolumbien und Silver Spring, Maryland/USA | 23.07.2019 | APD | Religionsfreiheit

Im Jahr 2016 erklärte Juan Manuel Santos, damaliger Präsident Kolumbiens, den 4. Juli als nationalen Tag der Religionsfreiheit. Ivan Duque, der jetzige Präsident, hat anlässlich eines besonderen Frühstücks, zu dem mehr als 130 religiöse Führer am 4. Juli in den Präsidentenpalast in Bogota eingeladen worden sind, sein Engagement zum Erhalt der Religionsfreiheit unterstrichen.

Laut der adventistischen Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung für Zentralamerika (Division, IAD), habe Präsident Duque erklärt, dass er sich stark auf seine Religion und seinen Glauben verlasse und dass er überzeugt sei, dass Spiritualität den Menschen zu grösseren Zielen führe. Er habe die anwesenden religiösen Führer ermutigt, weiterhin alle kolumbianischen Bürger zu erreichen, um die Familien für eine bessere Gesellschaft zu stärken und um moralische sowie ethische Werte in allen Schulen zu vermitteln und jene Art von Gleichheit zu unterstützen, die eine bessere Nation ausmache.

Pastor Gabriel Villarreal, Direktor für öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kolumbien, sagte, dass sich seine Kirche seit mehr als zehn Jahren an den Bemühungen zum Schutz der Religionsfreiheit in Kolumbien beteilige. «Es ist wichtig, dass wir uns weiterhin für die Religionsfreiheit einsetzen», damit alle die Freiheit haben, gemäss ihrem Gewissen ihren Glauben auszuleben und anzubeten, sagte Villarreal.

ADRA Kolumbien im Einsatz für Migranten aus Venezuela
Im Anschluss an das Frühstück mit dem Präsidenten nahm Villarreal, der auch das Hilfsorganisation der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Kolumbien leitet, an eine Podiumsdiskussion im Bürgermeisteramt von Bogota über den sozialen Beitrag von nichtstaatlichen Organisationen zum Wohle der Bevölkerung teil.

Villarreal wies dabei darauf hin, dass ADRA Kolumbien in den letzten sechs Monaten für die Grundbedürfnisse und gesundheitliche Betreuung von mehr als 18.000 venezolanischen Migranten gesorgt habe sowie auf die zahlreichen ADRA-Projekte, die im ganzen Land durchgeführt wurden, um Vertriebenen und Bedürftigen zu helfen.

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Symbolbild © Foto: Mohammad Qadasi/Pixabay

ADRA Deutschland erweitert Einsatz im Jemen auf über 6 Mio. Euro

Weiterstadt/Deutschland | 23.07.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Vor fünf Jahren begann der verheerende Krieg im Jemen. Die zivile Infrastruktur ist annähernd zerstört und fast ein Drittel der Einwohner ist von Unterernährung und Hunger betroffen. Nahezu die gesamte Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe. Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland weitet deshalb nach eigenen Angaben ihr Engagement im Jemen deutlich aus.

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe sei eine der grössten im Jemen tätigen Hilfsorganisationen, teilte Christian Molke, Geschäftsführer von ADRA Deutschland, mit. Gleichzeitig sei der Einsatz im Jemen das finanziell grösste Engagement von ADRA Deutschland. Gemeinsam mit Bündnispartnern vor Ort sei ADRA Deutschland in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Nahrungsmittelsicherheit, Wasserversorgung und Hygiene aktiv und leiste damit humanitäre Hilfe für Menschen im ganzen Land. ADRA setze bis Ende des Jahres zusätzliche Mittel ein, um das Leid der jemenitischen Zivilbevölkerung zu lindern. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland habe dafür zusätzliche Geldmittel bereitgestellt.

„Wir sind dem Auswärtigen Amt für die sehr gute Zusammenarbeit dankbar. Wir setzen jeden zur Verfügung stehenden Euro ein, um das Leid der Jemenitinnen und Jemeniten zu lindern“, erklärte der Geschäftsführer von ADRA Deutschland. „Mit zusätzlichen 1,11 Millionen Euro (1,22 Millionen Franken) erhöhen wir das Gesamtvolumen für den Jemen in diesem Jahr auf über sechs Millionen Euro (6.7 Millionen Franken). Langfristig jedoch wird nur ein dauerhafter Frieden der Bevölkerung helfen. Wir hoffen inständig, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen bald ein Ende finden werden“, appellierte Christian Molke.

ADRA
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine international tätige Nichtregierungs- Organisation. ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründet und ist Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit über 130 nationalen Büros. Weitere Informationen: www.adra.de

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Bau eines Lehmofens © Foto: ADRA/AdventistWorld.org

Uganda: ADRA schult und baut 3.200 energiesparende Lehmöfen

Lüneburg/Deutschland | 23.07.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA hat seit ihrer Präsens in Uganda mehr als 3.200 Lehmöfen für einheimische Dorfbewohner und Flüchtlinge gebaut. Dies berichtete die Kirchenzeitschrift Adventist World in der Juli-Ausgabe.

„Der Ofen stösst im Vergleich zu einem herkömmlichen Ofen weniger Rauch aus, sodass man weniger Bäume fällen muss, um Brennholz oder Holzkohle zum Kochen zu bekommen“, berichtete Jerry Kiwanuka, Umweltbeauftragter von ADRA Uganda. Laut Kiwanuka kam die Idee für die Öfen ursprünglich 2004 vom ugandischen Ministerium für Energie und Mineralentwicklung sowie anderen ugandischen Partnern. ADRA habe die Idee in die Tat umgesetzt.

