Warning: Undefined array key "jahr" in /home/httpd/vhosts/apd.media/httpdocs/php/lib/APD/repository/NewsgroupRepository.php on line 40 APD - APD-INFORMATIONEN 7/2020 - JULI 2020 (Adventistischer Pressedienst)

APD-INFORMATIONEN 7/2020 - JULI 2020

Patricia Danzi, neue Direktorin der «Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit» DEZA. © Foto: EDA

Neue DEZA-Direktorin: «Grosse und verantwortungsvolle Aufgabe»

Bern/Schweiz | 30.07.2020 | APD | Schweiz

Nach knapp 100 Tagen hat am 27. Juli Patricia Danzi, die neue Direktorin der «Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit» DEZA, eine positive Bilanz ihrer Arbeit im «Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten» EDA gezogen. Sie gab im Depot der Humanitären Hilfe in Wabern/BE den Medien einen Rückblick auf die ersten Monate ihrer Tätigkeit und erläuterte die Schwerpunkte der DEZA. «Ich fühle mich wohl, wurde sehr gut eingeführt und willkommen geheissen», so Danzi, und sie spüre in der Schweiz eine «enorme Solidarität» sowie ein «hohes Interesse an der internationalen Zusammenarbeit».

Ihr Amtsantritt als DEZA-Direktorin am 1. Mai sei mitten in die Covid-19-Pandemie gefallen, welche die Entwicklungsländer besonders hart treffe, heisst es in der Medienmitteilung der DEZA. Um der Krise zu begegnen habe die Schweiz zusätzliche Mittel für Partnerländer und internationale Organisationen gesprochen und die DEZA habe bestehende Programme angepasst.

«Wir haben schnell und unbürokratisch reagiert. Die Covid-19-Krise bleibt eine grosse Herausforderung und wird uns noch länger beschäftigten. Die Pandemie zeigt auf, wie wichtig es für die Schweiz ist, mitzuhelfen, globale Risiken zu reduzieren und Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern zu stärken», sagte die neue DEZA-Direktorin. Sie hoffe die Mitarbeitenden in den Aussenstellen sowie Partner vor Ort bald kennenlernen zu können, was wegen der Covid-19-Krise nicht möglich gewesen sei.

Neue Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit betreffe die Vorbereitung der Einführung der neuen Strategie der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz (IZA-Strategie 2021–2024), so Danzi, die sich noch in der parlamentarischen Beratung befinde. Mit der neuen IZA-Strategie solle die Entwicklungszusammenarbeit stärker fokussiert und damit wirkungsvoller werden. «Unsere Aktionspalette ist grösser als diejenige der meisten Geberländer. Die Schweiz ist präsent, und bleibt es auch, wenn es unsere Partner am nötigsten haben. Wir begleiten sie nachhaltig. Die Schweiz hat als kleines Land ein grosses multilaterales Gewicht und verfügt über eine humanitäre Hilfe, die schnell und effizient reagieren kann», so Patricia Danzi.

Solides Mandat als grosses Plus
«Wir haben ein solides Mandat, das auf unserer Verfassung beruht und die Bedürfnisse der Menschen und die Armutsbekämpfung ins Zentrum stellt. Das sehe ich als grosses Plus. Es gibt viel zu lernen und es ist eine grosse und verantwortungsvolle Aufgabe». Danzi betonte, dass sie ihre Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten und insbesondere ihre Felderfahrung in der DEZA bestens einbringen könne – sei dies im Verhandeln, im Zuhören oder in der täglichen Arbeit.

Werdegang
Patricia Danzi arbeitete ab 1996 beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, wo sie als Delegierte in Bosnien, Serbien, Montenegro, Kosovo, Peru sowie in der Demokratischen Republik Kongo und in Angola im Einsatz war. Am IKRK-Sitz in Genf war sie als stellvertretende Einsatzleiterin des Bereichs Horn von Afrika und als politische Beraterin des Direktors für internationale Einsätze tätig. Von November 2008 bis April 2015 hatte sie die operative Leitung des amerikanischen Kontinents inne. Ab Mai 2015 leitete sie die Regionaldirektion Afrika bis zur Übernahme der DEZA-Direktion.

Patricia Danzi studierte in Lincoln, Nebraska/USA und Zürich und schloss mit einem Master in Geografie sowie Agrar- und Umweltwissenschaften ab. Zudem verfügt sie über einen Vertiefungsabschluss in Entwicklungszusammenarbeit der Universität Genf. Sie spricht sieben Sprachen. Als Leichtathletin vertrat Patricia Danzi die Schweiz 1996 an den Olympischen Sommerspielen.

DEZA-Projektbeitrag an ADRA Schweiz
2019 hat sich die DEZA an einem Projekt zur Existenzsicherung im Sudan, das von der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz ausgeführt wurde, im Rahmen von rund Fr. 300.000.- beteiligt, wie Mike Perekrestenko, ADRA-Geschäftsführer, gegenüber APD mitteilte.

ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine weltweite Hilfsorganisation, die aktuell in 118 Ländern tätig ist. Sie wurde gegründet von der protestantischen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. ADRA Schweiz hat ihren Sitz in Zürich, ist ein Partnerhilfswerk der Glückskette und ist ZEWO-zertifiziert.

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Logo der Strategie 2020-2025 der Siebenten-Tags-Adventisten © Foto: Adventist Review

Adventistische Weltkirchenleitung veröffentlicht Strategie 2020-2025

Silver Spring, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | International

Am 5. Juli hat die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in einer besonderen Live-Stream-Veranstaltung ihre strategischen Schwerpunkte für die Jahre 2020-2025 vorgestellt. Aufbauend auf dem 2015 begonnenen Thema "Reach the World" (die Welt erreichen) will der strategische Plan, unter dem Motto „I Will Go“ (Ich werde hingehen), in den nächsten fünf Jahren für die weltweite Glaubensgemeinschaft erneut einen missionarischen Schwerpunkt setzen.

Strategischer Plan trotz Verschiebung der Weltsynode
Ursprünglich sollte die Strategie an der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2020 in Indianapolis, Indiana/USA, lanciert werden. Am ersten Wochenende im Juli wäre die internationale Tagung zu Ende gegangen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die Weltsynode auf Mai 2021 verschoben. Die strategische Planung wurde per Live-Stream auf Facebook, Youtube, HopeTV und anderen sozialen Medien vorgestellt.

„I WILL GO“ als wichtiges Werkzeug
Die Initiative „I Will Go“ ist als ein Instrument gedacht, das der Kirche helfen soll, bei der Durchführung kritischer Aufgaben zielgerichteter und effektiver zu sein. Dieser strategische Plan wurzelt in dem in der Bibel enthaltenen Missionsauftrag (Matthäus 28), in dem Jesus seine Nachfolger aufruft, hinzugehen und alle Völker zu Jüngern zu machen.

Pastor Ted N. C. Wilson, Präsident der Weltkirche, hofft durch diesen Schwerpunkt „eine weltweite, massive Beteiligung aller unserer Kirchenmitglieder bei ihrem evangelistischen Engagement in diesen letzten Tagen der Erdgeschichte zu sehen“. Er hoffe, dass alle Mitglieder aktiv werden und eng mit Christus verbunden bleiben und etwas durch seine Kraft für ihn tun.

Der „I Will Go“ Plan decke ein breites Spektrum des kirchlichen Lebens ab, betont Michael Ryan, ehemaliger Vizepräsident der Weltkirche und jetziger Berater von Ted Wilson. „Wir haben einen biblischen und prophetischen Auftrag, mit dem wir vorankommen müssen: die Heilige Schrift lesen, beten ... uns der Mission bewusst sein, in die entlegensten Gebiete der Erde zu gehen, eine Botschaft zu haben, Verantwortung für unsere Kinder zu übernehmen und ihnen Bildung und Unterricht zu vermitteln. Jeder Aspekt dessen, was wir tun, steht in diesem Plan."

Die Strategie wurde von der Arbeitsgruppe «Zukunftspläne» unter dem Vorsitz von Michael Ryan und nach Rücksprache mit den transkontinentalen Kirchenleitungen sowie der Genehmigung des Exekutivausschusses der Freikirche im Herbst 2019 entwickelt.

Zehn Ziele
Gary Krause, Direktor des Büros für Mission, bietet einen knappen Überblick über den Schwerpunkt der Initiative „Reach the World: I Will Go“:

"Der Plan ist in zehn Hauptziele zusammengefasst - vier Missionsziele, drei Ziele für spirituelles Wachstum und drei Ziele für den Bereich Leitung. Es wurde jedoch ein weiteres Hauptziel hinzugefügt: Ziele des Heiligen Geistes. Es geht darum, wie der Heilige Geist führt". Damit werde anerkannt, dass wir Menschen als gute Verwalter zwar Pläne machen, dass wir aber offen sein müssen für die Feinabstimmung oder Ergänzung unserer Missionsvorstellungen durch den Heiligen Geist.

Krause betont, dass es nicht um ein weiteres Programm ginge, sondern um eine Landkarte, die helfen soll, einige der wichtigsten Fragen, mit denen die Kirche konfrontiert ist, zu bewältigen und ihrer Mission treu zu bleiben.

Forschung begleitet die Strategie
Die Probleme, mit denen die Kirche konfrontiert sei, würden wissenschaftlich erforscht. Laut David Trim, dem Direktor der Abteilung Archive, Statistik und Forschung der Weltkirche, geben eine grosse Anzahl Forschungsarbeiten die Richtung für diese neue Initiative vor.

Von den Umfragen, die 2018 unter Kirchenmitgliedern in allen 13 transkontinentalen Kirchengebieten durchgeführt wurden, gab es 63.756 Antworten auf Fragen, die sich mit der persönlichen geistlichen Praxis, dem kirchlichen Umfeld vor Ort und einer Reihe von biblischen Überzeugungen befassten. Das reichte vom Verständnis einer buchstäblichen sechstägigen Schöpfung bis zum Verständnis was die Seele ist oder den Zustand des Menschen im Tod. Diese Rückmeldungen ermöglichten es kirchlichen Leitern, den Finger am Puls der Kirche zu haben und zu wissen, wie sie geistliches Wachstum und Engagement am besten fördern könnten.

Die Forschungsbemühungen sollen in den nächsten fünf Jahren fortgesetzt werden, um die Wirksamkeit des Plans zu bewerten und die Schwerpunkte für das nächste Quinquennium festzulegen.

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Theologische Hochschule Friedensau präsentiert sich auf dem Kirchentag © Foto: Jens Mohr / APD

Adventistische Hochschule richtet Studiengang Theologie neu aus

Friedensau/Deutschland | 30.07.2020 | APD | International

Mit Beginn des neuen Studienjahrs an der Theologischen Hochschule der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Friedensau bei Magdeburg/Deutschland, am 5. Oktober, wird ein veränderter B.A.-Studiengang Theologie angeboten. Studentinnen und Studenten erhalten dann nach Abschluss ihres Studiums und der Verleihung des Bachelors die Möglichkeit, als Pastoralassistenten in einer örtlichen Kirchgemeinde mitzuarbeiten. Diese Veränderung wirke sich auf die Wissensvermittlung im Studium und dessen Struktur aus, schreibt die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule.

Demnach benötigt die Freikirche dringend Pastorinnen und Pastoren in ihren deutschsprachigen Gemeinden. Der Anforderung werde von Seiten der Hochschule mit der Umstellung des Bachelor-Studiengangs Theologie entsprochen. Das bedeute, dass erwünschte, erforderliche wie auch unerlässliche Kompetenzen für den Praxiseinstieg bereits in den ersten drei Studienjahren vermittelt würden, um junge Theologinnen und Theologen nach relativ kurzer Studienzeit gut vorbereitet in die Arbeit in die Gemeinden zu entsenden. Das Erlernen der alten Sprachen Griechisch und Hebräisch sei für angehende Theologen unerlässlich. Der Spracherwerb solle jedoch erleichtert werden und ebenfalls stärkere Praxisbezüge erhalten. Nach zwei Jahren Berufserfahrung als Pastoralassistent/in wäre der Weg frei für das berufsbegleitende oder auch Vollzeit-Masterstudium Theologie. Beide Wege zum Masterabschluss würden von den regionalen adventistischen Kirchenleitungen (Vereinigungen) unterstützt.

Theologische Hochschule Friedensau
Die Theologische Hochschule Friedensau ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. An ihr können acht Bachelor- und Master-Studiengänge, zum Teil berufsbegleitend, in den Fachbereichen Christliches Sozialwesen und Theologie sowie ein Kurs „Deutsch als Fremdsprache“ belegt werden. Mehr als 30 Nationen sind unter den rund 200 Studierenden vertreten.

Weitere Informationen unter www.thh-friedensau.de.

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Bedürftige Menschen erhalten Kartons mit Esswaren im mexikanischen Bundesstaat Chiapas. © Foto: Chiapas Adventist Union

COVID-19: Adventisten verlieren in Chiapas 275 Kirchenmitglieder

Miami, Florida/USA | 30.07.2020 | APD | International

Die Zahl der Coronainfektionen schiesse in ganz Mexiko in die Höhe, schreibt die Kommunikationsabteilung der adventistischen Kirchenleitung für Zentralamerika (Interamerican Division IAD). In den letzten Wochen habe die adventistische Kirche im Bundesstaat Chiapas, im Süden Mexikos, 275 Todesfälle von Mitgliedern durch COVID-19 zu beklagen gehabt. Die Abdankungsgottesdienste würden teilweise online durchgeführt und Seelsorger versuchten über Smartphone den Angehörigen oder Erkrankten beizustehen.

Demnach wurde im Bundesstaat Chiapas bei 79 Angestellten der Kirche COVID-19 nachgewiesen. Die regionale Kirchenleitung geht aufgrund der Symptome davon aus, dass rund 4.000 Kirchenmitglieder in ihrem Bereich angesteckt wurden, obwohl sie nicht getestet werden konnten.

