Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 2/2020 - FEBRUAR 2020 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 2/2020 - FEBRUAR 2020

Medienkonferenz zur Gründung von «United4Rescue»: H. Bedford-Strohm (EKD, 2.v.li.), L. Orlando (Palermo, 3.v.li.) © Foto: Stephan G. Brass/APD

Schweiz: Reformierte und Katholiken unterstützen zivile Seenotrettung

Bern/Schweiz | 24.02.2020 | APD | Schweiz

Angesichts der Bilder von Menschen, die auf der Flucht vor Kriegen, Armut und dem Klimawandel das Mittelmeer überqueren und in Seenot geraten, seien aus christlicher Sicht Menschenliebe und Barmherzigkeit gefragt, schreibt der Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS in einer Medienmitteilung. Dies sei der Grund weshalb sich der Rat der EKS hinter die Seenotrettung stelle und das Bündnis «United4Rescue» unterstütze. Die Schweizer Bischofskonferenz SBK verfolge mit grosser Sorge die Entwicklung der Seenotrettung im Mittelmeer und unterstütze das Bündnis mit 10.000 Franken, heisst es in einer SBK-Mitteilung.

Laut EKS sei die Seenotrettung eine humanitäre Pflicht und staatliche Aufgabe. Dennoch seien die offiziellen europäischen Missionen praktisch zum Erliegen gekommen. Deshalb hätten private Organisationen diese Aufgabe übernommen. Gemäss dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR kamen im letzten Jahr von den über 90.000 Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer 1.300 Menschen ums Leben.

«Die Tatsache, dass Menschen vor unseren Augen den Tod finden, ist nicht akzeptabel», sagt Gottfried Locher, Präsident der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz. Den menschlichen Tragödien dürfe nicht tatenlos zugesehen werden: «Vor den Toren Europas ertrinken Menschen auf der Suche nach einer friedvollen Zukunft. Täglich. Helfen wir mit, Leben zu retten – in Gottes Namen.»

Rat EKS und Schweizer Bischofskonferenz unterstützen «United4Rescue»
In diesem Sinne stellt sich der Rat hinter die staatliche und die zivile Seenotrettung. Er hat beschlossen, das Bündnis «United4Rescue», das von der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD mitinitiiert worden ist, zu unterstützen. Das Bündnis zielt darauf ab, eine zivile Seenotrettungsaktion zu ermöglichen und auf diese entschlossene Weise die Lücke zu schliessen, welche die faktisch fehlende staatliche Seenotrettung hinterlässt. Der Rat EKS stelle sich ausdrücklich hinter die vier Ziele und Forderungen des Aktionsbündnisses: Recht auf Seenotrettung, keine Kriminalisierung der Seenotrettung, faire Asylverfahren und sichere Häfen. Das Aktionsbündnis wird auch vom Präsidium der Schweizer Bischofskonferenz SBK unterstützt. Die SBK spendet einen finanziellen Beitrag von 10'000 Franken. Ein Beitritt zum Aktionsbündnis entspreche nicht der Praxis der SBK.

«Es geht nicht um lieb sein – sondern um Recht».
Leoluca Orlando, Bürgermeister der italienischen Hafenstadt Palermo, der bei der Gründung des Bündnisses «United4Rescue» am 3. Dezember 2019 in Hamburg anwesend war, beschrieb sehr eindringlich die Sorge um die in Seenot geratenen Menschen. Seenotrettung sei ein Menschenrecht, sagte er: „Es geht nicht um lieb sein – sondern um Recht.“

Soforthilfe für in Europa angekommene Flüchtlinge
Die Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz engagiere sich neben der Seenotrettung auch für die in Europa angekommenen Flüchtlinge: Die menschenunwürdigen Zustände in völlig überfüllten Auffanglagern an den europäischen Aussengrenzen verlangten nach einer direkten humanitären Antwort. Im Sinne einer Soforthilfe werde die EKS Flüchtlingsprojekte von reformierten Kirchen in Griechenland unterstützen. Ein symbolischer finanzieller Beitrag gehe auch an das Aktionsbündnis «United4Rescue» – Gemeinsam Retten!

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Symbolbild: Stacheldraht mit Herz © Foto: fulcrumgcw auf Pixabay

Einstehen gegen die Bestrafung von Solidarität und Nächstenliebe

Zürich/Schweiz | 24.02.2020 | APD | Schweiz

Der umstrittene Artikel 116 des Ausländergesetzes beschäftigt Politik und Gerichte. Am 12. März wird in La Chaux-de-Fonds der Rekurs von Pastor Norbert Valley verhandelt, der wegen uneigennütziger Hilfe für einen Menschen in Not gebüsst wurde. Ebenfalls im März wird sich wahrscheinlich der Nationalrat mit einer Gesetzesrevision auseinandersetzen, um solche Fälle künftig zu vermeiden, schreibt die Kommunikationsabteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz SEA in sea aktuell und bekräftigt gemeinsam mit dem Réseau évangélique suisse SEA-RES ihre Unterstützung für dieses Anliegen.

Die geltende Schweizer Gesetzgebung verbietet die Unterstützung von Menschen, die sich illegal in der Schweiz aufhalten, selbst wenn sie aus humanitären Gründen erfolgt. Dies bekam auch der Pastor und ehemalige Präsident der SEA-RES Norbert Valley zu spüren: Er wurde gebüsst, weil er einem befreundeten Mann aus Togo die Schlüssel zu einer leerstehenden Wohnung und etwas Geld gegeben hatte. Sein Rekurs gegen diese Verurteilung wird am 12. März verhandelt. Die SEA-RES unterstützt Norbert Valley und ruft dazu auf, an der öffentlichen Anhörung um 8.30 Uhr im «Hotel de Ville» von La Chaux-de-Fonds teilzunehmen. Besonders Pfarrpersonen könnten mit ihrer Präsenz ein Zeichen der Solidarität mit ihrem Kollegen setzen, schreibt die SEA.

Für die SEA-RES sei es stossend, dass in einem Land mit einer langen humanitären Tradition die uneigennützige Hilfe für Menschen in Not verboten ist. Sie hat zusammen mit der Heilsarmee und dem Verband Freikirchen Schweiz VFG bereits im November die Bundespolitik aufgefordert, Nächstenliebe nicht länger zu bestrafen. Es sei zu hoffen, dass die im Parlament hängige Initiative von Ständerätin Lisa Mazzone eine Mehrheit finden werde, hofft die SEA. Lisa Mazzone fordert, dass der betreffende Artikel 116 des Ausländergesetzes so angepasst wird, «dass Personen, die Hilfe leisten, sich nicht strafbar machen, wenn sie dies aus achtenswerten Gründen tun».

Um dem Anliegen, das voraussichtlich in der kommenden Frühjahrssession im Nationalrat diskutiert wird, Nachdruck zu verleihen, hat Amnesty International eine E-Mail-Aktion gestartet: Mit wenigen Klicks und innert fünf Minuten können die Nationalrätinnen und Nationalräte des eigenen Kantons angeschrieben und aufgerufen werden, für die Initiative und damit für die Abschaffung des sogenannten Solidaritätsdelikts zu stimmen.

Zur Email-Aktion von Amnesty International: https://extranet.amnesty.ch/de/aktiv-sein/kampagnen/2019/kampagne-frei/schreiben-an-nationalraetinnen

Mehr Informationen zum Fall von Pastor Norbert Valley:
https://www.each.ch/medienmitteilungen/naechstenliebe-darf-nicht-bestraft-werden/

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Stephan Münch, Pastoralassistent der adventistischen Kirchgemeinden in Baar, Brunnen und Luzern © Foto: privat

Neuer Pastoralassistent für die Adventgemeinden in der Innerschweiz

Zürich/Schweiz | 24.02.2020 | APD | Schweiz

Nach fünf Jahren Theologiestudium hat Stephan Münch (32) Anfang 2020 seine Arbeit bei der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Deutschschweiz begonnen. Er arbeitet während zwei Jahren als Pastoralassistent in den adventistischen Kirchgemeinden in der Zentralschweiz, in Baar, Brunnen und Luzern. Damit absolviert er den praktischen Teil seiner Ausbildung als adventistischer Pastor.

Stephan Münch arbeitet mit dem Bezirkspastor und Mentor Tim Selinger zusammen. Gemeinsam betreuen sie die adventistische Kirchgemeinde in Baar, mit 55 Mitgliedern, die Gemeinde in Brunnen mit 19 Mitgliedern, sowie die Gemeinde Luzern mit 131 Mitgliedern. Bei den Adventisten wird man durch die Glaubenstaufe Kirchenmitglied. Kinder adventistischer Eltern werden nicht als Mitglieder gezählt.

«Ich habe mich schon immer gern in der Pfadfinder- und Jugendarbeit, sowie im Gemeindeleben im Allgemeinen eingebracht. Es fasziniert mich, wie Menschen sich verändern, wenn sie mit Jesus und Gottes Wort in Berührung kommen. Nun kann ich das, was ich am liebsten mache, jeden Tag tun», sagte Münch gegenüber dem APD.

Er werde in den drei adventistischen Kirchgemeinden nebst den üblichen pastoralen Tätigkeiten in der Seelsorge und beim Predigen auch individuellen Religions- oder Bibelunterricht erteilen, sagte Stephan Münch. Im Weiteren werde er seine Arbeit vorwiegend auf die Jugendlichen fokussieren, indem er sich lokal, wie auch in der gesamten Deutschschweiz, in der Adwaarbeit (Pfadfinder) sowie für Teens und Jugendliche engagiere.

Werdegang
Der gebürtige Deutsche ist im Bundesland Baden-Württemberg aufgewachsen und hat dort die Schulen besucht. Nach dem Abitur absolvierte er von 2007 bis 2009 die Fachschule für Sozialpädagogik in Freudenstadt, verbrachte anschliessend ein Jahr an der Josia-Missionschule in Isny/Allgäu, schloss 2012 als Technischer Assistent der Bautechnik und Statik das Technische Berufskolleg ab und studierte von 2014 bis 2019 Theologie am adventistischen Seminar Schloss Bogenhofen, in Oberösterreich. Das Seminar ist eine Bildungseinrichtung, die von den Adventisten in Österreich und der Deutschschweiz gemeinsam getragen wird. Stephan Münch schloss mit einem Bachelor in Theology (B.Th.) ab. Die zweijährige Zeit als Pastoralassistent ist der praktische Teil der Ausbildung adventistischer Pastoren und Pastorinnen.