Der erste Einsatz des energiesparenden Ofens sei 2006 in den ugandischen Distrikten Bushenyi und Rakai erfolgt. Es gebe inzwischen auch Schulungen, bei denen gezeigt werde, wie solch ein Ofen gebaut wird und wie man darauf kocht. Als man sah, wie erfolgreich die Einführung des Ofens für die Dorfbewohner war, erhielten auch Flüchtlinge aus dem Südsudan, meist Frauen und Kinder, die Schulung, so Kiwanuka. ADRA arbeitet unter anderem im Flüchtlingslager Maaji II, wo seit dem 25. August 2017 mehr als 18.000 Sudanesen leben.

Die neuen Öfen werden genutzt
Der Ofen ist eine rechteckig Aufschüttung, die aus Erde und Wasser geformt wird. Er ist laut Kiwanuka so konzipiert, dass er für zwei Töpfe gleichzeitig verwendet werden kann und wird fest installiert. „Der Lehmofen wird in einer Küche oder im Freien an einem sorgfältig ausgewählten, gut geeigneten Ort gebaut“, erklärte Kiwanuka. „Deshalb werden 90 Prozent der Öfen von den Menschen in Uganda akzeptiert und genutzt.“

Fathima, die Kiwanuka in einer seiner Schulungsgruppen traf, berichtete ihm: „Ich war gezwungen, mit meinen drei Kindern den Südsudan aufgrund der Folter durch die Regierungstruppen zu verlassen. Sie dachten, wir würden Rebellen verstecken. Viele Menschen wurden gefoltert und verloren ihr Leben.“ Sie erzählte, dass sie ihren Mann zurückliess, weil er sich um ihr Eigentum kümmern wollte, trotz der für ihn lebensbedrohlichen Situation. „Ich weiss nicht, ob er noch lebt“, sagte Fathima.

„Mir ging viel zu schnell mein Brennholz aus“
„Als ich mit meinen Kindern in Uganda ankam, kochte ich unser Essen auf einem traditionellen Dreisteinofen, der das Brennholz im Handumdrehen verbraucht. So ging mir immer viel zu schnell mein Brennholz aus“, sagte sie. „Ich ging nicht gerne in den Wald, um Holz zu holen, aber ich hatte keine Wahl.“ Jerry Kiwanuka wies darauf hin, dass Frauen und Kinder, die in den Wald gehen, um Brennholz oder Holzkohle zum Kochen zu suchen, einer grösseren Gefahr von Missbrauch und Übergriffen ausgesetzt seien als Männer.

Fathima sei dankbar für den neuen Ofen. „Ich sammle immer noch Brennholz aus den nahegelegenen Wäldern, aber ich muss es nicht mehr so oft tun.“ Der Herd erfordere nicht viel manuelle Arbeit und verursache beim Kochen nicht so viel Rauch. „Ich bete allerdings, dass ich möglichst bald kein Brennholz mehr aus dem Wald holen muss.“

Um dieses Problem zu beheben, leite ADRA die Flüchtlinge auch an, mit Holzkohlebriketts als Ersatz für Holzkohle und Brennholz zu kochen. Dadurch würde auch noch mehr Energie gespart, erläuterte der ADRA-Umweltbeauftragte.

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ADRA Kolumbien hilft venezolanischen Migranten © Foto: ADRA Colombia/AdventistWorld.org

ADRA Kolumbien hilft venezolanischen Migranten

Lüneburg/Deutschland | 23.07.2019 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Seit September 2018 unterstützt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA in Kolumbien tausende Venezolaner, welche die Grenze nach Ostkolumbien überquert haben, um der wirtschaftlichen und politischen Instabilität in ihrer Heimat zu entkommen. Die bereitgestellte Hilfe entspreche ADRA Kolumbien zufolge einem Wert von über 2,5 Millionen US-Dollar und stelle das grösste Projekt dar, das die adventistische Hilfsorganisation im Land je durchgeführt habe.

Jüngste Statistiken der Regierung gingen davon aus, dass in der letzten Zeit mehr als 1,1 Millionen Venezolaner nach Kolumbien ausgewandert seien. Sie bildeten inzwischen 30 Prozent der Bevölkerung in den an Venezuela angrenzenden Regionen. Etwa 23 Prozent dieser Migranten hätten sich in der Hauptstadt Bogotá niedergelassen, 41 Prozent lebten unter inakzeptablen, unsicheren Bedingungen, wie Gabriel Villarreal, Geschäftsführer von ADRA Kolumbien, in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Adventist World erklärte.

Kostenlose medizinische Untersuchungen
„Uns fiel der Zustrom von Menschen auf, und wir bemerkten, dass viele ohne entsprechende Unterlagen ins Land kamen und für einen bestimmten Zeitraum keinen Zugang zu medizinischer Versorgung in Kolumbien hatten. Also haben wir ein Projekt entwickelt, um tausenden Venezolanern kostenlose Gesundheitshilfe anzubieten“, sagte Villarreal.

Die Hilfe umfasse kostenlose medizinische Untersuchungen, gegebenenfalls Labortests und Medikamente für Tausende von Familien in Bucaramanga und Medellín, der zweitgrössten Stadt Kolumbiens. Die Untersuchungen würden vom Personal der beiden dortigen adventistischen Krankenhäuser durchgeführt. Bisher hätten schätzungsweise 10.200 Personen von dem Angebot Gebrauch gemacht, 5.000 in Medellín und 5.200 in Bucaramanga. In Bucaramanga und Medellín würden dank der Organisation durch ADRA-Mitarbeiter jeweils etwa 500 bis 600 Personen pro Monat von den jeweiligen Teams aus medizinischen Fachkräften untersucht. Die Hilfe sei mit den Behörden vor Ort abgestimmt, die venezolanischen Migranten ermittelten, welche die medizinische Versorgung benötigten, informierte Villarreal.