Zahlen der Regierung in Chiapas zeigen, dass es 742 Todesfälle aufgrund des Coronavirus und 5.201 positive Fälle gegeben hat. Für ganz Mexiko gibt die Regierung an, dass bis Mitte Juli 2020 mehr als 36.300 Menschen an der Pandemie gestorben seien und mehr als 311.000 positive Fälle festgestellt wurden. Die Zahlen stiegen täglich massiv, schreibt die IAD-Kommunikationsabteilung.

Lebensmittelkartons für Bedürftige und medizinische Kits verteilt
Seit April habe die adventistische Kirche über das Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfswerk ADRA in Chiapas Tausenden von Bewohnern in den Kommunen als auch adventistischen Familien in Not mit Lebensmittelkartons helfen können, heisst es im IAD-Bericht. Zudem habe die Kirche medizinische Kits und Medikamente sowie Sauerstoffflaschen für die Behandlung von Coronapatienten an Krankenhäuser verteilt und zur Unterstützung von Kirchenmitgliedern bei ihrer Behandlung in Gesundheitseinrichtungen bereitgestellt, berichtete Ignacio Navarro, Präsident der adventistischen Kirchenleitung im mexikanischen Bundesstaat Chiapas.

Massiver Rückgang bei den Spenden für die Kirche
Obwohl viele Adventisten keine Arbeit mehr hätten und nur mit Schwierigkeiten ihre Familien ernähren könnten, unterstützten sie weiterhin die Kirche und deren Aufgaben. Ende Juni meldete die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten einen 30-prozentigen Rückgang der Spenden in Chiapas. Das sei beträchtlich, sagte Ignacio Navarro, sie hofften aber, dass Gott sie weiterhin führen werde.

Adventisten in Chiapas
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Chiapas, Mexiko, hat fast 258.000 Mitglieder und 3.229 Kirchgemeinden und Gruppen. Die adventistische Kirche in dieser Region betreibt eine Universität und 31 Grund- sowie Sekundarschulen.

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«City Harvest» liefert wöchentlich zwölf Palette Lebensmittel an den «Adventistischen Sozialdienst» © Foto: JeNean Lendor/NAD

New York: Adventisten verteilen Esswaren an 100 Ausgabestellen

Columbia, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | International

Der «Adventistische Sozialdienst» (Adventist Community Services ACS) verteilt in New York City an mehr als 100 Ausgabestellen in den fünf New Yorker Stadtbezirken derzeit zwei- bis dreimal pro Woche Lebensmittel, berichtet die Kommunikationsabteilung der Adventisten in Nordamerika (NAD).

Wegen COVID-19 strömten jeweils Tausende zu den ACS-Speisekammern, was dazu geführt habe, dass die Lebensmittel teilweise ausgegangen seien oder einige Zentren wegen des Mangels an Lebensmitteln nicht öffnen konnten, heisst es im Bericht.

«Aufgrund der Situation, in der wir jetzt leben, haben viele Menschen ihre Arbeit verloren und verfügen über keinerlei Ressourcen. Wenn wir das Grundbedürfnis nach Nahrung stillen, hat dies eine grosse Auswirkung auf ihr Leben», sagte Luis Biazotto, ACS-Direktor der adventistischen Kirchenleitung im Grossraum New York.

Dank einer neu vereinbarten Zusammenarbeit mit «City Harvest», der grössten Organisation in New York City, die Lebensmittel vor dem Verfall rettet, erhält der «Adventistische Sozialdienst» jeden Montag bis Ende Jahr zwölf Palette nahrhafte Lebensmittel, die über die ACS-Speisekammern an Menschen verteilt werden, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.

«Wenn wir das Elend der Menschen lindern, werden wir zu einem Werkzeug Gottes. Das ist ein grosser Gewinn, eine Ehre und eine Chance für uns», sagte Biazotto.

Adventistischer Sozialdienst
Der «Adventistische Sozialdienst» (Adventist Community Service ACS) ist der offizielle gemeinnützige Sozialdienst der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Bereich Nordamerika und Kanada mit über 1.250 lokalen Büros.

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Feierliches Gelöbnis © Foto: Bundeswehr / Sebastian Wilke

EAK: Bei Debatte um Wehrpflicht bei Bundeswehr zu kurz gedacht

Bonn/Deutschland | 30.07.2020 | APD | International

Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Deutschland hat vor einer übereilten Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht gewarnt. Entsprechende Forderungen nach einer Wehr- oder Dienstpflicht waren kürzlich von der neuen Wehrbeauftragten, dem Reservistenverband und auch dem evangelischen Militärbischof geäussert worden.

„Hier etwas über das Knie zu brechen, ist viel zu kurz gedacht“, warnt Detlev Besier, EAK-Vorstandsmitglied und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die jetzige Struktur der Bundeswehr gebe das überhaupt nicht her. „Da fehlen Kasernen, Ausbilder, Verwendungsmöglichkeiten. Das kann man doch nicht von heute auf morgen wieder umsetzen“, betont der Pfarrer. Und auch die Frage der Wehrgerechtigkeit müsse dann gestellt werden. „War es nicht so, dass zu Zeiten der Wehrpflicht viele gemusterte Jugendliche überhaupt nicht einberufen wurden, weil die Bundeswehr sie nicht brauchte?“, fragt er.

Kriegsdienstverweigerung und Zivildienst
Ein ganz anderes wichtiges Thema, das nach Ansicht der EAK dabei überhaupt nicht angesprochen werde, sei die Frage nach der Kriegsdienstverweigerung und dem Zivildienst. „Ich finde es schon merkwürdig, dass hier dauernd an die Bundeswehr gedacht wird, wenn es um die Wiedereinführung der Wehrpflicht geht. Aber was ist mit denen, die aus Gewissensgründen den Dienst mit der Waffe verweigern? Wo gibt es für diese Menschen dann Zivildienststellen? Wo Beratungsmöglichkeiten? Wurde mit den Wohlfahrtsverbänden und mit den Kirchen darüber gesprochen?“, gibt Detlev Besier zu bedenken. Das alles zeige, dass hier keine einfachen Antworten möglich seien und eine Debatte über die Wehrpflicht sich nicht nur auf die Bundeswehr beschränken dürfe.

„Es bringt nichts, jetzt angesichts von beklagenswerten rechtsextremen Umtrieben in der Bundeswehr die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu fordern“, mahnt Besier. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus seien ein trauriges Phänomen überall in der Gesellschaft, das entschieden bekämpft werden müsse. „Aber darum jetzt die Wehrpflicht wieder ins Gespräch zu bringen, das geht am Thema ziemlich vorbei“, so das EAK-Vorstandsmitglied.

Die EAK unterstütze in diesem Zusammenhang auch die Forderungen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände nach einer Stärkung der Freiwilligendienste. Es wäre dringend nötig, dieses grosse Engagement von jungen Menschen mehr zu fördern und auch anzuerkennen.

EAK
Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) ist innerhalb der „Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ der Dachverband für jene, die in den evangelischen Landeskirchen und Freikirchen für Fragen der Kriegsdienstverweigerung und Friedensarbeit zuständig sind. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Friedensethik, Friedenstheologie, Friedenspolitik und Friedenspädagogik.
Weitere Informationen unter www.eak-online.de.

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Flyer zum «HopeCamp 2021» © Foto: HomeMedia

Adventisten planen deutschlandweites «HopeCamp 2021»

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 30.07.2020 | APD | International

Ein deutschlandweites «HopeCamp» wird von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Kooperation mit dem christlichen Medienzentrum HopeMedia vom 27. Juli bis 1. August 2021 auf dem Campus der Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg/Deutschland geplant, so eine Meldung von HopeMedia.

Bereits im Februar dieses Jahres hatte die Leitung der Adventisten in Deutschland entschieden, das bisher in einzelnen Bundesländern stattfindende HopeCamp ab 2021 als bundesweite Veranstaltung fortzuführen und zu erweitern.

Menschen aller Generationen könnten auf dem HopeCamp in familiärer Atmosphäre gemeinsam Freizeit gestalten und Mitarbeiter von Hope TV und der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten persönlich kennenlernen. Alle Teilnehmer seien dazu eingeladen, Freunde und Nachbarn mitzubringen, damit Menschen vor Ort gemeinsam Gott begegnen können.

Pastor Alexander Kampmann, Leiter des HopeCamp berichtet: „Wir wollen einen Ort schaffen, wo jeder gerne seine Freunde, die Interesse am Glauben haben, mitbringt und im Austausch miteinander ist: Ein buntes, lebendiges Familienfest! Es wäre schön, dafür in ganz Deutschland bekannt zu werden und viele Menschen mit Jesus und seiner frohmachenden Botschaft in Berührung zu bringen“.

In verschiedenen Workshops soll es die Möglichkeit geben, die Bibel kennenzulernen oder Glaubens- und Lebensthemen zu vertiefen. Darüber hinaus gebe es viele erlebnisorientierte und kooperative Elemente für Jung und Alt im Programm.

Die protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Körperschaft des Öffentlichen Rechts, zählt derzeit weltweit in über 213 Ländern mehr als 21 Millionen Mitglieder. HopeMedia ist das europäische Medienzentrum der Adventisten mit Sitz in Alsbach-Hähnlein bei Darmstadt und betreibt den 24/7 Fernsehsender HopeTV.

Ab 3. Oktober 2020 können sich Interessierte über die Webseite für das «HopeCamp 2021» anmelden: www.hope-camp.de

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Hagia Sophia in Istanbul, Türkei © Foto: Herbert Bodenmann/APD

ÖRK "bestürzt und traurig" über Rückumwandlung der Hagia Sophia

Genf/Schweiz | 30.07.2020 | APD | Religion + Staat

Die "Bestürzung und Trauer" des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und seiner 350 Mitgliedskirchen über die Umwandlung der Hagia Sophia (Sophienkirche) in Istanbul/Türkei in eine Moschee hat der Generalsekretär des ökumenischen Dachverbands, Professor Ioan Sauca, am 11. Juli in einem Brief an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zum Ausdruck gebracht. Laut CBS KULTUR INFO hat er ihn dabei aufgefordert, die Entscheidung zur Rückumwandlung der Kathedrale in eine Moschee zu revidieren.

Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat am 10. Juli entschieden, dass die Hagia Sophia künftig wieder als Moschee genutzt werden darf. Auf Anordnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan findet das erste islamische Gebet am 24. Juli 2020 statt.

Wörtlich stellte der rumänisch-orthodoxe Theologe in dem Brief an Präsident Erdoğan fest: "Sie haben durch die Entscheidung, die Hagia Sophia wieder zur Moschee zu machen, das positive Signal der Offenheit der Türkei zu einem Zeichen von Ausschliessung und Spaltung umgewandelt". Diese Entscheidung sei leider auch ohne vorherige Benachrichtigung oder Diskussion mit der UNESCO im Hinblick auf die Auswirkungen auf den "universalen Wert" der Hagia Sophia erfolgt, wie er durch die Welterbe-Konvention besiegelt sei. Der ÖRK-Generalsekretär forderte den türkischen Präsidenten ausdrücklich zur Revision seiner Entscheidung auf.

ÖRK fördert interreligiösen Dialog, um Brücken zu bauen
Seit langem unternehme der Ökumenische Rat der Kirchen grosse Anstrengungen, um die aktive Beteiligung seiner Mitgliedskirchen im interreligiösen Dialog zu unterstützen und so Brücken "des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit" auf der Basis gemeinsamer Werte der verschiedenen Religionsgemeinschaften zu bauen, betonte Prof. Sauca. In schwierigen Zeiten habe sich der Ökumenische Rat mit seinen Mitgliedskirchen auch immer wieder für die Rechte von andersgläubigen Gemeinschaften, "einschliesslich von muslimischen Gemeinschaften", ausgesprochen.

Entscheidung bringt "Unsicherheit, Verdacht und Misstrauen"
Die Entscheidung, eine so bedeutsame Stätte wie die Hagia Sophia von einem Museum wieder in eine Moschee zu verwandeln, werde unvermeidlicherweise "Unsicherheit, Verdacht und Misstrauen" mit sich bringen und damit die Anstrengungen des ÖRK unterminieren, Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit an den Tisch von Dialog und Zusammenarbeit zu bringen.

Aufforderung zum Überdenken der Entscheidung
Im Schreiben an Erdoğan formulierte Prof. Sauca: "Herr Präsident, Sie haben oft die Identität der modernen Türkei als eines säkularen Staates betont, aber am Freitag haben Sie eine Verpflichtung ausser Kraft gesetzt, die seit 1934 dieses historische Monument der Hagia Sophia als gemeinsames Erbe der Menschheit bewahrt hat. Im Interesse der Förderung des gegenseitigen Verständnisses, des Respekts, des Dialogs und der Zusammenarbeit – und zur Vermeidung der Pflege alter Animositäten und Spaltungen – bitten wir Sie dringend, ihre Entscheidung zu überdenken und zu revidieren".

Abschliessend stellte Prof. Sauca fest, dass der ÖRK dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in der "leidenschaftlichen Hoffnung und im Gebet" übereinstimme, dass die Hagia Sophia nicht neuerlich ein Brennpunkt von "Konfrontation und Konflikt" werden möge, sondern wieder jene einheitsstiftende Rolle einnehmen könne, der sie seit 1934/35 gedient habe.

Hagia Sophia
Die Hagia Sophia (vom griechischen Ἁγία Σοφία "heilige Weisheit"; türkisch Ayasofya) oder Sophienkirche, ist eine von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche, die 1453 eine Moschee wurde. Auf Betreiben des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk ordnete der Ministerrat im Jahr 1934 die Umwandlung der Hagia Sophia in ein Museum an. Diese wurde seit 1935 bis heute als Museum (Ayasofya Müzesi, "Hagia-Sophia-Museum") genutzt, wie CBS KULTUR INFO schreibt.

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Innenraum der Hagia Sophia © Foto: Herbert Bodenmann/APD

"Simultaneum" für Hagia Sophia?