Stephan Münch ist verheiratet mit Tamar. Er liebt das Handwerken, Reisen, Kochen, Geocachen und beobachtet gerne Vögel.

Berufliche Perspektive
Nach positivem Abschluss der zweijährigen Zeit als Pastoralassistenten erhalten adventistische Pastoren und Pastorinnen einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nach weiteren zwei bis drei Jahren werden Pastoren ordiniert (ordained Minister), was in der adventistischen Kirche eine Einsegnung für eine weltweite pastorale Tätigkeit bedeutet. Pastorinnen werden segnend beauftragt (commissioned Minister), was einer vollständigen Beauftragung als Pastorin innerhalb der zuständigen regionalen Kirchenleitung (Vereinigung) entspricht. Gemäss einem Beschluss vom Dezember 2015 der Kirchenleitung in der Deutschschweiz sind gesegnete Pastorinnen ihren ordinierten Kollegen bezüglich Kompetenzen und Pflichten, mit Ausnahme minimer Differenzen, gleichgestellt. Pastorinnen können demnach Gemeinden leiten, Hochzeiten, Beerdigungen, das Abendmahl und Taufen durchführen und werden auch lohnmässig wie die ordinierten Pastoren eingestuft.

Webseiten der adventistischen Kirchgemeinden im Bezirk
Adventgemeinde Baar: https://baar.adventgemeinde.ch/
Adventgemeinde Brunnen: https://brunnen.adventgemeinde.ch/
Adventgemeinde Luzern: https://luzern.adventgemeinde.ch/

Ökumenische Kontakte
Die Adventisten sind Mitglied der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) und haben den Gaststatus in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK-CH). In sechs kantonalen Arbeitsgemeinschaften Christlicher Kirchen (BL/BS, GE, SH, TI, VD, ZH) sind sie Mitglieder oder haben den Gaststatus. In der Deutschschweiz sind sie im Beobachterstatus des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz, «VFG - Freikirchen Schweiz».

Adventisten in der Schweiz
Eine Vorläufergemeinde der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist 1867 in Tramelan/Jura entstanden. 1883 wurden in Basel und Tramelan offiziell die ersten Adventgemeinden gegründet. Im Jahre 1901 wurden die Kirchengemeinden in der Schweiz entsprechend der Sprachzugehörigkeit in zwei «Vereinigungen» aufgeteilt: in die «Deutschschweizerische Vereinigung» mit Sitz in Zürich und in die «Fédération de la Suisse Romande et du Tessin» mit Sitz in Renens/VD. Beide Verwaltungsregionen bilden gemeinsam die nationale Kirchenleitung «Schweizer Union».

Ende Dezember 2018 lebten 4.757 erwachsen getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz. Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Freikirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat), in 54 Kirchgemeinden und sechs Gruppen. Weltweit sind mehr als 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Mehr Informationen über die Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz:
https://www.adventisten.ch/adventisten/

Statistische Angaben zu den Adventisten weltweit (auf Englisch):
https://www.adventistarchives.org/quick-statistics-on-the-seventh-day-adventist-church

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Symbolbild - Kerzen © Foto: Benjamin Lukic/churchphoto.de/APD

Adventisten fassungslos über Terroranschlag in Hanau

Ostfildern/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Der Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland, Pastor Werner Dullinger (Ostfildern bei Stuttgart), äussert sich fassungslos über den rassistisch motivierten Terroranschlag mit elf Todesopfern in Hanau. „Es gibt keine rationale Erklärung für solch eine abscheuliche Tat. Mit Erschütterung, Entsetzen und Unverständnis reagieren wir als Freikirche auf dieses brutale und menschenverachtende Geschehen in Hanau. Unsere Gebete und unser Mitgefühl gelten den Opfern und deren Angehörigen.“

Dullinger weiter: „Wir trauern mit den Angehörigen und bitten um Genesung für die durch diese Tat an Leib und Seele verletzten Menschen.“ Er hoffe insbesondere, dass die Überlebenden in ihrem Umfeld den Beistand und die Unterstützung erfahren, die ihnen helfen, dieses Trauma zu verarbeiten.

Mit grosser Besorgnis nehme die Freikirchenleitung wahr, dass Hass und Feindseligkeit in vielerlei Varianten mittlerweile einen öffentlichen Platz in unserer Gesellschaft eingenommen hätten. Populistische, hetzerische und menschenverachtende Kommunikationsweisen vermittelten den Eindruck, im öffentlichen Raum, in Politik und Religion wieder salonfähig geworden zu sein und bildeten die ideologische Basis für Gewalt.

Deshalb sieht es der Kirchenleiter als christliche Pflicht an, dagegen deutlich und kompromisslos die Stimme zu erheben. Adventisten verurteilten jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Der Terroranschlag in Hanau sei ein Angriff auf uns alle, auf die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit aber auch auf die Unantastbarkeit der Würde jedes Menschen. In unserer Gesellschaft sollten daher Hassbotschaften und Verschwörungstheorien kein Gehör finden. Dieses Menschenbild in die jeweilige Gegenwart zu übersetzen sei eine Aufgabe, die Adventisten mit allen, die sich für Menschlichkeit und Frieden einsetzen, teilen.

„In unserem christlichen Leben darf es keinen Platz für Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit geben. Die grosse ethnische und kulturelle Vielfalt gehört zu unserem Selbstverständnis als weltweite Kirche. Jeder Mensch ist, unabhängig von seinen Merkmalen, nach dem christlichen Menschenbild ein Ebenbild Gottes, dessen Leben und Integrität es zu achten und zu schützen gilt“, so Dullinger.

Siebenten-Tags-Adventisten
Die weltweite protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ging aus der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts hervor. Gegenwärtig zählt sie über 21 Millionen erwachsene Mitglieder in 215 Ländern und Territorien der Erde. In der Bundesrepublik Deutschland sind rund 35.000 Mitglieder in 555 Gemeinden organisiert. Ihre einzige Glaubensgrundlage ist die Bibel.

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Kranzniederlegung an Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ am Stuttgarter Nordbahnhof – Pastoren W. Dullinger (li.) & J. Naether © Foto: Anne-Kristin Werner/APD

Adventisten publizieren Erklärung zum Holocaust-Gedenktag

Stuttgart/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Die Kirchenleitungen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (Nord- und Süddeutscher Verband NDV und SDV) haben anlässlich des 75. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 eine gemeinsame Erklärung mit dem Titel „Eine bleibende Verpflichtung“ beschlossen. Dadurch möchten sie die Vergangenheit des „Dritten Reiches“ reflektieren, um daraus Schlüsse für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen. Als Zeichen des Gedenkens legten die Präsidenten der adventistischen Kirchenleitungen in Deutschland (NDV und SDV) am 27. Januar an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“, in Stuttgart, einen Kranz nieder.

Kranzniederlegung
Gemeinsam mit Pastor Werner Dullinger, dem Präsidenten des Süddeutschen Verbandes, legte Pastor Johannes Naether, Präsident des Norddeutschen Verbands der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, an der Gedenkstätte „Zeichen der Erinnerung“ am inneren Nordbahnhof in Stuttgart einen Kranz nieder und verlas die Erklärung „Eine bleibende Verpflichtung“. Die im Jahr 2006 eingeweihte Gedenkstätte erinnert an die mehr als 2.500 jüdischen Opfer aus Württemberg, Hohenzollern, Baden und etwa 250 Sinti und Roma, die von dort in Konzentrationslager im Osten Europas deportiert wurden.

An der Kranzniederlegung nahm auch Susanne Jakubowski, Vorstandsmitglied der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, als Vertreterin der jüdischen Gemeinde teil. Frau Jakubowksi erinnerte an die historischen Ereignisse der NS-Zeit sowie an die anschliessende Befreiung der Konzentrationslager durch die Alliierten. Sie habe selbst zwei ihrer Grosseltern im Zuge der NS-Deportationen verloren, sagte Jakubowksi.

Erklärung „Eine bleibende Verpflichtung“
In der Erklärung der Freikirche wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert: der ermordeten Juden, Sinti und Roma, der Zeugen Jehovas, der verschleppten Slawen und Zwangsarbeiter, der Homosexuellen, der politischen Gefangenen, der Menschen mit Behinderungen und weiterer Opfergruppen. „Diese wurden durch das nationalsozialistische Regime mit seiner antisemitischen und rassistischen Ideologie entrechtet, gefoltert, ermordet.“ In das Gedenken mit eingeschlossen sind jene Frauen und Männer, „die aktiv und mutig gegen die Diktatur der Unmenschlichkeit Widerstand leisteten“.