Hygiene, kochen und wohnen
ADRA habe ausserdem bereits 2.500 Sets mit Hygieneartikeln, 2.500 Kochausrüstungen mit Töpfen, Tellern und Geschirr sowie 2.500 Wohnausstattungen, die Matratzen und Bettwäsche einschliessen, verteilt. ADRA Kolumbien könne durch Spenden im ganzen Land auch andere Projekte unterstützen, um Venezolanern bei der Migration nach Kolumbien zu helfen.

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David Williams, Harvard Professor und Mitglied der National Academy of Sciences am Weltkongress © Foto: Adventist News Network ANN

USA: 3. Adventistischer Weltkongress zu Gesundheit und Lebensstil

Loma Linda, Kalifornien/USA | 23.07.2019 | APD | Gesundheit & Ethik

Mehr als 800 medizinische Fachleute, Gesundheits- und Lebensstilberater sowie adventistische Kirchenleiter aus 90 Ländern trafen sich vom 9. bis 13. Juli im südkalifornischen Loma Linda/USA zum 3. Weltkongress zu Gesundheit und Lebensstil. Der Kongress stand unter dem Motto «Dein Denken, dein Körper» («Your Brain, Your Body»), wie Adventist Review AR, nordamerikanische Kirchenzeitschrift, berichtete.

«Wir wollen die Bedeutung der Verbindung von Denken, Körper, Seele, Sozialem und Emotionalem betonen und wir wollen auch zeigen, wie der Lebensstil all das beeinflusst», sagte Dr. med. Landless, Leiter der adventistischen Gesundheitsdienste der Weltkirchenleitung am Koordinatorentreffen vor dem Kongress.

Psychische Gesundheit wurde vernachlässigt
«Die psychische Gesundheit ist enorm wichtig und muss entstigmatisiert werden», so Landless. Depressionen, eine Hauptursache für viele Erkrankungen in der Welt, sei in Vergangenheit auch von Adventisten vernachlässigt worden, weil zu wenig Wert auf ein ganzheitliches Wohlbefinden gelegt worden sei.

Menschen mit besonderen Bedürfnissen integrieren
Landless forderte auch, dass «Menschen mit Behinderungen jeglicher Art gleichbehandelt werden müssen». Die Weltkirchenleitung habe deshalb 2015 den „Dienst für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ geschaffen.

Alzheimer – kostenlose Medizin gegen kognitiven Rückgang
«Bewegung beeinflusst die Vermehrung neuer Neuronen und erhöht die Produktion von Molekülen, die aus Neuronen stammen, die Lernen und Gedächtnis, bzw. das Erinnerungsvermögen beeinflussen», sagte der Harvard-Professor und Forscher David Williams im ersten Fachvortrag. Williams, ist kürzlich in die National Academy of Sciences gewählt worden. Alzheimer habe seit einem Jahrzehnt die höchsten Zuwachsraten aller Krankheiten. Die Daten zeigten einen Anstieg der Todesfälle aufgrund von Alzheimer zwischen 2000 und 2013 um 71 Prozent, sagte Williams.

Bewegung fördert kognitive Funktionen
Die moderne Medizin neige dazu, auf pharmakologische Unterstützung als hauptsächliche Behandlungsoption von Alzheimer zurückzugreifen, sagte Williams. Bewegung und Ernährung könnten aber ebenso helfen, den kognitiven Rückgang abzuwehren und den Gesamtzustand einer Person zu verbessern, auch wenn die Krankheit fortschreite, so der Mediziner. «Bewegung ist eine untersuchte Behandlungsoption für leichte kognitive Beeinträchtigungen (Mild Cognitive Impairment, MCI)», sagte Williams. Bewegung könne helfen, die kognitiven Funktionen einer Person zu verbessern, weil sie die Durchblutung erhöhe und den Schwund (Atrophie) des Hippocampus zu verhindern scheine, die für das episodische Gedächtnis unerlässlich sei, sagte er.

Diese Aussage basiere auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, da Bewegung mit verbesserter Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit, ausführenden Funktionen und mit dem Gedächtnis verbunden sei.

«Ein Spaziergang auch im Winter»
Für Siebenten-Tags-Adventisten sei dies nichts Neues, stellte Williams fest und zitierte die Mitbegründerin der adventistischen Kirche, Ellen G. White, die vor mehr als einem Jahrhundert schrieb: «Ein Spaziergang, auch im Winter, wäre für die Gesundheit vorteilhafter als alle Medikamente, die die Ärzte verschreiben können».

«Die Dauer und Intensität der Bewegung spielt keine Rolle für den Eintritt von vorteilhaften Nutzeffekten», erläuterte Williams. «Jede Bewegung, die wir durchführen, kann dazu beitragen, unsere kognitiven Funktionen zu verbessern.»

Das gleiche gelte auch für die Ernährung, so Williams. Eine mediterrane Ernährung, die grünes Blattgemüse, Nüsse, Beeren und Vollkorn bevorzuge, trage zur Verbesserung kognitiver Funktionen bei.

Adventisten leben länger
Gary E. Frazer, der bis vor kurzem noch die zweite Forschungsstudie an 96.000 Siebenten-Tags-Adventisten im Alter zwischen 30 und 112 Jahren leitete (AHS-2), versicherte den Teilnehmern der Konferenz: „Adventisten haben weiterhin einen Langlebigkeitsvorteil“. Dies decke sich mit älteren Ergebnissen aus kalifornischen Studien, die zeigten, dass adventistische Männer 7,3 Jahre und Frauen 4,4 Jahre länger als die durchschnittliche Bevölkerung lebten. Für Adventisten, die sich vegetarisch ernährten, stiegen diese Unterschiede auf 9,5 und 6,1 Jahre an (laut einer statistischen Erhebung aus 2018 leben 19 Prozent der weltweiten Kirchenmitglieder vegetarisch).