Belgrad-Istanbul-Nikosia-Wien | 30.07.2020 | APD | Religion + Staat

Es mehren sich Stimmen, die für die Hagia Sophia ein "Simultaneum" – eine Nutzung als Kirche und als Moschee, wie es etwa in den letzten Jahrhunderten des 1. Jahrtausends mit der Johanneskathedrale in Damaskus (heute Omayyadenmoschee) der Fall war – als einzige Lösung sehen, schreibt CBS KULTUR INFO, Basel.

Orthodoxer Patriarch schlägt für die Hagia Sophia ein "Simultaneum" vor
So stellte der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej am 14. Juli in einer Erklärung wörtlich fest: "Nach unserer Auffassung besteht die einzige gerechte Lösung – wenn man die Museums-Entscheidung Atatürks ändern will – darin, die Möglichkeit zum Gottesdienst in der Hagia Sophia nicht nur den Muslimen, sondern auch den Christen zu geben. Die Kirche ist gross genug, um allen Platz zur Anbetung ohne Behinderung der anderen zu bieten. Eine solche Lösung würde kein Novum in der modernen Welt sein. Nicht nur in Jerusalem und auf dem Sinai – heiligen Stätten für die Gläubigen beider Religionen -, sondern auch anderswo, sogar in Serbien und einigen Regionen, wo das serbische Volk lebt, stehen Kirche und Moschee oft nebeneinander und bezeugen die geschichtliche Symbiose, Toleranz und das Vertrauen zwischen den Nachbarn".

Hagia Sophia für alle Christen, Orthodoxe und andere, bedeutendes Heiligtum
Die Bedeutung der Hagia Sophia liege nicht nur in ihrem künstlerischen und kulturellen Wert, unterstrich Patriarch Irinej. Vor allem sei die Hagia Sophia für alle Christen, Orthodoxe und andere, ein bedeutendes Heiligtum, "Zeuge und Quelle authentischer Spiritualität". Zweifellos sei sie Jahrhunderte hindurch auch für muslimische Gläubige Ort des Gebets und der Inspiration gewesen. Daher sei es nicht verwunderlich, dass Atatürk, der Schöpfer der modernen Türkei, als Zeuge der historischen Koexistenz von Muslimen und Christen, eine Kompromisslösung gefunden habe, um die Kirche in ein Museum umzuwandeln, das für alle offen ist, wobei es Christen und Muslimen unbenommen war, still im Geist des persönlichen Glaubens und der persönlichen Tradition zu Gott zu beten. Die Rückumwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee sei daher nicht nur eine historische Ungerechtigkeit, sondern auch ein unnötiger politischer Schachzug, der dem internationalen Image der Türkei und den Beziehungen und dem Vertrauen zwischen Christen und Muslimen in der Welt schadet. Es sei zu hoffen, so der Patriarch, dass alle verstehen, wie sehr es für die Zukunft nicht einer künstlich angestachelten Konfrontation zwischen den beiden grössten Weltreligionen – Christentum und Islam – bedarf, sondern des Friedens zwischen den Gläubigen, "aber nicht nur des Friedens oder der Toleranz, sondern auch des gegenseitigen Respekts, des Dialogs und der Zusammenarbeit in allen Bereichen, die dem Wohl der Völker dienen".

Auch orthodoxe Kirche von Zypern für «Simultaneum» in der Hagia Sophia
Am 16. Juli äusserte sich der Heilige Synod der orthodoxen Kirche von Zypern unter dem Vorsitz von Erzbischof Chrysostomos II. ähnlich wie der serbische Patriarch. Die Mitglieder des Heiligen Synods plädierten – "im Geist des Vorschlags von Patriarch Irinej" – dafür, dass dem Ökumenischen Patriarchen "als dem eigentlichen Eigentümer" des Bauwerks ermöglicht wird, die Göttliche Liturgie in einem bestimmten Bereich der Hagia Sophia zu feiern, während der muslimische Gottesdienst in einem anderen Bereich des Sakralbaus stattfinden könnte.

Der Heilige Synod brachte – auch im Hinblick auf die Gefühle von "Zorn und Empörung" im zypriotischen Volk – seine tiefe Sorge über die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee zum Ausdruck. Zugleich erinnerten die Bischöfe an die Plünderung der meisten christlichen Heiligtümer im 1974 von türkischen Truppen besetzten Nordteil der Insel. Es sei bedauerlich, dass die ökonomischen und militärischen Interessen des Westens jede Massnahme gegen jene Kräfte verhindern, "die den christlichen Glauben und die Werte seiner Kultur beleidigen". In der türkischen Führung sei man offensichtlich entschlossen, eine Kehrtwende gegen Europa durchzuführen und die Vision eines neuen Osmanischen Reiches verwirklichen zu wollen. Diese Haltung werde zu einer "tiefen Kluft zwischen Christentum und Islam führen".

Kardinal Schönborn: Hagia Sophia ein Zentrum der Begegnung der Religionen
Am 17. Juli erschienen laut CBS KULTUR INFO in zwei Wiener Zeitungen Kommentare im Sinn eines "Simultaneums". Kardinal Christoph Schönborn schrieb in der Tageszeitung "Heute", nachdem er kurz die Geschichte des "unvergleichlichen Juwels im Herzen von Istanbul", der "ehemals grössten Kirche der Christenheit", Revue passieren liess: "Politik und Religion haben immer wieder um Gotteshäuser gestritten und gekämpft. Muslime wünschen sich, dass die ehemalige grosse Moschee von Cordoba in Spanien, heute eine Kirche, wieder eine Moschee wird. Die Kirche St. Leopold in Wien II. wurde an der Stelle einer Synagoge errichtet, nach der Vertreibung der Juden aus Wien im Jahr 1670. Blutig verlief 1992 die Zerstörung der Moschee in Ayodhya in Indien durch Hindus. Die Liste lässt sich leider verlängern. Ein Traum wäre es, wenn die Hagia Sophia ein Zentrum der Begegnung der Religionen würde. Es wäre für alle ein Sieg und ein Segen".

Umwidmung wird der Geschichte der Hagia Sophia nicht gerecht
Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Ümit Vural, stellte im "Standard" fest, er begrüsse es einerseits, dass "dieses aussergewöhnliche Gotteshaus wieder für seinen ursprünglichen Zweck genutzt werden soll: das Gebet". Nichtsdestotrotz sei leider auch Kritik angebracht, sowohl an der Art wie die Diskussion geführt wird, als auch an der Art und Weise, wie dieses Museum wieder zur Moschee wurde. Während die Kritik an der Umwidmung genau jene antitürkischen und antimuslimischen Ressentiments bediene, die überwunden werden sollten, werde "die Umwidmung eines Museums, das uns allen gehört, in ein Gotteshaus, das einer Religion gehört, der Geschichte der Hagia Sophia nicht gerecht". Dieses Gotteshaus sei zuvor beides gewesen, Kirche und Moschee. Wörtlich knüpft Vural daran die Folgerung: "Es sollte im Sinne eines Zusammenwachsens unserer Kulturkreise, um Ausgrenzung und Konflikte zu vermeiden, eine gemeinsame Nutzung möglich sein". Nur auf diese Art könne die Hagia Sophia ihrem Namen gerecht werden und die Weisheit verbreiten, "dass wir unsere religiösen Konflikte hinter uns lassen müssen. Wir können keine Moscheen mehr in Kathedralen umwandeln und keine Kathedralen mehr in Moscheen". Kirchen, Synagogen und Moscheen seien alle Gotteshäuser, "wir glauben alle an den einzig wahren Gott".

Hagia Irene war nie Moschee
Inzwischen ist in der Gerüchteküche des östlichen Mittelmeers noch ein weiterer Lösungsvorschlag aufgetaucht: Die türkische Regierung könnte der Orthodoxie gleichsam als "Ersatz" für die Hagia Sophia die Irenenkirche übergeben. Die Irenenkirche im ersten Hof des Topkapi-Palastes wurde von Konstantin dem Grossen im 4. Jahrhundert als erste Kirche Konstantinopels erbaut. In der Hagia Irene tagte im Jahr 381 das Zweite Ökumenische Konzil. Sie war die Kathedrale des Ökumenischen Patriarchats, bevor die Hagia Sophia errichtet wurde und galt einst als die schönste Kirche der Christenheit.

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Aussenansicht der Hagia Sophia © Foto: Stephan G. Brass/APD

Hagia Sophia: Ende einer Epoche oder weiterhin «offen für alle»?

Istanbul-Köln-Frankfurt | 30.07.2020 | APD | Religion + Staat

Trotz internationaler Proteste fand am 24. Juli in Istanbul/Türkei nach 86 Jahren das erste Freitagsgebet in der Hagia Sophia statt. Präsident Erdogan hatte nach einem Urteil des Obersten Verwaltungsgerichts durchgesetzt, dass die im 6. Jahrhundert erbaute byzantinische Kirche und das ab 1935 als Museum genutzte Gebäude zukünftig wieder als Moschee genutzt werden soll.

Erklärung des ACK-Vorsitzenden
Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche schreibt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron in einer Erklärung. Dieser staatliche Akt geschehe – wie so häufig in der Türkei – unter scheinbarer Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Das im 6. Jahrhundert gebaute Gotteshaus, das unter Kaiser Justinian als christliche Kirche erbaut wurde und über neun Jahrhunderte als solche diente, werde, wie 1453 nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen, erneut zur Moschee.

Weltweite Proteste
Seit dem 1. Februar 1935 sei das auch Sophienkirche genannte Gebäude als Museum allen Besucherinnen und Besuchern offen gestanden, wie es der Gründer der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, verfügt hätte. Im Bewusstsein der orthodoxen Christinnen und Christen bliebe und bleibe die Hagia Sophia allerdings die „Grosse Kirche Christi“. So sei es kein Zufall, dass Vertreter aller orthodoxen Patriarchate und eigenständigen Kirchen gegen die Entscheidung der türkischen Regierung protestiert hätten. Doch auch viele Vertreterinnen und Vertreter anderer Kirchen, europäischer und weltweiter Institutionen, nicht zuletzt der UNESCO, zu deren Welterbe die Hagia Sophia ja gehöre, hätten ihre Bestürzung über diesen Vorgang geäussert, der offenkundig nicht religiöse Bedürfnisse, sondern innen- und aussenpolitische Ambitionen des türkischen Präsidenten befriedigen soll. Deshalb richten sich diese Proteste – und auch die vorliegende Erklärung – nicht gegen den Islam oder das islamische Gebet, sondern gegen den Missbrauch der Religion, der hier zutage trete.

Hagia Sophia weiterhin „offen für alle“?
In einem Interview gegenüber CNN International versuchte der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, İbrahim Kalın, die Empörung zu entkräften und versicherte, die ehemalige christliche Kirche, die bisher als Museum genutzt wurde, sei weiterhin „absolut offen für alle – Gläubige, Nicht-Gläubige, Muslime, Christen und Buddhisten". Die Türkei lade „jeden ein, den Papst eingeschlossen". Auch bestehe keine Gefahr für die Mosaike mit christlichen Darstellungen. Man treffe Vorkehrungen, um sie während muslimischer Gebete zu bedecken, sie würden aber nicht angetastet.

Wechselvolle Geschichte der Hagia Sophia
Der ACK-Vorsitzende macht weiter auf zwei Aspekte aufmerksam, die nur wenig zur Sprache gekommen seien: Zum einen sei die Hagia Sophia für die weltweite Christenheit nicht – wie behauptet wurde – „irgendein Gebäude, um das auf einmal so viel Aufhebens gemacht wird“. Vielmehr sei sie auch jene Kirche, auf deren Hauptaltar am 16. Juli 1054 der päpstliche Legat Humbert von Silva Candida das Bannschreiben über Patriarch Michael Kerullarios niederlegte, was zur Grossen Kirchenspaltung zwischen Ost- und Westkirche führte. Sie sei also der symbolträchtige Ort, an dem damals das Schisma proklamiert wurde und der heute deshalb für alle, die in der Ökumene tätig sind, ein Mahnmal für die Wiederherstellung der Einheit der Kirche darstellt.

Zum anderen lasse die bewusste Wahl des 24. Juli als Datum der Umwidmung nichts Gutes erahnen, handele es sich doch um den Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages von Lausanne (1923), in dem in den Artikeln 37-44 auch die Rechte der nicht-muslimischen Minderheiten bzw. die Verpflichtung der Türkei, diese und ihre religiösen Einrichtungen zu respektieren, festgeschrieben wurden. In den vergangenen Jahren stellte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder diesen Vertrag in Frage.

Der 24. Juli - symbolträchtiges Datum
Seine Vorliebe für Symbolpolitik, die mal wieder durch diese Datumswahl deutlich wird, gehe also offensichtlich auch zu Lasten der christlichen Minderheit in der Türkei. Ihr Schicksal könne und dürfe Christen nicht gleichgültig sein. Zu oft hätten sie ihre Stimme nicht laut genug erhoben, wenn es um den Genozid an den Armeniern und anderen Völkern, um die Septemberpogrome des Jahres 1955, um die Ermordungen von christlichen Missionaren und Würdenträgern oder die zahllosen Enteignungen von Gebäuden und Grundstücken aller christlichen Kirchen des Landes ging.

Umwidmung – das Ende einer Epoche
Auch die Umwidmung der Hagia Sophia sei eine Enteignung, nicht im immobilienrechtlichen, sondern im geistlichen Sinn. Und sie bedeute das endgültige Ende einer säkularen, laizistischen, europäischen modernen Türkei, wie sie Atatürk vorschwebte, der die Hagia Sophia zum Museum gemacht hatte. Der 24. Juli 2020 bedeute das Ende einer Epoche.