Die Stimme gegen jede Gefahr der Wiederholung erheben
Erneut wird bekannt, wie schon in einer Erklärung der Adventisten in Deutschland und Österreich zur NS-Zeit aus dem Jahr 2005, „dass wir gegenüber dem jüdischen Volk und allen Verfolgten durch unser Versagen schuldig geworden sind“. Das Gedenken an die Opfer der Gewalttaten der Vergangenheit „ist uns eine bleibende Verpflichtung“. Es gelte die Stimme gegen jede Gefahr der Wiederholung dieser Unmenschlichkeit zu erheben, etwa wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, ihres Geschlechts oder aus anderen Gründen abgewertet würden. „Wir lehnen auch Worte politischer Verantwortungsträger ab, die offen oder verdeckt antisemitisch, fremdenfeindlich oder menschenfeindlich sind.“

Leben und Integrität eines Menschen achten und schützen
Es dürfe im christlichen Leben von Siebenten-Tags-Adventisten keinen Platz für Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit geben. In der Erklärung wird daran erinnert: „Die grosse ethnische und kulturelle Vielfalt gehört zu unserem Selbstverständnis als weltweite Kirche.“ Jeder Mensch sei, unabhängig von seinen Merkmalen, nach dem christlichen Menschenbild ein Ebenbild Gottes (1. Mose 1,26), „dessen Leben und Integrität es zu achten und zu schützen gilt“. Dieses Menschenbild in die jeweilige Gegenwart zu übersetzen sei eine Aufgabe, „die wir mit allen, die sich für Menschlichkeit einsetzen, teilen.“

Die Erklärung „Eine bleibende Verpflichtung“ steht im Internet zum Herunterladen zur Verfügung:
https://www.adventisten.de/utility/dokumente-und-stellungnahmen/

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Sitz der adventistischen Kirchenleitung in Wien © Foto: Adventisten Österreich

Österreich: Adventisten strukturieren Kirche in drei Regionen um

Wien/Österreich | 24.02.2020 | APD | International

Unter dem Titel «Strukturveränderung nach biblischem Vorbild» schreiben die Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich in der Kirchenzeitschrift «Adventisten aktuell» vom Februar 2020, dass die Gesamtkirchenleitung (Unionsteam) seit Monaten berate, wie sie den «Veränderungen in der Gesellschaft» begegnen und in dieser «relevant sein» könne. Die Kirche stehe vor Herausforderungen, auf die es keine einfachen Antworten gebe. Hintergrund ist auch der im Artikel erwähnte moderate Zuwachs bei der Mitgliederzahl. Damit die Kirchenleitung in Österreich näher an den Kirchgemeinden sei und deren Aufgaben besser fördern könne, werde das Land ab Herbst 2020 in drei adventistische Kirchenregionen mit Regionalleitungen aufgeteilt.

Als biblisches Vorbild wird die Restrukturierung im Volk Israel angeführt, als Mose dem Rat seines Schwiegervaters Jethro folgend, die Verantwortung für das Volk auf kleinere Bereiche aufgeteilt hat.

Drei Kirchenregionen
Bei der Aufteilung sei die Grösse der einzelnen Kirchenbezirke und Bundesländer berücksichtigt worden. Zudem hätten sie versucht, „drei Regionen zu schaffen, die geographisch sinnvoll sind und deren Anzahl an Gemeinden und Mitarbeitern ähnlich gross ist“, schreibt die Kirchenleitung.

REGION OST: Wien, Niederösterreich und das nördliche Burgenland mit 1.880 Mitgliedern, 22 Kirchgemeinden, die von neun Pastoren begleitet werden. Regionalleitung: Pastor Felix Metonou.

REGION SÜD: Kärnten, Osttirol, Steiermark und das südliche Burgenland mit 1.044 Mitgliedern, 15 Kirchgemeinden und fünf Gruppen, die von acht Pastoren begleitet werden. Regionalleitung: Pastor Markus Gritschenberger.

REGION WEST: Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg mit 1.354 Mitgliedern, 19 Kirchgemeinden und vier Gruppen, die von neun Pastoren begleitet werden. Regionalleitung: Pastor Helge Külls.

Unter dem Titel «Blick in die Zukunft» schreiben die Kirchenleiter: «Wir glauben, als Adventgemeinde in Österreich durch diese neue Struktur die Basis dafür zu schaffen, wirksamer für unsere Mitmenschen zu arbeiten. Wir wünschen uns, dass Jesus bald wiederkommt und unsere Bewegung bis dahin einen verändernden Beitrag in unserer Gesellschaft leistet, sodass noch viele Menschen das Leben mit ihm entdecken können.»

Mitgliederstatistik
Per 31. September 2019 zählte laut «Adventisten aktuell» die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich 4.278 Mitglieder, die in 55 Kirchgemeinden und neun Gruppen organisiert sind und von 26 Pastoren begleitet werden. In der Berichtsperiode 2018/2019 ist ein Zuwachs der Mitgliederzahl um 16 und in der Vorjahresperiode 2017/2018 um 22 Personen zu verzeichnen.

Einige Hundert Kinder und Jugendliche sind in der Mitgliederzahl nicht enthalten, da die protestantische Kirche keine Kinder tauft, sondern ihnen den Entscheid zum Kirchenbeitritt in einem Alter überlässt, wenn sie sich selbst entscheiden können. Die Adventisten feiern den Gottesdienst am biblischen Ruhetag, dem Samstag (Sabbat). Weltweit sind mehr als 21 Millionen Personen durch die Glaubenstaufe Mitglieder der Kirche geworden.

Zur Aufrechterhaltung und Förderung der adventistischen Kirche in Österreich seien 2019 knapp zehn Millionen Euro / 10,6 Millionen Franken aufgewendet worden.

Zur Webseite der Adventisten in Österreich: https://www.adventisten.at/
Zur Webseite der adventistischen Weltkirchenleitung: https://www.adventist.org/

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Logo des Europäischen Büros für Kriegsdienstverweigerung (EBCO) © EBCO-beoc.org

Weiterhin Diskriminierung von Kriegsdienstverweigerern in Europa

Bonn/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Die Schweiz verschärft den Zugang zum Zivildienst massiv. - Auch im letzten Jahr sind in europäischen Ländern Menschen, die aus Gewissensgründen den Kriegsdienst verweigerten, zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt worden. Darauf weist das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung (EBCO) in seinem Jahresbericht 2019 hin.

Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung offen missachtet
„Für zahlreiche Kriegsdienstverweigerer war 2019 ein Jahr, das in erster Linie von Rückschritten und einem fehlenden politischen Interesse an der Verwirklichung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung geprägt war“, bedauert EBCO-Präsident Friedhelm Schneider (Mannheim), der für die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) dem Europäischen Büro für Kriegsdienstverweigerung angehört. In vielen Ländern spiele das Recht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen, obwohl es als Menschenrecht anerkannt sei, keine Rolle in der Politik, sondern werde stattdessen offen missachtet.

So verfolge beispielsweise die Türkei weiterhin Kriegsdienstverweigerer und ignoriere die seit 2006 zugunsten türkischer Verweigerer ergangenen Urteile des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, erläuterte der EBCO-Präsident. Auch Aserbeidschan hätte sein beim Beitritt zum Europarat 2001 versprochenes Gesetz über einen Ersatzdienst zum Wehrdienst bisher nicht verabschiedet. Zuletzt habe im Oktober 2019 der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte betont, dass Aserbeidschan damit weiter gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstosse.

Verschärfung und Rückschritte
Nach wie vor bestehe auch unter anderem in der Ukraine, in Russland und in Griechenland eine Diskriminierung von Menschen, die aus Gewissensgründen den Militärdienst verweigern würden, kritisierte Friedhelm Schneider. In Griechenland habe sich nach dem Regierungswechsel die Situation wieder verschärft. Gleiches gelte für das türkisch besetzte Nordzypern, wo im vergangenen Januar der dortige Ministerrat einen Gesetzentwurf vorgelegt hatte, der das Recht auf eine Kriegsdienstverweigerung enthielt, nach einem Regierungswechsel nun aber wieder zurückgezogen worden sei.

Schweiz verschärft den Zugang zum Zivildienst massiv
Das Europäische Büro für Kriegsdienstverweigerung bedauere zudem in seinem Jahresbericht, dass sowohl der Ständerat wie auch der Nationalrat der Schweiz Ende vergangenen Jahres Änderungen des Zivildienstgesetzes befürwortet hätten, die den Zugang zum Zivildienst massiv verschärfen sollen.

Damit will der Bundesrat den Zivildienst gegenüber dem Militärdienst weniger attraktiv machen und verhindern, dass - wie in den vergangenen Jahren - Soldaten und vor allem Offiziere im gleichen Mass von der Armee zum Zivildienst wechseln.

Es bleibe daher ein ernstes Problem, dass Staaten, welche die EU-Grundrechtecharta oder die Europäische Menschenrechtskonvention oder beide Dokumente unterzeichnet hätten, dennoch ungestraft das Recht auf Kriegsdienstverweigerung verletzen könnten. Das schade der Glaubwürdigkeit europäischer Menschenrechtspolitik, so der EBGO-Präsident.

EBCO
EBCO wurde 1979 in Brüssel als Dachverband für nationale Verbände von Kriegsdienstverweigerern in Europa gegründet, um das Recht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen als Menschenrecht zu fördern. Jedes Jahr veröffentlicht EBCO einen Jahresbericht zur Situation der Kriegsdienstverweigerung in Europa. Friedhelm Schneider, Pfarrer und früherer Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz, ist seit 2011 EBCO-Präsident.

Der EBCO-Jahresbericht 2019 kann in englischer Sprache bei https://ebco-beoc.org/sites/ebco-beoc.org/files/attachments/2020-02-14-EBCO%20_Annual_Report_2019.pdf heruntergeladen werden.

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Daniel Heinz, M.A., Ph.D, Leiter des Historischen Archivs für Europäische Adventgeschichte © Foto: ThHF

Viele Anfragen ans Kirchenarchiv der Europäischen Adventgeschichte

Friedensau/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Täglich erhält das Historische Archiv der Europäischen Adventgeschichte in Friedensau/Deutschland Post aus Europa und anderen Teilen der Welt. Gemeinsam mit dem Zentralarchiv der Weltkirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (General Conference Archives) in Silver Spring/USA sind dies die einzigen historischen Archive mit internationaler Bedeutung.

Laut Daniel Heinz, Leiter des Historischen Archivs der Europäischen Adventgeschichte, kommen Anfragen meist zu speziellen Daten, Persönlichkeiten, Orten und Begebenheiten, die den promovierten Theologen dazu veranlassen, in die Tiefen der adventistischen Kirchengeschichte einzutauchen und akribisch Antwort zu geben. Das könne durchaus auch in Englisch oder Russisch sein.