Kalzium und Milchprodukte
Als „interessant“ bezeichnete Frazer auch die Studienergebnisse bezüglich Kalzium und Milchprodukten. Er stellte fest, dass Menschen, die mehr Kalzium konsumierten, ein viel geringeres Risiko für Darmkrebs aufwiesen. Diejenigen mit höherem Milchkonsum hätten ebenfalls ein geringeres Risiko für Darmkrebserkrankungen. Das Gegenteil sei jedoch beim Thema Prostatakrebs der Fall. Vorläufige Ergebnisse deuteten darauf hin, dass diejenigen, die mehr Milchprodukte konsumierten, ein höheres Risiko für Prostatakrebs zeigten. Auch zeigten die vorläufigen Ergebnisse, dass Konsumenten von Milchprodukten einen signifikanten Anstieg des Brustkrebsrisikos im Vergleich zu denen aufwiesen, die wenig oder gar keine Milchprodukte zu sich nähmen.

Religion und Gesundheit
Die Studien der AHS-2 zeigten auch, dass religiöse Überzeugungen und die sich daraus ergebenden Wertvorstellungen einen direkten Einfluss auf die Gesundheit hätten. Ein positiv geführtes geistliches Leben vermindere Depression und erhöhe wahrscheinlich die Widerstandsfähigkeit gegen Widrigkeiten des Lebens. Zusammengefasst sei das Fazit der Studie, dass die Anbetung eines liebenden Schöpfergottes und der Dienst an anderen von Vorteil für geistige Gesundheit und indirekt auch für körperliche Gesundheit sei.

Dienst für Menschen mit besonderen Bedürfnissen
Zum ersten Mal war auch die Abteilung „Dienste für Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ („Special Needs Ministries“) an den Weltkongress angebunden. Ein ganzer Tag im Anschluss an den Gesundheitskongress war diesem Thema gewidmet. Der Fokus liege bei dieser Arbeit darauf, die Würde des Menschen wieder herzustellen, so Larry R. Evans, Leiter der Abteilung bei der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten. Er legte Wert auf die Tatsache: „Wir sind ein Möglichkeitsdienst und kein Behindertendienst.“ Evans differenzierte die Begriffe „Würde“ und „Respekt“: „Respekt“, so Evans, „wird durch die eigenen Handlungen verdient; aber Würde ist angeboren, unabhängig davon, ob die Person blind, taub oder körperlich oder geistig behindert ist.“

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Psychiater Torben Bergland, stellvertretender Leiter der Gesundheitsabteilung der adventistischen Weltkirchenleitung © Foto: Adventist News Network ANN

Adventistischer Psychiater äussert sich zu Fanatismus

Silver Spring, Maryland/USA | 23.07.2019 | APD | Gesundheit & Ethik

Am 3. Adventistischen Weltkongress zu Gesundheit und Lebensstil, der vom 9. bis 13. Juli im südkalifornischen Loma Linda/USA stattfand, referierte der Psychiater Torben Bergland, stellvertretender Leiter der Gesundheitsabteilung der Weltkirchenleitung, am 12. Juli darüber, wie fanatisches Denken funktioniert und wie es verhindert werden kann.

Bergland zitierte aus dem Merriam-Webster-Wörterbuch und sagte: «Fanatismus ist eine Einstellung oder ein Verhalten, das vor allem durch übermässige Begeisterung, unvernünftigen Eifer oder ungezähmte und übertriebene Auffassungen zu einem Thema zum Ausdruck kommt». Gleichzeitig warnte der Psychiater davor, dass es nicht darum gehe, anderen Etiketten zu verteilen, sondern um etwas, für das wir alle ein Potenzial hätten. Er forderte die Kirche auf, Fanatismus zu vermeiden und sich darauf zu konzentrieren, in Jesus Ausgewogenheit zu finden.

Das Problem der Fehlbarkeit
Torben Bergland zitierte den Gelehrten H. J. Perkinson und sagte, dass «Fanatismus eine Flucht vor der Fehlbarkeit ist, und ein Mensch zu sein, bedeutet, fehlbar zu sein». Unsere Fehlbarkeit sei eine Realität, die schwer zu akzeptieren sei, weil alle gerne perfekt wären. Aber auch wenn alles, was Gott geschaffen hat, vollkommen ist, so Bergland, «ist alles, was die Menschheit macht, unvollkommen, unzulänglich».

Perkinson habe daran erinnert, dass der Mensch seinen Zustand der Fehlbarkeit ignorieren und erklären könne, dass sein Wissen der Wahrheit entspreche und dass seine Handlungen richtig seien. Mit anderen Worten, er kann behaupten, wie Gott zu sein. «An diesem Punkt wird er zum Fanatiker», sagte der Psychiater.

Fanatiker sind anti-aufklärerisch
Basierend auf Perkinson erklärte Bergland, dass ein Fanatiker rechthaberisch sei, indem er auf seinen Theorien, seiner Ideologie und seinen Lösungen bestehe. Der Fanatiker ist auch ein Obskurant bzw. anti-aufklärerisch, da er Argumente, Fakten oder Konsequenzen ignoriere oder nicht wahrnehmen könne, die seine Lösungsansätze widerlegen würden. «Und schliesslich ist ein Fanatiker autoritär», zitierte Bergland Perkinson: «Wenn er Macht hat, versucht er, seine Ansichten anderen aufzuzwingen.»