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Symbolbild - Prüfung. © Foto: ben-mullins/unsplash

Uni in Deutschland: Keine Prüfungen mehr an religiösen Feiertagen

Bochum/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Religionsfreiheit

In einem einstimmig gefassten Beschluss hat der Senat der Ruhr-Universität Bochum (RUB) entschieden, „künftig Prüfungstermine so festzulegen, dass sie nicht mit religiösem Arbeitsverbot oder hohen Feiertagen kollidieren“, so eine Pressemeldung der RUB. Damit bekenne sich die RUB zu einem Miteinander religiöser Toleranz und gegenseitiger Rücksichtnahme.

Bundesweit vorbildhaft
Die Initiatorin dieser Entscheidung, Senatorin Prof. Dr. Isolde Karle von der evangelisch-theologischen Fakultät und Lehrstuhlinhaberin für praktische Theologie, freue sich ganz besonders, „dass dieser Entschluss nach langer Diskussion mit allen Senatsgruppen und dem Rektorat einstimmig gefällt wurde. Die RUB gehe damit als religionssensible und Diversität achtende Universität bundesweit vorbildhaft voran. Die am 9. Juli getroffene Resolution des Senats zur Prüfungsordnung leiste einen wesentlichen Beitrag, die Religionsfreiheit aller Universitätsangehörigen zu gewährleisten, wie sie in Artikel 4, Absatz 2 des Grundgesetzes (ungestörte Religionsausübung) verankert ist.

Zeitnaher Ersatztermin
Sollten Prüfungen an für Studierende religiösen Feiertagen dennoch nicht vermeidbar sein, müsse es einen zeitnahen Ersatztermin für die Betroffenen geben. Der Beschluss gelte für alle Religionsgemeinschaften, so Prof. Dr. Isolde Karle, die auch Universitätspredigerin der RUB ist. „Meines Wissens sind wir die erste Universität in Deutschland, die das in dieser Form umsetzt.“

Adventisten und Juden profitieren besonders
Relevant wird die neue Regelung beispielsweise für Mitglieder der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und für orthodoxe Jüdinnen und Juden. Karle schätzt allerdings, dass nur sehr wenige Studierende überhaupt Gebrauch von der Regelung machen werden. „Wir sprechen über eine Zahl im ganz niedrigen zweistelligen Bereich.“ Natürlich freuten sich auch Muslime, wenn man auf sie im Hinblick auf das Ramadanfest oder Opferfest Rücksicht nehme.

Der Pressesprecher der Adventisten in Deutschland, Pastor Jens-Oliver Mohr, freut sich über die Resolution der RUB und ist dankbar, „dass Frau Prof. Dr. Isolde Karle diese Resolution initiiert hat.“ Nicht nur orthodoxe Jüdinnen und Juden, auch Mitglieder der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten seien in ihrem Studium hin und wieder damit konfrontiert, dass Prüfungen oder andere studienrelevante Veranstaltungen an ihrem Ruhetag, dem biblischen Sabbat, angesetzt werden. Es bleibe zu hoffen, dass viele weitere deutsche Hochschulen ähnliche Regelungen erlassen.

Antragstellung bei Konfliktlage
Die Studierenden, die durch eine Prüfung in eine religiöse Konfliktlage kommen, müssen rechtzeitig die Prüfenden beziehungsweise den jeweiligen Prüfungsausschuss informieren, dann wird ihnen ein Ausweichtermin ermöglicht. Sie müssen dazu einen Nachweis vorlegen, der die Notwendigkeit einer Teilnahme an einer religiösen Feier oder ein religiöses Arbeitsverbot bezeugt.

Hintergrund
Die Initiative von Senatorin Karle geht zurück auf eine öffentliche Veranstaltung im Dezember 2019 mit dem Antisemitismus-Beauftragten des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, und Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich an der RUB. Vor dem Hintergrund zunehmender Diskriminierung und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland stellte sich in der Diskussion danach die Frage, was man an der Uni dagegen tun könne, um ein deutliches Zeichen zu setzen. Volker Beck, Grünen-Politiker und Lehrbeauftragter am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der RUB, wies darauf hin, dass die Prüfungsterminierung ein seit Jahrzehnten bestehendes Problem für observante Juden und Jüdinnen sei. So sei laut Karle in der weiteren Debatte das Anliegen und der Text dann aber bewusst ganz offen formuliert worden. „Alle Bekenntnisse und Religionsgemeinschaften sind in den Beschluss grundsätzlich einzuschliessen“, heisst es daher in der verabschiedeten Resolution. Die RUB setze damit exakt und proaktiv um, was die Bundesregierung und einige Abgeordnete aus den Oppositionsparteien, insbesondere Bündnis 90/Die Grünen, sich ohnehin wünschten und für die Hochschulpolitik reklamierten.

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Josef Wissarionowitsch Stalin. © Foto: OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Forschungsprojekt: „Adventistisches Martyrologium“ in der Stalinzeit

Friedensau/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Religionsfreiheit

Seit vielen Jahre arbeitet Dr. Daniel Heinz, Leiter des „Historischen Archivs der Siebenten-Tags-Adventisten in Europa“, an der adventistischen Theologischen Hochschule Friedensau bei Magdeburg/Deutschland, mit russischsprachigen Studenten der Hochschule, wie Jurij Sachwatajew und André Müller, an einer Aufarbeitung stalinistischer Verbrechen, unter denen auch die Adventisten in der Sowjetunion zu leiden hatten.

Angeregt wurde das Projekt schon in den frühen 1990er Jahren von Professorin Tatjana Pavlova von der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN, Moskau), einer engagierten orthodoxen Wissenschaftlerin, die für Daniel Heinz als Mitglied ihres Arbeitskreises die Kontakte zu den Behörden und Archiven herstellte, schreibt Andrea Cramer in „Unser Friedensau“, dem Mitteilungsblatt der Hochschule.

Schwierige Arbeit in den russischen Archiven
„Die Arbeit gestaltet sich schwierig, da die staatlichen russischen Archive, insbesondere die Sicherheitsdienste, wie der FSB, früher KGB, bis heute eine restriktive Politik in der Freigabe archivarischer Quellen verfolgen. Der russischen Menschenrechtsorganisation ‚Memorial‘ ist es mittlerweile jedoch durch akribische Recherchen in den Archiven gelungen, elektronische Listen von mehr als vier Millionen Opfern der Stalin-Diktatur zusammenzustellen. Die Zahl der Menschen, die nach 1937 bei den sogenannten ‚Säuberungen‘ unter Stalin getötet wurden, wird auf 12,5 Millionen geschätzt“, so Daniel Heinz über das Projekt.

Über 4.000 Adventisten Unter den Opfern
Jetzt bemühe sich das Forscherteam, durch Abgleich von frühen Mitgliederlisten sowjetischer adventistischer Kirchengemeinden, sofern sie noch vorhanden seien, mit den von „Memorial“ angeführten Repressionslisten adventistische GuLag-Opfer zu identifizieren. Mehr als 4.000 Adventisten einschliesslich noch nicht getaufter Jugendlicher, etwa ein Drittel der gesamten Mitgliederzahl der Adventisten in der ehemaligen Sowjetunion, hätten ihr Leben durch Unterdrückung und Verfolgung verloren.

Daniel Heinz habe mehrfach Archive in den Verbannungsgebieten aufgesucht, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, berichtet Andrea Cramer. Ziel des langjährigen Forschungsprojektes sei die Erstellung eines Martyrologiums, das die Namen der ermordeten und verschollenen Adventisten, darunter viele russlanddeutscher Herkunft, anführt und so auf ihr Schicksal aufmerksam macht. Deren Leidensgeschichte, sofern sie sich meistens ohnehin nur fragmentarisch und punktuell rekonstruieren lasse, soll ebenfalls Erwähnung finden. Auch die Errichtung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die adventistischen Blutzeugen wäre an einer geeigneten Stelle geplant.

Auch Friedensauer Absolventen unter den Opfern
Ein erster Schritt zur Erstellung des Martyrologiums sei bereits mit der Veröffentlichung des Werkes von Dr. Hans-Christian Diedrich „Wohin sollen wir gehen …? Der Weg der Christen durch die sowjetische Religionsverfolgung“ (Erlangen 2007) getan, mit dem Daniel Heinz viele Jahre eng kooperierte. Auch ehemalige Friedensauer Absolventen, wie Jakob Kraus, Jakob Reimer und Amalia Löbsack, die in den 1930er Jahren wichtige Leitungsaufgaben der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Sowjetunion übernahmen, zählten zu den Opfern.

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Neuer Sitz von ADRA Schweiz an der Tellistrasse 68 in Aarau. © Foto: ADRA Schweiz

Das Hilfswerk ADRA Schweiz zieht von Zürich nach Aarau um

Zürich/Schweiz | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Schweiz wollte per Ende Juni die Geschäftsstelle von Zürich Oerlikon nach Aarau verlegen. Der geplante Umzug verzögerte sich um einen Monat, weil die Bewilligung zur Umnutzung der zwei Wohnungen in Büros an der Tellistrasse in Aarau noch ausstehend war. In Aarau bezieht das Hilfswerk ADRA nun per Ende Juli die Räumlichkeiten im Ober- und Dachgeschoss des Gebäudes der adventistischen Kirchgemeinde an der Tellistrasse.

In Oerlikon werden die Büroräume des Hilfswerks von der wachsenden portugiesischsprachigen Migrantengemeinde der Adventisten als Räume für Kinder und Teens gebraucht, mit der sich das Hilfswerk das Gebäude teilte.

"Wir freuen uns auf die damit zusammenhängenden Herausforderungen und neuen Möglichkeiten", meint Mike Perekrestenko, Geschäftsführer von ADRA Schweiz. "Wir hoffen, dass wir auf die eine oder andere Weise auch die sozialen Bemühungen in der Region Aarau mit unterstützen können."

Das 1987 von der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten gegründete Hilfswerk ist die Nachfolgeorganisation des 1942, im Zweiten Weltkrieg, gegründeten Adventwohlfahrtswerks, das hauptsächlich innerhalb der Schweiz tätig war. Mit der Gründung von ADRA Schweiz wurde die humanitäre und soziale Arbeit weitergeführt und mit internationaler Entwicklungszusammenarbeit ergänzt und ausgebaut. In der Schweiz engagiert sich das Hilfswerk mit Freiwilligenwochen, um bedürftigen Bergbauernfamilien zu unterstützen, sowie mit Essens- und Kleiderausgaben in den Städten.

Die Hilfsorganisation hatte in den ersten Jahren nach der Gründung ihr Büro in Zürich, dann ein Hauptbüro mit Lagerhalle in Lentigny/FR und ein Zweigbüro in Schocherswil/TG und anschliessend, bis Ende Juni, wieder in Zürich.

Bei ADRA Schweiz sind sechs Frauen und zwei Männer in Teil- und Vollzeit angestellt, die durch einen freiwilligen Mitarbeiter unterstützt werden. Die Hilfsorganisation ist Zewo zertifiziert und Partnerhilfswerk der Glückskette. ADRA hilft allen Menschen, unabhängig von Religion, Ethnie, politischer Anschauung, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Die Schwerpunkte liegen in der Katastrophenhilfe und -prävention, Bildung und Existenzsicherung. «Ins Zentrum unseres Bestrebens rücken wir die Menschenwürde», heisst es auf der Webseite, sodass die Hilfe die Menschen befähigen soll, ein Leben ohne fremde Hilfe zu führen.

In der Schweiz verwirklicht ADRA die karitativen Ziele zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die in zirka 50 ADRA Ortsgruppen organisiert sind. In der Hilfe zur Selbsthilfe sieht ADRA Schweiz die Hauptaufgabe der christlichen Reaktion auf menschliche Not. Unter dem Motto “Justice. Compassion. Love.” (Gerechtigkeit. Mitgefühl. Liebe.) arbeitet ADRA Schweiz im Verbund eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit ADRA-Landesbüros in über 130 Ländern der Welt.

Neue Adresse: ADRA Schweiz, Tellistrasse 68, 5000 Aarau. Die Telefonnummer bleibt gleich: +41 44 515 03 10

Mehr Informationen zu ADRA Schweiz: www.adra.ch

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Kampagnenwebseite von ADRA International. © Screenshot: ADRA Int.

ADRA sammelt 1 Million Unterschriften für Recht auf Schulbildung

Silver Spring, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA und die weltweite protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat über 1 Million Unterschriften von Unterstützern für eine Petition erhalten. Die Kampagne mit dem Slogan: „Every child. Everywhere. In school.“ will Politiker weltweit aufrufen, allen Kindern, unabhängig von Rasse, Alter, Nationalität, Geschlecht, Religion oder Herkunft, das Recht auf Bildung und einen Schulabschluss zu ermöglichen.

Petition für Recht auf Bildung
Nach dieser Petition, die im Februar 2019 bei einer internationalen Konferenz von ADRA Mitarbeitern und Medienschaffenden der Freikirche in Jordanien gestartet wurde, sei die Möglichkeit, Kindern auf der ganzen Welt Zugang zu Bildung zu ermöglichen, einen Schritt näher gerückt, heisst es in einer gemeinsamen Presseerklärung von ADRA und der Freikirche. Anfang Juli sei die Zahl von 1 Million Unterschriften überschritten worden.