Zwei grosse internationale Kirchenarchive
Die adventistische Weltkirche (GK) verfügt zur Zeit über zwei grosse historische Archive, die internationale Bedeutung haben: das Zentralarchiv der adventistischen Weltkirchenleitung (General Conference Archives) in Silver Spring/USA und das Archiv an der Theologischen Hochschule Friedensau, das von der teilkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten für Mitteleuropa (Intereuropäische Division EUD, Bern) getragen und finanziert wird. Es ist für ganz Europa und für die von Europa aus betreuten Arbeitsfelder (Afrika, Naher und Mittlerer Osten) die erste Anlaufstelle, um Informationen zur Geschichte der adventistischen Kirchgemeinden zu sammeln. In Europa gibt es kein vergleichbares überregionales Zentralarchiv der Adventisten wie das Historische Archiv in Friedensau. Auch weltweit sind beide Einrichtungen mit ihrer inter- und übernationalen Ausrichtung einzigartig.

Geschichte des Historischen Archivs
Das Historische Archiv in Europa (gegründet 1937 in Hamburg, zerstört im Juli 1943 durch einen Bombenangriff, wiedereröffnet 1980 in Darmstadt, seit 1997 in Friedensau) ist sogar vom Gründungsdatum her älter als das GK-Kirchenarchiv in den USA, das offiziell 1973 eingerichtet wurde. Weder in Süd- oder Mittelamerika, Afrika oder Asien, wo die Adventgemeinden rasant wachsen, gibt es bislang länderübergreifende adventistische Zentralarchive, die für ganze Kontinente zuständig sind.

Daniel Heinz, M.A., Ph.D. (geb. 1957), studierte Theologie am Seminar Schloss Bogenhofen (Österreich) und an der Andrews University (USA). Seit 1997 ist er Leiter des Historischen Archivs der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa und Dozent an der Theologischen Hochschule Friedensau. Er schrieb zahlreiche Bücher zur Geschichte der Freikirchen, wie zum Beispiel: „Ludwig Richard Conradi. Missionar, Evangelist und Organisator der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa“. In mehreren Gremien arbeitet er mit, wie in der Arbeitsgruppe „Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts“ und der Russischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Religiöser Pazifismus und Opfer des Stalinismus“.

Führungen durch das Historische Archiv sind am Tag der offenen Tür möglich. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich in eineinhalb Jahren, am 6. Juni 2021.

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Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt © Foto: Schulzentrum Marienhöhe

Adventistisches Schulwesen in Deutschland wächst

Lüneburg/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Durch die Neugründung der Adventistischen Bekenntnisschule in Müllheim/Baden im letzten Jahr gibt es jetzt an zwölf Standorten in Deutschland allgemeinbildende Schulen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler an diesen Bildungsstätten habe sich laut der Februar-Ausgabe 2020 der Freikirchenzeitschrift „Adventisten heute“ um 4,4 Prozent auf 1.212 erhöht. Die Akzeptanz dieser Schulen sei auch daran erkennbar, dass über 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus nichtadventistischen Familien kämen.

Gegenwärtig gibt es in Deutschland die Adventistischen Bekenntnisschulen in Heilbronn (Grundschule), Herbolzheim nördlich von Freiburg (Grund- und Realschule), Isny im Allgäu (Grund- und Gemeinschaftsschule), Mannheim (Grundschule), Murrhardt nordöstlich von Stuttgart (Grund- und Realschule), Rastatt (Grund- und Realschule), Zeutern in der Gemeinde Ubstadt-Weiher im Landkreis Karlsruhe (Grund- und Realschule), Müllheim (Grundschule) und Nürnberg (Grundschule). Weitere adventistische Bildungsstätten sind die Andrews Advent-Grundschule Solingen, die Adventschule Oberhavel in Oranienburg (Oberschule mit Grundschulteil) sowie das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt (Gymnasium, Realschule und Grundschule).

Laut dem Beauftragen für Schulen im Norddeutschen Verband der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Christian Fischer (Hannover), bestehe derzeit ein Gründungsprojekt für eine Grundschule im Heidekreis nördlich von Hannover.

Die grösste Bildungseinrichtung ist das bereits 1925 gegründete Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt mit 753 Schülerinnen und Schülern, die kleineste die erst seit Herbst 2019 bestehende adventistische Bekenntnisschule Müllheim mit fünf Kindern. An den adventistischen allgemeinbildenden Schulen in Deutschland unterrichten insgesamt 158 Lehrkräfte in Voll- oder Teilzeit.

Weitere Bildungsangebote der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
Neben den allgemeinbildenden Schulen unterhält die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg (ThHF) mit rund 200 Studierenden aus über 30 Nationen. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden.

Die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege des adventistischen Krankenhauses „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf verfügt über 68 Ausbildungsplätze.

Kindertagesstätten gibt es in Berlin, Fürth, München, Penzberg und Bad Aibling. Eine Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) befindet sich in Neuburg/Donau und ein Familienzentrum in Penzberg/Bayern.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält auch ein Religionspädagogisches Institut (RPI) zur Materialerstellung für den Kindergottesdienst und Religionsunterricht. Zudem gibt es ein Gemeindefernstudium zur theologischen Qualifizierung von Mitgliedern der Siebenten-Tags-Adventisten. Das Institut für Weiterbildung (IfW) richtet sich mit seinen Angeboten an Gemeindemitglieder, Pastorinnen und Pastoren sowie haupt- und ehrenamtliche Führungskräfte.

In Deutschland gibt es rund 35.000 mündig getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 555 örtlichen Adventgemeinden. Weitere Informationen unter www.adventisten.de.

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Rehabilitationszentrums AdventHealth Waterman in Tavares, Florida, USA © AdventHealth News

Florida/USA: Adventistisches Reha-Zentrum eröffnet

Orlando, Florida/USA | 24.02.2020 | APD | International

Anfang Januar wurde die Eröffnung des neuen Rehabilitationszentrums AdventHealth Waterman in Tavares, Florida/USA, gefeiert. Die stationäre Einrichtung hat 12-Betten. Das Zentrum ist eine Erweiterung des bestehenden Komplexes auf dem Gelände in Tavares und wurde mit 85 Millionen US-Dollar finanziert, berichtet die gemeinnützige Gesundheitsorganisation AdventHealth, eine Einrichtung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Seit der Bebauung des Geländes vor 15 Jahren sei das Erweiterungsprojekt finanziell betrachtet die zweitgrösste Investition in eine Gesundheitseinrichtung in der Geschichte des Landkreises.

Das neue stationäre Reha-Zentrum von AdventHealth Waterman ist spezialisiert auf Schlaganfall, Hirn- und Rückenmarksverletzungen sowie auf Patienten mit Herzleiden, Amputationen, neurologischen Erkrankungen und Atembeschwerden. Diese Patienten benötigen täglich eine etwa dreistündige Therapie und multidisziplinäres Fachwissen, um zu genesen. Auch in der Rehabilitation bietet diese Einheit den Patienten die neuesten technischen Errungenschaften. Mit der Eröffnung dieses Zentrums ist AdventHealth Waterman auf 299 Betten angewachsen.

"Wir freuen uns, diese stationäre Reha-Einrichtung zu eröffnen. Dies ist eine ganz neue Art von Dienstleistung und die einzige im Landkreis“, so der Geschäftsführer der Reha-Einrichtung, J. Coomes. Für den positiven Genesungsverlauf der Patienten sei es wesentlich, dass das Zentrum in der Nähe ihres Zuhauses liegt, wo die Familie weiterhin für sie da sein kann. Früher mussten Patienten und Familien in andere Landkreise reisen, um diese Leistungen zu erhalten. Jetzt können Patienten aus dem Lake County Gebiet (Florida) in der Nähe ihres Wohnortes bleiben und sich innerhalb ihres Landkreises erholen.

Einrichtung
Alle Räume im stationären Reha-Zentrum von AdventHealth Waterman sind Einzelzimmer. Ausserdem umfasst die neue Einheit ein Adipositas-Zimmer mit einem grösseren Eingang und einem Badezimmer, um Patienten mit einem Gewicht von über 340 Kilogramm bequemer zu versorgen. Das stationäre Reha-Zentrum bietet auch Räume im Stil einer Wohnung. Hier können Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes reale Szenarien wie Kochen oder Wäschewaschen üben und neu erlernen.

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Schulzentrum Marienhöhe, Darmstadt © Foto: Schulzentrum Marienhöhe

Adventistisches Schulwesen in Deutschland wächst

Lüneburg/Deutschland | 24.02.2020 | APD | International

Durch die Neugründung der Adventistischen Bekenntnisschule in Müllheim/Baden im letzten Jahr gibt es jetzt an zwölf Standorten in Deutschland allgemeinbildende Schulen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler an diesen Bildungsstätten habe sich laut der Februar-Ausgabe 2020 der Freikirchenzeitschrift „Adventisten heute“ um 4,4 Prozent auf 1.212 erhöht. Die Akzeptanz dieser Schulen sei auch daran erkennbar, dass über 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus nichtadventistischen Familien kämen.

Gegenwärtig gibt es in Deutschland die Adventistischen Bekenntnisschulen in Heilbronn (Grundschule), Herbolzheim nördlich von Freiburg (Grund- und Realschule), Isny im Allgäu (Grund- und Gemeinschaftsschule), Mannheim (Grundschule), Murrhardt nordöstlich von Stuttgart (Grund- und Realschule), Rastatt (Grund- und Realschule), Zeutern in der Gemeinde Ubstadt-Weiher im Landkreis Karlsruhe (Grund- und Realschule), Müllheim (Grundschule) und Nürnberg (Grundschule). Weitere adventistische Bildungsstätten sind die Andrews Advent-Grundschule Solingen, die Adventschule Oberhavel in Oranienburg (Oberschule mit Grundschulteil) sowie das Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt (Gymnasium, Realschule und Grundschule).

Laut dem Beauftragen für Schulen im Norddeutschen Verband der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Christian Fischer (Hannover), bestehe derzeit ein Gründungsprojekt für eine Grundschule im Heidekreis nördlich von Hannover.