Dunning-Kruger-Effekt: Zu unwissend, um zu wissen, dass man unwissend ist
Fanatismus sei oft mit dem Problem der Unwissenheit verbunden, bei dem «die Unwissenden zu unwissend sind, um zu wissen, dass sie unwissend sind», sagte Bergland. Er verwies auf den Dunning-Kruger-Effekt, bei dem «leistungsschwache Personen in vielen sozialen und intellektuellen Bereichen sich ihrer mangelnden Expertise weitgehend nicht bewusst zu sein scheinen». («Als Dunning-Kruger-Effekt wird die systematische fehlerhafte Neigung relativ inkompetenter Menschen bezeichnet, das eigene Wissen und Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen», Wikipedia). Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibe ein doppeltes Problem, da die Betroffenen durch ihr «unvollständiges und fehlgeleitetes Wissen sie zu Fehlern führe, aber dieselben Defizite verhinderten auch, dass sie erkennen würden, wann sie Fehler machten und andere Menschen eine weisere Entscheidung treffen würden», erklärte Bergland.

Mit Verweis auf E. Hoffer, amerikanischer Moral- und Sozialphilosoph, sagte Torben Bergland, dass der Fanatiker nicht durch einen Appell an seine Vernunft und sein moralisches Empfinden von seiner Sache abgebracht werden könne, aber er habe keine Schwierigkeiten, plötzlich und unkontrolliert von einer heiligen Sache zur anderen zu wechseln. «Er kann nicht überzeugt, sondern nur bekehrt werden», so Bergland.

Ein Fanatiker, erklärte Bergland laut AR, führe oft Akte der Selbstverleugnung durch, die ihm das Recht zu geben scheinen, hart und gnadenlos gegenüber anderen zu sein. Er zitierte Hoffer noch einmal: «Das Bewusstsein für Fehler und Unzulänglichkeiten verleitet die Frustrierten dazu, bei ihren Mitmenschen bösen Willen und Bosheit zu erkennen. Wir versuchen normalerweise, bei anderen die Fehler aufzudecken, die wir in uns selbst verstecken.»

«Wenn Menschen sehr verurteilend sind, sehr hart zu anderen, frage ich mich, wovor sie sich verstecken oder davonlaufen», sagte Bergland. «Wenn jemand scheinbar zu sehr auf eine bestimmte Sünde fokussiert ist, frage ich mich, ob die Person selbst tatsächlich mit genau dieser oder einer ähnlichen Sache zu kämpfen hat.»

Adventisten, Gesundheit und Fanatismus
Die Mitbegründerin der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und Autorin Ellen G. White hatte ein tiefes Verständnis für Fanatismus, bemerkte Bergland. Obwohl White für Ernährungs- und andere Veränderungen zur Verbesserung der Gesundheit eingetreten sei, habe sie erklärt, dass das Ausufern in die Extreme «der Wunsch und Plan Satans» sei.

Sie habe laut Bergland in ihrem Buch "Evangelisation" geschrieben, dass unser Feind diejenigen zu uns hereinbringen wolle, die in die äussersten Extreme gehen werden - Menschen mit engstirnigen Ansichten, die kritisch und spitz seien und sehr hartnäckig, ihre eigenen Vorstellungen davon vertreten würden, was Wahrheit bedeute. Und sie habe hinzugefügt: «Sie werden fordernd sein und versuchen, strenge Pflichten zu erzwingen und grosse Anstrengungen in Angelegenheiten von untergeordneter Wichtigkeit zu leisten. Gleichzeitig vernachlässigen sie die gewichtigeren Angelegenheiten des Gesetzes - Urteilsvermögen und Barmherzigkeit sowie die Liebe zu Gott».

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Friedrich Siegmund-Schultze © Foto: EAK

Friedrich Siegmund-Schultze wieder mehr Beachtung schenken

Bonn/Deutschland | 23.07.2019 | APD | Personen

Die evangelische Friedensarbeit hat an den vor 50 Jahren verstorbenen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze erinnert und sein friedensethisches Wirken sowie gewaltfreies Handeln gewürdigt. „Friedrich Siegmund-Schultze ist einer der ganz grossen Friedensethiker, dessen Arbeiten es verdient hätten, dass sie wieder stärkere Beachtung nicht nur in der Theologie finden würden“, betonte Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Ein Theologe, der schon im Ersten Weltkrieg zur Versöhnung aufrief
Der 1885 in Görlitz geborene Friedrich Siegmund-Schultze engagierte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg für den Frieden. Bereits 1910 betonte er, dass das Christentum den organisierten Massenmord nicht heiligsprechen könne, sondern erklären müsse, dass Krieg führen gegen den Willen Jesu sei. Sein Augenmerk galt der Völkerverständigung und der Ökumene. Siegmund-Schultze gehörte zu den Initiatoren einer internationalen Konferenz in Konstanz, auf der im August 1914, unmittelbar bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der „Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen“ gegründet wurde, der Vorläufer des Internationalen Versöhnungsbundes. „Friedrich Siegmund-Schultze war einer der wenigen Theologen, nicht nur in Deutschland, die auch während des Ersten Weltkriegs nicht müde wurden, Versöhnung zwischen den Weltkriegsgegnern zu predigen und für Verständigung und Frieden einzutreten“, informierte Renke Brahms.

Ein Gegner der deutschen Wiederbewaffnung
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich Friedrich Siegmund-Schultze nachdrücklich für ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung ein und wandte sich entschieden gegen eine deutsche Wiederbewaffnung. „Für Friedrich Siegmund-Schultze war Kriegsdienstverweigerung eine Gewissensentscheidung, die der Staat zu schützen hatte“, meinte Lutz Krügener, der Friedensbeauftragte der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und einer der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK). Darum habe er sich immer wieder auch gegen Einschränkungen des Artikels 4, Absatz 3 des Grundgesetzes, in dem das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen festgeschrieben ist, gewehrt. 1957 gehörte Siegmund-Schultze zu den Initiatoren der Zentralstelle für Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen und wurde deren erster Vorsitzender.