Kooperation von ADRA und Freikirche
Der Präsident der Freikirche, Pastor Ted Wilson, kommentiert die Errungenschaft mit den Worten: „Vielen Dank an alle, die uns geholfen haben, eine Million Unterschriften zu erreichen und für Ihr starkes Engagement, das Leben so vieler Kinder weltweit sinnvoll zu verändern.“ Es sei in der Tat ein Segen, wie sich die globale Kirchenfamilie und die Hilfsorganisation ADRA gemeinsam für die Unterstützung von Millionen von Kindern eingesetzt hätten, die weltweit keinen Zugang zu Bildung haben. Die Kirchenmitglieder hätten gezeigt, dass sie eine kraftvolle Stimme für den Wandel sein können, wenn alle zusammenarbeiten. Aber die Arbeit ende hier nicht. „Wir müssen jetzt zu Agenten des Wandels in unseren Kommunen werden und unsere Stimme einsetzen, um sicherzustellen, dass jedes Kind überall Zugang zu Bildung hat und sein Potenzial für sein Leben erreichen kann.“

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende von ADRA und Vizepräsidentin der weltweiten Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Dr. Ella Simmons, ergänzt: „Adventisten auf der ganzen Welt haben laut und deutlich gesagt, dass es ihnen sehr am Herzen liegt, Millionen von gefährdeten Kindern den Zugang zu Bildung zu sichern. Das gemeinsame Engagement unserer Freikirche und von ADRA, dieses Thema ins globale Bewusstsein zu rücken, spricht Bände. Ich danke allen, dass sie sich für die Rechte aller Kinder überall auf der Welt einsetzen. Lassen sie uns unsere Bemühungen weiter verstärken und unsere Stimme im Namen der Kinder, die keine Stimme haben, erheben.“

Bildungskampagne
Die Bildungskampagne gilt den fast 300 Millionen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit, die laut einem UNESCO-Bericht keine Schule besuchen. Dies sei eine erschreckende Zahl von Kindern weltweit, die eine qualitativ hochwertige Bildung benötigen und frei von Ausbeutung und generationenübergreifender Armut leben sollten. In fast 200 Ländern sagten Mitglieder von ADRA und der Freikirche ihre Unterstützung für dieses Thema zu und setzten sich für die Verbreitung von Online-Unterschriften ein, darunter Länder in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und im Südpazifik.

Videoclip mit Erklärungen von Verantwortlichen von ADRA und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten zur Bildungskampagne:
https://youtu.be/IR_3ncuE-e0.

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Ambulanzfahrzeug des Krankenhauses «Vista del Jardín Medical Center» in Santo Domingo © Foto: Vista del Jardín Medical Center

Dominikanische Republik: ADRA verteilt Corona-Schutzausrüstung

Silver Spring, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Beschäftigte im Gesundheitswesen der Dominikanischen Republik, die im Einsatz gegen COVID-19 stehen, haben tausende Sets von persönlicher Schutzausrüstung, Masken und lebensnotwendigen Hilfsgütern bei der Behandlung schwerkranker Patienten im «Vista del Jardín Medical Center», einem Krankenhaus in der Hauptstadt Santo Domingo erhalten. Die «Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA» habe gemeinsam mit dem adventistischen Gesundheitsnetzwerk «AdventHealth» in den USA die medizinische Ausrüstung gespendet und an das Krankenhaus des Karibikstaates verschickt, schreibt das Hilfswerk.

Der weltweite Mangel an Schutzausrüstung ist laut ADRA eines der Hauptprobleme, welches die Reaktion auf die Pandemie in vielen Regionen der Welt - wie in der Dominikanischen Republik - beeinträchtigt habe.

Das 53-Betten-Krankenhaus «Vista del Jardín Medical Center» habe demnach seinen Betrieb in noch nie dagewesener Weise intensiviert und seit Ausbruch der Pandemie Hunderte von Patienten behandelt, was das Krankenhaus in arge finanzielle Bedrängnis gebracht habe, schreibt ADRA. Die Einnahmen von März bis Mai seien um 50 Prozent eingebrochen, sagte Winston Hiciano, Direktor des Krankenhauses. Das gespendete medizinische Material habe es dem Krankenhaus ermöglicht, Patienten, die mit COVID-19 infiziert waren und in verschiedenen Kommunen lebten, weiterhin qualitativ hochwertige Versorgung zu bieten, so Hiciano.

Hilfsbemühungen von ADRA für Gefährdete und Arme
ADRA plane, Kommunen während der Regenerierungsphase von COVID-19 langfristig zu unterstützen. Die ADRA-Hilfsbemühungen dienten gefährdeten und unterversorgten Kommunen, insbesondere einkommensschwachen Familien, älteren Menschen, Personen, die von Entlassungen bedroht seien und vielen anderen, um sicherzustellen, dass sie die benötigte Hilfe erhalten würden, schreibt das Hilfswerk. ADRA ist der internationale humanitäre und soziale Arm der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten und ist in 118 Ländern tätig.
Mehr über ADRA International: https://adra.org/

«Vista del Jardín Medical Center»
Das «Vista del Jardín Medical Center» wurde 2007 gegründet und ist eines von 15 Krankenhäusern und Lifestyle-Zentren, die Teil der adventistischen Gesundheitsdienste auf dem Gebiet der interamerikanischen Kirchenleitung (IAD) der Siebenten-Tags-Adventisten sind. Die Einrichtung mit 53 Betten bietet laut eigenen Angaben «qualitativ hochwertige Gesundheitsdienste» an in den Bereichen: Gynäkologie, Pädiatrie, Notfallmedizin, Innerer Medizin, Onkologie, Allgemeinmedizin, Gastroenterologie, Orthopädie, Chirurgie, Urologie, Augenheilkunde, interner Pharmazie und Kardiologie.

AdventHealth
«AdventHealth» (ehemals Adventist Health System) ist ein gemeinnütziges Gesundheitssystem der Adventisten mit Hauptsitz in Altamonte Springs, Florida, das Einrichtungen in neun Bundesstaaten der Vereinigten Staaten betreibt. «AdventHealth» ist der grösste gemeinnützige protestantische Gesundheitsversorger und eines der grössten gemeinnützigen Gesundheitssysteme in den USA. Es verfügt über fast 50 Krankenhausstandorte und Hunderte von Pflegeeinrichtungen in verschiedenen Gebieten der Vereinigten Staaten.
Mehr über AdventHealth: https://www.adventhealth.com/

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ADRA-Mitarbeiter verteilt Lebensmittel an bedürftige Familie in der Region Wayúu/Kolumbien. © Foto: ADRA Kolumbien

ADRA Kolumbien verteilt Lebensmittel an indigene Familien

Medellin/Kolumbien | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Dank einer Initiative der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe (ADRA) in Kolumbien erhielten in den Monaten April und Mai Dutzende von indigenen Wayúu-Familien in La Guarija, im nördlichen Teil Kolumbiens, Lebensmittel. Die Initiative war Teil eines Projekts zur Versorgung von etwa 100 bedürftigen indigenen Familien, die von der Pandemiekrise in der Region betroffen sind, berichtet die Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung in Mittelamerika.

Lebensmittel wie Reis, Bohnen, Linsen, Mehl, Eier, Nudeln, Milch, Salz und Öl wurden von ADRA-Kolumbien in Zusammenarbeit mit der Samariter-Stiftung verteilt. Bisher haben Verantwortliche der Freikirche im Stadtbezirk Maicao in La Guajira 220 Säcke mit Lebensmitteln an 92 Wayúu-Familien verteilt. In La Guajira leben etwa 270.400 Einwohner. Die Wayúu-Familien waren aufgrund der Coronavirus-Pandemie gezwungen, Quarantäne-Richtlinien einzuhalten, sodass viele nicht arbeiten konnten, um Geld für Lebensmittel zu verdienen.

„Der Grundbedarf in den indigenen Gebieten ist erheblich", sagte Eliezer Taboada, Bezirkspastor des Maicao-Distrikts im Bezirk La Guajira, „Viele Menschen verkaufen handgemachte Amulette, Ketten und Broschen aus fein bearbeiteter Kohle, aber seit die Polizei ihre Mobilität eingeschränkt hat, können sie nicht mehr arbeiten. Ihre Wirtschaft hängt einzig und allein vom Verkauf der Waren an der kolumbianisch-venezuelanischen Grenze ab. Da diese seit dem 14. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen ist, gibt es eine ernste Wirtschaftskrise, und dies umso mehr, als die Grundbedürfnisse steigen."

Taboada berichtet auch, dass es Pläne gebe, mehr bedürftigen Familien zu helfen, die während der Quarantänebestimmungen in der Wayúu-Region zu kämpfen haben. So hätten sie Regierungsstellen und das Büro des Bürgermeisters kontaktiert, um sie für das Projekt mit Lebensmittelspenden zu gewinnen, damit sie weiterhin bedürftigen Familien helfen können.

Mehr über die Arbeit von ADRA Kolumbien: http://adracolombia.org/

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Mädchen mit Lebensmitteln von ADRA Rumänien. © Foto: ADRA Rumänien

COVID-19: ADRA Rumänien bietet seit 18 Wochen Überlebenshilfe

Silver Spring, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Rumänien hilft nach eigenen Angaben seit 18 Wochen, im Zusammenhang mit den stark wachsenden COVID-19-Infektionszahlen im Land, Benachteiligten mit Lebensmitteln, Beratung und Begleitung.

In dieser Zeit habe das Hilfswerk fast 3.000 Menschen erreicht, darunter 724 alleinstehende ältere Menschen mit akuten Subsistenzbedürfnissen, 95 Kinder aus benachteiligten Verhältnissen sowie 1.945 Erwachsene, die für menschenwürdige Lebensbedingungen kämpften. Das ADRA-Team half demnach auch 20 Immigranten und vier Opfern häuslicher Gewalt.

ADRA Rumänien habe sich bemüht, die Dienstleistungen der Hilfsorganisation an die vielfältigen Bedürfnisse anzupassen, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht oder verschärft wurden. Zu diesen Bedürfnissen gehöre die Bereitstellung von warmen Mahlzeiten, Hygieneprodukten und Medikamenten. Mitarbeiter und Freiwillige von ADRA hätten ausserdem Hilfe für 150 Neugeborenen gewährt, 17 Menschen Unterschlupf gegeben und neun Menschen mit psychologischer Krisenberatung unterstützt.

Mihai Brașov, der die Initiative "Hope for Immigrants" (Hoffnung für Immigranten) für ADRA Rumänien koordiniert, sagte, dass es darum gehe, sich in andere Menschen einzufühlen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. "Es gibt so viel Opfergeist, Solidarität und den Wunsch, sich als Freiwilliger zu engagieren", sagte er hinsichtlich der ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei ADRA Rumänien.

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ADRA-Sattelanhänger mit Küche und Waschmaschinen © Foto: ADRA Brasilien

Brasilien: «Love on the Go» - ADRA-Trailer mit Küche und Waschsalon

Brasilia/Brasilien | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

Der ADRA-Sattelanhänger hat während den vergangenen vier Jahren im Einsatz für Bedürftige und bei Katastrophen rund 20.000 Menschen in Brasilien gedient. Dabei seien 107.000 Mahlzeiten in der eingebauten Küche zubereitet und ausgegeben worden sowie 111.000 Kilo Kleider durch die vier Industriewaschmaschinen gewaschen worden, schreibt die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Brasilien. Dabei sei der Sattelanhänger in mehr als 40 Städten eingesetzt worden.

«Naturkatastrophen sind in Brasilien an der Tagesordnung, und inmitten der Verzweiflung, alles verloren zu haben, garantieren die angebotenen Dienstleistungen den Betroffenen eine Grundversorgung», sagte Fábio Salles, Direktor von ADRA Brasilien. Die grundlegende Hilfe umfasst laut Salles Nahrung, Kleidung und psychologische Unterstützung. «Während der Pandemie und der damit einhergehenden Zunahme von Armut und Arbeitslosigkeit, garantiert unser Lastwagen weiterhin das Notwendigste, um die Würde der ärmsten brasilianischen Familien zu erhalten», sagte Salles. «’Love on the Go' ist der Slogan unseres Anhängers. Er ist der Ausdruck von Liebe, Gerechtigkeit und Mitgefühl.»

Der erste Abschnitt im Sattelanhänger diene der Zubereitung warmer Mahlzeiten mit einer Leistung von bis zu 1.500 Mahlzeiten pro Schicht. Der zweite Teil diene dem Waschen und Trocknen von 365 Kilo Kleidern pro Tag, schreibt das Hilfswerk.

Dienen in Zeiten von COVID-19
Der ADRA-Sattelanhänger ist derzeit im brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo, im Südosten des Landes, stationiert. Dort soll er laut dem Hilfswerk bis August bleiben, um einem Pandemie-Isolationszentrum für Obdachlose und einer bedürftigen lokalen Kommune zu dienen. Es sei die Ausgabe von mehr als 12.500 Fertiggerichten geplant und dass rund 20.000 Kilo Kleider gewaschen werden sollen.

ADRA
Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA ist der internationale humanitäre und soziale Arm der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Das Netzwerk ist in 118 Ländern tätig.
Mehr über:
ADRA International: https://adra.org/
ADRA Brasilien: https://adra.org.br/
ADRA Deutschland: https://adra.de/
ADRA Österreich: https://www.adra.at/
ADRA Schweiz: https://www.adra.ch/

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Vanessa Schulz und Johannes Naether. © Foto: privat / APD

Wechsel im Aufsichtsrat des Hilfswerks ADRA Deutschland e.V.

Weiterstadt/Deutschland | 30.07.2020 | APD | ADRA (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Aufsichtsrat der Adventistischen Katastrophen- und Entwicklungshilfe ADRA Deutschland e.V. neu aufgestellt. Die langjährigen Mitglieder Joao Martins und Mario Brito wurden verabschiedet. Neu in den Aufsichtsrat wurden Vanessa Schulz und Johannes Naether berufen.

„Wir danken Joao Martins und Mario Brito für die langjährige und tatkräftige Unterstützung, sie haben im Aufsichtsrat die Entwicklung von ADRA Deutschland e.V. geprägt. Mit ihrer internationalen Erfahrung und Vernetzung haben sie geholfen, ADRA Deutschland e.V. auf europäischer Ebene als verlässlichen Partner zu etablieren. Wir danken ihnen von ganzem Herzen“, kommentiert der geschäftsführende Vorstand Christian Molke den Wechsel im Aufsichtsrat.