Die grösste Bildungseinrichtung ist das bereits 1925 gegründete Schulzentrum Marienhöhe in Darmstadt mit 753 Schülerinnen und Schülern, die kleineste die erst seit Herbst 2019 bestehende adventistische Bekenntnisschule Müllheim mit fünf Kindern. An den adventistischen allgemeinbildenden Schulen in Deutschland unterrichten insgesamt 158 Lehrkräfte in Voll- oder Teilzeit.

Weitere Bildungsangebote der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
Neben den allgemeinbildenden Schulen unterhält die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die Theologische Hochschule Friedensau bei Magdeburg (ThHF) mit rund 200 Studierenden aus über 30 Nationen. Hier können acht Bachelor- und Master-Studiengänge – zum Teil berufsbegleitend – in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden.

Die Akademie für Gesundheits- und Krankenpflege des adventistischen Krankenhauses „Waldfriede“ in Berlin-Zehlendorf verfügt über 68 Ausbildungsplätze.

Kindertagesstätten gibt es in Berlin, Fürth, München, Penzberg und Bad Aibling. Eine Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) befindet sich in Neuburg/Donau und ein Familienzentrum in Penzberg/Bayern.

Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten unterhält auch ein Religionspädagogisches Institut (RPI) zur Materialerstellung für den Kindergottesdienst und Religionsunterricht. Zudem gibt es ein Gemeindefernstudium zur theologischen Qualifizierung von Mitgliedern der Siebenten-Tags-Adventisten. Das Institut für Weiterbildung (IfW) richtet sich mit seinen Angeboten an Gemeindemitglieder, Pastorinnen und Pastoren sowie haupt- und ehrenamtliche Führungskräfte.

In Deutschland gibt es rund 35.000 mündig getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 555 örtlichen Adventgemeinden. Weitere Informationen unter www.adventisten.de.

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Renovierte und aufgestockte «Adventist National School» in Amman, Jordanien © Foto: Andrew McChesney/Adventist Mission

Jordanien: Adventistische Schule verdoppelt Raumangebot

Silver Spring, Maryland/USA | 24.02.2020 | APD | International

Die seit 78 Jahren bestehende Adventist National School in Zentrumsnähe von Amman, der Hauptstadt Jordaniens, wurde am 29. Januar nach der Renovierung und Aufstockung im Beisein von 150 Würdenträgern und Kirchenmitgliedern in der neuen Mehrzweckhalle feierlich eröffnet. Das Raumangebot sei von 1.050 auf 2.150 Quadratmeter, mittels zwei neuer Stockwerke, mehr als verdoppelt worden, berichtete Adventist Review AR, nordamerikanische Kirchenzeitschrift.

Die 1942 eröffnete Adventist National School in Amman unterrichtet derzeit 105 Schüler und Schülerinnen vom ersten bis zwölften Schuljahr. Die Schule sei im Eiltempo während den Sommerferien renoviert und anschliessend um zwei Stockwerke erweitert worden, so AR. Damit werden die Schule in der Lage sein, doppelt so viele Schüler aufzunehmen. Nach dem Unterricht sollen die Schulräume zudem genutzt werden, um eine Reihe von Programmen für die Bevölkerung der Stadt anzubieten, darunter Sprach-, Musik- und Raucherentwöhnungskurse sowie Seminare über gesunde Lebensweise und andere Initiativen zur Verbesserung der Gesundheit. Die Schule befindet sich an der Rainbow Street, die in einem beliebten Ess- und Einkaufsviertel in der Nähe des Stadtzentrums von Amman liegt.

Durch die Erweiterung des Lehrplans wolle die Schule Kindern und Erwachsenen in der Stadt helfen, «eine bessere Lebensqualität zu erlangen und einige ihrer Lebensziele zu erreichen», sagte Pastor Rick McEdward, Präsident der Adventistischen Kirchenleitung für den Nahen Osten und Nordafrika, zu deren Gebiet Jordanien gehört. Der Schulkomplex umfasst auch adventistische Kirchenräume sowie Gästezimmer.

Adventisten in Jordanien
Im überwiegend muslimisch geprägten Jordanien, mit 10,5 Millionen Einwohnern, lebten Ende 2016 rund 185 Mitglieder der protestantischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Die Anzahl adventistischer Kirchgemeinden hat die Weltkirchenleitung nicht publiziert. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist laut AR per königlichem Dekret als religiöse Organisation in Jordanien anerkannt.

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Symbolbild für nachhaltige Ernährung © Foto: Monika Hildebrandt/churchphoto.de

Auswirkungen vegetarischer Ernährung auf den Klimawandel

Loma Linda, Kalifornien/USA | 24.02.2020 | APD | International

Änderungen bei der Wahl der Lebensmittel und Ernährungsmuster wirken sich positiv auf die ökologische Nachhaltigkeit aus. Diese Überzeugung vertritt Dr. Joan Sabaté, Professor für Ernährung und Epidemiologie an der Loma Linda University School of Public Health in Kalifornien/USA. Eine Auswertung von 49 Forschungsstudien bestätige, dass sich eine vegetarische und vegane Ernährung positiv auf die Treibhausgasemissionen sowie Wasser- und Landnutzung auswirke. Die Loma Linda Universität ist eine Einrichtung der weltweiten protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Bei der vorgelegten Auswertung in der internationalen Fachzeitschrift „Advances in Nutrition“ (Fortschritte in der Ernährung) sieht Dr. Sabaté in der Nahrungsmittelproduktion die Hauptursache für erhöhte Treibhausgasemissionen. Sie verbrauche 70 Prozent des Frischwassers und sei für 80 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich. Neben einer Verbesserung der landwirtschaftlichen Technologie und der Verringerung der Lebensmittelabfälle als mögliche Lösungen für diese Umweltprobleme schlägt er eine Umstellung auf eine ovo-vegetarische und vegane Ernährung vor.

Bei der Auswertung der 49 Studien stellte Sabaté weiter fest, dass eine Umstellung von den derzeitigen Ernährungsnormen auf ovo-vegetarische und vegane Ernährung die Treibhausgaswerte um durchschnittlich 35 Prozent, die Landnutzung für die Nahrungsmittelproduktion um durchschnittlich 42 Prozent und den landwirtschaftlichen Wasserverbrauch um durchschnittlich 28 Prozent reduzieren würde. "Viele andere Studien haben die gesundheitlichen Vorteile der vegetarischen und veganen Ernährung klar nachgewiesen. Diese Analyse bestätigt, dass die Umstellung auf diese Ernährungsformen auch deutlich umweltfreundlicher ist", so Sabaté.

Nach seinen Worten stecke der Bereich der nachhaltigen Ernährung und ihrer Umweltauswirkungen noch in den Kinderschuhen. Sabaté selber hat an einer Reihe von Forschungsstudien teilgenommen, die einen klaren Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimafaktoren zeigen. Im Jahr 2017 gehörte er zu einer Gruppe, die eine Studie über die Klimavorteile von Bohnen als Fleischersatz in der Ernährung veröffentlichte. Sabaté und andere Forscher, die im Umwelternährungsprogramm der Loma Linda University Health arbeiten, haben über 30 Forschungsarbeiten veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen der Wahl der Lebensmittel, der ökologischen Nachhaltigkeit und der Gesundheit der Bevölkerung untersuchten.

Sabaté fordert zusätzliche Forschungen darüber, wie sich Veränderungen in der Landwirtschaft auf die Umwelt in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auswirken. Er weist auch auf den Forschungsbedarf hin, bei dem grossflächige landwirtschaftliche Betriebe mit den Praktiken kleinbäuerlicher Familienbetriebe verglichen werden müssen. „In Gesellschaften, in denen der tägliche Fleischkonsum die soziale Norm ist, stellt die drastische Reduzierung des Fleischkonsums eine grosse Herausforderung dar“, sagte Sabaté. „In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen könnte sich der Verzicht auf Fleisch auch nachteilig auf den ohnehin schon marginalen Ernährungszustand dieser Bevölkerungsgruppen auswirken.“

Dass ein Umdenken aufgrund von Klimabedenken stattfindet und die Bereitschaft zur Ernährungsumstellung zunehmend Gehör findet, zeigte Anfang dieses Jahres die Entscheidung, bei der Preisverleihung der Oscars (Golden Globe Awards) Hunderten von Prominenten und Gästen vegane Mahlzeiten zu servieren. Auch bei den „Berliner Filmfestspielen wurden bei der Verleihung der Bären schon die letzten Jahre vegane Speisen serviert“, berichtet das vegane Wirtschaftsmagazin „vegconomist“. Damit würde das öffentliche Bewusstsein und die Gespräche über den Zusammenhang zwischen nachhaltiger Landwirtschaft und Klimawandel verstärkt.

Sabaté leitet das Forschungsprogramm für Umwelternährung an der Loma-Linda-Universität, School of Public Health, in Loma Linda, Kalifornien/USA. Dieses Programm erforscht die Zusammenhänge zwischen den Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen bei der Wahl von Lebensmitteln und versucht, die Nachhaltigkeit, Gesundheit und Gerechtigkeit der Ernährungssysteme zu verbessern. Sabaté war auch einer der Hauptverantwortlichen in einer Studie, die den Verzehr von Walnüssen direkt mit einer signifikanten Senkung des Serum-Cholesterins in Verbindung brachte. Dies wirke sich besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv aus. Die Loma Linda Universität ist eine Einrichtung der weltweiten protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

Die Ende letzten Jahres veröffentlichte Meta-Analyse im Original: Vegetarian Diets: Planetary Health and Its Alignment with Human Health

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Dr. Elissa Kido, La Sierra Universität in Riverside, Kalifornien/USA © Foto: Tor Tjeransen/ADAMS

Adventistische Schüler und Schülerinnen in Nordamerika unter den Besten

Sundvolden/Norwegen | 24.02.2020 | APD | International

Die Studie Cognitive Genesis von Dr. Elissa Kido, Professorin für Bildung und Leiterin des Center for Research on Adventist Education (CRAE) an der La Sierra Universität in Riverside, Kalifornien/USA, bestätigt Schülerinnen und Schülern an adventistischen Schulen ausgezeichnete Leistungen. Dies berichtet die Nachrichtenabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Gebiet Nordeuropas und im Mittelmeerraum, Trans-Europa-Division (TED), über eine Konferenz für Angestellte an Grundschulen und Kindergärten. Rund 150 Personen nahmen an dieser Schulung in Sundvolden teil, etwa 35 Autominuten nordwestlich von Oslo.