Ein ungewöhnlicher Mensch
In Fragen der Kriegsdienstverweigerung sah der Theologe auch die Kirchen in einer Pflicht. So schrieb Siegmund-Schultze 1950, dass ein Christ wachen Gewissens „heute die Kriegsdienstverweigerung als die richtige persönliche Haltung vor Gott und den Menschen“ erkennen werde. „Dafür hat er sich eingesetzt und engagiert, auch gegen Widerstände aus Politik, Kirche und Gesellschaft“, so Lutz Krügener. Darum sei es richtig gewesen, dass die EAK mit dem seit 1994 von ihr verliehenen „Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln“ an diesen Theologen erinnere, fügte der EAK-Sprecher hinzu.

Der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann bezeichnete Friedrich Siegmund-Schultze, der am 11. Juli 1969 in Soest verstarb, als einen der ungewöhnlichsten Menschen, denen er begegnet sei. „Die Arbeit und das Wirken dieses Friedenstheologen darf nicht in Vergessenheit geraten, das ist unsere Aufgabe. Friedrich Siegmund-Schultze ist auch 50 Jahre nach seinem Tod noch immer hochaktuell“, betonte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms.

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Rektor Prof. Dr. Roland Fischer mit Prof. Dr. Daniel Bendix (v.l.) © Foto: Andrea Cramer/ThHF

Adventisten: Neuer Professor an der Hochschule Friedensau

Friedensau/Deutschland | 23.07.2019 | APD | Personen

Am 19. Juni überreichte Professor Dr. Roland Fischer, Rektor der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau (ThHF) bei Magdeburg/Deutschland, an Dr. Daniel Bendix, Dozent für „Global Development“ (Globale Entwicklung) im Fachbereich Christliches Sozialwesen, die Ernennungsurkunde zum Professor.

Wie die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Friedensauer Hochschule mitteilte, ist Professor Bendix seit März 2019 an der ThHF tätig. Zuvor forschte und lehrte er an der Freien Universität Berlin und an der University of Manchester sowie an den Universitäten Jena und Kassel. Sein Forschungs- und Lehrgebiet umfasst „Globale Entwicklung“. Er hat sich insbesondere mit den Auswirkungen kolonialer Machtverhältnisse auf die deutsche Entwicklungspolitik im In- und Ausland beschäftigt. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in dem Buch „Global Development and Colonial Power – German Development Policy at Home and Abroad“ im Londoner Verlag Rowman & Littlefield International (2018). Derzeit forscht er zu den Möglichkeiten transnationalen Widerstands gegen Landgrabbing (Landraub) mit dem Fokus auf Mali.

Friedensauer Hochschule
Die Theologische Hochschule Friedensau wurde 1899 gegründet und ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. In den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie können verschiedene Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, und ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Weitere Informationen: www.thh-friedensau.de

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Fribo und Dominik demnächst mit einem eigenen Kanal auf YouTube © Foto: Johannes Feldmann/Hope Media

„HopeTV Kinder“: neuer YouTube-Kanal

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 23.07.2019 | APD | Medien

Der adventistische Fernsehsender HopeTV startet mit „HopeTV Kinder“ einen neuen YouTube-Kanal, der Videos für Kinder anbietet. Ab 26. Juli werden auf diesem Kanal alle Folgen von „Fribos Dachboden“ zu sehen sein. Ausserdem soll es ab 1. Januar 2020 eine neue Kinderserie mit täglich neuen Folgen geben.

„Fribos Dachboden“ ist eine Sendereihe des Hope Channels für Kinder im Grundschulalter. Fribonius Maximilian Balthasar von Einzahn ist ein Holzwurm und wohnt auf einem Dachboden in Süddeutschland. Zusammen mit seinem Freund Dominik entdeckt er tolle Dinge und sie lesen in einem grossen alten Buch spannende Geschichten. Ausserdem sind da noch Carla und Wilma, die basteln, kochen, bauen und experimentieren, sowie viele neue Akteure bei Fribo.

HopeTV
HopeTV ist ein Sender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der von Hope Media (Stimme der Hoffnung e. V.) mit Sitz in Alsbach-Hähnlein betrieben wird. Der Sender gehört zur internationalen Senderfamilie Hope Channel, die 2003 in den USA gegründet wurde und aus mittlerweile 52 nationalen Sendern besteht. Weitere Informationen: www.hopetv.de

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Symbolbild © Foto: Gerd Altmann/Pixabay

YouTube bei der Vermarktung von Online-Videos vorn

Stuttgart/Deutschland | 23.07.2019 | APD | Medien

YouTube ist wichtigster Verbreitungsweg für Online-Videos, Facebook verliert an Relevanz und Instagram wird immer wichtiger. Das sind einige der Ergebnisse des aktuellen Web-TV-Monitors 2019, der im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) erstellt wurde.

Sozialen Medien kommt eine zentrale Rolle bei der Vermarktung von Onlinevideo-Inhalten zu. Während YouTube von 90 Prozent der Video-Anbieter genutzt wird, gefolgt von Facebook (71 Prozent) und Instagram (59 Prozent), hat sich die Anzahl der Video-Angebote mit einer eigenen Web-Präsenz seit 2014 halbiert. Für 51 Prozent der Anbieter stellt daher die YouTube-Monetarisierung auch die wichtigste Erlösquelle dar. Daneben bieten vor allem die grossen Reichweiten auf Instagram ein hohes Monetarisierungspotenzial. Die insgesamt 1.900 untersuchten Video-Influencer haben eine Brutto-Reichweite von rund 175 Millionen Followern. Etwa 12 Prozent der Video-Uploads auf Instagram enthalten bereits Werbeplacements.