Neu im Aufsichtsrat
Neu in den Aufsichtsrat wurden Vanessa Schulz und Johannes Naether berufen. Schulz ist Marketingleiterin des Advent-Verlags in Lüneburg und Fachfrau in Kommunikation und digitale Medien. „Vanessa Schulz ist die erste Frau im Aufsichtsrat von ADRA Deutschland. Wir engagieren uns in der Initiative „FAIR SHARE of Women Leaders“ und haben uns 2019 selbst dazu verpflichtet, den Frauenanteil in unseren Gremien zu steigern. Im operativen Geschäft sind bei uns bereits 40 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt, die Berufung von Frau Schulz ist nur ein weiterer Schritt hin zur Geschlechterparität“, erläutert Molke.

Johannes Naether war bis Mai im Vorstand von ADRA Deutschland als zweiter Vorsitzender aktiv. Er ist Pastor und stellvertretender Vorsitzender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (KdöR). „Ich freue mich sehr, dass Johannes Naether uns auch weiterhin mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft unterstützt“, freut sich Christian Molke.

ADRA Deutschland e.V.
ADRA (Adventist Development and Relief Agency) ist eine internationale Nichtregierungs-Organisation (International Nongovernmental Organization). ADRA Deutschland e.V. wurde 1987 gegründet und steht der evangelischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten nahe. Getreu dem Motto „Gerechtigkeit | Mitgefühl | Liebe" arbeitet ADRA Deutschland e.V. als Mitglied eines weltweit föderativ organisierten Netzwerkes mit knapp 120 nationalen Büros partnerschaftlich daran, dass Armut und Unterdrückung in den ärmeren Teilen dieser Erde überwunden werden kann.

Mehr über ADRA: www.adra.de

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Webseite der Online-Enzyklopädie der Siebenten-Tags-Adventisten © Foto: http://encyclopedia.adventist.org/

Siebenten-Tags-Adventisten publizieren Online-Enzyklopädie

Silver Spring, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | Medien

Am 1. Juli haben die Siebenten-Tags-Adventisten ihre neue, online zugängliche Enzyklopädie publiziert. Die kostenlos zugängliche Webseite soll fortlaufend aktualisiert werden. Das globale Kirchenprojekt der «Encyclopedia of Seventh-day Adventists» ESDA wurde auf Englisch verfasst und während mehrerer Jahre erarbeitet. Das kirchliche Online-Nachschlagewerk soll rund 10.000 Artikel, Kurzbiographien mit begleitenden Fotos, Medien und Originaldokumenten enthalten und «faszinierende Einblicke in die Geschichte und das Leben der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten auf der ganzen Welt» ermöglichen, heisst es in einer ESDA-Medienmitteilung.

Damit werde auch die Geschichte der Kirche in Europa besser zugänglich, sagte Paul Lockham, der für die Adventisten in Grossbritannien Beiträge zur Enzyklopädie verfasst hat.

Fokus nicht nur auf Missionare, sondern auch auf einheimische Mitarbeitende
Die Enzyklopädie «wird die Geschichte der Mission grundlegend verändern. Es gibt verschiedene Facetten der adventistischen Missionsgeschichte, die nun offengelegt und für Forscher zugänglich gemacht werden», schreibt Chigemezi Wogu, Projektleiter für die Beiträge der Adventisten in West- und Südeuropa. Ein Bereich der adventistischen Missionsgeschichte, der bisher wenig beachtet worden sei, betrifft laut Wogu die Fortführung der adventistischen Mission durch einheimische Mitarbeitende. Bis jetzt habe sich die adventistische Missionsgeschichte auf die grossen Missionare konzentriert. Mit der Enzyklopädie würden nun auch wichtige Laien und Adventisten, die als Pioniere in verschiedenen Ländern gewirkt hätten sowie ihre Beiträge, bekannt, so Chigemezi Wogu.

Zur Webseite der Enzyklopädie: Encyclopedia.Adventist.org

Engagement der Siebenten-Tags-Adventisten weltweit
Die protestantische Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist weltweit in 213 Ländern und Territorien tätig und hat rund 21,5 Millionen Mitglieder. Die Adventisten unterhalten mit 8.807 Grundschulen, höheren Schulen sowie Universitäten das global grösste protestantische Bildungswerk. Sie sorgen mit 211 Krankenhäusern und Sanatorien, 440 Sanitätsstationen, 121 Alters- und Pflegeheimen und 11 Waisen- und Kinderheimen für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen und kümmern sich in 130 Ländern mit dem Hilfswerk ADRA um humanitäre und soziale Bedürfnisse.

Detaillierte statistische Angaben zu den Adventisten:
https://www.adventisten.ch/adventisten/statistik/

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Symbolbild – Apps, Social Media © Foto: Thomas Ulrich / pixabay

Medienzentrum etabliert „Hope“ auf sozialen Netzwerken

Alsbach-Hähnlein/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Medien

Der Fernsehsender «Hope TV» der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten präsentiere seine Angebote nicht nur im Fernsehen oder auf der Webseite, sondern auch in den sozialen Medien wie YouTube, Instagram und Facebook. Das geht aus einer Pressemeldung des europäischen Medienzentrums Stimme der Hoffnung e.V. hervor.

Fernsehprogramm: „Hope TV deutsch“
Der christliche Medienbetreiber etabliere „Hope“ auf vielen Kanälen. So sei das 24/7 Fernsehprogramm als „Hope TV deutsch“ sowohl auf dem YouTube Kanal als auch bei Instagram zu sehen. Auf Facebook erhalte man Neuigkeiten aus dem Medienzentrum und aktuelle Angebote, wie zum Beispiel diverse Kurse aus dem Hope Bibelstudien-Institut.

«Hope» auf „YouTube“
Auf „YouTube“ seien Sendungen speziell für diesen Kanal konzipiert. So gebe es die Sendung „Refresh“ mit zehnminütigen Episoden. Refresh sei ein zehnwöchiges Kursprogramm, das jedem ermögliche, durch alltagstaugliche Anleitung fitter und gesünder zu Leben. Dadurch könne die eigene Gesundheit präventiv geschützt oder nachhaltig verbessert werden.

In der zwölfteiligen Serie „BEhave“, die ebenfalls auf YouTube zu sehen ist, gehe es Paulin Giurgi darum, persönlich zu wachsen und in die Entwicklung des eigenen Seins zu investieren. Der Titel „BEhave“ bestehe aus: be = sein und have = haben. In zwei bis vier Minuten versuche der Moderator die Inhalte der TV-Sendungen auf den Punkt zu bringen. Auch die Kindersendungen „Fribos Dachboden“ und „Kiki, Timo, Gott & Du“ seien über den YouTube-Kanal zu sehen.

«Hope» auf „Instagram“
Auf der audiovisuellen Plattform „Instagram“ gebe es die Sendungen von Hope TV ebenfalls. Ausserdem könnten Blicke hinter die Kulissen von Hope Media Produktionen geworfen, Trailer empfangen und Bilder mit Bibelversen abgerufen werden, so PR-Redakteurin Judith Olsen vom Medienzentrum.

Das Medienzentrum
Zum Medienzentrum Stimme der Hoffnung e. V. mit Sitz in Alsbach-Hähnlein/Deutschland gehören neben dem christlichen TV-Sender „Hope TV“ noch die „Hope Hörbücherei“, der blinde und sehbehinderte Menschen vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Das Angebot des „Hope Bibelstudien-Instituts“ umfasst Grundkurse zum besseren Verständnis der Bibel und des christlichen Glaubens und Fernkurse über biblische Prophetie, Gesundheit und Lebensstilfragen. Verschiedene Kurse für Kinder sind ebenfalls im Angebot. Mit der Fotodatenbank „churchphoto.de“ steht eine umfangreiche christliche Bildagentur zur Verfügung, die sowohl als Tauschbörse als auch als Kaufplattform für lizenzfreie Fotos fungiert. Weitere Informationen über das Medienzentrum unter: www.stimme-der-hoffnung.de.

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Symbolbild - Jugendliche. © Foto: priscilla-du-preez/unsplash

Sinus-Jugendstudie in Deutschland: Junge sind ernster und besorgter

Bonn/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Medien

„Die junge Generation ist ernster geworden – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits“, meldet die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in der Bundesrepublik Deutschland über die Ergebnisse der „SINUS-Jugendstudie 2020 – Wie ticken Jugendliche?“. Die Jugend fühle sich zu wenig gehört und nicht ernst genommen, so das Fazit der Autoren.

Alle vier Jahre untersucht die Studie die Lebenswelten der 14- bis 17-jährigen Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht?

Ernst und besorgt
Die junge Generation sei ernster geworden – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits. Das betreffe den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Bei beiden Themen und im Allgemeinen fühle sich die junge Generation nicht ernst genommen und repräsentiert. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen sei gedämpft, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten.

Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden
Viele Teenager fühlten sich von der Politik weder gehört noch ernst genommen. Sie beklagten die fehlende Teilhabe der jungen Generation an politischen Entscheidungsprozessen und die mangelnde Repräsentation im politischen Raum. Aus Jugendsicht werde Politik in erster Linie von „alten weissen Männern“ dominiert und geprägt. Pauschales Politikerbashing sei dennoch selten. Politische Akteure und Institutionen würden differenziert beurteilt. Viele Jugendliche zeigten Verständnis und Empathie für Politiker und Politikerinnen, die einen „harten, stressigen Job“ machten.

Ein Gefühl von Macht- und Einflusslosigkeit, wenig Wissen und geringe Zeitbudgets seien Barrieren für globales Engagement Jugendlicher. Die grosse Beteiligung der Teenager an den Fridays-for-Future-Demonstrationen mache jedoch Hoffnung, dass junge Menschen sich stärker für globales Engagement öffnen.

Neue Lösungsansätze
Längst hätten Jugendliche die Lösung der Klimakrise als zentrale Frage der Generationengerechtigkeit für sich identifiziert und brächten in den Demonstrationen ihre Ohnmacht und Empörung („Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“) zum Ausdruck. Der jugendliche Zeitgeist sei grün und bewahrend (das heisst konservativ im ursprünglichen Sinne). Die Klimakrise werde aus jugendlicher Perspektive von den Verantwortlichen (Politik, Wirtschaft, ältere Generation) nicht ernst genommen; mögliche Problemlösungen würden verschleppt oder sogar hintertrieben.

Das meint auch Ottmar Wander, Autor des Buches „Ich bin allen alles geworden“, das sich mit der Relevanz und Umsetzung der Erkenntnisse aus den Studien über SINUS-Milieus beschäftigt. Seiner Meinung nach hätten die Jugendlichen neue Lösungsansätze, um Krisen zu lösen. Diese würden allerdings von Gesellschaft, Politik und Kirche nicht wahrgenommen. wie sie es sich wünschten. Sie hätten neue Lösungsansätze, um die Zukunft zu gestalten, vermissten aber, bei den Antworten auf Krisensituationen mit eingebunden zu werden.

Mitgestalten erwünscht
Auch die Ergebnisse der Studie reflektieren, dass sich Jugendliche im Allgemeinen vor allem dann wohlfühlten, wenn sie sozial gut eingebunden sind, gute Beziehungen hätten und sich aktiv beteiligen könnten. Unwohl fühlten sich Schülerinnen und Schüler in erster Linie dann, wenn sie Fehler machen oder der Leistungsdruck steige. In Sachen Mitbestimmung stellten die Jugendlichen ihren Schulen ein schlechtes Zeugnis aus. Möglichkeiten für Mitbestimmung in der Schule würden kaum gesehen. Schule werde als statisches und kaum gestaltbares System erlebt.

Die Auftraggeber der Studie
„Wie ticken Jugendliche?“ ist eine im Auftrag von der Bundeszentrale für politische Bildung, der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, der BARMER, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend, dem Deutschen Fussball-Bund, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, der Deutschen Sportjugend und der DFL Stiftung durchgeführte Studie des SINUS-Instituts, Heidelberg/Berlin.

Weitere Informationen
Die Studie ist als gedrucktes Buch in der Schriftenreihe (Band-Nr. 10531, Bereitstellungspauschale 4,50 €) der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb erschienen. Sie steht auch als ePub kostenfrei zum Download bereit: https://www.bpb.de/311857

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G. Alexander Bryant, neuer Kirchenleiter der Adventisten in Nordamerika (North American Division) © Foto: Dan Weber/NAD

Alexander Bryant, neuer Kirchenleiter der Adventisten in Nordamerika

Columbia, Maryland/USA | 30.07.2020 | APD | Personen

Pastor G. Alexander Bryant wurde vom Nominierungskomitee dem Exekutivausschuss der Kirchenleitung der Adventisten in Nordamerika (NAD) als neuer Präsident vorgeschlagen und von diesem am 7. Juli zu Handen des Exekutivausschusses der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) zur Bestätigung der Wahl empfohlen. Der Exekutivausschuss der adventistischen Weltkirchenleitung bestätigte am 9. Juli Glenward Alexander ("Alex") Bryant mit 153 gegen 3 Stimmen zum neuen Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (NAD).

Bryant ist der Nachfolger des Kanadiers Daniel Jackson, der per 1. Juli in Pension ging und die Adventisten in Nordamerika seit 2010 leitete. Weil die Exekutivamtsträger (Officers) der weltweit dreizehn teilkontinentalen adventistischen Kirchenleitungen als gewählte Amtsträger der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) dienen, musste der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung die Nomination der nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) bestätigen. Alle Sitzungen wurden virtuell über «Zoom» mit einem schon zuvor verwendeten elektronischen Abstimmungsverfahren durchgeführt.

«Ich bin erstens Gott für seinen Ruf zum Dienst zu Dank verpflichtet und zweitens all jenen, die über die Jahre mein Leben beeinflusst haben», sagte Bryant nach der Abstimmung. «Diese Aufgabe ist zu gross für einen Einzelnen. Es ist mir völlig klar, dass wir alle zusammenarbeiten müssen, um Gottes Reich voranzubringen und ich wünsche mir deshalb zutiefst eure Gebete.»

Bryant ist der zweite Afroamerikaner, der als Präsident der Adventisten in Nordamerika (NAD) gewählt wurde. Charles E. Bradford, der erste NAD-Präsident, war ebenfalls Afroamerikaner.