Die Studie Cognitive Genesis untersuchte 52.000 Schüler an adventistischen Schulen in den Vereinigten Staaten, auf den Bermudas und in Kanada. Es handelte sich um eine Forschungsarbeit, die über vier Jahre angelegt war. Die getesteten Schülerinnen und Schüler stellten einen Querschnitt der Gesellschaft dar. Das bedeutet, dass die Kinder zwar Privatschulen besuchten, deren Eltern jedoch zumeist nicht der oberen Mittelschicht angehörten. Die Forschung wurde nicht von der adventistischen Freikirche finanziert. Es wurden standardisierte Tests benutzt, die auch in anderen Bereichen Anwendung finden.

Ergebnis
Die Umfrage zeige, so Prof. Kido, dass die Schülerinnen und Schüler adventistischer Schulen in allen Fächern und auf allen Ebenen besser abschneiden, als die der Kontrollgruppe. Das Auffälligste sei jedoch, dass die Schülerinnen und Schüler an adventistischen Schulen in Bezug auf die gemessenen Fähigkeiten sogar besser abschneiden, als man normalerweise erwarten würde. Dieser Effekt werde umso grösser, je mehr Jahre im adventistischen Schulsystem verbracht werden und je mehr Schüler, die von anderen Schulen in adventistische Schulen wechseln, eine deutliche Verbesserung ihrer schulischen Leistungen zeigten.

Die Untersuchung zeige auch, dass es keine Unterschiede in der Leistung bei kleinen und grossen adventistischen Schulen gab. Stadt und Land erbrachten in der Umfrage die gleichen Ergebnisse. Der Mythos, dass die kleinen Schulen den Schülern nicht die gleichen Chancen bieten wie die grösseren, städtischen Schulen, sei damit gebrochen. Überraschend sei auch, dass die Höhe der Dollars pro Schüler keinen grossen Unterschied in den Leistungen der Schüler machte.

Die Erfolgsfaktoren
Dieses Ergebnis sei auf den ganzheitlichen Bildungsansatz der Adventisten zurückzuführen. Tatsächlich sind die schulischen Leistungen bei den Schülern am besten, die einen positiven spirituellen Fokus und eine gute Beziehung zu ihren Eltern hätten und auf ihre eigene Gesundheit achteten. Um diese Ergebnisse weiter zu stützen hat das CRAE deshalb eine Studie in Auftrag gegeben, um den Einfluss der eigenen Weltsicht der Schülerinnen und Schüler auf deren schulischen Leistungen zu untersuchen.

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Pastor Wolfgang Dorn predigt beim Abendgottesdienst der ACK-Delegiertenkonferenz in Augsburg © Foto: Stephan G. Brass/APD

Bayern: Adventisten als Gastmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Augsburg/Deutschland | 24.02.2020 | APD | Ökumene

Im Rahmen ihrer jährlichen Delegiertenkonferenz haben Vorstand und Delegierte der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Bayern (ACK) die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten als Gastmitglied aufgenommen. Die Aufnahme fand am 31. Januar während eines feierlichen Abendgottesdienstes in der evangelischen St.-Ulrichs-Kirche in Augsburg statt.

Der Vorstand der ACK und der Adventisten als auch Delegierte und Gemeindeglieder aus den Mitgliedskirchen nahmen an diesem Gottesdienst teil. Die Verkündigung übernahm Pastor Wolfgang Dorn, Präsident der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern.

Verkündigung: Berufung – Segen – Hoffnung
In Anlehnung an den konziliaren Prozess mit dem Leitmotiv „Bewahrung der Schöpfung“, welches auch vorgegebenes Thema der Delegiertenkonferenz war, legte Dorn den Bibeltext von Apostel Paulus im Römerbrief (Römer 8, 18-22) aus. Dabei wies er auf die Hoffnung nach Erlösung der ganzen Schöpfung hin und deutete daraus eine dreifache Botschaft des christlichen Glaubens: zum einen sei schon in der Schöpfung die Berufung Gottes in die Nachfolge für alle Menschen enthalten. Zum anderen stelle Gott bereits auf den ersten Seiten der Bibel die ganze Schöpfung unter seinen Segen. Es sei eine konfessionsunabhängige Aufgabe aller Christen, an der gemeinsamen Hoffnung der Auferstehung, Wiederkunft und Erneuerung von Gottes guter Schöpfung festzuhalten. Dorn prägte im Zusammenhang mit der Aufnahme den Satz: „Nur wer Nachbarn hat, hat auch ein Zuhause“. Die Adventisten würden in der Gastmitgliedschaft den bewussten und wertschätzenden Dialog mit ihren Nachbarkirchen in Bayern suchen und würden sie auch einladen, den adventistischen Zugang zu Glaube, Theologie und Spiritualität kennenzulernen. Mit Handschlag und viel Applaus wurden die Adventisten im Kreis der Mitglieds- und Gastkirchen willkommen geheissen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Zustimmungsverfahrens hatten bereits am 8. August 2019 die Kirchenleitungen aller Mitgliedskirchen der ACK in Bayern die Aufnahme der Adventisten vier Jahre nach deren Antragstellung einstimmig beschlossen. Der Vorstand der Adventisten in Bayern folgte damit einem Auftrag der Kirchgemeinden in Bayern von 2013 sowie einer Empfehlung ihrer Weltkirchenleitung und der transkontinentalen Kirchenleitung in West- und Südeuropa (Intereuropäische Division/EUD) von 1991, eine entsprechende Gastmitgliedschaft anzustreben. In Deutschland sind die Adventisten mit Ausnahme von Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in allen anderen Bundesländern in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Beobachterstatus, in Gast- oder Vollmitgliedschaft vertreten.

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Der Fisch, ein christliches Symbol © Foto: Susi Bauerndfeind/churchphoto.de

Kasachstan: Ökumenischer Rat der Kirchen gegründet

Astana/Kasachstan | 24.02.2020 | APD | Ökumene

Wie die CBS KULTUR INFO, Basel, berichtet, wurde in der Kasachischen Republik ein Ökumenischer Rat der Kirchen ins Leben gerufen, in dem die russisch-orthodoxe, die katholische und die evangelisch-lutherische Kirche vertreten sind. Die Präsentation des neuen Gremiums in der zentralasiatischen Republik erfolgte in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen.

Dies bestätigte gemäss der in Wien ansässigen Stiftung Pro Oriente der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz des Landes und Bischof von Almaty, der grössten kasachischen Stadt, Jose Luis Mumbiela Sierra, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Fides“: „Der Rat wurde anlässlich der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen der kasachischen Öffentlichkeit präsentiert. Die erste offizielle Sitzung hatte bereits am 13. Januar stattgefunden, am 25. Januar veranstalteten wir ein ökumenisches Gebetstreffen“. Die Initiative, die auch vom Apostolischen Nuntius Francis A. Chullikatt gefördert und unterstützt werde, sei ein wichtiges „Zeichen der Einheit“. Bischof Mumbiela Sierra: „Wir freuen uns sehr, dass die Idee Gestalt angenommen hat, denn dies ermöglicht uns auch, unsere Beziehungen in der Region zu verbessern."

26 Prozent der Bevölkerung in Kasachstan bekennen sich zum Christentum
Den grössten Anteil der Christen in Kasachstan bilden die Mitglieder der Russisch-orthodoxen Kirche. Vertreten sind auch die Armenische Apostolische Kirche, die Griechisch-Orthodoxe Kirche und die Georgische Orthodoxe Apostelkirche. Viele Einwohner osteuropäischer Abstammung in Kasachstan sind Katholiken, somit Teil der Römisch-katholischen Kirche in Kasachstan oder der Kasachischen Griechisch-Katholischen Kirche. Kasachstandeutsche sind meist Lutheraner - Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan - , Adventisten, Baptisten und Mennoniten. Die rund 2.400 erwachsen getauften Adventisten in Kasachstan feiern in 45 Gemeinden den Gottesdienst.

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Dr. Christoph Rösel, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft © Foto: DBG

Neue Lutherbibel weiterhin gefragt

Stuttgart/Deutschland | 24.02.2020 | APD | Bibel

Zuwächse bei den Hörbibeln und bei den Ausgaben für Kinder und Jugendliche sind aktuelle Trends bei den Absatzzahlen der Deutschen Bibelgesellschaft für das Jahr 2019. Von der Lutherbibel 2017 seien inzwischen seit dem Verkaufsstart rund 785.000 Exemplare verkauft worden.

Bei den Kinder- und Jugendausgaben verbreitete die Deutsche Bibelgesellschaft (DBG) im vorigen Jahr 171.000 Exemplare. Das sei ein Plus von 5.000 gegenüber 2018. „Bewährte Ausgaben wie die Kinderbibeln mit Bildern des niederländischen Illustrators Kees de Kort gehören genauso dazu wie viele neu entwickelte Bücher und Medien für alle Altersgruppen“, so der Generalsekretär der DBG, Dr. Christoph Rösel.

Mit 14.500 verkauften Hörbibeln zu 5.500 im Jahr zuvor verzeichnete die Bibelgesellschaft bei den Audio-Medien einen aussergewöhnlichen Anstieg. Besonders nachgefragt war die Lutherbibel 2017 als Hörbuch, gelesen vom Sprecher und Schauspieler Rufus Beck. Dieses Hörbuch ist mit einer Gesamtspielzeit von 98 Stunden als Box mit Audio-CDs und im Mp3-Format verfügbar. Darüber hinaus gibt es unter anderem für die BasisBibel das Neue Testament und die Psalmen sowie Kinderbibeln als Hörbücher.