Hohes Marktwachstum erwartet
Die hiermit verbundenen Erwartungen sind gross: Nach Schätzung von Goldmedia wird der Markt für Online-Videowerbung bis 2023 auf über eine Milliarden Euro netto wachsen. 80 Prozent der befragten Onlinevideo-Anbieter melden bereits heute gestiegene Abrufzahlten, 40 Prozent sogar starke Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr.

Eine moderne Regulierung ist unverzichtbar
„Die Studienergebnisse unterstreichen eindrucksvoll die rasante Geschwindigkeit, mit der sich der Web TV-Markt entwickelt. Der Anteil der Angebote mit linearen Live-Streams wächst dabei besonders deutlich“, sagte Dr. Wolfgang Kreissig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK). „Der Ruf der Anbieter nach Rechtsklarheit ist für uns Bestätigung und Ansporn, die intensiven Bemühungen für eine zeitgemässe, moderne Regulierung von Onlinevideo-Angeboten voranzutreiben“, so Kreissig. Mehr als die Hälfte aller Befragten hatten „Unklare rechtliche Rahmenbedingungen“ als grösstes Hemmnis für den Onlinevideo-Markt genannt.

Über die Studie
Der Web-TV Monitor wird von der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia und Bertram Gugel im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der LFK erstellt und steht kostenfrei zur Verfügung unter www.webtvmonitor.de, www.blm.de und www.lfk.de.

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Emmy Award für „Love for Lexi“ © Foto: Loma Linda University Health

USA: Emmy Award für TV-Serie mit adventistischer Klinik

Loma Linda, Kalifornien/USA | 23.07.2019 | APD | Medien

Eine Folge der TV-Serie „Life on the Line“ hat einen Emmy der National Academy of Television Arts & Sciences gewonnen. Wie Loma Linda University Health (LLUH) berichtete, wurde die Episode „Love for Lexi“ über einen südkalifornischen Teenager, der eine Herztransplantation erhielt, mit dem bedeutendsten Fernsehpreis der Vereinigten Staaten in der Kategorie „Gesundheit/Wissenschaft“ ausgezeichnet. Die TV-Serie „Life on the Line“ dokumentiert reale Geschichten über Hoffnung und Mut im Krankenhausalltag von Loma Linda University Health, einer Gesundheitseinrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten.

Die Episode „Love for Lexi“ dokumentiert das Leben einer 16-Jährigen, deren Herz bereits Wochen nach der Diagnose einer seltenen Form einer Herzerkrankung zum Stillstand kam. Sie sollte eine Herztransplantation bekommen und wurde im Kinderkrankenhaus der Loma Linda Universität behandelt. Die Episode zeigt ihre Geschichte durch die Augen ihrer Ärzte und ihrer Familie, die alle um ihr Leben kämpften. Lexi erhielt schliesslich eine lebensrettende Herztransplantation und wurde gesund.

Life on the Line
„Life on the Line“ ist eine Fernsehserie, die fesselnde Geschichten über Hoffnung und Mut aus dem Bereich von Loma Linda University Health dokumentiert. Laut LLUH gewährt die Serie einen einzigartigen Einblick in das Leben derjenigen, die mit einer immensen Tragödie konfrontiert sind. Bereits im Jahr 2016 gewann „Life on the Line“ den ersten Emmy in der Kategorie „Gesundheit/Wissenschaft“. 2017 wurde die Serie sogar mit sieben Emmy-Awards ausgezeichnet. Der diesjährige Preis war der 14. Emmy der Produktionsfirma Mound City Films.

Loma Linda University Health (LLUH)
Die 1905 gegründete Loma Linda University Health, eine Organisation der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, umfasst die acht Fakultäten der Loma Linda Universität mit mehr als 4.400 Studierenden aus über 80 Ländern, die sechs Krankenhäuser des LLU Medical Center sowie mehr als 900 Fakultätsärzte in Südkalifornien. Loma Linda University Health bietet nach eigenen Angaben über 100 akademische Programme an und versorgt jährlich über 40.000 Patienten stationär und 1,5 Millionen ambulant.

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Symbolbild © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: «So machen Kirchen Schlagzeilen»

Ostfildern/Deutschland | 23.07.2019 | APD | Buchrezensionen

Markus Baumgartner (Hrsg.), So machen Kirchen Schlagzeilen: Praxisbuch besser kommunizieren. Basel, Friedrich Reinhardt Verlag 2018, 288 Seiten, Hardcover, 19,80 CHF (17,80 EUR), ISBN 978-3-7245-2309-3

Der gelernte Bankkaufmann, Journalist und Kommunikationsberater Markus Baumgartner fasst in dem von ihm herausgegebenen Buch 30 Jahre Medienerfahrung zusammen. Baumgartner und seine Mitautoren möchten den Freikirchen helfen, ihre Kommunikation zu verbessern. Das ist nach Meinung des Herausgebers auch dringend nötig: «Christliche Kirchen führen heute ein Nischendasein, gesellschaftlich an den Rand gedrängt, unfähig, Antworten zu geben auf die Fragen, welche die Öffentlichkeit beschäftigen» (S. 7). Das Buch will daher eine Diskussion anstossen sowie Christen und Kirchen dazu motivieren, gesellschaftsrelevanter zu werden.