Werdegang
Glenward Alexander ("Alex") Bryant war zuletzt sowohl als Exekutivsekretär der Nordamerikanischen Kirchenleitung (NAD) als auch als stellvertretender Sekretär der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) tätig, eine Position, die er seit Oktober 2008 innehatte. Zuvor war Bryant elf Jahre lang Präsident der überregionalen Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference) in Kansas City, Kansas.

Bryant schloss 1982 sein Studium am Oakwood College (heute Oakwood University) mit einem Doppelschwerpunkt in Theologie und Betriebswirtschaft ab.

Im selben Jahr begann er seinen Dienst in Springfield, Missouri, sowie in Coffeyville und in Independence, Kansas. 1986 wurde Bryant zum Pastor ordiniert und setzte seine Ausbildung fort. 1988 erwarb er einen Master of Divinity an der Andrews University. Die Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference) wählte Bryant 1990 zum Direktor der Abteilungen für Jugend und Pfadfinder, Nationaler Dienst, zum Direktor der Gesundheitsabteilung und zum Superintendenten für Bildung; 1997 wurde er Präsident der Kirchenleitung der US-Zentralstaaten (Central States Conference). Im Jahr 2011 erwarb Bryant einen Doktor in Theologie am evangelikalen «Fuller Theological Seminary».

Alexander Bryant ist verheiratet mit Desiree. Das Ehepaar hat drei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder.

Adventisten in Nordamerika
Die Kirchenleitung der protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Nordamerika (NAD) betreut das Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Bermuda, Guam und etliche Inseln im Pazifik mit insgesamt über 365 Millionen Einwohnern. Die 1.3 Millionen Adventisten im Bereich der Kirchenleitung von Nordamerika (NAD) feiern in 5.600 Kirchgemeinden jeweils samstags, dem biblischen Ruhetag, den Gottesdienst. Laut dem statistischen Jahresbericht 2019 der adventistischen Weltkirchenleitung unterhielten die Adventisten in Nordamerika Ende 2017 folgende Institutionen: 749 Primar- und 222 Sekundarschulen, elf Universitäten und zwei Colleges, 76 Krankenhäuser und medizinische Zentren, ein Verlagshaus, sowie das Hilfswerk ADRA International.

Mehr zum Gebiet der adventistischen Kirchenleitung in Nordamerika:
https://www.nadadventist.org/about-our-church/north-american-division-map

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Geschäftsführerin der Schweizerischen Bibelgesellschaft pensioniert

Biel/Schweiz | 30.07.2020 | APD | Personen

«Eva Thomi war seit 1994 bei der Schweizerischen Bibelgesellschaft (SB) eine treibende Kraft, insbesondere, nachdem sie 2008 zur Geschäftsführerin berufen wurde» heisst es in der SB-Medienmitteilung. Demnach habe sie in den 26 Jahren viele gute Veränderungen einleiten und umsetzen können. Am 9. Juni wurde sie offiziell vom Vorstand, Team und Freunden aus dieser Funktion verabschiedet.

Laut der Schweizerischen Bibelgesellschaft fing Eva Thomi 1994 als Assistentin des SB-Geschäftsführers an und wurde als kaufmännische Leiterin Mitglied der Geschäftsleitung. Die letzten 12 Jahre, seit 2008, hat sie die SB als Geschäftsführerin massgeblich geprägt. In den 26 Jahren ihrer Anstellung bei der SB habe sie viele Veränderungen der SB begleitet und die Professionalisierung entscheidend vorangetrieben. «Sie war die erste und bis jetzt einzige Frau an der Spitze der SB. Darüber hinaus war es ein mutiger Schritt des Vorstands, die SB einer Führungskraft ohne theologische Ausbildung anzuvertrauen», heisst es in der Mitteilunge. Vizepräsidentin Regula Tanner beschreibt die SB aus heutiger Sicht als «frisch und agil». Eva Thomi habe die SB mit Weitblick gesteuert, gute Ideen sofort umgesetzt und neue Projekte mit Energie angepackt, so Tanner.

Mit grosser Dankbarkeit für das Gewesene verabschiedete die SB am 9. Juni 2020 ihre langjährige Geschäftsführerin offiziell in feierlichem Rahmen. Eva Thomi habe in 26 Jahren mit Leidenschaft für die Verbreitung der Bibel in aller Welt gearbeitet, schreibt die SB, und: «Der Vorstand und das ganze Team bedanken sich ganz herzlich für die Zusammenarbeit und ihr Engagement».

Innocent Himbaza wurde als neuer Geschäftsleiter gewählt
An der schriftlich durchgeführten SB-Mitgliederversammung 2020 wurde Innocent Himbaza als Geschäftsleiter gewählt. Er ist Titularprofessor für Altes Testament und Hebräisch sowie Kurator des Instituts Dominique Barthélemy an der Universität Fribourg. Zusätzlich ist er Mitglied des Komitees der Übersetzungspolitik (Committee on Translation Policy COTP) des Weltbundes der Bibelgesellschaften.
(APD-Meldung: https://www.apd.media/news/archiv/13825.html)

Schweizerische Bibelgesellschaft
Die Schweizerische Bibelgesellschaft (SB) ist eine überkonfessionelle Nonprofit-Organisation. Sie unterstützt und fördert laut eigenen Angaben wissenschaftlich fundierte Übersetzungen und Revisionen der biblischen Texte. Ebenso beteiligt sie sich an der Herstellung und Verbreitung der Bibel in von Kirchen gewünschten Sprachen und Ausgaben in der Schweiz und im Ausland. Mehr auf www.die-bibel.ch.

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Lydia Lukic, Frauenbeauftragte der Adventisten in Bayern © Foto: privat

Deutschland: Neue Frauenbeauftragte der Adventisten in Bayern

München/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Personen

Das Leitungsgremium der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern wählte Lydia Lukic zur Beauftragten für den Bereich Frauen. Seit dem 1. Juli 2020 hat Lukic mit einer geringfügigen Anstellung ihren Dienst in Bayern begonnen. Sie folgt damit Barbara Mahler, die bereits zum 29.02.2020 die Aufgabe auf eigenen Wunsch beendete.

Zur Person
Lydia Lukic ist mit Zoran verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder. Als Pastorenehefrau lebt sie in Nürnberg und arbeitet als Verwaltungsangestellte im Sekretariat einer Berufsfachschule für Logopädie und Physiotherapie.

Wie aus einer Meldung der Freikirche hervorgeht, sei Lukic gerne unter Menschen und liebe es, immer wieder neue Kontakte zu knüpfen. Gefragt nach den Zielen ihrer zukünftigen Aufgabe in der Freikirche, antwortet sie spontan: „Generationen zusammenführen!“ Der Dienst für Frauen habe nichts mit Feminismus zu tun. Vielmehr ginge es darum, Frauen in der Kirche zu ermutigen und zu motivieren. Das gelte für alle Generationen. In Anlehnung an den Auftrag der Abteilung wolle sie helfen, Frauen zu bereichern, zu befähigen und Begegnungen zu ermöglichen. Ihre Fähigkeiten und Vorlieben könne sie bei der Organisation von Veranstaltungen wie z.B. Frauenwochenenden, Begegnungstagen oder Girls4Christ-Days sowie bei persönlichen Kontakten mit Frauen jeden Alters einsetzen.

Abteilung für Frauen bei den Adventisten seit 1898
Schon 1898 gab es bei den Adventisten durch Ermutigung der Gemeindegründerin Ellen G. White eine kirchliche Abteilung für Frauendienste. Nach dem Tod der Leiterin S.M.I. Henry lag die Arbeit viele Jahre brach. Erst auf der Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) der Adventisten in Utrecht/Niederlande wurde 1995 dem Anliegen in Form einer vollwertigen Abteilung entsprochen.

Die Abteilung veranstaltet heute Leiterschafts-Seminare sowie Frauenkongresse und widmet sich an Thementagen speziellen Anliegen der Frauen. So ist der 4. Samstag im August weltweit als „enditnow-Tag“ (Brich das Schweigen über Gewalt) festgelegt. Auch der 2010 in Deutschland von der Freikirche eingerichtete unabhängige Fachbeirat „Sexueller Gewalt begegnen“ mit seinem umfangreichen Material zum Thema Missbrauch und der über die Grenzen der Freikirche genutzte Verhaltenskodex für alle ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen/-innen erfolgte auf Initiative und unter Beteiligung der Abteilung Frauen.

Zur Webseite der adventistischen Frauen in Deutschland:
https://sta-frauen.de/home/

Zu den Webseiten der adventistischen Frauen in der Deutschschweiz:
https://www.adventisten.ch/engagement/abteilungen/frauen/
https://www.sta-frauen.ch/

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Adventistischer Pastor und Sänger Dr. Pastor Wintley Phipps. © Foto: Facebookseite Wintley Phipps

Adventist singt bei Gedenkfeier für Kongressabgeordneten John Lewis

Washington D.C./USA | 30.07.2020 | APD | Personen

Bei der Gedenkfeier für den langjährigen Kongressabgeordneten John Lewis in der Rotunde des US-Kapitols sang der adventistische Pastor und Sänger Dr. Wintley Phipps zwei bewegende geistliche Lieder. Mit „Amazing Grace“ und „Wenn Friede mit Gott“ erwies er dem Mitstreiter an der Seite des Bürgerrechtlers Dr. Martin Luther King jr. eine emotionale Ehre.

Kongressabgeordneter John Lewis
Der 1940 in Alabama geborene John Lewis galt als Ikone der Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1950er Jahre. Er gehörte zu den „Big Six“ (grossen sechs) Führungspersönlichkeiten, die 1963 den „Marsch auf Washington“ organisierten. Seit 1987 vertrat er als Abgeordneter der demokratischen Partei den 5. Kongressdistrikt des Bundesstaates Georgia/USA. Er wurde 17 Mal wiedergewählt. 2011 verlieh ihm Präsident Barack Obama die „Presidential Medal of Freedom“, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten von Amerika. Am 17. Juli war Lewis an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 80 Jahren verstorben.

Pastor und Sänger Wintley Phipps
Dr. Wintley Phipps ist Pastor der weltweiten protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und betreut derzeit die Palm Bay Kirchgemeinde in Florida/USA. Phipps ist ein international gefragter Gesangskünstler und Gründer des Mentoren Programms „U.S. Dream Academy“. In den letzten 20 Jahren hat er tausende von Kindern, insbesondere jene von inhaftierten Eltern, unterstützt. Er hat ihnen geholfen, an ihren Zielen zu arbeiten und persönlich und beruflich erfolgreich zu sein. Phipps hat einen BA-Abschluss in Theologie vom Oakwood College (jetzt Universität) sowie einen Master of Divinity von der Andrews University. Phipps hat mehr als 25 Gesangsalben aufgenommen und ist für mehrere US-Präsidenten aufgetreten, darunter Jimmy Carter, Ronald Reagan, George H.W. Bush, Bill Clinton, George W. Bush, und Barack Obama. Zweimal sang er beim Parteitag der Demokraten sowie vor Mutter Teresa aus Kalkutta und dem südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela. Fernsehkommentatoren bezeichneten die Darbietung von Phipps im Kapitol als eine „emotionale Hommage“ für John Lewis.

Ausschnitt aus der Übertragung der Gedenkfeier von WCNC:
https://youtu.be/UZpymQnI-6g.

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Yoana Sashova © Foto: The Voice of Bulgaria

"Voice of Bulgaria": Adventistin mit Lied über den Himmel auf 2. Platz

Sofia/Bulgarien | 30.07.2020 | APD | Personen

Die 17-jährige Yoana Sashova gewann im Juni 2020 den zweiten Platz im Wettbewerb "The Voice of Bulgaria" mit dem Lied «The Heavens Declare You». Den Songtext dazu schrieb sie zur Melodie eines bekannten Liedes der Popsängerin Billie Eilish, berichtet die Nachrichtenabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in West- und Südeuropa.

Saschowa überzeugte mit ihrer ersten Darbietung drei von vier Juroren. Daraufhin wurde sie gebeten, ein zweites Lied zu singen, welches sie zum Star machte. Über ihren Song „The Heavens Declare You“ urteilte ein Juror: „In diesen Zeiten, in denen Tugenden und Werte irgendwie veraltet sind, erschienst du wie ein heller Lichtstrahl und bist das absolute Gegenteil der Realität, die uns umgibt. Du bist ein Symbol für Menschlichkeit, Reinheit und Aufrichtigkeit, ein grosses Geschenk Gottes. Für mich bist du ein Hoffnungsschimmer!" Der Song wurde mittlerweile über drei Millionen Mal auf Youtube angesehen.

Geistliche Texte
Bereits im Jahr 2019 gewann Sashova den Kinderwettbewerb für bulgarische Volkslieder. Sie gehört zur Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und schreibt eigene Musik und Texte und spielt Gitarre. Sashovas Texte thematisieren oft ihre Liebe und Hingabe an Gott. Die 17-Jährige stellte sich von Anfang an als gläubige Christin vor. Obwohl sie mehrmals von Journalisten gebeten worden war, nicht über ihren Glauben zu sprechen, blieb Sashova hartnäckig: „Ich kann nicht anders! Ich verdanke ihm alles!“ Beim Finale wandte sie sich an das Publikum und sagte: „Gott ist grossartig! Gott liebt euch! Ich bin so dankbar, dass er mir ermöglicht hat, hier zu sein."

Bulgarien: Dichteste adventistische Bevölkerung in Europa unter Roma
„Ich habe Yoanas Familie vor Jahren kennen gelernt", berichtet Corrado Cozzi, Leiter der Kommunikationsabteilung der teilkontinentalen Kirchenleitung in West- und Südeuropa. „Ihre Familie ist über viele Generationen mit der Gabe der Musik gesegnet, die sie mit Leidenschaft und mit einer sehr tiefen Geistlichkeit weitergeben ... Wir sind stolz auf sie". Sashova gehört zur Bevölkerungsgruppe der Roma und besucht die Kirchgemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in der Stadt Kjustendil im Südwesten Bulgariens. Diese Roma-Gemeinschaft hat die dichteste adventistische Bevölkerung in Europa: 1.300 Kirchenmitglieder leben unter 12.000 Einwohnern. Sie feiern Gottesdienst in zwei Kirchgemeinden.