„Nach den ausgesprochen starken Absatzzahlen zum Start sind die Verbreitungszahlen für die Lutherbibel 2017 im vergangenen Jahr erwartungsgemäss zurückgegangen“, erklärte Rösel. 2019 habe die Bibelgesellschaft 114.000 Exemplare dieser Lutherbibel verbreitet. Weitere Bibelübersetzungen der DBG sind die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel, von der bisher das Neue Testament mit Psalmen sowie weitere Teilausgaben vorliegen. Davon seien insgesamt 123.000 Exemplare verbreitet worden.

Dass die Lutherbibel 2017 weiterhin nachgefragt werde, zeigten nach Ansicht Rösels zum Beispiel auch die Downloadzahlen für die App „Die-Bibel.de“. Inzwischen wurden für die Bibel als App für Tablets und Smartphones über 450.000 Downloads gezählt. Die App enthält neben der Lutherbibel auch die Gute Nachricht Bibel und die BasisBibel.

Ein weiterer Schwerpunkt im Programm der Deutschen Bibelgesellschaft sind nach wie vor die wissenschaftlichen Ausgaben in den Ursprachen. Sie sind weltweit und bei allen Konfessionen die Grundlage für die theologische Wissenschaft und Bibelübersetzung. Dazu gehörten die „Biblia Hebraica Stuttgartensia“ und die „Biblia Hebraica Quinta“, das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ (Nestle-Aland).

Deutsche Bibelgesellschaft
Die Deutsche Bibelgesellschaft übersetzt die biblischen Schriften, entwickelt und verbreitet Bibelausgaben und eröffnet Zugänge zur Botschaft der Bibel. Sie ist eine eigenständige Stiftung. Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt sie die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers heraus. International verantwortet sie die wissenschaftlichen Bibelausgaben in den Ursprachen. Neben Bibelausgaben finden sich im Programm weitere Bücher und Medien rund um das Thema Bibel.

Mehr Informationen zur Deutschen Bibelgesellschaft: www.die-bibel.de
Mehr Informationen zur Schweizerischen Bibelgesellschaft: www.die-bibel.ch

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3D-Grafik des SARS-CoV2-Virions © Grafik: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM / public domain

Coronavirus: Erster Todesfall eines Adventisten in China

Berlin/Deutschland und Silver Spring, Maryland/USA | 24.02.2020 | APD | Gesundheit & Ethik

Laut Robert Folkenberg jr., Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in der Region China, ist ein adventistisches Kirchenmitglied in China am Coronavirus gestorben. Fünf weitere kämpften mit der Infektion, berichtete Adventist News Network ANN. Angst sei ein schlechter Berater, meint der ärztliche Leiter des Gesundheitszentrums PrimaVita Dr. Dr. med. univ. Gerd Ludescher im Hinblick auf die Verbreitung des aus China stammenden Coronavirus. In einem Pressegespräch mit dem Adventistischen Pressedienst APD betonte der Allgemeinmediziner und Experte für öffentliche Gesundheit (Public Health), Ernährungs- und Sportmedizin die grundlegenden Verhaltensweisen im Umgang mit der Infektionskrankheit.

Leider sei ein Kirchenmitglied in China, an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, berichtete Adventist News Network. Über das verstorbene Kirchenmitglied seien nur wenige Einzelheiten bekannt. Mindestens fünf weitere Kirchenmitglieder kämpften laut Robert Folkenberg jr., Kirchenleiter der Freikirche in der Region China, gegen die Infektion. Viele adventistische Kirchen befänden sich in Hubei, der chinesischen Provinz, in welcher der Ausbruch seinen Ursprung hat. Darüber hinaus unterstützten die Mitglieder der Freikirche die chinesischen Gesundheitshelfer wo und wie immer sie könnten.

Coronavirus ist jetzt SARS-CoV-2
Über das Coronavirus, über das derzeit in den Medien fast täglich berichtet wird, wisse man noch viel zu wenig. Es sei kein Grippevirus. Fest stünde allerdings, dass es ein neues Virus sei, für das noch kein Impfstoff gefunden wurde. Man beobachte, dass es mit Fieber beginnt, gefolgt von trockenem Husten und nach einer Woche von Atemnot. Das Virus verbreite sich durch persönlichen Kontakt sowie durch Tröpfcheninfektion bei Husten oder Niesen. „Die Weltgesundheitsorganisation WHO beurteilt die Ausbreitung des neuen Coronavirus als internationale Gesundheitsnotlage“, schreibt das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit BAG. In der Schweiz wurde demnach bis zum 14. Februar in keiner der untersuchten Proben das neue Coronavirus nachgewiesen, weltweit seien mehr als 64.000 Ansteckungen gemeldet. Davon seien 1.383 Menschen verstorben. In Deutschland sind 16 Fälle bekannt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet, sie arbeite „eng mit globalen Experten, Regierungen und Partnern zusammen, um die wissenschaftlichen Kenntnisse über dieses neue Virus rasch zu erweitern, die Verbreitung und Virulenz des Virus zu verfolgen und Länder und Einzelpersonen über Massnahmen zum Schutz der Gesundheit und zur Verhinderung der Ausbreitung dieses Ausbruchs zu beraten“. Mittlerweile wurde der Name des Coronavirus in SARS-CoV-2 (schweres akutes Atemwegssyndrom) in Anlehnung an die typischen Merkmale dieser Infektionskrankheit und an die von Südchina ausgegangene SARS-Pandemie 2002/2003 geändert.

Keine Hysterie geboten
Prof. Clemens Wendtner, Leiter der Spezialeinheit für hochansteckende lebensbedrohliche Infektionen an der München Klinik Schwabing, sieht „mit hoher Wahrscheinlichkeit keine signifikante Gefährdung für Deutschland“. Vielmehr ist er erstaunt darüber, dass über 20.000 Influenza-Tote jährlich in der öffentlichen Wahrnehmung weniger schockierend wirken. Eine einfache Grippeimpfung könne viel Leid und letztlich auch viele Todesfälle vermeiden.

Wenn man die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) über die jährlichen akuten Atemwegserkrankungen (ARE) betrachte, meint Ludescher, sei Panikmache wirklich nicht gerechtfertigt. Immerhin seien auch in Deutschland bereits über 58.000 Personen an ARE erkrankt (Berechnungszeitraum 40. Kalenderwoche (KW) 2019 bis 6. KW 2020). Nicht zu unterschätzen sei auch die Tatsache, dass 80 Prozent der Toten über 60 Jahre alt waren und drei Viertel unter ihnen an Vorerkrankungen litten.

Händehygiene, Grippeschutzimpfung und Stärkung des Immunsystems
Einfaches Händewaschen mit Seife, sei schon ein effektives Mittel, die Infektionskette zu durchbrechen, empfiehlt Ludescher. Dazu gehöre auch, überfüllte Räume und Massenansammlungen zu vermeiden und sich einer Grippeimpfung zu unterziehen. Dies rät er besonders den über 60-Jährigen. Weiter sei die Stärkung des Immunsystems generell eine wesentliche Vorbeugung vor Influenzerkrankungen. Dazu gehöre regelmässige Bewegung, Zucker meiden, frische Luft, vollwertig essen, viel Wasser trinken und genügend Schlaf. Wenn man so auf seine Lebensweise achte, habe man schon gewonnen.

Gesundheitszentrum PrimaVita mit weltweiten Netzwerk verbunden
Das Berliner Gesundheitszentrum PrimaVita ist deutschlandweit die erste Präventionseinrichtung, die durch ein Krankenhaus betrieben wurde. Es wurde 1993 gegründet und ist dem Gesundheitsnetzwerk Waldfriede angegliedert, dem noch das Akut- und akademische Lehrkrankenhaus Waldfriede, die Privatklinik Nikolassee, eine Tagesklinik, Sozialstation, Seniorenhaus, Servicegesellschaft, Schwimmbad und das Desert Flower Center angehören. Gemeinsam sind sie auch international zu einem Gesundheitsnetzwerk durch die im Jahr 2008 geschlossene Kooperation mit Advent Health, Orlando/Florida (eine der angesehensten Krankenhausketten der Vereinigten Staaten) verbunden. Träger ist die weltweite Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Etliche der angeschlossenen Kliniken, so auch die in Kalifornien/USA ansässige Loma-Linda-Universitätsklinik, weisen übereinstimmend auf die vorbeugenden Massnahmen wie Händehygiene, Immunstärkung und gesunde Lebensweise hin.

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Professor Dr. med. Lothar Schmidt © Foto: Archiv «Adventisten heute»

Prof. Dr. med. Lothar Schmidt – «deutscher Alkoholpapst» - gestorben

Friedensau/Deutschland | 24.02.2020 | APD | Personen

Die Theologische Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg trauert um den langjährigen Leiter des Instituts für Sucht- und Abhängigkeitsfragen und Dozenten im Bereich Sozialmedizin, Professor Dr. med. Lothar Schmidt. Er verstarb am 2. Februar, vier Tage vor seinem 99. Geburtstag. Mit seinen zahlreichen nationalen und internationalen Vernetzungen hat er beim Aufbau der Hochschule wichtige Impulse gegeben.

An der Berliner Humboldt Universität studierte der in Königsberg geborene Schmidt Medizin und widmete schon früh seine gesamte berufliche Karriere alkoholkranken Menschen. Königsberg ist das heutige Kaliningrad, eine russische Exklave, die an der Ostsee zwischen Polen und Litauen liegt».

Anfang der 1960er Jahre erstritt er die ersten Krankenhausbetten für Alkoholabhängige. Später half er beim Aufbau der Suchtklinik „Haus Niedersachsen“ in Dedelsdorf-Oerrel bei Wolfsburg, deren ärztlicher Direktor er auch war. Dort entwickelte er das damals revolutionäre 12-Wochen Therapiekonzept. Er war einer der Pioniere der Anonymen Alkoholiker in Deutschland und Mitbegründer des Fachverbandes Sucht und Autor von Standardwerken zum Thema Alkoholismus.