Aufmachung
Auf knapp 300 Seiten wird das Thema «besser kommunizieren» entfaltet. Dabei wirkt die Gestaltung des Buches mit grossem Schriftsatz, dickem Papier und manchmal nicht wirklich relevanter bunter Bebilderung gewöhnungsbedürftig. In 13 Kapiteln (plus Vorwort und Anhang) umreissen die Autoren den Umgang von Freikirchen mit den Medien und umgekehrt. Wissenschaftliche Grundlage der Ausführungen sind unter anderem zwei Studien und eine Image-Umfrage zur Thematik. Positive und negative Medienauftritte werden vorgestellt. Sie belegen, dass es Kirchen auch heute noch möglich ist, die öffentliche Diskussion durch ihre Kernbotschaften mitzuprägen.

Aufbau und Inhalt
Der zum Teil biographische Beitrag «Sind wir von dieser Welt?» von Willy Surbeck widmet sich der Zeitgeschichte des Schweizer Radios und der widerständigen Medienarbeit des letzten Jahrhunderts. Der Beitrag „Wie sogar die Bibel Schlagzeilen macht“ von Wolfgang Wettstein über einen kontroversen Bibelspot im Jahr 2003 zeigt die Herausforderung, die Botschaft der Bibel gelungen in den Medien zu präsentieren.

Image von Freikirchen
Wissenschaftliche Basis des Buches sind zwei bisher unveröffentlichte Studien über das Image von Freikirchen in der Deutschschweiz. 2015 wurde eine quantitative Inhaltsanalyse zum Thema «Gutmensch, Frömmler oder Fundamentalisten?» am Institut für Angewandte Medienwissenschaften der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eingereicht. Dazu wurden 331 Beiträge von über 1.500 Zeichen in 17 Medientiteln der wichtigsten Medien in der Deutschschweiz untersucht.

Die zweite Studie unternahm Jörg Stolz, Professor für Religionssoziologie an der Universität Lausanne, im Jahr 2014. Sie trägt den Titel: «Religiosität und Spiritualität in der Ich-Gesellschaft». Das Fazit war zu erwarten: In überregionalen Medien werden Freikirchen praktisch nicht genannt. In lokalen Medien werden sie zumeist positiv erwähnt anhand ihres sozialen Engagements. Es werden ebenso Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2016 des Schweizer Forschungsinstitutes gfs vorgestellt, die zeigen, dass Freikirchen «für die meisten Menschen in der Schweiz nicht gesellschaftsrelevant» (S. 68) seien.

In Deutschland sehe es kaum besser aus, konstatiert Andreas Malessa in seinem Beitrag «Kommunizieren Christen in Deutschland besser?» und betrauert das Negativimage der Evangelikalen und deren Manko: «Die Evangelikalen haben so kein positiv besetztes Piktogramm, kein allgemein sympathisch verstehbares, im Wortsinn bedeutsames Logo ihres Glaubens» (S. 87).

Peter van Wijlen geht in seinem Beitrag «Die Kirchen im gesellschaftlichen Abseits» den Gründen nach, warum Kirchen medial erfolglos bleiben. Zum einen stünden fromme Christen «für ‚kein Sex vor der Ehe‘, sie sind gegen Homosexualität und gegen Abtreibung» (S. 93). Der Autor führt auch andere Beispiele aus dem jüngeren Mediengeschehen aus der Schweiz an, wo sich Christen seiner Meinung nach in ein schlechtes Licht gesetzt hätten.

Markus Baumgartner schreibt in seinem Artikel «Der Kampf um Aufmerksamkeit» über die Schwierigkeit der Kirchen, in einer modernen Kommunikationsgesellschaft überhaupt wahrgenommen zu werden. Die Kirchenkultur sei abgeschottet und läge im Clinch mit dem Mainstream der Gesellschaft. Statt Inhalte zu präsentieren werde manchmal nur «Fassaden-PR» (S. 117) betrieben. Er liefert fünf praktische Tipps für den Umgang mit Medien (S. 124) und stellt das «Leidenschaft-Relevanz-Modell» des Kommunikationsberaters Alexander Gligorijevic vor. Als positives Medienbeispiel wird der US-Pastor Rick Warren erwähnt. In weiteren Beiträgen zeigt Baumgartner Bespiele, wie positive Medienauftritte möglich sind, wie Kirche ihre «Sprachfähigkeit» neu erlernen kann, und wie der Schweizer Kultpfarrer Ernst Sieber Wort mit Tat ideal verbunden hat. Die letzten Beiträge des Herausgebers widmen sich dem Umgang mit den Sozialen Medien und der Krisenkommunikation. In einem Nachwort wird Jesus als Marketing-Genie vorgestellt.

Perspektive und Vision
Das Buch beschreibt zwar eine Perspektive aus der Schweiz, die Kommunikations-prinzipien sind aber im ganzen deutschsprachigen Raum anwendbar. Obwohl das Buch auch einige Checklisten enthält, stellt der Herausgeber fest, das Werk sei kein einfaches Kirchen-Marketing-Rezeptbuch. Es möchte vielmehr das eigene Verhalten kritisch hinterfragen und ändern. Das Ziel, nämlich ganz frech eine selbstkritische Diskussion innerhalb der Freikirchen anzuregen, statt der «Wagenburg-Mentalität» zu verfallen, wird das Buch durch seine fundierten Informationen und gezielten Provokationen hoffentlich erreichen. Die Vision des Herausgebers, die Botschaft von Jesus solle wieder positive Schlagzeilen machen und die Kernbotschaften des Evangeliums mögen in den Medien erneut diskutiert werden, bleibt vermutlich weiterhin idealistisch. Jedem in der kirchlichen Kommunikationsarbeit Engagierten sei das Praxisbuch «So machen Kirchen Schlagzeilen» zur Lektüre empfohlen.

Claudia Mohr

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