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Jakob Erzberger, als älterer Herr © Foto: Ellen G. White Estate

Zum 100. Todestag von Jakob Erzberger (*1843 - †1920)

Basel/Schweiz | 30.07.2020 | APD | Personen

Die Gründerzeit des Adventismus in der Schweiz ist untrennbar mit dem Namen des Baselbieters und Chrischona-Missionsschüler Jakob Erzberger verbunden. Er wurde zum ersten ordinierten Prediger der Adventisten in Europa sowie ein grosser Evangelist und Missionsstratege. Erzberger prägte die Anfänge der Freikirche in der Schweiz, Deutschland und anderen europäischen Ländern, schreibt Christian B. Schäffler* zum 100. Todestag von Jakob Erzberger am 13. Juli 1920.

Sissach – Liestal – Pilgermission St. Chrischona
Der Baselbieter wurde am 23. März 1843 in Seltisberg BL geboren. Sein Vater, Heinrich Erzberger, war Posamenter (auch Bandweber genannt) und starb als Jakob Erzberger drei Jahre alt war. Zusammen mit seiner Mutter und seinen drei Brüdern Heinrich Theophil (*1835), Johannes (*1841) und Kornelius (*1845) zog er nach Liestal, wo die vaterlose Familie auf Sozialfürsorge (Armenhilfe) angewiesen war. 1859 wurde Jakob in Liestal in der evangelisch-reformierten Kirche konfirmiert und bewarb sich um eine Stelle als Pförtner im dortigen Kantonsspital. Dass ihm diese Stelle zugesprochen wurde, schrieb Jakob einer Fügung Gottes zu und legte ein Gelübde ab. 1864 löste er sein Gelübde ein, in dem er sich als Missionsschüler in der Pilgermission St. Chrischona bei Basel, einem in pietistischer Tradition stehenden Missionswerk, einschrieb. Die Pilgermission bildete junge Männer aus, um sie als wandernde Missionare in die Schweiz auszusenden.

Erste Kontakte mit sabbathaltenden adventistischen Christen
Nach dem 1. Studienjahr auf St. Chrischona wurde er als Reiseprediger und Schriftenmissionar in den Berner Jura entsandt, wo er zeitweise im Gefängnis von Pruntrut auch als Gefängnisgeistlicher wirkte. In Tramelan (Tramlingen) stiess er 1867 auf eine Gruppe sabbathaltender Adventisten, die sich um den Laienmissionar Michael B. Czechowski gebildet hatte. Erzbergers Leben nahm eine Wende, als er in der Umgebung von Tramelan seine einzige Hose zerriss. Er fand einen Schneider, der ihm nicht nur seine Hose flickte, sondern ihm auch eine Bibelstunde über die Wiederkunft Jesu und den biblischen Sabbat hielt. Der Seminarist war vom Bibelwissen des Schneiders sehr beeindruckt.

Trennung von Missionsschule St. Chrischona
Als Erzberger im Herbst 1868 mit seinen neu gewonnen theologischen Einsichten in die Missionsschule St. Chrischona zurückkehrte, machte ihm der dortige Hausvater keine grosse Hoffnung unter diesen Umständen sein Studium fortsetzen zu können. Nach der Prüfung durch ein Komitee drückte der Schulinspektor Heinrich Rappard dem Missionsschüler sein Bedauern aus, dass er nicht im Seminar bleiben könne, entliess ihn und wünschte ihm Gottes Schutz und Geleit.

Prediger und Taufe bei den Adventisten
1868 beschloss Erzberger der kleinen sabbathaltenden Gruppe in Tramelan als Prediger zu dienen. Noch im gleichen Jahr liess er sich im Étang de la Gruère, einem Moorsee bei Saignelégier, taufen und schloss sich der von Czechowski gegründeten Gemeinde in Tramelan an.

Der Laienmissionar Czechoswki war wegen des eigenmächtigen Verhaltens seiner Anhängerschaft gekränkt und trennte sich 1868 von der Gemeinde Tramelan. Anfang 1869 zog er ohne seine Familie nach Osteuropa, auf der Suche nach Arbeit und Unterstützung.

Erste Kontakte mit Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in den USA
In den zurückgelassenen Papieren entdeckten die Mitglieder Hinweise auf die Existenz der 1863 in den USA gegründeten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie nahmen brieflichen Kontakt auf und wurden eingeladen, einen Repräsentanten zur nächsten Tagung in die USA zu entsenden.

So wurde 1869 Jakob Erzberger als Schweizer Delegierter zur Sitzung der weltweiten Kirchenleitung (sog. "Generalkonferenz") nach Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan entsandt, um mit der "Mutterkirche" der Siebenten-Tags-Adventisten Verbindung aufzunehmen, deren Existenz kurz zuvor in Europa noch unbekannt war. Die heutige weltweite protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geht auf eine Erweckungsbewegung in den USA in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die theologische Mitte des Adventismus bilden die gute Nachricht vom wiederkommenden Herrn (Endzeithoffnung) verbunden mit der biblischen Lehre des Sabbats als Ruhetag (Sabbatheiligung).

Begegnung mit John Harvey Kellogg
Also reiste Erzberger, der kein Wort Englisch sprach, in ein Land in dem er keinen Menschen kannte. Er wurde im Heim von James und Ellen G. White, den Mitbegründern der Freikirche, herzlich aufgenommen und erhielt von James White Bibelunterricht. Der junge Arzt John Harvey Kellogg gab ihm Englischunterricht. Dieser Kellogg (1852–1943) war übrigens - zusammen mit seinem Bruder Will Keith Kellogg - der Erfinder der Erdnussbutter sowie der weltbekannten "Kellogg's Corn Flakes".

Ordination als Prediger und Aufbau adventistischer Gemeinden in Europa
In den USA wurde Erzberger 1870 von den Pastoren James White und John N. Andrews offiziell zum Prediger ordiniert, mit der Missionsarbeit in Europa betraut und kehrte noch im selben Jahr in die Schweiz zurück. Zu jener Zeit existierten bereits adventistische Gemeinden in Tramelan, Le Locle, La Chaux-de-Fonds, Fleurier, Biel, Buckten BL und Neuchâtel. In den folgenden Jahrzehnten trug Erzberger als erster adventistischer Seelsorger in Europa wesentlich zum Aufbau des Adventismus in der Schweiz und in Deutschland bei. Nach Ankunft des Amerikaners John N. Andrews, dem ersten adventistischen Missionar der 1874 nach Europa gesandt wurde, arbeitete Erzberger zunächst eng mit diesem zusammen und nahm von Basel aus die Arbeit auf. Bereits 1875 folgten Erzberger und Andrews einer Einladung nach Deutschland, wo sie christliche Gruppen besuchten, die unabhängig von den Adventisten den biblischen Sabbat (Samstag) feierten. So entstand 1875 im Raum Wuppertal auf dem Boden einer pietistisch-freikirchlichen Erweckungsbewegung die erste Gemeinde der Adventisten in Deutschland, deren Organisation und Betreuung Erzberger übernahm. Zwischen 1876 und 1878 verfasste Erzberger verschiedene Traktate und Broschüren. Seine Veröffentlichungen waren die ersten adventistischen Schriften, die in Deutschland publiziert wurden.

Vortragstätigkeit in der Deutschschweiz und in Deutschland
Nach dem Tod von John N. Andrews im Jahr 1883 arbeitete Erzberger mit dem deutschen Missionar Ludwig R. Conradi zusammen, der von Hamburg aus eine systematische Missionstätigkeit entfaltete. Angesteckt von Conradis Missionseifer begann Erzberger mit Erfolg Vorträge über die prophetischen Schriften in der Bibel in verschiedenen Schweizer Städten (Basel, Bern, Lausanne und Zürich) zu halten. Für viele Jahre blieb Jakob Erzberger der einzige Adventistenprediger für alle Gemeinden in der Deutschschweiz.

Im Jahr 1903 verstarb Jakob Erzbergers Ehefrau Maria im Alter von 53 Jahren. Er war seit 1882 verheiratet und hatte zwei Söhne: Heinrich (* 1884) und Jakob (*1886). Von 1904 an arbeitete er hauptsächlich als reisender Evangelist in Deutschland. Im Jahr 1905 heiratete er in zweiter Ehe Maria Pauline Kaufmann (*1862) aus Lahr (Deutschland), die sich nun um Besserung seiner bereits angeschlagenen Gesundheit bemühte.

1906 kehrte er in die Schweiz zurück und unternahm weiterhin verschiedene Vortragsreisen. Wie aus seinen persönlichen Notizen zu entnehmen ist, arbeitete er oft weit über seine Kräfte. So hielt Jakob Erzberger beispielsweise im April 1906 eigenen Angaben zufolge 28 Bibelstunden, 49 Predigten und Wortverkündigungen und leitete 17 Kirchenversammlungen.

1910 schrieb er an seinen Sohn Heinrich: "Die Jahre eilen schnell dahin, Jesus wird kommen und man ist nicht bereit!"

Letzte Jahre in Gelterkinden und Sissach
Geschwächt durch Krankheit und sein aufopferndes Leben als Prediger, Missionar und Pionier verbrachte Erzberger seine letzten Lebensjahre in Gelterkinden, dann ab 1909 in Sissach, wo er am 13. Juli 1920 starb und auf dem dortigen Friedhof beerdigt wurde. Seine letzte Wortverkündigung hielt er am 24. April in der Adventgemeinde Sissach.

Gedenkveranstaltung für Jakob Erzberger am 24. Oktober 2020 in Tramelan wegen Corona abgesagt
Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Aus diesem Anlass war am 24. Oktober in Tramelan eine offizielle Gedenkveranstaltung geplant. Sie hätte in der dortigen Kapelle stattfinden sollen, einem 1886 eingeweihten, historischen und unter Berner Heimatschutz stehenden Holzgebäude, das nach verschiedenen Besitzerwechseln 2014 von der Freikirche wieder zurückerworben wurde.

Obwohl dem grossen adventistischen Evangelisten und Missionsstrategen Jakob Erzberger keine grösseren organisatorischen Aufgaben in der Kirchenleitung übertragen wurden, zählt der Baselbieter heute zu den wichtigen Pioniergestalten der europäischen Adventbewegung.

Christian B. Schäffler, der Autor dieses Artikels, ist Fachjournalist für Kultur und Religion. Er lebt in Basel und ist bei inforel - Information - Religion in Basel für den Bereich »Freikirchen« zuständig.

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Symbolbild - Buch. © Foto: pexels/pixabay

Buchrezension: Die Bibel für Pfadfinder

Stuttgart/Deutschland | 30.07.2020 | APD | Buchrezensionen

Buchrezension: Die Bibel für Pfadfinder, Adventjugend, Verlag Editorial Safeliz, 1327 Seiten, Taschenbuch, 25,00 €, über den Advent-Verlag Schweiz erhältlich.

Die Bibel für Pfadfinder
Der Jugendverband der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland hat in Kooperation mit dem spanischen Verlag Editorial Safeliz aus Sagunto/Spanien ein neues Format der Bibel speziell für Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Auftrag gegeben. Dabei wurde wegen der Verständlichkeit für Kinder und Jugendliche die Bibelübersetzung „Neues Leben" als Grundtext genutzt. Die Bibelausgabe ist nicht nur für den Gebrauch bei Fahrten und Lagern gedacht, sondern für den täglichen Gebrauch.

Umfangreiches Zusatzmaterial
Die Übersetzung „Neues Leben“ ist mit vielen Erklärungen versehen. 48 Seiten sind speziell für die Pfadfinderei erstellt worden. Inhalte über den Pfadfinderalltag, wie Waldläuferzeichen, Leistungsabzeichen oder Knoten werden grafisch dargestellt. Darüber hinaus enthält die Bibelausgabe farbige Darstellungen von Pflanzen, Nahrungsmitteln, Vögeln und Berufen. Ein Abschnitt befasst sich mit biblischen Prophezeiungen. Weitere Erklärungen zu biblischen Begriffen und Personen mit nützlichen Übersichten (z.B. Zeittafeln, Listen der Wunder und Gleichnisse von Jesus) und Aufzählungen (z.B. Berge und Berufe in der Bibel) lassen sich finden. Es gibt Tipps zum Bibellesen, sechs Landkarten und 17 Studien über biblische Themen mit Möglichkeiten zum Ausfüllen sind enthalten.

Jugendliches Design
Das Design der Pfadfinderbibel ist bunt und ansprechend, innen wie aussen. Die Ausgabe ist in drei Farben (blau/gelb, grau/lachs, türkis/orange) erhältlich. Auch die Bibeltexte wurden in unterschiedlichen Farben gedruckt und erhöhen dadurch die Lesbarkeit. Die Aussagen von Jesus sind beispielsweise in roter Schrift gehalten und viele Textstellen mit Illustrationen und Anmerkungen versehen.

Ein bereicherndes Leseerlebnis
Die Haptik der Bibel ist geschmeidig, ähnlich wie frühere Bibelausgaben des spanischen Verlages für Frauen und Jugendliche. Sie liegt gut in der Hand und lädt durch die Aufmachung und Buntheit des Schriftbildes geradezu ein, mehr zu entdecken. Und dazu gibt es ausreichend Gelegenheit. Durch die Verweise und Erklärungen und vor allem dem umfangreichen Anhang wird das Bibellesen zu einem bereichernden Erlebnis.

Claudia Mohr/Stephan G. Brass

Die Pfadfinderbibel kann über den Advent-Verlag Schweiz bestellt werden, jeweils morgens: Telefon: 033 511 11 99 oder info@advent-verlag.ch | https://www.advent-verlag.ch/

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