Prof. Lothar Schmidt war Chefarzt der Abteilung für Alkoholiker im Jüdischen Krankenhaus in Berlin und Vorsitzender der Landesstelle Berlin gegen die Suchtgefahren. Bis vor einem Jahr hielt er noch Fachvorträge. Auch international war er geschätzt; er leitete viele Jahre als Vizepräsident die „International Commission for the Prevention of Alcoholism (ICPA)“, eine Einrichtung der Vereinten Nationen. Für seinen unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Abhängigkeitskrankheiten erhielt er viele Auszeichnungen, darunter das Verdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Eine Berliner Tageszeitung nannte den praktizierenden Christen, der sich über 70 Jahre mit der Krankheit Alkoholismus beschäftigt hat, den „deutschen Alkoholpapst“. Er habe in seinem Leben wohl an die 300.000 Alkoholkranke behandelt, meinte Schmidt selbst. Diese Erfahrung habe es ihm leicht gemacht, abstinent zu leben.

Mit ihm verliere die Hochschule einen leidenschaftlichen Professor, einen Kämpfer für einen abstinenten Lebensstil und einen kritischen Begleiter, der sich ganz in seinem Glauben an Christus getragen wusste, so die Hochschule in einem Nachruf.

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Titelseite der neuen Zeitschrift HopeMagazin © Layout: Julia Klaushardt

Aus dem Magazin «Zeichen der Zeit» wird das «HopeMagazin»

Lüneburg/Wien/Alsbach-Hähnlein | 24.02.2020 | APD | Medien

Im Februar erscheint erstmalig mit dem HopeMagazin ein gemeinsames missionarisches Verteilheft der Siebenten-Tags-Adventisten im gesamten deutschsprachigen Raum. In Deutschland und der Schweiz löst es das bisherige Zeichen der Zeit ab. Hoffnung ist der rote Faden, der das neue Hope Magazin durchzieht. Es entsteht durch eine Kooperation des Advent-Verlags Lüneburg/Deutschland, dem Top Life Wegweiser-Verlag, Wien/Österreich und dem Medienzentrum HopeMedia, Alsbach Hähnlein/Deutschland in einer Erstauflage von 57.000 Exemplaren.

Themen und Inhalte
Das 28-Seiten umfassende Heft wird die Rubriken Jesus, Kinder, Leben, Bibel und Gesund enthalten. Ergänzt werden diese Themenbereiche von dem aktuellen Titelthema, einer regelmässigen Kolumne und den Rubriken „Lesen“, „Sendung“, „Kurse“ und „Post“, so Nicole Spöhr (Advent-Verlag) vom 5-köpfigen Redaktionsteam.

Das Titelthema nehme immer einen Bezug auf das aktuelle Zeitgeschehen oder sei von besonderer missionarischer Relevanz. Im Bereich „Sendung“ würden Hope-Podcasts und aktuelle Tipps aus dem Angebot von HopeTV vorgestellt. In der Rubrik „Kinder“ würden Eltern auf wertvolle TV-Sendungen für ihre Kinder hingewiesen, ins Besondere auf das Kinderformat „Fribo’s Dachboden“. Lebensbejahend und ermutigend würden Themen aus dem Leben und rund um das Thema Lebensstil beleuchtet. Im Fokus stünden hier Menschen und ihre Erlebnisse.

Von „Zeichen der Zeit“ zum „HopeMagazin“
Das neue partnerschaftliche Kooperationsprojekt HopeMagazin löst die Zeitschrift Zeichen der Zeit ab, die auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken kann. Bereits am 4. Juni 1874 erschien die erste Ausgabe der englischsprachigen Zeitschrift Signs of the Times in Oakland, Kalifornien (USA) durch den Mitbegründer der weltweiten Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten James White. Zuerst als wöchentliches Blatt herausgegeben erscheint Signs of the Times heute als monatliches Magazin vom Pacific Press Verlag.

Wechselvolle Geschichte des Magazins
Der deutschsprachige Ableger Zeichen der Zeit blickt auf eine wechselvollere Geschichte zurück. Von 1919 bis 1920 erschien in College View, Brookefield/Illinois (USA) die von Deutschen herausgegebene deutschsprachige Zeitschrift mit dem Namen Zeichen der Zeit. Diese Produktion fand seine Fortsetzung ab 1920 im adventistischen Verlagshaus in Wien. Ab 1945 bis 1950 erschien das Heft dann im Advent-Verlag Zürich und dann wieder von 1950 bis 1980 in Wien.

Als „Kind“ des bereits eingestellten Wiener Zeichen der Zeit entstand drei Jahre später (1983) im Saatkorn-Verlag die Abozeitschrift Zeichen der Zeit, die zweimonatlich bis 1990 erschien und für den gesamtdeutschsprachigen Bereich produziert wurde. Bis 1994 gab es dann eine Lücke, ab 1994 wurde Zeichen der Zeit ein vierteljährliches, kostenloses Verteilheft und erschien bis Ende 2019. Ab 2020 erscheint als Nachfolgepublikation nun das HopeMagazin, das vom Advent-Verlag in Lüneburg, dem Top-Life Wegweiser Verlag in Wien und Hope Media in Alsbach-Hähnlein gemeinsam produziert wird. Offizielle Herausgeber sind die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland und die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich.

Mehr über das neue Hope Magazin: www.hopemagazin.de.

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Symbolbild Buchrezension © Foto: pexels/pixabay

Trost finden – Scham und Minderwertigkeit überwinden

Basel/Schweiz | 24.02.2020 | APD | Buchrezensionen

Dirk und Christa Lüling, Trost finden – Scham und Minderwertigkeit überwinden; Verlag: Asaph Verlag GmbH, 2019, 157 Seiten, Hardcover 14,00 €, Kindle 11,99 €, ISBN-10: 3954590352; ISBN-13: 978-3954590353

Schuld und Scham, Sein und Tun, Beschämung und Schamangst, Minderwertigkeit und Menschenwürde, Selbstreflexion und Selbstwert, Macht und Missbrauch, Kindheit, Vergangenheit und Gegenwart und nicht zuletzt Gefühle, Trost und Würde. Das sind die Begriffe, um die es in dem neuen Buch von Dirk und Christa Lüling geht. Eine weitere Hilfe aus dem reichen Erfahrungsschatz der Referenten, Lebensberater und Mitbegründer der Familienarbeit TEAM.F. Es darf ohne Übertreibung sowohl Ratgeber und Lehrbuch genannt werden – und das für Betroffene, Co-Betroffene und jeden interessierten Leser.

In vier Abschnitten nähert sich das Therapeutenehepaar der Thematik. Im ersten Teil geht es um die Begriffsbestimmung von Schuld, Scham und Beschämung. Schuld, so Dirk und Christa Lüling, beziehe sich auf eine Tat – Es gehe um mein TUN. Scham dagegen sei ein Lebensgefühl, bei dem es um mein SEIN gehe (S.14). Scham sei ein Lebensgrundgefühl. Dabei sei zwischen gesunder und krankmachender Scham zu unterscheiden. Gesunder Scham habe etwas mit Peinlichkeit zu tun und zeige an, dass ich versagt habe. Krankmachender Scham entstehe, wenn andere meine private Zone verletzen, meine Unvollkommenheit sichtbar machen oder mich durch Worte, Taten und Blicke verunsichern, statt zu ermutigen.

Im zweiten Teil wird es sehr praktisch. In zahlreichen Fallbeispielen – grafisch hilfreich durch einen grauen Kasten hinterlegt – werden die vielen Gesichter der Beschämung aufgezeigt. Es bleibt nicht verborgen, dass ein Lebensgrundgefühl in der Kindheit - ja schon vor der Geburt durch Denk- und Verhaltensweisen der Mutter – geprägt wird. Verhaltensmuster werden erlernt und können zu Traumata ein Leben lang werden. Lülings schreiben von offensichtlicher Beschämung, verdeckten Schambotschaften und religiösen Schamkulturen. Es geht um Blossstellung vor anderen, Gewalt und Missbrauch, überhöhte [fromme]Ansprüche Bagatellisierung und auch um sensible Kinder.

Deshalb ist Teil 3 so wichtig, um die aus der Beschämung resultierende Schamangst zu verstehen, Denn die „Schamangst bestimme das Leben“ (S. 75). Kontrolle und Perfektionismus, immer lieb sein, andere herabsetzen, Schuld auf andere abwälzen, die Decke des Schweigens, religiöse Kompensation, depressive Verstimmung und Selbstverdammnis sind nur einige der Begriffe für ein gefühltes Leben auf der Verliererseite.

Ohne Teil 4 wäre das Buch zwar ein wichtiger Beitrag zum Verständnis von Scham, Schuld und Beschämung, aber kein Ratgeber. Lülings ermutigen, den Bann des Schweigens zu durchbrechen. Trost fänden Ratsuchende, wenn sie ihre Geschichte erzählten. Sie würden ermutigt, Verdrängung und Verleugnung zu durchbrechen und falsche Schuldgefühle aufzudecken. Als christliche Berater hätten sie auch die Erfahrung gemacht, „einfach mütterlich und väterlich für das beschämte ‚innere Kind‘ zu beten“. Den Betroffenen hätte es tiefe Heilung gebracht (S. 112).

„Trost finden“ liegt thematisch voll im Trend, wenn es um Literatur negativer Gefühle, Selbstwert und Selbstfindung geht. Es ist leicht lesbar und liegt als Hardcover mit seinen 157 Seiten auf 14 x 21 Zentimetern gut in der Hand. Dirk und Christa Lüling geben praxisnahe Hilfe, verständlich geschrieben, gut recherchiert und übersichtlich gegliedert. Jede Leserin und jeder Leser findet sehr schnell zu sich selbst, erkennt eigene Verhaltensmuster und begreift demütigende Erfahrungen, die er selbst erlebt und bisweilen anderen zugefügt hat. Von daher ist dieses Buch jedermann zu empfehlen, bietet es doch die Chance auf einen Aha-Effekt bei der Selbstreflexion.

Stephan G. Brass

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